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xx Produktion Musiques Suisses Produktion Aufnahmen Eine Koproduktion mit Schweizer Radio und Tonstudio AMOS AG, in diversen Lokalitäten Fernsehen (SRF2 Kultur) 18. Sept. 2014, Singsaal des 1–3 7 Aufnahmen Sekundarschulhauses Uettligen 10.–13.10.2013 in derSept. römisch-katholischen 18./19. 2012, 4–6 8 Kirche Seewen SO, Schweiz Trimbach Mühlemattsaal Tonmeister 26. Sept. 2014, Heimaufnahme 9 Uwe 10–14Walter 6. Juni 2013, Lötschbergsaal Spiez Exekutivproduzent Musikregisseur Claudio Danuser Theo Fuog Übersetzungen Tonmeister MichelleHahnefeld, Bulloch (Französisch) ?Gerald Tonstudio Regio Chris Walton (Englisch) Exekutivproduzent Coverbild Claudio Danuser Robert Gardelle (1682–1766) Übersetzungen Vue de la ville de Genève et Michelle Buloch (Französisch) de la rade prise de Cologny Chris Walton (Englisch) © Musée d’art et d’histoire de Genève Coverbild Gestaltungskonzept ? comvex gmbh, www.comvex.biz Gestaltungskonzept Satz und Litho comvex gmbh, www.comvex.biz englerwortundbild, Zürich Satz und Litho Hersteller englerwortundbild, Zürich Adon Production AG, Neuenhof Hersteller MGB Production CD 6283 AG, Neuenhof Adon Solissimo – Gaspard Fritz Werke für Tuba und Ensembles Sinfonien I und II, op. 6 Violinkonzert MGB CD 6282 Ein Projekt des MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 4-5 25.03.15 10:45 Das Kesselberg Ensemble in Seewen (v.l.n.r. stehend) Lāsma Meldere, Katia Viel, Daila Dambrauska, Anna Naudžūne; (v.l.n.r. sitzend) Anaïs Chen, Olivier Picon, Bret Simner, Marc Meisel, Helena Zemanová, Silvia Centomo, Ilze Grudule. she decided to study Baroque cello with Philippe Mermoud at the Centre de Musique Ancienne in Geneva. After this, she was accepted into Christophe Coin’s class at the Schola Cantorum Basiliensis. It was in Basel that Ilze Grudule founded the Kesselberg Ensemble, one of whose stated aims is to bring Latvian Baroque music more often into the concert hall. She is also a member of the Baroque orchestra Capriccio Basel and of La Cetra. She has made recordings for Chandos Records, CPO and Musiques Suisses. Since 2005 Ilze Grudule has run the “Baroque Music Days” in Rēzekne in Latvia. Her broad spectrum of activities is rounded off by her international master classes at the University of Bogotà and at the Music Academies of Kiev and Riga. Leila Schayegh, Baroque violin Leila Schayegh belongs to the young generation of highly promising Baroque MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 6-7 violinists who are making a name for themselves today by both their subtle playing and their interest in researching their instrument and its repertoire. Schayegh irst studied the modern violin, then later turned to the Baroque violin under Chiara Banchini at the Schola Cantorum Basiliensis. She won several prizes, which helped her on her way to an international concert career as both a chamber musician and a soloist. She works together with musicians such as Jörg Halubek, Vaclav Luks and Stephan MacLeod. She also enjoys a close collaboration with the ensembles Gli Angeli Genève and La Cetra Basel. Since 2010 she has been a lecturer in the Baroque violin at the Schola Cantorum Basiliensis. Her discography includes CDs and DVDs for Pan Classics, Zigzag Territoires, Glossa, Ambronay Editions and Harmonia Mundi. Two of her recordings have been awarded the Diapason d’Or. 25.03.15 10:45 1 Gaspard Fritz (1716–1783) 1–4 1 3 5–7 5 7 8–11 8 10 Sinfonia I, B-Dur, op. 6 Allegro Minuetto 8'21" 3'37" 21'48" 2 4 Largo 5'33" Prestissimo 4'17" Violinkonzert, E-Dur Allegro Allegro 5'27" 6'46" 18'05" 6 Adagio 5'52" Sinfonia II, C-Dur, op. 6 Allegro Minuetto 7'31" 5'09" 25'53" 9 11 Andante 7'30" Prestissimo 5'43" T.T.: 66'06" Kesselberg Ensemble Helena Zemanová (Konzertmeisterin), Anaïs Chen, Daila Dambrauska, Lāsma Meldere, Anna Naudžūne, Violine; Katia Viel, Viola; Ilze Grudule, Violoncello; Bret Simner, Kontrabass; Marc Meisel, Cembalo; Karel Valter, Claire Genewein, Traverslöte; Olivier Picon, Silvia Centomo, Horn Leila Schayegh, Barockvioline Ilze Grudule, künstlerische Leitung Mit freundlicher Unterstützung der reformierten Kirche Reinach und der Stiftung Groumiel Eine Koproduktion mit Schweizer Radio und Fernsehen (SRF2 Kultur) MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 1 25.03.15 10:45 2 3 Der Genfer Geigenvirtuose und Komponist Gaspard Fritz (1716–1783) Der Geiger Philippe Fritz (1689–1744) stammte aus Celle in Niedersachsen und liess sich als Zwanzigjähriger in Genf nieder, wo er 1712 die Französin Jeanne Guibourdance heiratete. Vier Jahre später, am 18. Februar 1716, wurde der Sohn Gaspard geboren, der seinen ersten Violinunterricht bei seinem Vater erhalten haben dürfte. In den 1730er-Jahren studierte der junge Genfer bei Giovanni Battista Somis (1686–1763) in Turin. Dieser bekannte Geiger, Schüler von Arcangelo Corelli, bildete bedeutende Violinvirtuosen wie Jean-Marie Leclair, Jean-Pierre Guignon und Gaetano Pugnani aus. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt heiratete der 21-jährige Fritz 1737 Charlotte Foix (1714/15–1779). Im gleichen Jahr liessen sich einige junge englische Aristokraten, die sich auf Kavaliersreisen in Italien kennengelernt hatten, in Genf nieder. Hier ver- MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 2-3 sammelten sie sich täglich in einem Salon, dem Common Room of Geneva, und wurden in der sittenstrengen CalvinStadt nicht daran gehindert, zwischen 1738 und 1743 luxuriöse kulturelle Anlässe wie Theatervorstellungen und Pantomimen zu organisieren. Die gebildeten Engländer, die sich selber Blutsbrüder nannten, luden zu ihren Veranstaltungen auch Vertreter der lokalen Oberschicht ein. In jenem Kreis sorgte der junge Gaspard Fritz mit einem kleinen Orchester für die musikalische Unterhaltung und dürfte dabei nicht auf die Aufführung eigener Kompositionen verzichtet haben. Gleichzeitig wird das Genfer Publikum aber auch Werke von Corelli, Geminiani, Händel, Hasse und anderen gehört haben. Beim Londoner Drucker John Walsh in den 1730er-Jahren erschienene Musikalien dieser Barockkomponisten lassen sich nämlich noch heute auffallend häuig in den Genfer Bibliotheken nachweisen. Alles deutet darauf hin, dass die musikliebenden Engländer ihr bevorzugtes Musikrepertoire in Form von Musikbüchern aus der fernen Heimat an den Genfersee mitgebracht hatten und dass der junge Fritz dieses Repertoire gekannt und studiert haben muss. Diesen gebildeten Engländern verdankt Fritz entscheidende Impulse für seine Karriere. Nachdem einer der Blutsbrüder, Benjamin Tate, Genf Richtung London verlassen hatte, schrieb er am 11. April 1741 aus Amsterdam an seine Freunde, er habe Pietro Antonio Locatelli «Trios, Solos, and Concertos» von Fritz gezeigt. Wie Tate berichtete, haben diese Kompositionen dem Violinvirtuosen beim Durchsehen so sehr gefallen, dass er sie sogleich durchspielen wollte. Die Reaktion Locatellis hielt Tate folgendermassen fest: «I can’t help telling you once more that Locatelli was exceedingly pleased with Fritz’s Music, and said a great deal in his Praise.» Dieser Brief dokumentiert, dass einer der berühmtesten Geiger des 18. Jahrhunderts dem 25-Jährigen hohe Anerkennung zollte und dass Fritz damals bereits Konzerte und Solos (Solosonaten oder Werke für Geige solo) komponiert hatte. Vielleicht wurde Locatelli auch das Konzert in E-Dur, das einzige erhaltene Konzert für Violine und Orchester des jungen Genfers, präsentiert. Der Solopart dieses virtuosen Geigenkonzerts beginnt mit einer Reihe von anspruchsvollen Doppelgriffen. Darauf folgen Passagen mit verschiedenen, technisch schwierigen Arpeggien über drei oder gar vier Saiten und extremen Sprüngen sowie Modulationen in entlegene Tonarten. Der zweite Satz fällt im Thema durch seine polyphone, dichte Schreibweise und die punktierten Rhythmen in Kombination mit Sech- 25.03.15 10:45 4 5 zehntel- und Zweiunddreissigstelnoten auf. Im Schlusssatz, der als Rondo mit stets wiederkehrendem Ritornell angelegt ist, erreicht die geigerische Virtuosität ihren Höhepunkt. In einem aus 98 Takten bestehenden Solo kann der Solist am Ende des Konzerts seine ganze Meisterschaft unter Beweis stellen. Im Manuskript bezeichnet Fritz diese Bravourpassage in Anlehnung an Locatellis L’Arte del violino, als Capriccio. Tatsächlich enden diese 1733 erschienenen Geigenkonzerte jeweils im ersten und dritten Satz mit einem virtuosen Capriccio. Im erwähnten Brief vom 11. April 1741 schrieb Benjamin Tate zudem voller Bewunderung, dass ihm das Violinspiel von Gaspard Fritz sehr viel mehr Freude bereitet habe als jenes von Locatelli («I am not Judge enough of the Fiddle, to say if he [Locatelli] be a much better Player than Fritz; I can only say, that He does not give me near so much pleasure.»). MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 4-5 Nach ihrer Heimkehr zeigten Benjamin Tate und sein Begleiter Thomas Dampier im Juli 1741 einige Werke von Gaspard Fritz auch dem grossen Georg Friedrich Händel. Dieser, so berichteten die beiden ihren Kameraden nach Genf, soll bei der Durchsicht der Kompositionen wiederholt «Bravo» oder gar «Bravissimo» ausgerufen haben. Diese Wertschätzung durch den grossen Komponisten veranlasste Robert Price, einen anderen Blutsbruder, dem bekannten Drucker John Walsh in London die Publikation von Sonaten des jungen Geigers zu empfehlen. Das erklärt, warum die Sei Sonate a Quatro Stromenti von Gaspard Fritz 1742 als Opus 1 in der englischen Hauptstadt bei einem der bedeutendsten Musikdrucker erscheinen konnten und neben Kompositionen von Albinoni, Corelli, Händel, Leclair, Locatelli und Vivaldi im Verkaufskatalog von Walsh zum Kauf angepriesen wurden. Auch das Opus 3 und 4 liessen sich bei Walsh verlegen, nachdem diese Kompositionen zuvor einen Erstdruck in Paris erfahren hatten. So überrascht es nicht weiter, dass der englische Musikhistoriograf Charles Burney anlässlich einer persönlichen Begegnung in Genf Fritz mitteilte, dass sein Name und seine Musik in England bestens bekannt wären. Nach seiner Rückkehr aus Turin blieb der Komponist mit Ausnahme einer Konzertreise nach Paris, wo er 1756 dreimal in der berühmten Konzertreihe Concert spirituel auftrat, zeitlebens in Genf. Die Musik von Gaspard Fritz war dennoch in weiten Teilen Europas bekannt, besonders in England und in Frankreich. Als der Basler Fabrikantensohn und Kunstliebhaber Achilles Ryhiner im Februar 1758 in Genf weilte, hörte er im Salon von Thomas Pitt den Geiger Gaspard Fritz und den Cellisten Jean Baridon. In seinem Reisejournal lobte Ryhiner die Virtuosität von Fritz sowie die Makellosigkeit und Kraft seines Violinspiels. Gleichzeitig beanstandete er die zu üppigen Verzierungen des Geigers, seine Grimassen und das Fehlen eines guten musikalischen Geschmacks. Ausserdem kritisierte der vornehme Basler die liederlichen Manieren von Fritz und fragte sich, warum er wohl von den Genfern vorbehaltlos bewundert werde. Das negative Bild, das Ryhiner vom virtuosen Komponisten entwarf, scheint aber nicht der allgemeinen Einschätzung entsprochen zu haben. Zwölf Jahre später wurde Gaspard Fritz von Charles Burney gänzlich in einem positiven Licht dargestellt. Der britische Musikkenner bewunderte nämlich dessen Bogenstrich und sein ausdrucksvolles Spiel. Auch nach 1743, als der Common Room of Geneva aufgelöst wurde, lebte wei- 25.03.15 10:45 6 7 terhin eine wohlhabende, die Künste fördernde englische Gesellschaft in Genf. Achilles Ryhiner hörte den Genfer Geiger bei Thomas Pitt, dem Bruder des britischen Premierministers, der von 1756 bis 1758 in Genf residierte und wöchentlich vornehme Gäste zu sich lud. Es wurde aber nicht nur in britischen Bürger- und Adelshäusern musiziert. Im Juni 1759 zum Beispiel konzertierte Gaspard Fritz vor dem berühmten Philosophen und Schriftsteller Voltaire in dessen Stadtvilla aux Délices, zusammen mit der hochgeschätzten Opernsängerin Marie Fel aus Paris. Im 18. Jahrhundert spielte sich das Genfer Musikleben vor allem in privaten Salons ab. Für eben diese Konzerte einer vermögenden Bürgerschaft schrieb Fritz seine Kompositionen. In diesem Umfeld wirkte der Geiger auch als Solist und Ensembleleiter. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lösten öf- MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 6-7 fentliche Konzerte, die gegen käulich erworbene Eintrittskarten von allen Musikfreunden besucht werden durften, die privaten Musikveranstaltungen nach und nach ab. Im Sommer 1766, als sich Familie Mozart drei Wochen in Genf aufhielt, trat Wolfgang Amadeus zweimal im Saal des Rathauses auf, wo später regelmässig öffentliche Konzerte stattinden sollten. Das Klavierspiel des zehnjährigen Wunderkinds überzeugte auch den belgischen Opernkomponisten André Ernest Modeste Grétry, der damals in Genf weilte, und man darf annehmen, dass auch der mittlerweile fünfzigjährige Gaspard Fritz der Familie Mozart persönlich begegnet ist. Charles Burney sollte 1770 gar eigens aufs Land fahren, um den allgemein bekannten Geiger am 5. Juli in seinem Haus zu besuchen. Aus der Mitteilung Burneys, dass Fritz der Violinlehrer einiger seiner Freunde gewesen sei, lässt sich schlies- sen, dass er als junger Geiger einigen Blutsbrüdern Unterricht erteilt hatte. Burneys Notizen zu jenem Gespräch offenbaren ebenfalls, dass Fritz damals mit der Drucklegung der Sei sinfonie a piu stromenti beschäftigt war. Sein Opus 6 konnte schliesslich in den frühen 1770er-Jahren in Paris erscheinen. Erfreut über diese Nachricht, bestellte Burney gleich zwei Exemplare beim Komponisten. Der englische Musikkritiker war also im Besitz der sechs Sinfonien für zwei Flöten, zwei Hörner und Streichorchester, von denen heute nur noch wenige Exemplare erhalten sind. Alle sechs Sinfonien lassen die Satzfolge schnell – langsam – schnell erkennen. Vier dieser Sinfonien, so auch die Sinfonia I und II, sind um zwei kurze Menuette nach dem Mittelsatz ergänzt. Die Sei sinfonie sind Spätwerke von Gaspard Fritz und lassen das Geigenkonzert stilistisch deutlich hinter sich. Fritz hatte sich bei den Sinfonien dem Zeitgeschmack angepasst und seine eigene frühklassische Musiksprache gefunden. Der Dirigent Hermann Scherchen meinte zu den Sinfonien von Fritz: «Seine Sinfonien heben sich durch formale Eleganz, persönliche Orchesterbehandlung, Noblesse des Ausdrucks und belebte Stimmengestaltung durchaus ab von den Werken der Mannheimer Meister, der Wiener Vorklassiker und der Norddeutschen Schule.» Sowohl die Sinfonia in C-Dur als auch diejenige in B-Dur leben von ihren dynamischen Kontrasten und den Crescendi, wie sie besonders in den beiden Anfangssätzen zur Geltung kommen. Im Allegro der zweiten Sinfonie vermischen sich die Bläser- entweder ausgewogen mit den Streicherstimmen oder lösen sich, wie im Allegro der ersten Sinfonie, solistisch aus dem Streichersatz heraus. Jeweils im zweiten Menuett treten die 25.03.15 10:45 8 9 zwei Flötenstimmen solistisch hervor, während in beiden langsamen Sätzen die Flöten und Hörner pausieren. Gaspard Fritz hatte sein Opus 6 dem Genfer Jean Sellon (1736–1810) gewidmet. Sellon stammte aus einer aus Südfrankreich gelüchteten Hugenottenfamilie, die im 18. Jahrhundert als Banquiers zu Geld gekommen war. Sein Vater, Jean-François Sellon, war 1716 der Taufpate des kleinen Gaspard. Die Dedikation lässt vermuten, dass die Sei sinfonie aus dem Opus 6 ursprünglich für private Aufführungen in Genf, möglicherweise sogar für Salonkonzerte im Patrizierhaus der Familie Sellon, entstanden waren. Das Opus 6 wurde noch lange nach dem Tod von Fritz am 23. März 1783 in den Katalogen der Pariser Musikalienhändler zum Verkauf angeboten. Und als Jean-Baptiste Cartier 1798 einen Teil aus dem Opus 3 von Gaspard Fritz in seiner Sammlung L’Art MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 8-9 du Violon abdruckte, wurde der Genfer Komponist und Violinvirtuose posthum sozusagen in den Olymp der grossen Geiger des 18. Jahrhunderts gehoben. Christoph Riedo Literatur: Robert-Aloys Mooser, Deux violonistes genevois: Gaspard Fritz (1716–1783), Christian Haensel (1766–1850), Genève 1968. Jacques Horneffer, Gaspard Fritz (1716–1783). Ses amis anglais: Le Dr. Burney, Le Concerto de violon, in: Revue Musicale de Suisse Romande 1984 (37/3), S. 120–131. Jacques Horneffer, Gaspard Fritz (II). Londres Genève Catalogue des symphonies, in: Revue Musicale de Suisse Romande 1986 (39/4), S. 178–188. Kesselberg Ensemble Das Kesselberg Ensemble wurde 2004 von lettischen Musikern, alle Absolventen der Schola Cantorum Basiliensis, gegründet. Einer der Schwerpunkte des Ensembles liegt denn auch im Wiederaulebenlassen der Musik J. G. Müthels. Nicht weniger engagiert sich das Kessel- berg Ensemble aber auch für die Aufführung wiederentdeckter anderer Komponisten. So erleben die in der Bibliothek des Klosters Einsiedeln aufgefundenen Notenmaterialien von C. D. Cossoni dank dem Einsatz der Gruppe eine Renaissance. Anzufügen ist noch die langjährige Zusammenarbeit des Ensembles mit dem Fagottvirtuosen Sergio Azzolini, unter anderem mit der CD-Einspielung von Fagottkonzerten von Müthel. Ilze Grudule, künstlerische Leitung Die Cellistin Ilze Grudule wurde in Lettland geboren, wo sie an der Musikakademie Lettland Violoncello studierte. Nach ihrem Diplom entschliesst sie sich, bei Philippe Mermoud am Centre de Musique Ancienne de Genève Barockcello zu studieren. Im Anschluss daran wird sie an der Schola Cantorum Basiliensis in die Klasse von Christophe Coin aufgenommen. In Basel gründet Grudule das Kesselberg Ensemble, das sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, lettische Komponisten des Barock wieder vermehrt in die Konzertsäle zu bringen. Weiter ist sie Mitglied der Barockorchester Capriccio und La Cetra. Sie hat Aufnahmen für Chandos Records, CPO und Musiques Suisses realisiert. Seit 2005 leitet Grudule die Barockmusiktage in Rēzekne (Lettland). Internationale Meisterkurse an der Universität von Bogotá und an den Musikhochschulen Kiev und Riga runden ihre breite Tätigkeit ab. 25.03.15 10:45 10 11 Leila Schayegh, Barockvioline Leila Schayegh gehört zur jungen Generation vielversprechender Barockviolinisten, die heute durch ihr facettenreiches Spiel mit Forschungsanspruch auf sich aufmerksam macht. Schayegh studiert zunächst moderne Violine, später Barockvioline bei Chiara Banchini an der Schola Cantorum Basiliensis. Mehrere Preise legen die Basis zu einer internationalen Konzerttätigkeit als Kammermusikerin und Solistin. So ist sie verbunden mit Musikern wie Jörg Halubek, Vaclav Luks und Stephan MacLeod. Mit den Ensembles Gli Angeli Genève und La Cetra Basel besteht eine engere Zusammenarbeit. Seit 2010 ist sie Dozentin für Barockvioline an der Schola Cantorum Basiliensis. Die Diskograie umfasst CD- und DVD-Produktionen von Pan Classics, Zigzag Territoires, Glossa, Ambronay Editions und Harmonia Mundi. Zwei ihrer Aufnahmen MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 10-11 sind mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet worden. 25.03.15 10:45 12 13 Le violoniste virtuose et compositeur genevois Gaspard Fritz (1716–1783) Le violoniste Philippe Fritz (1689–1744) était originaire de Celle (Basse-Saxe). A l’âge de vingt ans, il s’est établi à Genève, où il a épousé en 1712 la Française Jeanne Guibourdance. Quatre ans plus tard, le 18 février 1716, leur ils Gaspard est venu au monde. L’enfant a peut-être reçu de son père ses premières leçons de violon, après quoi le jeune Genevois a poursuivi sa formation dans les années 1730 auprès de Giovanni Battista Somis (1686–1763) à Turin. Lui-même élève d’Arcangelo Corelli, ce célèbre violoniste a formé des virtuoses du violon tels que Jean-Marie Leclair, JeanPierre Guignon et Gaetano Pugnani. Après son retour dans sa ville natale, Gaspard Fritz a épousé en 1737 Charlotte Foix (1714 /15–1779). Cette même année, quelques jeunes aristocrates anglais qui s’étaient rencontrés en Italie à l’occasion d’un Grand Tour se sont établis à Genève, où ils se MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 12-13 sont réunis quotidiennement dans un salon nommé Common Room of Geneva. Dans l’austère ville de Calvin, ils ne se sont pas privés d’organiser entre 1738 et 1743 des événements culturels tels que des représentations théâtrales et des pantomimes. Ces Anglais cultivés, qui se désignaient eux-mêmes comme des «frères de sang», ont également invité des représentants de la bourgeoisie locale à leurs manifestations. C’est à ce cercle que le jeune Gaspard Fritz offrait un encadrement musical avec le concours d’un petit orchestre. Le public genevois avait ainsi loisir d’entendre des ouvrages de compositeurs tels que Corelli, Geminiani, Händel et Hasse, auxquels Fritz pouvait ajouter des pages de sa propre plume. Chose frappante, les œuvres de ce compositeur baroque – publiées dans les années 1730 par l’éditeur londonien John Walsh – sont encore régu- lièrement mises au jour dans les bibliothèques genevoises. Tout porte à croire que ces mélomanes anglais ont apporté de leur lointaine patrie leur répertoire musical préféré sous forme de recueils dont le jeune Fritz aurait eu connaissance et qu’il aurait étudiés. Le Genevois doit à ces Anglais cultivés des impulsions musicales qui ont marqué sa carrière de façon déterminante. Après qu’un de ces «frères de sang» nommé Benjamin Tate ait quitté Genève pour Londres, il a envoyé en date du 11 avril 1741 une lettre d’Amsterdam à ses amis, leur annonçant qu’il avait montré les «Trios, Solos et Concertos» de Fritz à Pietro Antonio Locatelli. A en croire Tate, la lecture de ces œuvres aurait tant plu au virtuose italien que celui-ci a aussitôt voulu les jouer. Tate a rapporté la réaction de Locatelli en ces mots: «Je ne peux pas m’empêcher de répéter à quel point Locatelli était ravi de la mu- sique de Fritz et a abondamment chanté ses louanges». Cette lettre atteste que l’un des violonistes les plus célèbres du XVIII e siècle tenait en haute estime le jeune musicien de 25 ans et que ce dernier avait déjà composé des concertos et des solos (sonates ou autres œuvres pour violon solo). Il se peut que le Concerto en mi majeur – l’unique œuvre pour violon et orchestre du jeune Genevois à avoir survécu – ait aussi été présenté à Locatelli. La partie de violon solo de ce concerto virtuose débute par une série de doubles cordes. Cette entrée en matière exigeante est suivie de passages ponctués d’arpèges sur trois ou quatre cordes, d’une grande dificulté technique, et de sauts entre les extrêmes, ainsi que de modulations dans des tonalités éloignées. Le deuxième mouvement se distingue sur un plan thématique par une écriture dense et polyphonique et par des rythmes poin- 25.03.15 10:45 14 15 tés, associés à des doubles et triples croches. La virtuosité du soliste culmine dans le mouvement inal, construit en forme de rondo avec des ritournelles récurrentes. Au gré d'un solo de 98 mesures, le soliste a l’occasion de faire preuve de toute sa maîtrise en in de concerto. Dans le manuscrit, Fritz a désigné ce passage de bravoure comme un Capriccio, en référence à L’Arte del violino de Locatelli. De fait, ces concertos composés en 1733 culminent dans les premiers et troisièmes mouvements avec des Capriccios virtuoses. Dans sa lettre du 11 avril 1741 évoquée plus haut, Benjamin Tate a en outre constaté avec émerveillement que le jeu violonistique de Gaspard Fritz le comblait bien davantage que celui de Locatelli («Je ne suis pas sufisamment juge du violon pour dire s’il [Locatelli] est meilleur instrumentiste que Fritz ; je ne peux que dire qu’il ne me donne de loin MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 14-15 pas autant de plaisir»). Après leur retour dans leur patrie, Benjamin Tate et son compagnon Thomas Dampier ont montré en juillet 1741 quelques œuvres de Gaspard Fritz au grand Georg Friedrich Händel. Ce dernier, à en croire les propos rapportés par les deux hommes à leurs camarades restés à Genève, s’est écrié à plusieurs reprises «Bravo» et même «Bravissimo» au cours de sa lecture des compositions. Cette estime témoignée par un grand compositeur a décidé Robert Price, un autre «frère de sang», à recommander au célèbre imprimeur londonien John Walsh la publication de sonates du jeune violoniste. C’est ainsi que les Sei Sonate a Quatro Stromenti de Gaspard Fritz ont pu paraître en 1742 comme Opus 1 chez l’un des principaux éditeurs de musique de la capitale anglaise et ont été inclues au catalogue de Walsh, en compagnie d’œuvres d’Albinoni, Corelli, Händel, Leclair, Locatelli et Vivaldi. Après une première publication à Paris, les Opus 3 et 4 de Fritz ont été eux aussi édités par Walsh. Il n’est donc guère surprenant qu’à l’occasion d’une rencontre personnelle avec Fritz à Genève, historiographe de la musique anglais Charles Burney l’ait informé que son nom et sa musique étaient très connus en Angleterre. Après son retour de Turin, le compositeur est resté toute sa vie durant à Genève, exception faite d’une tournée de concerts à Paris, où il s’est produit en 1756 à trois reprises dans le cadre de la célèbre série du Concert spirituel. Il n’empêche que la musique de Gaspard Fritz était connue dans une grande partie de l’Europe, plus particulièrement en Angleterre et en France. Lors d’un séjour à Genève en février 1758, le ils d’industriel et amateur d’art bâlois Achilles Ryhiner a découvert le violoniste Fritz et le violoncelliste Jean Baridon dans le cadre du salon tenu par Thomas Pitt. Dans son carnet de voyage, Ryhiner a loué tant la virtuosité de Fritz que la perfection et la puissance de son jeu, tout en critiquant les ioritures exagérées du violoniste, ses grimaces et son absence de bon goût musical. Le distingué Bâlois a en outre condamné les manières dissolues de Fritz et s’est demandé pourquoi les Genevois lui vouaient une admiration sans réserve. L’image négative du virtuosecompositeur dressée par Ryhiner ne semble cependant pas correspondre à l’opinion générale. Douze ans plus tard, Gaspard Fritz a été globalement présenté de façon positive par Charles Burney. Ce in connaisseur anglais de la musique a notamment été émerveillé par le coup d’archet et le jeu expressif de Fritz. Après que le Common Room of Geneva ait été dissous en 1743, une communau- 25.03.15 10:45 16 17 té anglaise fortunée et favorable à la culture a perduré à Genève. Achilles Ryhiner a pu apprécier le violoniste genevois chez Thomas Pitt, frère du premier ministre britannique, qui a résidé à Genève entre 1756 et 1758 et invité chaque semaine chez lui des hôtes distingués. La musique n’était toutefois pas seulement pratiquée dans les maisons des nobles et des bourgeois britanniques. En juin 1759, Gaspard Fritz s’est par exemple produit en présence du célèbre philosophe et écrivain Voltaire dans sa demeure citadine des Délices, aux cotés de la très estimée cantatrice parisienne Marie Fel. Au XVIII e siècle, la vie musicale genevoise se déroulait essentiellement dans les salons privés. Fritz a composé ses œuvres pour les concerts organisés par cette frange aisée de la population. Le violoniste s’est également produit dans ces milieux comme soliste et à la tête MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 16-17 d’ensembles. Durant la deuxième moitié du XVIII e siècle, des concerts publics – auxquels assistaient surtout des mélomanes ayant payé leur entrée – ont peu à peu remplacé les rendez-vous musicaux privés. Dans le courant de l’été 1766, la famille Mozart a séjourné à Genève trois semaines durant; Wolfgang Amadeus s’est alors produit à deux reprises dans la salle de l’Hôtel de Ville, où des concerts ont par la suite été régulièrement organisés. Le jeu pianistique du petit prodige de dix ans a également impressionné André Ernest Modeste Grétry, compositeur d’opéras belge, qui séjournait alors à Genève. On peut supposer que Gaspard Fritz, alors dans sa cinquantaine, a personnellement eu des contacts avec la famille Mozart. Le 5 juillet 1770, Charles Burney aurait même fait spécialement le déplacement jusqu’à la maison du célèbre violoniste pour le rencontrer. Bur- ney a relevé que Fritz était le maître de violon de quelques-uns de ses amis, ce qui permet d’en déduire que le violoniste ait enseigné son art à plusieurs de ses «frères de sang». Les notes de Burney relatives à cette rencontre révèlent aussi que Fritz était alors occupé par l’impression de ses Sei Sinfonie a piu stromenti. Son Opus 6 a inalement pu paraître à Paris au début des années 1770. Ravi de cette nouvelle, Burney a aussitôt commandé deux exemplaires auprès du compositeur. Le critique musical anglais avait aussi en sa possession les six symphonies pour deux lûtes, deux cors et orchestre à cordes, dont il ne subsiste aujourd’hui que peu d’exemplaires. L’ensemble des six symphonies répond à une découpe de mouvements vite – lent – vite. Quatre de ces symphonies, dont les Sinfonia I et II, sont complétées de deux brefs menuets placés après le mouvement central. Les Sei sinfonie sont des œuvres tardives de Gaspard Fritz et dépassent nettement le concerto pour violon du point de vue stylistique. Dans ses symphonies, Fritz s’était adapté au goût de l’époque et trouvé sa propre langue musicale préclassique. Pour le chef d’orchestre Hermann Scherchen, «les symphonies de Fritz se distinguent des œuvres des maîtres de Mannheim, des compositeurs pré-classiques viennois et de l’école nord-allemande par leur élégance formelle, un traitement orchestral très personnel, une noblesse de l’expression et un vigoureux traitement des voix». Tant la symphonie en ut majeur que celle en si bémol majeur s’imposent par leurs contrastes dynamiques et les crescendos, particulièrement mis en valeur dans les premiers mouvements. Dans l’Allegro de la deuxième symphonie, les vents se 25.03.15 10:45 18 19 mêlent de façon équilibrée aux cordes, alors qu’ils se détachent de celles-ci de façon solistique dans l’Allegro de la première symphonie. Dans les deux œuvres, les deux voix de lûte s’imposent comme solistes dans le deuxième menuet, alors que les lûtes et les cors restent silencieux dans les mouvements lents des deux symphonies. Gaspard Fritz a dédié son Opus 6 au Genevois Jean Sellon (1736–1810). Issu d’une famille huguenote qui s’était enfuie du sud de la France, ce dernier a fait fortune comme banquier au XVIII e siècle. Son père, Jean-François Sellon, a été désigné comme parrain du petit Gaspard en 1716. La dédicace laisse à penser que les Sei sinfonie de l’Opus 6 étaient initialement destinées à des auditions privées à Genève, peut-être dans le cadre des concerts donnés dans les salons de la maison patricienne de la famille Sellon. Après le décès de MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 18-19 Fritz, survenu le 23 mars 1783, l’Opus 6 a iguré longtemps encore au catalogue des marchands de musique parisiens. Et lorsque Jean-Baptiste Cartier a inclus en 1798 une partie de l’Opus 3 de Gaspard Fritz dans son recueil intitulé L’Art du violon, le compositeur et virtuose genevois a pour ainsi dire été admis à titre posthume au panthéon des grands violonistes du XVIII e siècle. Christoph Riedo Traduction: Michelle Bulloch Littérature: Robert-Aloys Mooser, Deux violonistes genevois: Gaspard Fritz (1716–1783), Christian Haensel (1766–1850), Genève 1968. Jacques Horneffer, Gaspard Fritz (1716–1783). Ses amis anglais: Le Dr. Burney, Le Concerto de violon, in: Revue Musicale de Suisse Romande 1984 (37/3), S. 120–131. Jacques Horneffer, Gaspard Fritz (II). Londres Genève Catalogue des symphonies, in: Revue Musicale de Suisse Romande 1986 (39/4), S. 178–188. Ensemble Kesselberg L’Ensemble Kesselberg a été fondé en 2004 par des musiciens lettons, tous diplômés de la Schola Cantorum Basiliensis. L’une des priorités de la formation est la remise en valeur de la musique de J.G. Müthel. L’Ensemble Kesselberg s’engage aussi en faveur d’autres compositeurs récemment sortis de l’oubli. C’est ainsi que des œuvres de C. D. Cossoni, retrouvées dans la bibliothèque de l’abbaye d’Einsiedeln, ont pu connaître une renaissance grâce à l’engagement de cette formation. L’Ensemble Kesselberg entretient aussi une étroite collaboration depuis de longues années avec Sergio Azzolini, bassoniste virtuose avec lequel les musiciens lettons ont notamment enregistré sur CD des concertos pour basson de Müthel. Ilze Grudule, direction artistique La violoncelliste lettonne Ilze Grudule a fait ses études à l’Académie de musique de son pays natal. Ayant obtenu son diplôme, elle a choisi de venir étudier le violoncelle baroque auprès de Philippe Mermoud au Centre de musique ancienne de Genève, après quoi elle a été admise dans la classe de Christophe Coin à la Schola Cantorum Basiliensis. C’est à Bâle qu’Ilze Grudule a fondé l’Ensemble Kesselberg dans le but de renforcer la présence de compositeurs lettons de la période baroque dans les salles de concert. La violoncelliste est en outre membre de l’orchestre baroque Capriccio et de La Cetra. Elle a réalisé des enregistrements pour Chandos Records, CPO et Musiques Suisses. Ilze Grudule dirige depuis 2005 les Journées de musique baroque à Rēzekne (Lettonie). Parmi ses nombreuses activités igurent aussi des cours d’inter- 25.03.15 10:45 20 21 prétation qu’elle donne à l’Université de Bogotà et aux Hautes écoles de musique de Kiev et de Riga. Leila Schayegh, violon baroque Leila Schayegh appartient à une jeune et prometteuse génération de violonistes baroques, qui se distingue actuellement par un jeu aux facettes multiples doublé d’un souci de recherche musicologique. Après avoir étudié le violon moderne, Leila Schayegh s’est formée au violon baroque auprès de Chiara Banchini à la Schola Cantorum Basiliensis. Plusieurs prix lui ont servi de coup d’envoi à une carrière interna- MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 20-21 tionale, tant comme musicienne de chambre que comme soliste. Elle se produit ainsi avec des musiciens tels que Jörg Halubek, Vaclav Luks et Stephan MacLeod, tout en entretenant une étroite collaboration avec les ensembles Gli Angeli (Genève) et La Cetra (Bâle). Leila Schayegh enseigne le violon baroque depuis 2010 à la Schola Cantorum Basiliensis. Sa discographie comprend des CD et des DVD enregistrés pour les labels Pan Classics, Zigzag Territoires, Glossa, Ambronay Editions et Harmonia Mundi. Deux de ses enregistrements ont été récompensés d’un Diapason d’Or. 25.03.15 10:45 22 23 Gaspard Fritz (1716–1783), a violin virtuoso and composer from Geneva The violinist Philippe Fritz (1689–1744) came from Celle in Lower Saxony and settled in Geneva at the age of twenty. It was there that he married Jeanne Guibourdance, a French girl, in 1712. Four years later, on 18 February 1716, their son Gaspard was born. His irst violin lessons were presumably given him by his father, and in the 1730s the young Gaspard studied in Turin with Giovanni Battista Somis (1686–1763), a wellknown violinist and himself a former pupil of Arcangelo Corelli. Somis taught other important violin virtuosos such as Jean-Marie Leclair, Jean-Pierre Guignon and Gaetano Pugnani. After returning to his home city, Fritz married one Charlotte Foix (1714/15–1779) in 1737 when he was 21 years old. In that same year, 1737, several young English aristocrats settled in Geneva after having gone on their Grand Tour to Italy. They met each day at a salon MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 22-23 called the Common Room of Geneva, and despite Geneva being strictly Calvinist at the time they were not prevented from organising extravagant cultural events, such as theatrical performances and pantomimes, between 1738 and 1743. These well-educated young Englishmen – who termed themselves “The Bloods” – also invited representatives of the local upper classes to their events. The young Gaspard Fritz directed a small orchestra that provided their musical entertainment, and he will presumably also have taken the opportunity to perform works of his own. But at the same time, the Geneva public will also have got to hear works by composers such as Corelli, Geminiani, Handel, Hasse and others, because the libraries of Geneva to this day own a remarkable number of prints of music by these Baroque composers that were published by John Walsh of London in the 1730s. It seems highly likely that the music-loving Englishmen had brought published examples of their favourite music with them from their distant homeland to their new abode by the banks of Lake Geneva; it seems equally likely that the young Fritz will have studied this music. It was also these English gentlemen who helped to boost Fritz’s career. One of the “Bloods”, Benjamin Tate, left Geneva for London via Amsterdam, and it was from that city that he wrote to his friends on 11 April 1741 that he had showed the violin virtuoso Pietro Antonio Locatelli “Trios, Solos and Concertos” by Fritz. Tate reports that Locatelli liked these works so much that he promptly played through them, and Tate wrote that “I can’t help telling you once more that Locatelli was exceedingly pleased with Fritz’s Musick, and said a great deal in his Praise”. This letter shows just how much the 25-year-old Fritz was appreciated by one of the most famous violinists of the 18 th century; it also proves that Fritz had by this time already composed concertos and “solos” (thus either sonatas with accompaniment or solos for unaccompanied violin). Perhaps Locatelli was also shown the Concerto in E major that is Fritz’s sole surviving concerto for violin and orchestra today. The solo part of this virtuoso concerto begins with a series of demanding double stops. There follow passages with arpeggios over three or even four strings that are technically dificult, plus extreme leaps and modulations into distant keys. The second movement is notable for its polyphonic, compact style and its dotted rhythms in combination with semiquavers and demisemiquavers. In the inal movement, which is a rondo in which a ritornello returns repeatedly, we reach the height of violin virtuosity. The solo- 25.03.15 10:45 24 25 ist is given the opportunity to prove his skill in a solo passage lasting 98 bars towards the end of the movement. In the manuscript, Fritz describes this bravura passage as “Capriccio”, analogue to Locatelli’s L’Arte del violino, a set of twelve concertos published for the irst time in 1733 in which the irst and third movements in each case similarly end with such a “Capriccio”. In the abovementioned letter of 11 April 1741, Benjamin Tate further writes, full of admiration, that the violin playing of Gaspard Fritz gave him far more pleasure than that of Locatelli (“I am not Judge enough of the Fiddle, to say if he [Locatelli] be a much better Player than Fritz; I can only say, that He does not give me near so much pleasure”). After returning home to London, Benjamin Tate and his travelling companion Thomas Dampier showed several works by Fritz to George Frideric Handel in July MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 24-25 1741. They afterwards wrote to Geneva that he had repeatedly cried “Bravo” or even “Bravissimo” while reading through them. This proof of the great composer’s admiration prompted Robert Price, another of the “Bloods”, to recommend Fritz’s sonatas to the printer John Walsh in London. This explains how Gaspard Fritz’s Sei Sonate a Quatro Stromenti Opus 1 were able to be published in the English capital city by one of the most important music publishers of the day, whose catalogue also included works by Albinoni, Corelli, Handel, Leclair, Locatelli and Vivaldi. Fritz’s opp. 3 and 4 were also published by Walsh, after they had irst been published in Paris. So it should not surprise us that when the English music historian Charles Burney later met Fritz in Geneva, he told him that he and his music were already well known in England. After having returned from Turin, Fritz remained for the rest of his life in Geneva – with the sole exception of a concert tour to Paris, where he performed three times in the famous concert series “Concerts spirituels”. The music of Gaspard Fritz became well known across much of Europe, especially in England and France. Achilles Ryhiner was an art lover and the son of a textile manufacturer in Basel. When he visited Geneva in February 1758 he attended the salon of Thomas Pitt and there heard Gaspard Fritz on the violin, and the cellist Jean Baridon. In his travel journal, Ryhiner praised Fritz’s virtuosity and the lawlessness and power of his playing. At the same time Ryhiner disliked his tendency to excessive ornamentation, his grimaces while playing and what Ryhiner saw as his lack of good musical taste. Ryhiner – who was himself from the upper middle classes – also criticised Fritz’s suppos- edly sloppy manners and wondered why he was so unconditionally admired by the Genevans. This negative picture of the virtuoso composer seems not to have corresponded with the general impression of him, however, and twelve years later Charles Burney would record his admiration for Fritz’s bowing and his expressive playing, and overall draw a wholly positive picture of him. Even after the “Common Room of Geneva” was dissolved in 1743, Geneva remained home to a group of well-off English supporters of the arts. Achilles Ryhiner heard Fritz play at the home of Thomas Pitt, the brother of the British prime minister, who lived in Geneva from 1756 to 1758 and invited distinguished guests to his house every week. But concerts were not just given in the salons of the British aristocracy and the haute bourgeoisie. In June 1759, for example, Gaspard Fritz played 25.03.15 10:45 26 27 for the famous philosopher and writer Voltaire in his city villa Aux Délices, along with the highly regarded opera singer Marie Fel from Paris. In the 18 th century, the music life of Geneva took place mostly in private salons, and it was for such concerts organised by wealthy citizens that Fritz wrote his compositions. Fritz also performed there as a soloist and as the leader of ensembles. In the second half of the 18 th century, these private events gradually began to be replaced by public concerts that could be attended by any and all music lovers who could buy tickets. In the summer of 1766, when the Mozart family spent three weeks in Geneva, Wolfgang Amadeus performed twice in the hall of the Hôtel de Ville, the same hall where regular public concerts would later be given. The piano playing of the ten-year-old Wunderkind even impressed the Belgian opera composer MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 26-27 André Ernest Modeste Grétry, who was staying in Geneva at the time, and we can assume that Gaspard Fritz – who was ifty years old now – will have met the Mozarts during their visit. In 1770, Charles Burney would even take the trouble to travel into the countryside to meet the famous violinist Fritz in his home. Burney remarks that Fritz had taught the violin to several of his friends, which suggests that in his younger days he had given lessons to members of the “Bloods”. Burney’s record of their conversation reveals too that Fritz was busy preparing the publication of his Sei sinfonie a piu stromenti. These symphonies op. 6 were published in Paris in the early 1770s. Burney was delighted at the news of their imminent publication and promptly ordered two copies from the composer. Burney was thus in possession of the six symphonies for two lutes, two horns and strings that have survived today in only a few copies. The general pattern of the movements of all six symphonies is quick – slow – quick, though the irst and second symphonies also have two minuets, added after the middle movement. These six symphonies are late works by Fritz that in stylistic terms leave the Violin Concerto far behind. Fritz here adapts his style to contemporary taste, writing in an individual, early Classical musical language. The conductor Hermann Scherchen wrote of Fritz’s symphonies as follows: “His symphonies are characterised by formal elegance, an individual treatment of the orchestra, a nobility of expression and animated part writing, all of which serves to differentiate them from the works of the Mannheim masters, the Viennese early Classical composers and the North-German School”. Both the Symphony in C major and the Symphony in B-lat major are animated by their dynamic contrasts and their crescendi, which come especially to the fore in the opening movements. In the Allegro of the Second Symphony, the wind are either merged with the strings in a well-balanced manner, or they set themselves apart from them and have a solo function, as in the Allegro of the irst symphony. In each of these symphonies, the two lutes play “solo” in the second minuet, while the lutes and horns rest in both slow movements. Gaspard Fritz dedicated his op. 6 to Jean Sellon from Geneva (1736–1810). Sellon came from a Hugenot family that had led to Geneva from southern France and had acquired wealth in the 18 th century by working in the banking business. Sellon’s father Jean-François had been Gaspard’s godfather in 1716. The dedication suggests that the Sei 25.03.15 10:45 28 sinfonie op. 6 were originally intended for private performance in Geneva, quite possibly for salon concerts in the house of the patrician Sellon family. This op. 6 was still being offered for sale in the catalogues of the Parisian music dealers long after Fritz’s death on 23 March 1783. And when Jean-Baptiste Cartier included part of Fritz’s op. 3 in his collection L’Art du Violon in 1798, Fritz was raised up posthumously, so to speak, into the Olympus of the great violinists of the 18 th century. Christoph Riedo Bibliography: Robert-Aloys Mooser, Deux violonistes genevois: Gaspard Fritz (1716–1783), Christian Haensel (1766–1850), Genève 1968. Jacques Horneffer, Gaspard Fritz (1716–1783). Ses amis anglais: Le Dr. Burney, Le Concerto de violon, in: Revue Musicale de Suisse Romande 1984 (37/3), S. 120–131. Jacques Horneffer, Gaspard Fritz (II). Londres Genève Catalogue des symphonies, in: Revue Musicale de Suisse Romande 1986 (39/4), S. 178–188. MGB_6283_Booklet_Gaspard_Fritz.indd 28 Kesselberg Ensemble The Kesselberg Ensemble was founded in 2004 by Latvian musicians who were all graduates of the Schola Cantorum Basiliensis. One of the Ensemble’s prime concerns is to revive the music of the Latvian composer J. G. Müthel, though they are just as committed to performing the newly discovered music of other composers. Thus it is thanks to the Kesselberg Ensemble that the music of C. D. Cossoni, discovered in the library of the Einsiedeln monastery, is enjoying a renaissance. The Ensemble’s longstanding collaboration with the bassoon virtuoso Sergio Azzolini must also be mentioned here, which has also resulted in recordings of J. G. Müthel’s bassoon concertos. Ilze Grudule, artistic director The cellist Ilze Grudule was born in Latvia and studied cello at the Latvian Music Academy. After completing her diploma 25.03.15 10:45