Rausch und Ekstase – Erkundungen der Spaßgesellschaft
Spielplätze haben die Doppelstruktur eines körperbezogenen und imaginativen Raumes. Es sind analo... more Spielplätze haben die Doppelstruktur eines körperbezogenen und imaginativen Raumes. Es sind analoge Fantasy-Events, bei denen Organisation und Besucher_innen gemeinsam außeralltägliche Wirklichkeiten herstellen. Dieser Prozess wird unter hohem Aufwand durchgeführt und ist beispielhaft für die Logik der Singularitäten (vgl. Reckwitz 2017). Im Diskurs über Spielplätze prognostizieren manche Realitätsflucht und andere Kulturschöpfung. Spielen, so scheint es, ist wirksam. Aber wie, warum und wofür? Und warum braucht es das Rauschen für das Spielen? Diesen Fragen geht dieser Beitrag nach. Darüber hinaus will dieser Beitrag Spielplätze theoretisch und empirisch als Kategorie operationalisieren, Rausch und Ekstase als konstitutives Element des Feldes herausarbeiten und die politische Wirksamkeit des Spielplatzes als Forschungsfeld eröffnen. Hierzu werden Theoriebausteine aus der sozialkonstruktivistischen Wissenssoziologie (Berger/Luckmann, Goffman, Schetsche) und der historischen Kulturwi...
In diesem Essay fasse ich zusammen, welche Passage-Riten bei dem Übergang von Ernst zu Spiel im L... more In diesem Essay fasse ich zusammen, welche Passage-Riten bei dem Übergang von Ernst zu Spiel im Live Action Role Play (LARP) vorgenommen werden, und zwar sowohl bei dem erstmaligen Betreten des Spielplatzes und dem Finden der eigenen Position des einzelnen Spielers darauf, als auch bei dem Eröffnen und Herstellen des Spielplatzes in der konkreten Spielsituation durch die Spielgruppe. Hierzu beschreibe ich die sinnlich-ästhetischen Prozesse des Erlebens, das Herstellen von Narrativen in Form von Storytelling und dem Plot und die soziale Interaktion zwischen den Spielern, die vom ersten Kontakt zum Feld an bis zum konkreten Spiel und darüber hinaus in der Herausbildung eines Charakters das LARP konfiguriert. Worauf ich insbesondere Bezug nehmen werde, ist die Frage nach dem Realen in der Gegenüberstellung der Kategorien „Ernst“ und „Spiel“, oder im LARP-Genre Outtime und Intime. Ich werde herausarbeiten, wie IT als das andere Reale begriffen und im Spiel sinnlich-ästhetisch erlebbar wird. Abschließend eröffne ich einen Diskussionsraum, in dem ich Hypothesen darlege, welche Konsequenzen sich aus den Beobachtungen zum Simulations-Spiel für soziales Handeln und insbesondere Herrschaftsansprüche und Machtgefüge ergeben.
Rausch und Ekstase – Erkundungen der Spaßgesellschaft
Spielplätze haben die Doppelstruktur eines körperbezogenen und imaginativen Raumes. Es sind analo... more Spielplätze haben die Doppelstruktur eines körperbezogenen und imaginativen Raumes. Es sind analoge Fantasy-Events, bei denen Organisation und Besucher_innen gemeinsam außeralltägliche Wirklichkeiten herstellen. Dieser Prozess wird unter hohem Aufwand durchgeführt und ist beispielhaft für die Logik der Singularitäten (vgl. Reckwitz 2017). Im Diskurs über Spielplätze prognostizieren manche Realitätsflucht und andere Kulturschöpfung. Spielen, so scheint es, ist wirksam. Aber wie, warum und wofür? Und warum braucht es das Rauschen für das Spielen? Diesen Fragen geht dieser Beitrag nach. Darüber hinaus will dieser Beitrag Spielplätze theoretisch und empirisch als Kategorie operationalisieren, Rausch und Ekstase als konstitutives Element des Feldes herausarbeiten und die politische Wirksamkeit des Spielplatzes als Forschungsfeld eröffnen. Hierzu werden Theoriebausteine aus der sozialkonstruktivistischen Wissenssoziologie (Berger/Luckmann, Goffman, Schetsche) und der historischen Kulturwi...
In diesem Essay fasse ich zusammen, welche Passage-Riten bei dem Übergang von Ernst zu Spiel im L... more In diesem Essay fasse ich zusammen, welche Passage-Riten bei dem Übergang von Ernst zu Spiel im Live Action Role Play (LARP) vorgenommen werden, und zwar sowohl bei dem erstmaligen Betreten des Spielplatzes und dem Finden der eigenen Position des einzelnen Spielers darauf, als auch bei dem Eröffnen und Herstellen des Spielplatzes in der konkreten Spielsituation durch die Spielgruppe. Hierzu beschreibe ich die sinnlich-ästhetischen Prozesse des Erlebens, das Herstellen von Narrativen in Form von Storytelling und dem Plot und die soziale Interaktion zwischen den Spielern, die vom ersten Kontakt zum Feld an bis zum konkreten Spiel und darüber hinaus in der Herausbildung eines Charakters das LARP konfiguriert. Worauf ich insbesondere Bezug nehmen werde, ist die Frage nach dem Realen in der Gegenüberstellung der Kategorien „Ernst“ und „Spiel“, oder im LARP-Genre Outtime und Intime. Ich werde herausarbeiten, wie IT als das andere Reale begriffen und im Spiel sinnlich-ästhetisch erlebbar wird. Abschließend eröffne ich einen Diskussionsraum, in dem ich Hypothesen darlege, welche Konsequenzen sich aus den Beobachtungen zum Simulations-Spiel für soziales Handeln und insbesondere Herrschaftsansprüche und Machtgefüge ergeben.
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Hierzu beschreibe ich die sinnlich-ästhetischen Prozesse des Erlebens, das Herstellen von Narrativen in Form von Storytelling und dem Plot und die soziale Interaktion zwischen den Spielern, die vom ersten Kontakt zum Feld an bis zum konkreten Spiel und darüber hinaus in der Herausbildung eines Charakters das LARP konfiguriert.
Worauf ich insbesondere Bezug nehmen werde, ist die Frage nach dem Realen in der Gegenüberstellung der Kategorien „Ernst“ und „Spiel“, oder im LARP-Genre Outtime und Intime. Ich werde herausarbeiten, wie IT als das andere Reale begriffen und im Spiel sinnlich-ästhetisch erlebbar wird. Abschließend eröffne ich einen Diskussionsraum, in dem ich Hypothesen darlege, welche Konsequenzen sich aus den Beobachtungen zum Simulations-Spiel für soziales Handeln und insbesondere Herrschaftsansprüche und Machtgefüge ergeben.
Hierzu beschreibe ich die sinnlich-ästhetischen Prozesse des Erlebens, das Herstellen von Narrativen in Form von Storytelling und dem Plot und die soziale Interaktion zwischen den Spielern, die vom ersten Kontakt zum Feld an bis zum konkreten Spiel und darüber hinaus in der Herausbildung eines Charakters das LARP konfiguriert.
Worauf ich insbesondere Bezug nehmen werde, ist die Frage nach dem Realen in der Gegenüberstellung der Kategorien „Ernst“ und „Spiel“, oder im LARP-Genre Outtime und Intime. Ich werde herausarbeiten, wie IT als das andere Reale begriffen und im Spiel sinnlich-ästhetisch erlebbar wird. Abschließend eröffne ich einen Diskussionsraum, in dem ich Hypothesen darlege, welche Konsequenzen sich aus den Beobachtungen zum Simulations-Spiel für soziales Handeln und insbesondere Herrschaftsansprüche und Machtgefüge ergeben.