Cantilena Romana: Untersuchungen zur Überlieferung des gregorianischen Chorals

Durch detaillierte philologische Untersuchungen wird ein neues Bild von der Frühgeschichte des gregorianischen Chorals gezeichnet: Die Anwesenheit und Abwesenheit bestimmter Typen von Melodievarianten spricht für eine stabile schriftlose Überlieferung und eine unabhängige Verschriftlichung der Überlieferungszweige, sodass die Rekonstruktion der Melodien von circa 800 prinzipiell möglich scheint. Die Analogie der Variantenbildung zwischen römischer und fränkischer Überlieferung erlaubt den Schluss, dass der altrömische Choral nicht archaisch, sondern dekadent ist. Fragen der Gesangstexte und der liturgischen Ordnung werden mitbehandelt.