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Immediatismus ist eine Wikipedia-Philosophie, die sich nach dem hohen augenblicklichen Wert eines Artikels zu jeder Zeit richtet. Ein Immediatist könnte argumentieren, dass jeder Mangel (beispielsweise fehlende Formatierung oder unbefriedigender Inhalt) so schnell wie möglich behoben werden sollte, weil er dem professionellen Ruf der Wikipedia schaden könnte. Dies steht im Gegensatz zum Eventualismus. Dieser akzeptiert ein anfängliches Durcheinander und vertraut darauf, dass der Artikel mit der Zeit immer besser wird. Er ist also an einem guten fertigen Artikel interessiert, während der Immediatismus an einer guten aktuellen Version eines Artikels interessiert ist.

Immediatismus kann mit Exklusionismus oder Deletionismus einhergehen, also dafür eintreten, dass Artikel über unwichtige Themen gelöscht werden, um die Professionalität und Qualität des gesamten Projekts zu gewährleisten. Dennoch ist Immediatismus auch nicht gänzlich unvereinbar mit Inklusionismus. Das Zusammenspiel beider Philosophien könnte so aussehen, dass ein Artikel zu jeder Zeit vollständig und richtig formatiert aussehen sollte, man ihn jedoch trotz inhaltlicher Mängel nicht löscht, sondern stattdessen darauf vertraut, dass die fehlenden Inhalte mit der Zeit ergänzt werden.

Der augenblickliche Wert eines Artikels wird wichtiger, je mehr Besucher die Wikipedia hat, weil die Mängel so schneller öffentlich werden. Ein Beispiel für Immediatismus ist die Qualitätssicherung, die darauf abzielt, oberflächliche Mängel möglichst schnell zu beheben. Es gab Vorschläge, die Ziele des Immediatismus zu erreichen, indem man unangemeldete Bearbeitungen einschränkt oder unangemeldete Bearbeitungen im Artikelnamensraum verbietet. Diese haben sich aber nicht durchgesetzt.

In der deutschsprachigen Wikipedia können sich mangelhafte Artikel teilweise über einen Monat halten. Dies widerspricht den Idealen des Immediatismus. Nach den Vorstellungen des Immediatismus informieren gute Beiträge die Öffentlichkeit und verdeutlichen die Grundsätze, was zu guten Autoren führt und dadurch zu guten Artikeln. Schlechte Beiträge geben den Lesern danach dagegen eine falsche Auskunft und schaffen Verwirrung über die Grundsätze, was zu schlechten Autoren und schlechten Artikeln führt.