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203
30 Wirtschaft
Ökonomisches Erzählen ist eng an Narrative des Erfolgs und des Scheiterns, der Krise oder des Gleichgewichts gebunden. Oft wird von einer besseren Zukunft erzählt: Handeln wird optimiert, Fehler werden
vermieden, Knappheit wird beseitigt, Nutzen maximiert, Gewinn gesteigert, Konjunktur angekurbelt,
Balance wiederhergestellt. Negativszenarien handeln
von den ruinösen Folgen der Missachtung ökonomischer Maximen, haben beratende Funktion, indem sie
auf falsche Lageeinschätzung, fehlenden Überblick
über Handlungsoptionen oder falsche Wahl der Mittel
verweisen. Zudem dienen ökonomische Erzählungen
dazu, Wissen didaktisch aufzubereiten und in der
Wirklichkeit zu verankern – etwa in Jahresberichten
von Unternehmen, in wirtschaftswissenschaftlichen
Lehrbüchern, Wirtschaftsprognosen oder in der ökonomischen Ratgeberliteratur. Dabei verfährt ökonomisches Erzählen häufig intermedial und bedient
sich spezifischer diagrammatischer Darstellungsformen zur Visualisierung von Wissen. Obwohl ihre Formen und Funktionen ähnlich heterogen sind wie wirtschaftswissenschaftliche Ansätze (z. B. Marxismus,
Neoklassik, Institutionenökonomie, Verhaltensökonomik), scheint ökonomischen Erzählungen eine
normative, teleologische Dimension gemeinsam zu
sein, die in ihrem Charakter als Wirklichkeitszurichtungsaufforderungen besteht; und sie verstehen sich
auch dann als Geschichten vom ökonomisch richtigen
rationalen Verhalten, wenn sie die Rationalität des
Homo oeconomicus im Sinne einer bounded rationality einschränken, denn solche (emotionalen, sozialen) Begrenzungen werden selbst wieder ökonomisch
modelliert.
Überblick über das Phänomenfeld
Erzählungen strukturieren und organisieren den ökonomischen Diskurs, sie setzen ihn zu anderen Diskursen und zu Wirklichkeitsfeldern in Bezug, indem sie
kommunikative, epistemologische und ontologische
Grenzen erzählerisch überformen. Sie können der
Herstellung von Kompatibilität mit anderen Ansätzen
und insbesondere der Verankerung von Prozess- und
Entwicklungstheorien in der Realität dienen, da sie einen semantischen Überschuss produzieren, der die
Möglichkeit eröffnet, Theorien mit einer Vielzahl von
Referenzpunkten auszustatten und sie so zwar nicht
zu verifizieren, aber doch zu plausibilisieren. Diese
Funktion von Erzählungen ist zentral für den öko-
204
III Soziale Felder des Erzählens
nomischen Diskurs, denn Polysemie und narrative
Uneindeutigkeit sorgen für die Vagheit, die Bedingung der Möglichkeit der Anwendung des modernen,
auf Eindeutigkeit angelegten, mathematisch formalisierten ökonomischen Kalküls auf die Wirklichkeit ist
(Morgan 2001, 2012). Damit sind Erzählungen in einem generellen Sinne konstitutiv für ökonomische
Modelle, ergänzen deren Abstraktionspraktiken komplementär, indem sie Handlungsgrammatiken erzählerisch verflüssigen. Sie überführen ihre eigenen Formalisierungstendenzen, ihre über Quantifizierung erreichte Präzision in eine erzählerische Offenheit, die
ihre Anschlussfähigkeit an die Wirklichkeit allererst
garantiert, darin ähnlich mythischen Erzählungen
und Märchen (McCloskey 1991a). Dabei können Erfolgs- und Wachstumsnarrative, Krisen- und Gleichgewichtsnarrative als Idealtypen beziehungsweise
Modelle verstanden werden, die die Elemente, Grenzbedingungen und Entwicklungstendenzen der erzählten Welt festlegen. Sie können ökonomischen Modellen vorgängig sein, oder sich aus diesen ergeben: Dann
dienen Erzählungen dazu, logisch-deduktive Sequenzen in eine chronologische Abfolge von Handlungen
und Ereignissen zu überführen.
Im engeren Sinne unterscheiden lassen sich (1) Modellerzählungen, die als hybride Erzählungen zwischen Präskriptivität des Modells und Wirklichkeitsreferenz oszillieren und eine explikativ-didaktische
Funktion haben. Solche fingiert faktualen Erzählungen sind wissenschaftliche Fiktionen, deren Referenz
im (formalen) Modell selbst liegt: Um dessen Plausibilität zu stärken, werden fiktive Szenarien entworfen,
die alle Gesetzmäßigkeiten und Variablen eines Modells in sich vereinen und den Strukturmomenten der
durch das Modell vorgegebenen histoire folgen. Modellerzählungen haben oft den Charakter von Fabeln,
in denen alle relevanten Charaktertypen versammelt
sind, die Welt überschaubar geordnet ist und das Verhalten und Handeln entsprechend berechnet und vorausgesagt werden kann. Typischerweise verbinden
sie sich also mit anthropologisch-tropologischen Narrativen, etwa Geschichten vom rationalen Handeln.
(2) Fallsimulationen werden in explorativ-prognostischer Funktion auf die Zukunft hin entworfen, oder
dienen in verifikatorischer Funktion der Rahmung
prognostizierter Ereignisse und Prozesse, deren
(Nicht-)Eintreten auch als pragmatischer Test ökonomischer Modelle fungiert. Fallsimulationen sind
hybride Wirklichkeitserzählungen, haben oft präskriptiven Charakter und verfahren kontrafaktisch:
Indem einzelne Variablen in einem realen Ausgangs-
szenario verändert werden, können innerhalb des
Modells unterschiedliche Abläufe induziert und alternative Ergebnisse deduktiv abgeleitet werden. Realität
wird im Rahmen solcher Als-ob-Erzählungen dadurch simuliert, dass die Ausgangsbedingungen, Variablen und die innere Logik des Modells durch »exogene Variablen« ergänzt werden, mit deren Hilfe
Prognosen präzisiert werden. Dabei werden Handlungsoptionen vor dem Horizont von Zukunftserwartungen ausgebreitet und so für Risikokalküle zugerichtet, wird ökonomisch richtiges/rationales von
falschem/irrationalem Handeln abgegrenzt, indem
Handlungskonsequenzen vorgeführt werden. So legen kontrafaktische Erzählungen zuweilen nur ein
mögliches Zukunftsszenario nahe, folgen Narrativen
der Unausweichlichkeit, wenn Prognosen als echte
Prolepsen präsentiert werden, die die Unvermeidbarkeit bestimmter Entscheidungen auf das Wissen ökonomischer Experten zurückführen. Gleichzeitig eröffnen sie die Möglichkeit der Selbstimmunisierung,
denn treffen Vorhersagen nicht zu, können externe Irritationen im Rahmen der Residualkategorie der exogenen Variablen aufgehoben werden. Das Modell
muss also nicht verworfen werden, sondern es kann
auf fehlende Informationen verwiesen werden, deren
Berücksichtigung zu einer zutreffenden Prognose geführt hätte. Die narrative Reformulierung ökonomischer Prognosen erleichtert eine solche Vorgehensweise, da die Grenze zwischen kausal relevanten (histoire) und erzählerisch schmückenden (discours) Elementen der Geschichte verschoben werden kann.
(3) Fallgeschichten greifen demgegenüber reale
Entwicklungen gegenwartbezogen auf. Sie dienen der
ökonomischen Theoriebildung, als Beispiele in der
Wirtschafts- und Dogmengeschichte, oder sind ganz
konkret Bestandteil ökonomischer Analysen. In diesem Falle stellen sie – etwa im Rahmen deduktiv-nomologischer Ansätze – die neben dem Gesetz notwendigen empirischen Beobachtungen zur Verfügung, um zur Erklärung eines Sachverhaltes zu gelangen, haben also den Status faktualer Erzählungen
in explanativer Funktion. Im Rahmen von Dogmengeschichten oder Lehrbüchern erzählen Fallgeschichten in explikativ-didaktischer Funktion Geschichten
vom Erfolg oder Misserfolg ökonomischer Handlungen, um so mögliche Strategien im Sinne eines Modells zu verdeutlichen. Fallgeschichten werden auch
retrospektiv in legitimatorischer Absicht verwendet.
Hier werden Geschichten ausgewählt, um Positionen
im Sinne abduktiver post-hoc-Erklärungen zu untermauern – oder sie werden zumindest so erzählt: Oft
30 Wirtschaft
durch die Strukturmuster von Modellen prädisponiert, präsentieren solche just-so-stories (Kipling)
Entwicklungsergebnisse als unausweichlich (Goldschmidt/Szmrecsanyi 2008) und lassen zudem den
Autor nicht in Erscheinung treten, was aperspektivische Objektivität suggeriert. Erzählungen nach dem
just-so-Muster finden sich oft in Begründungszusammenhängen, zumeist in intermedial verfasste argumentative Zusammenhänge eingepasst, wo sie die Begründungsmodi mathematischer Ableitungen, Tabellen oder Diagramme ergänzen und als eindeutig faktuale Erzählungen beanspruchen, auf reale Ereignisse
zu referieren.
Die Grenzen zwischen Fallgeschichten und übergeordneten Entwicklungsgeschichten sind fließend.
Dienen entsprechende Erzählungen der Legitimierung beziehungsweise Kritik ökonomischer Strömungen oder Paradigmen, so verbinden sie sich zumeist
mit Anthropologisierungs- und Naturalisierungsfiguren und treten als Ursprungs-, Fortschritts-, oder
Heilsgeschichten auf. Sie integrieren Systemgrenzen
und Übergangsstadien, entfalten den normativ-anagogischen Sinn ökonomischer Erzählungen, rufen also zum Beispiel eingedenk der selbstregulativen Kräfte des Marktes zu (neo-)liberalem Attentismus oder
angesichts einer Finanzkrise zu staatlicher Intervention auf. In ihrer wirtschaftsgeschichtlichen Form
treten Entwicklungserzählungen etwa als Universalgeschichte der Steigerung des Lebensstandards oder
als Geschichten vom Durchbruch der wahren Natur
des Menschen mit Anbruch der Moderne (des rational kalkulierenden Homo oeconomicus) auf. Im Rahmen von Optimierungserzählungen der Ratgeberliteratur finden sie sich als Wirklichkeitszurichtungserzählungen mit imperativischer Sprache und auktorialer Erzählsituation.
Beispielanalyse
Der didaktischen Explikation ökonomischer Theorien und Modelle dienen Erzählungen, die als Mediatoren zwischen Ansatz und Wirklichkeit fungieren
sollen. Sie finden sich sowohl in der Forschungsliteratur wie in Handbuchtexten oder Managementmagazinen. Entscheidend ist gerade nicht die Frage, ob
sich ein Fall tatsächlich so zugetragen hat, sondern die
Anschlussfähigkeit, Identifikationsmöglichkeit und
Nachvollziehbarkeit des Gesagten, die die Glaubwürdigkeit der theoretischen Ausführungen sichert – die
Modellhaftigkeit des Falls unterstreicht die Geltung
der Theorie.
205
So präsentiert Stocker (1995) in seinem Lehrbuch
zur Mikroökonomie Geschichten zur Verdeutlichung
des ökonomischen Rationalitätskalküls. Gemäß ihrer
Funktion, das Handlungsmodell des unternehmerischen Homo oeconomicus zu explizieren und als Ideal
zu etablieren, vereint die hier erzählte Welt all jene
strukturellen Elemente, die vor dem Hintergrund des
neoklassischen Menschenbilds für anthropologischtropologische Narrative beziehungsweise Erzählungen vom rationalen Verhalten entscheidend sind: Beobachtung und Sammeln von Information, Innovation, Streben nach Nutzen- beziehungsweise Gewinnmaximierung, rationale Kosten-/Nutzenanalyse und
Risikokalkulation, gezielter Einsatz von Ressourcen,
den Kreislauf von Angebot und Nachfrage, der sich
aufgrund des Marktmechanismus zum Vorteil aller
auswirkt. Es handelt sich um kurze Szenarien, die formal und substantiell rationales Verhalten auf Basis eines Wenn-dann-Schemas beschreiben: »Wird die Firmenleitung einer Aktiengesellschaft tatsächlich versuchen, den Gewinn zu maximieren? Tut sie es nicht
oder gelingt es ihr nicht [...], dann wird sie entweder
von den Aktionären abberufen und durch eine Führungsmannschaft ersetzt, die den Gewinn maximiert.
Oder die Kurse der Aktien sinken aufgrund der
schlechten Gewinnsituation: Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Unternehmung von einer
anderen übernommen wird und die Firmenleitung
durch eine andere, eine, die den Gewinn maximiert,
ersetzt werden wird. Oder – im schlechtesten Fall –
scheidet die Firma aus dem Markt aus. Damit verbleiben erst diejenigen, die den Gewinn maximieren.«
(Stocker 1995, 24).
Während aber Unternehmen optimalerweise ein
Gewinnmaximierungsverhalten zeigen, dessen Angemessenheit in Form einer Wenn-dann-Geschichte
mit klarem Ausgang beschrieben werden kann, weisen individuelle Akteure (Haushalte) ein Nutzenmaximierungsverhalten auf, das sich (auch) an subjektiven Präferenzen bemisst und sich somit nicht ohne
weiteres beobachten lässt. Entsprechende Modelle
werden daher narrativ veranschaulicht und die so fingierte Erzählung mit einer unmittelbar anschließenden Moral – einer ökonomischen Erklärung – versehen. So heißt es in der Modellerzählung »Es geschah
an einem Sommertag ...«: »Claudio Gelatino ist Student an einer Wirtschaftsuni. Als Abkömmling einer
italienischen Einwandererfamilie ist er alles andere als
mit finanziellen Mitteln gesegnet. [...] Um seine wie
immer angespannte finanzielle Situation etwas zu entschärfen, arbeitet Claudio Gelatino in den Sommer-
206
III Soziale Felder des Erzählens
ferien – wie könnte es anders sein – in einem Eissalon
eines guten Bekannten. Da er hauptsächlich abends
im Einsatz ist, hat er tagsüber viel Zeit, den Sommer
zu genießen. Das tut er auch« (ebd., 53). Es folgt die
ausgeschmückte Aufzählung seiner Hobbies und die
Erzählung, wie er mit seiner Freundin regelmäßig den
Tag an einem Stausee verbringt, von wo aus er zu einem einige Kilometer entfernten Strandcafé fährt,
dort Eis zu einem Wucherpreis kauft und bei seiner
Rückkehr die gierigen Blicke der anderen Badegäste
bemerkt. Claudios Freundin aber ist während seiner
Abwesenheit mit einem Surfer durchgebrannt, er ist
fassungslos, beruhigt sich wieder, beginnt ȟber die
Sache mit dem Eis nachzudenken« und hat ein ökonomisches Konversionserlebnis, das ihn in einen Unternehmer verwandelt: »Der Geschäftssinn macht
sich in seinem Denken breit, er beginnt zu rechnen
[...]«, holt Eis aus seinem Salon und verkauft es am
Strand zum dreifachen Preis: »Die Taschen voll Geld
tritt Claudio – nicht ohne vorher ein besonders genüßliches Bad im kühlenden See genommen zu haben
– die Heimreise an. Er hat ein gutes Geschäft gemacht
[...] spielend ein Vielfaches von dem verdient, wofür er
jeden Abend bei seinem Bekannten für einige stressige Stunden Eisportionen verkaufen muß« (ebd., 53).
Die semantischen Konzepte der histoire – Bedürfnisse, Beobachtung, Ressourcen, Innovation, usw. – werden hier in einen discours überführt, auf dessen Ebene
Erzähltechniken zum Einsatz kommen, die die affektive Wirkung der Geschichte erhöhen sollen. Dies geschieht u. a. über das Erzählmoment der verlorenen
Liebe des studentischen Protagonisten und indem die
umgangssprachlich erzählte mittelbare Darstellung
immer wieder von direkter Rede im dramatischen
Modus durchbrochen wird, wobei gleichzeitig die
Deutungshoheit des heterodiegetischen Erzählers
mittels Nullfokalisierung untermauert wird. Die Individualisierung des Akteurs, die mit der Übersetzung
der Theorie in ein individuelles Aufstiegsnarrativ einhergeht und Identifikationspotential enthält, legt
nicht nur nahe, dass ›jeder es schaffen kann‹, sondern
auch, dass es irrational, sprich: unökonomisch wäre,
anders zu handeln.
An die Erzählung schließt sich dann – »Was wirklich geschah ...« – eine ökonomische Deutung an, die
die kausale Motivierung der Sinnstruktur der erzählten Welt und die Anlehnung des Protagonisten an das
Figurenmodell des Homo oeconomicus offen legt. Da
die histoire nach den Maßgaben der Theorie konstruiert wurde, kann der Autor dabei feststellen: »So
simpel der Fall hier auch liegen mag, er enthält fast alle
entscheidenden Aspekte, auf die es für einen erfolgreichen Unternehmer ankommt« (ebd., 55). Gerade die
Simplizität der Erzählung, ihre aus nur wenigen Geschehensmomenten bestehende Struktur verbürgt ihre
hohe Anschlussfähigkeit – einzelne Parameter mögen
sich ändern, doch die Grundstruktur ist basal genug,
um in jedem konkreten Einzelfall wieder erkannt zu
werden: Im vorliegenden Fall tritt uns Claudio zunächst als Haushalt entgegen (Konsum/Nachfrage),
später als Unternehmer (Produktion/Angebot), er
weiß aufgrund »aufmerksamer Beobachtung« um seine »latenten Bedürfnisse« und hat eine Idee, »um einen Gewinn zu machen.« Er setzt »seine Ressourcen«
dort ein, »wo sie das meiste erwirtschaften«, produziert etwas »das die Leute [...] auch kaufen wollen.«
Dies ist ein »innovativer Akt«, bei dem die »Ausführung der Produktion [...] in der Unternehmung« stattfindet, die letztlich den »Nutzen aller Marktteilnehmer
erhöht« (ebd., 55 f.). Als Moral der Geschichte wird abschließend das ökonomische Axiom der Selbstregulation des Marktes im Sinne der Smithschen Metapher
der Unsichtbaren Hand präsentiert.
Forschungsüberblick
Gängigerweise wird das Verhältnis von Literatur und
Ökonomie beziehungsweise Ökonomik über die Fragen nach der Literatur in der Ökonomie beziehungsweise der Ökonomie (in) der Literatur bestimmt. Neben der ökonomischen Analyse von Literatur (klassisch Kuczynski 1954) beziehungsweise wirtschaftlicher Faktoren der Literaturproduktion (so bereits
Scherer 1888; vgl. Jordan/Patten 1995; Wegmann
2011; Überblick in Rusch 2004) ist vor allem die literarische Verhandlung der Ökonomie beziehungsweise
ökonomischen Handelns Thema (z. B. Binswanger
1985; Watts/Smith 1989; Wunderlich 1989; Schefold
1992; Watts 2003). Umgekehrt finden literarische Motive, Figuren und Szenarien im Rahmen ökonomietheoretischer Schriften Verwendung, wird die literarische Spiegelung wirtschaftlicher Zusammenhänge
und Theorien analysiert und die didaktische und paradigmatische Rolle literarischer Beispiele diskutiert
(vgl. exemplarisch Kish-Goodling 1998; Watts 2002).
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der
Frage nach Ökonomie als Literatur beginnt in den ausgehenden 1970er Jahren. So arbeitet Shell (1978) zur
Poetik monetärer Inskriptionen, Gibbard und Varian
(1978) deuten Erzählungen als integralen Bestandteil
der Ökonomie und begreifen ökonomische Modelle,
deren Variablen interpretiert werden müssen, um das
30 Wirtschaft
Modell mit Wirklichkeitsreferenz zu versehen, als spezifische Formen der Erzählung. Insbesondere im Rahmen von Untersuchungen zur Wissenschaftsrhetorik
hebt man seit Mitte der 1980er Jahre auf den funktionalen Charakter ökonomischer Textproduktion ab
und analysiert diese hinsichtlich ihrer zentralen Metaphern und stilistischen Momente. Als locus classicus
der Auseinandersetzung mit rhetorischen und narrativen Strukturen der ökonomischen Theorie kann
McCloskeys The Rhetoric of Economics (1985) gelten.
In einer Analyse schulbildender Texte u. a. von Paul
Samuelson, Gary Becker, Robert Solow und Robert
Fogel greift McCloskey das methodische Selbstverständnis der Wirtschaftswissenschaften an: Diese operierten nur vermeintlich falsifikationistisch und zudem selten auf empirisch-statistischer Basis, sondern
legitimierten ihre Aussagen vielmehr mittels (esoterischer) mathematischer Virtuosität und sachferner Signifikanztests, sie verwiesen auf Autoritäten, verwendeten Analogien und verführen auf Basis von Introspektion. Mit ihrer Kritik der ökonomischen Theorie als im
Kern rhetorisch und fiktional dekonstruiert McCloskey den epistemischen Status der Wirtschaftswissenschaften als Wirklichkeitswissenschaften: es handele
sich um Überzeugungswissenschaften. Im Zentrum der
weiteren Forschungen McCloskeys stehen u. a. ökonomische Metaphern und Erzählungen, die komplementäre Antworten auf ›Warum‹-Fragen anbieten und
in Form von Allegorien auch gemeinsam auftreten
(vgl. McCloskey 1987, 1990, 1991a/b; dies./Klamer
1989). Während ökonomisches Erzählen reale Ökonomien zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort zum Thema hätten, seien Metaphern auf
hypothetische, zukünftige Ökonomien ausgerichtet.
Erzählungen auf Basis solcher Modelle seien Bestandteil kontrafaktischer Argumentationen; je vager dabei
das Modell, desto besser ließe sich die Erzählung mit
der Realität verbinden, je exakter das Modell, desto absurder werde sie. Sogar die Differentialgleichung als
ein bestimmter Typ von Modellen entspreche dem literarischen Denken und stehe zwischen der reinen
Metapher und der reinen Erzählung, denn hier werde
die Erzählung thematisch und die Metapher dynamisch (1991b).
In Anknüpfung an McCloskey fragen diskursanalytische Studien seit den 1990er Jahren nach Regularitäten, impliziten Theorien und normativen Vorannahmen ökonomischer Begriffe und Symbole (Samuels 1990). Auch wendet man sich ökonomischen Erzählungen im engeren Sinne zu und untersucht den
Einfluss übergeordneter Denkmuster und der jewei-
207
ligen Leitwissenschaften auf die sprachlichen Konventionen der Ökonomik (Nash 1990; Henderson u. a.
1993) – oft, wie im New Economic Criticism (Woodmansee/Osteen 1999), in kritischer Absicht. Wichtige
Impulse für die Erforschung des Verhältnisses von
Ökonomie und Literatur kommen auch aus der zunehmend kulturalistisch ausgerichteten und praxisund medientheoretisch verfahrenden Wissenschaftsgeschichte, die ihr Augenmerk seit den späten 1980er
Jahren vermehrt auf die Wirtschaftswissenschaften
gelenkt hat (vgl. den Überblick in Schabas 2002). Mit
der Modellbildung ist dabei das Feld, das sich als besonders fruchtbar für narratologische Zugänge zur
Ökonomietheorie erwiesen hat, wiederholt Objekt
wissenschaftshistorischer Arbeiten geworden. Den
Ansatz von McCloskey greift kritisch Morgan auf und
argumentiert, dass ökonomisches Erzählen nicht von
der statischen oder dynamischen Struktur des Modells abhängig ist, sondern generisch für die Anwendung von Modellen in der ökonomischen Praxis ist.
Erzählungen seien mehr als bloße rhetorische oder
heuristische Mittel, sie würden in der Ökonomietheorie als kognitive Werkzeuge verwendet, bildeten integrale Bestandteile des praktischen Umgangs mit Modellen: Ob sie von einer realen oder einer hypothetischen Welt erzählen – sie explizieren die zugrunde liegende Struktur eines Modells, das ohne sie nicht auf
die Welt bezogen werden kann. Modelle generieren
also Geschichten in konfigurationalem Modus (Morgan 2001) mit einer spezifischen Struktur, die diese
begrenzt und formt, nicht aber komplett determiniert,
und die ihrerseits das Modell in seinen Anwendungen
nicht ersetzen kann. Um aus Modellen zu lernen, von
ihrer internen Dynamik profitieren zu können, muss
man eine externe Dynamik in Gang setzen, indem
man sie befragt. Die Antworten, die dann mittels der
deduktiven Ressourcen eines Modells bereitgestellt
werden, haben typischerweise die Form von Erzählungen, deren Art durch die Frage, eine ad hoc Beobachtung oder die Modifikation einer Annahme generiert wird: Ein Element des Modells wird verändert,
eine Sequenz weiterer Veränderungen läuft ab, eine
andere Geschichte wird erzählt (Morgan 2001, 2007,
2012; Morgan/Morrison 1999).
Gegenstand wissenschafts- und kulturhistorischer
Forschung waren zudem zentrale Metaphern und
Konzepte wie etwa ökonomisches Gleichgewicht und
›unsichtbare Hand‹ (Ingrao/Israel 1990; Sieferle 1990),
›Zirkulation‹ (Ménard 1988; Sandl/Schmidt 2002),
›Energie‹, Organismus (Mirowski 1994) oder Spekulation (Stäheli 2007). Auch die Wirtschaftsgeschichte hat
208
III Soziale Felder des Erzählens
entsprechende Fragestellungen und Ansätze verstärkt
aufgenommen, nachdem auch hier eine kulturalistische Wende ausgerufen wurde (Berghoff/Vogel 2004;
Reinhard/Stagl 2007; Blümle 2007; dazu Dejung u. a.
2014, 7–10), und untersucht u. a. die historische Konstruktion und spezifische Rationalität des Homo oeconomicus als anthropologischer Grundfigur der neoklassischen Ökonomietheorie (Plumpe 2007).
Literaturwissenschaftliche Untersuchungen zur
Ökonomie beziehungsweise dem Verhältnis zwischen
Ökonomie und Literatur entstanden und entstehen in
teilweise engem konzeptuellen Austausch mit den genannten Arbeiten. Seit Mitte der 1990er Jahre etabliert
sich eine kulturwissenschaftlich verfahrende »literarische Ökonomik« (dazu Balint/Zilles 2014). Schwerpunkt sind literarische Verhandlungen des Ökonomischen (Hörisch 1996; Wegmann 2002; Volkmann
2003; Blaschke 2004; Schößler 2009a/b; Hempel/Künzel 2009; Klettenhammer 2010; Rakow 2013; Bergengruen 2011, 2015), wobei im Sinne der Poetologien
des Wissens (Vogl 1999, 2002/2011) in wachsendem
Maße auch die Rolle literarischer Strategien und rhetorischer Verfahren in wissenschaftlichen Texten reflektiert wird. Ausgangspunkt ist hier die Annahme,
dass jeder epistemologischen Klärung eine ästhetische
Entscheidung vorausgeht, dass das Fiktive alle Bereiche des Wissens durchzieht und die Erhebung und
Verarbeitung von Daten ebenso beeinflusst, wie die
Repräsentation und Inszenierung von Wissen. Gleich
anderen Wissensformen stellen wirtschaftswissenschaftliche Texte Deutungsmuster bereit, die es erlauben, die ökonomische Sphäre mit ihren Gütern, Prozessen und Akteuren zu normieren und diese Operation zugleich durch rhetorische Verfahren unsichtbar
zu machen. Nicht umsonst sind Rhetorik und Narrativik des Ökonomischen insbesondere seit der Finanzkrise 2008 wieder vermehrt Thema kritischer Studien
(vgl. Vogl 2010, 2015; Künzel/Hempel 2011; Priddat
2014, 2015a).
Angesichts einer neuerdings stark wachsenden Beschäftigung mit dem Ökonomischen fällt ein Überblick über Forschungsdesiderata schwer. Mehr noch
als die von Hempel/Künzel (2009, 13) angemahnte
Ausweitung der Untersuchungen auf die Gegenwartsliteratur, scheint eine Erweiterung des ökonomietheoretischen Gegenstandsbereichs narratologischer und
wissenspoetologischer Forschungen angebracht zu
sein. Entsprechende Studien müssten sich insbesondere solchen Figuren, Konzepten und Modellen widmen, die nicht umstandslos der Ökonomie zugerechnet werden können (z. B. ›Entscheidung‹: vgl. Priddat
2016), sondern zwischen verschiedenen Wissensfeldern, etwa der Ökonomie und den Neurowissenschaften, der Psychologie oder Pädagogik angesiedelt sind,
und diese stärker mikrologisch in den Blick nehmen.
Dies würde zum einen die verstärkte Anwendung eines ›technischen‹ – narratologischen, metaphorologischen, usw. – Instrumentariums auf verschiedenen
Feldern beziehungsweise ökonomische Ansätze bedeuten. Wünschenswert wären Studien zu Typen und
Dynamiken des Erzählens jenseits des Modells, zum
Verhältnis von wirtschaftswissenschaftlichem und alltäglichem ökonomischen Erzählen beziehungsweise
den unterschiedlichen Formen und Funktionen des
Erzählens in volkswirtschaftlicher Theorie und betriebswirtschaftlicher Praxis, im Rahmen unterschiedlicher Textgattungen (Handbücher, wissenschaftliche
Artikel, usw.) und Medien (Schrift, gesprochene
Sprache), etwa zum Investmentnarrativ der Mikroökonomik und dem Bedienungsanleitungsnarrativ
der ökonomischen Ratgeberliteratur (vgl. Bröckling
2007). Andererseits – und dabei könnte der Versuch
hilfreich sein, »ökonomische Konzepte neu und vielleicht dezidiert anders [...] als in der neoklassisch ausgerichteten ökonomischen Theorie« zu fassen (Dejung u. a. 2014, 10) – müssten sich die Rekonstruktionen der imaginären Qualität des ökonomischen Erzählens stärker auch Ansätzen jenseits der Neoklassik
widmen, insbesondere solchen einer heterodoxen
Ökonomie. Einbetten ließen sich solche Analysen in
eine Wissensgeschichte der Literatur, die Konjunkturen literarischer Figuren (etwa des Produzenten
und Konsumenten), Konzepte (z. B. Kreativität und
Leistung) und Narrative (z. B. des Erfolg oder des
Wachstums) vor dem Hintergrund historischer Konstellationen untersucht und das dynamische Verhältnis und die etwaige Konvergenz literarischer und ökonomischer Zugänge zum Gegenstand macht.
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