Im Zuge der Ausrichtung der neu auf Tertiärniveau zu konzipierenden Lehrerinnen- und Lehrerbildun... more Im Zuge der Ausrichtung der neu auf Tertiärniveau zu konzipierenden Lehrerinnen- und Lehrerbildung an den Bologna-Vorgaben wurde die Modularisierung zu einem bestimmenden Organisationselement an den Pädagogischen Hochschulen. Damit verbunden wurde die Ausrichtung der Ausbildung nicht bloss an Fachcurricula, sondern an Standards und Berufskompetenzen. Damit wurde die Lehrerbildung gezwungen, sich neu zu orientieren, sich spürbar zu verändern und die Ausbildung transparent darzustellen. Gegenüber der bisherigen Ausbildung wurden individuelle Studienmöglichkeiten mit Schwerpunktsetzungen eröffnet. Neben diesen positiv zu wertenden Effekten produziert die Modularisierung aber auch systemische Seiteneffekte, die es aufmerksam zu verfolgen und – im negativen Fall – zu eliminieren gilt.
Angesichts des Reformeifers in der Lehrerbildung sollte man erwarten, dass die Frage "Wie le... more Angesichts des Reformeifers in der Lehrerbildung sollte man erwarten, dass die Frage "Wie lernen Lehrpersonen unterrichten?" einen Berg an substanziellen Antworten ergibt, die als Eckpfeiler die Veränderungen leiten. Der Versuch, sich zu orientieren, zeigt schnell auf, dass viel mehr Programmatik als Forschung existiert. Die einfache Frage erweist sich als tückisch und schwierig zu erforschen. Es dominieren Selbstevaluationen, Einzelfallstudien und Befragungen der Ausbildenden und Studierenden zu ihrer Einschätzung der Ausbildung. Viel weniger finden sich Analysen von Ausbildungswirkungen anhand von Kompetenzmessungen, Longitudinalstudien in grösseren Populationen oder Interventionen mit Kontrollgruppen. \nFür gezielte Ausbildungsforschung braucht es zum einen Vorstellungen über die Anforderungen des Lehrberufs, auf die eine Grundausbildung vorbereiten soll, und zum anderen Modelle über die Entwicklungsschritte, mit denen die nötigen Kompetenzen erworben werden können.
In der Diskussion der letzten Jahre haben sich so genannte Standards als massgebender Orientierun... more In der Diskussion der letzten Jahre haben sich so genannte Standards als massgebender Orientierungspunkt zur Realisierung professionalisierter Berufsausbildung herausgeschält. Auch wenn noch weitgehend unerforscht und damit unklar ist, auf welche Art und Weise in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung Standards als zentrale handlungsleitende Berufskompetenzen erreicht und erworben werden können, ist doch die Ausrichtung auf das Berufsfeld und damit die Orientierung an Standards eine direkte Folge der Entkoppelung von Allgemein- und Berufsbildung und damit ein Gebot der Stunde. In diesem Artikel beschreiben wir, wie wir an der PHZ Luzern im Planungsprozess versucht haben, in allen Fachbereichen die Standardkonzepte für eine konsequente Ausrichtung der Ausbildung auf das Berufsfeld fruchtbar zu machen.
In der folgenden Studie wurden Dialoge untersucht, in denen zwei Schüler oder Schülerinnen ohne H... more In der folgenden Studie wurden Dialoge untersucht, in denen zwei Schüler oder Schülerinnen ohne Hilfe einer steuernden und korrigierenden Lehrkraft gemeinsam versuchten, ein Problem zu lösen. Das Ziel, eine Alltagsfrage wie “Warum schwimmt ein Eisenschiff?” zu beantworten, weist den Weg zur Lösung des physikalischen Problems . Was im Dialog über das aufgerufene Sachproblem an Erfahrungen, Lösungsideen und Fragen zwischen den beiden Lernpartnern ausgelöst wird, macht die Fruchtbarkeit solcher Situationen aus. In einer repräsentativen Studie mit über 400 Schülerinnen und Schülern aus 20 Klassen des 8. Schuljahres wurden solche Dialoge zu einer physikalischen und zu einer eher sprachlichen Problemstellung untersucht. Hier war das Ziel, Rahmenbedingungen zu analysierern, die beitragen, dass Dialoge mehr oder weniger lernförderlich verlaufen. Es konnten z.B. geschlechtsspezifische Unterschiede und die Bedeutung des Vorwissens nachgewiesen werden. Bei einer kleineren Stichprobe von 31 Dia...
Schulerinnen und Schuler konnen aus Fehlern lernen — wenn sie sie bemerken, analysieren und wenn ... more Schulerinnen und Schuler konnen aus Fehlern lernen — wenn sie sie bemerken, analysieren und wenn sie Vermeidungsstrategien oder Korrekturwissen lernen. Je eher Lernerinnen und Lerner fahig sind, ihr Lernen bewust zu steuern, desto besser sollten sie also mit Fehlern umgehen konnen. Oder anders ausgedruckt: Ein produktives Verarbeiten von Fehlern setzt eine hohe metakognitive Bewustheit voraus (vgl. Beck u.a., 1992; Geering, 1995; Oser & Hascher, 1997).
Die Formel "Forschung und Entwicklung" als Aufgabe Pädagogischer Hochschulen beeinhalte... more Die Formel "Forschung und Entwicklung" als Aufgabe Pädagogischer Hochschulen beeinhaltet ganz unterschiedliche Funktionen. Der folgende Beitrag analysiert in systematischer Weise die strukturellen Unterschiede zwischen Forschung, Entwicklung und Evaluation und begründet, warum diese unterschiedlichen Funktionen nicht vermischt werden sollten.
In den vergangenen zehn Jahren ist an den padagogischen Hochschulen der Schweiz eine beachtenswer... more In den vergangenen zehn Jahren ist an den padagogischen Hochschulen der Schweiz eine beachtenswerte Forschung aufgebaut worden, aber ein subjektiver Ruckblick auf die Aufbaujahre der PHs aus einer Binnenperspektive zeigt auch noch grossen Entwicklungsbedarf: Einerseits wird professionelle Forschung betrieben und damit eine Lehrerinnen- und Lehrerbildung unterstutzt, die professionelle Kompetenzen aufbauen und Performanz sicherstellen will. Forschung und wissenschaftsgestutzte Entwicklung, Evaluation und Beratung erganzen sich in ihren unterschiedlichen Aufgaben und Qualitatskriterien. Diese Bereiche des Leistungsauftrags der PHs konnen fur die Ausbildung sowohl nutzlich sein, als auch von ihr profitieren. Andererseits braucht es noch grosse Anstrengungen: Die Verbindung von Forschung und Lehre erweist sich als schwierig. Die Ressourcen fur Forschungsarbeit an drangenden Fragen zu Bildung, Erziehung und zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung selbst sind knapp – auch weil es noch nicht g...
Im Zuge der Ausrichtung der neu auf Tertiärniveau zu konzipierenden Lehrerinnen- und Lehrerbildun... more Im Zuge der Ausrichtung der neu auf Tertiärniveau zu konzipierenden Lehrerinnen- und Lehrerbildung an den Bologna-Vorgaben wurde die Modularisierung zu einem bestimmenden Organisationselement an den Pädagogischen Hochschulen. Damit verbunden wurde die Ausrichtung der Ausbildung nicht bloss an Fachcurricula, sondern an Standards und Berufskompetenzen. Damit wurde die Lehrerbildung gezwungen, sich neu zu orientieren, sich spürbar zu verändern und die Ausbildung transparent darzustellen. Gegenüber der bisherigen Ausbildung wurden individuelle Studienmöglichkeiten mit Schwerpunktsetzungen eröffnet. Neben diesen positiv zu wertenden Effekten produziert die Modularisierung aber auch systemische Seiteneffekte, die es aufmerksam zu verfolgen und – im negativen Fall – zu eliminieren gilt.
Angesichts des Reformeifers in der Lehrerbildung sollte man erwarten, dass die Frage "Wie le... more Angesichts des Reformeifers in der Lehrerbildung sollte man erwarten, dass die Frage "Wie lernen Lehrpersonen unterrichten?" einen Berg an substanziellen Antworten ergibt, die als Eckpfeiler die Veränderungen leiten. Der Versuch, sich zu orientieren, zeigt schnell auf, dass viel mehr Programmatik als Forschung existiert. Die einfache Frage erweist sich als tückisch und schwierig zu erforschen. Es dominieren Selbstevaluationen, Einzelfallstudien und Befragungen der Ausbildenden und Studierenden zu ihrer Einschätzung der Ausbildung. Viel weniger finden sich Analysen von Ausbildungswirkungen anhand von Kompetenzmessungen, Longitudinalstudien in grösseren Populationen oder Interventionen mit Kontrollgruppen. \nFür gezielte Ausbildungsforschung braucht es zum einen Vorstellungen über die Anforderungen des Lehrberufs, auf die eine Grundausbildung vorbereiten soll, und zum anderen Modelle über die Entwicklungsschritte, mit denen die nötigen Kompetenzen erworben werden können.
In der Diskussion der letzten Jahre haben sich so genannte Standards als massgebender Orientierun... more In der Diskussion der letzten Jahre haben sich so genannte Standards als massgebender Orientierungspunkt zur Realisierung professionalisierter Berufsausbildung herausgeschält. Auch wenn noch weitgehend unerforscht und damit unklar ist, auf welche Art und Weise in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung Standards als zentrale handlungsleitende Berufskompetenzen erreicht und erworben werden können, ist doch die Ausrichtung auf das Berufsfeld und damit die Orientierung an Standards eine direkte Folge der Entkoppelung von Allgemein- und Berufsbildung und damit ein Gebot der Stunde. In diesem Artikel beschreiben wir, wie wir an der PHZ Luzern im Planungsprozess versucht haben, in allen Fachbereichen die Standardkonzepte für eine konsequente Ausrichtung der Ausbildung auf das Berufsfeld fruchtbar zu machen.
In der folgenden Studie wurden Dialoge untersucht, in denen zwei Schüler oder Schülerinnen ohne H... more In der folgenden Studie wurden Dialoge untersucht, in denen zwei Schüler oder Schülerinnen ohne Hilfe einer steuernden und korrigierenden Lehrkraft gemeinsam versuchten, ein Problem zu lösen. Das Ziel, eine Alltagsfrage wie “Warum schwimmt ein Eisenschiff?” zu beantworten, weist den Weg zur Lösung des physikalischen Problems . Was im Dialog über das aufgerufene Sachproblem an Erfahrungen, Lösungsideen und Fragen zwischen den beiden Lernpartnern ausgelöst wird, macht die Fruchtbarkeit solcher Situationen aus. In einer repräsentativen Studie mit über 400 Schülerinnen und Schülern aus 20 Klassen des 8. Schuljahres wurden solche Dialoge zu einer physikalischen und zu einer eher sprachlichen Problemstellung untersucht. Hier war das Ziel, Rahmenbedingungen zu analysierern, die beitragen, dass Dialoge mehr oder weniger lernförderlich verlaufen. Es konnten z.B. geschlechtsspezifische Unterschiede und die Bedeutung des Vorwissens nachgewiesen werden. Bei einer kleineren Stichprobe von 31 Dia...
Schulerinnen und Schuler konnen aus Fehlern lernen — wenn sie sie bemerken, analysieren und wenn ... more Schulerinnen und Schuler konnen aus Fehlern lernen — wenn sie sie bemerken, analysieren und wenn sie Vermeidungsstrategien oder Korrekturwissen lernen. Je eher Lernerinnen und Lerner fahig sind, ihr Lernen bewust zu steuern, desto besser sollten sie also mit Fehlern umgehen konnen. Oder anders ausgedruckt: Ein produktives Verarbeiten von Fehlern setzt eine hohe metakognitive Bewustheit voraus (vgl. Beck u.a., 1992; Geering, 1995; Oser & Hascher, 1997).
Die Formel "Forschung und Entwicklung" als Aufgabe Pädagogischer Hochschulen beeinhalte... more Die Formel "Forschung und Entwicklung" als Aufgabe Pädagogischer Hochschulen beeinhaltet ganz unterschiedliche Funktionen. Der folgende Beitrag analysiert in systematischer Weise die strukturellen Unterschiede zwischen Forschung, Entwicklung und Evaluation und begründet, warum diese unterschiedlichen Funktionen nicht vermischt werden sollten.
In den vergangenen zehn Jahren ist an den padagogischen Hochschulen der Schweiz eine beachtenswer... more In den vergangenen zehn Jahren ist an den padagogischen Hochschulen der Schweiz eine beachtenswerte Forschung aufgebaut worden, aber ein subjektiver Ruckblick auf die Aufbaujahre der PHs aus einer Binnenperspektive zeigt auch noch grossen Entwicklungsbedarf: Einerseits wird professionelle Forschung betrieben und damit eine Lehrerinnen- und Lehrerbildung unterstutzt, die professionelle Kompetenzen aufbauen und Performanz sicherstellen will. Forschung und wissenschaftsgestutzte Entwicklung, Evaluation und Beratung erganzen sich in ihren unterschiedlichen Aufgaben und Qualitatskriterien. Diese Bereiche des Leistungsauftrags der PHs konnen fur die Ausbildung sowohl nutzlich sein, als auch von ihr profitieren. Andererseits braucht es noch grosse Anstrengungen: Die Verbindung von Forschung und Lehre erweist sich als schwierig. Die Ressourcen fur Forschungsarbeit an drangenden Fragen zu Bildung, Erziehung und zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung selbst sind knapp – auch weil es noch nicht g...
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