Während Foucaults Beschreibungen in »Überwachen und Strafen« auf die Art und Weise von Mechanisme... more Während Foucaults Beschreibungen in »Überwachen und Strafen« auf die Art und Weise von Mechanismen abzielen, also die Gesamtheit betrachten, widmet sich Arendt dem Individuum. Dementsprechend kann sie sich mit individueller Verantwortung befassen, etwas, dass bei Foucault nur beiläufig vorkommt.
Beide treffen sich beim Bürokraten wieder, an jenem Individuum also, das sich als Funktionär entmenschlicht und seine Loyalität zum Staat durch Pflichtbewusstsein und Gesetzestreue zum Ausdruck bringt.
Aus der Verknüpfung von Arendt und Foucault ergibt sich folgende Fragestellung: Ist Bürokratie auf die Banalität des Bösen angewiesen, um zu funktionieren?
Nachdem ich mich bereits mit Söldnern, Söldnerunternehmen und dem Völkerrecht beschäftigt habe, w... more Nachdem ich mich bereits mit Söldnern, Söldnerunternehmen und dem Völkerrecht beschäftigt habe, wollte ich mich in dieser Arbeit mehr mit der Geschichte verschiedener Söldnerunternehmen und der Entwicklung des Unternehmenstypes befassen.
Bereits bei der ersten Arbeit zum Thema war ich der Ansicht, die südafrikanische Executive Outcomes (EO) sei der Prototyp des modernen Sölderunternehmens. Dies konnte ich präzisieren: Einerseits hatte EO bereits geistige Vorgängerunternhemen, die allesamt dem Umfeld des britischen Special Air Service (SAS) entstammen, andererseits ist es es selbst faktischer Vorgänger von Unternehmen wie Aegis Defense Systems (das sind die, die die Söldneraktivitäten im Irak koordinieren).
Eine grundlegende Eigenschaft des Söldnerwesens lies sich auch bei modernen Söldnerunternehmen feststellen: Die Abwesenheit aller Ideologien, die vom möglichen Umsatz ablenken könnten. So arbeiten ehemalige Spezialisten einer KGB/FSB-Einheit mit ehemaligen Mitgliedern des SAS in einem Tochterunternehmen der G4S gemeinsam zusammen. G4S selbst ist mit etwa 7,4 Mrd. GBP der weltweit umsatzstärkste Sicherheitsdienstleister, mit Securitas als wohl bekanntester Sparte.
Das nun folgende pdf ist also das Ergebnis. Wie immer ist es recht kompakt geschrieben, sodass ein Blick auf die Endnoten hin und wieder recht hilfreich sein könnte.
Vor einer Weile bin ich auf ein Unternehmen names »Executive Outcomes« (EO) gestoßen. Das war ein... more Vor einer Weile bin ich auf ein Unternehmen names »Executive Outcomes« (EO) gestoßen. Das war ein Konzern, in dem sich ehemalige Soldaten zu einer Mietarmee zusammengeschlossen hatten. Also in einer Größenordnung von mehreren tausend Soldaten, überwiegend südafrikanische Elitesoldaten aus der Apartheid-Zeit. In der Szene wurde EO zur Legende und gilt heutzutage als der Prototyp des modernen Söldnerunternehmens. Kurzum: EO ist das Vorbild für Blackwater & Co.
Das beeindruckte mich und so entschloss ich mich bei der ersten Gelegenheit, mich mit dem Thema näher zu befassen. Da ich hin und wieder ein recht strukturierter Mensch sein kann und mich das abstrakte Prinzip mehr interessiert als das konkrete Beispiel, verfasste ich eine kleine Hausarbeit, die sich damit beschäftigte, herauszufinden, welcher Unterschied zwischen Söldnern – also Mietsoldaten – und Söldnerunternehmen – also Mietarmeen – besteht. Da dies das Humanitäre Völkerrecht (das hieß früher einmal Kriegsvölkerrecht und beschreibt die Sache etwas besser) berührt, habe ich mich ein wenig in diese Materie eingefuchst.
Was ich erfuhr, war eindrucksvoll und erschreckend zugleich. Wer weiß schon, dass die Bundeswehr ihre Stützpunkte in Afghanistan von Söldnern bewachen lässt, deren Chef mal ein Warlord der Nordallianz war? Oder dass der russische Flugzeugbauer Suchoi nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ganze Militärflughäfen samt Technik und Personal eingekauft hat, um sie meistbietend zu vermieten und dass das soweit ging, dass Suchois russische Söldner-Piloten im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea auf beiden Seiten gleichzeitig kämpften? (Die Bank gewinnt immer, nicht wahr?)
Während Foucaults Beschreibungen in »Überwachen und Strafen« auf die Art und Weise von Mechanisme... more Während Foucaults Beschreibungen in »Überwachen und Strafen« auf die Art und Weise von Mechanismen abzielen, also die Gesamtheit betrachten, widmet sich Arendt dem Individuum. Dementsprechend kann sie sich mit individueller Verantwortung befassen, etwas, dass bei Foucault nur beiläufig vorkommt.
Beide treffen sich beim Bürokraten wieder, an jenem Individuum also, das sich als Funktionär entmenschlicht und seine Loyalität zum Staat durch Pflichtbewusstsein und Gesetzestreue zum Ausdruck bringt.
Aus der Verknüpfung von Arendt und Foucault ergibt sich folgende Fragestellung: Ist Bürokratie auf die Banalität des Bösen angewiesen, um zu funktionieren?
Nachdem ich mich bereits mit Söldnern, Söldnerunternehmen und dem Völkerrecht beschäftigt habe, w... more Nachdem ich mich bereits mit Söldnern, Söldnerunternehmen und dem Völkerrecht beschäftigt habe, wollte ich mich in dieser Arbeit mehr mit der Geschichte verschiedener Söldnerunternehmen und der Entwicklung des Unternehmenstypes befassen.
Bereits bei der ersten Arbeit zum Thema war ich der Ansicht, die südafrikanische Executive Outcomes (EO) sei der Prototyp des modernen Sölderunternehmens. Dies konnte ich präzisieren: Einerseits hatte EO bereits geistige Vorgängerunternhemen, die allesamt dem Umfeld des britischen Special Air Service (SAS) entstammen, andererseits ist es es selbst faktischer Vorgänger von Unternehmen wie Aegis Defense Systems (das sind die, die die Söldneraktivitäten im Irak koordinieren).
Eine grundlegende Eigenschaft des Söldnerwesens lies sich auch bei modernen Söldnerunternehmen feststellen: Die Abwesenheit aller Ideologien, die vom möglichen Umsatz ablenken könnten. So arbeiten ehemalige Spezialisten einer KGB/FSB-Einheit mit ehemaligen Mitgliedern des SAS in einem Tochterunternehmen der G4S gemeinsam zusammen. G4S selbst ist mit etwa 7,4 Mrd. GBP der weltweit umsatzstärkste Sicherheitsdienstleister, mit Securitas als wohl bekanntester Sparte.
Das nun folgende pdf ist also das Ergebnis. Wie immer ist es recht kompakt geschrieben, sodass ein Blick auf die Endnoten hin und wieder recht hilfreich sein könnte.
Vor einer Weile bin ich auf ein Unternehmen names »Executive Outcomes« (EO) gestoßen. Das war ein... more Vor einer Weile bin ich auf ein Unternehmen names »Executive Outcomes« (EO) gestoßen. Das war ein Konzern, in dem sich ehemalige Soldaten zu einer Mietarmee zusammengeschlossen hatten. Also in einer Größenordnung von mehreren tausend Soldaten, überwiegend südafrikanische Elitesoldaten aus der Apartheid-Zeit. In der Szene wurde EO zur Legende und gilt heutzutage als der Prototyp des modernen Söldnerunternehmens. Kurzum: EO ist das Vorbild für Blackwater & Co.
Das beeindruckte mich und so entschloss ich mich bei der ersten Gelegenheit, mich mit dem Thema näher zu befassen. Da ich hin und wieder ein recht strukturierter Mensch sein kann und mich das abstrakte Prinzip mehr interessiert als das konkrete Beispiel, verfasste ich eine kleine Hausarbeit, die sich damit beschäftigte, herauszufinden, welcher Unterschied zwischen Söldnern – also Mietsoldaten – und Söldnerunternehmen – also Mietarmeen – besteht. Da dies das Humanitäre Völkerrecht (das hieß früher einmal Kriegsvölkerrecht und beschreibt die Sache etwas besser) berührt, habe ich mich ein wenig in diese Materie eingefuchst.
Was ich erfuhr, war eindrucksvoll und erschreckend zugleich. Wer weiß schon, dass die Bundeswehr ihre Stützpunkte in Afghanistan von Söldnern bewachen lässt, deren Chef mal ein Warlord der Nordallianz war? Oder dass der russische Flugzeugbauer Suchoi nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ganze Militärflughäfen samt Technik und Personal eingekauft hat, um sie meistbietend zu vermieten und dass das soweit ging, dass Suchois russische Söldner-Piloten im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea auf beiden Seiten gleichzeitig kämpften? (Die Bank gewinnt immer, nicht wahr?)
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Beide treffen sich beim Bürokraten wieder, an jenem Individuum also, das sich als Funktionär entmenschlicht und seine Loyalität zum Staat durch Pflichtbewusstsein und Gesetzestreue zum Ausdruck bringt.
Aus der Verknüpfung von Arendt und Foucault ergibt sich folgende Fragestellung: Ist Bürokratie auf die Banalität des Bösen angewiesen, um zu funktionieren?
Bereits bei der ersten Arbeit zum Thema war ich der Ansicht, die südafrikanische Executive Outcomes (EO) sei der Prototyp des modernen Sölderunternehmens. Dies konnte ich präzisieren: Einerseits hatte EO bereits geistige Vorgängerunternhemen, die allesamt dem Umfeld des britischen Special Air Service (SAS) entstammen, andererseits ist es es selbst faktischer Vorgänger von Unternehmen wie Aegis Defense Systems (das sind die, die die Söldneraktivitäten im Irak koordinieren).
Eine grundlegende Eigenschaft des Söldnerwesens lies sich auch bei modernen Söldnerunternehmen feststellen: Die Abwesenheit aller Ideologien, die vom möglichen Umsatz ablenken könnten. So arbeiten ehemalige Spezialisten einer KGB/FSB-Einheit mit ehemaligen Mitgliedern des SAS in einem Tochterunternehmen der G4S gemeinsam zusammen. G4S selbst ist mit etwa 7,4 Mrd. GBP der weltweit umsatzstärkste Sicherheitsdienstleister, mit Securitas als wohl bekanntester Sparte.
Das nun folgende pdf ist also das Ergebnis. Wie immer ist es recht kompakt geschrieben, sodass ein Blick auf die Endnoten hin und wieder recht hilfreich sein könnte.
Das beeindruckte mich und so entschloss ich mich bei der ersten Gelegenheit, mich mit dem Thema näher zu befassen. Da ich hin und wieder ein recht strukturierter Mensch sein kann und mich das abstrakte Prinzip mehr interessiert als das konkrete Beispiel, verfasste ich eine kleine Hausarbeit, die sich damit beschäftigte, herauszufinden, welcher Unterschied zwischen Söldnern – also Mietsoldaten – und Söldnerunternehmen – also Mietarmeen – besteht. Da dies das Humanitäre Völkerrecht (das hieß früher einmal Kriegsvölkerrecht und beschreibt die Sache etwas besser) berührt, habe ich mich ein wenig in diese Materie eingefuchst.
Was ich erfuhr, war eindrucksvoll und erschreckend zugleich. Wer weiß schon, dass die Bundeswehr ihre Stützpunkte in Afghanistan von Söldnern bewachen lässt, deren Chef mal ein Warlord der Nordallianz war? Oder dass der russische Flugzeugbauer Suchoi nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ganze Militärflughäfen samt Technik und Personal eingekauft hat, um sie meistbietend zu vermieten und dass das soweit ging, dass Suchois russische Söldner-Piloten im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea auf beiden Seiten gleichzeitig kämpften? (Die Bank gewinnt immer, nicht wahr?)
Beide treffen sich beim Bürokraten wieder, an jenem Individuum also, das sich als Funktionär entmenschlicht und seine Loyalität zum Staat durch Pflichtbewusstsein und Gesetzestreue zum Ausdruck bringt.
Aus der Verknüpfung von Arendt und Foucault ergibt sich folgende Fragestellung: Ist Bürokratie auf die Banalität des Bösen angewiesen, um zu funktionieren?
Bereits bei der ersten Arbeit zum Thema war ich der Ansicht, die südafrikanische Executive Outcomes (EO) sei der Prototyp des modernen Sölderunternehmens. Dies konnte ich präzisieren: Einerseits hatte EO bereits geistige Vorgängerunternhemen, die allesamt dem Umfeld des britischen Special Air Service (SAS) entstammen, andererseits ist es es selbst faktischer Vorgänger von Unternehmen wie Aegis Defense Systems (das sind die, die die Söldneraktivitäten im Irak koordinieren).
Eine grundlegende Eigenschaft des Söldnerwesens lies sich auch bei modernen Söldnerunternehmen feststellen: Die Abwesenheit aller Ideologien, die vom möglichen Umsatz ablenken könnten. So arbeiten ehemalige Spezialisten einer KGB/FSB-Einheit mit ehemaligen Mitgliedern des SAS in einem Tochterunternehmen der G4S gemeinsam zusammen. G4S selbst ist mit etwa 7,4 Mrd. GBP der weltweit umsatzstärkste Sicherheitsdienstleister, mit Securitas als wohl bekanntester Sparte.
Das nun folgende pdf ist also das Ergebnis. Wie immer ist es recht kompakt geschrieben, sodass ein Blick auf die Endnoten hin und wieder recht hilfreich sein könnte.
Das beeindruckte mich und so entschloss ich mich bei der ersten Gelegenheit, mich mit dem Thema näher zu befassen. Da ich hin und wieder ein recht strukturierter Mensch sein kann und mich das abstrakte Prinzip mehr interessiert als das konkrete Beispiel, verfasste ich eine kleine Hausarbeit, die sich damit beschäftigte, herauszufinden, welcher Unterschied zwischen Söldnern – also Mietsoldaten – und Söldnerunternehmen – also Mietarmeen – besteht. Da dies das Humanitäre Völkerrecht (das hieß früher einmal Kriegsvölkerrecht und beschreibt die Sache etwas besser) berührt, habe ich mich ein wenig in diese Materie eingefuchst.
Was ich erfuhr, war eindrucksvoll und erschreckend zugleich. Wer weiß schon, dass die Bundeswehr ihre Stützpunkte in Afghanistan von Söldnern bewachen lässt, deren Chef mal ein Warlord der Nordallianz war? Oder dass der russische Flugzeugbauer Suchoi nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ganze Militärflughäfen samt Technik und Personal eingekauft hat, um sie meistbietend zu vermieten und dass das soweit ging, dass Suchois russische Söldner-Piloten im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea auf beiden Seiten gleichzeitig kämpften? (Die Bank gewinnt immer, nicht wahr?)