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]D@:S@:Nfl@ Fascicu la Mycenolog ica et Classica Polona Piotrksuv Trybunalski cbssica DO-SO-MO. Fascicula Mycenolgglcait Pgl?llg BaldiPh.rThefoundationsofLatin'Berlin-N,ewYork: pp'. + Mouton de Gruyt er,2002'- XXYII 534 u"d auf die Die Liste der der lateinischen Sprachgeschichtg Uewldryt:" die interessanten orientiert;-W*tt ist in den letzten Jahren durch gr6-n* e M;;;t, A.L. Sihlerz, M. Morani3 und griindlichar Studierenden Einen ergarfrworden' ""r Buch ,,The foundations angenehmen Emdruck mactrt auch das of Latin" des Professorsa.,p*','vrn*iuUniversityPhilipBaldi,des.Verfassersvon Morphologie *nd Syntax il der Phonoiogie, Gebiete mehreren Arbeiten ""f der einzelnen indoeuropaischen sprachen' sowohl des Indoeuropiii".rrrn als auch Liicke in der Autor nach eine Das ziel de* eruoar,ni* Buches ist dem die nach der Erscheinung der anglischsprachigan i"ti*t'ift zo fii119n' entstanden ist' ,iirrinirrtt"n Sprache'von L'R' Palmera die studierenden der klassischen Die rezensierte Arbeit, die vor allem an iiber die philologie *a roao"*opaistik gerichtet ist, enthiilt die Angaben des Systems morphologis"!:"* Entwicklung des phonologischen und LateinischenvomindoewoptischenZustarrdausbiszumll.Jhdt.n.Chr.Ein Lateinischen d*;;drt werden soll, ist die Betachtung-des sondern im breiten indoewop?iischut nicht isoliert als ,,eines Dinges in sich", Die Arbeit umfasst sieben Kapitel' das Kontext, was im Tili *iJ;gegeben istaus den positives Merkmal, worter und wortformen Literaturverzeichnis *J a"i La"* der .l indoeuropiiischenr.rndnicht-indoeuropiiischenSprachen' Vorstellung iiber K;it;iu".folgen das Ziel eine allgemeine Die ersten und verschaffen "*"i ,riJ seine chJrakteristischen Merkmale zu das Indoeuropaiscire bildeneineArtEinfiihrungindievergleichendesprachwissenschaft' languages'' lm ersten Kapitel ,,Indo.European and thedesIndo.European ?iltesten sprachzustandes' betrachtet der Autor die untersuchungsmethoden der ai. vergleichend-historische Methode und Methode der Er konzathiert sich "rr ihre Anwendung am Beispiel inneren Rekonstruktion und lllustriert in verschiedenen indolexikalischen,*o piorr"tischen Entsprechungen dem Grundvokabular der siclmit europiiischen spru"rrir. rh. Baldi beschtiftigt Bezeichnungen der Kardinalden rnti mt indoeuropiiischen ursprache und Alla Aufsatzes bin ich meiner Kollegin Prof' Ftir die Pnifung der deutschen Version dieses Paslawska sehr dankbar. 1998' Sprache'Darmstadt' Laut- und Formenlehre der lateinischen oxford=New York' 1995' Latir' and Greek of Grammar Sihler, wr* c"*p"7'iive 'A.L. 2000' 3 M. Morani, In trodrniine slla linguistica latina'M$nchen' 1954' o L.R. Palmer, The Latin language, London' I G- Meiser, His lorische Bohdan Tschernjuch 196 zahlen (von eins bis zehn), den mit Tierwelt und Struktur einer Familie verbundenen Wdrtern (Vater, Mutter, Schwester, Bruder)s usw. In demselben Kapitel handelt es sich um die indoeuropiiische Sprachfamilie und die dazu gehrirenden Sprachgruppen, darunter wird auch die Gliederung der Sprachen in Kentum und Satem beachtet. Ph. Baldi behandelt hier auch viel diskutierte Frage nach der Urheimat der Indoeuropiier. Er untersttitzt die M. Gimbutas' Meinung, die sie in den Steppen zwischen Dnipro und Wolga lokalisiert aber fiihrt zugleich andere Theorien (von P. Thieme, W.P. Schmid, T. Gamkrelidze - W. Iwanow u.a.) an. Der Autor konzentriert sich nicht auf die griindliche Analyse der erwiihnten Hypothesen sondern verweist den Leser an entsprechende Literatur. Eine solche Eistellung scheint mit Riicksicht auf den Charakter des Buches ganz berechtigt zu sein. Das zweite Kapitel ,,An outline Hauptangaben aus der of gibt die und Syntax des Proto-Indo-European" Phonologie, Morphologie Indoeuropiiischen. Hier sind die von verschiedenen Gelehrten vorgeschlagenen Varianten der Rekonstrultion des urindoeuropiiischen phonologischen Systents angefiihrt darunter wird auch die Glottaltheorie erwlihnt. Ph. Baldi betont gewisse Vorteile dieser Theorie bei der Erkldnrng einiger Fragen der indoeuropiiischen Phonetik, z. B. die Stellung von ,,b" in der Ursprache, aber im GroIJen und Ganzen folgt er den traditionellen Ansichten und verfitt Cie Meinung, dass mehrere Sprachphiinomena besser mittels des ,,klassischen" f,,: das Indoeuropiiische festgestellten Phonemensets erklbrt werden krinnen (p 5 S Die vorhandenen Theorien zusammerfassend kommt der Autor mit Recht zui:. Schluss, dass die gegensiltzlichen Meinungen tiber die indoeuropiirscl: Phonologie oft nur auf dem terminologischen Niveau existieren '::rc grundsiitzlich dasselbe voraussehen in dem die Unterschiede nur ;:: Zugehririgkeit zu verschiedenen chronologischen Schichten feffen (p. 65). Im Zusammenhang mit dem indoeuropbischen Vokalismus lZisst der Gele :::. auch die Frage tiber das indoernopiiische ,,a" nicht auBer acht. E::.::-= Sprachwissenschaftler (J. Kurylowicz, A. Lubotsky, R. S. P. Bcr'.i , betrachteten dieses Phonem auBerhalb des Systems der indoeuropiiischen \-.-i-, . und behandelten es als Ergebnis der Entwicklung des Laryngaies xh; i":- ' *eh2>A).Aber einige Wdrter, wo das "a" nicht durch Lalvngal erlia:'.',:':-:kann (ide. n ghans - lat. ft)anser, dor. 26&v, ahd. gans 'oGans"; ide. *sa, - -.: , - 5 Die genannten Wortgruppen schlielSen zum Grundrvortschatz ces li: : : = . Gamkrelidze und W. Iwanow ein: T.B. fauxpe"'rug:e, Bsq. Bc.Ilea;cs. -i^'i-',:': " ,3brK u uxdoeeponefi4at: Pexoucmpyx4ut tt ucmopuKo-muno-Tozltuecxtti :-.:-'.*,: r---::' tzpotrlotgrhmypw. (Das Indoeuropdische und die Indoeuroptier Rekr-nsi,:",;:::': .' : typologiseheAnalyseder Urspracheund Protokulttu').T6u:ructr. i9S'1. Ii.:::- -'- '= T. Yh.Baioi- Thefoundattry of ratin, Berlin-New york z00z got sait, ag'. &'l.E 197 berechtigen auch dessen status ars eines selbstiindigen phonems6.."salz"), Die Behandlung indoeurop?iischen Morphologie umfasst das Nominar_, -der Pronominal- und verbalsystem. Beim Nomen giu-, a* eine kurze charakteristik seiner grammatischen Kategorien, behandelt das syste- o* ni, -Ltor 9t - Indoeuropiiische rekonstruierten vorhandensein der vokar-'nd Kasusendungen, erwiihnt das Konsonantstanrme (vgl. ide. *ped-/pod- ,,FuB,,- ay. pfit,lat. ped-is, agr. no6-6g ide. *hlekuo_ <Oferdl> _agr. inno-g, myk. i-qo, ; alat' equo-s) und versiehtalres mit entsprechenden Beispief,n. kr gteicher weise wird auch das Pronominaf und verbarsystern behachtei. unr.".. Meinung nach sollte man in diesem Teil mehr Aufmerksamkeit dern Abraut schenken, - und verbalformen'. Den logischen Abschru8 dieses kapitels bildet die Behandrung der indoeuropiiischen Syntax, deren Rekonstruktion wegen der-Vielfalt der in verschiedenen snrach^e-n vorhandenen Angaben mit Rec"ht uls die komplizierteste gilt und wie manche skepfiker meinen iniprinzip unmoglichi5i. ;;ifi;;; rezensierten werkes behachtet die syntaktischen Funktionen der Kasus und synsemantischer wortarten (Adverbien, partikern, priipositiorren b"w. pr?ifixe usw.). GroBe Aufinerksamkeit wird hier der wortfolg; im einachen satz geschenkt, die bisher keine eindeutige Lcisung gefi.inden f,at. ph. Baldi folgt der faditionellen Meinung, die noch g. nebrii"k rurd K. ilg; ausgedrtickt hatten, dass die shuktur-des indoer.ropEischen satzes aerleitrenrorge sove entsprach. Eine solche Folge der satzglieder entspricht der von J. wackernagel am Ende des XIX. Jhdt. festgestellten besetzrn?iBigkeit (wackernagel,s Gesetz): das wichtigste wort nimmt im satz den ersten platz ein, wiihrend die Enklitika (unbetonte satzglieder Rez.) den zweiten. Die Reihenfolge iov irt fiir das insbesondere seiner Rolle bei der Bildung der Nominal u wie J' Maddieson bemerkte, ist der ..a,, Beweis des vorhandenseins von im Indoeuropiiischen sein quantitativer vorzug iiber ,,e., und ,,o., (J. Maddieson, patterns of sound, Cambridge, 1984). ? unter den lefzten Arbeiten, die die Rolle des Ablauts und Akzents bei der Formbildung -xi."'r!u""*", behandeln, ist die Monographie von K. Krasuchin ,u n.n*, undoeaponeiicxori percoucmpyx4uu: Ax4enmonoeuz. Mopeonozun, indaeurapdischen Reranstruraion; Ateentotogie. Morphorigie. t.o, rjsntlo9t nach (D. rrnitptes , sich bei der Erfbrschung lightfoot, as t Acnexmw cro*a*"u" (Aspekte der syntax),nao"*"", zooa. istoricar syntax, cambridge, 1979) darf man der alten stufen in der sprachentrvichklung nicht auf die eigene sprachintuition verrassen. Man kann nicht immer sicher sagen, ob ein ungewcihnliches syntagma eine Anomalie oder ein regelmdBiges Ergebnis de. syntakiiscir* ist. wrihrend das studium der diachronen syntax beslmmten sprache unter der Bedingung einer geniigenden -einer n"t*ffi""i Datenbank mdglich ist, ist die Rekonstruktion der ursyntax tuu-'-lgri.h wegen des Nichtvorhandenseins der vergleichbaren Konstruktionen (zitiert nach K"f. Kpacyxan, eaepxu no peKoHcmpyK4uu uudoeePoneilcrcoaocuHmaKcuca (Abrisse iiber die der indo_ euro4tijsch-e n Sy ntax), Mocxea, 2005, p. _4). 3 ' S - Subjekt, O - Objekt V _ Verb. i"ioirnaio, BohdanT**@u* 198 klassisches .!u::'nto Hethitische, Altindische' Tq dtt :"lfi*"Hfi:lt Htrffi#i#Hil#s'if ii;:li:qryil::ir#tffi{F: rm?"iu*t**-lrl'{:i{-ti:';ff :{ff H"ffi htr*ffi *r*.*tffiil;-k1".':'m*:ltl*; ilmif,;:*i;ritft rv\-' Yrsr ^"- . di:.**fltorge satze unt ;;Ji;.t ffi;i3;#{m"Xf ;i::$**s einr-achen satzel yi,1'""n c-^^a die Frage derKongruenzseinerLiilit'1"*"u"t''1nl#*'unterscheide:y"tTvpender e*t.r" ;;^il-H"tW:1TKongruenz: rl r""g-u"")i"tor concoro)r"*3'$T#"T:,Li. *r" Numerus und Kasus iril und Numer* Sprac i,riotr.",r nach Person indoeuropiiischen !X$$;Ei o"-u*tu"'' ':::"H'"#;f;;i;";hen beweist ihr GesetzmiiBi*ft"nttL "in-zelnen V;;d*r"in itt ait Grundsprache . :,^r - i st dern zusammengesetzen solcher Satz. inr DerschruRt"naei';;t,*{-r.'i:I"#:,ff S,ij'i'XT&11?ffi ""*r*r'.,. gewidmet' Df tutor::Iffi:rffiiti*--f;*, wie, z' B' im r*oi*opaischen vor *Jit'* SY dierrten ffi#i.#:h";dl$lt'=;'6:x"'-#'L"i*i'41""*"''a' (ai *we v.,tma*s-'ii; -q*l und veni. vidi' ffi.;'; a1lenr vici = die parhkern rut' ve)' *u*" ,;;"'i; ;;, *ro *,1*'1""' r"t "oder" :::' beigeordneten eines {uymmenhanges - das Vorhandensein nlc:..: "u' Wlhrend der Satzverbindung J* u"rJ'i,?"i" o*n der untergeordnetr ii1r"1#'ui,*" urJiut;';G t1t* 'git r"i#"" iJ ii"t*"'4}"9'Jiift:"iili." *'iry:I'fld o"'oj' offen, noch s?itze ',. li"'i"^;;;" n""iliJ; 'f;: *':jl-i,$ffi'#-il: ' Sprachen *" Indoeurop6i,.o* bestritten *i'a' durchT: '"t'' $;;;* hdoeuroPiiischen ;-.#ffi *T*h::#qifl*Fr;:?Tr["r"H-lr,]:itr*:;rlir. t, ;*Xi*ruf;1.ff.ilT:3yatt* i;1;ffi :"'i"Si$ii =' Ph:II: B:: --Jriter'Redaktion \on : uo' kurzern erschieuen "s:' "i-:' ?:'i::n'*';rTi"iltqffi#" Ott* C"""'i"' Jt"?sten-Band '' Pierluiggi ;;;;?;"" firllen' Liicke ieilweise nachklassischc: insbcsondere der i0 lm umgang.sprachlichen Latein Rcihenlol ze S\-O der der iatzglieCer entsprechend hat' Tenden z !ur'S'Ail}"g S"^r.Jt'.n 'Jurchgesetzt sp[,.er in den romaniscn.n :l K, Kra*suchin- Cu- t1t;;'" ' P i b6' Pi',- Ba..:. - ;;. _'i,;r nrrailons oJ- letiri. Berlin-Ne*. \-ork 2002 i99 I;n ;:iichsten Kapitel ,,Ancient Itaiy and its Indo-Europearuzatlon,,handelt es sich um verschierlene euerlen (archeorogis.t .pru"hiltie kultur-historische u. a') zur Ethno- und Glottogenese ", Altirali"*. vi-r"nri*-.iJamkeit wird hier der Geschichte der Besiedr*g-Ituli"n, geschenkt. pr,. g"il;-g"ht dabei von der "di" Theorie der Misation**Jll* ;;;il il ;#.'tirdt. w. Modestow formuliert hatte. Dem Autor nach u"gannen aiJ' Migrationsn der indoeuropdischen u.rr, vdrker nach Itarien um 200b v. chr. una oauerten efwa ein Milennium' Es hiitte drei Migrationswellen u,r, or"i-rrl*ilro"nrn Richtungen gegeben. Mit der ersten welre wdren nach Itarien ai" *"rt turischen, mit der zweiten - die oshsch-umbrischen sprachen gedn'rgen, die nach schneiler verbreitung auf dem itarienischen noa"n ai* c]"rfr, a"* iu, uigrurionswege gebrachte urrateinische Bev<irkenrng isolierte. [;; #"rr" aus dem Stiden hiitte das Messapische mitgebrachi. Nachdem oi* .r*arrrrt"n sprachen nach Italien gedrungen wdren, hatt"n sie sich rnit dem rri.r,tinao*opiiischen substrat vermischt' Auljerdem wird in demselben Kapitel turrr charakteristik der Bevdlkerung Altitaliens gegeben. "irre Es werden auch die Bt u.r.", erwiihnt, die einen grossen Einflufi uui ai" Kurtur Roms und, vieileicht, aul. seinen Namen (vgl. lat. Roma und etr. ru*u, ,umae"; geiibt haben. Das vierte ririte] ,,The ranguu$r_or ancient ltary,, behandelt die in Alfitalien verbreiteten spractren. efr, ifir verans-chaulichung werden in groBem umfang die epigraphischen Angabsn angefiihrt, *Neben' die mrt notwendigem grammatischern Kommentar begleitet sind. o*r, i#ir"hen sprachan werden hier auch die auBerhalb diser Gruppe stehenden Sprachen, insbesondere Messapisch, Riitisch, picenisch una venetisch erwiihnt.-'vr"r aur*erksamkeit wird hier der genetischen Klassifikationder italischen sprachen geschenlt unter denen Hauptgruppen Latein-Faliskisch ry"i und osko-Umbr-isch ausgesondert sind. Eine solche Gliederung widerspiegert den traditioneiren standpunkr und wird d'rch eine' u;rr"ii!_ o-, i,fr""lit, iao.pr,otogie und Lexik der genannten sprachen unte.sttilt. was die steil-rmgaes Faliskischen anbetifft, so verrin e,utor.a;" rur"in*e, $er dem Lateinischen sehr nah steht u"a *"oJt Di" 4:;. ;;ffi:" sprache ist, die "ir"deJlateinischen ein Diarekt ist noch eine selbstiindige Gruppe bildet, wie es z. B.E. canrpanilel2 und M. Beelerr3 vorgeschlagen haben. Nach dem vergleieh ;;;"^;-*einsamen und unterschiedlichen Ztige der oskisch-umbrischen una rui"in_iliirkischen Gruppe kommt Ph. Bardi zum,schru8 iib* ihr;;;meinsame euefie, die das uritarische weu' Es wird hier auch die gegensiitzlict Meinung von v. pisani und seiner Anhiinger erwahnt, die die g".!inru*", zug"beider sprachgruppen durch ihre > tnut, of. 13 ,:Tl"ut' M. Beeler, I ndo-E*ropean studi sulla posizione dialeuale del latino, "studi e saggi Linguistici,,, The ituerrerationship wirhin ltaric finr: rr. Bimbaum, diatects,Berketey_Losi;;;;,-i;;;, pp. _58. 5I 8, J. puhver (eds.) Ancient Bohdan Tschernjuch 200 Koexistenz auf dem Territorium Altitaliens erkliirten. In demselben Kapitel werden auch die Beziehrmgen des Lateinischen zu den anderen Sprachen (Germanisch, Keltisch, Griechisch, Etruskisch) behandelt. Mit Recht untersffeicht Ph. Baldi, dass die iihnlichen Merkmale im Lateinischen und in den anderen indoernoplischen Sprachen vor allem ihrern gemeinsamen Ursprung und in geringerem Grad den Entlehnungen verdanken, die sich haupts?ichlich auf den Wortschatz beziehe,n. Das fiinfte Kapitel ,,Ivlaterials for the study of Latin" enthiilt die Angaben riber die Quellen zur lateinischen Sprachgeschichte. Es handelt sich vor allem um die Inschriften aus der vorliterarischen und friihlateinischen Zeit, die mit dem notwendigen sprachlichen Komme'ntar versehen werden. Der Autor fiihrt hier sowohl die Ausziige aus den rdmischen Grammatiken, als auch die Fragmente aus den Werken der romischen Schriftsteller (2. B. Cato des Alteren, Plautus', Pehons) an. Obwohl dieses Kapitel die allgemeine Quelleniibersicht enthiilt, scheint es unsefer Meinung nach etwas unvollsttindig zu sein. In erster Reihe wiire die Periodisierung der lateinischen Sprachgeschichte hier sehr ratsam, damit der Leser keinen falschen Eindruck gewinnt, dass die Geschichte des Lateins schon im 2. Jhdt. zu Ende ist. Es lohnte sich die Quellenliste durch zwei weitere nJ ergdnzen, die tiber die Entwicklung des lateinischen phonologischen Systems berichten und n?imlich sowohl durch die Transliteration der lateinischen Wrirter in anderen Sprachen (im Griechischen, Keltischen, Germanischen) als auch drnch die Angaben der romanischur Sprachen, die die Besonderheiten der Phonologie der lateinischen Umgangssprache zeigen. Was die gramrnatischen Werke anbetrifft, so erwdhnt Ph. Baldi nur Varro's ,pe lingua Latina" und splitantike ,,Artes" von Charisius und Priscian. Man kd,nnte hier auch die Lexika nennen und zwar Verrius !-laccus' ,pe significatu verborum" in Ausziigen von Festus und Paulus erhalten und "Etymologien" von Isidor aus Sevilla. Fiir die Studierenden wiire auch die Information iiber die wichtigsten Sammlungen der antiken grammatischen Werke niitzlich. Deswegen sollte man neben der G. Keil's Ausgabe ,,Grammatici Latini", die sp?itantike grammatische Werke umfasst, auch die Sammlungen der grammatischen Werke aus den Republik- und Kaiserzeiten nennen. Es werden vor allem G. Funaioli's ,,Grammaticae Romanae fragmenta" und A. Maz.zatino's "Grammaticae Romanae fragmenta aetafis Caesareae" gemeint. Ratsam wiire es auch sp?itantike Lexika zu erwtihnen, die sich in "Cofpus glossariorum Latinorum" befinden. Neben den ausschlieBlich grarnmatischen Werken bzw. Lexika enthalten auch die Arbeiten des en4rklopiidischen Charakters, wie z. B.A. Gellius' ,,Noctes Atticae", Nonnius Marcellus' 'oDe compendiosa doctriil8...", einige Angaben iiber die Geschichte des Lateinischen und es lohnte sich dariiber ein Paar Worte zu sagen. Das sechste Kapitel ,,The development of the Latin phonological system from PIE" ist der Entwicklune des lateinischen Vokalismus und Ph..Ealdi, flfteFundntions of latin,Berlin-New york za'z 20r Konsonantismus gewidmet. Der Autor betrachtet ausftihrlich die linderungon der indoeuropaischen Vokale und Konsonanten auf dem lateinischen Boden und fiihrt mehrere Beispiere an. Es werden hier tutorroptitongisierung der Diphthonge, qualitative und quantitative Andenlngen dei vokaL, nopp'elung yn-d vereinfachung der Konsonanten, ihre Assimilation und Dissimilation behandelt. Ph. Baldi schenkt viel Aufrnerksamkeit dem Lachmannos Gesetz, demgemii8 sich der Wurzelvokal in Participium perfecti passivi aut *-to- und in den davon abgeleiteten substantiva und verben verl?ingert, wenn der vorhergehende Konsonant stimmlos wird (2. B. rEgo - rEctus < *r6gtos). Der Autor folgt dabei den Meinungen von J. Kurylowiczta und c. watiinsft ;; glaubt, dass dieses Gesetz vom standpunkt der indoeuropiiischen bzw. urlateinischen Morphologie aus zu benachien ist. Dem Autor nach war es ein Mittel zur Gleichsetzung der Quantitiit der Vokale im perfektsystem analogisch zum Priisenssystem, d.h. nach der Korrelation rEgo : rEgitur: iag, : rcctus. Das vorhandensein der Formen, die rotz der sfimmlosigkeil eines Konsonanten vor ,,1" den wurzelvokal kurz behalten tz" B.sEssus I * sEdtos), wird duch die sekundiiren Lautiinderungen erkl?irt. zugleich kann das 'Behalten kurzer Wurzelvokale in den dhnlichen Ftillen OaAurch erklart werden, dass sie bereits vor dem Eintritt des erwiihnten Gesetzes stimmlos geworden sindr6. Obwohl die Entwicklung des lateinischen phonologischur Systems ziemlich voll dargelegt ist, braucht sie unserer Meinung nach Jturas ergiinzt zu werden. Hier fehlen die Angaben riber den Ablaut im Lateinischen, jer teilweise den indoeuropdischen Ablaut widerspiegelt (vgl. rat. genui-gigno, agr. yiyvopcrr iyev6pqv). Es werden auch nicht alle Fa[e a"i apo[o"pe erwnhnt (niimlich sowohl bei substantiva auf -lis, z. B. pugilis - pugli, als auch bei tnfinitiven, vgl' umgangsprachliche Formen tanger, biber usw.). Es wiire wiinschenswert die Kontraktion der vokare zu erdrtern, die sehr wichtig bei der Bildung der Wortformen war, obwohl sie nicht auf indoeuropiiischen Zustand zuriickgefrihrt werden kann. Ia!tren Kapitel ,,The deveropment of the Latin morphologicar system ^ PIE" lenlt from der Autor Aufmerksamkeit der Leser auf das werden des systems der Redeteilen. ph. Raldi analysiert g,lindtich die Entrvicklung der Kasusendungen, indem er sowohl die regelm:iBften als urrr, a* den Dialekten des Lateinischor eigene Endwrgan untersrkcht. uiserer tvt"in*g nu.h sollte man mgtn auf einige diskutierbare Momente eingehen. so, g. oliii,rt pr. Baldi das fier larze "a" im Nominafiv singular der a-Deklination durch". aie iamuiscne Kiizunt, ra J. Kurylowicz, A remark on !,achmann's raw ,,, Hawardstudies in crassrcar phitorogy,, 72,1968, pp.295-299. 3s C. Watkins, A further remark oft Lachmann's law, "Harvard studjes in classical Philolagy", 74, lg7l,pp. 55-65. 16 vgl. to.B. orxynunKonr kls ucmopuu u*i)oespone#cKoeo crxosoospaso*o*un (Aus der G eschic ltte der indoeurrsp riischen t{ortb ildu, g), Ivf ocnna*canxr-Flerep6ypr, 2005, p. 44. 202 Bohdan Tscherqjuch die zuerst unter den zweisilbigen Substantiva entstanden ist und danach auf die iibrigen sich verbreitet hat. Eine solche Erkliirung ist zwm ganz m<iglich, die einzige. Die Kiiramg des Endvokals kdnnte auch Lter aber nicht dJm EinfluB des vokativs bzw. des Alkusativs singular der a-Deklination geschehen. Das Entstehen der Endung -i im Genetiv Singular-der zweiten Deklination (o-stiimme) hat bisher keine eindeutige Ldsung gif,rnc*. In der besprochenur Arbeit fiihrt der Autor zwei mdgliche Erkliirungen an: -i sei entweder als das Merlcrnal des Genetiws pretii, wie z.B. in wortverbindung ,,sumpti facere., oder als Morphem, das die Zugehorigkeit bezeichnet undl iihnlichen Morphem im Altindischen vergleichbm ist (2. B. ai. ratha rathih ,,w'agen,, ,,wagenlenker") zu betrachten. Es lohnte sich hier no"i, Meinung anzufiilrren, die die erwiihnte Endung mit der indoeuropiiischen "irr. noch im Altlatein behaltenen Endung *-osjo verbindet (vgl. alat. popliosio valesiosio ,,Publii Valerii"). Beim Beffachten der Kasusendrmgen der dritten Deklination betont ph. -it o.* - Baldi mit Recht die wechselwirkung der vokal- und Konsonantst?imme, die auch fiir das osikische typisch war (vgl. lat. leg-ibus und osk. luisar-ifs ,by Fi"gq relating of pleasure" (?)), wdhrend in den anderen indoegroptiischen Sprachen die Endung unmittelbar an den Endkonsonanten angeschlJssen ist (yet' 4. marudbhyas <<mit den windem>, myk. po-pi <<mit FtifJenr>). wenn man !b9r die indoernopiiische Grundlage des Latiinischen spricht, wdre es ratsam die Substantiva der dritten DeHination mit den diphthongischin stammen (2. 8. bos, Iuppiter) zu nennen. sie sind eng mit d* irlo"*opiiischen Zustand verbtmden und in den anderen indoeuropdischen Sprachen, wie Akindisch oder Griechisch vetreten. unserer Meinung nach sollte dieses Kapitel drnch Angaben riber die Suppletivitiit bei der Steigerung der Adjekfive erweitert werden. Es konnte mehr sowohl ober das Morphem -is*, das das charakteristische Merkrnal der ist, als auch tiber die von priisens _ und Perfektstiimmen unabhf,ngigen Bildungen (2. B. das sigmatische Futur und Kon;ryktiv, konjunktivische Wurzelformen) gesagt werden Unsere Bemerkungen ktinnen auf keinen Fall das hohe wissenschaftliche Niveau des rezensierten Buches bestreiten. Ph. Baldi's Werk hat eine deutliche stnrktur, die dem vom Autor gestellten Ziel vrillig entspricht. Die Sprache und der stil des Buches kennzeichnen sich dwch oie kurrriit. Den guten Einclruck machen zahlreiche Anschauungsmaterialien (Karten, schemata, Tabellen. zusammengesetzten Perfektformen Photos), die die Auffassung des Textes sehr erleichtern. Bohdan Tschen{uch {Lwiw, Ukraine) cherboh@gmail.com