Das bisherige Gesamtwerk von Anthony Giddens ist nach Auffassung des osterreichischen Soziologen ... more Das bisherige Gesamtwerk von Anthony Giddens ist nach Auffassung des osterreichischen Soziologen Max Haller ebenso umfangreich wie das von Niklas Luhmann. Giddens hat bisher annahernd 60 Monografien vorgelegt sowie mehr als 200 Aufsatze veroffentlicht. Er gilt als Generalist, Intellektueller und wird zu den wenigen in den Sozialwissenschaften gezahlt, der die Soziologie noch in ihrer gesamten Breite vertritt.
Zusammenfassung In der politischen Kultur-und Demokratieforschung wird jüngst verstärkt über die ... more Zusammenfassung In der politischen Kultur-und Demokratieforschung wird jüngst verstärkt über die Rolle von ungeschriebenen Verfassungen als verfasster, aber nicht verschriftlichter Ordnungen des Politischen diskutiert. Der vorliegende Beitrag will die hierzu formulierten Überlegungen aufgreifen und das Konzept der ungeschriebenen Verfassung anhand eines Vergleichs von Demokratien in Europa und Asien spezifizieren. Gefragt wird nach dem Deutungs-und Handlungsrahmen der Gesellschaften im politischen Raum und welche Akteurinnen und Akteure sich in diesem bewegen. In den Regeln des Ungeschriebenen einer Demokratie zeigen sich Konfliktstrukturen, formelle versus informelle Institutionenbildungen ebenso wie Macht-und Gewaltverhältnisse oder Prozeduren zur Konfliktbewältigung und demokratische (Gegen-)Bewegungen. Für interregionale Vergleichsstudien sollen mögliche interdependente Entwicklungspfade von Demokratien konzeptualisiert werden, ohne dass deren empirische Prüfung bereits in diese...
After World War II most of the Western Europe societies became countries of immigration. Since th... more After World War II most of the Western Europe societies became countries of immigration. Since the 1990s also traditional emigration countries like Italy and Spain are beginning to change step by step into countries of immigration. Thus Western Europe has developed to an important region of destination at the end of the last century. Now these societies are multicultural or are growing up to that. In the social sciences we have a controversial debate on the characteristics of multicultural societies. Three of the most important points in this debate (for this paper) can be summarised as follows: (1) The mainly critical aspect is that terms like multicultural society or multiculturality are needing definitions of different and distinctive ethnic-cultural groups or races. The objection is in case of Max Weber that a differentiation like that constructs groups who are not relevant in analysis of social structures and differences, because an ethnic-cultural or a racial group is not a so...
Das Video startet mit der Verleihung des Gero Erdmann-Preis fur vergleichende Area-Forschung 2016... more Das Video startet mit der Verleihung des Gero Erdmann-Preis fur vergleichende Area-Forschung 2016 durch Prof. Marianne Kneuer (Preistrager: Dr. Johannes Gerschewski, Dr. Dorothea Keudel-Kaiser). Danach folgt die Podiumsdiskussion. Moderation: Dr. Rolf Frankenberger (Universitat Tubingen), Dr. Steffen Kailitz (HAIT, Dresden) Diskussionsteilnehmer: Prof. Ursula Birsl (Universitat Marburg), Prof. Michael Minkenberg (Universitat Frankfurt/ Oder), Prof. Daniel Stockemer (University of Ottawa) und Prof. Adrian Vatter (Universitat Bern)
Nach dem Amsterdamer Vertrag und dem Tampere Programm von 1999 sollte in der EU bis 2004 ein Konz... more Nach dem Amsterdamer Vertrag und dem Tampere Programm von 1999 sollte in der EU bis 2004 ein Konzept fur eine gemeinschaftliche Migrations- und Asylpolitik verabschiedet sein. Dieses Vorhaben ist gescheitert, obwohl die Voraussetzungen gunstig erschienen: Die Migrationsregime der EU-15 hatten sich einander angeglichen und in einigen Landern mehrten sich bereits seit den neunziger Jahren Anzeichen, die Migrationspolitik wieder offener zu gestalten. Eine genauere Betrachtung der inneren Verfasstheit der Migrationsgesellschaften offenbart jedoch eine differenzierte Situation in der Einwanderungsregion Westeuropa, und die Migrationspolitik der Einwanderungslander scheint auf den ersten Blick einer widerstreitenden Logik zwischen externer Offnung und interner Schliesung gegenuber Migration zu folgen. In dem Beitrag soll auf der Grundlage eines Vergleichs der 15 alten EULander diese widerstreitende Logik naher beleuchtet und untersucht werden, ob sich dahinter die Strategie verbirgt, eine...
The suggestions for a reform of federalism that have been brokered between CDU, CSU and SPD in th... more The suggestions for a reform of federalism that have been brokered between CDU, CSU and SPD in the coalition agreement appear to confirm that political and bureaucratic actors are not sufficiently willing to reform the state order and to break up political interconnections. However, the question is whether this is simply a matter of unwillingness or if the paradigm of state order has become so blurred that there is more at stake than ‘only’ restructuring a federal system. Some arguments suggest that the system of government is already ‘de-federalizing’ due to the historical-institutional development and that Germany has changed to a unitarian centralized state. Empirical evidence from comparative federalism research backs this assumption. Concurrently a new political level is established that can be called ‘neo-regionalism’. This phenomenon cannot be clearly grasped yet. However, it puts pressure on the German Länder and could trigger re-federalization. Furthermore in most cases, it lacks a democratic public and legitimacy.
In den Sozialwissenschaften ist der Begriff „Lebenslage“ zumeist im Zusammenhang mit Untersuchung... more In den Sozialwissenschaften ist der Begriff „Lebenslage“ zumeist im Zusammenhang mit Untersuchungen von Phanomen sozialer Ungleichheit zu finden. „Als methodische Kategorie kommt ‚Lebenslage‘ zur Anwendung, wenn die Aufmerksamkeit den Differenzierungen im Gefuge sozialer Ungleichheit gilt; ihre Funktion ist dabei deskriptiv. So wird von den ‚Lebenslagen‘ gesellschaftlicher Gruppen, Schichten oder auch Individuen gesprochen, jedoch in unterschiedlicher begrifflicher Verwendung. Diese Unterschiede betreffen vor allem die theoretische und empirische Dimension des Begriffs und seine Plazierung im Gefuge gesellschaftsanalytischer Modelle, hier insbesondere zu den traditionellen soziologischen Kategorien ‚Klasse‘ und ‚Schicht‘.“496
Das bisherige Gesamtwerk von Anthony Giddens ist nach Auffassung des osterreichischen Soziologen ... more Das bisherige Gesamtwerk von Anthony Giddens ist nach Auffassung des osterreichischen Soziologen Max Haller ebenso umfangreich wie das von Niklas Luhmann. Giddens hat bisher annahernd 60 Monografien vorgelegt sowie mehr als 200 Aufsatze veroffentlicht. Er gilt als Generalist, Intellektueller und wird zu den wenigen in den Sozialwissenschaften gezahlt, der die Soziologie noch in ihrer gesamten Breite vertritt.
Zusammenfassung In der politischen Kultur-und Demokratieforschung wird jüngst verstärkt über die ... more Zusammenfassung In der politischen Kultur-und Demokratieforschung wird jüngst verstärkt über die Rolle von ungeschriebenen Verfassungen als verfasster, aber nicht verschriftlichter Ordnungen des Politischen diskutiert. Der vorliegende Beitrag will die hierzu formulierten Überlegungen aufgreifen und das Konzept der ungeschriebenen Verfassung anhand eines Vergleichs von Demokratien in Europa und Asien spezifizieren. Gefragt wird nach dem Deutungs-und Handlungsrahmen der Gesellschaften im politischen Raum und welche Akteurinnen und Akteure sich in diesem bewegen. In den Regeln des Ungeschriebenen einer Demokratie zeigen sich Konfliktstrukturen, formelle versus informelle Institutionenbildungen ebenso wie Macht-und Gewaltverhältnisse oder Prozeduren zur Konfliktbewältigung und demokratische (Gegen-)Bewegungen. Für interregionale Vergleichsstudien sollen mögliche interdependente Entwicklungspfade von Demokratien konzeptualisiert werden, ohne dass deren empirische Prüfung bereits in diese...
After World War II most of the Western Europe societies became countries of immigration. Since th... more After World War II most of the Western Europe societies became countries of immigration. Since the 1990s also traditional emigration countries like Italy and Spain are beginning to change step by step into countries of immigration. Thus Western Europe has developed to an important region of destination at the end of the last century. Now these societies are multicultural or are growing up to that. In the social sciences we have a controversial debate on the characteristics of multicultural societies. Three of the most important points in this debate (for this paper) can be summarised as follows: (1) The mainly critical aspect is that terms like multicultural society or multiculturality are needing definitions of different and distinctive ethnic-cultural groups or races. The objection is in case of Max Weber that a differentiation like that constructs groups who are not relevant in analysis of social structures and differences, because an ethnic-cultural or a racial group is not a so...
Das Video startet mit der Verleihung des Gero Erdmann-Preis fur vergleichende Area-Forschung 2016... more Das Video startet mit der Verleihung des Gero Erdmann-Preis fur vergleichende Area-Forschung 2016 durch Prof. Marianne Kneuer (Preistrager: Dr. Johannes Gerschewski, Dr. Dorothea Keudel-Kaiser). Danach folgt die Podiumsdiskussion. Moderation: Dr. Rolf Frankenberger (Universitat Tubingen), Dr. Steffen Kailitz (HAIT, Dresden) Diskussionsteilnehmer: Prof. Ursula Birsl (Universitat Marburg), Prof. Michael Minkenberg (Universitat Frankfurt/ Oder), Prof. Daniel Stockemer (University of Ottawa) und Prof. Adrian Vatter (Universitat Bern)
Nach dem Amsterdamer Vertrag und dem Tampere Programm von 1999 sollte in der EU bis 2004 ein Konz... more Nach dem Amsterdamer Vertrag und dem Tampere Programm von 1999 sollte in der EU bis 2004 ein Konzept fur eine gemeinschaftliche Migrations- und Asylpolitik verabschiedet sein. Dieses Vorhaben ist gescheitert, obwohl die Voraussetzungen gunstig erschienen: Die Migrationsregime der EU-15 hatten sich einander angeglichen und in einigen Landern mehrten sich bereits seit den neunziger Jahren Anzeichen, die Migrationspolitik wieder offener zu gestalten. Eine genauere Betrachtung der inneren Verfasstheit der Migrationsgesellschaften offenbart jedoch eine differenzierte Situation in der Einwanderungsregion Westeuropa, und die Migrationspolitik der Einwanderungslander scheint auf den ersten Blick einer widerstreitenden Logik zwischen externer Offnung und interner Schliesung gegenuber Migration zu folgen. In dem Beitrag soll auf der Grundlage eines Vergleichs der 15 alten EULander diese widerstreitende Logik naher beleuchtet und untersucht werden, ob sich dahinter die Strategie verbirgt, eine...
The suggestions for a reform of federalism that have been brokered between CDU, CSU and SPD in th... more The suggestions for a reform of federalism that have been brokered between CDU, CSU and SPD in the coalition agreement appear to confirm that political and bureaucratic actors are not sufficiently willing to reform the state order and to break up political interconnections. However, the question is whether this is simply a matter of unwillingness or if the paradigm of state order has become so blurred that there is more at stake than ‘only’ restructuring a federal system. Some arguments suggest that the system of government is already ‘de-federalizing’ due to the historical-institutional development and that Germany has changed to a unitarian centralized state. Empirical evidence from comparative federalism research backs this assumption. Concurrently a new political level is established that can be called ‘neo-regionalism’. This phenomenon cannot be clearly grasped yet. However, it puts pressure on the German Länder and could trigger re-federalization. Furthermore in most cases, it lacks a democratic public and legitimacy.
In den Sozialwissenschaften ist der Begriff „Lebenslage“ zumeist im Zusammenhang mit Untersuchung... more In den Sozialwissenschaften ist der Begriff „Lebenslage“ zumeist im Zusammenhang mit Untersuchungen von Phanomen sozialer Ungleichheit zu finden. „Als methodische Kategorie kommt ‚Lebenslage‘ zur Anwendung, wenn die Aufmerksamkeit den Differenzierungen im Gefuge sozialer Ungleichheit gilt; ihre Funktion ist dabei deskriptiv. So wird von den ‚Lebenslagen‘ gesellschaftlicher Gruppen, Schichten oder auch Individuen gesprochen, jedoch in unterschiedlicher begrifflicher Verwendung. Diese Unterschiede betreffen vor allem die theoretische und empirische Dimension des Begriffs und seine Plazierung im Gefuge gesellschaftsanalytischer Modelle, hier insbesondere zu den traditionellen soziologischen Kategorien ‚Klasse‘ und ‚Schicht‘.“496
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