Nicht nur neue Technik stellt Unternehmen beim Thema IT vor immer neue Herausforderungen. Organisatorische und regulatorische Anforderungen stehen ebenfalls immer wieder im Fokus der verantwortlichen Mitarbeiter. Dabei spielen die von der EU erlassenen Verordnungen eine zentrale Rolle. Wer im Geschäft bleiben will, muss nach diesen Regeln spielen und dabei versuchen, so wenig Effizienz wie möglich zu verlieren.

Aktuell machen Neuerungen wie der „AI Act“ – also eine Verordnung zum Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) Anpassungen von Vorgehensweisen und Anwendungen notwendig. Künstliche Intelligenz ist zweifellos das am stärksten diskutierte Hype-Thema in der IT. Hoffnungen und Ängste sind dabei in gleichem Maße verbreitet. Die einen fürchten sich vor der Kontrollübernahme durch eine weit entwickelte KI, die anderen hoffen auf eine bessere Welt, in der KI dem Menschen hilft, besser zu werden. Der AI Act adressiert die Sorgen bei diesem Thema, was wiederum den Optimisten Sorge bereitet. Letztere fürchten, dass eine zu starke Reglementierung Europa im Rennen um KI-Entwicklungen zurückwirft.

Eine andere wichtige Neuerung ist die NIS-2-Richtlinie, eine überarbeitete Fassung der NIS-Richtlinie (Richtlinie über die Sicherheit von Netz- und Informationssystemen). Bei dieser geht es darum, die Widerstandsfähigkeit und Sicherheit von kritischen und wichtigen IT-Systemen zu verbessern. Unternehmen sind deshalb gut beraten, nicht nur auf technischer Seite Verbesserungen anzustreben, sondern IT-Sicherheit auch als Aufgabe des Managements und der Unternehmenskultur zu begreifen. Cybersicherheit wird nicht länger als eine isolierte IT-Aufgabe angesehen, sondern als eine zentrale Managementverantwortung, die wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit beiträgt, schreibt Marco Barenkamp in seinem Beitrag zum Thema.

Verordnungen und Richtlinien sind keine bloße Gängelung oder bürokratische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, wie manche gern behaupten. Sie verfolgen in der Regel durchaus sinnvolle Zwecke. Im Einzelfall muss man sehen, ob gut gemeint auch gut gemacht ist.

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Peter Pagel

Chefredakteur