Für Goethe war sie die „Hauptstadt der Welt“, für Pasolini „die hässlichste, gastfreundlichste, d... more Für Goethe war sie die „Hauptstadt der Welt“, für Pasolini „die hässlichste, gastfreundlichste, dramatischste, üppigste und elendste aller Städte“, für Hippolyte Taine „das grösste Museum der Welt“: Rom, die Ewige Stadt. Einen erstaunlich zeitlosen Blick auf die Metropole am Tiber, abseits ausgetretener Pfade bietet der Fotobildband „Alles ist nichts gegen Rom“ von Evelyn Fertl. Von 2007 bis 2014 zog die Wiener Fotografin mit alten Spiegelreflexkameras durch die Museen, Gassen und Höfe von Roms historischer Altstadt und fing in zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos Augenblicke ein, die in jedem Romkenner lebhafte Erinnerungen wachrufen.
Ihren Bildern hat Evelyn Fertl Zitate von Besuchern der Ewigen Stadt an die Seite gestellt – von Johann Joachim Winckelman über Hoffmann von Fallersleben bis hin zu Charles Dickens. Das Zusammenspiel von Texten aus vergangenen Jahrhunderten und Bildern aus der Gegenwart führt nicht nur die Kontinuitäten des römischen Alltags und die Zeitlosigkeit der Stadt vor Augen, sondern zeigt auch, wie sehr sich die Erlebnisse von Rom-Besucher trotz
eines erheblichen zeitlichen Abstands gleichen können.
Das Mimustheater erfreute sich in der römischen Antike in allen Gesellschaftsschichten größter Be... more Das Mimustheater erfreute sich in der römischen Antike in allen Gesellschaftsschichten größter Beliebtheit, nicht zuletzt weil in den Stücken nicht mit lustigen Spötteleien, derb-obszönen Ausdrücken, geistreichen Spruchweisheiten, improvisierten Einlagen, Prügel- und Liebesszenen gespart wurde. Eine besondere Attraktion waren die weiblichen Mitglieder der Ensembles, denn als einzige antike Sprechtheaterform brachte der Mimus Frauen und Mädchen auf die Bühne, die von zeitgenössischen Autoren wiederholt in die Nähe von Prostituierten gerückt wurden. Der römische Historiker Valerius Maximus überliefert für die Flora-Feste in Rom einen alten Brauch, wonach sich Miminnen auf Wunsch des Publikums entblößten. Auf der Grundlage dieser Nachricht identifizierte die moderne Forschung römische Schauspielerinnen nicht selten mit Striptease-Tänzerinnen oder sprach ihnen künstlerischen Fähigkeiten weitgehend ab.
In der vorliegenden Publikation wird erstmals auf breiter Quellenbasis (Literatur, Epigraphik, Papyrologie, Rechtswissenschaft) eine Neubewertung des Phänomens der römischen Mimin versucht. Eine umfassende Prosopographie aller auf uns gekommenen Bühnenkünstlerinnen ergänzt die Behandlung des Themas. Ein Tafelteil mit zwanzig, zum Teil bisher unveröffentlichten Fotos von Grabinschriften und archäologischen Artefakten ist der Arbeit beigefügt.
Abgeordneter, Minister, Bundeskanzler, SPÖ-Vorsitzender. – Fred Sinowatz prägt fast drei Jahrzehn... more Abgeordneter, Minister, Bundeskanzler, SPÖ-Vorsitzender. – Fred Sinowatz prägt fast drei Jahrzehnte lang das politische Geschehen in Österreich. Und zwar nachhaltig. Denn zweifellos zählt er zu den bedeutendsten Bildungspolitikern des 20. Jahrhunderts.
Dieses Fotobuch dokumentiert „Lebensbilder“ – wichtige Stationen, emotionale Augenblicke, berührende Momente. Es zeigt den Politiker, aber auch den Menschen und Humanisten Fred Sinowatz.
Die Fotos stammen aus dem Archiv der ehemaligen Wochenzeitung „BF – Die Burgenlandwoche“, des wichtigsten burgenländischen Printmediums der Nachkriegszeit. Die Sammlung umfasst an die 350 000 fotografische Objekte. Darunter mehrere Tausend Abzüge, Negative und Dias zu Fred Sinowatz. Aus diesem einzigartigen Fundus schöpfen die Autoren Evelyn Fertl und Georg Pehm und präsentieren auch bislang unveröffentlichte Aufnahmen.
Was kann ein Foto?
Ein ganzes Land, seine Menschen, „das Leben“ einfangen? – Sicherlich. Dieser... more Was kann ein Foto?
Ein ganzes Land, seine Menschen, „das Leben“ einfangen? – Sicherlich. Dieser Band zeigt das: mit starken und einzigartigen Bildern!
Sie stammen von Berufs- und Amateurfotografen, die als Chronisten des Zeitgeschehens außergewöhnliche Situationen, politische und gesellschaftliche Ereignisse von der „Geburtsstunde“ des Burgenlandes 1921 bis heute festhielten. Mit ihren Fotografien vermitteln sie Momentaufnahmen und beeindruckende Stimmungsbilder ebenso wie alltägliche Szenen.
Die Fotosammlung des Burgenländischen Landesarchivs mit über 300.000 Fotodokumenten ist eine echte „Schatztruhe“. Für den vorliegenden Band stellten die Autorinnen Evelyn Fertl und Rita Münzer nach monatelangen Recherchen – auch in bisher ungeöffneten Sammlungsbeständen – rund 470 prägnante, dynamische und starke Einzelfotos zusammen. Diese bringen zwar Zeittypisches auf den Punkt, sind jedoch mehr als bloße Zeitdokumente und erzählen von Alltagssituationen, dem Arbeitsleben, von Kultur und Freizeit und von Schicksalen im „Land der Dörfer“.
„Burgenland – Menschen. Leben. Fotografien“ lädt zu einer Entdeckungsreise ein. Mit Fotografien, die heiter oder traurig, begeistert oder nostalgisch stimmen mögen – aber sicher berühren.
Weitgehende Maskenlosigkeit und der Anspruch des antiken Mimus auf Nachahmung des realen Lebens b... more Weitgehende Maskenlosigkeit und der Anspruch des antiken Mimus auf Nachahmung des realen Lebens brachten es mit sich, dass weibliche Partien mit Frauen und Mädchen besetzt wurden. Zahlreiche Frauenrollen ermöglichten es den Schauspielerinnen, von frühester Jugend an bis ins hohe Alter auf der Bühne zu stehen. Mimenfragmente und literarische Nachrichten bezeugen, dass auf der Mimenbühne die Rollen der männlichen Kollegen (z. B. der gehörnte Ehemann, der trunksüchtige oder geizige Alte) der Lächerlichkeit preisgegeben wurden und ein Gelächter provozierten, das es dem Zuschauer ermöglichte, sich mit dem Helden zu identifizieren oder sich von ihm abzugrenzen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob im Mimus – anders als in der römischen Komödie, in der bis auf wenige typische Ausnahmen Frauen als für Komik ungeeignet erachtet wurden – auch Frauenrollen komische Eigenschaften besaßen und zum Gegenstand des Lachens wurden oder ob Schauspielerinnen das Publikum mit obszönen Bewegungen und teuflischen Gesängen zu unterhalten hatten, wie christliche Kirchenväter bis in die Spätantike wiederholt postulierten. Da nur vereinzelt Fragmente lateinischer Mimenstücke auf uns gekommen sind, die sich explizit auf weibliche Charaktere beziehen lassen, wird auf einer breiten Quellenbasis (literarische Nachrichten, Papyri, Epigraphik) der Versuch einer Darstellung der Komik von Frauenrollen im römischen Mimus unternommen.
Bei der Drucklegung des Artikels in den „Burgenländischen Heimatblättern“ kam es zum Entfall der ... more Bei der Drucklegung des Artikels in den „Burgenländischen Heimatblättern“ kam es zum Entfall der Kursivsetzungen im Fließtext, zum teilweisen Entfall der Fußnotennummerierungen sowie der drei folgenden Fußnoten:
43 Zu Musik- und Sängerfilmen vgl. Fritz, S. 71ff. 44 Fritz, S. 30. 45 Wiener Zeitung, 28. Februar 1934, S. 9.
Auch die Bildbeschriftung des auf Seite 36 abgebildeten Fotos wurde falsch abgedruckt und sollte richtig lauten:
Abb. 5. Maria Haydn (Hansi Kambichler-Merores) mit dem Bauern (Franz Kammauf) und einem geschmückten Ochsen vor dem Vicedom in Eisenstadt, Inv.Nr. 22775 LM.
Die korrekten Fußnoten werden im pdf des Artikels als separates Word-Dokument ergänzt.
Die Bernsteinstraße. Evolution einer Handelsroute, (Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 123), Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung 2008, 289–294, 2008
Die Bernsteinstraße. Evolution einer Handelsroute, (Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 123), Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung 2008, 268–277, 2008
„Gruß aus/Üdvözlet ...“ Die illustrierte Postkarte im westungarisch-burgenländischen Raum bis 191... more „Gruß aus/Üdvözlet ...“ Die illustrierte Postkarte im westungarisch-burgenländischen Raum bis 1918 und ihre gesellschaftliche Funktionen (Evelyn Fertl)
Die in Österreich-Ungarn mit 1. Oktober 1869 eingeführte amtliche Postkarte („Correspondenz-Karte“) stellt das erste globale Massenmedium dar, das in den 1870er Jahren schließlich seinen Geltungsbereich über fast alle wichtigen Länder der Erde erweitern konnte. Seit 1. Jänner 1885 war der Privatindustrie offiziell die Herstellung von Postkarten in Österreich-Ungarn gestattet. Mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens und infolge verbesserter Verkehrsmöglichkeiten setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Ausflugs- und Reisetourismus ein, mit dem der Siegeszug der illustrierten Postkarte mit topografischen Ansichten („Ansichtskarte“) begann. Für das neue Kommunikationsmedium lässt sich eine Reihe von gesellschaftlichen Funktionen ausmachen: Bis in die 1890er Jahre besaß das Massenpublikum kaum Fotografien mit Landschafts- und Stadtansichten oder von aktuellen Ereignissen. Erst die billigen Ansichtskarten ermöglichten Zugang zu solchen Bildern und waren als Sammelobjekte bei allen Gesellschaftsschichten begehrt. Die Ansichtskarte diente als Dokumentationsmedium von persönlichen Erinnerungen, mit deren Hilfe sich jeder Reisende die besuchten Orte noch Jahre später ins Gedächtnis rufen konnte. Daneben stellte sie ein Vermittlungsmedium von visuellen Eindrücken dar, mit dem Reisebilder aus der Ferne an die daheimgebliebenen Verwandten und Freunde geschickt werden konnten. Als Medium touristischer Kommunikation vermittelte sie nicht nur geografische Kenntnisse, sondern befriedigte die Neugier nach Städten, Landschaften und Ländern, die der Empfänger und Sammler solcher Karten nie selbst erfahren würde. Ansichtskarten bildeten eine Selbstdarstellungsfläche für das mittelständische Bürgertum, das verstärkt Reisen in die Sommerfrische und Bildungs- und Bäderreisen unternahm. Das Versenden solcher Karten wurde zur obligaten Statushandlung all jener, die es sich leisten konnten, in den Urlaub zu fahren. Durch das Anwachsen der Städte und die Industrialisierung nahmen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Landflucht und Verstädterung, berufsbedingte Mobilität und die räumliche Trennung von Freunden und Familienmitgliedern immer mehr zu; die Ansichtskarte ermöglichte hierbei das Kontakthalten mit dem sozialen Umfeld. Vor allem wurde sie aber zum schnellen Austausch von Informationen und als bedeutendes Medium allgemeiner Kommunikation und der Alltagskommunikation genutzt, das noch dazu billig zu erwerben und einfach zu handhaben war. Durch ihre Verwendung als Reklamepostkarte sollte schließlich das Bedürfnis der Bevölkerung nach Informationen über Waren und Güter befriedigt werden.
Für Goethe war sie die „Hauptstadt der Welt“, für Pasolini „die hässlichste, gastfreundlichste, d... more Für Goethe war sie die „Hauptstadt der Welt“, für Pasolini „die hässlichste, gastfreundlichste, dramatischste, üppigste und elendste aller Städte“, für Hippolyte Taine „das grösste Museum der Welt“: Rom, die Ewige Stadt. Einen erstaunlich zeitlosen Blick auf die Metropole am Tiber, abseits ausgetretener Pfade bietet der Fotobildband „Alles ist nichts gegen Rom“ von Evelyn Fertl. Von 2007 bis 2014 zog die Wiener Fotografin mit alten Spiegelreflexkameras durch die Museen, Gassen und Höfe von Roms historischer Altstadt und fing in zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos Augenblicke ein, die in jedem Romkenner lebhafte Erinnerungen wachrufen.
Ihren Bildern hat Evelyn Fertl Zitate von Besuchern der Ewigen Stadt an die Seite gestellt – von Johann Joachim Winckelman über Hoffmann von Fallersleben bis hin zu Charles Dickens. Das Zusammenspiel von Texten aus vergangenen Jahrhunderten und Bildern aus der Gegenwart führt nicht nur die Kontinuitäten des römischen Alltags und die Zeitlosigkeit der Stadt vor Augen, sondern zeigt auch, wie sehr sich die Erlebnisse von Rom-Besucher trotz
eines erheblichen zeitlichen Abstands gleichen können.
Das Mimustheater erfreute sich in der römischen Antike in allen Gesellschaftsschichten größter Be... more Das Mimustheater erfreute sich in der römischen Antike in allen Gesellschaftsschichten größter Beliebtheit, nicht zuletzt weil in den Stücken nicht mit lustigen Spötteleien, derb-obszönen Ausdrücken, geistreichen Spruchweisheiten, improvisierten Einlagen, Prügel- und Liebesszenen gespart wurde. Eine besondere Attraktion waren die weiblichen Mitglieder der Ensembles, denn als einzige antike Sprechtheaterform brachte der Mimus Frauen und Mädchen auf die Bühne, die von zeitgenössischen Autoren wiederholt in die Nähe von Prostituierten gerückt wurden. Der römische Historiker Valerius Maximus überliefert für die Flora-Feste in Rom einen alten Brauch, wonach sich Miminnen auf Wunsch des Publikums entblößten. Auf der Grundlage dieser Nachricht identifizierte die moderne Forschung römische Schauspielerinnen nicht selten mit Striptease-Tänzerinnen oder sprach ihnen künstlerischen Fähigkeiten weitgehend ab.
In der vorliegenden Publikation wird erstmals auf breiter Quellenbasis (Literatur, Epigraphik, Papyrologie, Rechtswissenschaft) eine Neubewertung des Phänomens der römischen Mimin versucht. Eine umfassende Prosopographie aller auf uns gekommenen Bühnenkünstlerinnen ergänzt die Behandlung des Themas. Ein Tafelteil mit zwanzig, zum Teil bisher unveröffentlichten Fotos von Grabinschriften und archäologischen Artefakten ist der Arbeit beigefügt.
Abgeordneter, Minister, Bundeskanzler, SPÖ-Vorsitzender. – Fred Sinowatz prägt fast drei Jahrzehn... more Abgeordneter, Minister, Bundeskanzler, SPÖ-Vorsitzender. – Fred Sinowatz prägt fast drei Jahrzehnte lang das politische Geschehen in Österreich. Und zwar nachhaltig. Denn zweifellos zählt er zu den bedeutendsten Bildungspolitikern des 20. Jahrhunderts.
Dieses Fotobuch dokumentiert „Lebensbilder“ – wichtige Stationen, emotionale Augenblicke, berührende Momente. Es zeigt den Politiker, aber auch den Menschen und Humanisten Fred Sinowatz.
Die Fotos stammen aus dem Archiv der ehemaligen Wochenzeitung „BF – Die Burgenlandwoche“, des wichtigsten burgenländischen Printmediums der Nachkriegszeit. Die Sammlung umfasst an die 350 000 fotografische Objekte. Darunter mehrere Tausend Abzüge, Negative und Dias zu Fred Sinowatz. Aus diesem einzigartigen Fundus schöpfen die Autoren Evelyn Fertl und Georg Pehm und präsentieren auch bislang unveröffentlichte Aufnahmen.
Was kann ein Foto?
Ein ganzes Land, seine Menschen, „das Leben“ einfangen? – Sicherlich. Dieser... more Was kann ein Foto?
Ein ganzes Land, seine Menschen, „das Leben“ einfangen? – Sicherlich. Dieser Band zeigt das: mit starken und einzigartigen Bildern!
Sie stammen von Berufs- und Amateurfotografen, die als Chronisten des Zeitgeschehens außergewöhnliche Situationen, politische und gesellschaftliche Ereignisse von der „Geburtsstunde“ des Burgenlandes 1921 bis heute festhielten. Mit ihren Fotografien vermitteln sie Momentaufnahmen und beeindruckende Stimmungsbilder ebenso wie alltägliche Szenen.
Die Fotosammlung des Burgenländischen Landesarchivs mit über 300.000 Fotodokumenten ist eine echte „Schatztruhe“. Für den vorliegenden Band stellten die Autorinnen Evelyn Fertl und Rita Münzer nach monatelangen Recherchen – auch in bisher ungeöffneten Sammlungsbeständen – rund 470 prägnante, dynamische und starke Einzelfotos zusammen. Diese bringen zwar Zeittypisches auf den Punkt, sind jedoch mehr als bloße Zeitdokumente und erzählen von Alltagssituationen, dem Arbeitsleben, von Kultur und Freizeit und von Schicksalen im „Land der Dörfer“.
„Burgenland – Menschen. Leben. Fotografien“ lädt zu einer Entdeckungsreise ein. Mit Fotografien, die heiter oder traurig, begeistert oder nostalgisch stimmen mögen – aber sicher berühren.
Weitgehende Maskenlosigkeit und der Anspruch des antiken Mimus auf Nachahmung des realen Lebens b... more Weitgehende Maskenlosigkeit und der Anspruch des antiken Mimus auf Nachahmung des realen Lebens brachten es mit sich, dass weibliche Partien mit Frauen und Mädchen besetzt wurden. Zahlreiche Frauenrollen ermöglichten es den Schauspielerinnen, von frühester Jugend an bis ins hohe Alter auf der Bühne zu stehen. Mimenfragmente und literarische Nachrichten bezeugen, dass auf der Mimenbühne die Rollen der männlichen Kollegen (z. B. der gehörnte Ehemann, der trunksüchtige oder geizige Alte) der Lächerlichkeit preisgegeben wurden und ein Gelächter provozierten, das es dem Zuschauer ermöglichte, sich mit dem Helden zu identifizieren oder sich von ihm abzugrenzen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob im Mimus – anders als in der römischen Komödie, in der bis auf wenige typische Ausnahmen Frauen als für Komik ungeeignet erachtet wurden – auch Frauenrollen komische Eigenschaften besaßen und zum Gegenstand des Lachens wurden oder ob Schauspielerinnen das Publikum mit obszönen Bewegungen und teuflischen Gesängen zu unterhalten hatten, wie christliche Kirchenväter bis in die Spätantike wiederholt postulierten. Da nur vereinzelt Fragmente lateinischer Mimenstücke auf uns gekommen sind, die sich explizit auf weibliche Charaktere beziehen lassen, wird auf einer breiten Quellenbasis (literarische Nachrichten, Papyri, Epigraphik) der Versuch einer Darstellung der Komik von Frauenrollen im römischen Mimus unternommen.
Bei der Drucklegung des Artikels in den „Burgenländischen Heimatblättern“ kam es zum Entfall der ... more Bei der Drucklegung des Artikels in den „Burgenländischen Heimatblättern“ kam es zum Entfall der Kursivsetzungen im Fließtext, zum teilweisen Entfall der Fußnotennummerierungen sowie der drei folgenden Fußnoten:
43 Zu Musik- und Sängerfilmen vgl. Fritz, S. 71ff. 44 Fritz, S. 30. 45 Wiener Zeitung, 28. Februar 1934, S. 9.
Auch die Bildbeschriftung des auf Seite 36 abgebildeten Fotos wurde falsch abgedruckt und sollte richtig lauten:
Abb. 5. Maria Haydn (Hansi Kambichler-Merores) mit dem Bauern (Franz Kammauf) und einem geschmückten Ochsen vor dem Vicedom in Eisenstadt, Inv.Nr. 22775 LM.
Die korrekten Fußnoten werden im pdf des Artikels als separates Word-Dokument ergänzt.
Die Bernsteinstraße. Evolution einer Handelsroute, (Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 123), Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung 2008, 289–294, 2008
Die Bernsteinstraße. Evolution einer Handelsroute, (Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 123), Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung 2008, 268–277, 2008
„Gruß aus/Üdvözlet ...“ Die illustrierte Postkarte im westungarisch-burgenländischen Raum bis 191... more „Gruß aus/Üdvözlet ...“ Die illustrierte Postkarte im westungarisch-burgenländischen Raum bis 1918 und ihre gesellschaftliche Funktionen (Evelyn Fertl)
Die in Österreich-Ungarn mit 1. Oktober 1869 eingeführte amtliche Postkarte („Correspondenz-Karte“) stellt das erste globale Massenmedium dar, das in den 1870er Jahren schließlich seinen Geltungsbereich über fast alle wichtigen Länder der Erde erweitern konnte. Seit 1. Jänner 1885 war der Privatindustrie offiziell die Herstellung von Postkarten in Österreich-Ungarn gestattet. Mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens und infolge verbesserter Verkehrsmöglichkeiten setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Ausflugs- und Reisetourismus ein, mit dem der Siegeszug der illustrierten Postkarte mit topografischen Ansichten („Ansichtskarte“) begann. Für das neue Kommunikationsmedium lässt sich eine Reihe von gesellschaftlichen Funktionen ausmachen: Bis in die 1890er Jahre besaß das Massenpublikum kaum Fotografien mit Landschafts- und Stadtansichten oder von aktuellen Ereignissen. Erst die billigen Ansichtskarten ermöglichten Zugang zu solchen Bildern und waren als Sammelobjekte bei allen Gesellschaftsschichten begehrt. Die Ansichtskarte diente als Dokumentationsmedium von persönlichen Erinnerungen, mit deren Hilfe sich jeder Reisende die besuchten Orte noch Jahre später ins Gedächtnis rufen konnte. Daneben stellte sie ein Vermittlungsmedium von visuellen Eindrücken dar, mit dem Reisebilder aus der Ferne an die daheimgebliebenen Verwandten und Freunde geschickt werden konnten. Als Medium touristischer Kommunikation vermittelte sie nicht nur geografische Kenntnisse, sondern befriedigte die Neugier nach Städten, Landschaften und Ländern, die der Empfänger und Sammler solcher Karten nie selbst erfahren würde. Ansichtskarten bildeten eine Selbstdarstellungsfläche für das mittelständische Bürgertum, das verstärkt Reisen in die Sommerfrische und Bildungs- und Bäderreisen unternahm. Das Versenden solcher Karten wurde zur obligaten Statushandlung all jener, die es sich leisten konnten, in den Urlaub zu fahren. Durch das Anwachsen der Städte und die Industrialisierung nahmen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Landflucht und Verstädterung, berufsbedingte Mobilität und die räumliche Trennung von Freunden und Familienmitgliedern immer mehr zu; die Ansichtskarte ermöglichte hierbei das Kontakthalten mit dem sozialen Umfeld. Vor allem wurde sie aber zum schnellen Austausch von Informationen und als bedeutendes Medium allgemeiner Kommunikation und der Alltagskommunikation genutzt, das noch dazu billig zu erwerben und einfach zu handhaben war. Durch ihre Verwendung als Reklamepostkarte sollte schließlich das Bedürfnis der Bevölkerung nach Informationen über Waren und Güter befriedigt werden.
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Books by Evelyn Fertl
Ihren Bildern hat Evelyn Fertl Zitate von Besuchern der Ewigen Stadt an die Seite gestellt – von Johann Joachim Winckelman über Hoffmann von Fallersleben bis hin zu Charles Dickens. Das Zusammenspiel von Texten aus vergangenen Jahrhunderten und Bildern aus der Gegenwart führt nicht nur die Kontinuitäten des römischen Alltags und die Zeitlosigkeit der Stadt vor Augen, sondern zeigt auch, wie sehr sich die Erlebnisse von Rom-Besucher trotz
eines erheblichen zeitlichen Abstands gleichen können.
In der vorliegenden Publikation wird erstmals auf breiter Quellenbasis (Literatur, Epigraphik, Papyrologie, Rechtswissenschaft) eine Neubewertung des Phänomens der römischen Mimin versucht. Eine umfassende Prosopographie aller auf uns gekommenen Bühnenkünstlerinnen ergänzt die Behandlung des Themas. Ein Tafelteil mit zwanzig, zum Teil bisher unveröffentlichten Fotos von Grabinschriften und archäologischen Artefakten ist der Arbeit beigefügt.
Dieses Fotobuch dokumentiert „Lebensbilder“ – wichtige Stationen, emotionale Augenblicke, berührende Momente. Es zeigt den Politiker, aber auch den Menschen und Humanisten Fred Sinowatz.
Die Fotos stammen aus dem Archiv der ehemaligen Wochenzeitung „BF – Die Burgenlandwoche“, des wichtigsten burgenländischen Printmediums der Nachkriegszeit. Die Sammlung umfasst an die 350 000 fotografische Objekte. Darunter mehrere Tausend Abzüge, Negative und Dias zu Fred Sinowatz. Aus diesem einzigartigen Fundus schöpfen die Autoren Evelyn Fertl und Georg Pehm und präsentieren auch bislang unveröffentlichte Aufnahmen.
Ein ganzes Land, seine Menschen, „das Leben“ einfangen? – Sicherlich. Dieser Band zeigt das: mit starken und einzigartigen Bildern!
Sie stammen von Berufs- und Amateurfotografen, die als Chronisten des Zeitgeschehens außergewöhnliche Situationen, politische und gesellschaftliche Ereignisse von der „Geburtsstunde“ des Burgenlandes 1921 bis heute festhielten. Mit ihren Fotografien vermitteln sie Momentaufnahmen und beeindruckende Stimmungsbilder ebenso wie alltägliche Szenen.
Die Fotosammlung des Burgenländischen Landesarchivs mit über 300.000 Fotodokumenten ist eine echte „Schatztruhe“. Für den vorliegenden Band stellten die Autorinnen Evelyn Fertl und Rita Münzer nach monatelangen Recherchen – auch in bisher ungeöffneten Sammlungsbeständen – rund 470 prägnante, dynamische und starke Einzelfotos zusammen. Diese bringen zwar Zeittypisches auf den Punkt, sind jedoch mehr als bloße Zeitdokumente und erzählen von Alltagssituationen, dem Arbeitsleben, von Kultur und Freizeit und von Schicksalen im „Land der Dörfer“.
„Burgenland – Menschen. Leben. Fotografien“ lädt zu einer Entdeckungsreise ein. Mit Fotografien, die heiter oder traurig, begeistert oder nostalgisch stimmen mögen – aber sicher berühren.
Papers by Evelyn Fertl
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob im Mimus – anders als in der römischen Komödie, in der bis auf wenige typische Ausnahmen Frauen als für Komik ungeeignet erachtet wurden – auch Frauenrollen komische Eigenschaften besaßen und zum Gegenstand des Lachens wurden oder ob Schauspielerinnen das Publikum mit obszönen Bewegungen und teuflischen Gesängen zu unterhalten hatten, wie christliche Kirchenväter bis in die Spätantike wiederholt postulierten. Da nur vereinzelt Fragmente lateinischer Mimenstücke auf uns gekommen sind, die sich explizit auf weibliche Charaktere beziehen lassen, wird auf einer breiten Quellenbasis (literarische Nachrichten, Papyri, Epigraphik) der Versuch einer Darstellung der Komik von Frauenrollen im römischen Mimus unternommen.
43 Zu Musik- und Sängerfilmen vgl. Fritz, S. 71ff.
44 Fritz, S. 30.
45 Wiener Zeitung, 28. Februar 1934, S. 9.
Auch die Bildbeschriftung des auf Seite 36 abgebildeten Fotos wurde falsch abgedruckt und sollte richtig lauten:
Abb. 5. Maria Haydn (Hansi Kambichler-Merores) mit dem Bauern (Franz Kammauf) und einem geschmückten Ochsen vor dem Vicedom in Eisenstadt, Inv.Nr. 22775 LM.
Die korrekten Fußnoten werden im pdf des Artikels als separates Word-Dokument ergänzt.
Conference talks by Evelyn Fertl
(Evelyn Fertl)
Die in Österreich-Ungarn mit 1. Oktober 1869 eingeführte amtliche Postkarte („Correspondenz-Karte“) stellt das erste globale Massenmedium dar, das in den 1870er Jahren schließlich seinen Geltungsbereich über fast alle wichtigen Länder der Erde erweitern konnte. Seit 1. Jänner 1885 war der Privatindustrie offiziell die Herstellung von Postkarten in Österreich-Ungarn gestattet. Mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens und infolge verbesserter Verkehrsmöglichkeiten setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Ausflugs- und Reisetourismus ein, mit dem der Siegeszug der illustrierten Postkarte mit topografischen Ansichten („Ansichtskarte“) begann.
Für das neue Kommunikationsmedium lässt sich eine Reihe von gesellschaftlichen Funktionen ausmachen: Bis in die 1890er Jahre besaß das Massenpublikum kaum Fotografien mit Landschafts- und Stadtansichten oder von aktuellen Ereignissen. Erst die billigen Ansichtskarten ermöglichten Zugang zu solchen Bildern und waren als Sammelobjekte bei allen Gesellschaftsschichten begehrt.
Die Ansichtskarte diente als Dokumentationsmedium von persönlichen Erinnerungen, mit deren Hilfe sich jeder Reisende die besuchten Orte noch Jahre später ins Gedächtnis rufen konnte.
Daneben stellte sie ein Vermittlungsmedium von visuellen Eindrücken dar, mit dem Reisebilder aus der Ferne an die daheimgebliebenen Verwandten und Freunde geschickt werden konnten.
Als Medium touristischer Kommunikation vermittelte sie nicht nur geografische Kenntnisse, sondern befriedigte die Neugier nach Städten, Landschaften und Ländern, die der Empfänger und Sammler solcher Karten nie selbst erfahren würde.
Ansichtskarten bildeten eine Selbstdarstellungsfläche für das mittelständische Bürgertum, das verstärkt Reisen in die Sommerfrische und Bildungs- und Bäderreisen unternahm. Das Versenden solcher Karten wurde zur obligaten Statushandlung all jener, die es sich leisten konnten, in den Urlaub zu fahren.
Durch das Anwachsen der Städte und die Industrialisierung nahmen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Landflucht und Verstädterung, berufsbedingte Mobilität und die räumliche Trennung von Freunden und Familienmitgliedern immer mehr zu; die Ansichtskarte ermöglichte hierbei das Kontakthalten mit dem sozialen Umfeld.
Vor allem wurde sie aber zum schnellen Austausch von Informationen und als bedeutendes Medium allgemeiner Kommunikation und der Alltagskommunikation genutzt, das noch dazu billig zu erwerben und einfach zu handhaben war.
Durch ihre Verwendung als Reklamepostkarte sollte schließlich das Bedürfnis der Bevölkerung nach Informationen über Waren und Güter befriedigt werden.
Talks by Evelyn Fertl
Ihren Bildern hat Evelyn Fertl Zitate von Besuchern der Ewigen Stadt an die Seite gestellt – von Johann Joachim Winckelman über Hoffmann von Fallersleben bis hin zu Charles Dickens. Das Zusammenspiel von Texten aus vergangenen Jahrhunderten und Bildern aus der Gegenwart führt nicht nur die Kontinuitäten des römischen Alltags und die Zeitlosigkeit der Stadt vor Augen, sondern zeigt auch, wie sehr sich die Erlebnisse von Rom-Besucher trotz
eines erheblichen zeitlichen Abstands gleichen können.
In der vorliegenden Publikation wird erstmals auf breiter Quellenbasis (Literatur, Epigraphik, Papyrologie, Rechtswissenschaft) eine Neubewertung des Phänomens der römischen Mimin versucht. Eine umfassende Prosopographie aller auf uns gekommenen Bühnenkünstlerinnen ergänzt die Behandlung des Themas. Ein Tafelteil mit zwanzig, zum Teil bisher unveröffentlichten Fotos von Grabinschriften und archäologischen Artefakten ist der Arbeit beigefügt.
Dieses Fotobuch dokumentiert „Lebensbilder“ – wichtige Stationen, emotionale Augenblicke, berührende Momente. Es zeigt den Politiker, aber auch den Menschen und Humanisten Fred Sinowatz.
Die Fotos stammen aus dem Archiv der ehemaligen Wochenzeitung „BF – Die Burgenlandwoche“, des wichtigsten burgenländischen Printmediums der Nachkriegszeit. Die Sammlung umfasst an die 350 000 fotografische Objekte. Darunter mehrere Tausend Abzüge, Negative und Dias zu Fred Sinowatz. Aus diesem einzigartigen Fundus schöpfen die Autoren Evelyn Fertl und Georg Pehm und präsentieren auch bislang unveröffentlichte Aufnahmen.
Ein ganzes Land, seine Menschen, „das Leben“ einfangen? – Sicherlich. Dieser Band zeigt das: mit starken und einzigartigen Bildern!
Sie stammen von Berufs- und Amateurfotografen, die als Chronisten des Zeitgeschehens außergewöhnliche Situationen, politische und gesellschaftliche Ereignisse von der „Geburtsstunde“ des Burgenlandes 1921 bis heute festhielten. Mit ihren Fotografien vermitteln sie Momentaufnahmen und beeindruckende Stimmungsbilder ebenso wie alltägliche Szenen.
Die Fotosammlung des Burgenländischen Landesarchivs mit über 300.000 Fotodokumenten ist eine echte „Schatztruhe“. Für den vorliegenden Band stellten die Autorinnen Evelyn Fertl und Rita Münzer nach monatelangen Recherchen – auch in bisher ungeöffneten Sammlungsbeständen – rund 470 prägnante, dynamische und starke Einzelfotos zusammen. Diese bringen zwar Zeittypisches auf den Punkt, sind jedoch mehr als bloße Zeitdokumente und erzählen von Alltagssituationen, dem Arbeitsleben, von Kultur und Freizeit und von Schicksalen im „Land der Dörfer“.
„Burgenland – Menschen. Leben. Fotografien“ lädt zu einer Entdeckungsreise ein. Mit Fotografien, die heiter oder traurig, begeistert oder nostalgisch stimmen mögen – aber sicher berühren.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob im Mimus – anders als in der römischen Komödie, in der bis auf wenige typische Ausnahmen Frauen als für Komik ungeeignet erachtet wurden – auch Frauenrollen komische Eigenschaften besaßen und zum Gegenstand des Lachens wurden oder ob Schauspielerinnen das Publikum mit obszönen Bewegungen und teuflischen Gesängen zu unterhalten hatten, wie christliche Kirchenväter bis in die Spätantike wiederholt postulierten. Da nur vereinzelt Fragmente lateinischer Mimenstücke auf uns gekommen sind, die sich explizit auf weibliche Charaktere beziehen lassen, wird auf einer breiten Quellenbasis (literarische Nachrichten, Papyri, Epigraphik) der Versuch einer Darstellung der Komik von Frauenrollen im römischen Mimus unternommen.
43 Zu Musik- und Sängerfilmen vgl. Fritz, S. 71ff.
44 Fritz, S. 30.
45 Wiener Zeitung, 28. Februar 1934, S. 9.
Auch die Bildbeschriftung des auf Seite 36 abgebildeten Fotos wurde falsch abgedruckt und sollte richtig lauten:
Abb. 5. Maria Haydn (Hansi Kambichler-Merores) mit dem Bauern (Franz Kammauf) und einem geschmückten Ochsen vor dem Vicedom in Eisenstadt, Inv.Nr. 22775 LM.
Die korrekten Fußnoten werden im pdf des Artikels als separates Word-Dokument ergänzt.
(Evelyn Fertl)
Die in Österreich-Ungarn mit 1. Oktober 1869 eingeführte amtliche Postkarte („Correspondenz-Karte“) stellt das erste globale Massenmedium dar, das in den 1870er Jahren schließlich seinen Geltungsbereich über fast alle wichtigen Länder der Erde erweitern konnte. Seit 1. Jänner 1885 war der Privatindustrie offiziell die Herstellung von Postkarten in Österreich-Ungarn gestattet. Mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens und infolge verbesserter Verkehrsmöglichkeiten setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Ausflugs- und Reisetourismus ein, mit dem der Siegeszug der illustrierten Postkarte mit topografischen Ansichten („Ansichtskarte“) begann.
Für das neue Kommunikationsmedium lässt sich eine Reihe von gesellschaftlichen Funktionen ausmachen: Bis in die 1890er Jahre besaß das Massenpublikum kaum Fotografien mit Landschafts- und Stadtansichten oder von aktuellen Ereignissen. Erst die billigen Ansichtskarten ermöglichten Zugang zu solchen Bildern und waren als Sammelobjekte bei allen Gesellschaftsschichten begehrt.
Die Ansichtskarte diente als Dokumentationsmedium von persönlichen Erinnerungen, mit deren Hilfe sich jeder Reisende die besuchten Orte noch Jahre später ins Gedächtnis rufen konnte.
Daneben stellte sie ein Vermittlungsmedium von visuellen Eindrücken dar, mit dem Reisebilder aus der Ferne an die daheimgebliebenen Verwandten und Freunde geschickt werden konnten.
Als Medium touristischer Kommunikation vermittelte sie nicht nur geografische Kenntnisse, sondern befriedigte die Neugier nach Städten, Landschaften und Ländern, die der Empfänger und Sammler solcher Karten nie selbst erfahren würde.
Ansichtskarten bildeten eine Selbstdarstellungsfläche für das mittelständische Bürgertum, das verstärkt Reisen in die Sommerfrische und Bildungs- und Bäderreisen unternahm. Das Versenden solcher Karten wurde zur obligaten Statushandlung all jener, die es sich leisten konnten, in den Urlaub zu fahren.
Durch das Anwachsen der Städte und die Industrialisierung nahmen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Landflucht und Verstädterung, berufsbedingte Mobilität und die räumliche Trennung von Freunden und Familienmitgliedern immer mehr zu; die Ansichtskarte ermöglichte hierbei das Kontakthalten mit dem sozialen Umfeld.
Vor allem wurde sie aber zum schnellen Austausch von Informationen und als bedeutendes Medium allgemeiner Kommunikation und der Alltagskommunikation genutzt, das noch dazu billig zu erwerben und einfach zu handhaben war.
Durch ihre Verwendung als Reklamepostkarte sollte schließlich das Bedürfnis der Bevölkerung nach Informationen über Waren und Güter befriedigt werden.