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Inhalt Artikel Computerspielabhängigkeit 1 Pathologisches Spielen 7 Glücksspiel 13 Angst 25 Depression 33 Therapie 55 Internetabhängigkeit 57 Störung der Impulskontrolle 62 Schuldgefühl 64 Psychotherapie 66 Wette 76 Trichotillomanie 78 Kleptomanie 81 Pyromanie 83 Gewohnheit 85 Dissoziale Persönlichkeitsstörung 87 Selbsthilfegruppe 91 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit 102 Naltrexon 111 Substanzungebundene Abhängigkeit 114 Abhängigkeit (Medizin) 117 Massively Multiplayer Online Role-Playing Game 121 Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen 127 Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle 128 World of Warcraft 133 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 156 Verhaltenstherapie 161 The Big Bang Theory 168 Zwölf-Schritte-Programm 181 Quellennachweise Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s) 190 Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 194 Artikellizenzen Lizenz 196 Computerspielabhängigkeit Computerspielabhängigkeit Computerspielabhängigkeit, umgangssprachlich auch Computerspielsucht oder Videospielsucht genannt, wird als Abhängigkeit der Unterform den substanzungebundenen Abhängigkeiten zugeordnet, die aus der zwanghaften Nutzung von Computer- und Videospielen besteht. Computerspielabhängigkeit kann als Krankheit angesehen werden, weil sie die Freiheitsgrade des Betroffenen einengt und dadurch ein Freiheitsverzicht sowie –verlust resultiert. Besonders beachtenswert sind hierbei Online-Rollenspiele, in denen sich sehr viele Spieler zur gleichen Zeit aufhalten (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game, MMORPG). Ungeklärt ist, ob exzessives Nutzen von Computerspielen als Krankheit im Sinne von Missbrauch und Abhängigkeit gelten kann. Diskussion In den Vereinigten Staaten hat die Frage der Videospiel-Sucht viele Diskussionen ausgelöst. Die American Medical Association traf sich im Juni 2007,[1] um dieses Thema zu diskutieren, mit dem Ergebnis, dass weitere Forschungen notwendig seien, bevor Computerspielabhängigkeit als eine formale Diagnose betrachtet werden kann. Die American Psychiatric Association (APA) wurde aufgefordert zu untersuchen, ob die Diagnose für eine Aufnahme in den DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) geeignet sei. Michael Brody, ein Mitglied der American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, wies darauf hin, dass trotz seiner Ansicht, dass Computerspiele süchtig machen könnten, er nicht notwendigerweise glaubt die Diagnose rechtfertige die Aufnahme in das DSM. In einer offiziellen Stellungnahme vom 25. Juni 2007 verkündet die APA, dass sie “zurzeit Computerspielabhängigkeit nicht als psychische Störung betrachtet”. Aber dies schließt nicht aus, dass solch eine Diagnose bei der nächsten Revision des DSM im Jahr 2012 Einzug in das Diagnosesystem halten könnte.[2] Insbesondere stehen auch die Hersteller von als besonders suchtgefährdend klassifizierten Computerspielen in der Kritik. Während diese abwiegeln, wird ihnen von anderer Seite vorgeworfen, mit dem Suchtpotenzial gezielt zu kalkulieren.[3][4] Mögliche Diagnosen Zur Diagnose der Computerspielabhängigkeit existieren bislang keine eigenständigen Störungsbilder im ICD-10 oder DSM-IV. In beiden Klassifikationssystemen kann die Computerspielabhängigkeit zu den abnormen Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle (F. 63.8) sowie zum pathologischen Glücksspiel gezählt werden (F. 63.0). Die Diagnose und Therapieoptionen sind somit erheblich erschwert. Obwohl die Computerspielabhängigkeit bislang in kein Klassifikationssystem aufgenommen wurde, zeigen sich ähnliche Symptome bei anderen psychischen Abhängigkeiten, auch wenn sich das Craving nicht bei jeder Person manifestiert. Reiner Obert stellt eine Analogie zur Alkoholabhängigkeit her[5]. Verbreitung/Prävalenz Eine repräsentative Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) bei der 44 610 Jugendliche im Alter von 15 Jahren in 61 zufällig ausgewählte Landkreise bzw. kreisfreie Städten befragt wurden, ergab, dass bereits über 14 000 Jugendliche als computerspielsüchtig und weitere 23 000 Jugendliche gefährdet seien. 15-jährige Jugendliche, die World of Warcraft nutzen, spielten der Studie zufolge im Schnitt 3,9 Stunden am Tag und der Anteil der Jugendlichen die dabei ein suchtartiges Verhalten mit Kontrollverlust und Entzugserscheinungen aufwiesen lag bei 8,5 Prozent der Nutzer.[6] Der Leiter des KFN, Christian Pfeiffer, fordert in diesem Zusammenhang eine höhere Alterseinstufung für das Spiel von 12 auf 18 Jahre und somit keine Jugendfreigabe.[7] Eine Umfrage vom April 2007 (Harris interactive poll) fand heraus, dass 8,5 % der 1178 jugendlichen Spieler in den Vereinigten Staaten “als krankhaft oder klinisch ‘abhängig’ von Videospielen klassifiziert” werden können.[8] Eine 1 Computerspielabhängigkeit britische Umfrage vom November 2006 zeigte, dass 12 % der befragten 7000 Spieler ein Suchtverhalten aufweisen. 94 % der befragten Spieler waren männlich. Einer von neun Spielern erfüllte die Suchtkriterien.[9] Es wird angenommen, dass übermäßiges Computerspielen in Asien ein größeres Problem darstellt. Eine von der Regierung beauftragte Umfrage in Südkorea kam zu der Einschätzung, dass 2,4 % der Südkoreaner zwischen 9 und 39 Jahren süchtig sind, mit 10,2 % weiteren Grenzfällen.[10] Eine Umfrage der Entertainment Software Association aus dem Jahr 2005 fand heraus, dass übermäßige Computerspiel-Nutzung besonders bei Spielern von MMORPG weit verbreitet ist.[11] In einem Interview von 2005 schätzte Dr. Maressa Orzack vom McLean Hospital in Belmont im US Bundesstaat Massachusetts, dass 40 % aller 8,5 Millionen Spieler des Spiels World of Warcraft abhängig sind. Diese Zahl stammt aus einer Umfrage, die von Nick Yee im Rahmen des Daedalus Projekts durchgeführt wurde. Nick Yee wies jedoch darauf hin, dass bei der Interpretation dieser Umfragedaten Vorsicht angebracht sei.[12] Eine Studie der Stanford University School of Medicine aus dem Jahre 2008, zeigt, dass Computerspielabhängigkeit bei Männern stärker ausgeprägt ist als bei Frauen, wenn sich das Spielekonzept um territoriale Kontrolle dreht.[13] In einer Studie mit bildgebenden Verfahren der Stanford University School of Medicine - der ersten ihrer Art - haben Wissenschaftler zeigen können, dass während eines Videospiels die Belohnungszentren des Gehirns bei Männern stärker aktiv sind als bei Frauen; “Diese Geschlechtsunterschiede können erklären helfen, warum Männer von Computerspielen stärker angezogen und ‘gefangen’ werden als Frauen”, schreiben die Forscher in ihrer kürzlich im Journal of Psychiatric Research online erschienenen Veröffentlichung. Merkmale einer Computerspielabhängigkeit Eines der wichtigsten Merkmale der Computerspielabhängigkeit ist die Einengung des Verhaltensmusters des Betroffenen, für den das Computerspielen zu den wichtigsten Aktivitäten seines Lebens gehört. Das Computerspiel dominiert dabei sein Denken (andauernde gedankliche Beschäftigung, auch verzerrte Wahrnehmung und Gedanken in Bezug auf das Computerspielen), seine Gefühle (unstillbares, unwiderstehliches Verlangen) und sein Verhalten (Vernachlässigung sozial erwünschter Verhaltensweisen). Ein weiterer Effekt, der durch häufiges Computerspielen entsteht, ist die Regulation von negativen Gefühlszuständen. Durch die beim Computerspielen verspürte Erregung (Flow) oder Entspannung werden negative affektive Zustände im Sinne einer vermeidenden Stressbewältigungsstrategie verdrängt. Da die gewünschte affektregulierende Wirkung des Computerspielens nur durch zunehmend häufiger oder länger andauernde Computerspielzeiten erzielt werden kann, kommt es zu einer Toleranzentwicklung. Bei gleich bleibenden Spielzeiten würde dieser gewünschte Nutzen ausbleiben. Ein weiteres wichtiges Merkmal der Computerspielabhängigkeit ist ein Kontrollverlust. Das Computerspielverhalten kann in Bezug auf zeitliche Begrenzung und Umfang nicht mehr willentlich kontrolliert werden. Bei verhindertem oder reduziertem Computerspielen würden Entzugserscheinungen in Form von Nervosität, Unruhe und negativer Symptomatik (Zittern, Schwitzen) auftreten. Nach Zeiten der Abstinenz kommt es bei Betroffenen zu einer Wiederaufnahme des unkontrollierten exzessiven Computerspielens in Form eines Rückfalls. Durch die daraus resultierenden eindeutig schädlichen Konsequenzen für Beruf, soziale Kontakte und Hobbys kommt es zu zwischenmenschlichen Konflikten zwischen den Betroffenen und ihrer sozialen Umwelt bzw. zu innerpsychischen Problemen bei den Betroffenen selbst. Durch exzessives Spielen kann das aktive Auseinandersetzen mit solchen Problemen in den Hintergrund rücken oder gar vollständig verdrängt werden. Das Spielverhalten erhält dann die Funktion, das Leben der Betroffenen erträglich zu gestalten. Im weiteren Verlauf bleibt das Spiel meistens die einzige Bewältigungsstrategie, um psychische Belastungen wie Ängste, Einsamkeit oder Schüchternheit regulieren zu können. 2 Computerspielabhängigkeit Mögliche Ursachen Die meisten Theorien konzentrieren sich auf das eingebaute Belohnungssystem der Spiele, um die abhängig machende Natur der Spiele zu erklären.[14][15] Forscher an der University of Rochester und Immersyve Inc. erforschten, was Spieler motiviert, um Videospiele immer weiter zu spielen. Sie glauben, dass Spieler aus mehr Gründen als nur aus Spaß spielen, so Forschungsleiter Richard Ryan, ein Vertreter der Motivationspsychologie an der Universität Rochester, nimmt an, dass viele Videospiele einige psychische Grundbedürfnisse befriedigen und Spieler oft weiterspielen aufgrund von Belohnungen, Freiheit und oftmals auf Grund der Verbindung zu anderen Spielern. [16] Es werden auch Abhängigkeiten angegeben, die über negative Affekte entstehen. Reiner Obert[17] gibt in einer Fallstudie ("Fledermausspiel") an, dass in addiktivem Umgang mit Computerspielen archetypische Ängste und das Ringen um Befreiung hiervon ihren Niederschlag finden können. An selbiger Stelle werden Isomorphien (Gleichgestaltigkeiten) meditativ vollzogenen Spielens einerseits mit männlicher und weiblicher Sexualität andererseits beschrieben. In der addiktiven Bindung zwischen dem Spieler und seinem Spiel-Zeug sublimierten sich gleichermaßen Geilheit wie auch das (fötale) Bedürfnis nach Eins-Einigkeit mit einem (mütterlich) umschließenden Metasystem "Spieler-Spiel". Dr. Brody, Vorsitzender des Medienausschusses der American Academy of Child and Adolescent Psychiatry führt aus, dass die Computerspielabhängigkeit durch psychische Probleme, wie antisoziale Persönlichkeit, Depressionen und Phobien, insbesondere soziale Phobien, mit verursacht sein kann.[18] Er glaubt, dass viele Abhängige einen Weg suchen, um der Realität zu entfliehen und dann entdecken, dass sie eine vollständig neue Person in einem Online-Spiel erzeugen und ihr Leben durch ihre neue Online-Persönlichkeit leben können. Auf Grund neu gewonnener virtueller Freunde und neuer, virtueller Macht, beginnen sie ihr Fantasieleben stärker zu mögen als die Realität und lehnen es schließlich ab, davon wieder weggezogen zu werden. Zudem existieren Ansätze, die lerntheoretische und neurobiologische Befunde integrieren. Als zentraler Motivator (Antrieb) für das süchtige Verhalten fungiert dabei die reine Erinnerung an die positive Suchtmittelwirkung. Für die Aufrechterhaltung des exzessiven Spielverhaltens sind Lernprozesse (wie z. B. die klassische und operante Konditionierung) verantwortlich. Wird ein Computerspiel im Sinne einer inadäquaten Stressbewältigung (z. B. bei Einsamkeit) exzessiv ausgeführt, kann der durch Einsamkeit ausgelöste negative Effekt unterdrückt bzw. verdrängt werden. Damit findet eine Verstärkung des Verhaltens statt, da ein negativer emotionaler Zustand erfolgreich durch ein Computerspiel reguliert werden konnte und zusätzlich wird auch die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung des Verhaltens erhöht. Durch solche Lernprozesse wird die Computerspielnutzung mit Entspannung und dem Entfliehen aus der Realität assoziiert und trotz resultierenden negativen Konsequenzen (z. B. Arbeitsplatzverlust) beibehalten. Des Weiteren spielen auch Affekte wie Spaß, Glücksgefühle, Macht und Erregung eine Rolle bei der Entstehung einer Computerspielabhängigkeit. In diesem Fall fände die Computerspielnutzung nur noch zweckentfremdet statt, so dass nicht mehr aus Gründen der Unterhaltung, sondern zur Kompensation negativer emotionaler Zustände gespielt wird. Falls zusätzlich ein Mangel an alternativen Bewältigungsstrategien vorliegt, wird die Tendenz zur Sucht erhöht. Behandlung Einige Länder wie z. B. Südkorea haben auf die wahrgenommene Bedrohung der Computerspielabhängigkeit reagiert und Behandlungszentren eröffnet. Die chinesische Regierung betreibt einige Kliniken, um Patienten zu behandeln, die süchtig nach Online-Spielen, Chatten und Web-Surfen sind. Die Behandlung der Patienten, zu der die meisten durch ihre Eltern oder durch Regierungsbeamte gezwungen werden mussten, beinhalte verschiedene Formen des Schmerzes oder Unwohlseins.[19][20] China führte 2005 auch ein Anti-Onlinespiele-Sucht-System ein, um die Abhängigkeitsgefahr durch eine Verringerung der im Spiel eingebauten Belohnungen zu erreichen. Diese Belohnungsreduktion wurde nach drei 3 Computerspielabhängigkeit Stunden ununterbrochenen Spielens aktiv.[21] 2006 wurde das System abgeändert, sodass Spieler über 18 Jahren von diesen Einschränkungen nicht betroffen sind.[22] Berichten zufolge finden jedoch auch Spieler unter 18 Jahren Wege, um diese Maßnahmen zu umgehen.[23] Die chinesische Regierung hat eine Kampagne gestartet, um die Anzahl der Stunden, die Teenager mit Onlinespielen verbringen, zu begrenzen. Nach den im Juli 2007 erlassenen Gesetzen müssen chinesische Internetspiel-Produzenten ein Programm installieren, das den Benutzer auffordert, seine Ausweisnummer einzugeben. Nach drei Stunden werden Spieler unter 18 Jahren aufgefordert, mit dem Spiel aufzuhören und “angemessenen körperlichen Übungen nachzugehen”. Falls sie dennoch mit dem Spiel unmittelbar fortfahren, sorgt die Software dafür, dass die im Spiel gewonnenen Punkte um die Hälfte gekürzt werden. Alle Punkte werden gelöscht, falls der Spieler mehr als fünf Stunden lang ununterbrochen spielt.[24] Im Juni 2006 wurde die Smith and Jones Klinik in Amsterdam gebaut,[25] die erste Behandlungseinrichtung in Europa, die ein Behandlungsprogramm für zwanghafte Spieler anbietet.[26] Das McLean Hospital in Belmont, Massachusetts hat einen Computersucht-Service ins Leben gerufen.[27] Anderswo können Spieler an allgemeinen Suchtberatungszentren Hilfe suchen. In einem derartigen Zentrum in Richmond, Kanada, haben 80 % der Fälle eines Jugendberaters exzessives Spielen als Hintergrund.[28] Auch in Deutschland entwickelt sich seit einiger Zeit ein Behandlungsangebot für Computerspielabhängigkeit. So wurde im März 2008 die erste Ambulanz für Spielsucht[29] an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eröffnet. Die Ambulanz richtet sich an Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet und bietet eine auf Verhaltenstherapie basierende Intervention für Computerspielsüchtige an. Forschungsaktivitäten in Behandlungseinrichtungen sind noch im Vorstadium, da bisher nur wenige klinische Versuche und keine Meta-Analysen für diese Art der Sucht durchgeführt worden sind. Wie bei anderen Süchten und Abhängigkeiten stellt eine Kombination von Psychopharmaka und Psychotherapie die effektivste Behandlung dar. 12-Schritte-Programme haben ebenso vielversprechende Ergebnisse gezeigt.[30] Die 2002 gegründete, nicht gewinnorientierte Organisation Online Gamers Anonymous[31] ist eine Selbsthilfe-, Unterstützungs- und Rekonvaleszenz-Organisation für Spieler und ihre Angehörigen, die unter den nachteiligen Auswirkungen des exzessiven Computerspielens leiden. Auch hier wird ein 12-Schritte-Programm angeboten. Online Gamers Anonymous stellt eine Anzahl von Message Boards, mehrere Online Meetings und andere Mittel zur Heilung und Unterstützung der Betroffenen bereit. Todesfälle Mehrere gut dokumentierte Todesfälle sind bekannt, die direkt auf die Erschöpfung durch das Spielen über einen langen Zeitraum zurückzuführen sind. In Südkorea ist ein Mann gestorben, nachdem er 50 Stunden lang gespielt hatte.[32] [33] Ein Chinese starb in Jinzhou, nachdem er über 15 Tage lang online spielte.[34] Ein 30-jähriger starb in Quangzhou, China, nachdem er drei Tage ununterbrochen gespielt hatte.[35] [36] Vorkommen in Film, Funk und Fernsehen • South Park, Folge: Make Love Not Warcraft: parodiert viele Aspekte der Spielsucht • Die Simpsons, Folge: Marge Gamer: Marge wird eingeführt in ein MMORPG • The Big Bang Theory, Folge: Das Conan-Spiel: Penny lernt ein Online-Rollenspiel kennen und entwickelt sofort eine Sucht. • CSI Miami, Folge: Urban Hellraisers: Ein Verdächtiger wird tot aufgefunden, nachdem er 70 Stunden lang ununterbrochen gespielt hatte. • Boston Legal, Folge aus der 2. Staffel: Beschäftigung mit dem Tod eines Jungen, der an exzessiven Videospielkonsum (3 Tage am Stück) starb. 4 Computerspielabhängigkeit • David Barr Kirtleys Fantasy Story “Save Me Plz” handelt von der Anfrage einer jungen Frau, ihren Freund ausfindig zu machen, der verschwunden ist, nachdem er wie besessen ein MMORPG gespielt hat. Text [37] • Ben X handelt von einem autistischem Jungen, der sich in die Onlinewelt eines MMORPG flüchtet, da er sich von vielen anderen Menschen nicht verstanden fühlt. Literatur • Reiner Obert: Suchtfaktor 10, Amazon, CreateSpace, ISBN 978-1-49488-812-1 • Klaus Wölfling, K. W. Müller: Computerspielsucht, In: Dominik Batthyány, Alfred Pritz (Hrsg.): Rausch ohne Drogen: Substanzungebundene Süchte (Gebundene Ausgabe), Springer, Wien NewYork 2009, ISBN 978-3-211-88569-7 • Klaus Wölfling, Ralf Thalemann, Sabine Grüsser-Sinopoli: Computerspielsucht: Ein psychopathologischer Symptomkomplex im Jugendalter., In: Psychiatrische Praxis 2008; 35 (5), S. 226-232, doi:10.1055/s-2007-986238 [38] • Grüsser, S.M. & Thalemann, R. (2006). Computerspielsüchtig? Rat und Hilfe. Bern: Huber. • Kunczik, M. & Zipfel, A. (2010) Computerspielsucht. Befunde der Forschung. Bericht für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. • Six, U., Gleich, U., Gimmler, R. (Hrsg.). (2007). Kommunikationspsychologie und Medienpsychologie. Weinheim: Beltz Verlag. • Dreier, M., Tzavela, E., Wölfling, K., Mavromati, F., F., Duven, E., Karakitsou, Ch., Macarie, G., Veldhuis, L., Wójcik , S., Halapi, E., Sigursteinsdottir, H., Oliaga, A., Tsitsika, A. (2012). The development of adaptive and maladaptive patterns of Internet use among European adolescents at risk for internet addictive behaviours: A Grounded theory inquiry. National and Kapodistrian University of Athens (N.K.U.A.), Athens: EU NET ADB. Available at www.eunetadb.eu. Einzelnachweise [1] AMA May identify excessive video game play as addiction (http:/ / articles. latimes. com/ 2007/ jun/ 25/ business/ fi-games25), 25 Juni 2007 [2] Noyes, Katherine. Docs Retreat From 'Video Game Addiction' Diagnosis (http:/ / www. technewsworld. com/ story/ 58014. html) TechNewsWorld, 25. Juni 2007. [3] Suchtspiel World of Warcraft: Drohen Blizzard bald erste Klagen? (http:/ / www. netzrebellen. de/ artikel/ suchtspiel-world-of-warcraft-drohen-blizzard-bald-erste-klagen/ ) netzrebellen.de, 13. August 2008. Letzter Zugriff 14. August 2009 [4] Computerspielsucht: Wer trägt die Verantwortung? 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(http:/ / wayback. archive. org/ web/ */ http:/ / www. vnunet. com/ vnunet/ news/ 2198850/ chinese-man-dies-three-days) vnunet.com, 17. September 2007. [36] „Chinese Man Dies From 3-Day Gaming Binge“. Associated Press, 17. September 2007. [37] http:/ / www. davidbarrkirtley. com/ plztext. html [38] http:/ / dx. doi. org/ 10. 1055%2Fs-2007-986238 6 Pathologisches Spielen 7 Pathologisches Spielen Vergleichende Klassifikation nach DSM-IV ICD-10 312.31 Pathologisches Spielen F63.0 Pathologisches/Zwanghaftes Spielen DSM IV online [1] ICD-10 online [2] Pathologisches Spielen oder zwanghaftes Spielen, umgangssprachlich auch als Spielsucht bezeichnet, wird durch die Unfähigkeit eines Betroffenen gekennzeichnet, dem Impuls zum Glücksspiel oder Wetten zu widerstehen, auch wenn dies gravierende Folgen im persönlichen, familiären oder beruflichen Umfeld nach sich zu ziehen droht oder diese schon nach sich gezogen hat. Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen. In Deutschland gibt es zwischen 100.000 und 290.000 Betroffene. Pathologisches Spielen wird in der ICD-10-Klassifikation (zusammen mit Trichotillomanie, Kleptomanie und Pyromanie aber ohne Wetten) unter die Abnormen Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle eingeordnet. Nicht dazu gezählt wird das exzessive Spielen während manischer Episoden sowie bei der dissozialen Persönlichkeitsstörung, wo es als Symptom des Grundproblems betrachtet wird. Im englischen Sprachbereich bzw. DSM-IV wird von „pathological“ oder „compulsive gambling“ bzw. oft auch „problem gambling“ gesprochen. Symptome Häufiges oder auch episodenhaft wiederholtes Spielen ist mit einer ausgesprochenen gedanklichen Beschäftigung bezüglich „erfolgversprechender“ Spieltechniken oder Möglichkeiten zur Geldbeschaffung – das erforderliche „Anfangskapital“ – verbunden. Versuche, dem Spieldrang zu widerstehen, scheitern wiederholt, das Spielen selbst wird vor anderen (Familienangehörigen wie Therapeuten) verheimlicht, was oft zu schwerwiegenden finanziellen Konsequenzen führt, letztlich jedoch oft zum Zerbrechen von Beziehungen, auch, weil sich der Betroffene immer wieder darauf verlässt, Andere (Familienangehörige, Freunde, alte Bekannte) würden ihm die notwendigen Mittel „ein letztes Mal“ beschaffen oder die entstandenen Schulden begleichen. Das Spielen selbst dient dazu, Problemen oder negativen Stimmungen (Ängsten, Depressionen, Schuldgefühlen) zu mindern. Immer höhere Beträge werden eingesetzt, um Spannung und Erregung aufrechtzuerhalten. Stufen einer Spielerkarriere Eine Spielerkarriere gliedert sich idealtypisch in drei Abschnitte, die als Gewinn-, Verlust- und Verzweiflungsphase bezeichnet werden. Gewinnphase • • • • • Gelegentliches Spielen Positive Empfindungen vor und während des Spiels Unrealistischer Optimismus Entwicklung von Wunschgedanken Setzen immer größerer Beträge Pathologisches Spielen Verlustphase ‡ ‡ ‡ ‡ • • • • • • • • Bagatellisierung der Verluste Prahlerei mit Gewinnen Entwicklung der Illusion Verluste seien durch Gewinne abgedeckt Häufigeres Spiel alleine Häufigeres Denken an das Spiel Erste größere Verluste Verheimlichung von Verlusten und Lügen über Verluste Vernachlässigung von Familie und Freunden Beschäftigung mit dem Spiel während der Arbeitszeit Aufnahme von Schulden und Krediten Unfähigkeit, dem Spiel zu widerstehen Verlust von Familie und Freunden Verzweiflungsphase • • • • • • • • • • • Gesetzliche und ungesetzliche Geldbeschaffungsaktionen Unpünktlichkeit bei der Schuldenrückzahlung Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur: Reizbarkeit, Irritationen, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen Völliger gesellschaftlicher Rückzug Vollständige Entfremdung von Familie und Freunden Verlust der gesellschaftlichen Stellung und des Ansehens Ausschließliche Verwendung von Zeit und Geld für das Spiel Wiederholtes tagelanges Spielen Gewissensbisse und Panikreaktionen Hass gegenüber anderen (vor allem gewinnenden) Spielern Hoffnungslosigkeit, Selbstmordgedanken bzw. -versuch Behandlung Die Therapie erfordert sowohl psychotherapeutische (multimodale Psychotherapie) Maßnahmen wie auch Hilfestellungen zur Schuldenregulierung. Empfehlenswert ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, z. B. an der der Anonymen Spieler. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim eröffnete im Januar 2009 eine Ambulanz für Spielsüchtige. Diese wird finanziert durch das baden-württembergische Ministerium für Arbeit und Soziales. In Österreich finden Betroffene und Angehörige im Institut Glücksspiel & Abhängigkeit allumfassende Hilfestellungen. Das Institut mit Sitz in Salzburg wurde 2002 gegründet und finanziert sich ausschließlich durch Spenden und Beratungsverträge. Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym. In einer aktuellen Studie konnten mit dem Medikament Naltrexon 40 Prozent der Teilnehmer wenigstens einen Monat auf das Spielen verzichten, in der Placebogruppe waren es hingegen nur knappe elf Prozent.[3] 8 Pathologisches Spielen Verbreitung In Deutschland Die Gesamtzahl der pathologischen Spieler in Deutschland wurde in insgesamt acht Erhebungen ermittelt, von denen vier durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veranlasst wurden: 100.000 (BZgA 2007)[4] , 103.000[5][6], 242.000 (BZgA 2009), 290.000[7] und 193.000[8], was Prävalenz-Raten von 0,19% bis 0,56% in den untersuchten Altersklassen (14, 16 bzw. 18 bis 64 bzw. 65 Jahre) entspricht. Ab 2011 wurden in drei Studien Prävalenz-Raten von 0,23% (TNS-Emnid)[9], 0,49% (BZgA 2011)[10] bzw. 0,82% (BZgA 2013)[11] ermittelt. • Der 2013 von der BZgA ermittelte Prävalenz-Anstieg beruht auf einem gegenüber den vorangegangenen Studien veränderten Verfahren der Stichprobenauswahl, das nun auch Teilnehmer ohne Festnetzanschluss berücksichtigt. Für die vormals praktizierte Stichprobenauswahl hätte die Prävalenz 0,38% betragen. • Eine Verteilung auf die verschiedenen Glücksspielformen wird in der Studie angegeben, die der zweitgenannten Zahl zugrunde liegt. Danach verteilen sich die 103.000 pathologischen Spieler „zu gleichen Teilen auf Sportwetten, Casinospiele und Geldspielgeräte in Spielhallen (je etwa 25-30.000) sowie mit weitem Abstand auf Lottospiele (etwa 12.000)“. Damit sind im Vergleich zu ihren durch die Bruttoerträge gemessenen Marktanteile pathologische Spieler bei Online-Spielen (Online-Sportwetten, Kartenspiele) 5,5-fach und bei Spielbanken-Angeboten 2,2-fach überrepräsentiert, während sie bei Lotto und Geldspielgeräten mit dem Faktor 0,3 beziehungsweise 0,8 unterrepräsentiert sind.[12] • Eine Aufteilung der Aufwendungen pathologischer Spieler macht die TNS-Emnid-Studie: 20,7% für Pokern (gespielt wird Poker laut Studie „überdurchschnittlich stark“ im Internet, das heißt auf Seiten von nichtdeutschen Online-Casinos), 16,2% für Spielbank-Angebote (ohne Pokern), 15,4% für Geldspielgeräte in Spielhallen und Gaststätten, 13,5% für Lotto und Lotterien. Dabei nimmt ein pathologischer Spieler an durchschnittlich fünf verschiedenen Spielformen teil, ein durchschnittlicher Glücksspieler jedoch nur an zwei. • Angaben über die Höhe der Spieleinsätze pathologischer Glücksspieler macht die Studie, die der viertgenannten Zahl (290.000) zugrunde liegt. Demnach setzt ein pathologischer Spieler monatlich durchschnittlich insgesamt 121,40 € für Glücksspiele ein, während es bei einem Spieler ohne oder mit geringen Spielproblemen nur 31,40 € sind.[13] In Österreich Zwei Studien, die 2009 bis 2011 in Österreich durchgeführt wurden, ergaben für pathologische Spieler Prävalenz-Raten von 0,66% beziehungsweise 0,71%.[14] In der Schweiz Laut einer im April 2009 durchgeführten Studie der Eidgenössischen Spielbankenkommission beträgt der Anteil der pathologischen Glücksspieler in der Schweiz 0,5%. Erläuternd wird im Bericht angemerkt, dass „trotz Veränderung der Angebote (Eröffnung von 19 Casinos, Entwicklung im Internetbereich, Verschwinden der Geldspielautomaten in Bars und Restaurants etc.)“ im Zeitraum von 2002 bis 2007 die regelmäßige Nutzung von Glücksspielen sich nur unwesentlich verändert habe.[15] 9 Pathologisches Spielen In Finnland In Finnland, wo das staatliche Glücksspielmonopol sämtliche, auch z. B. in Gaststätten aufgestellte Spielautomaten umfasst, betrug 2008 der Anteil pathologischer Spieler in den Altersklassen von 15 bis 74 Jahren 2% (2006 und 2007 waren es sogar 3%).[16] Gesetze zum Schutz der Spieler in Deutschland Für Glücksspiele im rechtlichen Sinne Der Schutz der Spieler wird durch einen Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland (Glücksspielstaatsvertrag - GlüStV)[17] geregelt, den die Bundesländer geschlossen haben und der am 1. Januar 2008 in Kraft getreten ist. Der Staatsvertrag folgt den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes.[18] Demnach ist das staatliche Glücksspielmonopol nur durch eine konsequente und glaubhafte Erfüllung der staatlichen Suchtprävention zu rechtfertigen. Für den Bereich des gewerblichen Spiels Für den Bereich der gewerblich aufgestellten Spielautomaten, bei denen es sich rechtlich nicht um Glücksspiele handelt, wird der Spielerschutz durch die Bestimmungen der Gewerbeordnung sowie der Spielverordnung reglementiert. Dort werden für die Aufstellung von Spielautomaten in Gaststätten bzw. Spielhallen Vorgaben gemacht. Dort ist unter anderem geregelt: • die maximale Anzahl von Geldspielgeräten pro Aufstellort, • Auflagen für die Aufstellung (z. B. Verbot des Alkoholausschanks in Spielhallen), • Regelung von Höchstgewinn, -einsatz und Zeitintervall dazwischen (Dauer eines „Spiels“): zulässig sind z. B. in 5 sec 0,20 € Einsatz und 2 € Gewinn. • Begrenzung des durchschnittlichen Verlusts pro Stunde auf 80 €. • Prüfung der die Automaten betreffenden Parameter durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt im Rahmen einer Bauartzulassung. Darüber hinaus wurden in den Jahren 2011 und 2012 auf Länderebene inhaltlich unterschiedliche Spielhallen- und Ausführungsgesetze zum Glücksspieländerungsstaatsvertrag (GlüÄndStV) beschlossen. Diese regeln zusätzliche Anforderungen an die Aufstellung von Spielautomaten in Spielhallen wie zum Beispiel das Verbot der Abgabe von Speisen und Getränken,[19] Sperrstunden, ein Verbot von Außenwerbung und Mindestabstände zu anderen Spielhallen sowie Einrichtungen, die vorwiegend von Kindern und Jugendlichen besucht werden.[20] Folgen und Komplikationen Der Spielsüchtige beschäftigt sich oft mit Glücksspiel und mit "verbesserten" Spieltechniken. Es wird versucht, Geld für das Spielen zu beschaffen, wobei es zu Diebstählen, Überschuldung und Betrug kommen kann. In extremen Fällen werden Beruf und Familie vernachlässigt, weil das Glücksspiel den Alltag bestimmt. Rechtliche Folgen Deutschland Im Strafverfahren kann das Vorliegen einer solchen Verhaltenssucht – im Hinblick auf die Schuldfähigkeit – dann beachtlich sein, wenn die begangenen Straftaten der Fortsetzung des Spielens dienen[21]. In jüngster Zeit hat der Bundesgerichtshof die Voraussetzungen restriktiv formuliert, gleichzeitig aber auch die Möglichkeiten der Eingliederung der Erkrankung in die Systematik des § 20 des deutschen StGB (Schuldunfähigkeit) klargestellt: 10 Pathologisches Spielen "Eine erhebliche Verminderung der Steuerungsfähigkeit ist beim pathologischen Spielen nur ausnahmsweise dann gegeben, wenn die Sucht zu schwersten Persönlichkeitsveränderungen geführt oder der Täter bei Beschaffungstaten unter Entzugserscheinungen gelitten hat". Bei der Beurteilung dieser Frage komme es darauf an, "inwieweit das gesamte Erscheinungsbild des Täters psychische Veränderungen der Persönlichkeit aufweist, die pathologisch bedingt oder – als andere seelische Abartigkeit – in ihrem Schweregrad den krankhaften seelischen Störungen gleichwertig sind."[22]. Zur Klärung dieser Frage muss das erkennende Gericht in diesen Fällen einen Sachverständigen hinzuziehen. Im Zivilrecht kommt zwischen Spieler und Spielanbieter ein sog. Spielvertrag zustande. Wenn aber eine Spielsperre angeordnet oder vereinbart wurde (letzteres z.B. auf Antrag des Spielers selbst, ihn wegen Suchtgefährdung nicht zum Spiel zuzulassen), hat der Spielanbieter (z.B. die Spielbank) vor Aufhebung dieser Sperre hinreichend sicher zu prüfen und den Nachweis zu erbringen, dass der Aufhebung der Sperre der Schutz des Spielers vor sich selbst nicht entgegensteht, mithin keine Spielsuchtgefährdung mehr vorliegt, und der Spieler zu einem kontrollierten Spiel in der Lage ist.[23] USA Für die USA zeigte eine Literaturübersicht von Williams aus dem Jahr 2005, dass ein Drittel der Inhaftierten die Kriterien für pathologisches Spielen erfüllt und von diesen die Hälfte ihre Straftaten beging, um dieses aufrechterhalten zu können.[24] Pathologisches Spielen in Literatur und Film Pathologisches Spielen ist ein verbreitetes Motiv in Literatur und Film. Eine literarische Verarbeitung findet sich z. B. in Dostojewskis Roman Der Spieler (1866) und in Peter Careys Roman Oscar und Lucinda (1988; verfilmt als Oscar und Lucinda). Leonid Zypkin schildert in seinem 1982 veröffentlichten Roman Ein Sommer in Baden-Baden Dostojewskis Spielsucht am Roulette-Tisch in Baden-Baden während der Deutschlandreise mit seiner zweiten Frau Anna 1867. Zu den Filmbeispielen zählen Schicksalswürfel (1929), Die blonde Sünderin (1962) und Das einzige Spiel in der Stadt (1970). Literatur • Meinolf Bachmann, Andrada El-Akhras: Die Behandlung pathologischen Glücksspiels. In: Ihno Gebhardt, Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli (Hrsg.): Glücksspiel in Deutschland. Ökonomie, Recht, Sucht. De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-89949-317-7, S. 575–595. • Jobst Böning, Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli: Wie kann Suchtverhalten entstehen? In: Ihno Gebhardt, Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli (Hrsg.): Glücksspiel in Deutschland. Ökonomie, Recht, Sucht. De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-89949-317-7, S. 561–574. • Ute Dörfler, Joachim Knoll: Pathologisches Spiel − 99 Prozent spielen ohne Probleme. In: Automatenmarkt. Februar 2009, S. 108–113 (Online-Version) [25] (PDF; 188 kB) • Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli, Carolin N. Thalemann: Verhaltenssucht: Diagnostik, Therapie, Forschung. Huber, Bern 2006, ISBN 3-456-84250-3. • Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli, Ulrike Albrecht: Glücksspielsucht: diagnostische und klinische Aspekte. In: Ihno Gebhardt, Sabine Miriam Grüsser-Sinopoli (Hrsg.): Glücksspiel in Deutschland. Ökonomie, Recht, Sucht. De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-89949-317-7, S. 538–560. • Jörg Petry: Dysfunktionaler und pathologischer PC- und Internet-Gebrauch, Hogrefe, Göttingen / Bern / Stockholm / Wien / Paris / Oxford / Prag u.a. 2009, ISBN 978-3-8017-2102-2. 11 Pathologisches Spielen Weblinks Portal der [[BZgA [26]] zu Glücksspielsucht] • Portal des Fachverbandes Glücksspielsucht e.V. [27] Einzelnachweise [1] [2] [3] [4] http:/ / counsellingresource. com/ distress/ dsm-codes/ index. html http:/ / www. dimdi. de/ static/ de/ klassi/ icd-10-who/ kodesuche/ onlinefassungen/ htmlamtl2011/ index. htm J. Grant u. a.: In: J. Clin. Psych. 69 (2008), S. 783-789. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Glücksspielverhalten in Deutschland 2007 und 2009: Ergebnisse aus zwei repräsentativen Bevölkerungsbefragungen, Ergebnisbericht, Januar 2010 ( Online-Version (http:/ / www. bzga. de/ pdf. php?id=566bbf24a974593a94279c1403301944)) [5] G. Bühringer u. a.: Stellungnahme des IFT Institut für Therapieforschung vor dem Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestages am 1. Juli 2009 ( Online-Version (http:/ / www. spielv. de/ vdai/ bundestag-anhoerungen-2009-127-stllg-ift. pdf); PDF; 166 kB) [6] Gerhard Bühringer, Ludwig Kraus, Dilek Sonntag, Tim Pfeiffer-Gerschel, Susanne Steiner: Pathologisches Glücksspiel in Deutschland: Spiel- und Bevölkerungsrisiken, Sucht, Band 53, Heft 5, 2007, S. 296−308 ( Online-Version (http:/ / web. archive. org/ web/ 20130829150328/ http:/ / www. lsgbayern. de/ fileadmin/ user_upload/ lsg/ IFT_Materialien/ Buehringer_et_al. _2007. pdf)) [7] Eine tabellarische Gegenüberstellung der vier erstgenannten Ergebnisse findet man in Franz W. Peren, Reiner Clement: Pathologie-Potenziale von Glücksspielprodukten – Eine komparative Bewertung von in Deutschland angebotenen Spielformen. Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten, 2011, ( Online-Version (http:/ / forschung-gluecksspiel. com/ pdf/ PKK6-01. pdf); PDF; 267 kB), S. 8. [8] Hans-Jürgen Rumpf u. a.: Pathologische Glücksspieler: Bedingungsfaktoren, Hilfesuchverhalten, Remission. Ergebnisse der PAGE-Studie, Ergebnisse (http:/ / www. lsgbayern. de/ fileadmin/ user_upload/ lsg/ BAS_Materialien/ PAGE_Mnchen_Rumpf_2011_freigegeben. pdf) (PDF; 1,7 MB), Endbericht (https:/ / web. archive. org/ web/ 20130425062329/ http:/ / www. jogoremoto. pt/ docs/ extra/ FooxpP. pdf) (PDF; 0,9 MB) [9] TNS EMNID: Spielen mit und um Geld in Deutschland. Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsuntersuchung. Sonderauswertung: pathologisches Spielverhalten, Oktober 2011 ( Online (http:/ / www. awi-info. de/ userupload/ files/ emnid-studie-2011-ergebnisse. pdf) (PDF; 266 kB), Präsentation (http:/ / www. awi-info. de/ userupload/ files/ emnid-studie-2011-presseinfo. pdf); PDF; 533 kB) [10] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2007, 2009 und 2011, Ergebnisse aus drei repräsentativen Bevölkerungsbefragungen, 2012 ( Online (http:/ / www. bzga. de/ pdf. php?id=d5f894cd73ceb3456a521ddf98e0f94a)) [11] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2013, 2014 ( online (http:/ / www. bzga. de/ pdf. php?id=3b335e73df413adc2d6320d0e19c42e4)) [12] Franz W. Peren, Reiner Clement: Evaluation of the pathologic potential of gambling products, in: The Journal of Gambling Business and Economics, Band 5, Heft 3, 2011, S. 44-54 ( deutsche Online-Version, insbesondere S. 26 (http:/ / forschung-gluecksspiel. com/ pdf/ PKK6-01. pdf); PDF; 267 kB). Die referierten Quotienten werden von den Autoren als Pathologie-Potenziale bezeichnet. [13] S. Buth, H. Stöver: Glücksspielteilnahme und Glücksspielprobleme in Deutschland: Ergebnisse einer bundesdeutschen Repräsentativbefragung. In: Suchttherapie, Band 9, 2008, S. 3–11, Tabelle 6. [14] Jens Kalke u.a.: Österreichische Studie zur Prävention der Glücksspielsucht (2009-2011), (http:/ / www. duseschtwia. li/ Portals/ 0/ docs/ QnT 2012/ 3 Ö-Studie zur Prävention der Glückspielsucht - Kalke Jens. pdf) (PDF; 1,3 MB) S. 14, 15. [15] Eidgenössische Spielbankenkommission: Casinolandschaft Schweiz Situation Ende Jahr 2009 (http:/ / www. esbk. admin. ch/ content/ dam/ data/ esbk/ berichte/ ber-casinolandschaft-2009-d. pdf) (PDF; 0,9 MB), S. 6. [16] RAY (Raha-automaattiyhdistys): Responsible Gaming. Espoo 2009, S. 8 ( Online (http:/ / www. ray. fi/ inenglish/ raytietoa/ ray/ RAY_responsible. pdf), Mirror dazu (http:/ / www. spielv. de/ ray/ RAY_responsible-gaming-2008. pdf); PDF; 1,9 MB). [17] Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland (GlüStV) (http:/ / by. juris. de/ by/ GlueStVtr_BY_rahmen. htm) [18] Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 28. März 2006 zum staatlichen Sportwettenmonopol (http:/ / www. bverfg. de/ entscheidungen/ rs20060328_1bvr105401. html) [19] Spielhallengesetz Berlin vom 20. Mai 2011, § 6 (http:/ / www. berlin. de/ imperia/ md/ content/ senatsverwaltungen/ justiz/ gesetz-undverordnungsblatt2011/ ausgabe_nr. _14_v. _1. 6. 2011_seite_193_bis_236. pdf?start& ts=1326987537& file=ausgabe_nr. _14_v. _1. 6. 2011_seite_193_bis_236. pdf) (PDF; 1,4 MB) [20] Übersicht Glücksspielstaatsvertrag 2012 / länderspezifische Spielhallenregelungen (http:/ / www. vdai. de/ frames. htm#glstv. htm), Homepage des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI) [21] vgl. Bundesgerichtshof, NStZ 1994, 501, Bundesgerichtshof, JR 1989, 379 m. (Anm. Kröber, Oberlandesgericht Hamm, NStZ-RR 1998, 241) [22] red. Leitsatz zu NStZ 2005, 281 [23] Bundesgerichtshof (BGH), Urteil vom 20. Oktober 2011, Az. III ZR 251/10, NJW 2012, 48 (http:/ / dejure. org/ dienste/ vernetzung/ rechtsprechung?Text=III ZR 251/ 10) 12 Pathologisches Spielen 13 [24] Robert J. Williams, Jennifer Royston, Brad F. Hagen: Gambling and Problem Gambling Within Forensic Populations A Review of the Literature. (http:/ / cjb. sagepub. com/ cgi/ content/ abstract/ 32/ 6/ 665) [25] http:/ / www. vdai. de/ PathologischesSpiel. pdf [26] http:/ / www. spielen-mit-verantwortung. de/ [27] http:/ / www. gluecksspielsucht. de Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten! Glücksspiel Glücksspiele sind Spiele, deren Verlauf maßgeblich vom Zufall bestimmt sind. Darunter fällt auch das so genannte Hasard- bzw. Hazardspiel. Abgrenzung von Glücksspielen Der Einfluss des Zufalls kann bei Spielen sehr unterschiedlich ausfallen. Bei den sogenannten reinen Glücksspielen wie z. B. Einarmige Banditen auf der norwegischen Fähre Roulette, Craps oder Sic Bo hängt das Ergebnis ausschließlich vom Kronprins Harald Zufall ab. Weniger eindeutig quantifizierbar ist der Einfluss des Zufalls in Spielen, in denen auch die Teilnehmer durch ihre Entscheidungen das Spielergebnis maßgeblich beeinflussen können wie bei Backgammon und Black Jack. In qualitativer Hinsicht gilt allerdings, dass der Einfluss des Zufalls gemäß dem Gesetz der großen Zahl bei langen Serien von Einzelspielen abnimmt. Bei der rechtlichen Bewertung, ob ein Glücksspiel vorliegt, sind noch weitere Faktoren zu berücksichtigen, insbesondere den Wert von Einsatz und möglichen Gewinnen betreffend. Spieltheoretische Klassifikation von Spielen Innerhalb der spieltheoretischen Klassifikation von Gesellschaftsspielen bilden die Glücksspiele eine von drei Klassen, die nach den Ursachen für die Unvorhersehbarkeit des Spielverlaufs abgegrenzt sind.[1] Die beiden anderen Klassen reiner Spiele sind die kombinatorischen Spiele wie Schach sowie die strategischen Spiele, deren spielerischer Charakter maßgeblich von den unterschiedlichen Informationsständen der Mitspieler gekennzeichnet ist, wie es typisch für Kartenspiele ist. Klassifikation von Gesellschaftsspielen Außerhalb der Gesellschaftsspiele kann zusätzlich die körperliche Geschicklichkeit eine Rolle spielen wie zum Beispiel beim Billard oder Kegeln. Glücksspiel Rechtliche Klassifikation von Spielen Da Glücksspiele in den meisten Ländern gesetzlichen Restriktionen unterworfen sind, ist die rechtliche Abgrenzung von Glücksspielen Gegenstand von diversen, von Land zu Land unterschiedlichen Rechtsnormen und Gerichtsurteilen. Als komplementär zu den Glücksspielen gelten Geschicklichkeitsspiele (engl. skill games), deren Entscheidung primär durch die geistige oder auch körperliche Geschicklichkeit der Mitspieler beeinflusst wird. In Deutschland führt § 3 Abs. 1 des Glücksspielstaatsvertrages (GlüStV) aus: Ein Glücksspiel liegt vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt. Die Entscheidung über den Gewinn hängt in jedem Fall vom Zufall ab, wenn dafür der ungewisse Eintritt oder Ausgang zukünftiger Ereignisse maßgeblich ist. Auch Wetten gegen Entgelt auf den Eintritt oder Ausgang eines zukünftigen Ereignisses sind Glücksspiele.[2] Analoge Begriffsbestimmungen enthalten auch §1 des österreichischen Glücksspielgesetzes (GlSpG)[3] sowie Artikel 3 des schweizerischen Bundesgesetzes über Glücksspiele und Spielbanken[4], wobei in Österreich § 1 Abs. 2 GlSpG dahingehend ergänzt, dass Roulette, Beobachtungsroulette, Poker, Black Jack, Two Aces, Bingo, Keno, Baccarat und Baccarat chemin de fer und deren Spielvarianten als Glücksspiele gelten. Geschicklichkeitsspiele werden nach der ständigen Rechtsprechung in Deutschland dadurch charakterisiert, dass bei ihnen die Entscheidung über Gewinn und Verlust wesentlich von den Fähigkeiten sowie vom Grad der Aufmerksamkeit der Spieler abhängt.[5] Der Einsatz von empirischen Messverfahren für den Geschicklichkeitsanteil[6] ist in der Rechtsprechung umstritten.[7][8] In der Regel weniger restriktiv bewertet werden Turniere. So gelten in Deutschland bestimmte turniermäßig veranstaltete Spiele wie Skat (siehe Preisskat), Schafkopf (siehe Turnierschafkopf) und Bridge (siehe Turnierbridge) rechtlich nicht als Glücksspiel, sofern das Turnier genügend lang ist.[9] In Österreich wurde mit der Glücksspielgesetz-Novelle von 2008 mit § 4 Abs. 6 GlSpG eine ähnliche Bereichsausnahme für Kartenspielturniere geschaffen.[10] Darüber hinaus wurden spezielle Spiele wie etwa Tarock, Schnapsen, Schach, Skat, Bridge und Billard bereits zuvor durch die Rechtsprechung als Geschicklichkeitsspiele eingestuft.[11][12] Die Eidgenössische Spielbankenkommission gelangte 2007 zur Einschätzung, dass es sich bei einem Pokerturnier um ein Geschicklichkeitsspiel handeln kann, wenn die Einzelspiele nicht unabhängig voneinander, sondern als Gesamtheit gewertet werden.[13] Die Einschätzung wurde 2010 durch das Bundesgericht korrigiert.[14][15] In den USA wurde Backgammon in einzelnen Urteilen der Charakter eines Geschicklichkeitsspiels zuerkannt.[16] Glücksspiele mit bzw. ohne Bankhalter Bei den sogenannten Bankhalter-Spielen, engl. Banking games, französisch Jeux de contrepartie wie etwa Roulette, Craps, Sic Bo, Black Jack oder Baccara banque wird eine Partei durch die Spielregeln bevorzugt (vergleiche Bankvorteil), sodass die Gegenspieler, die sogenannten Pointeure (von französisch point, deutsch Punkt, siehe Pharo) auf lange Sicht, also bei häufigem Spiel, mit Sicherheit verlieren. Im Unterschied zu den Bankhalterspielen besitzen bei den Non banking games, französisch Jeux de cercle alle Spieler – zumindest im Mittel – dieselben Gewinnchancen. Dies ist bei den meisten Poker-Varianten, wie etwa Draw Poker, Seven Card Stud, Texas Hold'em oder Omaha Hold’em der Fall, aber auch bei Écarté oder all den Spielen, bei denen kein permanenter Bankhalter existiert, sondern diese Rolle wechselt, wie bei Baccara chemin de fer. 14 Glücksspiel 15 Geschichte, Glücksspielverbot und -monopolisierung Glücksspiele gibt es nach heutigem Stand der Wissenschaft schon seit ca. 3000 v. Chr. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Funde sechsseitiger Würfel aus Knochen oder Elfenbein. Die Fundstätten liegen in China und auf dem Gebiet des alten Mesopotamien. Würfelspiele werden z. B. in antiken indischen Schriften erwähnt, in der griechischen Mythologie würfelt Herkules gegen einen Tempelwächter um eine hübsche Kurtisane. Die heute gebräuchlichen, mit Punkten auf jeder Seite versehenen Würfel wurden vermutlich ca. 2000 v. Chr. In Ägypten erfunden.[17] In der römischen Antike waren Würfelspiele in allen Schichten verbreitet, obwohl die Autoritäten sie mit Strafe bedrohten. Nur an den Saturnalien war das Würfeln offiziell erlaubt. Nach römischem Recht durften Spielschulden nicht eingeklagt werden, auch konnte das Verlorene vor Gericht nicht zurückgefordert werden. Das Haus, in welchem Glücksspieler angetroffen wurden, wurde konfisziert. Kaiser Claudius war ein begeisterter Freund des Ludus duodecim scripta und verfasste über diesen Vorläufer des heutigen Backgammon sogar ein Buch, das verloren gegangen ist. Tacitus berichtet in der Germania über die Würfelleidenschaft der Germanen, dass sie in nüchternem Zustand mit äußerstem Leichtsinn um Haus und Hof, zuletzt gar um die eigene Freiheit spielten. Eine Partie Pharo, Johann Baptist Raunacher (1729-1771), Schloss Eggenberg bei Graz Roulette-Spiel um 1800 Nach altem deutschen Recht galten Glücksspielgeschäfte als unerlaubte Geschäfte und es konnte nicht nur der Verlust wieder zurückgefordert, sondern sogar vom Gewinner eingeklagt werden. Im Mittelalter versuchten sowohl geistliche als auch weltliche Autoritäten das Spiel zu verbieten. Derlei Verbote von Karten- und Würfelspielen erlauben Rückschlüsse auf die Verbreitung und die Entwicklung von Spielen. Aus dem 12. Jahrhundert stammt ein Erlass des englischen Königs Richard Löwenherz, dass niemand, der von geringerem Stand als ein Ritter war, um Geld würfeln durfte. Im 16. und 17. Jahrhundert setzte sich allmählich die Auffassung durch, dass das hohe und übermäßige Spiel – gemeint sind hohe und geborgte Spieleinsätze – mit Strafe zu bedrohen sei. Erstmals wurde zwischen verbotenen und erlaubten Spielen unterschieden, wobei sich diese Unterscheidung weniger auf die Art als auf die Höhe derselben bezog. Die weite Verbreitung des Glücksspiels im 17. Jahrhundert gab Anlass Spielbank Monte Carlo, eines der berühmtesten europäischen Spielkasinos zur wissenschaftlichen Untersuchung: Die Behandlung des Problems des Chevaliers de Méré durch Blaise Pascal und Pierre de Fermat (1654) gilt als Geburtsstunde der Wahrscheinlichkeitsrechnung, allerdings gab es schon von Galileo Galilei, Luca Pacioli und Geronimo Cardano mathematische Arbeiten über bestimmte Glücksspiele. Glücksspiel In den verschiedenen europäischen Staaten entwickelten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts unterschiedliche Einstellungen zum Glücksspiel. Während in einigen Staaten diese Spiele erlaubt waren und auch zum Vorteil des Staates veranstaltet wurden, weil man öffentliches Glücksspiel für weniger verderblich hielt als das geheim betriebene, waren in anderen Staaten alle Hazardspiele verboten. In Frankreich, wo es im 18. und frühen 19. Jahrhundert in fast allen größeren Städten privilegierte Spielhäuser gab, versuchte bereits Ludwig XV. vergeblich das Glücksspiel zu verbieten. Napoleon Bonaparte erlaubte 1806 das Glücksspiel nur mehr in den Spielhäusern des Pariser Palais Royal, wo bis zur Schließung durch Louis Philippe Ende 1837 neben Pharo und Rouge et noir bzw. Trente et quarante auch Roulette gespielt wurde. Nach 1837 begann die große Zeit der Spielbanken von Baden-Baden, Bad Homburg und Wiesbaden, wo Fjodor Michailowitsch Dostojewski Glücksspielhalle für Pachinko in Japan das Roulette kennenlernte und diesem Spiel verfiel – aus diesem Erlebnis entstand der Roman Der Spieler – sowie Bad Ems, Bad Nauheim und Bad Pyrmont. In Deutschland war Preußen bereits vor der Märzrevolution (1848) mit der Aufhebung der Spielbanken vorangegangen. In den 1866 annektierten Ländern wurde den dort auf Grund von Verträgen mit den von früheren Regierungen errichteten Spielbanken die Fortdauer bis zum Ende des Jahres 1872 gestattet. Sie hatten dabei allerdings einen bedeutenden Teil des Reingewinns zur Bildung eines Kur- und Verschönerungsfonds für die beteiligten Städte anzusammeln. Nach der Reichsgründung mussten mit Jahresende 1872 alle deutschen Spielbanken schließen – sie wurden erst 1933 unter den Nationalsozialisten wiedereröffnet. Das Glücksspielverbot in Frankreich und Deutschland kam vor allem dem Fürstentum Monaco zugute. François Blanc nutzte diese Gelegenheit und führte die Spielbank von Monte Carlo zu ihrer Blütezeit. Auch wurde das Spielen in auswärtigen Lotterien verboten, so z. B. in Preußen durch die Verordnung vom 5. Juli 1847. Für die Durchführung öffentlicher Lotterien und Tombolas musste zuvor eine Erlaubnis eingeholt werden. Erwähnenswert ist auch die Entscheidung des Reichsgerichts vom 29. April 1882, wonach das sogenannte Buchmachen bei Pferderennen und das Wetten am Totalisator als Glücksspiel zu betrachten sei. Im Jahre 1904 veröffentlichte das k.u.k. Justizministerium eine Liste verbotener Spiele, welche durch viele Jahrzehnte beispielgebend war – diese Liste ist insofern bemerkenswert, als sich darunter auch einige spezielle Kegelspiele finden. Im juristischen Sinne erfordert ein Glücksspiel als Einsatz einen Vermögenswert. Ist kein derartiger Einsatz nötig, d. h. kann man bei einem Spiel zwar Geld- oder Sachpreise gewinnen, aber nichts verlieren, so handelt es sich rechtlich um ein Gewinnspiel, z. B. ein Preisausschreiben. Das Veranstalten von Glücksspielen bedarf gegenwärtig entsprechend § 33h [18] Gewerbeordnung einer behördlichen Erlaubnis, wenn es sich um ein öffentliches Spiel handelt. Anderenfalls stellt dies einen Verstoß gegen § 284 [19] StGB dar. Dies ist dann der Fall, wenn das Spiel einem sich verändernden Personenkreis angeboten wird. Bereits die Beteiligung als Spieler ist nach § 285 [20] StGB strafbar, sofern das Glücksspiel ohne behördliche Erlaubnis erfolgt. Seit Oktober 2006 ist das Glücksspiel in den USA im Internet verboten, indem Kreditinstituten die Unterhaltung eines Kapitalflusses an die Anbieter untersagt wurde.[21] 16 Glücksspiel 17 Öffentliche Glücksspiele In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden Glücksspiele zumeist in Spielbanken, sowie in Gaststätten und Spielhallen angeboten. Glücksspiele sollen dem Zeitvertreib und Vergnügen dienen und nicht dem Gelderwerb – außer dem des Veranstalters und der Steuerbehörde, die in Deutschland bis zu 80 % der Spielbankgewinne erhält. Viele Spieler nehmen jedoch aus reiner Gewinnsucht an Glücksspielen teil. Gelangt ein Spielkasino zur Ansicht, dass Gelderwerb das Ziel des Glücksspiels ist, wird der Glücksspieler in diesem oder auch mehreren Kasinos nicht mehr zum Spiel zugelassen. Eine derartige Sperre ist auch auf eigenen Wunsch möglich, etwa im Fall von pathologischem Spiel. Arten von Glücksspielen (Auswahl) • • Münze werfen, z. B. Kopf oder Zahl, Two-up • Dreidel • Glücksspiele mit Spielsteinen • Mah-Jongg Glücksspiele mit Karten, z. B. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Baccara mit den Varianten Baccara banque, Chemin de fer und Punto Banco, sowie Macao Bataille royale bzw. Casino War Belle, Fluss und Einunddreißig Black Jack bzw. Siebzehn und vier Écarté Fan Tan als Kartenspiel Häufeln Hoggenheimer Kameruner Skat Mauscheln Monte Bank Pharo mit seinen Varianten Faro bzw. Vorläufern Landsknecht, Stoß und Tempeln Planetenspiel Poker mit seinen Varianten Draw Poker, Five Card Stud und Seven Card Stud, Texas Hold’em und Omaha, Pai Gow Poker, weiters die Bankhalterspiele Tropical Stud und Easy Poker, sowie die Poker-Vorläufer Bouillotte (Brelan), Brag und Poch, und das verwandte Einundvierzig (Färbeln) Polnische Bank Red Dog Rouge et noir bzw. Trente et quarante Schlesische Lotterie Schwimmen Tippen Tontine Glücksspiel • Würfel-Glücksspiele, z. B. • • • • • • • • • • • • • • • • • Fan Tan als Bohnenspiel • Einarmige Banditen, Online-Spielautomaten und andere Geldspielautomaten • Lotteriespiele wie Bingo, Keno, Lotto und das gleichnamige Gesellschaftsspiel, Belle, Biribi (Cavagnole) Backgammon (siehe oben) Roulette mit den Varianten: • • • • • • Banca francesa Barbudi Chuck a Luck bzw. Mini Dice und Sic Bo Craps bzw. Hazard dreimal 6 - Das kniffelige Würfelspiel Elf hoch Espérance Glocke und Hammer Glückshaus Kniffel Lustige Sieben Quinquenove Shut the Box Würfel-Poker mit den Varianten Escalero, Liar Dice und Poker Dice Würfel-Brettspiele, z. B. • 18 American Roulette, Boule, Petits chevaux, Multicolore Glücksrad Glücksspiele mit Domino-Steinen • • Bukidomino Pai Gow Domino Typologisierung anhand sozialpsychologischer Faktoren Obschon Glücksspiel (alea) anscheinend nicht vergleichbare Formen annehmen kann, etwa die wöchentliche Doppelkopfrunde im Freundeskreis, Pferdewetten im Hippodrom, Roulettespiel im Kasino und die räumlich ungebundene Lotterie, sind die Unterschiede nach Schütte (1985) vornehmlich durch soziologische Faktoren determiniert: Mode, Erreichbarkeit und Finanzierbarkeit. Eine generelle psychologische Differenzierung ist seines Erachtens nicht erforderlich. Die soziologischen und psychologischen Faktoren interagieren und sind bei der Kategorisierung gleichbedeutend. Das normale Glücksspiel kann Ausdruck verschiedener Faktoren sein und aufgrund dieser typologisiert werden. Sozioökonomische Faktoren Das Glücksspiel kann in zwei separate Formen unterschieden werden: kostenintensives Glücksspiel mit sozialer Komponente und physischer Anwesenheit des Spielers, beispielsweise Pferdewetten, sowie anonymes preiswertes Glücksspiel wie Lotto. Je höher der sozialökonomische und berufliche Status, desto größer die Neigung zur erstgenannten Form. Dabei isoliert Schütte als Faktoren die wahrgenommene Notwendigkeit, dem eigenen sozialen Standard gemäß zu leben und Gleichgestellten Großzügigkeit und Reichtum zu präsentieren, um so Prestige und Anerkennung zu mehren. Das Glücksspiel ist hier ein Werkzeug der Abgrenzung der besser situierten von den unteren Schichten, die sich das „Ticket zum Spiel“, also den hohen Einsatz, nicht leisten können. Dass es beim Pferdewetten nicht in erster Linie um Geldvermehrung geht, hat auch eine Studie von Chantal et al. (1996) bestätigt. Glücksspiel Das Zahlenlotto hingegen bietet insbesondere Personen in sozial niederen Schichten, die mit ihrem Alltag und gesellschaftlichen Status unzufrieden sind, die hoffnungsvolle Illusion, durch das Glücksspiel eine wirtschaftliche und soziale Mobilität erreichen zu können. Hier kommt dem Glücksspiel allein durch Teilnahme eine egalisierende (gleichmachende) Funktion zu. Diese Form des Spieles ist geprägt von sehr hohen potentiellen Gewinnen, da ein sozialer Aufstieg nur durch enorme Geldmittelzuflüsse realisierbar ist. Diesem steht ein geringer Einsatz gegenüber, denn typischerweise verfügt dieser Spielertypus über geringe Barmittel. Schließlich ist es Sinn des Spieles, diese zu erlangen. Hoher Gewinn und geringer Einsatz gehen zwangsläufig auf Kosten der Gewinnwahrscheinlichkeit, vor der der Spieler die Augen verschließt. Das treffende Beispiel ist das Lotto (die Zahlenlotterie). Die Wahrscheinlichkeit, in der Variante „6 aus 49“ sechs Richtige zu wählen, liegt unter einem Zehnmillionstel − die Wahrscheinlichkeit, bei einem einzigen Versuch den Hauptgewinn mit sechs Richtigen und der richtigen Superzahl zu erzielen, liegt dementsprechend sogar nur bei 1: 139.838.160. Der typische Lottospieler unterliegt einer enormen Fehleinschätzung dieser Wahrscheinlichkeit. Caillois (1960) sieht im alea deutliche Anzeichen von Eskapismus. Im Spiel wird künstlich eine Gleichheit der Menschen hergestellt, die in der Realität nicht vorliegt. Die Realität wird durch perfekte Situationen ersetzt und zum Ziele der Flucht aus ihr umgestaltet. Schütte (1985) begründet den Spielhang der unteren Schichten in der Kompensation der psychischen und materiellen Deprivation, die den Menschen unbefriedigt lässt. Die tägliche Arbeit ist hier eine reine Pflicht, deren einziger Gewinn der Lohn ist. Mit diesem nun sucht der Arbeiter, die durch die Arbeit hervorgerufene Entfremdung im Privaten zu kompensieren. Das Glücksspiel suggeriert die Möglichkeit, sich von der Arbeit zu erholen, die Kontrolle über sein Leben zurückzuerlangen und Leistung und Erfolg gegen eine Konkurrenz durchzusetzen. Das Bedürfnis nach einer Demonstration von Selbstvertrauen, Entscheidungsfähigkeit und Unabhängigkeit bleibt in seiner Befriedigung dem Glücksspiel vorbehalten. Situative Faktoren Durch Gruppendruck und Belohnung durch gesellschaftliche Anerkennung kann eine Person zum Spielen angehalten sein. Für das Wirksamwerden ist eine leichte Erreichbarkeit des Glücksspiels erforderlich, etwa der Kiosk, der Lottoscheine annimmt. Mittlerweile gewinnt das Internet an Bedeutung, wie sich an der aktuellen Diskussion über Lottoscheinannahme an der Supermarktkasse und private Vermittlerdienste im Internet ablesen lässt. Ferner begünstigt ein Unterangebot alternativer Beschäftigungen das Glücksspielverhalten. Lernfaktoren Der Spieler entwickelt aus einer beobachteten Spielserie eine bestimmte Erwartungshaltung. Gewinnt er häufig, so glaubt er an eine Glückssträhne und nimmt an, dass diese weiterhin anhalten wird. Verliert er jedoch häufiger, so redet er sich ein, dass das erfahrene Pech in der Zukunft kompensiert werden wird, um die Balance wiederherzustellen. In beiden Fällen also erwartet er zukünftige Gewinne, aber in beiden Fällen bleiben die Wahrscheinlichkeiten für Gewinn und Verlust absolut unverändert. Es muss ein Ungleichgewicht von Gewinnen und Verlusten vorliegen, wobei die Gewinnhöhe irrelevant ist. Der Lernprozess ist theoretisch mithilfe von Verstärkerplänen abbildbar, die ihr Maximum an Effizienz bei diskontinuierlicher Quotenverstärkung erreichen. Faktoren der Wahrscheinlichkeitswahrnehmung Der Mensch nimmt für gewöhnlich Wahrscheinlichkeiten verzerrt wahr. Wie die Prospect Theory beleuchtet, ist man Gewinnen gegenüber risikoavers und Verlusten gegenüber risikofreudig. Vergangene Ereignisse werden leicht in ihrem Repräsentationsgrad überschätzt. Wenn eine Person einen Lottogewinner kennt, der mit seinen Geburtstagszahlen gewonnen hat, so ist sie versucht, dies für eine probate Strategie zu halten. Im Gegenteil bietet es sich an, nicht die oft benutzte 19 (Anfang aller Geburtsjahre des 20. Jahrhunderts) und die Monatszahlen von 1 bis 19 Glücksspiel 12 zu tippen, denn wenn man mit ihnen gewinnt, muss die Gewinnsumme unter mehr Gewinnern aufgeteilt werden als bei seltener getippten Zahlen. Durch das Aufteilen des Geldes in kleine Einheiten beim Automatenspiel oder symbolische Fiktionalisierung in Form von Chips in Spielbanken – das von Spielbanken eingesetzte Spielgeld ist als Zahlungsmittel ebenso unbrauchbar wie das von Kindern – wird der reale Wert des Geldes verschleiert und die Risikowahrnehmung abgeschwächt. Rogers (1998) nennt eine weitere Verzerrung durch die falsche Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit autokorrektiv wirkt, dass also über kurz oder lang alle Zahlenkombinationen gezogen werden und sich somit Beharrlichkeit sicher auszahlt, und dass alle Zahlen gleich häufig gezogen werden, dass also die Wahrscheinlichkeit bisher seltener Zahlen höher liegt als häufig gezogener. Der Spieler versteht hier das Faktum nicht, dass jede Ziehung unabhängig von allen vorigen Ziehungen geschieht. Bereits gezogene Kombinationen und Zahlen sind genauso wahrscheinlich wie noch nicht gezogene (sogenannter Spielerfehlschluss). Als vermeintlicher Beleg wird oft das Gesetz der großen Zahlen fälschlicherweise als ein Gesetz des Ausgleichs interpretiert. Auch die häufig vorzufindende Annahme, die Gewinnwahrscheinlichkeit steige, wenn ein Jackpot nicht geknackt wurde, ist bei vielen Jackpot-Systemen ein Trugschluss. Man spricht dabei vom („rollover phenomenon“). Des Weiteren wird ein „Knapp-daneben-Phänomen“ („near miss-phenomenon“) beobachtet, welches suggeriert, der Gewinn rücke stetig näher, wobei der Erstspieler in der Gegenwart die gleiche Gewinnwahrscheinlichkeit wie der Veteran hat. Nach Reid (1986) wirkt ein Nahezu-Treffer in Geschicklichkeitsspielen motivierend, da die notwendige Geschicklichkeit für einen Treffer nicht mehr fern scheint. Gepaart mit der Kontrollillusion führt dies dazu, dass auch bei Glücksspielen Nahezu-Treffer, beispielsweise eine Zahl neben der Kugel beim Roulette, den Spieler motivieren. Die Studie von Côté et al (2003) bestätigt, dass Nahezu-Gewinne zu ausdauernderem Spielen und vermehrtem Geldeinsatz führen. Wahrnehmung von Geschicklichkeitsfaktoren Eine tatsächliche oder vermeintliche Einflussnahme des Spielers auf die Gewinnchance erhöht den Reiz des Spieles und führt zu erhöhter Spielausdauer. Die Psychohygiene des Menschen richtet es ein, dass er Gewinne internal und Verluste external attribuiert. Dieser Kontrollillusion unterliegend überschätzt der Spieler die Gewinnwahrscheinlichkeit. Bei Sportwetten, die augenscheinlich nicht vollkommen dem Zufall unterliegen, können die Spieler durch ihr Wissen die Wahrscheinlichkeiten besser einschätzen und ihre Gewinnchance somit erhöhen. Dennoch wird dies in den seltensten Fällen dazu führen, dass eine positive Gewinnerwartung vorhanden ist, da die Buchmachergebühren in aller Regel einen beträchtlichen Anteil der eigentlichen, mathematisch korrekten, Auszahlung ausmachen. Wenn dieses Faktum ausgeblendet wird, dann entsteht beim Spieler die Illusion, das Spiel schlagen zu können, obwohl dies nicht der Fall ist. Selbst die Möglichkeit, ein Los zu ziehen oder Lottozahlen anzukreuzen, reicht aus, eine Kontrollillusion zu erzeugen, obwohl dies jeder Logik widerspricht. Hier wird das Spiel falsch klassifiziert. Es wird für ein Geschicklichkeitsspiel gehalten, obwohl es sich um ein Glücksspiel handelt. Dies schlägt sich auch in Beobachtungen nieder, dass Würfelspieler mehr Geld auf eigene Würfe als auf die Fremder zu setzen bereit sind. Es treten Rituale auf, die aus Sicht des Spielers die Gewinnwahrscheinlichkeit positiv beeinflussen, oder der Irrglaube, es gebe Menschen mit mehr oder weniger Glück. Griffiths (1990) konnte zeigen, dass hinsichtlich der Geschicklichkeitswahrnehmung deutliche Unterschiede bestehen. Während weniger als die Hälfte der Normalspieler glaubt, der Erfolg am Spielautomaten hänge hauptsächlich von der Geschicklichkeit ab, waren sämtliche exzessive Spieler dieser Meinung. Jegliches Spiel kann durch ein Aufheben der Abgrenzung zur Realität korrumpiert werden. Der größte Feind des alea ist der Aberglaube. Die Versuchung ist groß, die Realität als Glücksspiel zu sehen und somit in einen passiven und resignativen Fatalismus und Determinismus abzurutschen. Ebenso kann der Aberglaube in die Welt des Spieles eindringen, indem Wahrsager den Ausgang des Spieles zu antizipieren suchen. In beiden Fällen wird der 20 Glücksspiel Spielgedanke zersetzt. Sucht Spieler, die unfähig sind, dem Impuls zum Glücksspiel zu widerstehen, auch wenn dies gravierende Folgen im persönlichen, familiären oder beruflichen Umfeld nach sich zieht oder diese zumindest drohen, werden als pathologische Spieler bezeichnet. Obgleich es sich bei der Spielsucht um eine ernstzunehmende Krankheit handelt, liegen die volkswirtschaftlichen Auswirkungen bei Heranziehen einer Kosten-Nutzen-Analyse selbst bei pessimistisch geschätzten Zahlen immer noch weit unter jenen Wohlfahrtskosten, welche durch Alkohol- und Tabakmissbrauch entstehen. Studien beziffern die jährlichen Sozialkosten pathologischer Spieler in Deutschland auf 300 bis 600 Millionen Euro, während dies bei Tabak- und Alkoholkonsum 40 Milliarden Euro seien. Speziell für den Bereich der gewerblich betriebenen Spielautomaten werden jährliche Sozialkosten von 225 bis 300 Millionen Euro einem volkswirtschaftlichen Nutzen von 1,37 Milliarden Euro gegenübergestellt.[22] Besonders suchtgefährdend sind laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Sportwetten im Internet und Glücksspiel-Automaten. Nach einer Untersuchung der Universitäten Greifswald und Lübeck sind rund 193.000 Menschen in Deutschland krankhaft spielsüchtig.[23] Für die Zusammenfassung weiterer Untersuchungsergebnisse siehe auch Pathologisches Spielen. Das Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten kommt in einem wissenschaftlichen Kurzgutachten zum Schluss, dass bei der Bewertung der Suchtpotentiale anhand absoluter Zahlen zum pathologischen Spieleverhalten nicht auf das Gefährdungspotential von Spielformen geschlossen werden kann. Anhand einer Bewertung, die neben der Zahl der pathologischen Spieler ebenfalls die Intensität des jeweiligen Spiels und die Bruttospielerträge mit einbezieht (Pathologie-Potenzial-Koeffizient), kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass die pathologischen Suchtpotentiale dieser Spielformen eventuell verzerrt dargestellt werden.[24] Illegales Glücksspiel und organisierte Kriminalität Unter anderem wegen der Suchtgefahr gilt Glücksspiel in vielen Gesellschaften als unmoralisch. Ungeregeltes Glücksspiel ist in den meisten Staaten illegal und wird oft von der organisierten Kriminalität betrieben; legales Glücksspiel unterliegt meist diversen Einschränkungen. Ein Beispiel hierfür ist die in Glücksspiel und Drogenhandel verstrickte XY-Bande in Brandenburg. Glücksspiele in verschiedenen Ländern Glücksspiele in Deutschland Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Juli 2008 beteiligt sich mehr als die Hälfte der Deutschen an Glücksspielen. Bei den Männern fällt die Teilnahme mit 60 Prozent höher aus als bei den Frauen mit 50 Prozent.[25] Der Gesamtumsatz des legalen Glücksspielmarktes betrug 2008 rund 24,9 Mrd. Euro, davon rund 16,2 Mrd. Euro durch Geldspielautomaten, Roulette und Kartenspiele und 6,8 Mrd. Euro aus dem Lotto-Toto-Block.[26] Für Glücksspiele und Wetten sind die Bundesländer zuständig, 2010 betrugen die Einnahmen der Länder über Lotteriegesellschaften und Oddset etwa 3,3 Milliarden Euro.[27] Zwanzig Lizenzierungen an private Sportwettenanbieter sind in einer Änderung des Glücksspielstaatsvertrags vorgesehen, der von 15 der 16 Bundesländer unterzeichnet wurde. Ausnahme ist Schleswig-Holstein, wo Lizenzen an Private für Vertrieb und Werbung vergeben werden (geplante jährliche Einnahmen 40 bis 60 Millionen Euro). Spielautomaten, soweit außerhalb von Spielkasions gewerblich betrieben, werden hingegen durch die Spielverordnung sowie durch die Gewerbeordnung geregelt. Es stehen etwa 165.000 Geld-Gewinn-Automaten in rund 8000 deutschen Spielhallen und 70.000 Geräte in Gaststätten. Die Gauselmann-Gruppe als größter Spielautomaten-Hersteller in Deutschland machte 21 Glücksspiel 2009 einen Gesamtumsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Glücksspiele in der Schweiz Eine Studie im Auftrag der Eidgenössischen Spielbankenkommission und des Bundesamtes für Justiz aus dem Jahr 2004 hat ergeben, dass 21,2 % der Schweizer Bevölkerung über 18 Jahren häufig an Glücksspielen teilnehmen. Dabei spielen Bewohner der französischen und italienischen Schweiz tendenziell häufiger als Bewohner der deutschsprachigen Schweiz. Der Großteil der Spieler, nämlich ungefähr 20,6 %, spielt Lottoangebote wie Zahlenlotto, Toto, Sportlotto oder ähnliche Spiele. 7% der Schweizer nutzen ausländische Lotterien.[28] Glücksspiele in den USA Die Zuständigkeit für Glücksspiele liegt bei den Bundesstaaten, die meist sogenannte "Gaming Control Boards" (Glücksspielkontrollbehörden) haben, welche die Einhaltung der jeweiligen Regularien sicherstellen. Eine Besonderheit in den USA ist das "Indian Gambling" (Indianer-Glücksspiel), welches Indianerstämmen unabhängig von den Gesetzen der Bundesstaaten erlaubt, Casinos auf eigenem Land zu betreiben. Mit Indian Gambling wurden 2012 26,5 Milliarden Dollar umgesetzt. Insgesamt setzten Casinos in diesem Jahr rund 57,5 Milliarden Dollar um. Lotterien werden in den USA ebenfalls von den Bundesstaaten ausgerichtet. In 44 der 50 Staaten sowie im District of Columbia, in Puerto Rico und auf den Amerikanischen Jungferninseln gibt es Lotterien. 2011 betrugen die Lotterieeinnahmen der Bundesstaaten die Lotterien betreiben insgesamt 17,9 Milliarden Dollar.. Glücksspiele weltweit Nach den Nettoaufwendungen pro Person, bei denen die Spielgewinne von den Einsätzen abgezogen werden, führt Australien die weltweite Statistik der Glücksspielverbreitung an. Im Jahr 2010 wendete ein Australier im Durchschnitt 1288 $ für Glücksspiele auf, gefolgt von Singapur, wo die Aufwendungen 1174 $ betrugen. Europäische Länder belegen in der Rangliste die Plätze 4 (Irland: 588 $), 5 (Finnland: 533 $), 6 (Italien: 517 $), 8 (Norwegen: 448 $), 9 (Griechenland: 420 $) und 10 (Spanien: 418 $).[29] Wenn man den Umsatz des Marktes in 2008 durch die Einwohner in 2008 teilt und das, mit dem Umrechnungskurs von 2010, in Dollar umrechnet liegt Deutschland bei 402$ pro Person. Diese Zahl müsste mindestens noch um ausländische Spieler und Deutsche die im Ausland spielen bereinigt werden. Außerdem ist nicht klar wie die obige Studie von der jeweiligen Landeswährung in Dollar umgerechnet hat. Daher ist diese Zahl mit Vorsicht zu genießen und liefert nur einen sehr groben Vergleichswert zu den obigen Zahlen. Literatur • Martin Bahr: Glücks- und Gewinnspielrecht. Eine Einführung in die wichtigsten rechtlichen Aspekte. 2. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Schmidt, Berlin 2007, ISBN 978-3-503-09796-8. • Jörg Bewersdorff: Glück, Logik und Bluff: Mathematik im Spiel − Methoden, Ergebnisse und Grenzen, Vieweg+Teubner Verlag, 5. Auflage 2010, ISBN 3834807753, doi:10.1007/978-3-8348-9696-4 • Roger Caillois: Die Spiele und die Menschen. Maske und Rausch. Schwab, Stuttgart 1960. • Yves Chantal, Robert J. Vallerand: Skill Versus Luck: A Motivational Analysisof Gambling Involvement. 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Februar 2002 - 4 StR 260/02 (Unerlaubtes Glücksspiel - § 284 StGB)- Zur Definition von Glücksspiel und Sportwetten [35] von Dr. Caspar David Hermanns und Benjamin Klein (PDF-Datei; 37 kB) • Juristische Interpretation und Definition von Glücksspiel [36] • Portal zum Thema Glücksspielsucht [37], mit Online-Selbsttest, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung • Rechtliche Rahmenbedingungen [38] für öffentliches Glücksspiel in Deutschland, Österreich und der Schweiz • Spielerschutz Berlin [39] Informationen rund um Glücksspielsucht und die Möglichkeiten der Spielersperre • Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten [40] Informationen zu Glücksspielen, Wetten und Sportwetten aus ökonomischer, rechtlicher, medizinischer, psychologischer, sozialwissenschaftlicher und mathematischer Sicht 23 Glücksspiel Einzelnachweise [1] Jörg Bewersdorff: Glück, Logik und Bluff: Mathematik im Spiel - Methoden, Ergebnisse und Grenzen, Vieweg+Teubner Verlag, 5. Auflage 2010, ISBN 3834807753, , S. V-VIII ( Springer-Link (http:/ / www. springerlink. com/ content/ 978-3-8348-0775-5/ front-matter. pdf)) [2] Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland, 2007 (http:/ / www. fst-ev. org/ fileadmin/ pdf/ gesetze/ Gesetz_2008-01-03_Glücksspielstaatsvertrag. pdf) (PDF; 42 kB) [3] Glücksspielgesetz vom 19. Oktober 2010, Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramtes (http:/ / www. ris. bka. gv. at/ Dokument. wxe?Abfrage=Bundesnormen& Dokumentnummer=NOR40120788) [4] Bundesgesetz über Glücksspiele und Spielbanken vom 18. Dezember 1998 (Stand am 27. Dezember 2006), Dokumentation der Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (http:/ / www. admin. ch/ ch/ d/ sr/ 935_52/ a3. html) [5] Siehe z. B. BGH, Beschluss vom 11. Januar 1989, 2 StR 461/ 88, online (http:/ / dejure. org/ dienste/ vernetzung/ rechtsprechung?Gericht=BGH& Datum=11. 01. 1989& Aktenzeichen=2 StR 461/ 88) [6] Marcel Dreef, Peter Borm und Ben van der Genugten: Measuring skill in games: several approaches discussed, Mathematical Methods of Operations Research, Band 59, Heft 3, 2004, S. 375-391, , Preprint (http:/ / citeseerx. ist. psu. edu/ viewdoc/ download?doi=10. 1. 1. 194. 5338& rep=rep1& type=pdf) [7] Robert Wagner: Die Praktikabilität des Österreichischen Glücksspielbegriffs am Beispiel des Kartenspiels Poker, Dissertation, Universität Wien, 2010, online (http:/ / othes. univie. ac. at/ 12121/ 1/ 2010-07-20_0300723. pdf) [8] Entscheidung GZ RV/1666-W/06 vom 5. April 2007 des Unabhängigen Finanzsenats Wien ( online (https:/ / findok. bmf. gv. at/ findok/ link?bereich=ufs-tx& gz="RV/ 1666-W/ 06")) [9] Anlage zu §5a der Spielverordnung. In Landmann/Rohmer, Kommentar zur Gewerbeordnung, Stand: Januar 2007 (Bearbeiter Marcks), werden neben Preisschach explizit die Kartenspiele Preisbridge, -schafskopf, -doppelkopf, -skat und -tarock genannt. [10] Glücksspielgesetz-Novelle 2008 (http:/ / www. ris. bka. gv. at/ Dokumente/ BgblAuth/ BGBLA_2010_I_54/ BGBLA_2010_I_54. pdf) [11] Gerhard Strejcek (Hrsg.), Ronald Bresich (Hrsg.): Glücksspielgesetz: GSpG 1989, Kommentar, 2. Auflage 2011, S. 25, online (http:/ / cd. manz. at/ rechtaktuell/ pdf/ Gluecksspielgesetz_Einfuehrung. pdf) (PDF; 630 kB) [12] Unabhängige Verwaltungssenate Wien, GZ 06/06/5595/99, 3. 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Mai 2010 ( 2C_694/2009 (http:/ / www. servat. unibe. ch/ dfr/ bge/ c2136291. html)) [16] Games Magazine, September 1982, zitiert nach www.gamecolony.com (http:/ / www. gamecolony. com/ backgammon_game_skill. shtml) [17] „Antike Glücksspiele“ (http:/ / www. gamblingplanet. org/ de/ antike-gluecksspiele. php), Artikelserie zur Geschichte der Glücksspiele [18] http:/ / www. gesetze-im-internet. de/ gewo/ __33h. html [19] http:/ / www. gesetze-im-internet. de/ stgb/ __284. html [20] http:/ / www. gesetze-im-internet. de/ stgb/ __285. html [21] „Rien ne va plus! für Internet-Glücksspiele in den USA“, heise online-Meldung vom 2. Oktober 2006 (http:/ / www. heise. de/ newsticker/ meldung/ 78956) [22] Franz W. Peren, Reiner Clement, Wiltrud Terlau: Eine volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse des gewerblichen Geld-Gewinnspiels für die Bundesrepublik Deutschland (http:/ / www. baberlin. de/ fileadmin/ user_upload/ ba-berlin/ PDF-Dateien/ Kosten-Nutzen-GGSG-Kurzfassung_5. 0_. pdf) (PDF; 166 kB), Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten, 2011 [23] Hans-Jürgen Rumpf u. a.: Pathologische Glücksspieler: Bedingungsfaktoren, Hilfesuchverhalten, Remission. Ergebnisse der PAGE-Studie (http:/ / www. lsgbayern. de/ fileadmin/ user_upload/ lsg/ BAS_Materialien/ PAGE_Mnchen_Rumpf_2011_freigegeben. pdf) (PDF; 1,7 MB) [24] Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten: von Glücksspielprodukten - Eine komparative Bewertung von in Deutschland angebotenen Spielformen (http:/ / forschung-glücksspiel. de/ pdf/ PKK6-01. pdf''Pathologie-Potenziale). [25] Süddeutsche Zeitung: „ Glücksspiel - Jeder zweite zockt (http:/ / www. sueddeutsche. de/ panorama/ gluecksspiel-jeder-zweite-zockt-1. 204842)“ - ap/dpa/sma - 10. Juli 2008 [26] Forschungsstelle Glücksspiel, Hohenheim: Der deutsche Glücksspielmarkt 2008 (https:/ / gluecksspiel. uni-hohenheim. de/ fileadmin/ einrichtungen/ gluecksspiel/ Oekonomie/ Gluecksspielmarkt08. pdf) (PDF; 40 kB), Stand: 6. August 2010, Zahlenangaben aus G. Meyer, DHS Jahrbuch Sucht 2010 [27] Tagesschau: Das Glücksspiel und die Politik (http:/ / www. tagesschau. de/ inland/ faqgluecksspiele100. html), 6. April 2011 [28] Glücksspiel und Spielsucht in der Schweiz (http:/ / www. ejpd. admin. ch/ content/ dam/ data/ gesellschaft/ lotterie/ studie-spielsucht-d. pdf) (PDF; 2 MB) [29] The Results Are In... World’s top 10 gambling nations named (http:/ / www. nsgamingfoundation. org/ uploads/ Touchpoint w UPdates July 22. pdf) (PDF; 389 kB), Gaming Awareness Foundation of Nova Scotia, 21. Juli 2011 [30] http:/ / dispatch. opac. dnb. de/ DB=1. 1/ CMD?ACT=SRCHA& IKT=8& TRM=1050-5350 [31] http:/ / dispatch. opac. d-nb. de/ DB=1. 1/ CMD?ACT=SRCHA& IKT=8506& TRM=2114710-3 [32] http:/ / jgi. camh. net/ doi/ full/ 10. 4309/ jgi. 2001. 5. 1 [33] http:/ / www. zis-online. com/ dat/ artikel/ 2012_8-9_693. pdf 24 Glücksspiel [34] [35] [36] [37] [38] [39] [40] 25 http:/ / www. mecn. net/ In_the_News/ Capital-August-2005. pdf http:/ / www. hermanns-rechtsanwaelte. de/ PDF/ BGH4StR26002AnmerkungJA. pdf http:/ / www. leinert. com/ jura/ index. htm http:/ / www. spielen-mit-verantwortung. de http:/ / www. isa-guide. de/ law/ data/ 16309. html http:/ / www. spielerschutz-berlin. de http:/ / www. forschung-gluecksspiel. de/ • weitere Quellenangaben hier (Diskussionsseite) Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten! Angst Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Krankhaft übersteigerte Angst wird als Angststörung bezeichnet. Begriff Der Begriff Angst hat sich seit dem 8. Jahrhundert von indogermanisch *anghu „beengend“ über althochdeutsch angust entwickelt. Er ist verwandt mit lateinisch angustus bzw. angustia für „Enge, Beengung, Bedrängnis“ (siehe auch Angina) und angor „Würgen“.[1] Das Wort Ausdruck der Angst bei einem Mädchen „Angst“ gibt es als Wortexport auch im Englischen, siehe German Angst. Es bedeutet so viel wie Existenzangst. Man spricht von „angst-ridden“ (von Angst geritten). Vermutlich wurde das Wort 1849 von George Eliot eingeführt.[2] Begrifflich wird dabei die objektunbestimmte Angst (lateinisch angor) von der objektbezogenen Furcht (lateinisch timor) unterschieden. Weiterhin lässt sich eine situationsbedingt entstehende Emotion Angst von der relativ stabilen Persönlichkeitseigenschaft Ängstlichkeit unterscheiden, die nach dem Angstmodell von Charles Spielberger seit 1966 auch als State-Angst und Trait-Angst bezeichnet werden.[3] Spektrum der Angst Angst ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Gefühlsregungen, deren Gemeinsamkeit auf einer Verunsicherung des Gefühlslebens beruht. Der Psychoanalytiker Fritz Riemann unterscheidet in seinem verbreiteten Hauptwerk zur Angst[4] zwischen dem „schizoiden“, dem „depressiven“, dem „zwanghaften“ und dem „hysterischen“ Persönlichkeitstypus. Als damit verbundene „Grundängste“ des Menschen beschreibt er die „Angst vor Veränderung“, die „Angst vor der Endgültigkeit“, die „Angst vor Nähe“ und die „Angst vor Selbstwerdung“. Obwohl als idealtypische Abstraktionen gedacht, haftet dieser Angstdeutung in der Tradition der Psychoanalyse bereits begrifflich unverkennbar eine Tendenz zum Krankhaften und damit zur Einseitigkeit an, die heute kritisch gesehen wird.[5] Die Erscheinungsformen der Angst reichen nach dem von dem Experimentalpsychologen Siegbert A. Warwitz aufgestellten Angst-Spektrum[6] von einfachen „Unsicherheiten“ (Beklommenheit, Scheu, Zaghaftigkeit …) über die „Zwänge“ (Esszwang, Kontrollzwang, Reinigungszwang etc.), die „Furchtformen“ (Verletzungsfurcht, Angst Versagensfurcht, Berührungsfurcht etc.), die „Phobien“ (Akrophobie, Agoraphobie, Klaustrophobie …), die „Paniken“ (Angstanfall, Schockstarre, Katastrophenlähmung etc.) bis zu den „Psychosen“ (Neurotische Ängste, Verfolgungswahn, Lebensangst …). Dabei unterscheidet in der Regel nur der Fachpsychologe aus diagnostischen und therapeutischen Gründen differenzierter etwa zwischen Ängsten und Fürchten, beispielsweise zwischen einer diffusen allgemeinen Prüfungs-Angst und einer auf einen bestimmten Prüfer, ein fixierbares Fachgebiet oder eine definierbare Situation reduzierbaren Prüfungs-Furcht. Angst wird im nichtfachlichen Bereich auch häufig mit andersartigen Gefühlsregungen verwechselt oder vermischt, etwa mit der Scham (Wahrung des Intimbereichs), mit dem Misstrauen (Zweifel an einer ärztlichen Kompetenz) oder mit einer hochgradigen psychischen Anspannung bei der Bewältigung einer gefahrenträchtigen Situation (Wagniskonzentration). Angst lässt sich nicht grundsätzlich als unangenehme, negative Gefühlsregung festlegen. Wesentlich abhängig vom Grad der individuellen Risikoerfahrung und der persönlichen Kompetenzeinschätzung, kann Angst auch als in hohem Maße lustvolle Erfahrung gesucht und erlebt werden, etwa in Form des Thrill. Die Kontrasterfahrung von aufregender Gefahrensituation und deren Bewältigung führt zu einer gewünschten Steigerung des Lebensgefühls. Der sogenannte Kick kann dabei als (erwarteter) Wendepunkt zwischen der Anspannung und Befreiung aus der Angstphase gesehen werden.[7] Als Steuerungsinstrumente gefahrenträchtigen Verhaltens und Warnimpulsgeber stellen die beherrschten nicht krankhaften Angstformen eine unverzichtbare Grundausstattung im Rahmen des funktionierenden Selbsterhaltungstriebs dar. Ein Sonderphänomen im Angstkomplex stellt die sogenannte „Angst vor der Angst“ (Phobophobie), auch Angstsensitivität genannt, dar, eine objektlose Angst vor den eigenen Angstsymptomen [8] Funktion der Angst Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (etwa Flucht) einleitet. Diese Aufgabe kann sie nur erfüllen, wenn weder zu viel Angst das Handeln blockiert noch zu wenig Angst reale Gefahren und Risiken ausblendet. In ihrem bekannten Aktivationsmodell, das nach ihnen auch als Yerkes-Dodson-Gesetz oder „Gesetz der Angst“ bezeichnet wird, formulierten die Verhaltensbiologen und Ethologen Robert Yerkes und John D. Dodson bereits 1908 gesetzmäßige Zusammenhänge zwischen einem bestimmten nervösen Erregungsniveau der Probanden und der Abrufbarkeit ihrer Leistungsfähigkeit, die sie als "Aktivationsniveaus" kennzeichneten.[9] Die seiner Zeit in Tierversuchen gewonnenen Erkenntnisse konnten in ihrer Gültigkeit inzwischen durch empirische Studien auch für das menschliche Verhalten gesichert werden.[10] Da der Energieaufwand für eine Flucht gering ist (wenige hundert Kilokalorien), übersehene Bedrohungen aber folgenschwere Auswirkungen nach sich ziehen können, ist die „Alarmanlage“ Angst von der Natur sehr empfindlich eingestellt, was bisweilen in Fehlalarmen resultiert.[11] Angst kann sowohl bewusst als auch unbewusst wirken. Entstehen durch Angst andauernde Kontrollverluste oder Lähmungen, wird von einer Angststörung gesprochen. Ist diese Angst an ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Situation gebunden, spricht man von einer Phobie.[12][13] 26 Angst 27 Körperliche Reaktionen Die körperlichen Symptome der Angst sind normale (also nicht krankhafte) physische Reaktionen, die bei (einer realen oder phantasierten) Gefahr die körperliche oder seelische Unversehrtheit, im Extremfall also das Überleben sichern sollen. Sie sollen ein Lebewesen auf eine Kampf- oder Flucht-Situation (fight or flight) vorbereiten: • • • • • Erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher Erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit Erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck Flachere und schnellere Atmung Energiebereitstellung in Muskeln • • • • Körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt. Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf. Absonderung von Molekülen im Schweiß, die andere Menschen Angst riechen lassen und bei diesen unterbewusst Alarmbereitschaft auslösen.[14] Neben diesen individuellen Reaktionen hat das Zeigen von Angst etwa durch den charakteristischen Gesichtsausdruck oder durch Sprache gegenüber anderen den sozialen Sinn, um Schutz zu bitten. Die körperlichen Ausdrucksformen der Angst sind die gleichen, unabhängig davon, ob es sich um eine reale Bedrohung oder um eine Panikattacke handelt. Jeder vierte Patient mit Angststörung klagt über chronische Schmerzen.[15][16] Psychophysiologie Das Wechseln zwischen dem Entstehen von Angst bei Verteidigungs- und dem Erlöschen der Angst bei Explorationsverhalten ist für das Überleben von vielen Tieren lebensnotwendig, aber wie dieser Übergang durch spezifische neuronale Schaltungen erreicht wird, ist noch nicht hinreichend erforscht. Neurophysiologen nehmen an, dass bidirektionale Übergänge zwischen Zuständen hoher und niedriger Angst kontextabhängig durch sehr schnelle Veränderungen im Gleichgewicht der Tätigkeiten von zwei verschiedenen Gemeinschaften basaler Amygdala-Neuronen ausgelöst werden.[17] Ausgehend von der Amygdala werden folgende Regionen erregt: periaquäduktales Grau, Locus caeruleus, Nucleus parabrachialis, das vegetative Nervensystem über den Hypothalamus und die so genannte Stressachse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse). Dabei kommt es bei einer akuten Stress-/Angstreaktion zur vermehrten Ausschüttung von Cortisol aus der Nebennierenrinde. Das Ausmaß der Reaktion ist dabei von Mensch zu Mensch verschieden. Frühe Erfahrungen (z.B. Stress der Mutter in der Schwangerschaft, perinatale Ereignisse, Mutter-Kind-Beziehung, Dauer der Stillzeit und anderes) scheinen hierbei eine Rolle zu spielen.[18] Nach bisherigem Wissensstand spielen bei Ängsten vor allem drei Neurotransmittersysteme eine wichtige Rolle: • GABA-erges System: GABA ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter im ZNS. Eine verminderte GABA-Funktion führt zu Überreizung und zu Generalisierung der Erregung. Generalisierte Ängste scheinen mit einer mangelnden Funktion des hemmenden GABA-Systems in Verbindung zu stehen. Hierbei scheinen ausschließlich GABA-A-Benzodiazepin(BDZ)-Rezeptoren von Bedeutung zu sein. Benzodiazepine wirken stimulierend auf den GABA-BDZ-Rezeptorkomplex, was u.a. ihre angstlösende und beruhigende Wirkung erklärt. Zudem gibt es weit reichende Verbindungen des GABA-Systems mit dem noradrenergen und dem serotonergen Neurotransmittersystem. • noradrenerges System: Noradrenerge Bahnen (mit Ausgang im Locus caeruleus und Efferenzen in die meisten Strukturen des Gehirns) scheinen bei Angstsymptomen eine entscheidende Rolle zu spielen. In Tierexperimenten konnte gezeigt werden, dass eine durch elektrische Reize gesteigerte noradrenerge Aktivität zum Vollbild einer Panikattacke führt. Eine fehlerhafte Regulation des Locus caeruleus wird daher diskutiert. Angst  28 serotonerges System: Das Serotonin-                    genauen Mechanismen sind jedoch noch nicht bekannt. Generell wird eine verminderte Funktion des serotonergen Systems mit Phobien, sozialen Phobien und Zwangsneurosen in Verbindung gebracht. Menschen mit niedrigem Serotonin-Spiegel reagieren gehemmt und ängstlich bis aggressiv. Auch bei Suizid-Patienten fand sich ein erniedrigter Serotoninspiegel. Allerdings wurde auch schon eine Überfunktion des serotonergen Systems im Zusammenhang mit Ängsten gefunden, so dass von einer differenzierten, wahrscheinlich strukturspezifischen und modulatorischen Wirkung ausgegangen wird. Typische Reaktionen auf angstauslösende Stimuli sind Sympathikus-Erregung und Vermeidungsverhalten. Die autonome Sympathikusantwort und das Erkennen von Gefahrensignalen sind doppelt dissoziiert: Bei Schädigung der Amygdala kann das Gefahrensignal benannt werden, aber eine körperliche Angstreaktion erfolgt nicht, während bei Schädigung des Hippocampus die körperliche Angstreaktion ausgelöst wird, der Patient aber die Ursache nicht erkennt.[19] Bei Säugetieren können die spontanen Angstreaktionen von neokortikalen Hirngebieten, insbesondere dem präfrontalen Kortex (PFC), moduliert werden. Zum Beispiel werden Mäuse schmerzempfindlicher, wenn sie zuvor die Schmerzreaktion einer anderen Maus beobachtet haben, aber nur, wenn es eine Bekannte war.[20] Auch beim Menschen ist die empathische Angstreaktion kontextabhängig. So war im Experiment von Lanzetta und Englis die Stärke der Angst eines Beobachters davon abhängig, ob das Modell in einem Spiel Gegner oder Mitstreiter war.[21] Projektionen vom ventromedialen PFC zur Amygdala sind entscheidend beim Extinktionslernen.[22] Lernprozesse Jeder Mensch bringt eine für ihn typische Angstdisposition von Geburt an mit, die sich aber schon ab dem Kleinkindalter und noch lebenslang durch entsprechende Lernprozesse erheblich verändern lässt. Jede Art von Angst kann gelernt, aber auch verlernt werden. [23] Hierbei spielen die Unterschiede zwischen den vielfältigen Formen der Angst eine wesentliche Rolle:[24] So ergeben sich etwa gravierende Unterschiede sowohl in der Zielsetzung als auch in der Methode der Behandlung von Neurotischen Ängsten, Panikattacken, Phobien oder Fürchten. Jeder Lernprozess zielt auf das Erreichen eines möglichst realitätsgerechten, beherrschten mittleren Angstlevel ab, weil einerseits unangebrachte Ängste Energien vergeuden und andererseits zu starke Ängste das Aktionspotenzial lähmen bzw. bei zu geringen Ängsten die notwendige Warnfunktion und Schutzwirkung fehlt.[25] Gefahrensignale im Gedächtnis vorzuhalten, hat offensichtlich Selektionsvorteile. Angst ist die gelernte Verbindung von spezifischen Hinweisreizen in Ereignissen und deren schädlichen Konsequenzen. Ängste können auf verschiedene Weisen gelernt werden, etwa durch eigene Erfahrung (Konditionierung), durch Beobachtung fremden Verhaltens (Lernen am Modell) oder durch Instruktion (zum Beispiel Warnhinweise).[] Zwei-Faktoren-Theorie von Mowrer Ein klassisches und einflussreiches lerntheoretisches Modell der Angstentstehung und -aufrechterhaltung ist die Zwei-Faktoren-Theorie von Mowrer (1960), die folgende Faktoren postuliert: 1. Klassische Konditionierung: Die Entstehung der Angst erfolgt durch klassische Konditionierung, indem ein ursprünglich neutraler Reiz durch zeitgleiches Auftreten mit einer Angstreaktion zum konditionierten Angstreiz wird (siehe das Little-Albert-Experiment). 2. Operante Konditionierung: Durch die Vermeidung des klassisch konditionierten Angstreizes (ein Objekt oder eine bestimmte Situation, z.B. Straßenbahnfahren) kommt es zur Reduktion von Angst und Anspannung und somit zur negativen Verstärkung und Aufrechterhaltung des Vermeidungsverhaltens und der Erwartungsangst. Angst 29 Preparedness Angst vor Spinnen, Schlangen und wütenden Gesichtern, können sehr viel leichter gelernt werden als andere. Sie sind offenbar, wie Martin Seligman es nannte, „biologisch vorbereitet“. Dieses Phänomen nannte er Preparedness. Dies ist auch der Fall, wenn die Reize unterschwellig dargeboten werden.[26] Neuzeitliche Gefahrenquellen wie Schusswaffen oder defekte Elektrokabel sind jedoch nicht biologisch vorbereitet.[27] E  ! " Philosophie Die antike Stoa sah wie die Epikureer Angst als künstliche Emotion an, der mit Gelassenheit (Ataraxie) zu begegnen sei. Die Epikureer strebten einen angstfreien Zustand an, indem sie zu zeigen versuchten, dass der Tod im Grunde den Menschen nichts angehe, weil er kein Ereignis des Lebens sei. Die Angst vor den Göttern sollte dadurch entmachtet werden, dass man für die Auffassung argumentierte, dass die Götter in einer abgetrennten Sphäre existierten und sich für die Sterblichen nicht interessierten. Nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel gehört Angst zum notwendigen Übergang auf dem Weg des Bewusstseins zum Selbstbewusstsein. Die Überwindung der Angst werde durch Arbeit vollzogen. Im Anschluss an Søren Kierkegaard wird das Thema Angst zu einem Grundthema der Existenzphilosophie. So u.a. bei Martin Heidegger, Karl Jaspers, Jean-Paul Sartre und Peter Wust. Søren Kierkegaard unterschied u. a. in Der Begriff Angst (1844) erstmals die ungerichtete Angst von der auf einen Gegenstand bezogenen Furcht. Für ihn war Angst die Angst vor dem Nichts und mithin der Ausdruck der menschlichen Wahlfreiheit und Selbstverantwortlichkeit. Die Existenzangst sei eine allgemeine Erfahrung des Menschen, der sich im Laufe seiner Phylogenese weitgehend aus der Verbundenheit mit der Natur gelöst habe. Aus dem damit einhergehenden Verlust an Geborgenheit und den vielen Freiheitsmöglichkeiten („Schwindel der Freiheit“ nach Kierkegaard[28]) resultiere diese Angst.[29] Martin Heidegger bestimmte Angst als eine Grundbefindlichkeit des Menschen, welche diesem die Unabgeschlossenheit des eigenen Verständnishorizontes zum Gewahrsein bringe und ihn zur Entschlossenheit befähige.[30][31] „Die Angst vor dem Tode ist die Angst ‚vor‘ dem eigensten, unbezüglichen und unüberholbaren Seinkönnen. Das Wovor dieser Angst ist das In-der-Welt-sein selbst. Das Worum dieser Angst ist das Sein-können des Daseins schlechthin.“ – Martin Heidegger: Sein und Zeit (1927)[32] Der christliche Existenzphilosoph Peter Wust sieht für den Menschen auf der Suche nach „Geborgenheit in der Ungeborgenheit“ in der Gottes- und Glaubensgewissheit als „homo religiosus“ einen Weg aus der existenziellen Angstkrise.[33] Psychoanalytische Sicht Sigmund Freud unterschied drei Ursachen der Angst: • Die Realangst: Diese stellt sich bei äußerer Bedrohung in Gefahrensituationen ein, entspricht also der Furcht. Sie soll Gefahren signalisieren und als Antwort darauf angepasste Reaktionen auslösen. Die natürlichen Reaktionen sind Flucht, Ausweichen vor der Situation, Panik, Wut und Aggression. Dazu gehört auch die Vitalangst, welche bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und Situationen wie z. B. Angina pectoris oder Asthma bronchiale auftritt.[34] Das Ausmaß der Realangst ist auch von Faktoren wie der psychovegetativen Verfassung (Erschöpfung oder Auszehrung), der Persönlichkeit und Reaktionsbereitschaft, der Widerstandskraft und frühkindlichen Angsterfahrungen abhängig. Angst erhöht die Anpassungsfähigkeit, indem sie das Erlernen neuer Reaktionen zur Bewältigung von Gefahr motiviert. Sie kann aber auch bei zu großer Intensität zu in Bezug auf die Gefahrenbewältigung unangepassten Reaktionen und selbstschädigendem Verhalten führen.[35] Angst # 30 Die Binnenangst bzw. neurotische Angst: Sie stellt sich ein, wenn das Ich von übermäßigen Triebansprüchen des Es überwältigt zu werden droht. • Die moralische Angst: Sie tritt auf, wenn das Über-Ich mit Strafe wegen Verletzungen von Regeln und Tabus droht, und äußert sich in Scham oder Schuldgefühlen. Zur Verteidigung gegen diese Ängste stehen dem Ich mehrere Abwehrmechanismen zur Verfügung, die Anna Freud in ihrem Buch Das Ich und die Abwehrmechanismen (1936) dargestellt hat. Der Psychiater und Psychoanalytiker Stavros Mentzos hält die Angst aufgrund der sie „begleitenden vegetativen Erscheinungen sowie analoger Erscheinungen bei Tieren“ für ein „angeborenes und biologisch verankertes Reaktionsmuster“ und vergleicht sie mit der Schmerzreaktion.[36] Im Anschluss an die Verhaltenstherapie fragt er sich, „ob nicht die Angst ein regelrechter Instinkt ist“.[37] Formen des Angstverhaltens Im Umgang mit der Angst entwickeln Menschen entsprechend ihrer angeborenen Gefühlsstruktur und ihres erlernten Risikomanagements ein breites Spektrum an Verhaltensmustern, die sich nicht immer stabil zeigen, sondern entsprechend der jeweiligen Angst auslösenden Situation erheblich variieren können. Der Wagnisforscher Siegbert A. Warwitz unterscheidet dabei acht typische „Einstellungstendenzen“, die sich in die Richtungen „Fluchtreflex“, „Angriffshaltung“, „Überhöhung“ oder „Verharmlosung“ bewegen:[38] • Das Vermeidungsverhalten versucht, Angst induzierenden Ereignissen, Räumen oder Personen möglichst auszuweichen. • Das Bagatellisierungsverhalten ist bestrebt, die als peinlich erlebten Angstgefühle vor sich und anderen herunterzuspielen. • Das Verdrängungsverhalten versucht, der gestellten Aufgabe hinderliche Angstgefühle zu unterdrücken oder wegzuschieben. • Das Leugnungsverhalten blendet Anzeichen von Angst aus dem Bewusstsein aus oder versteckt die als Schwäche empfundenen Angstgefühle vor anderen. • Das Übertreibungsverhalten wiederholt und überzieht Sicherheitsvorkehrungen zur Beruhigung der angespannten Gefühlslage. • Das Generalisierungsverhalten folgt dem Denkschema von Ängsten als „normaler“ Erscheinung, um sich aus einer erlebten Sonderstellung zu befreien. ("Jeder hat doch Angst") • Das Bewältigungsverhalten bemüht sich um ein realitätsgerechtes Maß an Angst und um ein „funktionierendes Angstgewissen“. • Das Heroisierungsverhalten nimmt die emotionale Befindlichkeit der Angst an, sucht sie sogar und empfindet dabei ein gewisses Heldentum. Literatur • Marcus Balzereit: Kritik der Angst. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16598-1 • Borwin Bandelow, Peter Palm (Illustrationen): Das Angstbuch. Woher Ängste kommen und wie man sie bekämpfen kann. rororo 61949, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-61949-0 • Christoph J. Kemper: Das Persönlichkeitsmerkmal Angstsensitivität: Taxon oder Dimension? - Eine Analyse mit dem Mischverteilungs-Raschmodell. Dr. Kovac, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8300-5119-0. • Søren Kierkegaard, Uta Eichler (Hrsg.): Der Begriff Angst. (Originaltitel: Begrebet angest, übersetzt von Gisela Perlet) Reclam RUB 8792, Stuttgart 1992, ISBN 3-15-008792-9 • Heinz W. Krohne: Angst und Angstbewältigung. 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Thieme, Stuttgart u. a. 1998, ISBN 3-13-710203-0 Harald Pühl: Angst in Gruppen und Institutionen. 4. Auflage, Leutner, Berlin 2008, ISBN 3-934391-25-7 Fritz Riemann: Grundformen der Angst. Eine tiefenpsychologische Studie. 39. Auflage. Reinhardt, München 2009, ISBN 3-497-00749-8. Maren Sörensen: Einführung in die Angstpsychologie. Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1993, ISBN 3-89271-374-X Charles Spielberger: Anxiety and Behavior New York 1966 Siegbert A. Warwitz: Formen des Angstverhaltens. In: Ders.: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Baltmannsweiler 2001. Seite 34-39. ISBN 3-89676-358-X Siegbert A. Warwitz: Angst vermeiden - Angst suchen - Angst lernen. In: Sache-Wort-Zahl 112 (2010)10–15 Peter Wust: Ungewissheit und Wagnis. Der Mensch in der Philosophie. Neubearbeitete 9. Auflage (LIT-Verlag) Münster 2002. ISBN 3-8258-6066-3 Robert Yerkes, John D. Dodson: The relation of strength of stimulus to rapidity of habit-formation. 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Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophie-Lexikon, Reinbek bei Hamburg 1998, S. 39f ISBN 3-499-55453-4 Angst [14] Mujica-Parodi et al., Chemosensory Cues to Conspecific Emotional Stress Activate Amygdala in Humans, PLoS One. 2009; 4(7): e6415. [15] „Angststörung kann Schmerzen bereiten“, Ärzte Zeitung, 18. Januar 2007, S. 11 [16] Analyse der Einweisungsdiagnose in einer universitären Schmerzambulanz unter dem besonderen Aspekt des Anteils therapiebedürftiger psychischer Störungen (u. a. Angst) bei Patienten mit (chr. Schmerzen) (http:/ / www. angelfire. com/ sc/ naturheilverfahren/ DissertationWettig. pdf), Dissertation, 2002, PDF, etwa 2,5 MB [17] http:/ / www. nature. com/ nature/ journal/ vaop/ ncurrent/ full/ nature07166. html 25-07-2008 [18] Rudolf Marx: Angststörungen - eine Einführung. In: Beiglböck et al.: Handbuch der klinisch-psychologischen Behandlung. 2. Aufl. 2006, Wien: Springer, S. 197-203. ISBN 3-211-23602-3. [19] A. Bechara et al. (1995). 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Gemälde von Vincent van Gogh, 1890 Klassifikation nach ICD-10 F31.- Gruppe: Bipolare affektive Störung F32.- Gruppe: Depressive Episode F33.- Gruppe: Rezidivierende Depressive Störung F34.- Gruppe: Anhaltende affektive Störungen ICD-10 online (WHO-Version 2013) [1] Die Depression ist eine psychische Störung mit Zuständen psychischer Niedergeschlagenheit als Leitsymptom. Der Begriff leitet sich von lateinisch deprimere ‚niederdrücken‘ ab. In der Psychiatrie wird die Depression den affektiven Störungen zugeordnet. Im gegenwärtig verwendeten Klassifikationssystem psychischer und anderer Erkrankungen (ICD 10) lautet die Krankheitsbezeichnung der häufigsten Formen der Depression: depressive Episode oder rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung. Die Diagnose wird nach Symptomen und Verlauf gestellt. Zur Behandlung depressiver Störungen werden nach Aufklärung über die Ursachen und den Verlauf der Erkrankung Antidepressiva eingesetzt, aber je nach Schweregrad auch reine Psychotherapie ohne Medikation, wie beispielsweise kognitive verhaltenstherapeutische oder tiefenpsychologisch fundierte Verfahren. Obgleich im alltäglichen Sprachgebrauch der Begriff depressiv beispielsweise für eine Verstimmung häufig Verwendung findet, handelt es sich bei der Depression im psychiatrischen Sinne um eine ernste behandlungsbedürftige Erkrankung, deren Symptome sich der Beeinflussung durch reine Willenskraft entziehen.[2] Depression Symptome Die Depression ist charakterisiert durch Stimmungseinengung (Verlust der Fähigkeit zu Freude oder Trauer; Verlust der affektiven Resonanz, d. h. die Stimmung des Patienten ist durch Zuspruch nicht aufzuhellen) oder bei einer schweren Depression dem „Gefühl der Gefühllosigkeit“ bzw. dem Gefühl anhaltender innerer Leere. Schwer depressiv Erkrankte empfinden oft eine völlige Sinnlosigkeit ihres Lebens. Häufig führt dieser qualvolle Zustand zu latenter oder akuter Suizidalität.[3] Man geht davon aus, dass rund die Hälfte der Menschen, die einen Suizid begehen, an einer Depression gelitten haben. 2010 verübten in Deutschland rund 7.000 Menschen mit Depression Suizid.[4] Bei der Depression handelt es sich daher um eine sehr ernste Erkrankung, die umfassender Therapie bedarf.[5][6] Ein weiteres typisches Symptom ist die Antriebshemmung.[7] Die Hemmung von Bewegung und Initiative geht häufig mit innerer Unruhe einher, die körperlich als ein Leibgefühl wahrgenommen wird und sehr quälend sein kann (stumme Exzitation, lautlose Panik).[8] Der Schlaf ist gestört in Form von vorzeitigem Erwachen, mindestens 2 Stunden vor der gewohnten Zeit. Diese Schlafstörungen sind Ausdruck eines gestörten 24-Stunden-Rhythmus. Häufig geht es dem Kranken vormittags besonders schlecht (Morgentief). Die Störung des chronobiologischen Rhythmus ist ebenfalls ein charakteristisches Symptom. Bei einer seltenen Krankheitsvariante verhält es sich umgekehrt: Es tritt ein sogenanntes „Abendtief“ auf, d. h. die Symptome verstärken sich gegen Abend und das Einschlafen ist erschwert oder erst gegen Morgen möglich. Charakteristisch sind weiter übertriebene Sorge um die Zukunft, unter Umständen übertriebene Beunruhigung durch Bagatellstörungen im Bereich des eigenen Körpers (siehe Hypochondrie), das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Minderwertigkeit, Gefühl der Hilflosigkeit oder tatsächliche Hilflosigkeit, sowie soziale Selbstisolation, Selbstentwertung und übersteigerte Schuldgefühle, dazu Müdigkeit, verringerte Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit, das Denken ist verlangsamt (Denkhemmung), sinnloses Gedankenkreisen (Grübelzwang), dazu Störungen des Zeitempfindens. Häufig bestehen Reizbarkeit und Ängstlichkeit. Negative Gedanken und Eindrücke werden über- und positive Aspekte nicht adäquat bewertet. Das Gefühlsleben ist eingeengt, was zum Verlust des Interesses an der Umwelt führen kann. Auch kann sich das sexuelle Interesse vermindern oder erlöschen (Libidoverlust). Bei einer schweren depressiven Episode kann der Erkrankte in seinem Antrieb so gehemmt sein, dass er auch einfachste Tätigkeiten wie Körperpflege, Einkaufen oder Abwaschen nicht mehr verrichten kann. Depressive Erkrankungen gehen mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten Vitalstörungen, wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme („Kummerspeck“), häufig auch mit Schmerzen in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust. Während einer depressiven Episode ist die Infektionsanfälligkeit erhöht. Geschlechtsspezifische Unterschiede Die Symptomatik einer Depression kann sich bei Frauen und Männern auf unterschiedliche Weise ausprägen. Bei den Kernsymptomen sind die Unterschiede gering. Während bei Frauen eher Phänomene wie Mutlosigkeit und Grübeln verstärkt zu beobachten sind, gibt es bei Männern deutliche Hinweise darauf, dass eine Depression sich auch in einer Tendenz zu aggressivem Verhalten niederschlagen kann.[9] In einer Untersuchung bei stationär behandelten Patienten fanden sich bei Männern neben einer vermehrten Klage über Schlaflosigkeit auch deutlich mehr Anzeichen von Reizbarkeit, Verstimmung, schnellem Aufbrausen, Wutanfällen, Unzufriedenheit mit sich und anderen, Neigung zu Vorwürfen und nachtragendem Verhalten, erhöhter Risikobereitschaft,[10] exzessivem Sporttreiben, sozial unangepasstem Verhalten, ausgedehntem Alkohol- und Nikotinkonsum sowie einem erhöhten Selbsttötungsrisiko. Dieses Syndrom wird auch als Male Depression bezeichnet.[11] 34 Depression 35 Kinder und Jugendliche Im Entwicklungsverlauf zeigt sich eine Depression in unterschiedlichen Symptomen und Ausprägungen, die grob in verschiedene Phasen zu unterscheiden sind. Ein Kleinkind im Alter von ein bis drei Jahren hat noch nicht die Fähigkeit, sich differenziert zu seinem Befinden zu äußern. Eine Depression erkennt man bei ihm an einem ausdruckslosen Gesicht, erhöhter Irritabilität, und einem gestörten Essverhalten. Das Kind wirkt insgesamt traurig und entwickelt ein selbststimulierendes Verhalten. Dabei besonders auffällig sind beispielsweise Jactatio capitis oder exzessives Daumenlutschen; auch kann genitale Selbstmanipulation früh einsetzen. Das Spielverhalten zeichnet sich durch mangelnde Kreativität oder verminderte Ausdauer aus. Auch kann das Kleinkind eine generelle Spielunlust oder eine generell mangelnde Phantasie entwickeln. Vorschulkinder zeigen ein trauriges Gesicht und eine verminderte Mimik und Gestik. Sie sind leicht irritierbar und stimmungslabil. Sie können sich nicht freuen, und zeigen introvertiertes oder aggressives Verhalten. Sie sind weniger an motorischer Aktivität interessiert und können stark an Gewicht ab- oder zunehmen. Auch können sie eine Schlafstörung entwickeln. Sie können dann nicht ein- oder durchschlafen oder haben Albträume. Schulkinder können meist schon verbal über ihre Traurigkeit berichten. Zusätzlich können sie Suizidgedanken und Schulleistungsstörungen entwickeln. Auch können sie Befürchtungen entwickeln, von ihren Eltern nicht genügend beachtet zu werden. Jugendliche in der Pubertät zeigen häufig ein vermindertes Selbstvertrauen, sind apathisch, haben Ängste und Konzentrationsmängel. Auch Jugendliche können Leistungsstörungen entwickeln und zirkadiane Schwankungen des Befindens zeigen. Auch psychosomatische Störungen können hier Anzeichen für eine Depression sein, wie zum Beispiel Kopf- oder Rückenschmerzen oder Störungen des Verdauungstraktes. Jugendliche zeigen hierbei schon die Kriterien der depressiven Episode, wie sie bei Erwachsenen zu erkennen sind.[12] Diagnose Klassifikation nach ICD-10 F32.0 Leichte depressive Episode (Der Patient fühlt sich krank und sucht ärztliche Hilfe, kann aber trotz Leistungseinbußen seinen beruflichen und privaten Pflichten noch gerecht werden, sofern es sich um Routine handelt.) F32.1 Mittelgradige depressive Episode (Berufliche oder häusliche Anforderungen können nicht mehr oder – bei Tagesschwankungen – nur noch zeitweilig bewältigt werden). F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome (Der Patient bedarf ständiger Betreuung. Eine Klinik-Behandlung wird notwendig, wenn das nicht gewährleistet ist). F32.3 Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen (Wie F.32.2, verbunden mit Wahngedanken, z. B. absurden Schuldgefühlen, Krankheitsbefürchtungen, Verarmungswahn u. a.). F32.8 Sonstige depressive Episoden F32.9 Depressive Episode, nicht näher bezeichnet ICD-10 online (WHO-Version 2013) [1] Da die Depression eine sehr häufige Erkrankung ist, sollte sie bereits vom Hausarzt erkannt werden, was aber nur in etwa der Hälfte aller Fälle gelingt. Manchmal wird die Diagnose erst von einem Psychiater, von einem Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder von einem psychologischen Psychotherapeuten gestellt. Wegen der besonderen Schwierigkeiten der Diagnostik und Behandlung von Depressionen im Kindesalter sollten Kinder und Jugendliche mit einem Verdacht auf eine Depression grundsätzlich einem Kinder- und Jugendlichenpsychiater oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten vorgestellt werden. Verbreitete Verfahren zur Einschätzung des Schweregrades einer depressiven Episode sind die Hamilton-Depressionsskala (HAMD), ein Fremdbeurteilungsverfahren, das Beck-Depressions-Inventar (BDI), ein Depression Selbstbeurteilungsverfahren, und das Inventar depressiver Symptome (IDS), welches in einer Fremd- und einer Selbstbeurteilungsversion vorliegt. Mitunter wird eine Depression von einer anderen Erkrankung überdeckt und nicht erkannt. Eine Depression kann sich auch vorwiegend durch körperliche Symptome – oft Schmerzen – äußern und wird dann als „larvierte Depression“ bezeichnet (die Depression versteckt sich hinter den körperlichen Symptomen wie hinter einer Larve). In der ICD-10 fallen Depressionen unter den Schlüssel F32.- und werden als „depressive Episode“ bezeichnet. Im Falle sich wiederholender Depressionen werden diese unter F33.- klassifiziert, bei Wechsel zwischen manischen und depressiven Phasen unter F31.-. Die ICD-10 benennt drei typische Symptome der Depression: depressive Stimmung, Verlust von Interesse und Freude sowie eine erhöhte Ermüdbarkeit. Für die Diagnose leichter und mittlerer Episoden schreibt die ICD-10 wenigstens zwei dieser typischen Symptome (in Verbindung mit zwei bzw. mindestens drei weniger typischen Symptomen) vor, für schwere Episoden müssen alle drei typischen Symptome vorhanden sein (zusätzlich wenigstens vier weniger typische Symptome).[13] Eine ähnliche Einteilung nach dem Schweregrad der Erkrankung (in major depressive disorder und minor depressive disorder) ist in der amerikanischen Literatur und Klassifikation DSM-IV-TR üblich. Für Kinder und Jugendliche gelten die gleichen Diagnoseschlüssel wie für Erwachsene. Allerdings kann bei Kindern eine ausgesprochene Verleugnungstendenz vorliegen, und sie können große Schamgefühle haben. In einem solchen Fall kann Verhaltensbeobachtung und die Befragung der Eltern hilfreich sein. Hierbei wird häufig auch die familiäre Belastung in Hinblick auf depressive Störungen sowie anderen Störungen exploriert. Im Zusammenhang mit Depression wird oft eine Anamnese des Familiensystems nach Beziehungs- und Bindungsstörungen sowie frühkindlichen Deprivationen oder auch seelischen, körperlichen und sexuellen Misshandlungen erstellt. Zu den weiteren diagnostischen Schritten kann auch eine Befragung der Schule oder des Kindergartens hinsichtlich der Befindlichkeit des Kindes oder Jugendlichen zählen. Häufig wird auch eine orientierende Intelligenzdiagnostik durchgeführt, welche eine eventuelle Über- oder Unterforderung aufdecken soll. Spezifische Testverfahren für Depression im Kindes- und Jugendalter sind das Depressions-Inventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ) von J. Stiensmeier-Pelster, M. Schürmann und K. Duda und der Depressions-Test für Kinder (DTK) von P. Rossmann. Ausschlussdiagnosen • • • • Perniziöse Anämie, Vitamin-B12-Mangel Erkrankung der Schilddrüse sonstige Anämie[14][15] Fruktosemalabsorption Verbreitung und Epidemiologie Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Das deutsche Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass in Deutschland vier Millionen Menschen von einer Depression betroffen sind und dass gut zehn Millionen Menschen bis zum 65. Lebensjahr eine Depression erlitten haben. Aber die Zahlen schwanken. Das hängt zum einen mit der hohen Dunkelziffer zusammen (viele Depressionen werden nicht als solche erkannt) und zum anderen mit der Definition der Krankheit. Der britische NHS erklärt in einer groß angelegten Informationskampagne hingegen, dass fast jeder Mensch in seinem Leben mindestens einmal an Depression leide. Diese Kampagne richtet sich insbesondere an Männer, die sich ihrer Krankheit meist schämen, diese verheimlichen und so nicht die nötige Hilfe erhalten. Bei Frauen werden Depressionen im Durchschnitt doppelt so oft wie bei Männern diagnostiziert.[16] Früher ging man von einer verstärkten genetischen Disposition von Frauen zur Depression aus. Heute weiß man jedoch, dass Männer genau so häufig von einer Depression betroffen sind, diese aufgrund der unterschiedlichen Symptomatik oft jedoch nicht richtig diagnostiziert wird.[10] 36 Depression Eine reine Depression im Kindesalter ist selten. Bei Vorschulkindern beträgt sie weniger als 1 % und steigt bei Schulkindern auf 2–3 %. Bei Jugendlichen wird eine Häufigkeit von 7–13 % angegeben. Das Geschlechterverhältnis ändert sich in der Adoleszenz von einem Übergewicht bei Jungen vor der Pubertät zur Dominanz bei Mädchen ab dem zwölften Lebensjahr. Bei diesen Zahlen muss allerdings berücksichtigt werden, dass eine Diagnose vor allem im Vorschulalter sehr schwierig ist. Es treten häufige Komorbiditäten auf.[17][18] Entwicklung Die Krankheitslast durch Depressionen, etwa in Form von Arbeitsunfähigkeiten, stationären Behandlungen und Frühverrentungen, ist in Deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen.[19][20][21] Dies entspricht einem weltweiten Trend, über dessen Gründe noch diskutiert wird. Es wird angenommen, dass sich die tatsächliche Krankheitshäufigkeit deutlich weniger gravierend Rentenzugänge aufgrund psychischer Störungen verändert hat und das vermehrte Auftreten durch eine bessere in Deutschland 2000–2010 Erkennung und weniger Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Störungen herrührt.[22] Auch die mit der Zeit niedrigschwelliger gewordenen Diagnose-Kriterien für eine psychische Störung werden als Teilursache kritisch diskutiert.[23] Ergebnisse von Langzeitstudien sprechen jedoch auf der anderen Seite eher für einen echten Anstieg, der mit verschiedenen gesellschaftlichen Einflussfaktoren in Zusammenhang gebracht wird.[24][25][26] Auch in Deutschland scheinen nach Krankenkassendaten jüngere Generationen gefährdeter zu sein, im Laufe ihres Lebens eine psychische Störung zu erleiden.[27] Unterschiedliche Formen Die älteren Bezeichnungen unterscheiden zwischen endogener Depression (endogen bedeutet innen entstanden; infolge veränderter Stoffwechselvorgänge im Gehirn; im klinischen Alltag als eine Form der affektiven Psychose bezeichnet), die ohne erkennbare Ursache auftritt (und bei der auch eine genetische Mitverursachung vermutet wird), neurotische Depression – oder auch Erschöpfungsdepression – (verursacht durch länger andauernde belastende Erfahrungen in der Lebensgeschichte) und reaktive Depression – als Reaktion auf ein aktuell belastendes Ereignis. Gegenwärtig ist das deskriptiv (beschreibend) ausgerichtete Diagnose-Schema nach ICD-10 in der psychiatrischen Wissenschaft verbindlich. Es trennt lediglich zwischen depressiven Episoden und rezidivierenden depressiven Störungen. Die Schwere der Depression wird mit leichte, mittelgradige und schwere depressive Episode unterschieden, letztere noch nach mit und ohne psychotische Symptome differenziert (siehe auch: Diagnose). Dysthymia ist die chronische Form einer depressiven Verstimmung, die nicht alle diagnostischen Kriterien für das Vollbild der Depression erfüllt. Nach ICD-10 Diagnose-Schema wird die chronische Depression nach Schwere und Dauer eingestuft in Dysthymie oder rezidivierende Depression. Hier ist die DSM-IV genauer, da zu bestehenden chronischen depressiven Verstimmungen noch phasenweise zusätzliche Depressionen hinzukommen können. Innerhalb der DSM-IV wird dies dann „double depression“ genannt. Depressive Reaktion (ICD-10) ist die frühere reaktive Depression. Bei der selteneren bipolaren affektiven Störung erkrankt der Patient im Wechsel an Depression und Manie. Die frühere Bezeichnung dieses Krankheitsbildes lautete manisch-depressive Erkrankung. Auch hier ist der Begriff „affektive Psychose“ noch gebräuchlich. In abgeschwächter, aber über Jahre sich hinziehender Ausprägung werden diese bipolaren Schwankungen Zyklothymia genannt. Die Winterdepression ist eine saisonal auftretende Form, für die ein Mangel an Sonnenlicht ursächlich zu sein scheint. 37 Depression Die Bezeichnung Altersdepression ist irreführend, da sich eine depressive Episode im Alter nicht von der in jungen Jahren unterscheidet. Allerdings erkranken Ältere häufiger an einer Depression als Jüngere. Die Schwangerschaftsdepression kommt häufig aufgrund einer Anpassungsstörung während der Schwangerschaft zustande. Bei etwa 10 bis 15 % der Frauen kommt es nach einer Geburt zu einer postpartalen Depression.[28] Anaklitische Depression Eine Sonderform der Depression ist die anaklitische Depression (Anaklise = Abhängigkeit von einer anderen Person) bei Babys und Kindern, wenn diese allein gelassen oder vernachlässigt werden. Die anaklitische Depression äußert sich durch Weinen, Jammern, anhaltendes Schreien und Anklammern und kann in psychischen Hospitalismus übergehen. Somatisierte Depression Die somatisierte (≠somatische) Depression (auch maskierte bzw. larvierte Depression genannt) ist eine Depression, bei der körperliche Beschwerden das Krankheitsbild prägen. Die depressive Symptomatik bleibt unterschwellig. Beschwerdeschilderungen sind Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Beklemmungen in der Brustregion, Schwindelempfindungen und vieles mehr. Die unterschiedlichsten körperlichen Empfindungen können „Präsentiersymptome“ einer Depression werden. Die Häufigkeit der maskierten Depression in der Hausarztpraxis kann bis 14 % betragen (jeder siebte Patient).[29][30] Organische Depression Organische Depression nennt man depressive Symptome, die durch eine körperliche Erkrankung hervorgerufen werden (z. B. durch eine Hypothyreose), durch Schilddrüsenfunktionsstörungen, Hypophysen- oder Nebennierenerkrankungen oder Frontalhirnsyndrom. Nicht zur organischen Depression zählen Depressionen im Gefolge von hormonellen Umstellungen, z. B. nach der Schwangerschaft oder in der Pubertät. Agitierte Depression Die zur depressiven Symptomatik gehörende innere Unruhe kann gelegentlich so gesteigert sein, dass eine Erscheinungsform entsteht, die agitierte Depression genannt wird. Der Patient wird getrieben von einem rastlosen Bewegungsdrang, der ins Leere läuft. Zielgerichtete Tätigkeiten sind nicht mehr möglich. Der Kranke läuft umher, kann nicht still sitzen und kann auch Arme und Hände nicht still halten, was häufig mit Händeringen und Nesteln einhergeht. Auch das Mitteilungsbedürfnis ist gesteigert und führt zu ständigem, einförmigen Jammern und Klagen. Die agitierte Depression tritt bei älteren Menschen vergleichsweise häufiger auf als in jüngerem und mittlerem Alter. Atypische Depression „Atypisch“ bezieht sich dabei auf die Abgrenzung zur endogenen Depression und nicht auf die Häufigkeit dieses Erscheinungsbildes einer Depression. Etwa 15–40 % aller depressiven Störungen sind „atypische Depressionen“. In einer aktuellen Studie aus Deutschland betrug der Anteil atypischer Depressionen 15,3 %. Patienten mit atypischer Depression hatten im Vergleich zu den anderen depressiven Patienten eine höhere Wahrscheinlichkeit, an somatischen Angstsymptomen, somatischen Symptomen, Schuldgedanken, Libidostörungen, Depersonalisation und Misstrauen zu leiden.[31] 38 Depression Ursachen Die Ursachen depressiver Erkrankungen sind komplex und nur teilweise verstanden. Es wird von einem Zusammenwirken mehrerer Ursachen ausgegangen. Es werden sowohl biologische Faktoren wie Prädispositionen, Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung in der Adoleszenz und somit individuelle kognitive Verarbeitungsmuster als auch aktuelle, belastende Ereignisse als Auslöser angesehen. Genetische Ursachen Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien belegen eine genetische Disposition für Depression. Zwillingsstudien zeigen, dass im Vergleich zu Effekten der gemeinsamen familiären Umgebung genetischen Faktoren eine entscheidende Bedeutung zukommt.[32] So sei das Risiko für Kinder, bei denen ein Elternteil depressiv erkrankt ist, bei 10–15 %, ebenfalls zu erkranken, und bei vorhandener Erkrankung beider Elternteile bei 30–40 %. Die Zwillingsstudien zeigen umgekehrt auch, dass die genetische Komponente nur ein Teilfaktor ist. Selbst bei identischer genetischer Ausstattung (eineiige Zwillinge) erkrankt der Zwillingspartner des depressiven Patienten in weniger als der Hälfte der Fälle. Beim Entstehen einer Depression spielen immer auch Umweltfaktoren eine Rolle. Darüber, wie die mögliche genetische Grundlage der Depression allerdings aussehen könnte, besteht keine Einigkeit. Einvernehmen herrscht nur darüber, dass es ein isoliertes „Depressions-Gen“ nicht gibt. Zu bedenken ist, dass zwischen genetischen Faktoren und Umweltfaktoren komplizierte Wechselbedingungen (Genom-Umwelt-Kovarianz) bestehen können. So können genetische Faktoren z. B. bedingen, dass ein bestimmter Mensch durch eine große Risikobereitschaft sich häufig in schwierige Lebenssituationen manövriert.[33] Umgekehrt kann es von genetischen Faktoren abhängen, ob ein Mensch eine psychosoziale Belastung bewältigt oder depressiv erkrankt. Konkrete genetische Befunde bei der unipolaren Depression Ein wesentlicher genetischer Vulnerabilitätsfaktor für das Auftreten einer Depression wird in einer Variation in der Promotorregion des Serotonin-Transportergens 5-HTTLPR vermutet. 5-HTTLPR steht dabei für Serotonin (5-HT) Transporter (T) Length (L) Polymorphic (P) Region (R). Das Gen befindet sich auf dem Chromosom 17q11.1–q12. Es kommt in der Bevölkerung in unterschiedlichen Formen vor (sogenannter „unterschiedlicher Längenpolymorphismus“ mit einem sogenannten „kurzen“ und einem „langen Allel“). Träger des kurzen Allels reagieren empfindsamer auf psychosoziale Stressbelastungen und haben damit ein unter Umständen doppelt so großes Risiko (Disposition), an einer Depression zu erkranken, wie die Träger des langen Allels. Zudem soll das Gen für den Serotonin-Transporter auch die Entwicklung und die Funktion eines wichtigen Emotionsschaltkreises zwischen Amygdala (Mandelkern) und dem vorderen subgenualen cingulären Cortex beeinflussen. Dabei wird diskutiert, dass bei den Trägern des kurzen Allels die physiologische „Bremsfunktion“ des Gyrus cinguli (Gürtelwindung) auf die stressbedingten „negativen“ Angstgefühle in den Mandelkernen nicht ausreichend stattfinden kann. Da die negativen Gefühle somit nicht ausreichend gedämpft werden können, komme es schließlich zu einer depressiven Stimmung[34] (vgl. auch Imaging Genetics). In einer Meta-Analyse, die im Juni 2009 im Journal of the American Medical Association erschienen ist,[35] wurden die Daten von mehr als 14.000 Menschen aus 14 zuvor veröffentlichten Studien auf diesen Zusammenhang hin untersucht. Insgesamt konnte kein erhöhtes Risiko für depressive Erkrankungen mit der Ausprägung des Serotonintransportergens 5-HTTLPR in Zusammenhang gebracht werden. Auch wenn die Anzahl der schweren Lebensereignisse der Menschen mit dem Genotyp kombiniert wurde, gab es keinen statistisch signifikanten Zusammenhang. Insbesondere konnten die Funde von Avshalom Caspi, 2003 in Science publiziert,[36] nicht repliziert werden. Er und seine Kollegen waren zu dem Ergebnis gekommen, dass mit einer zunehmenden Anzahl von Short-Allelen (also LL < LS/SL < SS) das Erkrankungsrisiko mit der Anzahl der Lebensereignisse weiter steigt. Von den 13 anderen analysierten Studien haben zwei den gegenteiligen Effekt gefunden, also ein verringertes Erkrankungsrisiko bei Short-Allelen, fünf keinen Effekt, drei den Effekt nur bei Frauen oder Trägern des 39 Depression SS-Polymorphismus und zwei den Effekt wie von Caspi und Kollegen berichtet. Diese Ergebnisse sprechen gegen einen Zusammenhang zwischen dem Serotonintransportergen und depressiven Erkrankungen, während die Anzahl der schweren Lebensereignisse allein bei den über 14.000 Menschen das Erkrankungsrisiko signifikant beeinflusste. Weitere Kandidatengene, die mit dem Auftreten von Depressionen in Verbindung gebracht werden, codieren Enzyme bzw. Rezeptoren, die ebenfalls vor allem im Serotoninstoffwechsel eine wichtige Funktion innehaben: hierzu gehören der Serotoninrezeptor 2A (5-HT2A), die Tyrosinhydroxylase (TH) und die Tryptophanhydroxylase 1 (TPH1). Auch die Catechol-O-Methyltransferase (COMT; katecholaminabbauendes Enzym) scheint mit dem Auftreten von Depressionen verbunden zu sein.[37] Neurobiologische Faktoren Als gesichert gilt, dass bei jeder bekannten Form der Depression das serotonale und/oder noradrenale System gestört ist, das heißt, der Spiegel dieser Neurotransmitter ist zu hoch oder zu niedrig, oder die Resorption/Reizbarkeit der Synapsen ist verändert. Gelegentlich wird, vor allem in den USA, die Kritik an den Werbestrategien der Pharmaindustrie mit Zweifeln an den gängigen Neurotransmitterhypothesen der Depression verknüpft.[38] Depression als Ausdruck von Fehlanpassung an chronischen Stress Chronischer Stress führt über eine andauernde Stimulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHN-Achse) zu einer übermäßigen Ausschüttung von Glucocorticoiden ins Blut. Bei Depressiven lassen sich überhöhte Mengen des Stresshormons Cortisol im Blut und Urin nachweisen. Deshalb wurde schon früh ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Depressionen und Stress vermutet. Die Steuerung der Glucocorticoidsekretion erfolgt zentral durch die parvozellulären neurosekretorischen Neuronen aus dem Nucleus paraventricularis des Hypothalamus. Das Corticotropin Releasing Hormone (CRH), welches von diesen Neuronen gebildet wird, stimuliert zunächst die Bildung und Ausschüttung des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) aus der Adenohypophyse. ACTH führt über eine Aktivierung der Nebennierenrinde zu einer Ausschüttung von Gluco- und Mineralocorticoiden. Die bei Depressionen beschriebene Dysregulation der HHN Achse zeigt sich in einer erhöhten basalen Sekretion von ACTH und Cortisol, in einer verminderten Suppression von Cortisol im Dexamethason-Hemmtest und in einer verminderten ACTH-Sekretion nach Gabe von CRF. Relativ neu ist die Erkenntnis, dass durch die erhöhte Ausschüttung von Glucocorticoiden bei Stress empfindliche Regionen des Gehirns selbst modifiziert bzw. längerfristig auch geschädigt werden können (Allostase). Besonderes Interesse findet in diesem Zusammenhang in der neueren Forschung der zum limbischen System gehörende Hippocampus. Störungen der kognitiven Verarbeitungsprozesse bzw. der Gedächtnisleistungen, wie sie auch bei Depressionen vorkommen, lassen sich funktionell dieser Formation zuordnen. Sie korrelieren mit einer erhöhten Konzentration von Glucocorticoiden in dieser Region als Folge von chronischen Stresseinflüssen. Glucocorticoide scheinen dabei verantwortlich zu sein für die z. B. deutliche „Ausdünnung“ von Dendriten in den Pyramidenneuronen dieser Formation (Regression der apikalen Dendriten in der CA3 Region). Wie neuere MRT-Untersuchungen zeigen, kann es bei Depressionen aufgrund dieser Veränderungen zu einer (rechtsbetonten) Volumenreduktion des Hippocampus kommen.[39][40] Der Hippocampus gehört – neben dem Bulbus olfactorius – zu den einzigen Regionen des Nervensystems, die in der Lage sind, von sich aus wieder neue Nervenzellen zu bilden. Auch diese Fähigkeit zur Neurogenese scheint durch die schädigende Wirkung der Glucocorticoide im Stress bei Depressionen beeinträchtigt zu sein. Die beschriebenen Veränderungen bei Depressionen gelten andererseits gerade wegen der Fähigkeit des Hippocampus zur Regeneration wiederum als reversibel. Sie lassen sich durch Gabe bestimmter Medikamente (wie z. B. Lithium und bestimmter Antidepressiva) positiv beeinflussen.[41] Transmittersysteme wie das Serotonin- oder Noradrenalinsystem haben im Hinblick auf die Genese von Depressionen nach neueren Erkenntnissen vor allem eine modulierende Wirkung auf emotional gefärbte psychosoziale Stressreaktionen. Dabei wird z. B. durch einen reduzierten Serotoninmetabolismus die adäquate 40 Depression biologische Bewältigung der (Stress-)Gefühle Angst und Aggression beeinträchtigt. Man geht inzwischen davon aus, dass aufgrund mangelnder Serotonin-Transporter in den Bahnen zwischen limbischen und kortikalen Zentren infolge einer kurzen Variante des Serotonin-Transporter-Gens[42] – im Sinne einer „gene-by-environment interaction“ – die Verarbeitungsmöglichkeit für sozial emotionale Stressreaktionen herabgesetzt ist. Dies führt über eine stressbedingte erhöhte Erschöpfbarkeit zur Entwicklung einer depressiven Stimmung. Auch die Stimulierung der CRF-Ausschüttung im Stress wird über serotonerge Bahnen geregelt. Unterschiedliche Stressoren können den Sphingolipid-Metabolismus aktivieren und zu einer erhöhten Bildung des Membranlipids Ceramid führen. Im Tiermodell verursacht Ceramid ein depressionsähnliches Verhalten und eine reduzierte hippokampale Neurogenese.[43] Die Reduktion von Ceramid im Gehirn ist damit ein neues therapeutisches Ziel. Tatsächlich bewirken Antidepressiva wie Fluoxetin oder Amitriptylin ihre Effekte im Tiermodell über eine Reduktion des Ceramid synthetisierenden Enzyms Saure Sphingomyelinase (Acid Sphingomyelinase, ASM). Funktionelle Hemmer der ASM (FIASMAs) könnten daher ganz allgemein antidepressive Effekte entfalten.[44] Im Zusammenhang mit den aktuellen Erklärungsmodellen zur Genese von Depressionen beschäftigt sich die pharmakologische Forschung bei der Suche nach neuen wirksamen Substanzen zur Angst- und Depressionsbehandlung mit der Wirkung der CRF-Typ 1-Antagonisten (wie Astressin,[45] Antalarmin[46]). Das Erklärungsmodell von Depressionen als Fehlanpassung bei chronischen Stresseinflüssen rechtfertigt vielfältige therapeutische Einflussmöglichkeiten vor allem auf die subjektiv dispositionellen Faktoren von Stresserleben und Stressbewältigung.[47] Im Vordergrund steht dabei allgemein die Stärkung der Resilienz einer Person. Psychologische Theorien zur Depressionsentstehung Erlernte Hilflosigkeit → Hauptartikel: Erlernte Hilflosigkeit Nach Seligmans Depressionsmodell werden Depressionen durch Gefühle der Hilflosigkeit bedingt, die auf unkontrollierbare, aversive Ereignisse folgen. Entscheidend für die erlebte Kontrollierbarkeit von Ereignissen sind die Ursachen, auf die die Person ein Ereignis zurückführt. Nach Seligman führt die Ursachenzuschreibung unangenehmer Ereignisse auf internale, globale und stabile Faktoren zu Gefühlen der Hilflosigkeit, die wiederum zu Depressionen führen. Mittels Seligmans Modell lässt sich die hohe Komorbidität zu Angststörungen erklären: Allen Angststörungen ist gemein, dass die Personen ihre Angst nicht oder sehr schlecht kontrollieren können, was zu Hilflosigkeits- und im Verlauf der Störung auch zu Hoffnungslosigkeitserfahrungen führt. Diese wiederum sind, laut Seligman, ursächlich für die Entstehung von Depressionen.[48] Kognitionen als Ursache Im Zentrum von Becks Depressionsmodell stehen kognitive Verzerrungen der Realität durch den Depressiven. Ursächlich dafür sind, laut Beck, negative kognitive Schemata oder Überzeugungen, die durch negative Lebenserfahrungen ausgelöst werden. Kognitive Schemata sind Muster, die sowohl Informationen beinhalten als auch zur Verarbeitung von Informationen benutzt werden und somit einen Einfluss auf Aufmerksamkeit, Enkodierung und Bewertung von Informationen haben. Durch Benutzung dysfunktionaler Schemata kommt es zu kognitiven Verzerrungen der Realität, die im Falle der depressiven Person zu pessimistischen Sichtweisen von sich selbst, der Welt und der Zukunft führen (negative Triade). Als typische kognitive Verzerrungen werden u. a. willkürliche Schlüsse, selektive Abstraktion, Übergeneralisierungen und Über- oder Untertreibungen angesehen. Die kognitiven Verzerrungen verstärken rückwirkend die Schemata, was zu einer Verfestigung der Schemata führt. Unklar ist jedoch, ob kognitive Fehlinterpretationen, bedingt durch die Schemata, die Ursache der Depression darstellen oder ob durch die Depression kognitive Fehlinterpretationen erst entstehen. 41 Depression Depression im Lichte des Konzepts der emotionalen Intelligenz Die Apologeten des Konzepts der emotionalen Intelligenz stehen Aaron T. Beck nahe, gehen aber darüber hinaus. Daniel Goleman sieht bei depressiven Teenagern zwei folgenreiche emotionale Defizite: Erstens zeigen diese ‒ wie auch Beck beschreibt – eine Tendenz, Wahrnehmungen negativ, also depressionsverstärkend, zu interpretieren. Zweitens fehlt ihnen aber auch ein solides Können in der Handhabung zwischenmenschlicher Beziehungen (Eltern, Peergroup, Sexualpartner). Kinder, die depressive Neigungen haben, ziehen sich bereits in sehr jungem Alter zurück, weichen Sozialkontakten aus und verpassen dadurch soziales Lernen, das sie später nur noch schwer nachholen können.[49] Goleman beruft sich u. a. auf eine Studie, die Psychologen der University of Oregon in den 1990er Jahren an einer High School in Oregon durchgeführt haben.[50] Verstärkerverlust Nach dem Depressionsmodell von Lewinsohn, das auf der operanten Konditionierung der behavioristischen Lerntheorie beruht, entstehen Depressionen aufgrund einer zu geringen Rate an unmittelbar mit dem Verhalten verbundener Verstärkung. Nach Lewinsohn hängt die Menge positiver Verstärkung von der Anzahl verstärkender Ereignisse, von der Menge verfügbarer Verstärker und von den Verhaltensmöglichkeiten einer Person ab, sich so zu verhalten, dass Verstärkung möglich ist. Psychodynamische Ansätze In der Psychoanalyse gilt die Depression unter anderem als eine gegen sich selbst gerichtete Aggression. Als psychische Ursachen für die Depression werden, besonders von psychoanalytisch orientierten Psychiatern wie Heinz Kohut, Donald W. Winnicott und im Anschluss Alice Miller, auch dysfunktionale Familien beschrieben. Hier sind die Eltern mit der Erziehungsarbeit überfordert, und von den Kindern wird erwartet, dass sie die Eltern glücklich machen, zumindest aber problemlos „funktionieren“, um das fragile familiäre System nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Besonders Kinder, die auf solch eine Überforderung mit der bedingungslosen Anpassung an die familiären Bedürfnisse reagieren, sind später depressionsgefährdet. Als handlungsleitendes Motiv kann nun das ständige Erfüllen von Erwartungen entstehen. Die so entstandenen Muster können lange auf einer latenten Ebene bleiben und beispielsweise durch narzisstische Größenphantasien oder ein Helfersyndrom kompensiert werden. Das narzisstische Über-Ich verzeiht die Ohnmacht nicht: Wenn die Überforderung ein nicht mehr erträgliches Maß erreicht, wird aus der latenten eine manifeste Depression (vgl. Erlernte Hilflosigkeit). Sozialwissenschaftliche Erklärungstheorien zur Depressionsentstehung Psychosoziale Faktoren Ungünstige Lebensumstände (Arbeitslosigkeit, körperliche Erkrankung, geringe Qualität der Partnerschaft, Verlust des Partners) können eine depressive Episode auslösen, sofern die genetische Disposition besteht. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass, nachdem eigengesetzlich bereits einmal eine depressive Episode mit Störung der Neurotransmitter aufgetreten war, erneute depressive Episoden gebahnt sind, d. h. psychische Belastungen stoßen eine präformierte Neurotransmitter-Entgleisung an. Häufig nennt der Patient als Ursache seiner Erkrankung vorhandene, zum Teil schon sehr lange bestehende Konflikte. Seien die behoben, wäre er wieder gesund. In der Regel verwechselt der Patient dabei Ursache und Wirkung. Nach Abklingen der depressiven Episode wird die Belastung wie schon vor der depressiven Erkrankung ertragen und bewältigt, ja meist als Belastung gar nicht mehr bezeichnet und als Gegebenheit akzeptiert. Bei Personen mit einem genetisch bedingten Risiko können belastende Ereignisse wie etwa Armut Depressionen auslösen (dies ist ein Beispiel für eine Genotyp-Umwelt-Interaktion).[51] Brown und Harris (1978) berichteten in ihrer als Klassiker geltenden Studie an Frauen aus sozialen Brennpunkten in London, dass Frauen ohne soziale Unterstützung ein besonders hohes Risiko für Depressionen aufweisen. Viele weitere Studien haben seitdem dieses Ergebnis gestützt. Menschen mit einem kleinen und wenig unterstützenden 42 Depression sozialen Netzwerk werden besonders häufig depressiv. Gleichzeitig haben Menschen, die erst einmal depressiv geworden sind, Schwierigkeiten, ihr soziales Netzwerk aufrechtzuerhalten. Sie sprechen langsamer und monotoner und halten weniger Augenkontakt, zudem sind sie weniger kompetent beim Lösen interpersonaler Probleme.[52] Depression als Ausdruck einer sozialen Gratifikationskrise Der Medizinsoziologe Johannes Siegrist hat auf der Grundlage umfangreicher empirischer Studien das Modell der Gratifikationskrise (verletzte soziale Reziprozität) zur Erklärung des Auftretens zahlreicher Stresserkrankungen (wie Herz-/Kreislauf-Erkrankungen, Depression) vorgeschlagen. Gratifikationskrisen gelten als großer psychosozialer Stressfaktor. Sie können vor allem in der Berufs- und Arbeitswelt, aber auch im privaten Alltag (z. B. in Partnerbeziehungen) als Folge eines erlebten Ungleichgewichtes von wechselseitigem Geben und Nehmen auftreten. Sie äußern sich in dem belastenden Gefühl, sich für etwas engagiert eingesetzt oder verausgabt zu haben, ohne dass dies gebührend gesehen oder gewürdigt wurde. Oft sind solche Krisen mit dem Gefühl des Ausgenutztseins verbunden. In diesem Zusammenhang kann es zu heftigen negativen Emotionen kommen. Dies wiederum kann bei einem Andauern auch zu einer Depression führen. → Hauptartikel: Sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen Depressionen bei Kindern als Folge elterlicher Depressionen Eine Depression bei einem Familienmitglied wirkt sich auf Kinder aller Altersgruppen aus. Elterliche Depression ist ein Risikofaktor für zahlreiche Probleme bei den Kindern, jedoch insbesondere für Depressionen. Viele Studien haben die negativen Folgen der Interaktionsmuster zwischen depressiven Müttern und ihren Kindern belegt. Bei den Müttern wurde mehr Anspannung und weniger verspielte, wechselseitig belohnende Interaktion mit den Kindern beobachtet. Sie zeigten sich weniger empfänglich für die Emotionen ihres Kindes und weniger bestätigend im Umgang mit dessen Erlebnissen. Außerdem boten sich den Kindern Gelegenheiten zum Beobachten depressiven Verhaltens und depressiven Affektes.[53] Evolutionsbiologische Theorien zur Depressionsentstehung Die Neigung zu Depressionen ist weltweit so häufig, dass aus evolutionsbiologischer Sicht eine ehemals adaptive Funktion wahrscheinlicher ist als die isolierte Bedeutung als Krankheitsgeschehen. Eine früher vorteilhafte Reaktionsweise kann unter heutigen Lebensbedingungen theoretisch völlig irrelevant sein, d. h. die jeweilige Veranlagung nur noch als Krankheit oder Störung zu Tage treten.[54][55] In der Diskussion ist aber durchaus, ob Depressionen nicht auch heute noch eine Funktion haben, die evtl. aufgrund des aktuell dominierenden Fokus auf den Krankheitswert zu wenig wahrgenommen wird.[56] Stevens und Price sehen aufgrund von Häufigkeit, Symptomatik und sozialem Kontext verschiedene psychische Störungen als einstmals adaptive soziale Reaktionsweisen.[57] Depressionen werden in diesem Zusammenhang als Unterordnungsreaktion auf eine Niederlage betrachtet.[58] Der zu beobachtende Anstieg der Krankheitslast durch Depressionen wird daher mit unseren Lebensbedingungen, speziell gesellschaftlichen Faktoren und Konkurrenz in Verbindung gebracht.[59][60] Andere Autoren sehen den wesentlichen adaptiven Aspekt in der Handlungshemmung, die mit Depressionen verbunden ist, da diese unter verschiedensten Umweltbedingungen funktional sein kann.[61] Diese breitere Interpretation steht im Einklang mit der Tatsache, dass Depressionen vielerlei ganz unterschiedliche Auslöser haben, d. h. als psychische Reaktion, als Reaktion auf körperliche Erkrankung sowie als Lichtmangelreaktion auftreten können. Die evolutionsbiologischen Theorien zur Depressionsentstehung werden wissenschaftlich diskutiert, sind aber bisher nicht in Konzepte für die Prävention und/oder Therapie von Depressionen eingemündet. 43 Depression Physiologische Ursachen Ein biogener Auslöser ist der Mangel an Tageslicht. Bei der so genannten saisonalen (auch: Winter- oder Herbstdepression) treten durch zu wenig Sonnenlicht regelmäßig über die Wintermonate depressive Symptome auf, die im Frühjahr wieder abklingen. Krankheitserreger als Ursache Auch chronische Infektionen mit Krankheitserregern wie Streptokokken oder auch Bornaviren stehen im wissenschaftlichen Verdacht, Depressionen auslösen zu können.[62] Die depressiven Syndrome auf schwere Infektionen oder andere schwere Erkrankungen werden nach heutigem Kenntnisstand durch Entzündungsprozesse und die dabei wirksamen Zytokine vermittelt und als „sickness behaviour“ bezeichnet. Substanzinduzierte Depressionen Depressive Syndrome können durch die Einnahme oder das Absetzen von Medikamenten und psychotropen Substanzen verursacht werden. Fast zu jeder in der Medizin eingesetzten Wirkstoffgruppe liegen Einzelfallberichte über eine durch Einnahme ausgelöste depressive Symptomatik vor. Die wichtigste Bedingung der Diagnose einer substanzinduzierten affektiven Störung ist der zeitliche Zusammenhang von Einnahme oder Absetzen der Substanz und Auftreten der Symptomatik. Die Substanzen, die am häufigsten Symptome einer Depression verursachen können, sind Antikonvulsiva, Benzodiazepine (vor allem nach Entzug), Zytostatika, Glucocorticoide, Interferone, Antibiotika, Lipidsenker, Neuroleptika, Retinoide, Sexualhormone und Betablocker. Die Unterscheidung zwischen einer substanzinduzierten Depression und einer von Medikamenteneinnahme unabhängigen Depression kann schwierig sein. Grundlage der Unterscheidung ist eine durch einen Psychiater erhobene ausführliche Anamnese.[63] Hormonelle Faktoren als Auslöser Die nichtpathologischen Symptome des „Baby-Blues“ werden in der Fachliteratur vollständig auf hormonelle Ursachen zurückgeführt. Mit einer Häufigkeit von ungefähr 10 bis 15 Prozent stellt die postnatale Depression eine häufige Störung nach der Geburt dar. Die Symptome können Niedergeschlagenheit, häufiges Weinen, Angstsymptome, Grübeln über die Zukunft, Antriebsminderung, Schlafstörungen, körperliche Symptome und lebensmüde Gedanken bis hin zur Suizidalität umfassen. Es wird diskutiert, inwiefern hormonelle Einflüsse für ein Auftreten dieser Erkrankung verantwortlich sind. Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand 2007) können aber noch keine eindeutigen Aussagen darüber getroffen werden. Depressionen in der Schwangerschaft → Hauptartikel: Schwangerschaftsdepression Nach einer groß angelegten englischen Studie sind circa 10 Prozent aller Frauen von Depressionen während der Schwangerschaft betroffen. Nach einer anderen Studie sind es in der 32. Schwangerschaftswoche 13,5 Prozent. Die Symptome können extrem unterschiedlich sein. Hauptsymptom ist eine herabgesetzte Stimmung, wobei dies nicht Trauer im engeren Sinn sein muss, sondern von den betroffenen Patienten auch oft mit Begriffen wie „innere Leere“, „Verzweiflung“ und „Gleichgültigkeit“ beschrieben wird. Psychosomatische körperliche Beschwerden sind häufig. Es dominieren negative Zukunftsaussichten und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Das Selbstwertgefühl ist niedrig. Die depressive Symptomatik in der Schwangerschaft wird oft von schwangerschaftstypischen „Themen“ beeinflusst. Dies können etwa Befürchtungen in Bezug auf die Mutterrolle oder die Gesundheit des Kindes sein.[64][65] 44 Depression Depression und körperliche Gesundheit Durch häufig ungesünderen Lebensstil leiden Patienten mit Depressionen vermehrt an Folgen von Rauchen, Bewegungsmangel, Ernährungsfehler und Übergewicht. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass unregelmäßige Medikamenteneinnahmen auch ein kardiovaskuläres Risiko darstellen, wodurch eine höhere Anfälligkeit für Schlaganfälle besteht. Dies trifft vor allem für Frauen im mittleren Alter mit einer Major-Depression zu.[66] Koronare Herzkrankheit Die Depression selbst ist ein Risikofaktor für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit.[67] Als Ursachen hierfür kommen Einflüsse der Depression auf die Steuerung der Hormonregulation in der Nebenniere, Einflüsse auf Immunsystem und Hämostase, aber auch ein ungesünderer Lebensstil oder Nebenwirkungen von Antidepressiva in Frage.[68] Bei einem Patienten mit koronarer Herzkrankheit erhöht die Depression wiederum das Risiko auf einen Myokardinfarkt auf das 3-bis 4-fache.[69] Weiterhin zeigen eine Reihe von Studien, dass eine akute Depression bei Myokardinfarkt die Mortalität etwa um das 3-fache steigert.[70] Studien zeigen, dass trotzdem bei Patienten mit Myokardinfarkt die Depression vielfach unbehandelt bleibt.[71] Eine Behandlung der Depression würde günstige Effekte auf die Heilungsaussichten der Patienten haben.[72] Behandlung Depressionen können in der Regel gut behandelt werden. In Frage kommen die Psychotherapie, physikalische Maßnahmen oder eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva. Häufig wird auch eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung angewandt. • Bei der Psychotherapie konzentriert sich die Interaktion zwischen Therapeut und Patient auf das Gespräch. Hier können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen (siehe unten). Ausgeführt wird die Psychotherapie von Psychologischen Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten oder von ärztlichen Psychotherapeuten, sowie Heilpraktiker und Heilpraktiker für Psychotherapie gemäß § 1 HPG. Häufig erfolgt die Gabe von Antidepressiva durch den Hausarzt oder Psychiater auch vor oder während einer Psychotherapie als begleitende Medikation. • Die psychiatrische oder ärztliche Behandlung ist in der Regel zweigleisig. Sie besteht in der Führung des Patienten durch das psychiatrische/ärztliche Gespräch (nicht gleichzusetzen mit einer Psychotherapie) und in der Gabe von Antidepressiva. Eine Kombination von Psychotherapie und medikamentöser Behandlung kann von Nervenärzten mit psychotherapeutischer Weiterbildung, einer Kooperation von Ärzten und Psychotherapeuten ambulant oder in psychiatrischen Kliniken bzw. Fachkrankenhäusern durchgeführt werden. Psychotherapie Zur Behandlung der Depression kann ein breites Spektrum psychotherapeutischer Verfahren wirksam eingesetzt werden (aktuelle Übersicht über evaluierte Therapieverfahren bei Hautzinger, 2008[73]). Hierzu gehören die Kognitive Verhaltenstherapie, die Interpersonelle Psychotherapie, die Analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Aber auch die Gesprächspsychotherapie, die Gestalttherapie, sowie verschiedene Gesprächs- und Körper-Psychotherapeutische Ansätze, kommen in der Behandlung zum Einsatz. Neuere integrative Ansätze zur Behandlung chronischer bzw. rezidivierender Depressionen sind das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) sowie die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (engl. Mindfulness Based Cognitive Therapy, MBCT).[74] Die verhaltenstherapeutische Behandlung der Depression wird heutzutage auf der Grundlage der Kognitiven Verhaltenstherapie durchgeführt. In der Therapie sollen die depressionsauslösenden Denk- und Verhaltensmuster herausgearbeitet werden, um sie anschließend Schritt für Schritt zu verändern. Zusätzlich wird der Patient zu größerer Aktivität motiviert, um sowohl seine persönlichen Verstärkermechanismen wieder zu aktivieren als auch 45 Depression die erwiesenen positiven Wirkungen größerer körperlicher Aktivität auf die Stimmung zu nutzen. Dagegen konzentrieren sich die tiefenpsychologisch orientierten Methoden darauf, die Einsicht in unbewusste Konflikte zu ermöglichen. Häufig entstehen diese schon in der Kindheit. Psychische Probleme und die daraus resultierenden Verhaltensweisen können daraufhin bearbeitet werden. Sollte es beim Patienten strukturelle Mängel geben, sollen auch diese bearbeitet werden. Zu den psychoanalytisch begründeten Verfahren gehören auch Kurzzeitpsychotherapien wie die Interpersonelle Psychotherapie. In gruppentherapeutischen Verfahren wird versucht, die Tendenz zum Rückzug zu überwinden, die verringerten Interaktionsmöglichkeiten zu bessern und die oft reduzierte Fähigkeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen, zu fördern. Auch die Angehörigen können in die Therapie einbezogen werden. Rollenspieltechniken (zum Beispiel Psychodrama) können unter anderem helfen, den eigenen, oft eingeengten und festgefahrenen Blick zu überwinden. Die psychotherapeutischen Verfahren können sowohl als einzige Therapie als auch in Kombination mit einer Pharmakotherapie eingesetzt werden. Pharmakotherapie In der medikamentösen Behandlung der Depression gab es in den letzten Jahren enorme Fortschritte. Obwohl die Wirksamkeit von Antidepressiva heute gut belegt ist, sind die Wirkmechanismen noch nicht völlig geklärt. Glaubte man früher an einen Mangel der Neurotransmitter Noradrenalin oder Serotonin, so gehen aktuelle Theorien[75] eher davon aus, dass sekundäre Anpassungsmechanismen für den antidepressiven Effekt verantwortlich sind, beispielsweise eine Erhöhung der neuronalen Plastizität durch veränderte Aktivität von Neurotrophinen wie dem so genannten Brain-Derived-Neurotrophic-Factor (Übersicht über die Pharmakologische Therapie der Depression in Szegedi et al., 2008,[76] Übersicht über Wirkmechanismen in Holsboer-Trachsler et al., 2008[77]). Metastudien weisen allerdings darauf hin, dass antidepressive Medikamente nicht bei allen Patienten gleich gut anschlagen und ihre Wirksamkeit aufgrund von Faktoren, die bisher nicht gänzlich erforscht sind, stark variieren kann.[78][79][80][81] Die Zahl der Patienten, die ihre Medikamente nicht wie verordnet einnehmen, ist in der Neurologie und Psychiatrie besonders hoch (geringe Compliance). Bei Patienten mit Depression liegt die Rate der Medikamentenverweigerer bei 50 Prozent[82] und es wird postuliert, dass sich jede zweite Einweisung in die Psychiatrie verhindern ließe, wenn Patienten ihre Psychopharmaka nicht eigenmächtig absetzen würden. Die bekanntesten Antidepressiva lassen sich in drei im Folgenden genannte Gruppen einteilen. Weitere Antidepressiva einschließlich Phytopharmaka wie Johanniskraut finden sich im Artikel Antidepressiva. Im Falle schwerer Depressionen ohne Ansprechen auf einzelne Antidepressiva werden teilweise Augmentationen mit weiteren Antidepressiva, Neuroleptika, Stimulanzien oder Phasenprophylaktika verordnet.[83] Phasenprophylaktika dienen ebenso zur Medikation von manisch-depressiven Störungen. In jüngster Zeit weisen Studien auf eine geeignete Einsatzmöglichkeit von Ketamin aufgrund der schnellen therapeutischen Wirkung für die Akutbehandlung von therapieresistenten und vor allem suzidgefährdeten depressiven Patienten hin. Selektive Wiederaufnahmehemmer Diese Wirkstoffe hemmen die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin in die Präsynapse, direkte Wirkungen auf andere Neurotransmitter sind bei diesen selektiven Wirkstoffen deutlich schwächer ausgeprägt als bei klassischen Antidepressiva. Die Selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer werden bei Depressionen heute am häufigsten eingesetzt. Sie haben meist weniger Nebenwirkungen als trizyklische Antidepressiva und wirken ab einer Einnahmedauer von zwei bis drei Wochen. Sie hemmen (weitgehend) selektiv die Wiederaufnahme von Serotonin an der präsynaptischen Membran, wodurch eine „relative“ Erhöhung des Botenstoffs Serotonin erzielt wird. Ähnlich wirken Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), welche zusätzlich die Wiederaufnahme von Noradrenalin in die Präsynapse vermindern. Von vergleichbarem Wirkmechanismus sind Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer und selektive Noradrenalinwiederaufnahmehemmer, welche die Wiederaufnahme von Noradrenalin, bzw. Noradrenalin und Dopamin hemmen. 46 Depression Die Pathogenese von Depressionen, aber auch von Manien und Obsessionen (Zwangshandlungen), wird von Forschern u.a. mit serotonerg vernetzten Neuronen in Verbindung gebracht. Daher werden SSRI und SNRI auch gegen (komorbide) Zwangs- und Angstzustände eingesetzt, oft mit Erfolg. Da Serotonin auch bei anderen neural vermittelten Prozessen im ganzen Körper eine Rolle spielt, wie zum Beispiel Verdauung und Gerinnung des Blutes, resultieren daraus auch die typischen Nebenwirkungen, durch Interaktion in andere neural gesteuerte Prozesse. SSRIs werden seit ca. 1986 eingesetzt; seit 1990 sind sie die am häufigsten verschriebene Klasse von Antidepressiva. Wegen des nebenwirkungsärmeren Profils, vor allem in Bezug auf Kreislauf und Herz, sind sie sehr beliebt. Relativ häufige Nebenwirkungen sind jedoch sexuelle Dysfunktion und/oder Anorgasmie. Diese bilden sich zwar einige Wochen nach Absetzen oder Wechsel des Medikamentes fast immer vollständig zurück, können jedoch zu zusätzlichen (Beziehungs-)Problemen führen. Ernstzunehmende Studienergebnisse stellen die Wirksamkeit von SSRIs gerade bei leichteren Depressionen in Frage. So konnten Metaanalysen zeigen, dass SSRIs bei leicht- bis mittelgradigen Depressionen keine relevanten Vorteile gegenüber Placebos hatten.[84] Die eventuell nur scheinbare Wirksamkeit von SSRIs für verschiedene Schweregrade der Depression wird auf die selektive Veröffentlichung positiver Studienergebnisse, den sogenannten Publikationsbias, zurückgeführt.[85] Trizyklische Antidepressiva Die trizyklischen Antidepressiva (z. B. Opipramol, Amitriptylin) wurden bis zum Aufkommen der Serotoninwiederaufnahmehemmer am häufigsten verschrieben. Hauptnachteil sind deren ausgeprägter auftretende Nebenwirkungen (z. B. Mundtrockenheit, Verstopfung, Müdigkeit, Muskelzittern und Blutdruckabfall), wobei es besser verträgliche Ausnahmen gibt (z. B. Amoxapin, Maprotilin). Bei älteren und bei durch Vorerkrankungen geschwächten Menschen ist daher Vorsicht geboten. Zudem wirken einige Trizyklika häufig zunächst antriebssteigernd und erst danach stimmungsaufhellend, wodurch es zu einem höheren Suizidrisiko in den ersten Wochen der Einnahme kommen kann. In den USA müssen aber auch SSRI einen diesbezüglichen Warnhinweis tragen. Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer) MAO-Hemmer wirken durch blockieren der Monoaminoxidase Enzyme. Diese Enzyme spalten Monoamine wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin – also Botenstoffe im Gehirn – und verringern dadurch deren Verfügbarkeit zur Signalübertragung im Gehirn. MAO-Hemmer werden in selektiv oder nichtselektiv sowie reversibel oder irreversibel unterteilt. Selektive Inhibitoren der MAO-A (z. B. Moclobemid, reversibel) hemmen nur den Typ A der Monoaminoxidase und zeigen eine antidepressive Wirkung. Sie sind im Allgemeinen gut verträglich. Selektiv MAO-B-hemmende Wirkstoffe (z. B. Selegilin, irreversibel) werden in erster Linie in der Parkinson-Behandlung eingesetzt. Nichtselektive MAO-Hemmer (z. B. Tranylcypromin, irreversibel) hemmen MAO-A und MAO-B und sind von hoher Wirksamkeit in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Irreversible MAO Hemmer binden die MAO-A bzw. MAO-B dauerhaft. Um die Wirkung aufzuheben, muss das betroffene Enzym vom Körper erst neu gebildet werden, was Wochen dauern kann. Reversibilität besagt, dass das Medikament nur schwach an die MAO bindet, und MAO-A bzw. MAO-B spätestens mit dem Abbau des Medikaments wieder intakt frei gibt. Monoaminoxidasehemmer gelten als gut wirksam. Allerdings müssen Patienten, die nichtselektive, irreversible MAO-Hemmer einnehmen, eine strenge, tyraminarme Diät halten. In Verbindung mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, wie z. B. Käse und Nüssen, kann die Einnahme von nichtselektiven irreversiblen MAO-Hemmern zu einem gefährlichen Blutdruckanstieg führen. 47 Depression 48 Stationäre Behandlung Bei hohem Leidensdruck und einem nicht zufriedenstellenden Ansprechen auf ambulante Therapie und Psychopharmaka ist eine Behandlung in einer psychiatrischen Klinik in Erwägung zu ziehen. Eine solche Behandlung bietet dem Patienten eine Tagesstruktur und die Möglichkeit intensiverer psychotherapeutischer und medizinischer Maßnahmen, auch solche, die ambulant nicht abrechenbar sind und somit insbesondere in der kassenärztlichen Versorgung nicht möglich sind. Häufig ist auch die medikamentöse Einstellung z. B. auf Lithium ein Grund für einen Krankenhausaufenthalt. Dabei ist es auch möglich, sich in einer Tagesklinik tagsüber intensiv behandeln zu lassen, die Nacht aber zu Hause zu verbringen. Psychiatrische Kliniken haben in der Regel offene und geschlossene Stationen, wobei Patienten auch auf geschlossenen Stationen in der Regel Ausgang haben. Stationäre Depressionsbehandlungen sind in den letzten Jahren sehr viel häufiger geworden, als extremes Beispiel ist etwa die Häufigkeit von Krankenhausbehandlungen aufgrund rezidivierender Depressionen zwischen 2001 und 2010 auf mehr als das 2,8-fache angestiegen.[86] Der Anstieg der Zahl an Krankenhausbehandlungen spiegelt jedoch nicht den der Behandlungstage wider, da sich die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus gleichzeitig verkürzte. Depressionen verursachten jedoch nach Daten der Barmer GEK im Jahre 2010 über 6 % aller Krankenhaustage und liegen damit mit großem Abstand an der Spitze aller Diagnosen. Die Erfolgsraten sind jedoch ernüchternd, so sind mehr als die Hälfte der Entlassenen auch ein Jahr nach Entlassung noch depressiv. Anzahl stationärer Behandlungen an rezidivierender Depression 2000–2010 (Deutschland) Lichttherapie Bei leicht- bis mittelgradigen depressiven Episoden im Rahmen einer saisonalen Depression kann die Lichttherapie angewendet werden. Hierbei sitzen die Patienten täglich etwa 30 Minuten vor einem Leuchtschirm, der helles weißes Licht ausstrahlt. Bei Ansprechen der Therapie kann diese über alle Wintermonate hinweg durchgeführt werden. Elektrische/elektromagnetische Stimulationen Insbesondere bei schweren und über lange Zeit gegen medikamentöse Behandlung resistenten Depressionen kommen gerade in jüngerer Zeit wieder stärker nichtmedikamentöse Behandlungsverfahren zum Einsatz, deren Wirkprinzipien jedoch weitgehend unklar sind. Elektrokrampftherapie. Das häufigste diesbezüglich eingesetzte Verfahren ist die Elektrokrampftherapie. In der Epilepsie-Behandlung fiel auf, dass bei Patienten, die gleichzeitig an einer Depression litten, nach einem epileptischen Anfall auch eine Verbesserung der Stimmung auftrat. Die Elektrokrampftherapie wird in Narkose durchgeführt und stellt dann, wenn Medikamente bei schweren Depressionen nicht wirken, eine ernsthafte Alternative dar. Vagusnerv-Stimulation. Derzeit in einigen Studien befindlich ist die Vagusnerv-Stimulation, bei der eine Art Herzschrittmacher im Abstand von einigen Minuten jeweils kleine elektrische Impulse an den Vagusnerv schickt. Diese Therapie, die ansonsten insbesondere bei Epilepsie-Patienten Anwendung findet, scheint bei etwa 30 bis 40 Prozent der ansonsten therapieresistenten Patienten anzuschlagen. Transkranielle Magnetstimulation. Ebenfalls getestet wird derzeit die transkranielle Magnetstimulation (TMS), bei der das Gehirn der Patienten durch ein Magnetfeld angeregt wird. Die Anzahl der mit den letztgenannten Verfahren behandelten Studienteilnehmer ist jedoch noch recht gering, so dass derzeit (2004) keine abschließenden Aussagen zu machen sind. Depression Transkranielle Gleichstromapplikation (tDCS). Hier wirkt ein schwacher elektrischer Strom durch den Schädelknochen hindurch auf das Gehirn ein, wodurch Depressionen laut einer neuen Studie ebenso gut gelindert werden wie mit dem Antidepressivum Sertralin. Die tDCS erfolgt bei vollem Bewusstsein. Die neuen guten Studienergebnisse konnten durch eine Optimierung der Behandlungsparameter erreicht werden. Zuvor waren die Ergebnisse eher gemischt.[87] Ernährung Wissenschaftliche Studien lassen auf die besondere Bedeutung von Eicosapentaensäure (EPA) zur Stimmungsaufhellung und günstigen Einflussnahme auf Minderung von Depressionen schließen[88] EPA ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure aus der Klasse der Omega-3-Fettsäuren. Der Wirkungsmechanismus der Omega-3-Fettsäure ist noch nicht aufgeklärt, jedoch wird eine Interaktion von Fettsäure und dem Neurotransmitter Serotonin vermutet: Ein Mangel an Serotonin wird häufig von einem Mangel an Omega-3-Fettsäure begleitet, umgekehrt scheint die Gabe der Fettsäure zur Erhöhung des Serotoninspiegels zu führen. Die orthomolekulare Medizin versucht außerdem über die Aminosäuren Tyrosin und oder Phenylalanin (in der L-Form) Depressionen günstig zu beeinflussen. Die beiden Aminosäuren werden im Körper in Noradrenalin sowie Dopamin umgewandelt. Die Erhöhung dieser Neurotransmitter kann stimmungsaufhellend sein. Es ist sicher nicht falsch, auch nach Abklingen der depressiven Beschwerden auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu achten. Dabei spielt vor allem ein gleichmäßiger Blutzuckerspiegel durch regelmäßige Mahlzeiten eine Rolle, ebenso wie ein maßvoller Umgang mit Genussmitteln wie Kaffee, Nikotin und Alkohol dazu beitragen kann, psychisch stabil zu bleiben. Andere Hilfsmittel Schlafentzug kann antidepressiv wirksam sein und wird in seltenen Fällen zum kurzfristigen Durchbrechen schwerer Depressionen im therapeutischen Rahmen eingesetzt (allerdings nicht bei einer manisch-depressiven Erkrankung). Die Methode basiert auf der Freisetzung von Serotonin durch die Fasern der hypnogenen Kerne der Raphe, die den Schlaf einleiten sollen. Eine Form der unterstützenden therapeutischen Maßnahmen ist die Sporttherapie. Wenn Sport im gesellschaftlichen Zusammenhang stattfindet, erleichtert er eine Wiederaufnahme zwischenmenschlicher Kontakte. Ein weiterer Effekt der körperlichen Betätigung ist das gesteigerte Selbstwertgefühl und die Ausschüttung von Endorphinen. Positive Effekte des Joggings bei Depressionen sind empirisch durch Studien nachgewiesen; 1976 wurde das erste Buch unter dem Titel „The joy of Running“ zu diesem Thema veröffentlicht. Es existiert eine Vielzahl von methodisch robusten Studien über den Nutzen von Sport und Bewegung bei Depression. Bei einigen Studien wurde eine vergleichbare Wirkung von Sport und Psychotherapie konstatiert[89]. Eine Metastudie von 2013 bewertet zurückhaltender, unterstreicht aber den präventiven Effekt, da „...moderate Bewegung im aeroben Bereich von mindestens 150 Minuten pro Woche (...) mit einem merklich geringeren Risiko für die Entwicklung einer Depression in Zusammenhang“ steht.[90] Andere Hausmittel – wie Entspannungstechniken, kalte Güsse nach Sebastian Kneipp, Kaffee oder Schokolade – bieten an Depressionen Erkrankten keine Hilfe, sondern können höchstens Menschen mit leichten depressiven Verstimmungen Linderung verschaffen. 49 Depression Gesellschaftliche Dimension Volkswirtschaftliche Relevanz Dem Staat und der Wirtschaft entstehen jährlich Kosten bis zu 21,9 Milliarden Euro für die Behandlung sowie aufgrund von Fehlzeiten und verminderter Produktivität der betroffenen Mitarbeiter. Knapp 25 % aller Fehltage im Beruf gehen auf das Konto von Depressionen.[91] Staatliche Maßnahmen Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen hat das Gesundheitssystem seit den 1990ern verschiedene Modellprojekte initiiert. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat den „Schutz der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung“ zu einem Hauptziel der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie ab 2013 erhoben. Das Bundesministerium für Gesundheit hat 2012 das Forschungsprojekt Deprexis zu den Möglichkeiten der Online-Therapie in Auftrag gegeben, was möglicherweise einen Weg darstellen könnte, um Versorgungslücken und lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz zu überbrücken. Die Behandlung depressiver Erkrankungen wurde 2006 als Gesundheitsziel verankert. Zu den Teilzielen gehören Aufklärung, Prävention und Rehabilitation. Gesetzliche Krankenkassen sind verpflichtet, gemeinnützige Organisationen im Bereich Selbsthilfe zu fördern, im Jahr 2011 betrug diese Förderung insgesamt rund eine halbe Million Euro. Engagement der Zivilgesellschaft Immer mehr Vereine, gemeinnützige GmbHs und Stiftungen adressieren mit ihrem Engagement das Thema Depression. Die Angebote setzen an folgenden Punkten an: • Aufklärung, Interessensvertretung und Vernetzung – hierfür setzen sich beispielsweise das Deutsche Bündnis gegen Depression e.V. oder die Deutsche Depressionsliga ein. 2011 führten diese Organisationen zusammen mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe den Patientenkongress Depression ein. Patientenkongresse gibt es für unterschiedlichste Themen, beispielsweise auch Demenz oder Krebs – Ziele sind in der Regel Information und Austausch zwischen Patienten, Wissenschaftlern und Interessensvertretern. • Individuelle Beratung – wird u.a. von lokalen Bündnissen gegen Depression e.V. oder Selbsthilfeorganisationen angeboten. Betroffene und Angehörige können sich bei diesen Organisationen informieren, sich mit Menschen in ähnlichen Situationen austauschen oder auch in Akutsituationen um Hilfe bitten, beispielsweise bei der Telefonseelsorge oder dem SeeleFon. • Selbsthilfe - Selbsthilfegruppen sind kein Ersatz für Therapien, aber sie können eine begleitende Hilfe darstellen. Selbsthilfegruppen können als lebenslange Begleitung und Rückzugsorte dienen. Einige Gruppen erwarten keine Voranmeldung, so dass Betroffene spontan bei akuten depressiven Phasen Hilfe suchen können. Als niedrigschwelliges Angebot haben sich Selbsthilfegruppen im ambulanten Bereich etabliert und leisten einen wichtigen Beitrag. In Krankenhäusern und Reha-Kliniken helfen sie Betroffenen, ihre Eigenverantwortung zu stärken und Selbstvertrauen zu erlangen. 50 Depression Literatur Allgemeines % • • • • • • • • • • • • Depression erkennen und behandeln. Informationsbroschüre für Patienten und Angehörige, herausgegeben vom Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz - Info Gesundheit. medcom, Bonn 2013, ISBN 978-3-931281-50-2 (Kostenlose Publikation, online bestellbar[92]). Martin Hautzinger, Renate de Jong-Meyer (2003): Depressionen. In: H. Reinecker (Hrsg.). Lehrbuch der Klinischen Psychologie und Psychotherapie – Modelle psychischer Störungen. 4. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hogrefe, Göttingen 2003, ISBN 3-8017-1712-7. Lilian Blöschl: Depressive Störungen. In: Urs Baumann, Meinrad Perrez (Hrsg.): Lehrbuch Klinische Psychologie. 2. 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Weblinks & Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Leitliniensynopse zum Thema „Depression“ (PDF) Stiftung Deutsche Depressionshilfe [102], Depression erforschen – Betroffenen helfen – Wissen weitergeben depressionsliga.de [103] Expertenservice zum Thema Depression, Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) [104] redaktionell betreute Linksammlung zum Thema „Depression“ [105] beim Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) [101] • • • • Einzelnachweise [1] http:/ / www. dimdi. de/ static/ de/ klassi/ icd-10-who/ kodesuche/ onlinefassungen/ htmlamtl2013/ [2] Deutscher Ärzte-Verlag: M. 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Ziel des Therapeuten ist die Ermöglichung oder Beschleunigung einer Heilung, die Beseitigung oder Linderung der Symptome und die Wiederherstellung der körperlichen oder psychischen Funktion. Verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung einer Krankheit werden oft als Therapieoptionen bezeichnet. Die Therapeutik (griechisch θεραπευτική therapeutikè) ist in der modernen Auffassung die Lehre von den Heilverfahren, die sich mit den verschiedenen Therapieformen, ihrer Wirkungsweise und ihrem Anwendungsspektrum beschäftigt. Bei der Therapie unterscheidet man: • die allgemeine Therapie, die sich am Gesamtzustand des Patienten orientiert. • die spezielle Therapie, die auf konkrete Details der Behandlung eingeht. Therapeutik Um eine entsprechende Therapie empfehlen zu können, muss zunächst eine Diagnostik vorgenommen werden. Dabei wird durch Bewertung der Beschwerden und verschiedener Untersuchungbefunde eine Diagnose erstellt. Die eigentliche Therapie besteht dann aus Maßnahmen zur Behebung der Beschwerden oder vorzugsweise der Krankheitsursache. Wenn eine Therapie aufgrund eines Krankheitsbilds angezeigt ist, spricht man von einer Indikation. Therapie Therapie beruht auf einer direkten oder indirekten Einwirkung des Therapeuten auf den Patienten. Die Möglichkeiten der Einwirkung sind vielfältig: In der Chirurgie wird der Körper des Patienten mit Werkzeugen manipuliert (Operation). Die Innere Medizin stützt sich vorwiegend auf die Verabreichung von Medikamenten (Pharmakotherapie, Chemotherapie) oder die Entfernung von pathologischen Flüssigkeiten (Punktion von Aszites oder eines Pleuraergusses). Ferner gibt es Strahlentherapien (Radiotherapien) mit ionisierender Strahlung (v. a. gegen bösartige Tumoren) oder mit einzunehmenden bzw. eingebrachten, strahlenden Substanzen (Radiojodtherapie gegen einige Geschwülste der Schilddrüse, Kontaktbestrahlung von inoperablen Tumoren mittels implantierter Kapseln), aber auch Lichttherapien bei Hautkrankheiten oder Depressionen oder die Elektrokrampftherapie unter Kurznarkose zur Durchbrechung einer schweren Depression. Die Physiotherapie bedient sich physikalischer Mittel wie Strom, Wärme- bzw. Kältetherapie, Behandlungen im Wasser, der Heilgymnastik und der Manuellen Therapie und wird großteils im Bereich der Heilung des Therapie Bewegungsapparates angewendet. Psychotherapie dient der Behandlung psychisch, emotional und psychosomatisch bedingter Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen mit Hilfe verschiedener Formen verbaler und nonverbaler Kommunikation. Dazu zählen tiefenpsychologische und verhaltenstherapeutische Ansätze ebenso wie Künstlerische Therapien (Kunsttherapie, Theatertherapie, Musiktherapie, Tanztherapie) und neuerdings Formen der virtuellen Rehabilitation. Ein wichtiger Teil der meisten Therapien ist die Kommunikation zwischen Therapeut und Patient. Sie trägt dazu bei, dass die Behandlung den subjektiven Bedürfnissen des Patienten gerecht wird und verbessert die Möglichkeiten des Patienten, selbst auf einen günstigen Krankheitsverlauf hinzuwirken. Die psychiatrische Therapie stützt sich sogar vorrangig auf Methoden systematischer Kommunikation. Gewöhnlich muss die Wirksamkeit eines Therapieverfahrens einer Überprüfung nach wissenschaftlicher Methode standhalten können, um von der Medizin als anerkannt zu gelten (siehe auch: evidenzbasierte Medizin). Dennoch werden, vor allem außerhalb von Krankenhäusern und Arztpraxen, oft Methoden eingesetzt, die diese Anforderung nicht erfüllen wie die Alternativmedizin und die Naturheilkunde. Therapieformen Je nach Ziel und Zweck der Therapie stellt man weitere Adjektive hinzu: • kausal, wenn sie die krankheitserregende Ursache beseitigt oder dies zumindest anstrebt (also z. B. die verantwortlichen Bakterien einer bakteriellen Lungenentzündung direkt antibiotisch bekämpft) • symptomatisch, wenn sie sich lediglich auf das Lindern vorhandener Beschwerden und nicht auf die auslösende Ursache richtet (z. B. schleimlösende Hustenmittel bei akuter Bronchitis, Asthma-Spray im Asthma-Anfall, nicht-medikamentöse Therapie bei Demenz). • kurativ, wenn sie die Genesung des Patienten (von mindestens einer definierten Krankheit) zum Ziel hat • palliativ, wenn sie lediglich Symptome lindert oder Komplikationen vorbeugt, ohne gegen das Grundleiden selbst zu wirken (z. B. operatives Wiederaufweiten der bösartig zugewucherten Atemwege bei Bronchialkarzinom zur besseren Atmung). • konservativ, wenn sie mit Hilfe von Medikamenten und/oder physikalischen Maßnahmen erfolgt. • operativ, wenn sie auf die chirurgische Behandlung mittels Operation eines Krankheitszustandes abzielt. • supportiv (oder unscharf adjuvant), wenn die unerwünschten Nebenwirkungen einer (meist antitumorösen) Behandlung behandelt werden (z. B. Brechreiz lindernde Medikamente bei Übelkeit durch zytostatische Chemotherapie) • kalkuliert, wenn es aus Erfahrung (z. B. unverhältnismäßiger Aufwand in der Allgemeinmedizin oder bei akuter Lebensgefahr) nicht praktikabel ist, eine gesicherte Diagnose abzuwarten und man bereits auf Verdacht beginnt zu behandeln (z. B. sofortige Gabe von Antibiotika bei Verdacht auf eine bakterielle Hirnhautentzündung) • elektiv, wenn der Zeitpunkt des Eingriffs relativ frei bestimmt werden kann (wie bei vielen ambulanten Operationen) • frustran, wenn sie vergeblich ist (z. B. frustrane Wiederbelebung) • präventiv, wenn es die vorsorgliche Behandlung einer noch nicht ausgebrochenen, aber wahrscheinlich zukünftig auftretenden Erkrankung ist (z. B. eine spezielle Diät schon vor Auftreten erster Symptome bei gewissen, in Routineuntersuchungen festgestellten angeborenen Stoffwechselkrankheiten: siehe Screening). • Prophylaxe (Zahnmedizin) im Sinne der Therapie potentiell Zahnerkrankungen auslösender Faktoren. Die Impfungen sind eine Stärkung des Körpers gegen die Anfälligkeit gegenüber möglichen Infektionskrankheiten (Schutzimpfungen) und damit keine Therapie im engeren Sinne. Anders, wenn eine Infektion bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits erfolgt ist. In diesem Fall ist die Inkubationszeit des Erregers noch nicht vollständig abgelaufen (der Erreger ist also noch nicht „angegangen“). In diesem Fall handelt es sich um eine therapeutische Impfung (z. B. bei Verdacht auf Tollwut) mit der man den Erreger gewissermaßen „überholen“ kann, so dass er auf 56 Therapie ein vorbereitetes Immunsystem trifft. Übertherapie/Fehltherapie Unsinnige Ausweitung von Therapie (und Diagnostik) nennt man Polypragmasie, eine unangemessene Therapie (und Diagnostik) ist ein Behandlungsfehler und kann zu Komplikationen führen. Therapieresistenz Von einer Therapieresistenz wird gesprochen, wenn ein kranker Mensch nicht (mehr) auf Behandlungen anspricht, die nach aktuellem Wissensstand fachlich korrekt durchgeführt wurden und im Regelfall mindestens zu einer Besserung der Symptomatik oder im günstigsten Fall zu einer Heilung der Erkrankung hätten führen müssen. Ist dies nicht gegeben, wird der Zustand als therapieresistent bezeichnet. Dann muss über alternative Therapieverfahren nachgedacht werden. Möglich ist jedoch auch, dass der Patient als austherapiert eingestuft werden muss und die weitere Behandlung keinen kurativen Anspruch mehr hat. Einzelnachweise [1] (http:/ / www. operone. de/ griech/ wad109. html) ATS Sprachendienst Wörterbuch altgriechisch-deutsch Internetabhängigkeit Mit Internetabhängigkeit, auch Internet- oder Onlinesucht, wird das Phänomen bezeichnet, das Internet übermäßig, das heißt gesundheits- und persönlichkeitsgefährdend, zu nutzen. Im englischen Sprachraum finden sich die Begriffe „internet addiction (disorder)“, „pathological internet use“ und „compulsive internet use“, also pathologische bzw. zwanghafte Verwendung des Internet, die damit das Problemfeld auch besser beschreiben. Erscheinungsformen Es können mindestens drei Bereiche beschrieben werden, in denen pathologische Internet- bzw. Computer-Nutzung auftreten kann (online und/oder offline): • Computerspiele • sexuelle Inhalte • schriftliche Kommunikation (E-Mail, Chatten, Internetforen etc.)[1]. Internetabhängigkeit verursacht wie andere Verhaltensstörungen die Vernachlässigung üblicher Lebensgewohnheiten, sozialer Kontakte, der persönlichen Versorgung und Körperhygiene, da ein Großteil der zur Verfügung stehenden Zeit im Internet verbracht wird. Im Extremfall kann die virtuelle Welt zu einem vermeintlich vollständigen Ersatz für sonstige reale soziale Kontakte werden und damit zu sozialer Isolation führen. Nach außen wird die Sucht verheimlicht oder man will sie nicht wahrhaben, verharmlost sein Verhalten. Häufige Entzugserscheinungen sind schlechte Laune, Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Schweißausbrüche. Unter Umständen schlägt sich die Abhängigkeit auch in Faulheit nieder und in der Überzeugung, dass das Leben ohne Computer sinnlos sei. Als besonders gefährdet gelten depressive und einzelgängerisch veranlagte Menschen. Wenn der Druck des Alltags sehr groß wird, kann die virtuelle Welt eine Fluchtmöglichkeit bieten, wobei alltägliche Aufgaben und gesellschaftliche Anforderungen vernachlässigt werden. Als Triebfeder gelten die Verfolgung bestimmter Aufgaben, Realitätsflucht und das Experimentieren mit der Identität sowie die Kombination aus Befriedigung des so genannten Spieltriebs und des 57 Internetabhängigkeit Kommunikationsbedürfnisses. Die Simulation gesellschaftlichen Aufstiegs kann ebenso eine Rolle spielen wie das Gefühl von Omnipräsenz. Depressive Menschen finden virtuelle Entlastung, narzisstische Persönlichkeiten befriedigen ihren Machtanspruch, Jugendliche haben neue Möglichkeiten, ihre Grenzen auszuloten, und die vermeintliche Möglichkeit, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Bei Teilnehmern an Vielspieler-Rollenspielen (so genannte „MMORPGs“) und „Browsergames“ kann es dazu kommen, dass sie ihre Spielerfolge in die Realität mitnehmen, um sich gegen andere Spieler/Freunde zu behaupten. Oft sind Spielerfolge der Ersatz für Erfolge im echten Leben und werden von den Betroffenen als wichtiger erachtet, als sich der eigenen Realität zu widmen. Begrifflichkeit Umgangssprachlich wird zwar von einer „Sucht“ gesprochen. Da es sich hierbei allerdings nicht um eine stoffgebundene Abhängigkeit handelt, welche in der Klassifikation der ICD-10 erfasst wird, behilft man sich in der Wissenschaft mit der Klassifikation als Störung der Impulskontrolle.[2] Diese Einordnung ist jedoch auch nicht korrekt, da dadurch weder die vorhandene Toleranzentwicklung noch die entstehenden Entzugssymptome erfasst werden. Einige Wissenschaftler (zum Beispiel der Psychiater Bert te Wildt) sehen die Internetabhängigkeit nicht als eigenständige Krankheit an, sondern als Syndrom im Rahmen einer bereits bestehenden psychischen Störung, zum Beispiel einer Depression. Die Diskussionen zwischen den unterschiedlichen wissenschaftlichen Positionen dauern an. Problematisch ist außerdem, dass Internetabhängigkeit zum Teil als Überbegriff für weitere Störungen wie zum Beispiel Online-Kaufsucht, Computersucht, Internetsexsucht, Computerspielsucht und Online-Glücksspielsucht verwendet wird. Bereits etablierte psychische Störungen werden so auf Onlineaktivitäten übertragen, was ebenfalls zu konträren Positionen innerhalb der wissenschaftlichen Diskussionen führt. Um die Erforschung zu fördern und bessere Präventions- und Therapiemöglichkeiten entwickeln zu können, sollen die Voraussetzungen für eine Anerkennung der „Online-/Neue Mediensucht“ bei der Weltgesundheitsorganisation geprüft werden.[3] Symptome Die Abgrenzung zu „normalem“ Verhalten ist fließend und kann nicht klar definiert werden. Indikatoren können Mangelerscheinungen oder unkontrolliertes Surfen im Internet sein, darüber hinaus: • häufiges unüberwindliches Verlangen, das Internet zu benutzen • Kontrollverluste (d. h. länger „online“ bleiben als man sich vorgenommen hatte) verbunden mit diesbezüglichen Schuldgefühlen • sozial störende Auffälligkeit im engsten Kreis der Bezugspersonen (Freunde, Partner, Familie), häufige Rügen durch unmittelbare Bezugspersonen • nachlassende Arbeitsleistung • Verheimlichung/Verharmlosung der Netz-Aktivitäten vor der Umwelt • psychische Irritabilität bei Verhinderung des Internet-Gebrauchs (kann sich auswirken in Form von Nervosität, Reizbarkeit und Depression) • mehrfach fehlgeschlagene Versuche der Einschränkung Zudem finden einige soziale Interaktionsformen mittlerweile auch mittels des Internets statt, die bislang Bereichen zugerechnet wurden, die von einer Internetabhängigkeit ausgenommen schienen, wie z. B. online vorgenommene Verabredungen oder gemeinschaftliches Anfertigen von Hausaufgaben bei Facebook – auch dieser Umstand erschwert eine Abgrenzung zu „normalem“ Verhalten, da diese angenommene Normalität stetem Wandel 58 Internetabhängigkeit unterliegt.[4] Therapie Da in der Medizin noch immer keine Einigung über Bezeichnung und Diagnose herrscht, werden von den Deutschen Krankenkassen und den Deutschen Rententrägern die Diagnosen "Computersucht“ oder "Internetabhängigkeit" bisher nicht als Krankheit anerkannt. Um den Betroffenen dennoch helfen zu können, wird auf die Diagnose F63.9 im ICD-10 "Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet" zurückgegriffen, bei welcher die Kosten der theapeutische Maßnahmen übernommen werden. In Deutschland ist auch, im Rahmen der Wiedereingliederung, eine teilweise oder vollständige Kostenübernahme durch das Sozialamt möglich, wenn die Kosten der Maßnahme die eigenen Möglichkeiten übersteigt und kein anderer Kostenträger existiert. Therapien sind inzwischen in nahezu jeder Einrichtung möglich, welche sich mit Sucht und Abhängigkeit beschäftigt. Die Therapie kann stationär, teilstationär oder auch ambulant erfolgen. Dabei stehen verschiedene therapeutische Maßnahmen zur Verfügung: • • • • • • • stationäre Therapie Adaption teilstationäre Unterbringung Tagesklinik Einzelgespräche indikative Gruppen Selbsthilfegruppen Das spezielle Problem der Therapie gegen die Internetabhängigkeit ist dabei, dass das gewöhnliche Therapieziel einer stofflichen Abhängigkeit, nämlich die möglichst vollständige Abstinenz, nicht erreichbar ist. Computer und andere elektronische Medien gehören zum alltäglichen Leben. Im Rahmen einer Therapie können die Betroffenen jedoch einen bewussteren sowie gesellschaftlich tolerierten und angepassten Umgang mit dem Medium Computer und der Internetnutzung lernen. Dabei müssen häufig auch Folgeprobleme behandelt werden. So beinhaltet eine Therapie wie bei anderen Verhaltenstherapien Anreize, das Interesse der Betroffenen an Sport und anderen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten zu wecken. Zudem müssen bei jugendlichen Betroffenen in der Regel die jeweiligen Eltern einbezogen werden, da gegebenenfalls das Vertrauen zwischen Kindern und Eltern gestört ist und neu aufgebaut werden muss. Bei (Ehe-)Partnern ist unter Umständen eine Eheberatung indiziert, um gemeinsam Strategien zur Abhängigkeitsbewältigung wie auch zur Rettung der Beziehung zu finden. Allgemein anerkannt ist die hohe Bedeutung von Selbsthilfegruppen für die Therapie. Viele Therapeuten sind inzwischen der Überzeugung, dass ein nachhaltiger Therapieerfolg durch den Besuch von Selbsthilfegruppen überhaupt erst möglich ist. Dabei ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe nicht an die Teilnahme an einer stationären oder ambulanten Therapie gebunden. Da im Bereich der Computer-, Online- und Medienabhängigkeit (noch) kein hoher Bedarf an Selbsthilfegruppen existiert und aufgrund der zahlreichen Parallelen zur Glücksspielsucht finden sich meist Computer- und Glücksspielsüchtige zu gemeinsamen Selbsthilfeguppen zusammen. 59 Internetabhängigkeit Epidemiologie Die Regierung von Südkorea schätzt, dass etwa 210.000 koreanische Kinder und Jugendliche von Internetabhängigkeit betroffen sind (2,1 % zwischen 6 und 19 Jahren). Für die USA liegen keine genauen Schätzungen vor.[5] Internetsucht in Deutschland Einer im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums durchgeführten, am 25. September 2011 in Berlin vorgelegten Studie[6] zufolge gibt es in Deutschland nach neuen Schätzungen mehr Internetsüchtige als Glücksspielabhängige. Demnach sind in Deutschland rund 560.000 Menschen vom Internet abhängig. So sei bei 1 % der 14- bis 64-Jährigen eine Internetabhängigkeit wahrscheinlich, bei 4,6 % läge bei mindestens 4 Stunden online eine „problematische Internetnutzung“ vor. Diese Zahl entspricht etwa dem Anteil der Cannabis-Konsumenten in Deutschland. Der Anteil der Glückspielsüchtigen liegt bei etwa 0,3 bis 0,5 %, also etwa 250.000 Personen. Der Anteil der Internet-Süchtigen liegt bei den Jugendlichen höher als bei den Älteren. Laut Studie sollen 2,4 % der 14bis 24-Jährigen internetabhängig sein. 13 % gelten als „problematisch in ihrer Internetnutzung“. In der Altersgruppe der 14- bis 16-Jährigen sind Mädchen mit 4,9 % stärker gefährdet als Jungen, die zu 3,1 % von der Online-Nutzung abhängig sind. In der Gruppe der bis 24-Jährigen ist das Verhältnis in etwa gleich. Insgesamt sollen Männer in der Regel häufiger unter Internetsucht leiden als Frauen. Weibliche Nutzer konzentrieren sich dabei mit 77 % stärker auf soziale Netzwerke wie Facebook, junge Männer auf Computerspiele.[7] Der Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags veranstaltete federführend im April 2008 eine Öffentliche Anhörung von Sachverständigen zum Thema Onlinesucht. Der Drogenbericht der Bundesregierung 2009[8] widmet der Onlinesucht erstmals ein eigenes Kapitel und kommt zu dem Resultat: „Aus gesundheitlicher Sicht hat die suchtartige Nutzung des Internets an Gewicht gewonnen. Vor allem männliche Jugendliche und junge Erwachsene zeigen häufiger ein sich verlierendes, entgleitendes und in Extremfällen psychopathologisch auffälliges Online-Nutzungsverhalten insbesondere in Bezug auf Online-Spielewelten“.[9][10] Studien • Stress und Sucht im Internet, 1999 PDF [11] (727 kB); abgerufen am 27. September 2012 • Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Drogen- und Suchtbericht. Mai 2011, PDF [12] (1,5 MB); abgerufen am 27. September 2012 • Bericht an das Bundesministerium für Gesundheit: Prävalenz der Internetabhängigkeit (PINTA), 2011 PDF [13] (298 kB); abgerufen am 27. September 2012 • Bericht an die EU-Kommission - Safer Internet Programme: The development of adaptive and maladaptive patterns of Internet use among European adolescents at risk for Internet addictive behaviours: A Grounded theory inquiry (EU NET ADB), 2012 PDF [14] (727 kB); abgerufen am 15. März 2013 Literatur • Sabine M. Grüsser, Carolin N. Thalemann: "Verhaltenssucht - Diagnostik, Therapie, Forschung", 2006 ISBN 3-456-84250-3 • Gabriele Farke: Onlinesucht – wenn Mailen und Chatten zum Zwang werden, 2003, Kreuz Verlag GmbH&Co Kg, ISBN 3-7831-2291-0 • S. Kratzer: Pathologische Internetnutzung – eine Pilotstudie zum Störungsbild, 2006, ISBN 3-89967-317-4 • C. Möller: Internet- und Computersucht bei Kindern und Jugendlichen in: M. Backmund, Suchtmedizin, 13. Erg.Lfg. 2008 (9): S.25-45; (10): S.78-79, Landsberg, Ecomedverlag • Mücken, D., Teske, A., Rehbein, F., te Wildt, B. (Hrsg.): Prävention, Diagnostik und Therapie von Computerspielabhängigkeit, 2010, 228 Seiten, Pabst Science Publishers, ISBN 978-3-89967-608-2 60 Internetabhängigkeit • Petersen, K.-U., Thomasius, R.: Beratungs- und Behandlungsangebote zum pathologischen Internetgebrauch in Deutschland, 2010, 344 Seiten, Pabst Science Publishers, ISBN 978-3-89967-663-1 • Roman Pletter: Internet-Abhängigkeit: Krankheit oder Medienhype?, Deutsches Ärzteblatt, Ausgabe Juni 2002, Seite 269 – [15] [16] • Oliver Seemann: Die Internet-Süchtigen, 2001, Laufen, K M, ISBN 3-87468-181-5 • te Wildt, B.: Medialität und Verbundenheit – Zur psychopathologischen Phänomenologie und Nosologie von Internetabhängigkeit, 2010, 384 Seiten, Pabst Science Publishers, ISBN 978-3-89967-609-9 • Kurosch Yazdi: Junkies wie wir. Spielen. Shoppen. Internet. Was uns und unsere Kinder süchtig macht, 2013, 208 Seiten, Edition a, ISBN 978-3990010525, s. auch Rezension von K. Seliger [17] • Hans Zimmerl: Internetsucht in: Sucht und Suchtbehandlung, Verlag LexisNexis ARD Orac 2004; Bestellnummer: 86.17.01; ISBN 3-7007-2629-5 Weblinks • Aktuelle Daten u.a. zur Prävalenz und zu den klinischen Studien zur Therapie der Internetabhängigkeit [18] • Kritische Analyse des Begriffs (Uni Oldenburg) [19] • Jan Rähm: Suchtfalle Internet – Präventionskampagne gegen Computer-Abhängigkeit. [20] Sprechstunde im Deutschlandfunk am 26. Januar 2010, abgerufen am 7. Mai 2010 • Internetsucht - Onlinesucht [21], Website von Werner Stangl • Extrathema Exzessive Mediennutzung [22], SCHAU HIN! - der Medienratgeber für Familien Einzelnachweise [1] Jerald J. Block: Issues for DSM-V: Internet Addiction. American Journal of Psychiatry, 2008, 165 (3), S. 306-307, . [2] Study finds computer addiction is linked to impulse control disorder (http:/ / www. theaustralian. news. com. au/ story/ 0,20867,20632039-27699,00. html) The Australian News, 24. Oktober 2006 [3] Deutscher Bundestag, Drucksache 16/13382 – Antrag (http:/ / dip21. bundestag. de/ dip21/ btd/ 16/ 133/ 1613382. pdf). 17. Juni 2009. (PDF-Datei; 48 KB) [4] "Das Web ist im Alltag angekommen." (http:/ / www. spiegel. de/ netzwelt/ web/ 0,1518,711221,00. html) Spiegel Online, 11. August 2010 [5] The American Journal Of Psychiatry (http:/ / ajp. psychiatryonline. org/ cgi/ content/ full/ 165/ 3/ 306) Editorial zu epidemiologischen Kulturunterschieden der Internetabhängigkeit [6] Prävalenz der Internetabhängigkeit, Bericht an das Bundesministerium für Gesundheit, 2011 (http:/ / www. drogenbeauftragte. de/ fileadmin/ dateien-dba/ DrogenundSucht/ Computerspiele_Internetsucht/ Downloads/ PINTA-Bericht-Endfassung_280611. pdf) (PDF-Datei; 298 kB) [7] Internetsucht auf Niveau von Cannabis-Konsum. In: Berliner Morgenpost 26. September 2011. (http:/ / www. morgenpost. de/ web-wissen/ article1775967/ Internetsucht-auf-Niveau-von-Cannabis-Konsum. html) Vgl. auch Mehr Süchtige nach Internet als nach Glücksspielen. In: MDR 26. September 2011. (http:/ / www. mdr. de/ nachrichten/ internetsucht100. html) [8] Bundesministerium für Gesundheit: Drogen- und Suchtbericht. Mai 2009 (http:/ / www. bmg. bund. de/ cln_169/ SharedDocs/ Downloads/ DE/ Drogen-Sucht/ Drogen_20und_20Sucht_20allgemein/ Drogen-_20und_20Suchtbericht_202009,templateId=raw,property=publicationFile. pdf/ Drogen- und Suchtbericht 2009. pdf), PDF (1,5 MB); abgerufen am 13. Juli 2010 [9] Drogen- und Suchtbericht 2009 veröffentlicht (http:/ / www. bmg. bund. de/ cln_117/ nn_1191726/ SharedDocs/ Pressemitteilungen/ DE/ Drogenbeauftragte/ 2009/ 09-05-04_20Drogen-_20und_20Suchtbericht_202009. html?__nnn=true), Bundesministerium für Gesundheit, Pressemitteilung, 4. Mai 2009 [10] Internet und Computerspiele – wann beginnt die Sucht? (http:/ / www. bmg. bund. de/ cln_160/ nn_1191726/ sid_047790B527EB30C02209A48516D5B3EB/ nsc_true/ SharedDocs/ Standardartikel/ DE/ AZ/ D/ Glossar-Drogenbeauftragte/ Jahrestagung_20der_20DdB_20Neue_20Medien_20Vorank_C3_BCndigung. html?__nnn=true) Jahrestagung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, 3. Juli 2009 [11] http:/ / www. andre-hahn. de/ downloads/ vortraege/ 1999/ 1999_Stress_Sucht_Internet_Charite. pdf [12] http:/ / www. drogenbeauftragte. de/ fileadmin/ dateien-dba/ Service/ Publikationen/ Drogen_und_Suchtbericht_2011_110517_Drogenbeauftragte. pdf [13] http:/ / www. drogenbeauftragte. de/ fileadmin/ dateien-dba/ DrogenundSucht/ Computerspiele_Internetsucht/ Downloads/ PINTA-Bericht-Endfassung_280611. pdf [14] http:/ / www. eunetadb. eu/ files/ docs/ Qualitative_Report_D5. pdf [15] http:/ / www. aerzteblatt. de/ v4/ archiv/ artikel. asp?src=suche& id=33603 [16] http:/ / www. psychologie-aktuell. com/ 30. html?& tx_ttnews%5Btt_news%5D=49& tx_ttnews%5BbackPid%5D=143& cHash=1c4e74d877 61 Internetabhängigkeit [17] [18] [19] [20] [21] [22] 62 http:/ / www. gesundheit-sachsen. de/ Leipzig/ News/ 19613. html http:/ / internetabhängigkeit. org/ http:/ / www. uni-oldenburg. de/ bssb/ 11741. html http:/ / www. dradio. de/ dlf/ sendungen/ sprechstunde/ 1113149/ http:/ / arbeitsblaetter. stangl-taller. at/ SUCHT/ Internetsucht. shtml http:/ / www. schau-hin. info/ extrathemen/ exzessive-mediennutzung. html Störung der Impulskontrolle Als Störung der Impulskontrolle oder Impulskontrollstörung wird in der Psychiatrie und der Klinischen Psychologie ein Verhaltensablauf bezeichnet, bei dem ein als unangenehm erlebter Anspannungszustand durch ein bestimmtes impulsiv ausgeübtes Verhalten aufgelöst wird. Nach der Beschreibung in der ICD-10 ist es „durch wiederholte Handlungen ohne vernünftige Motivation gekennzeichnet, die nicht kontrolliert werden können und die meist die Interessen des betroffenen Patienten oder anderer Menschen schädigen“.[1] Das impulsive Verhalten wird dranghaft, oft automatisch ausgeführt. Es wird zwar bewusst erlebt, kann aber willentlich nicht oder nur schwer verhindert werden. Impulskontrollstörungen können somit als Volitionsstörung aufgefasst werden, oder – in neuropsychologischer Perspektive – als Störung der exekutiven Funktionen. Die impulsiv ausgeübten Verhaltensweisen können eine sehr große Bandbreite umfassen: Essen, Kaufen, Spielen, Nägelkauen, Mit-dem-Auto-Rasen, exzessive Masturbation, Selbstverletzungen (teilweise auch bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung). Voraussetzung für eine Bewertung impulsiven Verhaltens als psychische Störung ist, dass es als unangepasst gelten kann, also entweder nicht den vernunftorientierten Zielen der betreffenden Person entspricht oder dem Betroffenen selbst oder anderen Personen Schaden zufügt (z. B. Schulden, Unfälle, Verletzungen). Klassifikation Klassifikation nach ICD-10 F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle ICD-10 online (WHO-Version 2013) [1] Die Klassifikation psychischer Störungen der Weltgesundheitsorganisation (fünftes Kapitel der ICD-10) klassifiziert folgende konkreten Störungsbilder gesondert im Abschnitt Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle: • • • • pathologisches Spielen (F63.0) pathologische Brandstiftung (F63.1) pathologisches Stehlen (F63.2) pathologisches Haarezupfen (F63.3) Andere Impulskontrollstörungen sind als sonstige abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle (F63.8) zu klassifizieren, auch die im DSM-IV gesondert gelistete intermittierende explosible Störung, die durch zeitweilig auftretende aggressive Ausbrüche gekennzeichnet ist. Störung der Impulskontrolle Therapie Behandlungsansätze arbeiten u. a. mit kognitiver Verhaltenstherapie. Ziel ist in diesem Fall, nicht nur den Impuls durch entsprechende bewusste Aufmerksamkeitslenkung (Anzeichen, Auslöser) zu verhindern, sondern alternatives funktionaleres Verhalten (also etwas, das besser hilft und der Person längerfristiger nutzt) zu lernen. Psychoanalytische Behandlungsansätze sehen Störungen der Impulskontrolle als ein Symptom, das im Zusammenhang mit den verschiedensten psychischen Störungen auftreten kann. Diese Therapien zielen darauf ab, die innere Psychodynamik so zu verändern, dass psychische Funktionen bzw. Kompetenzen wie die Impulskontrolle und die Fähigkeit zur zielorientierten und realitätsgerechten Selbststeuerung dem Betroffenen wieder zur Verfügung stehen oder sich neu entwickeln. Literatur • Martin Hautzinger, Elisabeth Thies: Klinische Psychologie: Psychische Störungen kompakt. Beltz, Weinheim 2009, ISBN 978-3-621-27755-6. Weblinks • ICD-10-Code F63 [2] • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie zu "Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle" [3] Einzelnachweise [1] ICD-10-Code F63 (http:/ / www. icd-code. de/ icd/ code/ F63. -. html) [2] http:/ / www. icd-code. de/ icd/ code/ F63. -. html [3] http:/ / www. uni-duesseldorf. de/ AWMF/ ll/ 028-013. htm 63 Schuldgefühl Schuldgefühl Das Schuldgefühl ist eine – normalerweise als negativ wahrgenommene – soziale Emotion, welche aus der bewussten oder unbewussten Überzeugung, etwas Falsches getan zu haben, entsteht. Mögliche körperliche Reaktionen (Erröten, Schwitzen, eventuell sogar depressive Verstimmung, Fieber oder Magenverstimmung) sind oft vergleichbar mit denen der Scham oder Angst, aber meist schwächer ausgeprägt. Schuld, Scham und Verantwortungsgefühl können leicht verwechselt werden, d. h. die Abgrenzung im Erleben des Individuums ist häufig schwierig. In der Fachliteratur wird Scham von Schuld mittels der Bewertungsgrundlage des Verhaltens abgegrenzt: Während Schuld durch eine negative Bewertung eines Verhaltens erzeugt wird („ich habe etwas Falsches getan“), wird Scham durch eine negative Bewertung des globalen Selbsts erzeugt („ich bin ein schlechter Mensch“). In der ursprünglich auf Freud zurückgehenden Tiefenpsychologie wird das Schuldgefühl durch das „Über-Ich“ ausgelöst. Die Fähigkeit zum Erleben von Schuldgefühlen und deren Auslösbarkeit durch charakteristische aktuelle Lebensereignisse wird nach analytischen und tiefenpsychologischen entwicklungspsychologischen Theorien innerhalb charakteristischer Lebensphasen in der Kindheit erworben. Auslöser Schuldgefühle werden, sofern die Fähigkeit dazu vom Individuum schon erworben wurde, ausgelöst, wenn eine sozial unerwünschte Handlung begangen wird. Dies können sein: • Verstöße gegen Normen, Gebote oder Verbote und/oder • die Nichterfüllung einer sittlichen oder moralischen Pflicht. Offensichtliche auslösende Faktoren können beispielsweise ein verursachter Schaden, Versäumnis eines Termins oder ähnliche (unnötige bzw. vermeidbare) Fehler sein. Spezifische Gründe können vorliegen, wenn Menschen das Verpassen von Chancen bereuen oder im Nachhinein an der Richtigkeit getroffener Lebensentscheidungen zweifeln. Obwohl dies quälende Gefühle bereitet, besteht deren tieferer Sinn darin, dass sie aus vergangenen Irrtümern lernen und ab dann bessere und für sich stimmigere (= plausiblere) Entscheidungen treffen können. Zudem kann das Schuldgefühl aber auch durch objektiv schwer nachvollziehbare Auslöser entstehen. Es wird normalerweise entweder von der Umwelt oder vom Betroffenen selbst entwickelt und verstärkt. Hierbei meist mitverantwortlich ist eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Disposition, Persönlichkeitsstörung oder psychische Erkrankung, wie z.B. bei der mittelschweren oder schweren depressiven Episode. (Siehe auch Selbstwert, Selbstachtung.) Ein häufig beobachtetes Phänomen ist die Entwicklung von Schuldgefühlen wenn folgende Bedingungen gleichzeitig gegeben sind: 1. plötzlich auftretende Situation, die 2. emotional belastet (z. B. plötzlicher Tod oder Unfall einer nahestehenden Person, Erleben sexuellen Missbrauchs, aber auch nach dem Erfahren von weit entfernten Naturkatastrophen wenn sie für den Betreffenden emotional belastend sind). In diesen Fällen ist keine persönliche Disposition ausschlaggebend. Reaktionen Schuldgefühle können Gewissensbisse, Ärger, Angst und sogar Panik hervorrufen; siehe auch Assoziation (Psychologie). Die Person wird von innerer Unruhe getrieben sein, ein schlechtes Gewissen haben und allgemein unter einem bedrückenden Gefühl leiden. Zweifel, Selbstvorwürfe und die ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Fehlverhalten sind typisch. Sie empfindet ausgeprägte Reue, also den Wunsch, das Geschehene ungeschehen zu machen bzw. die Schuld wiedergutzumachen. In manchen Fällen sind Schuldgefühle auch Auslöser für Selbstverletzendes Verhalten (SVV). 64 Schuldgefühl Schuldgefühle im Kognitivismus Nach der Kognitiven Verhaltenstherapie entstehen Schuldgefühle, wenn der Betroffene sein Verhalten als falsch bewertet und sich dafür als Mensch verurteilt. Sie werden in einigen Richtungen dieser Therapieform nicht als „Gefühle“, sondern als Bewertungen und Schlussfolgerungen angesehen, die (aus dieser Sicht korrekte) zugehörige Emotion ist Scham; der Begriff Schuldgefühl oder Schuldgefühle wird daher in strenger Auslegung nicht verwendet, eine Abgrenzung unterbleibt somit (z. B. Stavemann, 2008[1]). Demnach können Schuldgefühle bzw. Scham überwunden werden, wenn Bewertung und Schlussfolgerung überprüft und korrigiert werden. Oftmals sehen sich Betroffene verantwortlich für Ereignisse, die nicht oder nur zum Teil unter ihrer Kontrolle lagen. Betroffene trennen auch häufig nicht zwischen ihrer Person und einem einmaligen Verhalten zu einem bestimmten Zeitpunkt. Betroffene verknüpfen das Begehen von Fehlern – den Verstoß gegen (in diesem Ansatz eben immer eigenen, verinnerlichten) Normen – mit einer Bewertung ihrer gesamten Person, bzw. fällen ein Urteil über sich als Mensch, bzw. wertvollen oder wertlosen Menschen (im Sinne einer pathologischen Selbstwertbestimmung). Dies sind in der Regel tief verwurzelte und inzwischen unbewusst ablaufende Bewertungsprozesse. Innerhalb der Kognitiven Verhaltenstherapie werden Schuldgefühle bzw. Scham als nicht hilfreich gewertet. Denn sie machen das Verhalten nicht ungeschehen, führen nicht unbedingt zu einer Wiedergutmachung und auch nicht zur Vermeidung zukünftigen Fehlverhaltens. Übernahme von Verantwortung und Reue sollen demnach genügen. Die Aufdeckung und Bearbeitung unbewusster Bewertungsprozesse und ein (langwieriges) Neulernen und damit auch ein konsequentes wiederholtes Einüben bei gleichzeitigem emotionalen Erleben neuer Bewertungsmuster sind daher zentraler Gegenstand der Kognitiven Verhaltenstherapie. Religiöse Bedeutung Der Buddhismus stellt das Schuldgefühl weitgehend in den Bereich des Leids, von welchem man sich über den Weg der Akzeptanz befreien muss. Das zentrale Dogma des Christentums vom Sühnetod Christi am Kreuz führt dazu, das Gewissen von vorhandenem Schuldgefühl zu befreien, um so ein Umdenken (Metanoia) des Menschen möglich zu machen.[2] Quellen [1] Stavemann, H. (2008). KVT-Praxis: Strategien und Leitfäden für die Kognitive Verhaltenstherapie. Weinheim: Beltz/PVU (2. Aufl.). [2] vgl. Rechtfertigung (Theologie) Literatur • Doris Wolf: Wenn Schuldgefühle zur Qual werden. Wie Sie Schuldgefühle überwinden und sich selbst verzeihen lernen. PAL Verlag 2003, ISBN 3-923614-68-3 • Neal Roese: Ach, hätt' ich doch!: Wie man Zweifel in Chancen verwandelt, Eichborn; Auflage: 1., Aufl. (März 2007), ISBN 3821856513 65 Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie (von griechisch _`ab psychḗ ‚Atem, Hauch, Seele‘ uce fghijgkglm therapeúein ‚pflegen, sorgen‘) ist das gezielte Behandeln einer psychischen Störung oder psychischer Folgen körperlicher Erkrankungen mit Hilfe verbaler Interventionen oder übender Verfahren auf der Grundlage einer therapeutischen Arbeitsbeziehung. Dabei werden wissenschaftlich-anerkannte Methoden angewendet. Psychologische Verfahren, die nicht die Diagnose und Heilung von psychischen Störungen zum Gegenstand haben, wie z.B. Probleme der Lebensführung, werden dem Bereich der beratenden Psychologie zugeordnet. Leistungserbringer In Europa ist der Zugang zur Berechtigung zur Ausübung von Psychotherapie unterschiedlich geregelt. Insgesamt ist Psychotherapie nur in elf EU-Staaten gesetzlich geregelt. Deutschland Berechtigt zur Ausübung von Psychotherapie im Sinne der Heilkunde sind: • Psychologische Psychotherapeuten (Diplom- bzw. Master Psychologen mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung und Approbation) • Ärztliche Psychotherapeuten (Ärzte mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung) • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten • Heilpraktiker für Psychotherapie (Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie) Österreich In Österreich fallen mehr Indikationen und Verfahren unter den Begriff "Psychotherapie" und die Zugangsvorraussetzung zum Psychotherapeutenberuf sind wesentlich weiter gefasst als bspw. in Deutschland. So ermöglicht in Österreich u.a. ein Studium der Medizin, der Pädagogik, der Philosophie, der Psychologie, der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft oder der Theologie oder ein Studium für das Lehramt an höheren Schulen eine Ausbildung zum Psychotherapeuten.[1] Hauptformen der Psychotherapie Psychotherapie wird entlang theoretischer Grundannahmen und praktischer Methoden in zwei verschiedene Hauptformen unterschieden: Verhaltenstherapien Verhaltenstherapeutische Verfahren basieren in der Regel auf dem Modell der klassischen Konditionierung. Sie haben zum Ziel, eine Extinktion, Gegenkonditionierung oder Habituation zu erreichen. Häufig werden den Patienten Methoden an die Hand gegeben, die ihnen dabei helfen sollen, ihre Probleme zu überwinden. Angestrebt wird auch die Ausbildung und Förderung von Fähigkeiten und die Ermöglichung einer besseren Selbstregulation. Beispielsweise versucht die kognitive Verhaltenstherapie, dem Betroffenen seine Gedanken und Bewertungen verständlich zu machen, diese gegebenenfalls zu korrigieren und in neue Verhaltensweisen umzusetzen. 66 Psychotherapie 67 Tiefenpsychologische Therapien Im Rahmen von tiefenpsychologischen Verfahren nop qp rst analytischen Psychotherapie) und in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie findet eine Auseinandersetzung mit unbewussten, in der Lebensgeschichte, meist in der Kindheit grundgelegten Motivationen und Konflikten statt. Das Ziel ist hierbei, ein tieferes Verständnis des eigenen Selbst zu erreichen sowie Hintergründe und Ursachen von bestehendem Leid zu klären, damit dieses aufgelöst oder abgeschwächt werden kann. Psychotherapieverfahren Es gibt eine Vielzahl von Schulen und Methoden der Psychotherapie, von denen einige nur noch historisch bedeutsam sind, aber kaum noch angewandt werden. Bei vielen Methoden handelt es sich um Weiterentwicklungen, Spezialisierungen oder Abspaltungen. Nicht alle Ansätze nehmen in Anspruch, zur Heilung psychischer Störungen beitragen zu können. Einige Methoden wurden nicht für die Psychotherapie konzipiert, sondern für Beratung oder als Selbsterfahrungstechnik. Die Rolle der einzelnen Methoden im Gesundheitswesen der deutschsprachigen Länder ist sehr unterschiedlich. Richtung analytisch Methode Gründer Psychoanalyse Sigmund Freud Individualpsychologie Alfred Adler Analytische Psychologie C. G. Jung Gruppenpsychoanalyse Pratt, Burrow, Schilder Deutschland Österreich Schweiz Daseinsanalyse Ludwig Binswanger Dynamische Gruppenpsychotherapie Raoul Schindler – – – Hypnosepsychotherapie Milton Erickson (1) Katathym-Imaginative Psychotherapie Hanscarl Leuner Konzentrative Bewegungstherapie Gindler, Stolze, Cserny Transaktionsanalyse Eric Berne Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankl Gestalttherapie Perls, Perls, Goodman – – – – Carl R. Rogers (2) Psychodrama Jakob L. Moreno – behavioristisch (klassische) Verhaltenstherapie Thorndike, Watson, Skinner u. a. kognitiv kognitive Verhaltenstherapie Ellis, Beck, Kanfer, Lazarus u. a. systemisch Systemische Therapie Satir, Haley, Jackson u. a. (2) kombinatorisch Integrative Therapie Hilarion Petzold Gestalttheoretische Psychotherapie Hans-Jürgen Walter humanistisch Neuro-Linguistische Psychotherapie Schütz, Karber, Jelem u.a. körperorientiert Bioenergetische Analyse Wilhelm Reich, Alexander Lowen Biosynthese David Boadella Körperpsychotherapie verschiedene Schulen – – – – – – – tiefenpsychologisch Autogene Psychotherapie humanistisch Gesprächspsychotherapie kunstorientiert [2] Johannes Heinrich Schultz Kunst- und ausdrucksorientierte Therapien verschiedene Schulen – – – – – – – – Psychotherapie 68 Musiktherapie verschiedene Schulen – (1) Hypnosetherapie: in Deutschland Einzelbehandlung für Erwachsene anerkannt, muss von einem Arzt oder einem Psychologischen Psychotherapeuten, der die Abrechnungsgenehmigung dafür hat, durchgeführt werden • (2) Gesprächstherapie und Systemische Therapie: in Deutschland für Erwachsene anerkannt (nach Berufsrecht), wird allerdings von den Kassen noch nicht finanziert (nach Sozialrecht) v In Teilen der akademischen Psychotherapieforschung wird angestrebt Psychologische Therapie / Psychologische Psychotherapie als eine von Therapieschulen losgelöste Psychotherapieform zu etablieren, in der nach Gesichtspunkten der evidenzbasierten Medizin behandelt (und evaluiert) wird. Es wird also das angewendet, was bei einem bestimmten Störungsbild und unter Berücksichtigung der Situation des Patienten wissenschaftlich als am besten wirksam belegt angesehen werden muss (Grawe 1994). Kritiker weisen auf die Komplexität der therapeutischen Situation hin, die von der Forschung bisher nur ansatzweise erfasst wird.[3] Psychotherapie: Beschreibung und Abgrenzung Psychotherapie wird von anderen Methoden und Verfahren auf dem wissenschaftlichen Feld der Psychologie unterschieden. Rechtliche Definition (Deutschland) Was aus rechtlicher Sicht Psychotherapie ist, regelt in Deutschland das Psychotherapeutengesetz und die Psychotherapierichtlinie. Dort heißt es: "Psychotherapie im Sinne dieses Gesetzes ist jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist."[4] "Psychotherapie (...) wendet methodisch definierte Interventionen an, die auf als Krankheit diagnostizierte seelische Störungen einen systematisch verändernden Einfluss nehmen und Bewältigungsfähigkeiten des Individuums aufbauen."[5] "Psychotherapie, als Behandlung seelischer Krankheiten (...), setzt voraus, dass das Krankheitsgeschehen als ein ursächlich bestimmter Prozess verstanden wird, der mit wissenschaftlich begründeten Methoden untersucht und in einem Theoriesystem mit einer Krankheitslehre definitorisch erfasst ist."[6] Wissenschaftliche Definitionen Die Psychotherapieforscher David Orlinsky und Kenneth I. Howard beschrieben in der zweiten Auflage des Handbook of Psychotherapy and Behavior Change aus dem Jahr 1978 Psychotherapie unter folgenden Aspekten:[7] „Psychotherapy is (1) a relation among persons, engaged in by (2) one or more individuals defined as needing special assistance to (3) improve their functioning as persons, together with (4) one or more individuals defined as able to render such special help.“ „Psychotherapie ist (1) eine Beziehung zwischen Personen; einerseits (2) einem oder mehreren Individuen, die Hilfe dabei benötigen, (3) ihr Funktionieren als Person zu verbessern, und andererseits (4) einem oder mehreren Individuen, die diese spezielle Hilfe zur Verfügung stellen.“ Jerome D. Frank lieferte in seinem vielbeachteten Buch Persuasion and Healing eine kulturübergreifende Definition:[8] „Attempts to relieve suffering and disability are usually labeled treatment, and every society trains some of its members to apply this form of influence. Treatment typically involves a personal relationship between healer and sufferer. Certain types of therapy rely primarily on the healer’s ability to mobilize healing forces in the sufferer by psychological means. These forms of treatment may be generically Psychotherapie termed psychotherapy.“ „Versuche, Leiden und Behinderung zu vermindern werden gewöhnlich Behandlung genannt, und jede Gesellschaft bildet einige ihrer Mitglieder aus, diese spezielle Form der Einflussnahme auszuüben. Behandlung umfasst üblicherweise eine persönliche Beziehung zwischen Heiler und Leidendem. Bestimmte Arten von Therapie beruhen primär auf der Fähigkeit des Heilers, heilende Kräfte im Leidenden mit psychologischen Mitteln zu mobilisieren. Diese Form der Behandlung wird gewöhnlich Psychotherapie genannt.“ Orlinsky et al. ergänzen in der fünften Auflage des Handbook of Psychotherapy and Behavior Change (2004), dass Psychotherapie in der heutigen Zeit auch umfasst bzw. umfassen kann: • eine Form von Förder- oder weiterführendem Unterricht in Bezug auf sozial-emotionales Funktionieren • eine nicht-gewalttätige Form der sozialen Kontrolle von abweichendem Verhalten • eine Vermittlung von sinnhafter persönlicher Orientierung und Lebensphilosophie (oder „spiritueller“ Entwicklung). Aus einem anderen Blickwinkel könne Psychotherapie als eine Verfeinerung und Professionalisierung persönlicher helferischer Fertigkeiten gesehen werden, die dann gesucht wird, wenn das soziale Netzwerk des Individuums versagt (z. B. in einer Krise) oder kaum noch vorhanden ist (in sich schnell verändernden und hochmobilen Gesellschaften), oder wenn das nötige Ausmaß an „therapeutischer“ Kompetenz das in normalen sozialen Netzwerken übliche Niveau überschreitet. Diese Form der persönlichen Hilfe wird in modernen städtischen Gesellschaften angeboten als • professionelles Angebot • von Personen, deren Fachkunde in helferischen Fähigkeiten formal anerkannt wurde durch Ausbildungsinstitute, Lizenzierung und Reputation, • gegenüber Personen, deren Probleme die psychische Gesundheit im engeren Sinne betreffen.[9] Eine weitere Definition stammt aus dem Jahre 1978 vom Wiener Psychotherapeuten Hans Strotzka: „Psychotherapie ist ein bewusster und geplanter interaktioneller Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsensus (möglichst zwischen Patient, Therapeut und Bezugsgruppe) für behandlungsbedürftig gehalten werden, mit psychologischen Mitteln (durch Kommunikation) meist verbal aber auch averbal, in Richtung auf ein definiertes, nach Möglichkeit gemeinsam erarbeitetes Ziel (Symptomminimalisierung und/oder Strukturänderung der Persönlichkeit) mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens.“ – Hans Strotzka (Hrsg.): Psychotherapie. München 1978, 2. Auflage, S. 4 Die Apologeten der emotionalen Intelligenz, z. B. Daniel Goleman, verstehen Psychotherapie als systematisches Neuerlernen von Gefühlsreaktionen.[10] 69 Psychotherapie Allgemeine Modelle zur Psychotherapie und ihrer Wirkungsweise Unspezifische Wirkfaktoren nach J. Frank Jerome D. Frank beschrieb 1961[11] vier Faktoren des psychotherapeutischen Geschehens, die seiner Meinung nach schulenübergreifend wirksam sind:[12][13] • Eine Beziehung zwischen Therapeut und Patient, in welcher der Patient den Therapeuten als kompetent und bereit zur Hilfe erlebt. • Die Besonderheit der therapeutischen Situation als Ort der Heilung (mit Insignien wie der professionellen Akkreditierung des Therapeuten, Couch etc.) und die damit zusammenhängenden Heilungserwartungen. • Die Vermittlung einer Erklärung (Attribution) für die Probleme des Patienten und wie man diesen abhelfen kann. • Die Durchführung eines therapeutischen Rituals (Aktivität, bei der davon ausgegangen wird, dass sie die Heilung bewirkt). Nach Frank geht es dabei vor allem um eine Remoralisierung des Patienten, der durch die Symptome demoralisiert wurde und daher Hilfe sucht.[14] Allgemeine Therapiefaktoren nach Orlinsky und Howard In ihrem (erstmals 1986 veröffentlichten und seitdem überarbeiteten) „Generic Model of Psychotherapy“ beschrieben David Orlinsky und Kenneth I. Howard allgemeine (schulenübergreifende) Prozessvariablen, die sich auf das Therapieergebnis auswirken:[15] • • • • • • Die formale Beziehung („therapeutic contract“, organisatorischer Aspekt) Therapeutische Aktivitäten („therapeutic operations“, technischer Aspekt) Therapeutische Beziehung („therapeutic bond“, interpersoneller Aspekt) Selbstbezogenheit („self-relatedness“, intrapersoneller Aspekt) unmittelbare Einflüsse der Sitzung („in-session impacts“, klinischer Aspekt) zeitliche Muster („temporal patterns“, sequentieller Aspekt, zeitliche Abfolge) Wirkfaktoren nach Grawe Nach Klaus Grawe[16] lassen sich – über die Therapieschulen hinweg – folgende grundlegende Wirkfaktoren der Psychotherapie nachweisen: 1. Therapeutische Beziehung: Die Qualität der Beziehung zwischen dem Psychotherapeuten und dem Patienten/ Klienten trägt signifikant zu einem besseren oder schlechteren Therapieergebnis bei. siehe auch Reparenting 2. Ressourcenaktivierung: Die Eigenarten, die die Patienten in die Therapie mitbringen, werden als positive Ressource für das therapeutische Vorgehen genutzt. Das betrifft vorhandene motivationale Bereitschaften, Fähigkeiten und Interessen der Patienten. 3. Problemaktualisierung: Die Probleme, die in der Therapie verändert werden sollen, werden unmittelbar erfahrbar. Das kann z. B. dadurch geschehen, dass Therapeut und Klient reale Situationen aufsuchen, in denen die Probleme auftreten, oder dass sie durch besondere therapeutische Techniken wie intensives Erzählen, Imaginationsübungen, Rollenspiele o. ä. die Probleme erlebnismäßig aktualisieren. 4. Motivationale Klärung: Die Therapie fördert mit geeigneten Maßnahmen, dass der Patient ein klareres Bewusstsein der Determinanten (Ursprünge, Hintergründe, aufrechterhaltende Faktoren) seines problematischen Erlebens und Verhaltens gewinnt. 5. Problembewältigung: Die Behandlung unterstützt den Patienten mit bewährten problemspezifischen Maßnahmen (direkt oder indirekt) darin, positive Bewältigungserfahrungen im Umgang mit seinen Problemen zu machen. 70 Psychotherapie Abgrenzung von anderen professionellen Beziehungen Das psychotherapeutische Setting wird wegen seiner juristischen und theoretischen Rahmenbedingungen von anderen Formen der professionellen (Arbeits-) Beziehung formal deutlich unterschieden, jedoch gibt es in den einzelnen Staaten oft andere Definitionen. In Deutschland grenzt das Psychotherapeutengesetz Psychotherapie von nichtheilkundlichen psychologischen Interventionen klar ab. So gilt als Psychotherapie jede psychologische "Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert" mittels "wissenschaftlich anerkannter Verfahren"[17]. Hingegen gehören "psychologische Tätigkeiten, die die Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder sonstige Zwecke außerhalb der Heilkunde zum Gegenstand haben" nicht zur Psychotherapie[18]. So sind in Deutschland z. B. Beratungsgespräche mit Lehrern, Sozialarbeitern, und auch Seelsorgegespräche keine Psychotherapie. Deutlich unterscheidet sich auch das Coaching von der Psychotherapie. Methodisch überschneiden sich Therapie, Beratung, Seelsorge, Selbsterfahrung oft bis in Kernbereiche. Allerdings ist in Deutschland gemäß Psychotherapeutengesetz und Psychotherapierichtlinien das Ziel der Psychotherapie klar als Diagnose und Heilung von psychischen Störungen definiert, während nichtheilkundliche psychologische Verfahren ausschließlich die Klärung bei allgemeinen Lebensproblemen und die Lösung sozialer Konflikte zum Ziel haben.[19] Auf dem Kontinuum zwischen der „Behandlung von Krankhaftem“ bis zur „Entwicklung von Ressourcen“ ist Psychotherapie nur unbefriedigend abzugrenzen. Verschiedene Therapie-Richtungen integrieren zusätzlich zu Psychischem auch Spiritualität, Soziales, Politisches, etc. Formal handelt es sich nach deutschem Recht[20] nicht um Psychotherapie, sondern um beratende Psychologie oder andere Methoden, • wenn keine Störungen oder Krankheiten beeinflusst werden sollen; • wenn es sich um Selbsthilfegruppen, Selbsterfahrungsgruppen, Supervisionen, Trainings- oder Coachinggruppen sowie allgemeine Lebensberatung handelt; • wenn die Prinzipien von Diagnose und Heilung nicht angewandt werden; • wenn keine wissenschaftliche Theorie oder überprüfbare Anschauungen zugrunde liegen, sondern die „Behandlung“ sich ausschließlich auf die persönlich gewonnenen oder in einer bestimmten Gruppe tradierten Erfahrungen stützt; • wenn keine (schriftliche oder mündliche) Vereinbarung zu einer Psychotherapie vorliegt; • wenn Ziele eines Therapieprozesses nicht festgelegt werden oder diese Ziele nicht offen besprochen werden; • wenn ausschließlich Behandlungen mit Medikamenten erfolgen; • wenn keine persönliche Interaktion zwischen dem Patienten oder Klienten und dem Berater bzw. Therapeuten vorliegt (wenn z. B. „therapeutische Mitteilungen“ ausschließlich in der Form von Rundbriefen, Audio- oder Videokassetten etc. verbreitet werden); • wenn lediglich die charismatische Persönlichkeit des Behandelnden als Wirkung eingesetzt wird und keine Heilung versprochen wird. Psychotherapie in der Krankenversorgung Nicht alle Psychotherapieverfahren sind überall staatlich anerkannt und werden von allen Krankenkassen finanziert. Dahinter stehen berufsständische Interessenskämpfe (zwischen Medizinern, Psychologen und anderen Berufen),[21] sowie die Konkurrenz der Psychotherapie-Schulen untereinander und uneinheitliche Wirksamkeitsuntersuchungen. In der Schweiz und in Österreich ist die methodische Freiheit und Verantwortung des Therapeuten sehr viel weiter gefasst als in Deutschland. 71 Psychotherapie 72 Schweiz In der Schweiz wird nicht nach Methoden unterschieden. Entscheidend ist die Qualifikation des Therapeuten und der wxyz{| xz}x~ €}{}€‚x} ƒ~€ zy†xˆz‚‚z‰Š}‰‹ ŒŠ‰x‚€yyx} yz} Žy‘{‘x~€ŽxŠ{zy‘ €Šy‰x†z‚x{x ’~|{x (Psychotherapeuten FMH) und Psychotherapeuten FSP (psychotherapeutisch ausgebildete Psychologen). Psychiater werden von den Krankenkassen finanziert, aber Psychotherapeuten FSP nur, wenn sie von Psychiater delegiert sind.[22] Die Zulassung von Therapiemethoden erfolgt durch die Schweizer Charta für Psychotherapie,[23] den Schweizerischen Berufsverband für angewandte Psychologie (SBAP),[24] den Assoziation Schweizer PsychotherapeutInnen (ASP)[25] sowie die Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP). In der Schweiz wird die Krankenkassen-Zulassung von psychotherapeutischen Methoden wie oben dargestellt durch die Schweizer Charta für Psychotherapie, den Schweizer Berufsverband für angewandte Psychologie SBAP, den Assoziation Schweizer PsychotherapeutInnen (ASP) sowie die Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP) organisiert. Eine gültige Methoden-Zulassung erfolgt daher bis heute nach den Aufnahme-Kriterien dieser vier Verbände. Für die Zulassung zur Führung einer Psychotherapie-Praxis (Praxisbewilligung) sind die Kantone zuständig. Ab 2013 wird aber der Bund, mit dem in Kraft tretenden PsyG (2011), zuständig sein. Österreich In Österreich besteht keine Beschränkung auf spezifische Quellberufe, wie Arzt oder Psychologe. Es sind auch Krankenpfleger, Soziologen, Publizisten, Ehe- und Familienberater, Pädagogen, Philosophen, Theologen und Sozialarbeiter zur Ausbildung zugelassen. Wer nicht zu diesen Berufsgruppen zählt, kann einen Antrag auf Zulassung beim Bundesministerium für Gesundheit stellen. Entscheidend für die Eintragung als Psychotherapeut ist eine zweistufige Ausbildung, die mindestens fünf Jahre dauert und aus einem allgemeinen Teil, dem Psychotherapeutischen Propädeutikum, und einem Fachspezifikum besteht. Zugelassen sind derzeit 23 Methoden, die in der obenstehenden Tabelle gelistet sind (im Unterschied zu Deutschland werden in Österreich nicht Verfahren – also „Methodenfamilien“ - , sondern einzelne Methoden zugelassen, was manchmal zu Missverständnissen führt).[26][27] In Österreich ist Psychotherapie sowohl im Ärztegesetz als auch im Psychotherapiegesetz von 1990[28] geregelt. Letzteres legt das Berufsbild des Psychotherapeuten, die Zulassung zur Ausbildung, die Ausbildung selbst, Berufsbezeichnung, Berufspflichten, Listeneintrag, Psychotherapiebeirat sowie Strafbestimmungen und das Verhältnis zu anderen Vorschriften fest. Die Zulassung zur Ausbildung erfolgt entweder über einen Quellberuf – Ehe- und Familienberatung, Krankenpflege, Medizin, Musiktherapie, Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Publizistik, Theologie, Sozialarbeit – oder auf Grund besonderer Eignung nach Antrag beim Bundesministerium für Gesundheit. Die Grundausbildung, das Propädeutikum, dauert etwa zwei Jahre. Erst nach Abschluss des Propädeutikums kann das Fachspezifikum absolviert werden. Es dient der Ausbildung in einer der anerkannten Methoden und dauert mindestens drei Jahre. In Österreich sind derzeit 23 psychotherapeutische Methoden anerkannt.[29] Seit 2005 wird an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien der Studiengang Psychotherapiewissenschaft (Bakkalaureatsstudium: 6 Semester; Magisterstudium: 4 Semester) angeboten. Im Bakkalaureatsstudium kann zwischen den Schwerpunkten „Psychotherapie“ (Vorbereitung für Magisterstudium) und „Psychosoziale Beratung“ (Qualifikation für entsprechende Praxistätigkeit) gewählt werden. Das Magisterstudium der Psychotherapiewissenschaft „baut auf dem Bakkalaureatsstudium auf und soll Theorie, Methodik und Geschichte der Psychotherapie, allgemeine und methodenspezifische Krankheitslehre sowie Diagnosenlehre von Störungsbildern und deren Behandlungskonzepten vertiefen“. Es handelt sich jedoch nicht um eine Ausbildung im Sinne des österreichischen Psychotherapiegesetzes, d. h. zielt grundsätzlich nicht auf die Erlangung der Berufsberechtigung als Psychotherapeut ab.[30] Zur Zeit sind solche Studiengänge bereits in Wien, Berlin, Linz, Ljubljana, Milano und Paris möglich. Psychotherapie Auch an der Donau-Universität Krems ist ein Masterstudium Psychotherapie möglich.[31] Ausschließlich Ärzte können die Berechtigung zur selbständigen Ausübung von Psychotherapie mit dem ÖÄK-Diplom für Psychotherapeutische Medizin erlangen. Dieses Fortbildungsdiplom, auch als PSY3-Diplom bezeichnet, wird von der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) verliehen.[32] Der Zeitaufwand zur Erlangung des PSY3-Diploms beträgt üblicherweise 7 Jahre, weil der Abschluss des PSY1- und PSY2-Diploms Voraussetzung für den Beginn des PSY3-Curriculums ist. Deutschland → Hauptartikel: Psychotherapie in Deutschland Seit 1967 ist die Psychotherapie Bestandteil der kassenärztlichen Versorgung. Mit dem Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes zum 1. Januar 1999 sind auch psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten ordentliche und gleichberechtigte Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigungen. Die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen für die von Psychotherapeuten durchgeführte Heilbehandlungen ist nur in wenigen anderen Ländern der Welt so klar zugunsten der psychisch kranken Patienten und ihrer Therapeuten geregelt wie in Deutschland. Im deutschen Gesundheitssystem sind aktuell nur drei Verfahren für die von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Psychotherapie zugelassen: 1. Verhaltenstherapie, 2. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und 3. Analytische Psychotherapie Die Analytische Psychotherapie besteht wiederum aus drei verschiedenen Strömungen: 1. Psychoanalyse nach Sigmund Freud, 2. Analytische Psychologie nach Carl Gustav Jung und 3. Individualpsychologie nach Alfred Adler. Außerdem können Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und Hypnose als Einzelbehandlung genehmigt und finanziert werden. Psychotherapie zu Lasten der Krankenkassen muss in Deutschland von der Kasse genehmigt werden. Zu diesem Zweck muss der Patient einen Kassenantrag stellen. Diesem Antrag muss der Therapeut einen Bericht an den Gutachter beilegen. Von der befürwortenden Stellungnahme des Gutachters hängt es ab, ob die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung übernimmt. Literatur Einführung • Jürgen Kriz: Grundkonzepte der Psychotherapie. Beltz, Weinheim 2001, ISBN 3-621-27451-0. • Bärbel Schwertfeger, Klaus Koch: Der Therapieführer. Die wichtigsten Formen und Methoden. Heyne, München 2002, ISBN 3-453-09133-7. • Friedrich Beese: Was ist Psychotherapie? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-45706-5. • Rosemarie Piontek: Wegbegleiter Psychotherapie. 2. Auflage. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2005. • Gerhard Stumm, Beatrix Wirth: Psychotherapie, Schulen und Methoden. Falter, Wien 2006, ISBN 3-85439-378-4. • Hans-Joachim Maaz: Hilfe! Psychotherapie. Wie sie funktioniert und was sie leistet. C.H.Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66078-8. Nachschlagewerke 73 Psychotherapie “ “ Gerhard Stumm, Alfred Pritz, Paul Gumhalter (Hrsg.): Personenlexikon der Psychotherapie. Springer, Wien 2005, ISBN 3-211-83818-X. Gerhard Stumm, Alfred Pritz (Hrsg.): Wörterbuch der Psychotherapie. Springer, Wien 2007, ISBN 3-211-70772-7. Geschichte Klaus Grawe, R. Donati, F. Bernauer: Psychotherapie im Wandel. Hogrefe, Göttingen 1994. • Regine Lockot: Erinnern und Durcharbeiten. Fischer, Frankfurt 1985. Nachdruck vom Psychosozial-Verlag, Gießen 2003, ISBN 3-89806-171-X. • Henri Ellenberger: Die Entdeckung des Unbewußten. Diogenes, Stuttgart 2005, ISBN 3-257-06503-5. “ Kritik • Dieter Kleiber, Armin Kuhr (Hrsg.): Handlungsfehler und Misserfolge in der Psychotherapie. dgvt, Tübingen 1988. • Jeffrey M. Masson: Die Abschaffung der Psychotherapie. Bertelsmann, München 1991. • Michael Märtens, Hilarion Petzold (Hrsg.): Therapieschäden. Mainz 2002. • Marie Faber: Seelenrisse auf Rezept. Mammendorf 2005, ISBN 3-86611-092-8. • Albert Krölls: Kritik der Psychologie. VSA, Hamburg 2006 ISBN 3-89965-213-4. Periodika • psycho–logik. Jahrbuch für Psychotherapie, Philosophie und Kultur. Hrsg. Rolf Kühn und Karl Heinz Witte. Alber, Freiburg, München 2008 ff., ISSN 1861-41832 [33]. Weblinks • • • • DGPPN [34] Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde Psychotherapie-Richtlinien [35] des Gemeinsamen Bundesausschusses Psychotherapie-Vereinbarungen [36] der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Informationsseiten [37] der Bundespsychotherapeutenkammer zur Psychotherapie (Stand Dez. 2013) Einzelnachweise [1] Österreichisches Psychotherapiegesetz (http:/ / www. ris. bka. gv. at/ GeltendeFassung. wxe?Abfrage=Bundesnormen& Gesetzesnummer=10010620& ShowPrintPreview=True) Abgerufen am 10. April 2014 [2] Wird in Österreich als Klientenzentrierte Psychotherapie oder als Personenzentrierte Psychotherapie bezeichnet [3] David Orlinsky: Comments on the State of Psychotherapy Research (As I See It). In: NASPR Newsletter, January 2006 (http:/ / www. psychotherapyresearch. org/ associations/ 6344/ files/ na/ naspr. january_06. pdf) (PDF; 2,2 MB), Abgerufen am 5. März 2010. [4] Psychotherapeutengesetz der Bundesrepublik Deutschland, Paragraph 1, Abs. 3, Satz 1. [5] Psychotherapierichtlinie Deutschland, Stand 19. Juni 2013. (http:/ / www. g-ba. de/ downloads/ 62-492-713/ PT-RL_2013-04-18. pdf) Abgerufen am 27. März 2014 [6] Psychotherapierichtlinie Deutschland, Stand 19. Juni 2013. (http:/ / www. g-ba. de/ downloads/ 62-492-713/ PT-RL_2013-04-18. pdf) Abgerufen am 27. März 2014 [7] David E. Orlinsky, Kenneth I. Howard: The relation of process to outcome in psychotherapy. In: S. L. Garfield & A.E. Bergin (Hrsg.): Handbook of psychotherapy and behavior change. 2. Auflage 1978, New York: John Wiley & Sons. [8] J. D. Frank, J. B. Frank: Persuasion and Healing: A Comparative Study of Psychotherapy. 3. Aufl. 1991, Baltimore, MD: Johns Hopkins University Press. [9] David E. Orlinsky, Michael Helge Ronnestad, Ulrike Willutzki: Fifty Years of Psychotherapy Process-Outcome Research: Continuity and Change. In: Michael J. Lambert (Hrsg.): Bergin and Garfield’s Handbook of Psychotherapy and Behavior Change. 5. Auflage. Wiley, New York 2004, S. 307–389. [10] , S. 225 [11] Jerome D. Frank: Persuasion and Healing. A Comparative Study of Psychotherapy. Oxford, England: Johns Hopkins Univer. Press, 1961. [12] Dirk Revenstorf: Psychotherapeutische Verfahren. Band 1, 2. Auf. 1994, Stuttgart: Kohlhammer, S. 50-52, ISBN 3-17-011628-2 [13] Alfred Pritz: Einhundert Meisterwerke der Psychotherapie. Ein Literaturführer., Springer-Verlag, 2008, S. 62 f. (SpringerLink, abgerufen am 19. August 2011) (http:/ / www. springerlink. com/ content/ 978-3-211-25214-7/ #section=138275& page=1& locus=71) 74 Psychotherapie [14] Jerome D. Frank: Psychotherapy – the transformation of meanings: A discussion paper. In: Journal of the Royal Society of Medicine, Vol ”•– —•˜™– š› œ—žœ™› Ÿ ¡¢£ —–œ ¤¥¦ (http:/ / www. ncbi. nlm. nih. gov/ pmc/ articles/ PMC1290345/ pdf/ jrsocmed00189-0031. pdf) [15] Michael J. Lambert (Hrsg.): Bergin and Garfield’s Handbook of Psychotherapy and Behavior Change. 5. Auflage. John Wiley & Sons, New §¨©ª «§ ¬­­– ®š¥« ­ž”—žœ””¯¯ž– š› œ—™ ¢¢› [16] Grawe, Klaus: Empirisch validierte Wirkfaktoren statt Therapiemethoden. In: Report Psychologie 7/8 2005. S. 311. [17] Psychotherapeutengesetz der Bundesrepublik Deutschland, §1, Abs. 3, Sätze 1,2 - http:/ / www. gesetze-im-internet. de/ psychthg/ __1. html [18] Psychotherapeutengesetz der Bundesrepublik Deutschland, §1, Abs. 3, Satz 3 - http:/ / www. gesetze-im-internet. de/ psychthg/ __1. html [19] Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Durchführung der Psychotherapie. In der Fassung vom 19. Februar 2009 veröffentlicht im Bundesanzeiger Nr. 58 (S. 1399) vom 17. April 2009 in Kraft getreten am 18. April 2009 zuletzt geändert am 14. April 2011 veröffentlicht im Bundesanzeiger Nr. 100 (S. 2424) vom 7. Juli 2011, in Kraft getreten am 8. Juli 2011 - http:/ / www. g-ba. de/ downloads/ 62-492-544/ PT-RL_2011-04-14. pdf [20] siehe Psychotherapeutengesetz Absatz 3 [21] Franz-Josef Hücker: Das Dodo-Verdikt und die psychotherapeutische Versorgung. EAP-Tagung zur Zukunft der deutschen Psychotherapie in Europa. In: Sozial Extra 9/10 2013, 37. Jg. (VS Verlag, Springer Fachmedien DE, Wiesbaden), S. 6-9. [22] Bundesamt für Gesundheit (http:/ / www. bag. admin. ch/ themen/ krankenversicherung/ 02874/ 03451/ index. html?lang=de) [23] http:/ / www. psychotherapiecharta. ch [24] http:/ / www. sbap. ch [25] http:/ / www. psychotherapie. ch [26] Das Bundesministerium unterscheidet bei der Existenzanalyse und bei Gesprächspsychotherapie zusätzlich – je nach Anbieter der Ausbildung – zwei verschiedene Unterrichtungen, die in der Tabelle nicht angeführt werden. In Österreich anerkannte Psychotherapiemethoden (http:/ / www. bmgf. gv. at/ home/ Schwerpunkte/ Krankheiten/ Psychische_Gesundheit/ In_Oesterreich_anerkannte_Psychotherapiemethoden) [27] Bescheid des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen vom 10. Januar 2007, Geschäftszahl BMGF-93500/0002–1/7/2007. [28] Österreichisches Psychotherapiegesetz von 1990 (http:/ / www. psychotherapie. at/ psychotherapiegesetz) [29] In Österreich anerkannte Psychotherapiemethoden (http:/ / www. bmgf. gv. at/ home/ Schwerpunkte/ Krankheiten/ Psychische_Gesundheit/ In_Oesterreich_anerkannte_Psychotherapiemethoden) [30] Bundesministerium für Gesundheit (Österreich): Informationen zu Anfragen im Zusammenhang mit dem Studium an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien (SFU) ( PDF (http:/ / bmg. gv. at/ cms/ home/ attachments/ 0/ 1/ 6/ CH1169/ CMS1143199846081/ sfu-info,_stand_01. 10. 2009. pdf)) [31] http:/ / www. donau-uni. ac. at/ de/ studium/ integrativetherapie/ index. php [32] Österreichische Gesellschaft für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin (http:/ / www. psychotherapeutische-medizin. at/ ), ÖGPPM [33] http:/ / dispatch. opac. dnb. de/ DB=1. 1/ CMD?ACT=SRCHA& IKT=8& TRM=1861-41832 [34] http:/ / www. dgppn. de/ [35] http:/ / www. g-ba. de/ informationen/ richtlinien/ 20/ [36] http:/ / www. kbv. de/ rechtsquellen/ 2308. html [37] http:/ / www. bptk. de/ patienten/ einfuehrung. html Normdaten (Sachbegriff): GND: 4047746-0 (http://d-nb.info/gnd/4047746-0) 75 Wette Wette Eine Wette bezeichnet einen Vertrag, durch den zur Bekräftigung bestimmter einander widersprechender Behauptungen ein Gewinn oder Sieg für denjenigen vereinbart wird, dessen Behauptung sich als richtig erweist. Der häufige Fall ist eine Behauptung über das Eintreffen eines in bestimmter Weise definierten Ereignisses oder unter Berücksichtigung von objektiver oder subjektiver Informationen den wahrscheinlichst möglichsten Fall des Ausganges „vorher zu sehen“, ohne den Ausgang des Ereignisses (meist) tatsächlich zu kennen. In der Bundesrepublik Deutschland sind Glücksspiel oder Rennwetten wie beispielsweise im Pferdesport im Rechtssinn keine Wetten in der obigen Form und unterliegen dem Rennwett- und Lotteriegesetz. Verbindlichkeit Wetten können aufgrund der Ehre (einfaches „recht haben“) oder als materieller Anreiz mit der Aussicht auf einen Gewinn durchgeführt werden. Weil bei Wetten und Spielen der Eintritt des Erfolges vom Zufall (weitgehend) abhängig ist (sog. aleatorischer Bestandteil), genießen die daraus resultierenden Pflichten nur eine geringe rechtliche Verbindlichkeit. Österreich In Österreich werden Wettschulden im Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) im Abschnitt über die Glücksverträge abgehandelt.[1] Hier werden Vertragstypen wie Wette (§ 1270 [2] ABGB), Spiel (§ 1272 [3] ABGB) und Los (§ 1273 [4] ABGB) besprochen. Auch hier wird diesen Verträgen ein gewisses aleatorisches Element (§ 1267 [5] ABGB: „Hoffnung eines noch ungewissen Vorteils“) zugestanden, da bei Wette, Spiel und Los ausschließlich der Zweck verfolgt wird, Gewinn und Verlust vom Ausgang eines ungewissen Ereignisses abhängig zu machen und sie somit Glücksverträge im engen Sinn sind und der Zweck in wirtschaftlicher Hinsicht im Eingehen eines Wagnisses besteht. Deutschland In § 762 [6] Abs. 1 S. 1 BGB sieht der Gesetzgeber keine Verpflichtungsbegründung durch Spiel und Wette vor. Daher müssen Wettschulden nicht bezahlt werden, im Volksmund werden sie deswegen oft „Ehrenschulden“ genannt, juristisch spricht man von einer Naturalobligation. Begriffsgeschichte Die frühe Bezeichnung Wette hat ihren Ursprung im nordeuropäischen Sprachraum und geht vermutlich auf das Wort "widan" für "binden" zurück. Mit Begriffen wie "vadi, wadja, ved" oder "wetti" steht das mittellateinische "vadium" bzw. "vadiatio" in Verbindung. Diese Herleitung weist auf ein Rechtsgeschäft hin, durch welches eine Form von Verbindlichkeit begründet wurde. Die jeweilige Sache, die der Gläubiger dabei als Sicherheit erhielt, war ihm, wenn der Schuldner sie nicht oder nicht rechtzeitig wieder einlöste, verfallen bzw. "verwettet" (altnordisch: "vorvedja"). Im Gegensatz zum einseitig genommenen Pfand stand zunächst die Bezeichnung Wette für das (freiwillig) hingegebene Sicherungsgut, also den Einsatz oder Ersatz, welcher auch bei „Verträgen mit ungewissem Ausgang“ gestellt wurde. Im Hoch- und Spätmittelalter setzte sich aber auch für diesen Fall der allgemeine Begriff des Pfandes durch. Mit der Bedeutung des gegebenen oder zugesicherten Einsatzes zur Absicherung eines Vertrags hat sich die Spiel-Wette (§ 762 [6] BGB) bis in den heutigen Sprach- und Rechtsgebrauch hinein erhalten. 76 Wette Methode Bekannt müssen bei Wetten am Ende der Zeitspanne der Ausgang sein, also dass eines der möglichen Ergebnisse tatsächlich eingetreten ist und nur die vorher bestimmen Möglichkeiten das Ergebnis sein können. Es muss mindestens eine Wahlmöglichkeit zur Verfügung stehen, um eine alternative Entscheidung zu ermöglichen. Eine Wette findet meistens zwischen zwei oder mehreren Akteuren statt, die sich dann zum vorhergesagten Ausgang des Ereignisses und unter den jeweils spezifischen Wettbedingungen z. B. Sportwette in die jeweiligen Lager spalten. Ein Wetteinsatz kann eine Wettbedingung sein. Der Wetteinsatz richtet sich nach der eigenen Risikobereitschaft und der Gewinnquote, kann minimal sein, aber auch exorbitante finanzielle Höhen erreichen. Exemplarisch für geringen Wetteinsatz ist eine Sportwette und für enorme Summen Hedge-Fonds, die quasi die Form einer Wette haben, da Hedge-Fonds eine Wette auf die Entwicklung in den Finanzmärkten eingehen. Tritt der vermutete Ausgang eines z.B. Derivatsgeschäftes oder eines Sieges nicht ein, so ist der Wetteinsatz verloren. Wettbetrug Wenn der Ausgang eines Ereignisses einer Partei bekannt und aufgrund materiellen Interesses ein Gewinn durch eine Wette zu erwarten ist, wird das allgemein als Betrug empfunden und kann strafrechtlich geahndet werden. Es handelt sich aber erst dann um Wettbetrug, wenn der Wettkandidat manipuliert wurde, der Ausgang der Wette bekannt war und eine arglistige Täuschung des Wettkandidaten mit der Absicht, sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen, vorhanden war. Wettbetrug kann auch stattfinden, wenn sich jemand einen generellen Vorteil verschafft, ohne strafrechtlich Konsequenzen zu haben, aber als moralisch verwerflich oder listig betrachtet werden kann. Siehe auch: Fußball-Wettskandal 2005 und Fußball-Wettskandal 2009 Als Stilmittel Wetten können aufgrund der Ehre (einfaches Recht haben) oder als materieller Anreiz mit der Aussicht auf einen Gewinn durchgeführt werden. Auch kann eine Wette bei einer Meinungsverschiedenheit mit der Bedingung eingesetzt werden, dass diejenige Partei, deren Behauptung sich als unrichtig erwiesen haben wird, eine bestimmte Sache oder Geldsumme verwirkt und diese an die andere Partei auszuhändigen hat. Ein Wettvorschlag wird mitunter zur Bekräftigung der jeweils eigenen Argumente als rhetorisches Mittel verwendet, ohne irgendeinen Verlust durch das Ergebnis der Wette zu haben, außer, nicht recht zu haben oder ähnlich wie bei der Pascalschen Wette zur Unterstützung eines Argumentes. Solche Art von Wetten können bei Streitigkeiten über vergangene Ereignisse benutzt werden, bei den sich beide Parteien sicher sind, über das richtige Wissen zu verfügen und wollen mit einer Wette dieses Wissen und ihre Richtigkeit betonen. In der Überlieferung und Literatur werden häufig Wetten - besonders auch Teufelswetten - zum Thema, wie die zwischen dem Herrn und Mephisto in Goethes Faust. Weitere berühmte Wetten sind diejenigen zwischen • Don Alfonso einerseits und Ferrando und Guglielmo andererseits in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Cosi fan tutte • dem Wanderer (Wotan) und Mime in Richard Wagners Siegfried. 77 Wette 78 Einzelnachweise [1] Ernst Karner: Neunundzwanzigstes Hauptstück Von den Glücksverträgen. Verlag Springer, Vienna 2005, ISBN 3-211-23827-1. (Kurzkommentar zum ABGB) [2] http:/ / www. ris. bka. gv. at/ Ergebnis. wxe?Abfrage=Bundesnormen& Titel=ABGB& VonParagraf=1270 [3] http:/ / www. ris. bka. gv. at/ Ergebnis. wxe?Abfrage=Bundesnormen& Titel=ABGB& VonParagraf=1272 [4] http:/ / www. ris. bka. gv. at/ Ergebnis. wxe?Abfrage=Bundesnormen& Titel=ABGB& VonParagraf=1273 [5] http:/ / www. ris. bka. gv. at/ Ergebnis. wxe?Abfrage=Bundesnormen& Titel=ABGB& VonParagraf=1267 [6] http:/ / www. gesetze-im-internet. de/ bgb/ __762. html Trichotillomanie Vergleichende Klassifikation nach ICD-10 DSM-IV F63.3 Abnorme Gewohnheiten und 312.39 Trichotillomanie Störungen der Impulskontrolle ICD-10 online [1] DSM IV online [1] Bei der Trichotillomanie – zusammengesetzt aus griech. thrix (Haar), tillein (rupfen) und mania (Raserei, Wahnsinn) – handelt es sich um eine komplexe Störung der Impulskontrolle, deren augenscheinlichstes Erscheinungsbild darin besteht, dass sich Betroffene die eigenen Haare ausreißen. Geschichte Der Begriff wurde 1887 durch den französischen Dermatologen François Henri Hallopeau (1842–1919) geprägt, das Erscheinungsbild selbst jedoch lange Zeit als schlechte Gewohnheit fehlinterpretiert. Erst Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Trichotillomanie als eigenständiges Krankheitsbild, nämlich als komplexe psychische Störung mit spezifischen Symptomen, Begleiterscheinungen und Begleiterkrankungen erkannt und dementsprechend 1987 in die revidierte Version der dritten Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-III-R) und 1991 in die ICD-10 aufgenommen. Trichotillomanie bei einer jungen Frau Symptomatik Bei den ausgerissenen Haaren handelt es sich meist um Kopfhaare, in geringerer und unterschiedlicher Häufigkeit auch um die Haare aller anderen Körperregionen. Dadurch kann es zu umschriebenen Kahlstellen kommen, wobei unterschiedlich kurze neue Haare noch vorhanden sind. Rund die Hälfte der Betroffenen fühlt sich genötigt, dabei eine Symmetrie zu wahren oder besonders geformte Haare zu entfernen. Im Anschluss daran werden die Haare und dabei oft die Haarwurzel genau untersucht, bevor sie weggeworfen, aufgehoben oder auch verschluckt werden. Letzteres wird als Trichophagie bezeichnet. Insgesamt zeigt fast die Hälfte der Betroffenen orale Verhaltensweisen im weiteren Sinne, so kann die Mundgegend mit dem Haar berührt oder dieses als „Zahnseide“ benutzt werden. Trichotillomanie Schmerz wird beim Entfernen der Haare kaum wahrgenommen und wenn, dann wird er entweder als angenehm empfunden oder ignoriert. Die Schmerzgrenze allgemein ist bei den Betroffenen nicht erhöht. Das mittlere Alter der Betroffenen liegt bei Beginn der Störung bei ca. 13 Jahren und fällt somit in die Zeit der Pubertät, erstmals auftreten kann die Trichotillomanie jedoch in jedem Alter. Ob es sich bei sehr frühem Auftreten um ein gesondertes Störungsbild oder eine besondere Untergruppe handelt, ist noch nicht geklärt. Statistisch gesehen sind vor der Pubertät Jungen und Mädchen gleich stark betroffen, später sind es dann mehr Frauen als Männer. Die Störung selbst kann über wenige Monate bis zu mehreren Jahren anhalten. Als Begleiterkrankungen treten häufig affektive Störungen (v.a. Depressionen) und verschiedene Angststörungen auf. Erstere wurden in einzelnen Studien zu gut zwei Dritteln, letztere in mehr als der Hälfte der Fälle diagnostiziert. Trotz vieler Übereinstimmungen mit den Symptomen bei Zwangsstörungen gibt es wichtige Unterscheidungsmerkmale. So werden die bei Zwangsstörung auftretenden Zwangshandlungen und Zwangsgedanken in der Regel als quälend und Ich-fremd (Ich-dyston) erlebt, während bei der Trichotillomanie drei Viertel der Betroffenen angeben, sich ihrer Handlung nicht bewusst zu sein. Nur ein Drittel gibt an, einen intensiven Drang zum Auszupfen der Haare zu verspüren. Dieses kann als Mittel zur Reduktion einer bestehenden erhöhten Anspannung dienen, wird in wieder einem Drittel aber im Gegenteil als anregend erlebt und kann dazu dienen, einem Leeregefühl entgegenzuwirken. Mögliche Ursachen In den jeweiligen Einzelfällen können sehr unterschiedliche Auslöser zu einer Trichotillomanie führen: traumatische Erlebnisse wie der Tod einer nahestehenden Person, Missbrauchserfahrungen jeder Art oder andere schwerwiegende Ereignisse. In vielen Fällen sind es allerdings viel subtilere Geschehnisse im Familien- und Sozialbereich der Betroffenen, die zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen und eine Trichotillomanie auslösen können. Als weiterer Grund wird eine hohe Stressanfälligkeit und hohe Stressexposition von Betroffenen genannt. Inzwischen gibt es Studien, welche auf eine genetische Prä-Disposition hinweisen.[2][3] Folgen und Komplikationen Die sichtbarste Folge der Trichotillomanie ist das häufige Ziehen, Zupfen und Drehen an den (Kopf-)Haaren, was auf die Umgebung lächerlich oder störend wirken kann. Eine weitere Folge sind kahle Stellen am Kopf (bzw. an anderen betroffenen Stellen), was zu ästhetischen Problemen, zu Haarausfall und zu Hautproblemen führen kann. Oft werden von Betroffenen jene Situationen und Tätigkeiten vermieden, die zu einer Entdeckung ihrer Erkrankung und einer möglichen Stigmatisierung führen können, bzw. der Haarausfall kann mit einer organischen Krankheit verwechselt werden. Soziale Isolation kann die Folge sein. Als seltene Komplikation kann das Herunterschlucken der ausgerissenen Haare (Trichophagie) die Bildung eines Trichobezoar (Haarknäuel) ermöglichen, der eine seltene Ursache rezidivierender Oberbauchschmerzen bis hin zu Darmverschluss oder Darmperforation sein kann und als Rapunzelsyndrom bezeichnet wird. 79 Trichotillomanie Behandlung Eine Notwendigkeit zur Behandlung liegt nicht immer vor. Die Prognose ist im Allgemeinen auch bei schweren Fällen günstig. Eine Verminderung des Stressniveaus kann durch die Anwendung von Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung erreicht werden. Schwere Beeinträchtigungen der Lebensqualität erfordern regelmäßig kombinierte psychotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen wie z. B. die Einnahme von SSRI (Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern). In einzelnen Fällen konnten auch trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika und Anxiolytika erfolgreich eingesetzt werden. Die Wirksamkeit von psychotherapeutischen Verfahren ist wenig untersucht. Einzig das Habit-Reversal-Training wurde eingehend untersucht. Das Habit Reversal Training führt zu einer nachweislichen Besserung der Symptomatik und ist der medikamentösen Behandlung gemäß einem Review überlegen [4]. Bei der Reaktionsumkehr werden anstelle des Problemverhaltens alternative Bewegungen, möglichst unter Beteiligung antagonistischer Muskelgruppen, ausgeführt (z.B. Faust ballen, Umklammern eines Gegenstandes für mehrere Minuten). Eine weitere Behandlungstechnik ist die Methode der „Entkopplung“, bei der das Fehlverhalten zunächst protokolliert und später langsam ersetzt und verlernt wird. Diese Methode zeigte in einer gerade abgeschlossenen randomisierten kontrollierten Studie an 42 Betroffenen signifikante Verbesserungen gegenüber progressiver Muskelentspannung.[5][6] Dieser Befund bedarf jedoch noch unabhängiger wissenschaftlicher Bestätigung. Quellen [1] http:/ / www. dimdi. de/ static/ de/ klassi/ icd-10-gm/ index. htm [2] Entrez Gene: HOXB8 homeobox B8 [Homo sapiens]. National Center for Biotechnology Information (August 12, 2006). Retrieved on 13. November 2007 [3] Hair pulling disorder gene found. BBC News (29 September 2006). Retrieved on 1. Mai 2007. [4] M. H. Bloch, A. Landeros-Weisenberger, P. Dombrowski, B. Kelmendi, R. Wegner, J. Nudel, C. Pittenger, J. F. Leckman, V. Coric: Systematic review: pharmacological and behavioral treatment for trichotillomania. In: Biological Psychiatry. Vol. 62, Bd. 8, 2007, S. 839-846. [5] S. Moritz & M. Rufer: Movement decoupling: a self-help intervention for the treatment of trichotillomania. Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry, March 2011, Vol. 42, Nr. 1, Seite 74-80. [6] Steffen Moritz, Uni-Klinikum Hamburg-Eppendorf, Stand Januar 2010. (http:/ / www. uke. de/ impulskontrolle) Literatur • Antje Bohne: Trichotillomanie, Hogrefe, Göttingen u. a. 2009, ISBN 978-3-8017-1996-8 (= Fortschritte der Psychotherapie, Band 37). • Antonia Peters (Hrsg.): Trichotillomanie – Fragen und Antworten zum zwanghaften Haare ausreißen. Pabst, Lengerich 2008, ISBN 978-3-89967-425-5. Weblinks • Trichotillomanie: Symptomatik, Klassifikation und verhaltenstheoretische Bedingungsmodelle (http://dueker. psycho.uni-osnabrueck.de/faecher/klin_ps/schoett/zellhorst.pdf) (PDF-Datei; 532 KB) • www.wissenschaft.de: Was Menschen dazu bringt, sich die Haare auszureißen (http://www.wissenschaft.de/ wissen/news/270111.html) – Forscher finden Genveränderungen bei Patienten mit Trichotillomanie • Michael Rufer: Zwangsstörung - Haare ausreißen wider Willen (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ 0,1518,690022,00.html) auf Spiegel Online vom 9. Mai 2010 80 Kleptomanie 81 Kleptomanie Klassifikation nach ICD-10 F63.2 Pathologisches Stehlen (Kleptomanie) ICD-10 online (WHO-Version 2013) [1] Kleptomanie (altgr. °±²³´µ¶· kléptein ‚stehlen‘ ¸¹º »¼·½¼ maníā ‚Raserei‘, ‚Wut‘, ‚Wahnsinn‘) bedeutet wörtlich übersetzt „Monomanie des Diebstahls“. Der Begriff stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und wird in der Psychiatrie inzwischen nahezu einhellig abgelehnt. Deutsche Umschreibungen des Begriffes • • • • • • • • • • • „zwanghaftes Stehlen“ „triebhaftes Stehlen“ „süchtig nach dem Stehlen“ „neurotisches Stehlen“ „pathologisches Stehlen“ „psychopathischer Stehltrieb“ „Stehlsucht“ „Stehltrieb“ „Diebstahlsleidenschaft“ „Stehlen ohne Bereicherungstendenz“ „Diebstähle ohne wesentliche Bereicherungstendenz“ Der Begriff entstammt der Monomanielehre der französischen Psychiater Jean-Étienne Esquirol und Charles Chretien Henry Marc. Marc prägte den Begriff, der so viel wie „Monomanie des Diebstahls“ bedeutet. Ein Vorläufer des Begriffs war der Begriff „Klopémanie“ des Genfer Arztes André Matthey. Matthey stellte diesen Begriff 1816 in im Rahmen seiner Lehre von der „Pathomanie“ vor (die von Esquirol zur Monomanielehre umformuliert wurde). Die forensische Psychiatrie fordert bei der Beurteilung der Schuldfähigkeit im Zusammenhang mit einem Diebstahl den expliziten Nachweis bekannter psychischer Störungen. Die im „Kleptomanie“-Konzept enthaltenen Merkmale sind i. d. R. soziologischer Natur (Vermögenslage des Diebes in Relation zum Wert des Diebesgutes) und keine Merkmale der Psychopathologie. Übernahme des Begriffs in die Internationale Klassifikation psychischer Störungen Überreste der Monomanielehre finden sich noch in der ICD-10 im Kapitel F63 („Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“), u. a. mit der Kategorien F63.2 „pathologisches Stehlen [Kleptomanie]“. Problematisch bleibt dabei, dass durch die Aufnahme des Begriffes „Kleptomanie“ in die ICD-10 oder das DSM-IV die Annahme nahegelegt wird, es handele sich bei Diebstählen mit den Merkmalen der „Kleptomanie“ um eine psychische Erkrankung, die sich vor Gericht schuldmindernd auswirkt (vgl. Diebstahl – Problematik um den Begriff „Kleptomanie“). Kleptomanie Symptome und Beschwerden Pathologisches Stehlen liegt dann vor, wenn zwei oder mehr Diebstähle von einer Person durchgeführt werden, ohne dass ein Bereicherungswillen für sich oder andere besteht. • bei den Betroffenen ein intensiver Drang zum Stehlen vorliegt und diese ein Gefühl der Spannung vor dem Diebstahl haben und nach dessen Durchführung Erleichterung verspüren. • die Betroffenen nach Abklingen des Spannungsgefühls zunächst ein schlechtes Gewissen haben, aber dennoch weiter stehlen. ¾ Chronisches Leiden ist oft nur mit professioneller Hilfe zu überwinden. Ursachen Beweggründe für die Kleptomanie sind vielfältig und in Fachkreisen umstritten. Es ist bislang unklar, ob Kleptomanie Zwang oder Sucht darstellt. Einige Psychoanalytiker sind der Meinung, dass das Stehlen eine Art Ersatzbefriedigung für unterdrückte Wünsche darstellt. Weiterhin wird angenommen, dass die gestohlenen Objekte nur einen symbolischen Wert besitzen und auf bestimmte verdrängte Bewusstseinsbereiche hinweisen. Andere Lehrmeinungen besagen, dass die Kleptomanie eine versteckte Form des Widerstands gegen die Gesellschaft sei oder gehen von erregenden Gefühlen beim Stehlen als Motiv aus, da das Stehlen beim Kleptomanen Hormone freisetzt, die ihm ein Glücksgefühl bereiten. Um immer wieder einen „Kick“ zu bekommen, stiehlt der Kleptomane mit der Zeit immer wertvollere und schwerer zu erlangende Dinge. Folgen und Komplikationen Kleptomanen machen sich durch ihr Verhalten strafbar. Das Diebesgut wird nach der Tat versteckt oder vernichtet. Das Stehlen bereitet dem Kleptomanen ein schlechtes Gewissen. Behandlung Die Behandlung der Kleptomanie erfolgt psychoanalytisch oder verhaltenstherapeutisch. Literatur • Karl Birnbaum: Die psychopathischen Verbrecher. Thieme, Leipzig 1926. • Horst Dilling u. a. (Hrsg.): Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10, Kapitel V (F); klinisch-diagnostische Leitlinien. Huber, Bern 2006, ISBN 3-456-84286-4 • Jean-Étienne Esquirol: Allgemeine und specielle Pathologie und Therapie der Seelenstörungen. Hartmann, Leipzig 1827. • Jean-Étienne Esquirol: Die Geisteskrankheiten in Beziehung zur Medizin und Staatsarzneikunde. Voß, Berlin 1838 (2 Bde.) • Werner Janzarik: Themen und Tendenzen in der deutschsprachigen Psychiatrie. Springer, Berlin 1974. • Charles Chretien Henry Marc: Die Geisteskrankheiten in Beziehung zur Rechtspflege Voß, Berlin 1843/1844 (2 Bde.) • André Matthey: Nouvelles recherches sur les maladies de l’esprit précédées considérations sur les difficulté de l’art de guérir. Paschoud, Paris, 1816. • Tobias Müller: Störungen der Impulskontrolle – Alter Wein in neuen Schläuchen? In: Rolf Baer u. a. (Hrsg.): Wege psychiatrischer Forschung. Perimed, Erlangen 1991, ISBN 3-88429-390-7 • Christoph Mundt: Kleptomanie. In: Christian Müller: Lexikon der Psychiatrie. Springer, Berlin 1986, ISBN 3-437-22900-1 82 Pyromanie 83 Pyromanie Vergleichende Klassifikation nach DSM-IV ICD-10 312.33 Pyromanie F63.1 Pathologische Brandstiftung (Pyromanie) DSM IV online [1] ICD-10 online [2] Der Begriff Pyromanie ¿ÀÁ ÃÄÅÆÇÈÉ ÊËÌ ¿pyrÍ Î ÏÆÐÆÄÑ ÒÓÔÕÓ ¿Ö×ÂÅ×Í = Raserei) bezeichnet die pathologische Brandstiftung und wurde im frühen 19. Jahrhundert geprägt, siehe dazu auch Monomanie. Betroffene Personen verspüren den Drang, Feuer zu legen und beziehen aus der Tat Befriedigung. Begriffserklärung Begriffsgeschichte Ausgebrannter blauer Container Der Begriff entstammt der Monomanielehre der französischen Psychiater Jean-Étienne Esquirol und Charles Chretien Henry Marc. Deutsche Entsprechungen des Begriffs Der Begriff bedeutet zunächst „Monomanie der Brandstiftung“. Im deutschen Sprachraum werden u.a. folgende Entsprechungen gefunden: • • • • „pathologische Brandstiftung“ „triebhafte Brandstiftung“ „süchtige Brandstiftung“ „zwanghafte Brandstiftung“ Nicht selten wird der Begriff auch völlig außerhalb eines psychiatrischen Kontextes gebraucht, um Personen zu charakterisieren, die gern beziehungsweise leidenschaftlich mit Feuer umgehen (Zündeln). Ablehnung des Begriffs in der forensischen Psychiatrie Mit der Ablehnung der Monomanielehre bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde auch der Begriff der Pyromanie von der Psychiatrie verworfen. Klinisches Krankheitsbild Klassifikation Der Begriff der Pyromanie findet sich in der ICD-10 im Kapitel F63 („Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“) mit der Kategorie F63.1 „pathologische Brandstiftung [Pyromanie]“. Im Diagnostischen und Statistischen Manual psychischer Störungen ([DSM-IV]) ist die Pyromanie als Unterkategorie der Störung der Impulskontrolle auf Achse I zu finden. Problematisch an der Aufnahme des Begriffs in psychiatrische Klassifikationssysteme ist, dass hiermit die Erwartung geweckt wird, Brandstiftungen mit Merkmalen der „Pyromanie“ würden als psychische Störungen von Gerichtspsychiatern und Gerichten als schuldmindernd anerkannt. Pyromanie Kriterien Im „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“, dem international gültigen Diagnosekatalog der Psychiatrie, finden sich folgende Kriterien: • • • • • Die bewusste und vorsätzliche Brandstiftung in mehreren Fällen Große Anspannung und Erregung vor der Tat Großes Interesse an Feuer und allem, was damit zu tun hat Freude oder Erleichterung während der Brandstiftung Die Brandstiftungen wurden nicht aus finanziellen Gründen, Rachegelüsten etc. unternommen Epidemiologie und Verlauf Pyromanie ist selten, aber unter Brandstiftern verbreitet. In einer großen Studie in den USA fanden sich unter 1145 erwachsenen männlichen Brandstiftern 39 % mit einer Pyromanie. Bei Frauen ist Pyromanie kaum vorhanden. Häufig sind sozial unterprivilegierte Personen betroffen. Oftmals wird fälschlicherweise angenommen, dass besonders viele Brandstifter selbst Mitglied in einer Feuerwehr sind. So haben Pyromanen aufgrund ihrer Krankheit oft eine gesteigerte Motivation, in eine Feuerwehr einzutreten, jedoch wird versucht, dies durch eine geeignete soziale und strafrechtliche (Führungszeugnis) Mitgliederauswahl zu verhindern. Auch eine Kontrolle innerhalb der sozialen Gruppen der Feuerwehr verhindert solche Tendenzen. Jedoch ist dieses Problem keine Besonderheit der Feuerwehr – auch andere Gruppen könnten ähnliche Anziehungspunkte für nicht geeignete Mitglieder darstellen (vergleiche Vorurteile: Schützenverein, Bundeswehr). Deshalb ist ein professioneller und differenzierter Umgang mit dem Thema notwendig. Es ist anzunehmen, dass der Verlauf episodisch ist. Es treten symptomfreie Intervalle neben Intervallen, in denen die Symptome vorherrschend sind, auf. Komorbidität Die Pyromanie geht häufig mit anderen Störungen einher: • • • • • • Störungen des Sozialverhaltens Lernschwierigkeiten Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung Impulskontrollstörungen Intelligenzminderung körperliche Defizite Folgen und Komplikationen Pyromanie kann zu Brandstiftung und zur damit verbundenen Sachbeschädigung führen; auch Menschen können dadurch gefährdet werden. Der Pyromane macht sich in solchen Fällen strafbar. Behandlung Die Behandlung erfolgt psychotherapeutisch. Literatur • Karl Birnbaum: Die psychopathischen Verbrecher. Thieme, Leipzig 1926. • Horst Dilling u.a. (Hrsg.): Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10, Kapitel V (F); klinisch-diagnostische Leitlinien. Huber, Bern 2006, ISBN 3-456-84286-4 • Jean Etienne Dominique Esquirol: Allgemeine und specielle Pathologie und Therapie der Seelenstörungen. Hartmann, Leipzig 1827. 84 Pyromanie Jean Etienne Dominique Esquirol: Die Geisteskrankheiten in Beziehung zur Medizin und StaatsarzneikundeÙ ÚÛÜÝ Berlin 1838 (2 Bde.) Ø Werner Janzarik: Themen und Tendenzen in der deutschsprachigen Psychiatrie. Springer, Berlin 1974. Ø Charles Chretien Henry Marc: Die Geisteskrankheiten in Beziehung zur Rechtspflege ÚÛÜÝ Þßàáâã äåæçèäåææ éê Bde.) Ø ëãìàí îïððñßò: Nouvelles recherches sur les maladies de l’esprit précédées considérations sur les difficulté de l’art de guérir. Paschoud, Paris, 1816. Ø Tobias Müller: Störungen der Impulskontrolle – Alter Wein in neuen Schläuchen? In: Rolf Baer u.a. (Hrsg.): Wege psychiatrischer Forschung. Perimed, Erlangen 1991, ISBN 3-88429-390-7 • Henning Saß u.a.: Diagnostische Kriterien des diagnostischen und statistischen Manuals psychischer Störungen. DSM-IV-TR. Hogrefe, Göttingen 2003, ISBN 3-8017-1661-9 • Ulrich Venzlaff, Friedemann Pfäfflin: Persönlichkeitsstörungen und andere abnorme seelische Entwicklungen. In: Klaus Foerster (Hrsg.): Psychiatrische Begutachtung. Elsevier, München 2004, ISBN 3-437-22900-1 • Brunnhuber, S., Frauenknecht, S. & Lieb, K.: Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie. Urban&Fischer 2005 Ø Weblinks • ICD-10-Klassifikation der pathologischen Brandstiftung [1] Quellennachweise [1] http:/ / www. lumrix. de/ icd. php?f=lumrix-get& r=f%2Ff63. xml& k=k00 Gewohnheit Als Gewohnheit (auch Usus, lat. uti „gebrauchen“) wird eine unter gleichartigen Bedingungen entwickelte Reaktionsweise bezeichnet, die durch Wiederholung stereotypisiert wurde und bei gleichartigen Situationsbedingungen wie automatisch nach demselben Reaktionsschema ausgeführt wird, wenn sie nicht bewusst vermieden oder unterdrückt wird. Es gibt Gewohnheiten des Fühlens, Denkens und Verhaltens. In spielerischen Zusammenhängen oder absichtlich, also bewusst gelernte, insbesondere in Schule und Lehre gezielt eingeübte Verhaltensweisen werden dagegen wie alle nützlichen Gewohnheiten (z. B. in der Muttersprache reden zu können) selbst bei größter Routine als Fähigkeiten oder – vor allem bei größerer Geschicklichkeit dabei – auch als Fertigkeit bezeichnet. Die Ausbildung von Gewohnheiten besonders in der Form von Vorlieben und Abneigungen zeigen bereits Einzeller, die konditioniert werden können, also über eine für den Beobachter erkennbare Merkfähigkeit verfügen. Beim Menschen hat sich das Lernvermögen weit darüber hinaus zu einer ausgeprägten und aktiv beeinflussbaren Erinnerungsfähigkeit erweitert, die sich in den ersten Anzeichen allerdings erst im vierten bis fünften Lebensjahr eines Menschen zu zeigen beginnt. Ihre Bezeichnung als „Gedächtnis“ verweist darauf, dass sie Voraussetzung allen Denkens ist, das als Tätigkeit allerdings seinerseits auch leicht zu bloßer Gewohnheit werden kann. Die moderne Hirnforschung glaubt, dass bei der menschlichen Entwicklung im ersten Lebensjahrzehnt und dabei wiederum in dessen erster Hälfte besonders günstige neurobiologische Bedingungen für elementare Lernvorgänge bestehen, mit der Folge, dass sich in diesen Lebensjahren Gewohnheiten besonders leicht und schnell ausbilden. Die Redewendung von der „Macht der Gewohnheit(en)“ bezieht sich dagegen auf die Tatsache, dass ein Tun oder Machen auf der Grundlage ausgeprägter Gewohnheiten immer schneller zustande kommt als ein bewusstes Handeln, das wegen der zu seiner Vorbereitung nötigen Überlegungen und Entscheidungen stets mehr Zeit in Anspruch nimmt als ein reflexhaft zustande kommendes gewohnheitsmäßiges Reagieren. Eine andere Redewendung – „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“ – gibt einen Hinweis auf die evolutionären Wurzeln der Gewohnheit. Konrad Lorenz hat 85 Gewohnheit unter anderem aus Beobachtungen seiner Gans Martina herausgefunden, dass bestimmte, auch nebensächliche Verhaltensweisen, die in einer als bedrohlich empfundenen Situation auch nur zufällig ausgeführt werden, zur Gewohnheit werden. Denn evolutionär steigt damit die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens in ähnlichen Situationen. Ein Abweichen von Gewohnheiten ist vor diesem evolutionären Hintergrund mit inneren Spannungen verbunden. Stark ausgeprägte oder starre Denk- und Verhaltensgewohnheiten können für die Kreativität abträglich sein und zu einem eingefahrenen, mehr oder weniger gedankenlosen Reagieren führen. Zudem erfordert gewohnheitsmäßiges Reagieren wegen seines reflexartigen Ablaufs wenig Aufmerksamkeit. Ausgeprägtes gewohnheitsmäßiges Reagieren kann daher zu höhergradiger selektiver Aufmerksamkeit führen und darüber zu gewohnheitsmäßiger Unaufmerksamkeit, wegen der wiederum ein gewohnheitsmäßiges Reagieren weiter gefördert wird. Zeigt eine nennenswerte Anzahl von Angehörigen einer Gruppen dieselbe Gewohnheit, so kann diese zur unhinterfragten sozialen Sitte oder kollektiven Überzeugung werden. Aufwändigere Bräuche werden dagegen eher bewusst beibehalten, vor allem wenn sie eingeübt werden müssen und zu denselben Gelegenheiten wie etwa jahreszeitlichen Festen zu bestimmten Zeiten oder zu festgelegten Zeitpunkten regelrecht gepflegt werden. Auf gemeinsamem Handeln beruhen auch Gewohnheitsrechte und Pflichten, die zurückgehen auf längere Zeit beibehaltene Absprachen und gegenseitige Verpflichtungen, die zunächst vielleicht nur einzelne Personen miteinander und vielleicht auch nur ad hoc eingegangen waren. • Von einer Gewohnheit zu unterscheiden ist die Gewöhnung oder Habituation. Damit ist das Phänomen gemeint, dass ein Individuum auf einen wiederholt erlebten Reiz zunehmend geringere oder im Extremfall gar keine Reaktionen mehr zeigt. Man spricht in derartigen Fällen auch von Desensibilisierung. Sie lässt sich in Form einer systematischen Desensibilisierung auch gezielt nutzen; bei Menschen muss sie allerdings meist auch bewusste Einstellungsänderungen miteinschließen. Weblinks • Zeit Online, Mach es anders! [1], 8. April 2013 Literatur • Jürgen Bräunlein: Lexikon der schlechten Gewohnheiten. rororo TB, 2007, ISBN 978-3499622212. Quellennachweise [1] http:/ / www. zeit. de/ zeit-wissen/ 2013/ 02/ Psychologie-Gewohnheiten/ komplettansicht 86 Dissoziale Persönlichkeitsstörung 87 Dissoziale Persönlichkeitsstörung Vergleichende Klassifikation nach ICD-10 DSM-IV F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung 301.7 Antisoziale Persönlichkeitsstörung ICD-10 online [1] DSM IV online [1] Die dissoziale Persönlichkeitsstörung (lateinisch Präfix dis-, „entzwei“, „auseinander“, socius, „gemeinsam“, „verbunden“), auch antisoziale Persönlichkeitsstörung (APS) wird in der ICD - einem medizinischen Diagnoseklassifikationssystem der WHO - als eine "spezifische Persönlichkeitsstörung" gelistet. Der Begriff wird dort folgendermaßen umrissen: „Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.“ – ICD (2011): Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Forschung[1] Laut DSM-IV sind drei Prozent der Männer und ein Prozent der Frauen betroffen.[2] APS ist ein Bestandteil von Psychopathie; der Begriff Soziopathie wird hingegen verschieden definiert und wird im klinischen Zusammenhang kaum mehr verwendet. [3] Beschreibung Die antisoziale Persönlichkeit macht sich schon im Kindes- und Jugendalter durch Missachtung von Regeln und Normen (z. B. Schuleschwänzen, Vandalismus, Fortlaufen von Zuhause, Stehlen, häufiges Lügen) und die Unfähigkeit aus Erfahrung zu lernen, bemerkbar. Im Erwachsenenalter führen Betroffene ihr Verhalten fort durch nur zeitweiliges Arbeiten, Gesetzesübertretungen, Gereiztheit und körperlich aggressives Verhalten, Nichtbezahlen von Schulden, Rücksichtslosigkeit und Drogenkonsum. Nicht selten landen sie dabei im Gefängnis. Kriminalität ist allerdings nicht notwendig für die Diagnose von APS, denn es gibt auch viele angepasste APs, die beruflich erfolgreich sind. In der Berufswelt kann die APS zum Vorteil werden: Ergebnisse einer Studie weisen darauf hin, dass Führungspersonen von Unternehmen häufiger von dieser Störung betroffen sein könnten.[4] Auch darf man nicht den Fehler begehen, bei jedem delinquenten Menschen von einer APS auszugehen. Es gibt viele Gründe für Delinquenz, und die APS ist nur einer davon. Personen mit einer APS sind impulsiv, leicht reizbar und planen nicht voraus. Darüber hinaus zeigen sie keine Reue für Missetaten. Ihre gefühlsmäßigen Beziehungen zu Personen sind so schwach, dass sie sich nicht in Personen hineinversetzen können und keine Schuldgefühle oder Verantwortungsbewusstsein kennen. Dadurch fällt es ihnen schwer, Personen abzugrenzen und auf sie Rücksicht zu nehmen. Ihr eigenes Gefühlsrepertoire (besonders das für negative Gefühle) kann beschränkt sein, weswegen sie Gesten von anderen Personen imitieren. Gefühle anderer hingegen nehmen sie gut wahr und können sie manipulierend ausnutzen, während sie selber außergewöhnlich charmant sind. Sie können aber auch eine spielerische Leichtigkeit ausstrahlen und bei guter intellektueller Begabung unter Umständen recht geistreich, witzig und unterhaltsam sein. Dissoziale Persönlichkeitsstörung Dissoziale Störungen lassen sich weiter in drei Subtypen einteilen, über die allerdings wissenschaftliche Kontroversen geführt werden. Instrumentell-dissoziales Verhalten Dieser Subtyp ist vor allem auf Geld, materielle Werte sowie Macht ausgerichtet. Die Personen haben keinen Leidensdruck, sondern ein übersteigertes Selbstvertrauen und Machtgefühl, und daher keine Veränderungsbereitschaft. Diese Wesensart hat Ähnlichkeit mit dem, was früher als Psychopathie bezeichnet wurde: Fehlen von Einfühlungsvermögen, Schuldgefühl oder Angst, oberflächlicher Charme und Gefühlsregungen, und instabile, wechselnde Beziehungen. Allerdings kann dies manchmal der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Impulsiv-feindseliges Verhalten Charakteristisch ist eine geringe Handlungskontrolle, hauptsächlich aufgrund starker Impulsivität. Die fehlende Handlungskontrolle ist der Person selbst kaum bewusst. Die gemütsmäßige Beteiligung ist hier hoch; unter anderem sind Wut und Ärger fast immer zu finden. Materieller Gewinn ist hier kein entscheidender Handlungsauslöser. Handlungen von anderen werden ähnlich wie bei der paranoiden Persönlichkeitsstörung vorschnell als negativ, zum Beispiel als Bedrohung oder Provokation gedeutet, und es wird, kombiniert mit geringer Frustrationstoleranz, dementsprechend aggressiv reagiert. Die Handlungen sind dabei spontan und ungeplant. Ängstlich-aggressives Verhalten Die dritte Gruppe ist vor allem im forensischen Bereich auffällig. Hier findet man oft deprimierte, schüchterne und ängstliche Personen, die in Extremsituationen Gewaltausbrüche produzieren, die die anderen beiden Subtypen übertreffen können. Außerhalb ihrer Ausbrüche sind die meisten beherrschte und sonst weniger auffallende Menschen. Traumatische Erlebnisse finden sich hier am häufigsten. Des Weiteren können hier auch Mischtypen auftreten. Klassifikation nach ICD und DSM In der ICD-10 wird die Bezeichnung „dissoziale Persönlichkeitsstörung“ verwendet; das DSM-IV verwendet die Formulierung „antisoziale Persönlichkeitsstörung“. ICD-10 Während das DSM-IV die Diagnose einer antisozialen Persönlichkeitsstörung ausdrücklich erst ab dem 18. Lebensjahr gestattet, gibt die ICD-10 keine entsprechend enge Grenze vor. Die ICD-10-Kriterien beschreiben neben sozialer Abweichung charakterologische Besonderheiten, insbesondere Egozentrik, mangelndes Einfühlungsvermögen und defizitäre Gewissensbildung. Kriminelle Handlungen sind also nicht zwingend erforderlich. Mindestens drei der in der ICD-10 genannten Merkmale müssen erfüllt sein. Hierzu gehören: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Mangelnde Empathie und Gefühlskälte gegenüber anderen Missachtung sozialer Normen Beziehungsschwäche und Bindungsstörung Geringe Frustrationstoleranz und impulsiv-aggressives Verhalten Mangelndes Schulderleben und Unfähigkeit zu sozialem Lernen Vordergründige Erklärung für das eigene Verhalten und unberechtigte Beschuldigung anderer Anhaltende Reizbarkeit 88 Dissoziale Persönlichkeitsstörung DSM-IV a) Es besteht ein tiefgreifendes Muster von Missachtung und Verletzung der Rechte anderer, das seit dem 15. Lebensjahr auftritt. Mindestens drei der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein: 1. Versagen, sich in Bezug auf gesetzmäßiges Verhalten gesellschaftlichen Normen anzupassen, was sich in wiederholtem Begehen von Handlungen äußert, die einen Grund für eine Festnahme darstellen 2. Falschheit, die sich in wiederholtem Lügen, dem Gebrauch von Decknamen oder dem Betrügen anderer zum persönlichen Vorteil oder Vergnügen äußert 3. Impulsivität oder Versagen, vorausschauend zu planen 4. Reizbarkeit und Aggressivität, die sich in wiederholten Schlägereien oder Überfällen äußert 5. Rücksichtslose Missachtung der eigenen Sicherheit bzw. der Sicherheit anderer 6. Durchgängige Verantwortungslosigkeit, die sich im wiederholten Versagen zeigt, eine dauerhafte Tätigkeit auszuüben oder finanziellen Verpflichtungen nachzukommen 7. Fehlende Reue, die sich in Gleichgültigkeit oder Rationalisierungen äußert, wenn die Person andere Menschen gekränkt, misshandelt oder bestohlen hat. b) Die Person ist mindestens 18 Jahre alt. c) Eine Störung des Sozialverhaltens war bereits vor Vollendung des 15. Lebensjahres erkennbar. d) Das antisoziale Verhalten tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie oder einer manischen Episode auf. Mögliche Ursachen Bei der Entwicklung der Störungen spielen sowohl die Gene als auch die Umwelt eine Rolle.[5] Bowlby konnte einen Zusammenhang zwischen APS und fehlender mütterlicher Zuwendung feststellen. Glueck und Glueck stellen bei den Müttern der Personen mit APS einen Mangel an Zuwendung und eine Neigung zur Impulsivität fest. Außerdem neigten sie zum Alkoholismus.[6] Antisoziale Persönlichkeiten kommen häufig aus zerrütteten Elternhäusern, in denen entweder Gewalt vorherrschte oder in denen sie vernachlässigt wurden. Dazu kommt ein Mangel an Liebe und Fürsorge, der zu fehlender Orientierung seitens des Kindes führt. In vielen Fällen gab es familiäre Konflikte. Viele antisoziale Persönlichkeiten sind in einer Großfamilie auf engem Raum aufgewachsen, erfuhren uneindeutige Erziehungsstile der Eltern, die prosoziales Verhalten nicht oder selten beachtet haben, oder hatten delinquente Geschwister. Ein Vorbote für das im Erwachsenenalter feststellbare antisoziale Verhalten war das Vorhandensein dissozialer Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter. Neuere Forschungen erhärten die Hypothese, dass diese Störung durch ein Zusammenspiel biologischer und sozialer Faktoren hervorgerufen wird. Avshalom Caspi und seine Mitarbeiter (2002) untersuchten 442 männliche, erwachsene Neuseeländer, von denen 154 in ihrer Kindheit sexuell missbraucht oder körperlich misshandelt wurden. Sie analysierten den Einfluss eines bestimmten Gens, das die Hirnchemie beeinflusst. Dieses Gen kommt in einer stark und einer schwach aktiven Variante vor. Es bestimmt das Niveau der Monoaminooxidase-A (MAO-A). Dies ist ein Enzym, das die Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Norepinephrin (Noradrenalin) verstoffwechselt. 85 Prozent der Versuchspersonen, die traumatisiert worden waren und die zudem die schwach aktive Variante des Gens hatten, entwickelten Formen des antisozialen Verhaltens. Die Untersuchungsteilnehmer mit der hoch aktiven Variante dieses Gens aber wurden nur äußerst selten durch antisoziales Verhalten auffällig – unabhängig davon, ob sie als Kind misshandelt und missbraucht worden waren oder nicht (siehe auch: Warrior Gene).[7] Adoptionsstudien zeigen, dass Gene und Umwelt eine Rolle spielen: „Ein Forschungsteam erhob eine Stichprobe von 95 Männer und 102 Frauen, die wenige Tage vor ihrer Geburt zur Adoption freigegeben worden waren. Institutionelle Daten lieferten ausreichend Informationen über die biologischen Eltern, um beurteilen zu können, ob diese an einer antisozialen Persönlichkeitsstörung litten. Diese Daten erlaubten eine Erfassung des Beitrags genetischer Faktoren zu 89 Dissoziale Persönlichkeitsstörung der Störung. Die Forscher erhoben zudem Daten über die Lebensumstände in den Adoptivfamilien: Mit Hilfe von Interviews bestimmten sie, ob die Teilnehmer unter widrigen Umweltbedingungen aufwuchsen, also beispielsweise Adoptiveltern hatten, die Eheprobleme, Drogen- oder Alkoholprobleme hatten. Diese Daten erlaubten eine Erfassung des Beitrages umweltbedingter Faktoren zu der antisozialen Persönlichkeitsstörung. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Einflussgrößen von Bedeutung sind: Bei Personen, deren biologische Eltern die Störung aufwiesen, oder die unter widrigen Umweltbedingungen aufwuchsen, wurde im Durchschnitt mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine antisoziale Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.“ Kontroverse Die Perspektive, die in der Definition (etwa nach ICD) deutlich wird, ist umstritten, da es sich hier letztlich um die natürliche Reaktion auf bestimmte Erfahrungen, aber nicht um eine Störung handeln könnte, und da mit einiger Vorbereitung jedermann derartige Symptome zeigt. Kulturelle Rezeption Siri Hustvedt, eine US-amerikanische Schriftstellerin, beschreibt in ihrem Buch Was ich liebte (Originaltitel What I loved – A Novel, 2003) mindestens zwei Charaktere mit Symptomen der antisozialen Persönlichkeitsstörung. Gegen Ende ihres Buches erwähnt sie die Hinwendung einer anderen Romanfigur zu diesem Phänomen mit folgenden Worten: Violets „Forschungen haben sie vom 18. Jahrhundert in die Gegenwart geführt, von dem französischen Irrenarzt Pinel zu einem lebenden Psychiater namens Kernberg. Terminologie und Ätiologie der Krankheit, die sie untersucht, mögen sich mit der Zeit verändert haben, aber Violet hat sie in allen Formen aufgespürt: folie lucide, Geisteskrankheit, Schwachsinn, Soziopathie, Psychopathie und antisoziale Persönlichkeit, kurz APS. Heutzutage gehen die Psychiater bei der Diagnose der Störung nach Checklisten vor, die sie in Ausschüssen überprüfen und auf den neuesten Stand bringen, doch die am häufigsten vorkommenden Charakterzüge sind: Wandlungsfähigkeit und Charme, pathologisches Lügen, fehlende Einfühlung und Reue, dafür Impulsivität, Gerissenheit und Neigung zur Manipulation, frühe Verhaltensstörungen und die Unfähigkeit, aus Fehlern zu lernen oder auf Strafen zu reagieren.“ In ihrer Danksagung zitiert sie diverse Quellen an Sekundärliteratur, so den erwähnten Otto F. Kernberg und Donald W. Winnicott. Literatur • Baumann, Imanuel: Dem Verbrechen auf der Spur. Eine Geschichte der Kriminologie und Kriminalpolitik in Deutschland 1880 bis 1980 Göttingen, 2006, ISBN 3-8353-0008-3 • Boetsch, Thomas: Psychopathie und antisoziale Persönlichkeitsstörung. Ideengeschichtliche Entwicklung der Konzepte in der deutschen und angloamerikanischen Psychiatrie und ihr Bezug zu modernen Diagnosesystemen. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller, 2008, ISBN 978-3-8364-8559-3. • Dikman, Z. V.; Allen, J. J. B. (2000). Error monitoring during reward and avoidance learning in high- and low-socialized individuals. In: Psychophysiology, 37, 43-54. • Davidson, R.J.; Putnam, K.M.; Larson, C.L. (2000). Dysfunction in the Neural Circuitry of Emotion Regulation – A Possible Prelude to Violence. In: Science, Vol. 289, S. 591-594. • Essau, Cecilia; Conradt, Judith: Aggression bei Kindern und Jugendlichen. München [u.a.] 2004, ISBN 3-8252-2602-6. • Katschnig, Heinz (Hg.): Die extrovertierten Persönlichkeitsstörungen. Borderline, histrionische, narzisstische und antisoziale Lebensstrategien. Wien: Facultas-Universitäts-Verlag, 2000, ISBN 3-85076-486-9. • Kopyciok, P. (2005). Effects of Socialization on the ERN. Diplomarbeit. Unveröffentlicht • Rotgers, Frederick [Hg.]: Die antisoziale Persönlichkeitsstörung. Therapien im Vergleich. Ein Praxisführer, Bern: Huber, 2007, ISBN 978-3-456-84403-9. 90 Dissoziale Persönlichkeitsstörung Weblinks • Volker Faust: Dissoziales Verhalten im Kindes- und Jugendalter [8] Einzelnachweise [1] http:/ / www. dimdi. de/ static/ de/ klassi/ icd-10-who/ kodesuche/ onlinefassungen/ htmlamtl2011/ block-f60-f69. htm [2] American Psychiatric Association (1994). Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. Washington, DC: American Psychiatric Association, 645-650. ISBN 0-89042-061-0. [3] Umfangreiche Fachinformation zur Definition und Erscheinungsformen von Psychopathie (https:/ / www. i-med. ac. at/ psychiatry/ allgemeine_psychiatrie/ forschung/ Heft_S23_1. pdf) (Sonderheft Neuropsychiatrie (1/2009): Forensische Psychiatrie, 23/S1, ISSN 0948-6259 / .pdf; 1,3 MB) [4] Korten, David (2001), "When Corporations Rule the World" (Berret-Kohler Publications) [5] Philip Zimbardo (2004): Psychologie - 16., aktualisierte Ausgabe. München: Pearson Studium; S. 685 [6] Anne-Marin B. Cooper: Antisocial Personality Disorder (APD) (http:/ / www. health. am/ psy/ antisocial-personality-disorder/ ) abgerufen am 29. April 2008 [7] Caspi, A. u. a.: Role of genotype in the cycle of violence in maltreated children. Science, Vol. 297, No. 5582, August 2002, 851-854 [8] http:/ / www. psychosoziale-gesundheit. net/ psychiatrie/ kiju. html Selbsthilfegruppe Selbsthilfegruppen sind selbstorganisierte Zusammenschlüsse von Menschen, die ein gleiches Problem oder Anliegen haben und gemeinsam etwas dagegen bzw. dafür unternehmen möchten. Typische Probleme sind etwa der Umgang mit chronischen oder seltenen Krankheiten, mit Lebenskrisen oder belastenden sozialen Situationen. Die Zahl der Selbsthilfegruppen in Deutschland wird auf 70.000[1]-100.000 geschätzt. Laut dem telefonischen Gesundheitssurvey[2] des Robert-Koch-Instituts 2003 waren etwa 9 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands schon einmal Teilnehmer einer Selbsthilfegruppe. Fragt man danach, wie hoch der Anteil derer ist, die zum Zeitpunkt der Befragung eine Selbsthilfegruppe besuchen, so liegt dieser 2005 bei 2,8 Prozent[3]. Selbsthilfegruppen dienen im Wesentlichen dem Informations- und Erfahrungsaustausch von Betroffenen und Angehörigen, der praktischen Lebenshilfe sowie der gegenseitigen emotionalen Unterstützung und Motivation. Darüber hinaus vertreten Selbsthilfegruppen in unterschiedlichem Grad die Belange ihrer Mitglieder nach außen. Das reicht von Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit über die Unterstützung von Forschungsprojekten bis hin zur politischen Interessenvertretung. Die häufigste Rechtsform von Selbsthilfegruppen ist der eingetragene Verein. Selbsthilfegruppen ohne Angabe der Rechtsform werden als Gesellschaften des bürgerlichen Rechts (§§ 705 ff. BGB) behandelt, sofern sie nicht ein nicht-eingetragener Verein sind.[4] Selbsthilfegruppen werden ehrenamtlich geleitet. Unter bestimmten Voraussetzungen können Selbsthilfegruppen im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach § 20c [5] des Fünften Sozialgesetzbuches die Kosten für Büro, Räume, Öffentlichkeitsarbeit etc. erstattet werden.[6] Geschichte der Selbsthilfe(-gruppen) Die Selbsthilfe heutiger Form hat ihre Vorläufer in den Emanzipationsbewegungen des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Frauen- und Jugendbewegung. Es wurden zahlreiche Vereine und Organisationen gegründet, die einen weitgehend freien Austausch von Gleichgesinnten ermöglichten und unter deren Deckmantel auch gesundheitsorientierte Selbsthilfe stattfand. Bei einigen Abstinenzvereinen, wie etwa den Guttemplern, und zahlreichen spirituell oder religiös orientierten Gruppen, wie etwa den Anonymen Alkoholikern (AA) steht ein umfassenderes Leitbild moralisch anstrebenswerter Lebensführung über das ursprüngliche gemeinsame Problem (wie etwa Alkoholismus) hinaus im Vordergrund. Das Zwölf-Schritte-Programm der AA ist mittlerweile auf andere Süchte und Probleme übertragen worden. Erst nach den sozialen Umwälzungen der 1960ern war offene Selbsthilfe im heutigen Verständnis möglich. Sie setzt voraus, dass sich Menschen öffentlich zu ihrem Problem bekennen können, ohne gesellschaftliche oder 91 Selbsthilfegruppe strafrechtliche Sanktionen zu befürchten. So hatten etwa Homosexuelle bis 1968/69 strafrechtliche Verfolgung nach § 175 zu befürchten. Suchtkrankheiten wurden erstmals als Krankheiten und nicht nur als moralischer Mangel verstanden. Gleichzeitig entstand ein neuer Gesundheitsbegriff, der eine aktive, eigenverantwortliche Rolle des mündigen Patienten fördert. Wie viele andere neue soziale Bewegungen setzen sie auf Eigeninitiative. Der Psychoanalytiker Michael Lukas Moeller spielte in den 1970ern eine wichtige Rolle bei der Etablierung von Selbsthilfegruppen in Deutschland. 1981 gründete er die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e. V.. In der DDR waren bereits vor der Wende, auch im Rahmen der Bürgerbewegung, erste Selbsthilfegruppen, insbesondere unter dem Dach der Kirche, aktiv. Selbsthilfegruppen in Deutschland Die Leistungen der Selbsthilfegruppen werden inzwischen als wichtige Ergänzung zum professionellen Gesundheitssystem von den Kostenträgern anerkannt. Daher werden Gesundheitliche Selbsthilfegruppen von der gesetzlichen Krankenversicherung gefördert. Nach § 20c des Sozialgesetzbuch V [5] sind alle Krankenkassen dazu verpflichtet. Vielfältige Typischer Gruppenraum im Münchner Unterstützungsmöglichkeiten bieten auch andere Institutionen (z. B. Selbsthilfezentrum gesetzliche Rentenversicherungen aber auch Kommunen und Länder). Für die Unterstützung von örtlichen Selbsthilfegruppen sind neben den Selbsthilfeorganisationen die ca. 280 Selbsthilfekontaktstellen und -unterstützungseinrichtungen von Bedeutung. Sie befinden sich in unterschiedlichen Trägerschaften – teils bei den Wohlfahrtsverbänden, teils bei den kommunalen Trägern. Professionelle Mitarbeiter (in der Regel Sozialarbeiter/-pädagogen) vermitteln Suchende an bestehende Selbsthilfegruppen oder unterstützen bei der Gründung und In-Gang-Setzung einer neuen Gruppe. Im Unterschied zu Selbsthilfeorganisationen, die ein spezifisches Indikationsgebiet vertreten, haben die Selbsthilfekontaktstellen keinen expliziten Bezug zu bestimmten Erkrankungen oder sozialen Problemen. Selbsthilfeorganisationen Selbsthilfeorganisationen sind Zusammenschlüsse von Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen (z. B. Allergie, Neurodermitis, Diabetes, Krebs, Rheuma) und/oder (psycho-)sozialen Anliegen (z. B. Alleinerziehende, Obdachlosigkeit etc.). Sie sind in der Regel auf Länder- und/oder Bundesebene als e. V. organisiert. Die meisten von ihnen sind Mitglied in einer Dachorganisation auf Bundesebene (z. B. in der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe oder dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV)). Beispiele für Gruppen und Verbände, die sich auf Bundesebene eigenständig vertreten, sind die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft und die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz. Zu den Mitgliedern von Selbsthilfeorganisationen gehören neben Einzelpersonen (Betroffene, Angehörige von Betroffenen, teilweise auch Professionelle) auch viele der auf örtlicher Ebene arbeitenden Selbsthilfegruppen. Finanzielle Unterstützung erhalten die gesundheitsbezogenen Selbsthilfeorganisationen vor allem von der Gesetzlichen Krankenversicherung, aber auch aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und von Rentenversicherungen (Landesversicherungsanstalten, Bundesversicherungsanstalt). Durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz des Jahres 2004, das für die Krankenkassen gilt, haben die Selbsthilfeorganisationen über ihre Dachorganisationen Mitspracherechte in wichtigen Fragen der Gesundheitsversorgung. Sie wirken seit Anfang 2004 als Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss und seinen einzelnen Ausschüssen mit. 92 Selbsthilfegruppe Selbsthilfearbeitsgemeinschaften Etwa die Hälfte aller Selbsthilfegruppen sind freie, nicht organisierte Selbsthilfegruppen. Sie gehören keiner überregionalen Selbsthilfeorganisation an. Auf kommunaler Ebene organisieren sich manche Selbsthilfegruppen in Arbeitsgemeinschaften, um gesundheitliche und soziale Probleme aus verschiedenen medizinischen und sozialen Bereichen vor Ort aufzugreifen. Die Arbeit in den lokalen Selbsthilfearbeitsgemeinschaften wird rein ehrenamtlich geleistet. Finanziell erhalten sie sich durch ihre Mitglieder und freiwillige Spenden. Manche sind als gemeinnützige Vereine eingetragen. Selbsthilfearbeitsgemeinschaften erhalten keine finanzielle Unterstützung durch gesetzliche Krankenkassen nach § 20 SGB V. Beispiele für solche Arbeitsgemeinschaften finden sich in der Stadt Neuss, der Stadt Grevenbroich und in der Stadt Dormagen. Selbsthilfekontaktstellen Selbsthilfekontaktstellen sind eigenständige, örtlich oder regional arbeitende professionelle Beratungseinrichtungen. Sie verfügen über hauptamtliches Personal, Räume und Ressourcen. Selbsthilfekontaktstellen erbringen Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote für neu zu gründende und bestehende Selbsthilfegruppen. Jeder Landkreis und jede Großstadt hat eine Selbsthilfekontaktstelle. Diese können über die Nationale Kontakt- und Informationsstelle [7] erfragt werden. Haus der Krebs-Selbsthilfe Als erste Einrichtung hat die Deutsche Krebshilfe in Bonn ein "Haus der Krebs-Selbsthilfe“ eingerichtet, um die Arbeit der Hilfsvereine zu verbessern. Bis Frühjahr 2013 hatten sieben verschiedene gemeinnützige Organisations-Zentralen ihr Domizil unter einem Dach. Die von der Ärztin Mildred Scheel gegründete Hilfsorganisation unterstützt das Projekt mit Spendengeldern der Bürger.[8] Vertreten sind: Frauenhilfe nach Krebs e. V, Deutsche ILCO e.V. (Vereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs) Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. und die Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe .e.V. (Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen). Hinzukommen: Der Bundesverband der Kehlkopfoperierten e.V., Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. und der Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e.V. Bei allen Organisationen können Informationen und Ansprechpartner für Betroffene in den Bundesländern erfragt werden.[9] → Hauptartikel: Haus der Krebs-Selbsthilfe Online-Selbsthilfe Immer mehr verbreitet sich auch Selbsthilfe über das Internet. Hilfe Suchende tauschen sich in Internet-Foren, Mailinglisten und Chat-Räumen aus. Obwohl diese Form der Selbsthilfe schon seit mehr [10] Gerald Ganglbauers Parkins(on)line als einem Jahrzehnt praktiziert wird, ist teilweise strittig, ob sie als Selbsthilfe zu bezeichnen ist. Das schlägt sich zum Beispiel darin nieder, dass Selbsthilfe-Initiativen, die sich ausschließlich über das Internet gegenseitig unterstützen, bislang nicht von den Krankenkassen unterstützt werden können (siehe unten). Wie verbreitet genau Online-Selbsthilfe (oder auch virtuelle Selbsthilfe) in der deutschen Bevölkerung ist, wurde bislang nicht erhoben. Seit dem Jahr 2009 widmet sich die NAKOS verstärkt dem Thema „Online-Selbsthilfe“ und hat das Projekt „Selbsthilfe und Neue Medien – Bestandsaufnahme, Differenzierung, Wirkungsanalyse und Kriterienentwicklung“ initiiert. 2011 startete die NAKOS in Kooperation mit dem Verein Selbsthilfekontaktstellen Bayern e.V. mit seiner Geschäftsstelle SeKo die Internetplattform selbsthilfe-interaktiv.de, welche eine Kommunikationsplattform für gemeinschaftliche Selbsthilfe im Web 2.0 darstellen soll. Zu finden sind hier geprüfte, nicht-kommerzielle Links zu 93 Selbsthilfegruppe hilfreichen Foren, ein Austauschforum rund um die Selbsthilfe und die Möglichkeit, eine virtuelle Selbsthilfegruppe zu gründen.[11] Selbsthilfeförderung Selbsthilfeförderung durch die Krankenkassen Förderebenen[12] Die Krankenkassen und ihre Verbände fördern die Selbsthilfe grundsätzlich auf drei Ebenen: Bundesorganisationen, Landesesorganisationen und örtliche Selbsthilfegruppen. Die jeweiligen Förderebenen sind grundsätzlich gleichrangig und gleichwertig. Fördervoraussetzungen Generelle Fördervoraussetzungen[13] • Interessenwahrnehmung durch Betroffene: die Selbsthilfearbeit in den Gruppen und Vereinsorganen wird von Betroffenen getragen. • Gesundheitsbezogene Selbsthilfeaktivitäten stehen im Mittelpunkt der Arbeit: Die Aktivitäten sind auf die gemeinsame Bewältigung chronischer Krankheiten und/oder Behinderungen ausgerichtet, von denen die Mitglieder selber oder als Angehörige betroffen sind. • Offenheit für neue Mitglieder und öffentliche Bekanntmachung des Selbsthilfeangebotes. • Neutrale Ausrichtung und Unabhängigkeit der Selbsthilfeaktivitäten von wirtschaftlichen Interessen. Viele Selbsthilfeorganisationen haben bereits eigene Leitlinien zu ihrer Neutralität und Unabhängigkeit entwickelt bzw. sich den Leitlinien der BAG SELBSTHILFE e.V. und des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes e.V. angeschlossen. Vgl. hierzu auch die „Erklärung zur Wahrung von Neutralität und Unabhängigkeit“, die Bestandteil der Antragsunterlagen auf Bundes- und Landesebene ist. • Herstellung von Transparenz über die Finanzsituation (auch Einnahmequellen) und Mittelverwendung gegenüber den Krankenkassen und ihren Verbänden in den Antragsunterlagen. • Bereitschaft zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und ihren Verbänden unter Wahrung der Neutralität und Unabhängigkeit der Selbsthilfe. Herstellung von Transparenz über die Finanzsituation[14] In den Antragsunterlagen sind die Einnahmequellen transparent zu machen, die Aufschluss über die gesamte Einnahmesituation geben. Hierzu zählen u.a. öffentliche Zuwendungen, Zuschüsse von Sozialversicherungen, Spenden, Sponsorengelder sowie Mitgliedsbeiträge von ordentlichen und Fördermitgliedern. Ebenso zählen hierzu geldwerte Dienstleistungen von Kooperationspartnern (z. B. kostenlose Bereitstellung von Räumen). Rechtliche Folgen falscher Angaben Die Krankenkassen/-verbände können die ordnungsgemäße Verwendung der Fördermittel prüfen. Bei vorsätzlich falschen oder fehlenden Angaben, die eine unsachgemäße Auszahlung von Fördermitteln der Krankenkassen/-verbände zur Folge haben können, sind die Krankenkassen/-verbände berechtigt, die finanziellen Zuwendungen zurückzufordern. 94 Selbsthilfegruppe Ergänzende Fördervoraussetzungen für die örtlichen Selbsthilfegruppen[15] Zu den Voraussetzungen der Förderung der örtlichen Selbsthilfegruppen gehören zusätzlich zu den unter Abschnitt Generelle Fördervoraussetzungen genannten Voraussetzungen: • Verlässliche/kontinuierliche Gruppenarbeit und Erreichbarkeit. • Gruppengröße von mindestens sechs Mitgliedern. • Die Selbsthilfegruppe hat ein Gründungstreffen durchgeführt und ihre Existenz und ihr Gruppenangebot öffentlich bekannt gemacht (beispielsweise bei der örtlichen Selbsthilfekontaktstelle oder in der regionalen Presse). • Benennung eines nur für die Zwecke der Selbsthilfegruppe gesonderten Kontos. • Der Verfügungsberechtigte ist verpflichtet sicherzustellen, dass die Fördermittel nur für die Zwecke der Gruppe verwendet werden. Ausschluss der Förderung[16] Einrichtungen und/oder Strukturen, die diese vorgenannten generellen Voraussetzungen nicht erfüllen, werden von den Krankenkassen und ihren Verbänden nicht gefördert. Eine Förderung nach § 20c SGB V kommt weiter nicht in Betracht für: • • • • • • • • • • • • • • • Wohlfahrtsverbände, Sozialverbände, Verbraucherverbände/-organisationen/-einrichtungen, Patientenberatungsstellen (auch internetbasierte), Berufs-/Fachverbände bzw. Fachgesellschaften, Kuratorien, Stiftungen, Fördervereine, Netzwerke, (Unter-)Arbeitsgruppen oder Arbeitskreise von Selbsthilfegruppen und/oder -organisationen, stationäre oder ambulante Hospizdienste, Bundes- bzw. Landesarbeitsgemeinschaften für Gesundheit/Gesundheitsförderung bzw. Landeszentralen für Gesundheit/Gesundheitsförderung, Landes- bzw. regionale Gesundheitskonferenzen, Krankheitsspezifische Beratungseinrichtungen oder Kontaktstellen wie beispielsweise Sucht-, Krebsberatungsstellen, ausschließlich im Internet agierende Initiativen, Kooperationsberatungsstellen für Selbsthilfegruppen und Ärzte der Kassenärztlichen Vereinigungen (KOSA), alle Aktivitäten von Selbsthilfegruppen, -organisationen und -kontaktstellen, deren Ausrichtung nicht auf gesundheitsbezogene Aktivitäten und Maßnahmen im Sinne des § 20c SGB V abzielen (z. B. soziale Belange und Aktivitäten auch bezogen auf bestimmte Personenkreise wie z. B. Alleinerziehende oder Senioren sowie Bürger-, Stadtteil-, Verkehrs- und Umweltinitiativen), Freizeitaktivitäten wie z. B. Ausflüge, Urlaubsreisen, Kino-, Konzert- und Theaterbesuche, Studien, die ausschließlich der Erforschung von Krankheiten und ihren Ursachen dienen (Grundlagenforschung). Von der Förderung ebenfalls ausgeschlossen sind Angebote, die zu den Leistungen der GKV nach anderen Rechtsgrundlagen gehören, z. B. • Patientenschulungsmaßnahmen, Funktionstraining und Rehabilitationssport, Nachsorgemaßnahmen gemäß § 43 f. SGB V, • Leistungen zur Früherkennung und Frühförderung (§ 30 SGB IX), • Soziotherapie (§ 37a SGB V), • Therapiegruppen gemäß § 27 ff. SGB V (z. B. Psychotherapie, Verhaltens-, Gesprächstherapie, Ergotherapie), • Primärpräventive Maßnahmen/Präventionskurse (§ 20 SGB V). Selbsthilfegruppen oder -organisationen, die vorrangig kommerzielle Ziele verfolgen oder zu kommerziellen Zwecken gegründet wurden, sind ebenfalls von einer Förderung nach § 20c SGB V ausgeschlossen. 95 Selbsthilfegruppe Förderverfahren[17] Die Selbsthilfeförderung óôõö ÷ øùõ úûü ý þÿ  ô øùù ÿõö þ zwei Förderstränge: die kassenartenübergreifende Gemeinschaftsförderung und die krankenkassenindividuelle Förderung. Danach sind von den Krankenkassen und ihren Verbänden mindestens 50 % der insgesamt jährlich zur Verfügung stehenden Fördermittel der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung bereitzustellen. Die übrigen maximalen 50 % der Fördermittel verbleiben den einzelnen Krankenkassen für ihre krankenkassenindividuelle Förderung. Die Bemessung der Förderhöhe erfolgt unter Berücksichtigung der insgesamt zur Verfügung stehenden Fördermittel, der Anzahl der eingegangenen förderfähigen Förderanträge und dem nachvollziehbaren Förderbedarf der Antragsteller. Die Fördermittel der Krankenkassen und ihrer Verbände stellen generell einen Zuschuss für die Vorhaben der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V dar. Eine Vollfinanzierung der Aktivitäten von Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeorganisationen und Selbsthilfekontaktstellen ist ausgeschlossen. Kassenartenübergreifende Gemeinschaftsförderung[18] Die Fördermittel der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung sind pauschale Zuschüsse, mit denen die Krankenkassen und ihre Verbände neben anderen öffentlich rechtlichen Einrichtungen einen maßgeblichen Beitrag zur Basisfinanzierung der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe leisten. Inhalte der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung Die Pauschalförderung wird als finanzielle Unterstützung der originären selbsthilfebezogenen Aufgaben verstanden. Diese pauschalen Mittel werden der Selbsthilfe als Zuschüsse zur Absicherung ihrer originären und vielfältigen Selbsthilfearbeit und regelmäßig wiederkehrenden Aufwendungen zur Verfügung gestellt. Darunter fallen insbesondere Aufwendungen für: • Raumkosten, Miete, • Büroausstattung und Sachkosten (z. B. PC, Drucker, Beamer, Büromöbel, Porto und Telefon, Gebühren für Online-Dienste), • Pflege des Internetauftritts/Homepage, • Regelmäßig erscheinende Verbandsmedien (z. B. Mitgliederzeitschriften) einschließlich deren Verteilung, • Schulungen oder Fortbildungen, die auf die Befähigung zur Organisations- und Verbandsarbeit sowie auf administrative Tätigkeiten abzielen (z. B. kaufmännische Weiterbildungen, Weiterbildungen zum Vereinsrecht, PC-Schulungen, Kommunikation), einschließlich Veranstaltungs-, Teilnahmegebühren, Fahrt- und Übernachtungskosten, • Tagungs-, Kongressbesuche von Gruppen- oder Organisationsmitglieder, • Durchführung von satzungsrechtlich erforderlichen Gremiensitzungen einschließlich Veranstaltungs-, Teilnahmegebühren, Fahrt- und Übernachtungskosten. Für die vorgenannten originären Aufgaben und Aktivitäten der Selbsthilfe sind selbstverständlich Personal- und Sachaufwendungen erforderlich, die durch die Pauschalförderung bestritten werden können. Anträge, die ausschließlich auf Personalstellenförderung lauten, können nicht berücksichtigt werden. Förderfähig sind lediglich die Aufgaben/Aktivitäten der Selbsthilfe. Verfahren der Antragstellung bei der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung[19] Die kassenartenübergreifende Gemeinschaftsförderung erfolgt für die Antragsteller auf allen Förderebenen unbürokratisch und ohne unnötigen Verwaltungsaufwand. Maßgeblich ist das sogenannte Ein-Ansprechpartner-Verfahren. Dieses sieht vor, dass bei der Beantragung pauschaler Fördermittel seitens des Antragstellers nur noch ein Förderantrag an den jeweils federführenden Krankenkassenverband bzw. die federführende Koordinierungsstelle auf der jeweiligen Förderebene einzureichen ist. 96 Selbsthilfegruppe Förderanträge sind schriftlich anhand der von den Krankenkassen und ihren Verbänden bereitgestellten Antragsvordrucke auf den jeweiligen Förderebenen zu stellen. Diese Vordrucke sollen mit den Vertretungen der Selbsthilfe abgestimmt werden. Die Verbände der Krankenkassen auf Bundesebene stellen hierfür Musterformulare zur Verfügung. Der Antrag ist vollständig auszufüllen und mit allen erforderlichen Unterlagen rechtzeitig einzureichen. Die für das jeweilige Förderjahr vom Antragsteller benötigten Fördermittel sind nachvollziehbar und realistisch darzustellen und zu beziffern. Förderanträge sind fristgerecht einzureichen. Die jeweiligen Fristen können je nach Förderebene und Förderbereich variieren. Antragsbearbeitung und Mittelvergabe bei der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung[20] Bei der Antragstellung sind seitens der Selbsthilfe die jeweiligen Antragsfristen zu beachten. Die Krankenkassen und ihre Verbände bearbeiten ihrerseits Anträge auf allen Förderebenen und für alle Förderbereiche zeitnah, um der Selbsthilfe Planungssicherheit zu geben. Nach Ablauf der Antragsfrist und nach Vorliegen vollständiger Antragsunterlagen soll das Förderverfahren durch die Krankenkassen/-verbände spätestens drei Monate nach Ende der Antragsfrist abgeschlossen sein. Die Krankenkassen und ihre Verbände beschließen auf den jeweiligen Förderebenen gemeinsam und nach Beratung mit den maßgeblichen Vertretungen der Selbsthilfe über die Vergabe der Fördermittel aus der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung. Der Antragsteller wird mit einer kurzen Begründung informiert, falls der Förderantrag nicht berücksichtigt oder zurückgestellt wird. Bemessung der Förderhöhe für Selbsthilfegruppen[21] Bei der Bemessung der Förderhöhe für Selbsthilfegruppen wird eine orts-/regionalspezifische Vorgehensweise empfohlen. Transparenz über die verausgabten pauschalen Fördermittel[22] Die an die örtlichen Selbsthilfegruppen gewährten pauschalen Fördermittel werden summarisch mit Angabe der Anzahl der insgesamt geförderten Gruppen von den jeweiligen Vergabestellen veröffentlicht. Um die Transparenz der pauschalen Fördermittel auch innerhalb der Selbsthilfe zu erhöhen, veröffentlichen die Fördermittelempfänger auf den jeweiligen Ebenen die von den Krankenkassen oder ihren Verbänden erhaltenen Zuwendungen auf geeignete Weise, z. B. im Internet. Krankenkassenindividuelle Förderung Inhalte der krankenkassenindividuellen Förderung[23] Die Krankenkassen und/oder ihre Verbände unterstützen im Rahmen der krankenkassenindividuellen Förderung besondere Vorhaben bzw. Aktivitäten der Selbsthilfe, die zielorientiert ausgerichtet und zeitlich klar begrenzt sind. Sie können auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet sein. In Abgrenzung zur Gemeinschaftsförderung zeichnet sich die krankenkassenindividuelle Förderung dadurch aus, dass sie solche Aktivitäten fördert, die über routinemäßige Aufgaben hinausgehen. Örtliche Ebene: Auf der örtlichen Ebene können aus Mitteln der krankenkassenindividuellen Förderung beispielsweise folgende, zeitlich abgrenzbare Aktivitäten finanziell unterstützt werden: • Selbsthilfetage, • Gruppenspezifische Informationsmaterialien, • Fachworkshops oder Fachtagungen. Bei bundesweiter bzw. landesweiter Ausrichtung der Workshops oder Tagungen sind die Kosten über den Bundesverband bzw. den Landesverband zu beantragen, 97 Selbsthilfegruppe ‡ Vorträge. Die inhaltliche Ausrichtung der krankenkassenindividuellen Förderung durch die einzelnen Krankenkassen und Verbände kann variieren. Antragsteller können sich im Vorfeld einer Antragstellung bei den Krankenkassen oder ihren Verbänden über eventuelle Förderschwerpunkte informieren. Transparenz über die Höhe krankenkassenindividueller Fördermittel Die Krankenkassen/-verbände sollten die Höhe der für das nächste Förderjahr für die jeweilige Förderebene zur Verfügung stehenden krankenkassenindividuellen Fördermittel auf geeignete Weise transparent machen, z. B. über das Internet. Verfahren der Antragstellung bei der krankenkassenindividuellen Förderung[24] Damit der Selbsthilfe eine gezielte Antragstellung möglich ist, informieren die Krankenkassen rechtzeitig vor Beginn eines neuen Förderjahres über: • geltende Antragsfristen, falls diese existieren, • die ggf. zu verwendenden Antragsformulare. Sofern Krankenkassen Förderschwerpunkte definieren, werden diese frühzeitig bekannt gemacht. Anträge sind schriftlich anhand der von den Krankenkassen und ihren Verbänden bereitgestellten Antragsvordrucke auf den jeweiligen Förderebenen zu stellen. Anträge, die auf die direkte Ressourcenstärkung der Betroffenen oder ihrer Angehörigen abzielen, sollen zudem eine Aussage treffen, inwiefern durch die Maßnahme/das Projekt die Autonomie der Betroffenen oder ihrer Angehörigen gestärkt werden kann. Hinsichtlich der Antragsfristen verfahren die Krankenkassen/-verbände in der Regel flexibel. Antragsbearbeitung und Mittelvergabe bei der krankenkassenindividuellen Förderung[25] Anträge für die Vergabe krankenkassenindividueller Mittel sollen nach Einreichung vollständiger Unterlagen zeitnah bearbeitet werden. Die Entscheidung über die Förderung einschließlich der Bemessung der Förderhöhe fällt in die Zuständigkeit der einzelnen Krankenkasse bzw. des Krankenkassenverbandes. Der Antragsteller wird mit einer kurzen Begründung informiert, sofern sein Förderantrag nicht berücksichtigt wurde, zurückgestellt oder an einen anderen Förderer abgegeben wird. Nicht verausgabte Fördermittel eines Förderjahres[26] Nicht verausgabte Fördermittel aus der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung und aus der krankenkassenindividuellen Förderung fließen nach Vorliegen der amtlichen Ausgabenstatistik (KJ 1 – in der Regel im Juli) im darauffolgenden Jahr der kassenartenübergreifenden Gemeinschaftsförderung zu. Näheres regeln die Krankenkassen und ihre Verbände unter Berücksichtigung der in den Vorjahren gesammelten Erfahrungen und unter Beteiligung der Vertretungen der maßgeblichen Spitzenorganisationen der Selbsthilfe. Kritik Ein Teil der Selbsthilfegruppen und Organisationen der Selbsthilfe pflegt heute die Zusammenarbeit mit multinationalen Pharmaunternehmen, von denen finanzielle Unterstützung fließt. Betroffen sind insbesondere solche Gruppen, bei denen die Zusammenarbeit für die Industrie finanzielle Vorteile und Einflussnahme verspricht. Da die Bewerbung von verschreibungspflichtigen Medikamenten den Herstellern in Deutschland – wie auch in den meisten anderen Ländern weltweit – bisher verboten ist, öffnet die Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe den Weg direkt zu den Konsumenten. Die Pharmakonzerne sprechen von Information, während neutrale Organisationen im Verbraucherschutz Desinformation beklagen. Mittlerweile gibt es sowohl von Seiten der Selbsthilfe wie auch von 98 Selbsthilfegruppe Arzneimittelunternehmen Leitsätze und Richtlinien, welche freiwillig und nicht verbindend sind [27], die diese Kooperationen vor dem Hintergrund von Interessenkonflikten absichern sollen. Die Selbsthilfe ist über diesen Weg des Sponsorings in die öffentliche Kritik geraten.[28][29][30] Transparenz der Zuwendungen wird als erster Schritt zur Verbesserung der Problematik gesehen, um etwaigen Vorwürfen der Korruption zu begegnen. Die Glaubwürdigkeit von Selbsthilfe kann trotzdem Schaden nehmen. Einige Pharmakonzerne legen ihre Zahlungen an die Selbsthilfe heute offen. Beispielsweise hat der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) insgesamt rund 128.000 Euro im Jahr 2008 an deutsche Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen gegeben. 54 Organisationen erhielten Zuwendungen zwischen 350 Euro und 20.000 Euro. Der Konzern veröffentlichte nach eigenen Angaben alle Spenden auf seiner Homepage. Andere Spender, wie etwa die Deutsche Krebshilfe, verknüpfen ihre Unterstützung von Selbsthilfeorganisationen mit der Verpflichtung, keine Gelder der Industrie anzunehmen.[31] Die Deutsche Krebshilfe selbst nimmt keine Spenden der Pharmaindustrie an, um nach Angaben ihres Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven im „Interesse der Krebskranken ihre Unabhängigkeit im Kampf gegen die Krankheit zu bewahren“. Literatur • Bickel, Thomas; Vogelsanger, Vreni; Wächter, Matthias: Gesundheitsligen, Selbsthilfegruppen und weitere soziale Organisationen in: Gesundheitswesen Schweiz 2007–2009. Verlag Hans Huber, Bern 2007. ISBN 978-3-456-84422-0 • Braun, Joachim; Kettler, Ulrich; Becker, Ingo: Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in der Bundesrepublik Deutschland. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Bd. 136, Stuttgart 1997. ISBN 3-17-015152-5 • Borgetto, Bernhard: Selbsthilfe und Gesundheit. Analysen, Forschungsergebnisse und Perspektiven in der Schweiz und in Deutschland. Verlag Hans Huber Hochgrefe AG Bern 2004 • Haller, F. & Gräser, H. (2012). Selbsthilfegruppen. Konzepte, Wirkungen und Entwicklungen. Weinheim: Beltz/Juventa. • Hundertmark-Mayser, Jutta; Möller-Bock, Bettina: Selbsthilfe im Gesundheitsbereich. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 23. Herausgegeben vom Robert-Koch-Institut am 1. August 2004 (PDF [32]) • Kohler, Martin; Ziese, Thomas. Telefonischer Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts zu chronischen Krankheiten und ihren Bedingungen. Deskriptiver Ergebnisbericht. Robert-Koch-Institut, Berlin 2004 PDF [33] • Matzat, J.´(2004). Wegweiser Selbsthilfegruppen. Eine Einführung für Laien und Fachleute. Gießen: Psychosozial-Verlag. • Mitleger-Lehner, Renate: Recht für Selbsthilfegruppen. Ag Spak, Neu-Ulm 2010. • Moeller, Michael Lukas: Selbsthilfegruppen – Selbstbehandlung und Selbsterkenntnis in eigenverantwortlichen Kleingruppen. Rowohlt Verlag, Reinbek b. Hamburg 1978. • Moeller, M. L. (2007/1981). Anders helfen. Selbsthilfegruppen und Fachleute arbeiten zusammen. Gießen: Psychosozial-Verlag. • Moos-Hofius, Birgit; Rapp, Ilse: Selbsthilfegruppen – ein Leitfaden für die Praxis. Herausgegeben von Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg. 3. aktualisierte Auflage Oktober 2007. (PDF [34]) • Praschniker, Hans: „Soziodemographischer Hintergrund, Alkoholismuskarriere, Abstinenzdauer, Selbstbild und Persönlichkeit von Genesenden Alkoholikern – eine Erkundungsstudie an Anonymen Alkoholikern in Österreich“; Dissertation Uni Graz 1984. Praschniker Abstracts [35] • Trojan, Alf (Hrsg.): Wissen ist Macht. Eigenständig durch Selbsthilfe in Gruppen. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 1986 99 Selbsthilfegruppe 100 Weblinks Suchlisten und Kontaktstellen in Deutschland [36] • • • • • • D                NAKOS [37] – Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de [38] – Selbsthilfe für junge Erwachsene Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe – Bundesverband e. V. [39] Sucht und Selbsthilfe e. V. [40] BAG SELBSTHILFE e.V. [41] OSD Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e.V. [42] Netzwerk-Osteoporose - Organisation für Patientenkompetenz e.V. [43] Suchlisten und Kontaktstellen in der Schweiz • Selbsthilfe Schweiz [44] – Förderung und Koordination von Selbsthilfegruppen Selbsthilfeförderung • gleichnamiger Abschnitt [45] im AspergerWiki [46] Einzelnachweise [1] Braun, Joachim; Kettler, Ulrich; Becker, Ingo (1997): Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in der Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart: Kohlhammer. Seite 7. ISBN 3-17-015152-5 [2] Robert-Koch-Institut Telefonischer Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts zu chronischen Krankheiten und ihren Bedingungen. (http:/ / www. rki. de/ DE/ Content/ Gesundheitsmonitoring/ Gesundheitsberichterstattung/ GBEDownloadsB/ gstel03. html) [3] Trojan, Alf; Nickel, Stefan; Amhof, Robert; Böcken, Jan (2006): Soziale Einflussfaktoren der Teilnahme an Selbsthilfezusammenschlüssen. Ergebnisse ausgewählter Fragen des Gesundheitsmonitors. In: Gesundheitswesen 68, Seiten 364–375 [4] Mitleger-Lehner, Renate: Recht für Selbsthilfegruppen. 1. Aufl. Ag Spak, 2010. S. 24ff. [5] http:/ / www. gesetze-im-internet. de/ sgb_5/ __20c. html [6] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009 (PDF, 833 KB) (https:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ upload/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) [7] http:/ / www. nakos. de/ site/ adressen/ rot/ [8] Magazin der Deutschen Krebshilfe 1/2013, Bonn, April 2013 [9] Internet: www.hksh-bonn.de [10] Virtuelle Selbsthilfegruppen (http:/ / www. parkinsonline. info/ ) [11] https:/ / www. selbsthilfe-interaktiv. de/ content/ ueber-uns [12] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 13 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [13] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 16 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [14] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 17 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [15] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 18 (https:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ upload/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) [16] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 19/20 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) Selbsthilfegruppe [17] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 22 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [18] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 23 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [19] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 25 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [20] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 25/26 (https:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ upload/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) [21] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 26 (https:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ upload/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) [22] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 27 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [23] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 28 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [24] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 29/30 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [25] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 30 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [26] Leitfaden zur Selbsthilfeförderung --- Grundsätze des GKV-Spitzenverbandes zur Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20c SGB V vom 10. März 2000 in der Fassung vom 6. Oktober 2009, Seite 31 (http:/ / www. gkv-spitzenverband. de/ media/ dokumente/ presse/ publikationen/ Leitfaden_Selbsthilfefoerderung_9515. pdf) (PDF; 852 kB) [27] taz (http:/ / www. taz. de/ 1/ zukunft/ wissen/ artikel/ 1/ ein-kodex-fuer-pharmafirmen/ ) Ein Kodex für Pharmafirmen von Klaus Peter Görlitzer [28] Keller, Martina: Geben und einnehmen. (http:/ / www. zeit. de/ 2005/ 21/ Pharmafirmen_neu) Die Zeit Nr. 21/2005, 19. Mai 2005 [29] Schubert, Kirsten; Glaeske, Gerd: Einfluss des pharmazeutisch-industriellen Komplexes auf die Selbsthilfe. Universität Bremen – Zentrum für Sozialpolitik, November 2006. ( PDF, 210 Kb (http:/ / www. vdek. com/ vertragspartner/ Selbsthilfe/ selbsthilfe_werkstattbericht_01_2007. pdf)) [30] Merten, Martina; Rabbata, Samir: Selbsthilfe und Pharmaindustrie: Nicht mit und nicht ohne einander (http:/ / www. deutsches-aerzteblatt. de/ v4/ archiv/ artikel. asp?src=suche& id=57598). Deutsches Ärzteblatt 104, Ausgabe 46 vom 16. 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B6rderung_2 [46] http:/ / www. aspergerwiki. de/ 101 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit 102 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Trägerschaft Stiftung »Zentralinstitut für Seelische Gesundheit« (Landesstiftung öffentlichen Rechts) Ort Mannheim-Innenstadt Koordinaten 49° 29′ 32,2″ N, 8° 27′ 55,8″ O [1]Koordinaten: 49° 29′ 32,2″ N, 8° 27′ 55,8″ O [1] Direktor Andreas Meyer-Lindenberg Betten 307 (inkl. 52 teilstationäre Plätze)(2009) Mitarbeiter 1.036 (Stand Mai 2013) Fachgebiete 4 Gründung 8. April 1975 Website www.zi-mannheim.de [2] [3] Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) ist eine psychiatrische Krankenhauseinrichtung und Forschungsinstitut in Mannheim. Es wurde am 8. April 1975 als Landesstiftung des öffentlichen Rechts mit Mitteln des Bundes, des Landes Baden-Württemberg und der Stiftung Volkswagenwerk errichtet, um Krankenversorgung, Forschung und Lehre im Bereich psychischer Störungen zu verknüpfen. Seine vier Kliniken mit 307 Betten (inklusive 52 tagesklinischen Plätzen) gewährleisten die psychiatrische Versorgung der Mannheimer Bevölkerung. Etwa 3.000 Patienten werden im Jahr stationär und ca. 700 teilstationär versorgt (Stand 2012). Gleichzeitig ist das ZI ein international anerkanntes Zentrum moderner Psychiatrieforschung in Kooperation mit nationalen und internationalen Einrichtungen, u. a. ist es seit 1979 WHO-Collaborating Centre.[4] Lageplan des ZI mit seinen Außenstellen in der Mannheimer Innenstadt Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Überblick Das Konzept des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) wurde unter Heinz Häfner (Direktor von 1975 bis 1994) mit dem Fokus auf sozialer und epidemiologischer Psychiatrie gegründet. Fritz Henn (Direktor von Seitenansicht des ZI-Therapiegebäudes mit dem 1994 bis 2006) entwickelte das ZI dann zu einer hochmodernen Garten der Kinder- und Jugendpsychiatrie translationalen, der biologischen Psychiatrie gewidmeten Einrichtung weiter. Diese Ausrichtung wurde vom gegenwärtigen Direktor Andreas Meyer-Lindenberg (seit 2007) beibehalten. Ein neuer Akzent liegt auf genetisch-translationalen Herangehensweisen, mit dem Ziel der Entwicklung und Evaluation neuer therapeutischer Ansätze. Krankenversorgung und Behandlung Zu den Aufgaben des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit gehört die stationäre, teilstationäre und ambulante Versorgung psychisch kranker Menschen aller Altersstufen in den vier Kliniken des Hauses, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet eine fortschrittliche, auf dem internationalen Wissensstand basierende Behandlung anbieten. • Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie: Die Klinik bietet ein differenziertes Therapieangebot, das sich an Beschwerdebild, Alter und Alltagsmöglichkeiten der Patienten orientiert. Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren angeboten, um gezielte Diagnostik hinsichtlich psychiatrischer und internistischer Krankheitsbilder zu gewährleisten. Großen Wert wird auf Krankheitsaufklärung, Übung sozialer Fertigkeiten und rehabilitative Maßnahmen, die auf die Wiedereingliederung in den Alltag abzielen, gelegt. In drei allgemein-psychiatrischen Stationen und zwei beschützten Stationen sowie einer interdisziplinären internistisch-psychiatrischen Station stehen 88 Betten zur Verfügung. In der Gerontopsychiatrie mit 44 Betten wird das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen im Alter behandelt; angegliedert ist eine Altentagesklinik mit 12 Plätzen. Eine teilstationäre Behandlung erfolgt in der Tagesklinik (im Quadrat L 10,1), die über 20 Plätze verfügt. Zur Diagnostik und Therapie spezifischer Probleme bietet die Psychiatrisch-Psychotherapeutische Ambulanz mit Spezialambulanzen gesonderte Sprechstunden an. Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist Andreas Meyer-Lindenberg. • Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin: In der Klinik werden PatientInnen mit Alkoholabhängigkeit, Drogenabhängigkeit (Cannabis, Amphetamine, Kokain, Heroin, etc.), Medikamentenabhängigkeit (Benzodiazepine, opiathaltige Schmerzmittel, etc.) und Spielsucht behandelt. Die Klinik verfügt über 24 Betten auf zwei Stationen, eine Tagesklinik mit 20 Plätzen, eine Substitutionsambulanz (Methadonambulanz) in K 3, 11-14 sowie eine allgemeine Suchtambulanz für Suchterkrankungen. Auf den Stationen und in der Suchttagesklinik wird ein qualifiziertes Entzugsprogramm durchgeführt. Die Behandlung besteht meist aus einer Kombination von psychotherapeutischen Maßnahmen und Medikamenten, ggf. ergänzt durch sozialarbeiterische Beratung und Ergotherapie. Zusätzlich bestehende psychiatrische Erkrankungen (z. B. Depression) können kompetent mitbehandelt werden. Ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin ist Karl Mann. • Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin: Der stationäre Bereich der Klinik verfügt über 36 Betten auf drei Stationen. Hier werden störungsspezifische, evidenzbasierte Behandlungsprogramme für Menschen mit den Krankheitsbildern Borderline-Persönlichkeitsstörungen u. a. Persönlichkeitsstörungen, akute sowie chronische Posttraumatische Belastungsstörungen und andere psychosomatische Erkrankungen wie Affektive Störungen, Angsterkrankungen und Somatoforme Störungen behandelt. Als psychotherapeutische 103 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Verfahren kommen, in Abhängigkeit von der Diagnose, die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) sowie die Kognitiv-Behaviorale Therapie (KBT) bzw. Kombinationen aus beiden Verfahren zum Einsatz. Die Behandlungen erfolgen im multimodalen Ansatz. Einzeltherapien werden dabei mit spezifischen Indikationsgruppen (z. B. Skills- und Achtsamkeitsgruppen, Musik-, Gestaltungs-, Bewegungs- und Körpertherapien, Entspannungsverfahren) kombiniert. Zum ganzheitlichen Konzept der Klinik gehört auch die ärztliche Behandlung somatischer Erkrankungen. Zudem wird bei Bedarf eine differenzierte, auf die Psychotherapie abgestimmte psychopharmakologische Behandlung durchgeführt. In der Ambulanz wird neben der Diagnostik und Differenzialdiagnostik psychischer Störungen sowie psychischer Folgen somatischer Erkrankungen die Indikation für eine ambulante oder stationäre Behandlung durchgeführt. Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin ist Martin Bohus. • Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters: Die Klinik bietet für das Einzugsgebiet Mannheim und nördlicher Rhein-Neckar-Kreis mit 53 Betten die ambulante und stationäre Versorgung kinder- und jugendpsychiatrischer Patienten an. Für seltene und schwer zu behandelnde Störungen besteht auch eine überregionale Versorgungsmöglichkeit. Behandlung und Diagnostik betreffen das gesamte Spektrum kinder- und jugendpsychiatrischer Krankheitsbilder. Die therapeutische Konzeption der Klinik orientiert sich in erster Linie an verhaltenstherapeutischen und systemisch-familientherapeutischen Prinzipien – daneben kommen heilpädagogische, physiotherapeutische und ergotherapeutische Angebote zum Einsatz. Zusätzlich werden speziell auf einzelne Krankheitsbilder ausgerichtete therapeutische Maßnahmen und Therapiegruppen angeboten. Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters ist Tobias Banaschewski. Aufgaben und Ziele Die Aufgaben und Ziele der Stiftung sind in ihrer Satzung definiert und beinhalten die Forschung, Behandlung und Rehabilitation, Fortbildung und Förderung sowie die Beratung von Institutionen: Forschung Ein wichtiges Tätigkeitsfeld des ZI ist die Forschung in der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie, der Suchtmedizin, der Neuropsychologie und der Klinischen Psychologie, der Neurowissenschaften, der Epidemiologie und der Versorgungsforschung. Die Forschungsaktivitäten des Instituts erstrecken sich gegenwärtig auf folgende Schwerpunkte: • Entwicklung von Indikatoren und Risikomodellen für Entstehung und Verlauf psychischer Störungen, vorrangig in den Bereichen Schizophrenie, Depression und Demenz • Einsatz der Methoden der Bildgebung (Kernspintomographie) im gesamten Spektrum psychiatrischer Erkrankungen • Suchtforschung zu Fragen der Entstehung, Aufrechterhaltung und Therapie von Suchterkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Zusammenarbeit mit der Verhaltenspharmakologie auf der Suche nach besseren pharmakologischen und psychotherapeutischen Möglichkeiten zur Beeinflussung des Verhaltens von Alkoholabhängigen und von Rauchern • Neuropsychologie mit den Schwerpunkten psychophysiologischer Untersuchungen zur kortikalen Plastizität, Schmerzforschung und die Bedeutung von Lernprozessen für die Entwicklung psychischer Störungen • Genetische Epidemiologie in der Psychiatrie • Psychogeriatrie, insbesondere Epidemiologie der Ursachen- und Therapieforschung bei Demenzerkrankungen • Biologisch-psychiatrische Forschung, insbesondere Psychopharmakologie, Biochemie, Zellbiologie und Molekularbiologie • Klinische Forschung • Klinisch-psychologische (experimentelle und Verhaltens-)Forschung 104 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit • Versorgungsforschung mit dem Schwerpunkt der Gesundheitssystemforschung im Bereich der Versorgung psychisch Kranker • Biostatistik Die Grundfinanzierung der Forschung am ZI erfolgt über den Landeszuschuss des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg. Zusätzlich zum Zuschuss des Landes werden Drittmittel als Forschungsgelder projektbezogen bei externen Geldgebern wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesforschungsministerium oder der Europäischen Union eingeworben. Diese Zuschüsse unterliegen einem Begutachtungsverfahren, um die Vergabe der Mittel an qualitativ hochwertige Projekte sicherzustellen. Die Drittmitteleinnahmen stiegen von 1,8 Mio € im Jahr 2000 auf 11,6 Mio € im Jahr 2012. Damit übersteigen die Drittmitteleinnahmen erstmals in der Geschichte des ZI knapp die Höhe des Landeszuschusses. Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation seelischer Erkrankungen Das Institut hat in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim (Dezernat III) und den freigemeinnützigen Trägern (Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Gemeindediakonie, Sozialdienst katholischer Frauen, Mannheimer Gesellschaft für Seelische Gesundheit e. V.) am Aufbau eines umfassenden Systems gemeindenaher psychiatrischer Versorgung in der Stadt Mannheim (etwa 300.000 Einwohner) planend und koordinierend mitgewirkt. Die stationäre und ambulante Versorgung durch die vier Kliniken wird von den zentralen diagnostischen Einrichtungen der Abteilung Klinische Psychologie und einen 24-stündigen Notfalldienst ergänzt. Im Bereich der Gemeindepsychiatrie werden der Betrieb und Ausbau gemeindenaher Dienste durch die Tagesklinik und die Altentagesklinik des Instituts unterstützt. Die Abteilung Gemeindepsychiatrie wirkt bei der Planung neuer ambulanter Einrichtungen mit und übernimmt selbst den Aufbau von Wohngemeinschaften und Patientenclubs, um sie nach erfolgter Stabilisierung in die Trägerschaft gemeinnütziger Organisationen zu übergeben. Darüber hinaus berät sie kontinuierlich die bestehenden gemeindenahen psychiatrischen Einrichtungen der Stadt Mannheim. Ausbildung von Studierenden Das ZI nimmt an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg die Aufgaben der Universitätskliniken seiner Fachgebiete wahr. Es vertritt Lehre und Forschung in den Fächern Psychiatrie, Suchtforschung, Psychosomatische Medizin sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die vier Klinikdirektoren sind zugleich Lehrstuhlinhaber ihres Fachs an der Universität Heidelberg. An der Fakultät für Philosophie, Psychologie und Erziehungswissenschaft der Universität Mannheim werden die Fächer Klinische Psychologie und Psychopathologie gelehrt. Das Fach Forensische Psychiatrie wird für die Studierenden der Juristischen Fakultät der Universität Mannheim gelehrt. Fortbildung und Förderung Ein weiteres wichtiges Anliegen des ZI ist die Fortbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses; Weiterbildung von Ärzten/Ärztinnen und Psychologen/Psychologinnen; Ausbildung und Weiterbildung zu nichtärztlichen medizinischen Berufen und Sozialberufen. Das Institut bietet Weiterbildung für Ärzte in den Fächern Psychiatrie, Psychotherapie und Klinische Psychologie. Das Institut ist ferner staatlich anerkannte Weiterbildungsstätte zum Fachpfleger bzw. zur Fachschwester in Psychiatrie und gewährleistet eine praxisbezogene Ausbildung für Sozialarbeiter, Altenpfleger, Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten. 105 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit 106 Beratung von Institutionen Weiterhin wichtig ist die Beratung bei der Planung und der Vorbereitung von Einrichtungen und Diensten öffentlichen Gesundheitspflege auf dem Gebiet der seelischen Gesundheit. National wie international berät Institut Planer, Verantwortungsträger und Betreiber von Einrichtungen zur psychiatrischen Versorgung Bevölkerung. Seit 1980 ist das Institut „Collaborating Centre for Research and Training in Mental Health“ Weltgesundheitsorganisation (WHO). der das der der Forschungsverbünde SFB 636: Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns Der seit 2004 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereich 636: Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns: Implikationen für die Psychopathologie konzentriert sich in seinem Forschungsprofil auf Lern- und Gedächtnismechanismen, die hieraus resultierenden plastischen Veränderungen des Gehirns und deren Einfluss auf die Psychopathologie besonders bei Erkrankungen der Emotion und der Motivation, z. B. Angststörungen, Sucht, Störungen der Affektivität und der Affektregulation. Der SFB 636 hat 17 Teilprojekte in 4 verschiedenen Themenbereichen: • • • • Themenbereich A – Molekulare und zelluläre Mechanismen von Lernen und Hirnplastizität Themenbereich B – Verhaltensbiologische und physiologische Mechanismen von Lernen und Hirnplastizität Themenbereich C – Experimentelle Psychopathologie Themenbereich D – Interventionsbezogene Hirnplastizität. In der ersten Antragsperiode lag der Forschungsschwerpunkt auf der Erfassung fehlangepasster Reaktionen und der Erforschung der Rolle des hypothalamisch-hypophyseren-adrenergen Systems sowie glutamaterger Mechanismen. Seit 2008 hat sich der Forschungsschwerpunkt um die Bereiche der Extinktionsprozesse und des appetenten Lernens erweitert. Außerdem sollen die Erforschung glutamaterger Mechanismen weiter vertieft und verschiedene verhaltenstherapeutische und pharmakologische Interventionsmöglichkeiten der Veränderung fehlangepasster Reaktionsmuster und der Plastizität getestet werden. Dem SFB 636 gehören Forscher folgender Bereiche an: Zellund Molekularbiologie, Psychopharmakologie, Neuroimaging, Neurologie, Neurophysiologie, Experimentelle Psychologie, Psychiatrie und Genetik. Das oberste Ziel der gemeinsamen Forschung ist vor der krankheitsbezogenen die grundlagen- und mechanismusorientierte Analyse pathophysiologischer Prozesse und die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse für die Entwicklung neuer verhaltenstherapeutischer und pharmakologischer Behandlungsansätze psychischer Erkrankungen. Als Neuerungen in der zweiten Antragsperiode sind zum einen das neu eingerichtete Graduiertenprogramm zu nennen. Zum anderen sind zwei neue Zentralprojekte eingerichtet worden, die ihren Fokus auf der Entwicklung neuer Methoden im fMRT sowie in der molekularen Genetik richten, und die zur Durchführung von Untersuchungen in den übrigen Projekten unerlässlich sind (Themenbereich Z). Der SFB 636 befindet sich in der dritten Förderperiode. Sprecherin ist Herta Flor. Bernstein-Zentrum Im Juni 2010 wurde bekannt gegeben, dass am ZI ein Bernstein-Zentrum (benannt nach dem Physiologen Julius Bernstein) für Computational Neuroscience eingerichtet wird, das von Daniel Durstewitz koordiniert wird. Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für fünf Jahre mit 9,6 Millionen Euro geförderte Forschungsverband untersucht die neuronalen Grundlagen höherer kognitiver Funktionen und ihre Störung bei psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Depression oder altersbedingten degenerativen Erscheinungen. Auf der Basis experimenteller Daten sollen Computermodelle von neuronalen Netzwerken bestimmter Hirnregionen erstellt werden. Diese computerbasierten Simulationen sollen auch dazu beitragen, die Wirkung bestimmter Medikamente auf verschiedene Areale des Gehirns besser zu verstehen und möglicherweise vorhersagen zu können. Am Zentrum beteiligt sind außerdem die zellphysiologischen und molekularbiologischen Forschungsabteilungen der beiden Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Heidelberger medizinischen Fakultäten sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Neurowissenschaften (IZN) das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) [6] der Universität Heidelberg. 107 [5] und KFO 256: Pathomechanismen der Emotionsdysregulation bei Borderline Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Klinische Forschergruppe Pathomechanismen der Emotionsdysregulation bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung erforscht die neurobiologischen und psychologischen Pathomechanismen von Störungen der Emotionsregulation bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). In der Forschergruppe haben sich international ausgewiesene Experten auf dem Gebiet der BPS im Jugend- und Erwachsenenbereich sowie der Emotionsregulationsforschung aus den zwei medizinischen Fakultäten der Universität Heidelberg zusammengeschlossen, um damit Strukturen zu schaffen, die einen multidisziplinären und translationalen Ansatz zur Erforschung und Therapie der BPS dauerhaft ermöglichen. Ziel ist es, durch die Untersuchung sozial wirksamer Emotionen Erkenntnisse zu gewinnen, die über das Störungsbild hinausgehen und somit zur Aufklärung neuraler Mechanismen sozialer Interaktion („social neuroscience“) beitragen werden. Die KFO 256 befindet sich seit Januar 2012 in der ersten Förderperiode. Sprecher ist Martin Bohus. Geschichte Erste Schritte zur Planung eines Modellinstituts Bereits in den 1960er Jahren wurde mit der vorbereitenden Planung eines Modellinstituts für sozialpsychiatrische Forschung und Therapie begonnen, das sich später zum Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) entwickeln sollte. Der Psychiater Heinz Häfner stellte hierzu am 12. Dezember 1963 einen Antrag auf Errichtung einer Abteilung für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg. Als Häfner, gemeinsam mit den beiden Heidelberger Psychiatern Walter Ritter von Baeyer und Karl Peter Kisker, am 16. Juli 1964 im Bonner Gesundheitsministerium der Bundesministerin Elisabeth Schwarzhaupt erstmals die Pläne für eine Psychiatriereform in Deutschland vorstellte, kam auch der Vorschlag eines Modellinstituts zur Sprache, den Häfner bereits seit den 1950er Jahren verfolgt hatte. Die Institutsplanung nahm konkrete Formen an, als am 1. Juli 1965 der Verein zur Errichtung und Förderung eines Modellinstituts für sozialpsychiatrische Therapie und Forschung in Heidelberg gegründet wurde. Im gleichen Jahr genehmigte das Kultusministerium Baden-Württemberg die Errichtung der von Häfner im Jahr 1963 beantragten Abteilung für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation in Heidelberg. Ein Jahr später, im Jahr 1966, einigte man sich auf den Standort Mannheim zur Errichtung des Instituts. Im gleichen Jahr gewährte die Stiftung Volkswagenwerk dem Verein für die Planung des Instituts Mittel in Höhe von 120.000 DM; darüber hinaus beschloss der Baden-Württembergische Landtag am 27. Oktober das Projekt zu fördern. Um Anregungen für die weitere Bau- und Organisationsplanung des Instituts zu gewinnen und Beratungskontakte aufzubauen, unternahmen Häfner und von Baeyer in den Jahren 1966 und 1967 mehrere Besichtigungsreisen nach Großbritannien und Kanada sowie in die USA. Vom 10. bis 24. April 1967 besuchte zudem eine Kommission bestehend aus Häfner, Mannheims Oberbürgermeister Hans Reschke, dem Mannheimer Bürgermeister für Sozialund Gesundheitswesen Hans Martini und einem Architektenteam das Psychiatric Department der Yale University und das Yale Connecticut County Mental Health Center in New Haven. Die amerikanische Institution mit ihrer Kombination aus anspruchsvoller Forschung und moderner Krankenversorgung in zentraler städtischer Lage diente als Vorbild für das Mannheimer Institut. Am 1. Juni 1967 legte Häfner dem Wissenschaftsrat einen neuen Entwurf für das zukünftige Institut im Namen des Vereins vor. Am 9. April 1968 erfolgte der Antrag des Landes Baden-Württemberg auf Begutachtung der Pläne zur Errichtung des Deutschen Instituts für Seelische Gesundheit.[7] Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Im Jahr 1968 wurde die Sozialpsychiatrische Klinik der Universität Heidelberg, die Vorläufereinrichtung des ZI, dem Lehrstuhl für Psychiatrie am Klinikum Mannheim der Universität Heidelberg zugeordnet. Im gleichen Jahr konnte in Mannheim eine Ambulanz und ein psychiatrischer Konsultationsdienst im Universitätsklinikum eröffnet werden. Ein Jahr später sprach der Wissenschaftsrat am 10. Mai 1969 in einer Stellungnahme eine „dringende Empfehlung“ zur Errichtung des Modellinstituts aus. Noch im selben Jahr konnte die Finanzierung der Institutsplanung sichergestellt werden, als am 7. November in der Kuratoriumssitzung der Stiftung Volkswagenwerk einstimmig beschlossen wurde, einen Betrag in Höhe von 7,55 Millionen DM als „Starthilfe zur Vorbereitung und Errichtung eines Modellinstituts für seelische Gesundheit“ zur Verfügung zu stellen. Der Bund übernahm schließlich zwei Drittel der restlichen Baukosten (21 Millionen DM), das Land Baden-Württemberg übernahm das verbleibende Drittel (10,5 Millionen DM). Die Entstehung des Instituts in Mannheim Im Jahr 1971 wurde der Verein zur Errichtung und Förderung eines Modellinstituts für sozialpsychiatrische Therapie und Forschung von Heidelberg nach Mannheim verlegt. Gleichzeitig erfolgte eine Umbenennung in Verein – Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Bereits zum 1. Januar des Jahres war dem Verein der Besitz für das ZI-Baugrundstück in den Quadraten I 4 und I 5 von der Stadt Mannheim eingeräumt worden. Mit einem Kabinettsbeschluss vom 8. Februar 1972 wurde dann die Finanzierung der laufenden Kosten des Instituts durch das Land Baden-Württemberg sichergestellt. Nachdem das Kultusministerium am 30. März die Baufreigabe für das Institut erteilt hatte, konnte noch im gleichen Jahr inmitten der Mannheimer Quadrate mit dem Bau des ZI begonnen werden. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dem ZI am 21. Juni einen ersten Sonderforschungsbereich. Die Förderung des SFB 116 Psychiatrische Epidemiologie begann am 1. Januar 1973 und lief bis Ende 1985. Ab Anfang Januar 1974 zog Häfner mit der Sozialpsychiatrischen Klinik schließlich von Heidelberg nach Mannheim um. In den Städtischen Krankenhausanstalten wurden hierfür zunächst psychiatrische Stationen eingerichtet, die dann im September 1975 in den ZI-Neubau im Quadrat I 5 verlegt wurden. Nach über zehnjähriger Vorbereitungszeit konnte letztendlich das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit als Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet werden. Grundlage war der Beschluss der Landesregierung Baden-Württemberg vom 8. April 1975. Die Satzung wurde am 23. Mai im Gesetzesblatt des Landes veröffentlicht und trat am Folgetag in Kraft. Die Bauaufgabe für das ZI ging damit vom Verein auf die Stiftung über, zu deren Beauftragten Hans Martini am 4. Juni ernannt worden war. Aufgrund des Verwaltungsratsbeschlusses vom 26. Juni wurde Heinz Häfner zum Direktor des ZI bestellt. Am 25. September 1975 konnte schließlich die Psychiatrische Klinik offiziell eröffnet werden. Ab dem Wintersemester 1975/76 wurde somit auch der Psychiatrieunterricht für Medizinstudenten vollständig vom Klinikum in das ZI verlagert. Im Januar und Februar 1976 eröffneten die Psychosomatische Klinik sowie die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Für letztere wurde ab dem Schuljahr 1976/77 eine Klinikschule als Sonderschule in Schulträgerschaft der Stadt errichtet. Mit einem Festakt am 17. September 1976 wurde das ZI schließlich offiziell eingeweiht. Die weitere schrittweise Inbetriebnahme des Instituts konnte am 1. April 1977 abgeschlossen werden. 108 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Die weitere Entwicklung des ZI Im Jahr 1980 wurde das ZI von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum WHO-Collaborating Centre for Training and Research ernannt. Entsprechend seiner zunehmenden Bedeutung als Forschungsinstitution wurde dem ZI zum 1. Januar 1987 ein zweiter Sonderforschungsbereich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt. Der SFB 258 Indikatoren und Risikomodelle für Entstehung und Verlauf psychiatrischer Störungen wurde bis Ende 1998 gefördert. Fritz Henn wurde am 1. Oktober 1994 vom Verwaltungsrat des ZI zum Nachfolger des ersten Direktors Heinz Häfner bestellt. Als neuer Direktor des ZI übernahm Henn gleichzeitig den Lehrstuhl für das Fach Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und wurde damit Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI. Ein Jahr später begann die zweite Bauphase des Instituts mit dem Bau des Forschungs- und Verwaltungsgebäudes in Nordbereich des Quadrats I 4, das 1997 bezogen werden konnte. Gegenwart und Ausblick Das ZI erhielt 2004 einen dritten Sonderforschungsbereich, den SFB 636 Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns: Implikationen für die Psychopathologie. Im selben Jahr wurde das Laborgebäude als Neubau im Nordbereich des Quadrats I 5 fertiggestellt. Am 1. Juli 2005 trat die Stiftungssatzung in Kraft, die heute die Rechtsgrundlage der Landesstiftung Zentralinstitut für Seelische Gesundheit bildet. Unter anderem wurde eine neue Leitungsstruktur für das ZI etabliert, in der ein aus zwei Personen bestehender Vorstand die Stiftung gemeinschaftlich leiten und die laufenden Geschäfte führen sollte. Ebenfalls in diesem Jahr konnte das Suchtzentrum mit Suchttagesklinik im Nordostbereich des Quadrats I 4 eröffnet werden. Im Jahr 2007 wurde Andreas Meyer-Lindenberg vom Aufsichtsrat der Stiftung zum neuen Direktor des ZI bestellt. Er ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und fungiert als Vorstandsvorsitzender. Katrin Erk fungiert als Kaufmännischer Vorstand des ZI. Als Grundstein einer zukünftigen Zusammenarbeit in Bereichen wie Patientenversorgung, Wissenschaft und Administration unterzeichneten das ZI und das Psychiatrische Zentrum Nordbaden (PZN) am 27. Januar 2011 einen Kooperationsvertrag. Ein Jahr später wurde, auf Grundlage der Empfehlung des Wissenschaftsrates zur Förderung von Forschungsbauten vom 25. Mai 2012, in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) am 29. Juni entschieden, das Zentrum für Innovative Psychiatrie- und Psychotherapieforschung (ZIPP) als Erweiterung des ZI in die Förderung aufzunehmen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wird das ZI 30,7 Millionen Euro erhalten, die zur Hälfte vom Bund und vom Land Baden-Württemberg getragen werden. Um in Zukunft die psychiatrische Vollversorgung der Mannheimer Bevölkerung gewährleisten zu können, wird nun im Quadrat K3 eine strukturelle Erweiterung des ZI geplant. Der Neubau wird ausreichend Raum für innovative Therapieangebote bieten, u. a. entsteht ein sogenanntes Adoleszentenzentrum – ein spezielles Angebot für Jugendliche mit psychiatrischen Erkrankungen – mit dem Ziel, durch frühzeitige Intervention chronische Verläufe zu reduzieren. Darüber hinaus wird Platz geschaffen für zusätzliche stationäre Betten und tagesklinische Plätze, zudem sind weitere Räumlichkeiten für Lehre und Forschung vorgesehen. Der Spatenstich für die Errichtung des Neubaus in K3 fand am 15. April 2013 statt. 109 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Literatur • Heinz Häfner, Hans Martini: Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Gründungsgeschichte und Gegenwart. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62968-6. • Heinz Häfner: The Mannheim Project. In: Mental health service evaluation, 1996, S. 82–95. Weblinks • Homepage des ZI [3] • Forschungsmagazinartikel: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit [8] • Tätigkeitsbericht 2006–2008 [9] Einzelnachweise [1] http:/ / tools. wmflabs. org/ geohack/ geohack. php?pagename=Zentralinstitut_f%C3%BCr_Seelische_Gesundheit& language=de& params=49. 492275_N_8. 465489_E_dim:500_region:DE-BW_type:landmark [2] Tätigkeitsbericht 2006–2008 (http:/ / www. zi-mannheim. de/ fileadmin/ user_upload/ downloads/ institut/ informationsmaterial/ Taetigkeitsbericht_2006-2008_web. pdf/ ) [3] http:/ / www. zi-mannheim. de/ [4] Tätigkeitsbericht 2006–2008. Hg.v. Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Mannheim 2009. S. 88. [5] http:/ / www. izn. uni-heidelberg. de/ [6] [7] [8] [9] http:/ / www. iwr. uni-heidelberg. de/ Siehe: Häfner, Martini: Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, 2011. S. 63ff und Kap. 7.3. http:/ / www. uni-heidelberg. de/ uni/ presse/ toc/ fak16/ zi/ http:/ / www. zi-mannheim. de/ fileadmin/ user_upload/ downloads/ institut/ informationsmaterial/ Taetigkeitsbericht_2006-2008_web. pdf/ Normdaten (Körperschaft): GND: 4230996-7 (http://d-nb.info/gnd/4230996-7) 110 Naltrexon 111 Naltrexon Strukturformel Allgemeines Freiname Naltrexon Andere Namen  IUPAC: (5R,9R,13S,14S)-17- Cyclopropylmethyl3,14-dihydroxy-4,5- epoxymorphinan-6-on  Latein: Naltrexonum Summenformel  C20H23NO4 (Naltrexon)  C20H23NO4¬!" #$%"&'()*+¬,-'*./"*'0-1 CAS-Nummer  16590-41-3 (Naltrexon)  2334356756 #$%"&'()*+¬Hydrochlorid) PubChem 5360515 ATC-Code N07 BB04 DrugBank DB00704 [1] [2] [3] Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Opioidantagonist, Antidot Wirkmechanismus Kompetitive Hemmung aller Opioidrezeptoren Eigenschaften Molare Masse 341,40 g¬mol−1 Schmelzpunkt  168–170 «! (Naltrexon) [4]  274–643 «! #$%"&'()*+¬,-'*./"*'0-1 Löslichkeit Wasser: 1,63 g·l−1 (25 °C) Sicherheitshinweise Naltrexon 112 Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten GHS-Gefahrstoffkennzeichnung Achtung H- und P-Sätze H: 302 P: keine P-Sätze EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] Xn Gesundheitsschädlich als Hydrochlorid R- und S-Sätze R: 22 S: 22 ‐ 36 Toxikologische Daten 551 mg·kg−1 (LD50, Maus, s.c.) Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Naltrexon ist ein verschreibungspflichtiger Arzneistoff und wie Naloxon ein reiner Opioidantagonist, der als kompetitiver Antagonist an allen Opioidrezeptoren wirkt. Anwendung Opioidabhängigkeit Naltrexon ist in Deutschland zur medikamentösen Unterstützung bei der psychotherapeutisch oder psychologisch geführten Entwöhnungsbehandlung Opioid-Abhängiger nach einer erfolgten Opioid-Entgiftung zugelassen. Nach systematischen Übersichtsarbeiten u.a. der Cochrane Collaboration ist allerdings die Datenlage für die Erhaltungstherapie bei Opioid-Abhängigen bislang unzulänglich, während es Belege für eine Wirksamkeit bei der Behandlung Alkoholabhängiger gibt. Gelegentlicher Cannabiskonsum scheint bei opioidabhängigen Personen im Gegensatz zu keinem oder andauerndem Konsum den Verbleib in einem Naltrexonprogramm zu begünstigen.[6] Alkoholabhängigkeit In den USA und zahlreichen europäischen Ländern ist Naltrexon bereits zur Alkoholrückfallprävention zugelassen. Unter dem Handelsnamen Adepend® (50 mg) wurde in Deutschland die Zulassung zur Reduktion des Rückfallrisikos, Unterstützung der Abstinenz und Minderung des Verlangens nach Alkohol (Craving) als Teil einer umfassenden Therapie am 17. Mai 2010 an das Pharmaunternehmen Desitin erteilt. Die Markteinführung erfolgte am 1. August 2010. Es ist damit das einzige Naltrexon-Präparat in Deutschland mit der Indikation Rückfallprophylaxe bei Alkoholabhängigkeit. Die Datenlage bei jüngeren Alkoholikern ist begrenzt. Naltrexon Andere Off-Label wird Naltrexon mit Erfolg bei der Behandlung von selbstschädigendem Verhalten bei dissoziativen Störungen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen eingesetzt.[7] Auch bei selbstschädigendem Verhalten im Rahmen von Autismus und mentalen Entwicklungsstörungen wurde ein Nutzen von Naltrexon gesehen. Nebenwirkungen Naltrexon kann ein akutes Entzugssyndrom auslösen, wenn der Behandelte vor Beginn der Therapie nicht mindestens sieben Tage opiatfrei ist. Es wird deshalb empfohlen, vor Behandlungsbeginn durch eine Urinprobe oder einen Test mit Naloxon die Opiatfreiheit zu überprüfen. Als sehr häufige Nebenwirkungen sind Schlafstörungen, Angstzustände und gesteigerte Erregbarkeit beschrieben. Auch Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Kopfschmerzen treten sehr häufig auf. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion geboten. Bei gleichzeitiger Verwendung von Opiaten kann es zu einer Überdosierung und dadurch zu verstärkter, potentiell tödlicher Atemdepression kommen. Abhängigkeit bzw. Toleranzentwicklungen sind bei Naltrexonbehandlungen bisher nicht beobachtet worden. Wechselwirkungen Während der Einnahme von Naltrexon sollten keine opioidhaltigen Medikamente (wie Codein oder Loperamid) eingenommen werden. In Notfallsituationen können Opioid-Analgetika nicht in der gleichen Weise wirksam sein, die Dosis muss erhöht werden. Dies kann zu Komplikationen führen. Pharmakologische Eigenschaften 150 mg Naltrexon pro Tag blockieren den Effekt von 25 mg Heroin für circa 72 Stunden. Die Halbwertszeit der Opiatrezeptoren-Blockade liegt im Allgemeinen zwischen 72 und 108 Stunden. Bei einer Dosis von 50 mg pro Tag, jeden zweiten Tag eingenommen, sind nach 48 Stunden immer noch 70–80 % der Opiatrezeptoren blockiert. Low Dose Naltrexone (LDN) Eine Pilotstudie zur Wirksamkeit bei multipler Sklerose mit 40 Teilnehmern aus dem Jahr 2008 von Gironi et al. zeigte nach 6 Monaten eine signifikante Reduktion der Spastik, nur ein Patient zeigte eine fortschreitende neurologische Degenerierung. Die Autoren der Studie kommen zu dem Ergebnis, dass LDN für MS-Patienten sicher in der Verwendung und gut verträglich ist. Handelsnamen Monopräparate: Adepend (D), Dependex (A), Ethylex (A), Naltrexin (A, CH), Nemexin (D, A), Revia (A) sowie Generika (D, A) 113 Naltrexon 114 Weblinks [8] 8 Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Naltrexon-Präparate • Naltrexon [9]. In: Erowid. (englisch) Einzelnachweise [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] http:/ / pubchem. ncbi. nlm. nih. gov/ summary/ summary. cgi?cid=5360515 http:/ / www. whocc. no/ atc_ddd_index/ ?code=N07BB04 http:/ / www. drugbank. ca/ drugs/ DB00704 The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1101–1102, ISBN 978-0-911910-00-1. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Gemischen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse. Wilfrid Noel Raby, PhD, MD, Kenneth M. Carpenter, PhD, Jami Rothenberg, PhD, Adam C. Brooks, PhD, Huiping Jiang, PhD, Maria Sullivan, MD, Adam Bisaga, MD, Sandra Comer, PhD, and Edward V. Nunes, MD: "Intermittent Marijuana Use Is Associated with Improved Retention in Naltrexone Treatment for Opiate-Dependence" Am J Addict. 2009 Jul–Aug; 18(4): 301–308. ; . Gottfried Fischer, Peter Riedesser (2003): Lehrbuch der Psychotraumatologie. Ernst Reinhardt Verlag, S. 246. http:/ / compendium. ch/ search/ all/ Naltrexon/ de http:/ / erowid. org/ pharms/ naltrexone/ Substanzungebundene Abhängigkeit Klassifikation nach ICD-10 F50 Essstörungen F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle F63.0 Pathologisches Spielen F63.8 Sonstige abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle F63.9 Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle, nicht näher bezeichnet ICD-10 online (WHO-Version 2013) [1] Als substanzungebundene Abhängigkeit bezeichnen Psychologie und Psychotherapie jene Formen psychischer Zwänge und Abhängigkeiten, die nicht an die Einnahme von Substanzen – wie Alkohol, Nikotin oder anderer Drogen – gebunden sind. Sie ist durch wiederholte Handlungen ohne vernünftige Motivation gekennzeichnet, die nicht kontrolliert werden können und die meist die Interessen des betroffenen Patienten oder anderer Menschen schädigen. Betroffene berichten von impulshaftem Verhalten. Die Abhängigkeit kann die Lebensführung beherrschen und zum Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen führen. Beispiele für substanzungebundene Abhängigkeiten sind: • Pathologisches Spielen (Glücksspielsucht) • Medienabhängigkeiten • Computerspielabhängigkeit • Internetabhängigkeit • Fernsehabhängigkeit • Handyabhängigkeit • Arbeitszwang • Beziehungssucht ist eine Form der Abhängigen Persönlichkeitsstörung, welche u.a. durch überstarke Trennungsängste, klammerndes und unterwürfiges Verhalten, Angst verlassen zu werden gekennzeichnet wird. Substanzungebundene Abhängigkeit • • • • Kaufzwang Messie-Syndrom Hypersexualität Exzessives Sporttreiben Teilweise werden auch Essstörungen als substanzungebundene Abhängigkeit aufgefasst. Der Begriff “Abhängigkeit“ bezieht sich streng genommen nur auf die stoffgebundenen Abhängigkeiten, bisher gibt es keine offiziellen Diagnosekriterien.[1] Die ICD-10 nennt unter der Kodierung F63.- „Abnorme Gewohnheit und Störung der Impulskontrolle“ exzessive Verhaltensweisen, die Merkmale einer psychischen substanzungebundenen Abhängigkeit aufweisen, und von Betroffenen willentlich nicht mehr vollständig kontrolliert werden können. Neben der Kodierung F63.- besteht die Möglichkeit der Einordnung in weiter gefasst Diagnosen: • Zwangsstörung bei innerem Drang, bestimmte Dinge zu denken und/oder zu tun oder • Störung der Impulskontrolle für einen Verhaltensablauf ohne vernünftige Motivation mit Handlungen nicht kontrolliert werden können und die meist die Interessen des Betroffenen oder anderer Menschen schädigen. Physiologische Grundlagen Laut Grüsser-Sinopoli leiden Betroffene unter psychischen Entzugserscheinungen, wenn sie an dem von ihnen exzessiv ausgeübten bestimmten Verhalten gehindert werden. Das exzessive Verhalten stimuliere das limbische System im Gehirn, wodurch Hormone wie Endorphine ausgeschüttet werden, was als angenehm erlebt wird. Die Verhaltenssucht werde dazu benutzt, unangenehme Gefühle wie Ängste und Frustration sowie Stress zu verdrängen und die Auseinandersetzung damit zu vermeiden (vgl. auch Eskapismus). Auch dadurch ähnele eine Verhaltenssucht einer stoffgebundenen Abhängigkeit wie beispielsweise Alkoholismus. Untersuchungen Computersucht und Computerspielsucht → Hauptartikel: Computerspielsucht Die Interdisziplinäre Suchtforschungsgruppe der Berliner Charité hat im November 2005 eine Untersuchung angestellt, die die Parallelen der Computersucht und der Computerspielsucht zu stoffgebundenen Abhängigkeiten wie die von Alkohol oder Cannabis darstellen sollte. Dabei wurden 15 Computersüchtigen Bilder verschiedener alltäglicher Gegenstände, auch von Schnapsflaschen, einem Joint, Zigaretten, aber auch Szenen aus den Untersuchten bekannten Computerspielen gezeigt. Mit Hilfe der Elektroenzephalografie, mit der man die elektrische Aktivität des Gehirns aufzeichnen kann, wurde beobachtet, dass bei den Abhängigen eine erhöhte Gehirnaktivität bei den Screenshots auftritt. Dieselbe Gehirnaktivität tritt beispielsweise bei Alkoholabhängigen beim Anblick der Schnapsflasche auf. Die Wissenschaftler der Charité fassten so zusammen, dass sich bei Computersüchtigen ähnliche Verhaltensmuster wie bei Alkohol- oder Cannabisabhängigen aufzeigten. [2] Der Verein Aktiv gegen Mediensucht e.V. bietet ratsuchenden Mediensüchtigen und deren Angehörigen Hilfe an.[3] 115 Substanzungebundene Abhängigkeit Fernsehabhängigkeit Als Fernsehabhängigkeit bezeichnet man das zwanghafte Verlangen, Fernsehen zu schauen. Umgangssprachlich weit verbreitet ist der Begriff Fernsehsucht. Fernsehabhängigkeit ist eine Medienabhängigkeit, wobei als Alleinstellungsmerkmale der passive Konsum und der fehlende soziale Aspekt genannt werden müssen. Es existieren derzeit keine allgemein akzeptierten Diagnosekriterien zur Feststellung der Abhängigkeit. Merkmale einer Fernsehabhängigkeit können sein: • Unruhe bis Unwohlsein, Aggressivität, Lustlosigkeit und Passivität, wenn kein Fernseher läuft oder es ruhig ist. • Sofortiges, reflexartiges Einschalten des Fernsehers, sobald man nach Hause kommt. • Fernsehschauen ohne vorherige Planung und Interesse an den Inhalten, damit einher geht oft stundenlanges Zapping, also Durchschalten der Kanäle, ohne dass man etwas findet, was man sehen möchte und ohne dass man den Fernseher ausschalten kann. Stand der Forschung und Anerkennung als Sucht/Krankheit Verhaltenssüchte wurden bisher weder in der ICD-10 noch im DSM-IV aufgenommen. Derzeit behilft man sich in der Wissenschaft mit der Klassifikation als Störung der Impulskontrolle[4]. Diese Einordnung ist allerdings oftmals nicht korrekt, da dadurch weder eine möglicherweise vorhandene Toleranzentwicklung noch eventuell entstehende Entzugssymptome erfasst werden. Die American Medical Association traf sich im Juni 2007, um dieses Thema zu diskutieren.[5] Exemplarisch für den Bereich der Computerspiel-Sucht wurde als Ergebnis festgehalten, dass weitere Forschung notwendig sei, um Computerspiel-Sucht (und damit auch andere Medienabhängigkeiten) als eine formale Diagnose zu betrachten. Die American Psychiatric Association (APA) wurde aufgefordert zu untersuchen, ob die Diagnose für eine Aufnahme in den DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) geeignet sei. Frühestens bei der nächsten Revision des DSM im Jahr 2012 könnten damit Verhaltenssüchte in das Diagnosesystem einziehen.[6] Einzelnachweise [1] Bundesministerium für Gesundheit (Österreich): Verhaltenssucht (http:/ / bmg. gv. at/ home/ Schwerpunkte/ Drogen_Sucht/ Verhaltenssuechte/ ) [2] Forschungsergebnisse und Hirnaktivitätsmessungen der Berliner Charité (http:/ / www. isfb. org/ Forschungsergebnisse. html) [3] Homepage des Vereins: www.aktiv-gegen-mediensucht.de (http:/ / www. aktiv-gegen-mediensucht. de/ ) [4] Study finds computer addiction is linked to impulse control disorder (http:/ / www. theaustralian. news. com. au/ story/ 0,20867,20632039-27699,00. html) The Australian News, 24 Oktober 2006. [5] AMA may identify excessive video game play as addiction, 25 Juni 2007. (http:/ / articles. latimes. com/ 2007/ jun/ 25/ business/ fi-games25) [6] Noyes, Katherine. Docs Retreat From 'Video Game Addiction' Diagnosis (http:/ / www. technewsworld. com/ story/ 58014. html) TechNewsWorld, 25 Juni 2007. Literatur • Batthyány, Dominik / Pritz, Alfred (Hrsg.): Rausch ohne Drogen: Substanzungebundene Süchte (Gebundene Ausgabe). Springer, Wien NewYork 2009 ISBN 978-3-211-88569-7 • Grüsser, Sabine M. / Thalemann, Carolin N.: Verhaltenssucht. Diagnostik, Therapie, Forschung. Huber, Bern 2006 ISBN 3-456-84250-3 Weblinks • FAZ-Artikel: Kaufen zwischen Lust und Krankheit (2006) (http://www.faz.net/s/ Rub268AB64801534CF288DF93BB89F2D797/ Doc~E9EA720624B8C4CD1B9B94B218FB06DFD~ATpl~Ecommon~Scontent.html) 116 Substanzungebundene Abhängigkeit • Berliner Zeitung: Lotto kann süchtig machen (2004) (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/. bin/dump.fcgi/2004/0702/lokales/0044/index.html) • Wenn Fernsehen zur Droge wird. Von Mihaly Csikszentmihalyi und Robert Kubey in: Spektrum der Wissenschaft, 5/2002 S. 70 (http://www.spektrum.de/artikel/828684) • Paper zur Fernsehabhängigkeit von Robert Kubey, 1996 (http://www.mediastudies.rutgers.edu/depend.pdf) (PDF; 188 KB) • Fachverband Medienabhängigkeit e.V. (http://www.fv-medienabhaengigkeit.de/) Normdaten (Sachbegriff): GND: 4227475-8 (http://d-nb.info/gnd/4227475-8) Abhängigkeit (Medizin) Abhängigkeit (umgangssprachlich Sucht) bezeichnet in der Medizin das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums.[1] In den Fachgebieten Psychologie und Psychiatrie werden verschiedene Formen von Abhängigkeit beschrieben: • Abhängigkeitssyndrom durch psychotrope Substanzen (substanzgebundene Abhängigkeit, stoffliche Abhängigkeit), • Schädlicher Gebrauch von körperlich nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen, • Substanzungebundene Abhängigkeit (nichtstoffliche Abhängigkeit), sowie • Co-Abhängigkeit, wenn Tun oder Unterlassen von Bezugspersonen die substanzgebundene Abhängigkeit einer Person stärkt. In zahlreichen offiziellen und inoffiziellen Einrichtungen wird der Begriff „Sucht“ allerdings weiterhin verwendet.[2] Medizinisch und psychologischer Fachbegriff Im offiziellen Sprachgebrauch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) existierte der Begriff Sucht von 1957 bis 1963. Danach wurde er zunächst durch Missbrauch und Abhängigkeit ersetzt. Schließlich wurde nach 1969 das Missbrauchskonzept zugunsten vier definierter Klassen des Gebrauchs verworfen[3]: 1. 2. 3. 4. Unerlaubter Gebrauch ist ein von der Gesellschaft nicht tolerierter Gebrauch. Gefährlicher Gebrauch ist ein Gebrauch mit wahrscheinlich schädlichen Folgen für den Konsumenten. Dysfunktionaler Gebrauch liegt vor, wenn psychische oder soziale Anforderungen beeinträchtigt sind. Schädlicher Gebrauch hat bereits schädliche Folgen (Zellschäden, psychische Störung) hervorgerufen. Diese Bezeichnungen haben in das ICD-10 Eingang gefunden, allerdings findet sich im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders-IV (DSM-IV) nach wie vor die Bezeichnung „Missbrauch“. Der professionelle und wissenschaftliche Sprachgebrauch in den Bereichen Medizin, Psychiatrie, Psychologie und Soziale Arbeit bevorzugt mittlerweile die Formulierungen des ICD-10 und spricht von Abhängigkeit und speziell vom Abhängigkeitssyndrom für substanzgebundene Abhängigkeiten. Die Vermeidung des Terminus Sucht sollte die Stigmatisierung Erkrankter vermeiden und deutlich machen, dass es sich bei Abhängigkeiten um Krankheiten handelt. Die Begrenzung des Abhängigkeitssyndroms auf stoffliche Abhängigkeiten macht zudem auf Unterschiede zu nichtstofflichen Abhängigkeiten aufmerksam; dieser Begriff ist damit differenzierter als Sucht, welche unterschiedslos stoffliche und nichtstoffliche Abhängigkeiten umfasst. In der American Psychiatric Association war die Ersetzung durch „Abhängigkeitssyndrom“ umstritten. Gegen die Verwendung des Suchtbegriffs wurde die damit einhergehende Stigmatisierung jener Betroffenen vorgebracht, die Medikamente, welche das Zentralnervensystem beeinflussen, einnehmen und damit nach der damals geltenden 117 Abhängigkeit (Medizin) Definition als „süchtig“ galten. Der Begriff Sucht wurde von der American Psychiatric Association bis 1987 im DSM-III[] für das Abhängigkeitssyndrom verwendet. In der Gesellschaft ist der Begriff Sucht weiterhin weit verbreitet und wird auch durch die Medien noch sehr häufig benutzt. Suchtmedizin Die Suchtmedizin ist ein Fachbereich der Psychiatrie. Sie befasst sich mit der Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation von Krankheitsbildern im Zusammenhang mit dem schädlichen Gebrauch psychotroper Substanzen und substanzungebundener Abhängigkeit. Forschungsschwerpunkte der Suchtmedizin sind • die Identifizierung neurobiologischer und psychosozialer Faktoren, die für die Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen und für deren Bewältigung beeinflussen, • die Suche nach Möglichkeiten, wie man Rückfällen vorbeugen kann (medikamentös und/oder psychotherapeutisch) • epidemiologische Fragestellungen zur Verbreitung und Häufigkeit von Abhängigkeiten. Deutschland Seit dem Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts vom 18. Juni 1968[4] ist mit der Alkoholabhängigkeit erstmals ein Abhängigkeitssyndrom als Krankheit im Sinne der gesetzlichen Krankenversicherung anerkannt. Sie und andere Kostenträger übernehmen seither die Kosten für die Behandlung von Begleiterkrankungen der Abhängigen sowie für Leistungen zur Rehabilitation, Erhaltung, Besserung und Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit. Der erste Lehrstuhl für Abhängigkeitserkrankungen in Deutschland wurde 1999 am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim eingerichtet. Substanzverlangen Substanzverlangen oder Craving (engl. Begierde, Verlangen) ist ein Fachbegriff aus der Suchtmedizin. Craving oder constant craving umschreibt das kontinuierliche und nahezu unbezwingbare Verlangen eines Suchtkranken, sein Suchtmittel (Alkohol, Tabak, sonstige Drogen) zu konsumieren. Craving ist das zentrale Moment des Abhängigkeits- und Entzugssyndroms. Auch die Gier nach fetten und süßen Speisen bei Fettleibigkeit wird als "Craving" bezeichnet. Diskussion um die Bezeichnungen Sucht und Abhängigkeit Kritik am Begriff der Abhängigkeit umfasst die sprachliche Gleichsetzung von medizinisch betreuten Patienten, mit vorrangig körperlicher Abhängigkeit (z. B. Schmerzpatienten unter Morphiumbehandlung) und auch stark psychisch Abhängigen, wie Heroinabhängigen oder Alkoholikern. Diese sei irreführend und hinderlich: Sie rufe bei Schmerzpatienten Angst vor dem Vollbild der körperlichen und psychischen Abhängigkeit seien. Im Zuge der Ausarbeitung der aktuellen Version des „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM) von der American Psychiatric Association wurde über die Wiederaufnahme des Suchtbegriffs nachgedacht.[5] 118 Abhängigkeit (Medizin) Sucht in der Umgangssprache In der Umgangssprache wird von dem Beobachter ein, seiner Meinung nach, krankhaftes, übermäßigen oder zwanghaften Verhalten oder Gebrauch von Substanzen bezeichnet.[6] "Süchtig nach Ruhm", "Süchtig nach Schokolade", oder ähnliche Redewendungen, haben nichts mit der Definition der Abhängigkeit im medizinischen Sinne z.B. nach den Kriterien der WHO gemein und sind zu unterscheiden. Absetzerscheinungen bei Medikamenten, werden ebenfalls häufig als "Sucht nach einem Medikament" eingeordnet, sind allerdings keine Abhängigkeiten im Sinne der Suchtmedizin, da in der Regel wesentliche Kriterien, wie u.a. die psychische Abhängigkeit von der Substanz nicht erfüllt sind. Etymologie Sucht Das Wort „Sucht“ (germ. suhti-, ahd. suht, suft, mhd. suht) geht auf „siechen“ (ahd. siuchan, mhd. siechen) zurück, das Leiden an einer Krankheit. Im heutigen Sprachgebrauch ist das Adjektiv „siech“ (vergleiche auch engl. sick, ndl. ziek) nur noch regional gebräuchlich. Bereits 1888 definierte Meyers Konversationslexikon „Sucht“ als ein in der Medizin veraltetes Wort, das früher ganz allgemein Krankheit bedeutete, z. B. in Schwindsucht, Wassersucht, Fettsucht, Fallsucht, Gelbsucht. Diese historischen Krankheitsbezeichnungen beschrieben meist nur das auffälligste Symptom. Der Schwindsüchtige „schwindet dahin“, im Wassersüchtigen sammelt sich Wasser, der Fettsüchtige ist zu fett, der Gelbsüchtige verfärbt sich gelb, der Trunksüchtige trinkt zu viel. Durch Verwendungen wie Tobsucht und Mondsucht wurde Sucht auch als krankhaftes Verlangen verstanden.[7] Daraus entstand im 20. Jahrhundert der moderne Suchtbegriff im Sinne von Abhängigkeit. Anfänglich bezog er sich nur auf die Trunksucht (Alkoholkrankheit). Später wurden auch andere Abhängigkeiten als Sucht bezeichnet. Literatur • Otto Benkert; Holsboer, Florian; Gerhard Gründer: Handbuch der Psychopharmakotherapie, 1., Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-20475-6, S. 1185, doi:10.1007/978-3-540-68748-1 [8]. • Michael Klein: Kinder und Suchtgefahren. Risiken - Prävention - Hilfen. Verlag Schattauer, 2007, ISBN 978-3-7945-2318-4. • Rainer Thomasius, Michael Schulte-Markwort, Udo J. Küstner, Peter Riedesser: Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter: Das Handbuch: Grundlagen und Praxis. Verlag Schattauer, 2008, ISBN 978-3-7945-2359-7. • Christoph Möller: Drogenmissbrauch im Jugendalter. Ursachen und Auswirkungen. Vandenhoeck & Ruprecht; 3. Auflage. 2009, ISBN 978-3-525-46228-7. • Ambros Uchtenhagen & Walter Zieglgänsberger; Suchtmedizin, Urban & Fischer Verlag, ISBN 3-437-21780-1 • S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen [97] In AWMF online (Stand: 25. Oktober 2012) • Die Zeitschrift Sucht – Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis [9] der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen erscheint sechs Mal im Jahr. 119 Abhängigkeit (Medizin) Weblinks • • • • Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V [10] Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. [11] Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin e.V. [12] Einträge im NIH-Studienregister [13] Einzelnachweise [1] Lexikon online für Psychologie und Pädagogik: Sucht (http:/ / lexikon. stangl. eu/ 632/ sucht/ ) [2] Zum Beispiel die Abteilung „Drogen und Sucht des Bundesgesunheitsministeriums (http:/ / www. bmg. bund. de/ cln_117/ nn_1168720/ DE/ Drogen-und-Sucht/ drogen-und-sucht__node. html?__nnn=true), das „Projekt Suchtforschung“ des Bundesbildungsministeriums (http:/ / www. gesundheitsforschung-bmbf. de/ de/ 137. php), die Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (http:/ / www. dgsuchtmedizin. de) und die Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie (http:/ / www. suchtpsychologie. de) [3] Stieglitz (Hrsg.) et al: Kompendium. Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin. Basel, Karger, 2002. [4] Aktenzeichen 3 RK 63/66 (http:/ / dejure. org/ dienste/ vernetzung/ rechtsprechung?Gericht=BSG& Datum=18. 06. 1968& Aktenzeichen=3 RK 63/ 66) [5] O’Brien C, Volkow N, Li T: “What’s in a word? addiction versus dependence in DSM-V.” American Journal of Psychiatry 2006; 163:764–765 Volltext (http:/ / ajp. psychiatryonline. org/ cgi/ content/ full/ 163/ 5/ 764?ijkey=cd6f229ede94a42d32704d6c5988d4229434beee& keytype2=tf_ipsecsha) mit zahlreichen Hinweisen auf offizielle Stellen, die den Begriff Sucht verwenden. [6] Duden: Sucht (http:/ / www. duden. de/ rechtschreibung/ Sucht)Duden: Begriffsdefinition "Sucht" [7] Duden, Etymologie: Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache [8] http:/ / dx. doi. org/ 10. 1007%2F978-3-540-68748-1 [9] http:/ / www. dhs. de/ publikationen. html [10] http:/ / www. dg-sucht. de [11] http:/ / www. dhs. de [12] http:/ / www. dgsuchtmedizin. de [13] http:/ / www. clinicaltrials. gov/ ct2/ results?term=Craving+ and+ Withdrawal+ 120 Massively Multiplayer Online Role-Playing Game 121 Massively Multiplayer Online Role-Playing Game Ein Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (auch „Massive“ statt Massively, abgekürzt MMORPG, übersetzt Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel) ist ein ausschließlich über das Internet spielbares Computer-Rollenspiel, bei dem gleichzeitig mehrere tausend Spieler eine persistente virtuelle Welt bevölkern können. Die eigentliche Spielwelt und die Avatar genannten Spielfiguren der Spieler werden auf Servern verwaltet. Der Spieler verbindet sich typischerweise über ein Clientprogramm mit dem Server. Der Client enthält üblicherweise nur die Daten zur Darstellung der Spielwelt (Grafik, Objekte, Musik, …), während die Spielmechanik auf dem Server verwaltet und verarbeitet wird. Daimonin (Beta 3), 2004 Inhalt und Technik Inhaltlich ist ein MMORPG mit anderen Computer-Rollenspielen vergleichbar, jedoch liegt der Schwerpunkt mehr bei der Interaktion zwischen den Spielern und Spielergruppen (Gilden). Im Alleingang oder in Gruppen kämpfen die Spieler dabei entweder gegen Gegner, die vom Spiel gesteuert werden (PvE, „Player versus Environment“/"Player versus Entity"), oder gegen andere Spieler (PvP, „Player versus Player“). Eine Variante des PvP stellt das RvR („Realm Stendhal (0.65.5, 2007), ein versus Realm“ oder „Race versus Race“) dar, bei dem ganze Fraktionen Open-Source-MMORPG gegeneinander kämpfen. Schließlich können die Spieler auch in Instanzen, also abgeschlossenen Dungeons (Höhlen) oder Gebieten gegen Gegner kämpfen und Aufgaben lösen. Wie in Rollenspielen üblich, werden durch das Lösen von Aufgaben oder Missionen (Quests) oder das Töten von Mobs (zumeist Monster und andere Kreaturen) Punkte gesammelt, mit denen man neue Fähigkeiten des Avatars freischalten oder vorhandene verbessern kann. Finanzierung und Kosten Üblicherweise werden MMORPGs ständig von den Betreiberfirmen weiterentwickelt und können sich mit der Zeit leicht, aber auch sehr stark, im Spieldesign verändern. Neue Inhalte (z. B. neue Kontinente der virtuellen Welt) werden in der Regel über kostenpflichtige Erweiterungen hinzugefügt, die nur Käufer der Erweiterung betreten können. Die Kosten für Wartung und Betrieb der Server sowie für neue Entwicklungen werden in der Regel an die Kunden durch monatliche Gebühren weitergegeben. Diese variieren meistens nach Laufzeit des Abonnements und nach Spieltitel zwischen 10 und 15 Euro im Monat. Daneben gibt es andere Geschäftsmodelle, bei denen z. B. seltene Waffen oder Rüstungen kostenpflichtig sind. Im Gegensatz zu Computerspielen für Einzelnutzer ("single user games") werden bei den meisten MMORPGs in der Regel neben dem einfachen Kaufpreis zusätzlich monatliche Entgelte fällig. Die großen kommerziellen Anbieter verlangen dabei monatlich zwischen 10 € und 22 €. Neben diesen Grundentgelten werden bei einzelnen Titeln auch für das Spielen mehrerer Charaktere (wie bei Final Fantasy XI) oder die Nutzung von zusätzlichen Funktionen, wie erweiterten Charakterbögen (so bei Everquest II), zusätzlich monatliche Entgelte berechnet. Während die Bezahlung meist mit einer Kreditkarte oder per Lastschriftverfahren funktioniert, gibt es immer mehr Spiele, die Game Cards – eine Art Prepaidkarte für MMORPGs – verkaufen oder andere unkonventionelle Bezahlmethoden anbieten. Massively Multiplayer Online Role-Playing Game Mit diesem Geld betreiben und warten die Anbieter die Serverfarmen, mit denen sich die Spieler verbinden, erweitern den Spielinhalt in Form neuer Gegenstände, Charaktere, Quests und warten bestehenden Inhalt mit regelmäßigen Software-Korrekturen. Weitere Kostenfaktoren für den Anbieter stellen der starke Datenverkehr zwischen den Servern und den tausenden an Spielern dar sowie die Bereitstellung von fachlichem Service-Personal in jeder virtuellen Welt.[1] Die Erweiterungen, die meist jährlich erscheinen, sind eine sichere Geldquelle für die Spiele-Hersteller und -Vertriebsfirmen, da sie in der Regel eine verbesserte Grafik, neue Spielelemente, eine Erweiterung der Level-Obergrenze der Spielcharaktere und mächtigere Gegenstände zur Verbesserung der Eigenschaften bieten, auf die die etablierten Spieler nicht verzichten wollen. Bedingt kostenlose Spiele Es gibt auch MMORPGs, die keine regelmäßigen Entgelte verlangen, wie z. B. Guild Wars. Guild Wars besitzt verschiedene Arten von Erweiterungen: kostenlose Programm-Aktualisierungen, kostenpflichtige neue Kapitel (autonom spielbar) wie Factions und Nightfall oder kostenpflichtige Zusatzmodule (nicht autonom spielbar) wie Eye of the North. Andere Spiele gestatten es den Spielern, ihre Figuren gegen Bezahlung aufzuwerten, etwa durch real bezahlte Ausrüstung (Micro Transactions). Zu den ersten brauchbaren Spielen gehörten Gunbound (2D), KAL-Online, Knight Online, MapleStory (2D), Fly for Fun und Project Entropia (MMORPG/MMOFPS). Geschichte Die Anfänge MMORPGs entstanden Anfang der 1990er Jahre aus den Multi User Dungeons (MUDs). Als eines der ersten grafischen MMORPGs kann Neverwinter Nights bezeichnet werden, welches 1991 erschien. Es bot dem Spieler die Vorteile eines Einzelspielertitels (akzeptable Grafik, einfache und intuitive Bedienung) zusammen mit der bisher nur von MUDs bekannten Interaktion mit anderen Spielern. Die damaligen Grenzen für gleichzeitig anwesende Spieler in einer Spielwelt waren viel enger als heute. So startete man mit ca. 50 Spielern gleichzeitig, was sich im Laufe der Zeit zu den später üblichen 300 Spielern und auf einzelnen Servern bis zu 500 Spielern gleichzeitig steigerte. Der Versuch, weiterhin alte Spiele als Grundlage für das Spiel mit anderen Spielern über das Internet zu verwenden, erlitt jedoch einen Rückschlag, als 1996 das lange erwartete Dark Sun Online: Crimson Sands erschien und nur sehr schlecht von den Spielern aufgenommen wurde. Hier zeigte sich sehr deutlich, dass der Code aus Spielen für einzelne nicht ohne weiteres für Spiele, mit denen mehrere hundert Menschen gleichzeitig spielen wollen, verwendbar ist. Im selben Jahr erschien Meridian 59, das als erstes Multiuser-Spiel einen 3D-Grafik-Client zur Darstellung der Spielwelt nutzte. Die Spieleranzahl pro Server war mit 250 noch relativ klein, jedoch wurde Meridian als erstes Massively Multiplayer-Spiel der Öffentlichkeit beworben. Auch The Realm Online erschien 1996 – am 31. Dezember. In Südkorea erschien im selben Jahr Kingdom of the Winds als erstes über das Internet spielbare Mehrbenutzer-Spiel ("multiuser game") mit einer relativ einfachen Ansicht, bei der das Spielfeld stets von oben betrachtet wird. Da in Südkorea die Einfuhr von Spielkonsolen verboten, das Land aber bereits flächendeckend mit Internet-Anschlüssen versorgt war, erreichte das neue Spiel eine breite Masse an neuen Spielern. In den folgenden vier Jahren spielten über eine Million Koreaner das Kingdom of the Winds. Das Spiel wurde von Jake Song erfunden. Am 26. September 1997 veröffentlichte Origin Systems Ultima Online. Es war eine gelungene Kombination der erfolgreichen Ultima-Rollenspielserie mit den Elementen des MUD. Die Bekanntheit der Marke Ultima führte zu einem so großen Erfolg des Spieles, dass es in der Frühzeit zu enormen technischen Problemen kam. Dies blieb jedoch kein Einzelfall. Auch heute kann nur selten ein MMORPG in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung problemlos gespielt werden. 122 Massively Multiplayer Online Role-Playing Game Ultima Online wurde durch seine durchdachten Spielkonzepte, die zum größten Teil auf der Arbeit von Richard Garriott beruhen, zu einem Prototyp des Genres, dessen Konzepte heute noch Gültigkeit besitzen und kopiert werden. In Südkorea erschien 1998 Lineage, wie Kingdom of the Wind von Jake Song entwickelt. In Lineage steht, anders als in westlichen MMORPGs, nicht die eigene Entwicklung der Spielfigur im Vordergrund, sondern die gemeinschaftliche Eroberung und Verwaltung von Gebieten. Lineage erreichte rund 3,5 Millionen Spieler, davon 2,5 Millionen in Südkorea, der Rest zum größten Teil in Taiwan und anderen asiatischen Staaten. Im November 2004 wurde mit Lineage II der Nachfolger von Lineage veröffentlicht, der auch im deutschsprachigen Raum große Beachtung fand. Anfang 2005 erreichten beide Titel jeweils eine Zahl von zwei Millionen Spielern. 2001 startete die gamigo AG das erste vollständig deutschsprachige MMORPG mit dem Namen Die 4. Offenbarung, damit wurde das Genre auch in Deutschland eingeführt. Zeitgleich erschien das bis heute längste persistente MMORP Jumpgate in englischer und deutscher Sprache. Das Everquest-Zeitalter 1999 läutete Sony Online Entertainment mit EverQuest das Zeitalter der modernen MMORPGs ein. Es führte die Ideen von Meridian 59 konsequent weiter und setzte die drei Säulen eines MMORPGs – ansprechende 3D-Grafik, persistente Welt, soziale Spielerinteraktion – dem damaligen Stand der Technik entsprechend perfekt ein. Bis Oktober 2010 erschienen 17 Erweiterungen, die neue Spielelemente einführten und den Client weiter verbesserten. Das Grundkonzept von EverQuest findet sich in den meisten heute erhältlichen MMORPGs wieder. EverQuest erreichte 2004 etwa 500.000 Spieler weltweit. EverQuest führte dazu, dass Onlinespiele in den USA und Europa eine breitere Aufmerksamkeit fanden. Die Presse berichtete über die neue Sucht und darüber, dass auf eBay virtuelle Gegenstände und credits, also Spielgeld, für bare Münze verkauft wurden. Seit November 2004 ist der Nachfolger EverQuest II auf dem Markt, das sich durch eine einfachere Bedienung als der Vorgänger und eine zeitgemäße Grafik auszeichnet. Final Fantasy XI Mit Final Fantasy XI wurde 2002 das erste Plattform-übergreifende MMORPG in Japan veröffentlicht. Final Fantasy ist für die PlayStation 2, Microsoft Windows und die Xbox erschienen. Als Besonderheiten gelten, dass es keine regionalen Server gibt, sondern alle Spieler egal, von wo sie spielen und welche Sprache sie sprechen, plattformunabhängig auf denselben Servern spielen, des Weiteren forciert Final Fantasy XI mehr als jedes andere MMORPG die Zusammenarbeit und Kommunikation der Spieler, was unter anderem in den regelmäßigen Events, die an westliche und japanische Feiertage angelehnt sind, mit Teamaufgaben zum Ausdruck kommt. Im Gegensatz zu anderen MMORPGs gibt es nur zwei stark reglementierte und als Teamsportarten angelegte PvP-Varianten. Eine weitere Besonderheit von Final Fantasy XI sind die Geschichten, die in Missionen und Quests die Vergangenheit und Gegenwart der Spielwelt Vana'diel in etlichen Zwischensequenzen erzählen. Hierbei wurde zum Beispiel für die abschließende Videosequenz der Hauptgeschichte der Erweiterung Chains of Promathia eigens der Song Distant Worlds von Nobuo Uematsu komponiert und von Izumi Masuda gesungen. Mit der XBox-360-Version im April 2006 erschien neben Rise of Zilart und Chains of Promathia die bereits dritte Erweiterung Treasures of Aht Urhgan mit neuen Gebieten, Berufen (Klassen), sowie neuen zusätzlichen Spielprinzipien, Aufgaben und Missionen. Unabhängig davon wird die Spielwelt in regelmäßigen Abständen durch Updates angepasst und mit neuen Aufgaben und Spielprinzipien erweitert. Zur letzten Zählung im Mai 2006 gab es mehr als 500.000 aktive Spieler weltweit.[2] 123 Massively Multiplayer Online Role-Playing Game World of Warcraft World of Warcraft (WoW) ist das erfolgreichste MMORPG und wurde Anfang 2005 (in den USA Ende 2004) von Blizzard Entertainment veröffentlicht. Binnen fünf Wochen wurde es alleine in Deutschland 200.000 mal verkauft. Im Juli 2005 verzeichnete es weltweit seinen 3.500.000. Spieler und wurde damit zum erfolgreichsten MMORPG aller Zeiten gekürt. Im Dezember 2005 überschritt dieses Spiel die Fünf-Millionen-Marke, Ende 2006 waren bereits über sieben Millionen Spieler registriert. Anfang 2007 konnte man dann mit Erscheinen der Erweiterung The Burning Crusade auch verkünden, dass die 8.000.000-Spieler-Marke geknackt sei. Ferner verkaufte sich das letztere 2.400.000 mal in der ersten Woche. Im Juli 2007 besaß WoW neun Millionen Spieler,[3] Ende 2008 über elf Millionen[4] und im Oktober 2010 wurde die 12 Millionen Spieler Marke geknackt,[5] was vor allem an der Veröffentlichung von Wrath of the Lich King in China lag. In den letzten Monaten ist ein deutlicher Rückgang der Mitgliederzahlen festzustellen. Laut Quartalsbericht beliefen sie sich im Juni 2012 auf 9,1 Millionen Nutzer.[6] Der Erfolg von World of Warcraft machte die kommerziellen Möglichkeiten von MMORPGs deutlich. In der Folge erschienen viele weitere Spiele dieser Art - sowohl auf Basis eines Abo-Bezahlsystems als auch als kostenlose ("Free-to-play") Spiele. Anfang Mai 2013 verkündete Blizzard Entertainment die aktuelle Mitgliederzahl von 8,3 Millionen Spielern. Die Abonnenten sind nach einem kurzen Aufschwung mit der Veröffentlichung von World of Warcraft: Mists of Pandaria mittlerweile wieder stark rückläufig (Stand: 24. Mai 2013). Ende Januar 2014 veröffentlichte Blizzard Entertainment die erste offizielle Statistik zu World of Warcraft. Kritik Laut einer Studie der Ambulanz für Computerspiel- und Internetsucht an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gelten 6 bis 9 Prozent der untersuchten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche Computerspiele konsumieren, als süchtig.[7] Neurowissenschaftliche Befunde deuten darauf hin, dass es sich tatsächlich um eine Suchterkrankung handeln könnte. Für weitere Details zu dieser Problematik siehe Computerspielsucht. Ein anderes Problem in MMORPGs ist die als Mudflation bezeichnete Inflation in der Spielewelt. MMORPG-Chat Eine grundlegende Funktion eines jeden MMORPGs ist eine eingebaute Chat-Funktion zur Kommunikation mit den Mitspielern. Ähnlich wie in den IRC-Netzwerken hat sich dabei ein eigener Jargon aus Abkürzungen und Fachbegriffen entwickelt. Die wichtigsten dieser Begriffe sind im Artikel MMORPG-Jargon erklärt. Bei MMORPGs hat der Spieler in der Regel die Möglichkeit, auf mehreren Channels gleichzeitig in einem Fenster zu kommunizieren. In den meisten Spielen gibt es beispielsweise für jede der Regionen bzw. Distrikte mehrere Channels. Jeder dieser Channels ist dann für eine bestimmte Art von Nachrichten (Gruppensuche, Handelsangebote, usw.) gedacht. Das Eröffnen eigener Channels ist je nach Spiel ebenfalls möglich bzw. es wird automatisch ein Channel nur für Gruppenmitglieder eröffnet. Daneben etabliert sich mehr und mehr das Chatten per Headset. Hierfür müssen die Spieler unabhängig vom eigentlichen Spiel einen Chatserver einrichten und die benötigte Software, wie zum Beispiel TeamSpeak oder Ventrilo, selbst bereitstellen. In einigen Fällen ist die entsprechende Software im Spiel enthalten, so dass Spieler nur mehr ein Headset benötigen. In den meisten MMOGs ist diese Form der Kommunikation sehr wichtig, da sich die Teilnehmer im fortgeschrittenen Spiel, sei es beim Bekämpfen computergesteuerter Gegner (NPCs) im PvE, dem Kampf zweier Spieler oder mehrerer gegeneinander im PvP zeitweise innerhalb von Sekunden strategisch neu ausrichten müssen. Spieler, die zum Chatten auf die Verwendung einer Tastatur angewiesen sind, sind meistens im Nachteil. 124 Massively Multiplayer Online Role-Playing Game Von Spielern gestalteter Inhalt Nutzergenerierte Inhalte können ein weiterer Aspekt von MMORPGs sein.[8] Am Anfang stand die Ultima Online Welt, die leere, 30-seitige Bücher bereitstellte, in die Spieler selbst schreiben konnten. Diese konnten in persönliche Bibliotheken gesammelt und mit anderen Spielern getauscht werden. In den folgenden Jahren konnten Spieler Häuser gestalten und bauen. Einige nicht-kampfbasierte Massively Multiplayer Online Role-Playing Games bauen sehr stark auf von Spielern erzeugten Spielinhalt, beginnend mit einfachen Animationen bis hin zu kompletten Gebäuden inklusive der Texturen wie in A Tale in the Desert. Diese Spiele unterscheiden sich sehr von den mehr populären „Standard“-MMORPGs, bei denen sich alles um Kampf und Handel dreht. Von Spielern gestalteter Inhalt würde in diesen Spielen neue erforschbare Regionen, neue Monster, neue Quests und neue besondere Gegenstände bedeuten. „The Saga of Ryzom“ war das erste dieser „Standard“-MMORPGs, das Spielern ermöglichte, eigene Erweiterungen in das Spiel einzubringen. City of Heroes and Villains City of Heroes, veröffentlichte am 8. April 2009 eine Erweiterung, die einen „Mission Architect“ beinhaltete und den Spielern ermöglichte, neue "Quests" ins Spiel einzubringen. Ein Problem von Spielern erzeugten Inhalts trat sofort zutage: Manche Spieler versuchten einen Vorteil für sich herauszuschlagen, indem sie sehr leichte Missionen erzeugten, die einen unfairen Risiko-zu-Belohnung-Faktor anboten. Solche Probleme zu lösen ist ein kontinuierlicher Aspekt in diesen MMORPGs. Nutzergemeinschaften (Communitys) Rund um die verschiedenen MMORPG hat sich im Laufe der Zeit eine aktive Gemeinschaft ("Community") gebildet. Am Anfang standen Clans, heute gibt es Foren mit dem Haupt-Thema „MMORPG“. Die Community hat viel zur Veränderung der Spiele beigetragen. So kann auf den meist unabhängigen Foren auch äußerst harte Kritik gegenüber bestimmtem Spielen sowie deren Betreibern geäußert werden, ohne mit einem Bann oder einer Löschung rechnen zu müssen. Auch entwickelten sich aus den Communitys heraus eine Menge von Modifikationen, die den Spielablauf erleichtern und nicht gegen die Nutzungsregeln verstoßen, andererseits aber auch zahlreiche Hacks sowie das Ausnutzen von Programmfehlern (Bugusing). Unterteilung in Themepark- und Sandbox-MMORPGs Das Genre der MMORPGs hat sich über die Jahre stark verändert. Während zu Beginn im Grunde den Spielern nur virtuelle Welten zur Verfügung gestellt wurden, in denen sie tun und lassen konnten, was sie wollten, ging der Trend mit Aufkommen des MMORPGs Everquest mehr hin zu einem System, bei dem die Spieler anhand von Missionen und Geschichten durch die Spielwelt geführt wurden. MMORPG-Fans unterscheiden hier zwischen Sandbox- und Themepark-MMORPGs. In einem Sandbox-MMO steht die spielerische Freiheit an oberster Stelle. Die Spieler möchten nicht durch Missionen oder Storylines in eine Richtung gedrängt werden. Auch möchten sie nicht einer Fraktion der Spielwelt zugeordnet werden. Sie möchten in dieser Welt leben, ihre eigenen Abenteuer spielen und jede Freiheit genießen, dem Guten oder dem Bösen anzugehören. Ein Themepark-MMORPG dagegen wird von Quests vorangetrieben. Es gibt Parteien, denen sich die Spieler unwiderruflich anschließen müssen. Im Prinzip werden die Spieler eines Themepark-MMOs "an der Hand" durch das Spiel geführt, erleben zwar spannende Abenteuer, müssen dafür aber spielerische Freiheiten aufgeben. Häufig sind Mischungen anzutreffen, die teils eine, teils die andere Ausrichtung stärker betonen. 125 Massively Multiplayer Online Role-Playing Game Einzelnachweise [1] On „Pay To Play“ Or, MMORPG Business Models 101 (http:/ / www. raphkoster. com/ gaming/ busmodels. shtml): Ausführung zu den Kosten eines MMOGs auf der Homepage von Raph Koster (englisch, aufgerufen am 3. Februar 2008) [2] Square Enix: Vana'diel Zensus 2006 (http:/ / www. playonline. com/ ff11de/ guide/ development/ census/ 06/ index. html). (aufgerufen am 6. Februar 2008) [3] Blizzard Entertainment (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?id=10012584): Pressemeldung zu neun Millionen Spielern vom 24. Juli 2007 (aufgerufen am 21. Februar 2014) [4] Blizzard Entertainment (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?id=9986179): Pressemeldung zu elf Millionen Spielern vom 23. Dezember 2008 (aufgerufen am 21. Februar 2014) [5] Blizzard Entertainment (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?id=10006287): Pressemeldung zu zwölf Millionen Spielern vom 7. Oktober 2010 (aufgerufen am 21. Februar 2014) [6] World of Warcraft: Fallende Mitgliederzahlen (http:/ / www. mmorpg-spiele. com/ world-of-warcraft-fallende-mitgliederzahlen/ ) Eintrag auf mmorpg-spiele.com [7] Ambulanz für Computerspiel- und Internetsucht an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (http:/ / www. thieme. de/ viamedici/ studienort_mainz/ aktuelles/ ambulanz_spielsucht. html) [8] Jon Radoff (March 20, 2007), Gamasutra, Five Prescriptions for Viral Games, http:/ / www. gamasutra. com/ features/ 20070320/ radoff_01. shtml Literatur • R. V. Kelly 2: Massively Multiplayer Online Role-Playing Games: The People, the Addiction and the Playing Experience. McFarland, 2004, ISBN 978-0-7864-1915-9. • Sebastian Ackermann, Nancy V. Wünderlich, Florian von Wangenheim: Geschäftsmodelle in virtuellen Spielewelten: Eine Broschüre aus dem Forschungsprojekt Second Business. Books on Demand, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8370-8166-4. Weblinks • Die MMORPG-Technologie für Spieler (http://replay.web.archive.org/20080708200532/http://www. digital-environment.net/mmorpg/13-11-2006/die-spielemechanik-eines-mmorpg-s-verstandlich-erklart.html) (Version vom 8. Juli 2008 im Internet Archive) • Deutsche Community (http://de.mmorpg.eu) Normdaten (Sachbegriff): GND: 7625879-8 (http://d-nb.info/gnd/7625879-8) 126 Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) in Hannover ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut in Trägerschaft eines eingetragenen Vereins. Es wurde 1979 vom damaligen niedersächsischen Justizminister Hans-Dieter Schwind gegründet. Der Sitz liegt im Stadtteil List nahe dem Welfenplatz. Beschreibung Zweck des Instituts ist es laut Eigendarstellung, als selbständige Sitz des Kriminologischen Forschungsinstituts Forschungseinrichtung praxisorientierte kriminologische Forschung zu Niedersachsen im Business Park Welfenplatz betreiben und zu fördern. Seit 1988 wird es – mit Unterbrechung von 2000 bis 2003 – von Christian Pfeiffer geleitet, außerdem gibt es fünf weitere wissenschaftliche Vollzeitstellen . Pfeiffers Schwester Regine wird als freie Mitarbeiterin beschäftigt[1]. Für seine Grundfinanzierung erhält das KFN Finanzmittel vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Das KFN kooperiert mit mehreren Einrichtungen im Bundesgebiet wie der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden und dem Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht. Das interdisziplinär arbeitende Institut hat in seiner 30-jährigen Geschichte grundlegende Forschungsergebnisse im Bereich der Kriminologie hervorgebracht. So forschte das Institut zum Beispiel zum Zusammenhang von Schulabsentismus und Kriminalitätsprävalenz. Die beschäftigten Wissenschaftler sind vor allem Juristen, Psychologen, Soziologen, Pädagogen und Medienwissenschaftler. Am 20. Juni 2011 fasste die Deutsche Bischofskonferenz einstimmig den Beschluss, dass Kirchenmitarbeiter unter Aufsicht eines KFN-Teams, bestehend aus pensionierten Staatsanwälten und Richtern, die Akten kirchlicher Institutionen auf Hinweise zu sexuellen Übergriffen durchsuchen werden (siehe auch Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche).[2] Das Projekt wurde aufgrund von Widerständen der Priesterschaft und des Ausstiegs von drei Bistümern bis Dezember 2012 noch nicht realisiert. Am 8. Januar 2013 wurde bekannt, dass die Deutsche Bischofskonferenz den Vertrag über die Kriminologische Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche wegen Differenzen mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) gekündigt hatte.[3][4] Das Institut äußerte sich in der Vergangenheit regelmäßig zum Waffenrecht sowie zum Waffengesetz in Deutschland.[5] Leiter des Instituts • • • • • Helmut Kury (1979–1988) Christian Pfeiffer (1988-2000) Peter Wetzels (2000–2002) Werner Greve (2002–2003) Christian Pfeiffer (seit 2003) 127 Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen 128 Weblinks [6] 9 Website des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen Belege [1] Homepage Regine Pfeiffer (http:/ / www. regine-pfeiffer. de) [2] spiegel.de 9. Juli 2011: Katholische Kirche öffnet Personalakten (http:/ / www. spiegel. de/ panorama/ gesellschaft/ 0,1518,773423,00. html) [3] Kirchliche Aufarbeitung gescheitert. netzwerkb Pressemitteilung, 8. Januar 2012 ( online (http:/ / netzwerkb. org/ 2013/ 01/ 08/ kirchliche-aufarbeitung-gescheidert/ )) [4] FAZ: Bischofskonferenz stoppt wissenschaftliche Studie (http:/ / www. faz. net/ aktuell/ politik/ inland/ missbrauch-in-katholischer-kirche-bischofskonferenz-stoppt-wissenschaftliche-studie-12018750. html) [5] spiegel.de: www.spiegel.de/thema/christian_pfeiffer (http:/ / www. spiegel. de/ thema/ christian_pfeiffer/ ) [6] http:/ / www. kfn. de/ K::;<=>?@A>B CEF EG′ „C″ NH IF JJ′ GE″ O (http:/ / tools. wmflabs. org/ geohack/ geohack. php?pagename=Kriminologisches_Forschungsinstitut_Niedersachsen& language=de& params=52. 3875_N_9. 7422222222222_E_region:DE-NI_type:landmark) Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist in Deutschland die verantwortliche Stelle für die Altersfreigabe von Computerspielen sowie Computerspiel-Trailern. Die USK-Kennzeichnungen finden sich aber auch auf Spielen in der Schweiz oder Österreich, da für den deutschsprachigen Raum oft nur eine Version produziert wird, sie haben in diesen Ländern aber keine Gültigkeit, da in diesen das PEGI-System verwendet wird. Logo der USK LM NOPQ MROS QRP TURPVPUROSWXY QRP [1] ZW[RXQVPMSR\\WXY O] ZWYWMS ^_`_ aRPNRXQRSb Träger der USK ist seit dem 31. Mai 2008 die Freiwillige Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware GmbH in Berlin. Geschäftsführer ist Felix Falk. Als Gesellschafter der GmbH fungieren der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU) und der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen G.A.M.E. e.V. Gemäß dem Prinzip einer halbstaatlichen Selbstkontrolle gewährleistet die USK die Organisation der Prüfungen, die jeweiligen Altersentscheidungen fällen jedoch von den Ländern benannte Sachverständige in Zusammenarbeit mit dem ständigen Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der USK. Die USK hat seit ihrer Gründung 1994 über 30.000 Spieletitel auf ihre Kinder- und Jugendtauglichkeit überprüft. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 2283 Prüfungen durchgeführt.[2] Historisches Logo der USK, das bis August 2010 verwendet wurde Bedeutung der Freigaben Altersfreigaben Waren die Freigaben der USK anfangs Empfehlungen, so sind es seit der Novelle des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) 2003 verpflichtende Alterseinstufungen, die sowohl auf der Verpackung des Spiels als auch auf dem Datenträger deutlich erkennbar kenntlich gemacht sein müssen. Die Altersstufen sind im JuSchG in §14 Absatz 2 festgeschrieben. Gemäß JuSchG darf Jugendlichen in der Öffentlichkeit ein Spiel nur dann zugänglich gemacht Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle 129 werden, wenn es für die entsprechende Altersstufe freigegeben und gekennzeichnet ist. Dies betrifft vor allem die im Einzelhandel vertriebenen Datenträger mit Spielen. Die Spiele dürfen offen zum Verkauf ausgelegt und angeboten werden, sofern bei der Abwicklung eines Kaufs das Alter des Käufers überprüft wird. Eine verschärfte Regelung gilt für Spiele ohne Jugendfreigabe (18): sie sind vom Versandhandel und vom Einzelhandel außerhalb von Geschäftsräumen (zum Beispiel Verkaufsstand oder Kiosk) ausgeschlossen. Das Gesetz definiert den Begriff Versandhandel als ein Geschäft ohne persönlichen Kontakt, bei dem nicht sichergestellt ist, dass kein Versand an Kinder und Jugendliche erfolgt (§ 1 Abs. 4 JuSchG). Versandhändler, die eine Altersverifikation ihrer Kunden durchführen (beispielsweise per Postident-Verfahren), sind somit von dieser Regelung nicht erfasst. Nicht gekennzeichnete Spiele werden grundsätzlich wie Spiele ohne Jugendfreigabe (18) behandelt (§ 12 Abs. 3 JuSchG). Da diese keine Rechtssicherheit genießen, können diese von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert werden. Der Elektrofachhandel in Deutschland bietet fast nur von der USK gekennzeichnete Spiele an, während man in Videotheken – insbesondere solchen mit 18er-Abteilung – auch USK-ungeprüfte und/oder indizierte Spiele kaufen und leihen kann. Die USK-Freigaben lauten:[3] Etikett (bis 2003) Altes Etikett (2003–2009) Neues Etikett Text auf dem Etikett (ab 2009) seit Juni 2009 Aktuelle Kennzeichnung (§ 14 Abs. 2 JuSchG) USK ab 0 freigegeben Freigegeben ohne Altersbeschränkung USK ab 6 freigegeben Freigegeben ab sechs Jahren USK ab 12 freigegeben Freigegeben ab zwölf Jahren USK ab 16 freigegeben Freigegeben ab sechzehn Jahren USK ab 18 Keine Jugendfreigabe Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle 130 Weitere Kennzeichnungen Von den Einschränkungen gänzlich ausgeschlossen sind Spiele zu Informations-, Illustrations- oder Lehrzwecken, die als Info- oder Lehrprogramm gekennzeichnet sind, sofern sie „offensichtlich nicht die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen“ (§ 14 Abs. 7 JuSchG). Im Zweifelsfall entscheidet die oberste Landesbehörde darüber und kann nach eigenem Ermessen Kennzeichnungen widerrufen.[4] Rating Ausstehend [5] Infoprogramm Lehrprogramm Formale Gestaltung Die USK-Kennzeichen haben eine Größe von 1200 und 250 mm². Prüfverfahren Spielehersteller können ihre Produkte bei der USK gegen Gebühr einstufen lassen. Dieses Verfahren führt in der Regel zu einer der fünf Kennzeichnungen gemäß JuSchG. Das Prüfgremium unter dem Vorsitz des ständigen Vertreters der Obersten Landesjugendbehörden hat auch die Möglichkeit, die Kennzeichnung zu verweigern, zum Beispiel, wenn es zur Auffassung gelangt, das geprüfte Medium sei schwer jugendgefährdend oder erfülle einen Straftatbestand (beispielsweise Gewaltverherrlichung). In solchen Fällen erfolgt oftmals eine Indizierung des Spiels durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM). Da in Deutschland mangels Gegenstück zur SPIO/JK praktisch keine Spiele ohne USK-Kennzeichnung veröffentlicht werden, betrifft dies vor allem die PEGI-geprüften Euro-Versionen, die von Händlern und Spielern aus dem Ausland importiert werden. Erhält ein Spiel dagegen ein Kennzeichen der USK, so kann es seit der Novelle des JuSchG 2003 nicht mehr indiziert werden. Bei der USK werden die Spiele einzeln von den Sichtern mithilfe von Lösungshilfen und Zusatzmaterial der Einreicher durchgespielt und für das Gutachtergremium eine Präsentation mit besonderem Schwerpunkt auf jugenschutzrelevanten Inhalten erstellt. Die Sichter stehen den Gutachtern für alle offenen Fragen zu Verfügung. Gutachter können auf Wunsch auch einzelne Spielabschnitte selber spielen, um sich ein genaueres Bild zu machen. Der Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden (OLJB), die federführend für den Jugendschutz sind, wirkt in den Gutachtergremien der USK mit und erteilt auf dieser Grundlage die Altersfreigaben. Die Gutachterinnen und Gutachter sind unabhängig. Sie haben zum Beispiel als Pädagogen, Journalisten, Sozialwissenschaftler oder Jugendbeauftragter Erfahrungen in der Kinder-/Jugendarbeit, sind am interaktiven Medium interessiert und weder in Hard- noch Softwareindustrie beschäftigt. Die USK überprüft nur Spiele, welche auf physischen Datenträgern vorgelegt werden. Werden Spiele online, kostenlos oder gegen Gebühr als Download vertrieben, so gelten die Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrag. So war zum Beispiel der kostenlose Comic-Egoshooter World of Padman mehrere Jahre ohne USK-Einstufung verbreitet worden, bis er Dezember 2010 von Dritten zur Prüfung vorgelegt wurde und „ab 12 Jahren“ eingestuft wurde. Für Vertrieb über das Internet und gleichzeitigen Verkauf als Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle 131 Datenträger (zum Beispiel Steam) resultieren hieraus verschiedene unbeantwortete Rechtsfragen. Die USK arbeitet darauf hin, ihre Kompetenzen auf alle Spiele unabhängig von der Distributionsform auszuweiten, etwa auch auf Browserspiele. Kritik am Freigabesystem Von verschiedenen Seiten wird kritisiert, dass Medien, die jugendgefährdend oder nach §15, Abs. 2, Nr. 1–5 JuSchG als „schwer jugendgefährdend“ eingestuft wurden, von der USK keine Kennzeichnung erhalten.[6] Diese Medien können durch die BPjM indiziert werden, schwer jugendgefährdende Medien müssen laut §15, Abs. 2 wie indizierte Werke behandelt werden. Kritiker führen nun an, dass diese Werke dennoch, mit den in §15, Abs. 1, Nr. 1–7 beschriebenen Auflagen in Deutschland vertrieben werden könnten (was manche Videotheken auch tun), beispielsweise als Grauimporte. Auch ein Kauf „hinter der Grenze oder im Internet“ sei denkbar.[7] Größenvergleich eines neuen, größeren Andererseits wird besonders von Seiten der Spieler kritisiert, dass USK-Logos (links, 3,5×3,5 cm) und eines Hersteller in vielen Fällen unter Anwendung von Selbstzensur eine PEGI-Logos im gleichen Maßstab. Der graue Version ihres Produkts speziell für den deutschen Markt Hintergrund zeigt die Größe einer Nintendo-DS-Spieleverpackung. programmieren, um damit einer Verweigerung der USK-Kennzeichnung und der darauf oft folgenden Indizierung durch die BPjM zu entgehen.[8] Die Änderungen umfassen oft die Entfernung jeglicher Darstellung von Blut, die Beschneidung von Zwischensequenzen bis hin zur Abänderung der Hintergrundgeschichte (Beispiel: Soldier of Fortune II).[9] Dass unter der Vorgabe des Jugendschutzes dabei meistens solche Produkte abgeändert werden, die sich von vornherein ausdrücklich an ein erwachsenes Publikum richten, und erst zensierte Spiele die USK-Einstufung „Keine Jugendfreigabe“ erhalten, wird als widersinnig empfunden.[10][11] Inzwischen gibt es auch Fälle, in denen Hersteller statt einer Anpassung für den deutschen Markt die Spiele weltweit mit weniger Gewaltdarstellungen als ursprünglich geplant veröffentlichen.[12] In einigen Fällen wird die entfernte Gewalt in Form eines in Deutschland nicht erhältlichen (meist kostenfreien) DLCs nachgereicht, damit behauptet werden kann, das eigentliche Spiel sei in Deutschland unzensiert erschienen. Inzwischen gibt es Selbstzensur auch bei der PEGI, jedoch mit dem Ziel einer niedrigeren Freigabe (anstelle von wie bei der USK heutzutage überhaupt einer Freigabe).[13] Spiele, denen die USK eine Einstufung verweigert, werden oft nicht mehr in Deutschland veröffentlicht, da die dann drohende Indizierung die Bewerbung und den offenen Verkauf des Produkts verbietet. Eine Indizierung wirkt sich somit in der Regel negativ auf den kommerziellen Erfolg eines Computerspiels aus. Ein Beispiel hierfür ist der Titel Gears of War. Der Verleger Microsoft führte an, dass eine zensierte Version die Erwartungshaltung der Spieler in Deutschland an das hohe Niveau des Spieles nicht mehr erfülle. Auch sei die Kompatibilität über den Mehrspieler-Onlinedienst der Spielkonsole durch die nötigen tiefen Eingriffe dann nicht mehr gewährleistet.[14] Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle Ähnliche Organisationen Weitere Organisationen der freiwilligen Selbstkontrolle, die durch Ermächtigung der obersten Landesbehörden (§ 14 Abs. 6) verbindliche Kennzeichnungen im Sinne des Jugendschutzgesetzes vergeben, sind die FSK für Filme und die ASK für Automatenspiele. In den meisten anderen Ländern Europas werden Spiele mit den unverbindlichen Empfehlungen der PEGI gekennzeichnet. In den USA bewertet das ESRB die Eignung von Computerspielen für Kinder und Jugendliche. Weblinks • • • • • • Offizielle Internetpräsenz [15] Weitere Infos über die USK [16] (inkl. Schaubild Prüfverfahren) Interview mit USK-Sichter Klingelstein [17] Ausführliches Interview als Audiofile mit USK-Sichter Marek Klingelstein über die USK [18] Interview mit USK-Geschäftsführer Dr. Klaus Spieler [19] Interview mit dem Leiter der USK-Testabteilung Marek Brunner [20] Einzelnachweise [1] USK präsentiert sich mit komplettem Neuauftritt (http:/ / www. usk. de/ service/ presse/ usk-praesentiert-sich-mit-komplettem-neuauftritt/ ) 17. August 2010 [2] "Statistik Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle: USK veröffentlicht Jahresbilanz 2012" auf usk.de (http:/ / www. usk. de/ pruefverfahren/ statistik/ ) Abgerufen am 16. Mai 2013 [3] http:/ / www. usk. de/ fileadmin/ documents/ Publisher_Bereich/ 2011-01-31_USK_Sticker_09_DE. pdf [4] http:/ / www. usk. de/ fileadmin/ documents/ Publisher_Bereich/ sticker_anbieterkennzeichnung_09_de. pdf [5] USK präsentiert sich mit komplettem Neuauftritt (http:/ / www. usk. de/ service/ presse/ usk-praesentiert-sich-mit-komplettem-neuauftritt/ ) 17. August 2010 [6] Selbstkontrolle §19 Abs.3 (http:/ / www. usk. de/ fileadmin/ documents/ Publisher_Bereich/ USK_Grundsaetze_2011. pdf) (PDF; 234 kB) [7] Titus Arnu: „Der Club der Bedenkenträger“, Süddeutsche Zeitung, 2. Dezember 2006 (http:/ / www. sueddeutsche. de/ dossiers/ artikel/ 91/ 94996/ ) [8] „Sin Episodes: Emergence – USK verweigert Siegel“ auf GameStar.de (http:/ / www. gamestar. de/ news/ pc/ spiele/ action/ sin_episodes_emergence/ 1461838/ sin_episodes_emergence. html) [9] medienzensur.de: deutsche Zensurpraxis bei PC-Spielen (http:/ / www. medienzensur. de/ seite/ zensur/ pcspiele. shtml) [10] Telepolis: Zwei neue Horror-Games richten sich an erwachsene Spieler – und bekommen es mit der USK zu tun (http:/ / www. heise. de/ tp/ r4/ artikel/ 26/ 26646/ 1. html). Stefan Höltgen, 25. November 2007. [11] Telepolis: Das beste Spiel seit "indiziert" (http:/ / www. heise. de/ tp/ r4/ artikel/ 34/ 34303/ 1. html). Claus Jahnel, 12. März 2011. [12] Schnittberichte.com: Die Gewaltkontroverse um Borderlands 2 (http:/ / www. schnittberichte. com/ news. php?ID=4248). 27. September 2012. [13] Schnittberichte.com: Beyond: Two Souls – Änderungen in der EU-Version bestätigt (http:/ / www. schnittberichte. com/ news. php?ID=6177). 1. Oktober 2013. [14] „Xbox-360-Spiel „Gears of War“ erscheint nicht in Deutschland“ auf Heise.de (http:/ / www. heise. de/ newsticker/ meldung/ 79698) [15] http:/ / www. usk. de/ [16] http:/ / www. medienzensur. de/ seite/ instanzen/ usk. shtml [17] http:/ / www. n-page. de/ index. php?page=artikel& artikel=usk [18] http:/ / www. kuechenradio. org/ wp/ ?p=143 [19] http:/ / www. heise. de/ tp/ r4/ artikel/ 24/ 24475/ 1. html [20] http:/ / www. gamestar. de/ interviews/ 1957632/ schiessen_sie_bitte_in_den_kopf. html 132 World of Warcraft 133 World of Warcraft World of Warcraft Entwickler Blizzard Entertainment Publisher Vivendi Activision Blizzard Erstveröffentlichung 23. November 2004 18. Januar 2005 11. Februar 2005 6. Juni 2005 21. Juli 2005 8. November 2005 1. August 2006 6. August 2008 Plattform Windows, Mac OS X ab 10.3.9 seit Patch 4.0.3 keine PPC-Unterstützung mehr und Linux [2] mittels CrossOver Games – ab Patch 3.0.2 wird Windows offiziell nur noch ab XP unterstützt Genre MMORPG Spielmodus Mehrspieler Steuerung Tastatur, Maus Systemvoraussetzungen Es gelten jeweils die Minima der aktuellen Erweiterung Ursprünglich: Prozessor mit 800 MHz beziehungsweise 933 MHz (Mac) Taktfrequenz, 512 MB RAM, 3D-Karte mit 32 MB und T-&-L-Unterstützung, 10 GB Festplattenspeicher, mind. 56-k-Internetanbindung Medium 4 CDs, neuere Auflagen des Spieles bestehen aus einer DVD oder haben zusätzlich eine Patch-CD Sprache mehrsprachig, u. a. Deutsch [1] Altersfreigabe USK Information PEGI Abonnements etwa 7,7 Millionen (weltweit) (Stand: 30. Juli 2013) World of Warcraft World of Warcraft (engl. Welt des Kriegshandwerks; meist WoW abgekürzt) ist ein Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (engl. Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel; MMORPG abgekürzt) des US-amerikanischen Spielentwicklers Blizzard Entertainment. Das Spiel wurde am 23. November 2004, dem 10. Jahrestag des Warcraft-Franchises, in Mexiko, Neuseeland, Kanada, Australien und den USA veröffentlicht. Während es in Europa am 11. Februar 2005 erschienen ist, wurde es später auch in anderen Ländern veröffentlicht, unter anderem in der Volksrepublik China, in Spanien und Russland. Das Spiel ist wie die Vorgängerspiele, die auch von Blizzard entwickelt wurden, im Warcraft-Fantasy-Universum angesiedelt und knüpft an die Handlung von Warcraft 3: The Frozen Throne an. Das Spiel war mit mehr als einer Milliarde Dollar Umsatz jährlich zu seinen Hochzeiten eines der lukrativsten Unterhaltungsmedien[3] und hält den Guinness-Weltrekord für das beliebteste Multiplayer-Online-Rollenspiel.[4] Für World of Warcraft muss ein monatliches Entgelt entrichtet werden. Dabei erreichte die Zahl der Abonnements im dritten bzw. vierten Quartal 2010 mit weltweit mehr als zwölf Millionen ihren vorläufigen Höchststand. Seit dem nahmen die Abonnements stark ab und betrugen zum 30. Juni 2012 weltweit nur noch 9,1 Millionen. Mit dem Erscheinen der Erweiterung Mists of Pandaria stieg die Zahl der Abonnements wieder auf über 10 Millionen an. Seit Anfang 2013 sinkt die Zahl der Abonnenten wieder kontinuierlich und betrug zum 30. Oktober 2013 weltweit nur noch 7,6 Millionen.[5] Am 16. Januar 2007 erschien die erste Erweiterung The Burning Crusade. Ein halbes Jahr später kündigte Blizzard die zweite Erweiterung Wrath of the Lich King an, die am 13. November 2008 erschien.[6] Wrath of the Lich King wurde am ersten Tag nach der Veröffentlichung über 2,8 Millionen Mal verkauft und brach damit den Verkaufsrekord von The Burning Crusade, der bei 2,4 Millionen verkauften Exemplaren lag.[7] Am 21. August 2009 wurde die dritte Erweiterung Cataclysm angekündigt, welche am 7. Dezember 2010 veröffentlicht wurde. Cataclysm brach den Rekord von Wrath of the Lich King deutlich und war mit 3,3 Millionen verkauften Exemplaren am ersten Tag wieder das am schnellsten verkaufte PC-Spiel, musste diesen Titel jedoch inzwischen an das ebenfalls von Blizzard entwickelte Diablo 3 mit 3,5 Millionen verkauften Exemplaren abgeben. Auf der BlizzCon 2011 wurde die vierte Erweiterung Mists of Pandaria angekündigt, welche am 25. September 2012 veröffentlicht wurde.[8] Mists of Pandaria hat sich innerhalb einer Woche 2,7 Millionen Mal verkauft, somit konnte diese Erweiterung nicht an vorherige Erfolge anknüpfen.[9] Am 8. November 2013 wurde anlässlich der Blizzcon die fünfte Erweiterung Warlords of Draenor angekündigt. Diese befindet sich in Entwicklung.[10] Entwicklung Die Entwicklung des Spiels begann im Jahr 1999 und dauerte etwa 4-5 Jahre, wovon alleine die Testphase etwa 1 bis 2 Jahre in Anspruch nahm. Das Spiel wurde von Blizzard Entertainment auf der European Computer Trade Show im September 2001 offiziell angekündigt. Die 3D-Grafik verwendet verschiedene Elemente der Grafik-Engine von Warcraft III, das ebenfalls von Blizzard Entertainment entwickelt wurde. Die Spielwelt wurde als offenes Umfeld für alle Spieler eines Servers geschaffen. Quests sollten dem Spieler bei der Charakter-Entwicklung helfen und ihn dazu anregen, möglichst viele verschiedene Zonen zu erkunden. Außerdem wurden diese so gestaltet, dass sich Spieler beim Questen nicht gegenseitig stören. Das Spiel-Interface wurde in Ansätzen offen gestaltet, so dass der Spieler Aussehen und Lage der Steuerelemente anpassen konnte. Der World of Warcraft Client wurde nativ für Windows und MacOS veröffentlicht, inoffizielle Linux und FreeBSD Unterstützung lässt sich über Wine Derivate wie Cedega oder CrossOver erzielen. Ein Blizzard interner Client für Linux existiert, wurde von Blizzard aufgrund Bedenken bezüglich der Komplexität einer Unterstützung des Linux-Ökosystems, welches zwischen vielen Distributionen fragmentiert ist, jedoch nicht veröffentlicht. 134 World of Warcraft Veröffentlichung Die Originalversion des Spiels (WoW : Classic, auch liebevoll "Vanilla" genannt) wurde am 23. November 2004 in Mexiko, Neuseeland, Kanada, Australien und den USA veröffentlicht. Während es in Südkorea am 18. Januar 2005 erschienen ist, wurde es in Europa am 11. Februar 2005 veröffentlicht. Später folgte dann auch die Veröffentlichung in der Volksrepublik China, in Singapur, in der Republik China, in Hongkong, Macao, Südafrika und Russland. In diesen Ländern bzw. Kontinenten wurde das Spiel zwar veröffentlicht, es wurde aber nur in eine englische, deutsche, französische, spanische, russische, brasilianisch-portugiesische und in eine italienische Sprachversion vollständig lokalisiert. [11] Am ersten Tag des Europastarts wurden 290.000 Exemplare verkauft. Die Verkaufszahlen stiegen nach dem darauf folgenden Wochenende auf 380.000 Exemplare an. Am ersten Verkaufstag in Deutschland standen sehr viele Interessenten vor den Geschäften, um überhaupt noch ein Exemplar zu ergattern. Trotzdem konnte der Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland (VUD) Blizzard Entertainment bestätigen, dass allein in Deutschland nach fünf Wochen 200.000 Stück verkauft wurden – somit erhielt das Spiel den Gold- und Platin-Award. Spielwelt World of Warcraft spielt in der aus den anderen Warcraft-Spielen bekannten Fantasywelt „Azeroth“, die in die beiden Kontinente „Kalimdor“ und „Östliche Königreiche“ unterteilt ist. Mit der ersten Erweiterung kam zusätzlich die „Scherbenwelt“ hinzu, die zweite Erweiterung brachte „Nordend“ mit sich, die dritte Erweiterung neue Gebiete nach „Kalimdor“ und „Östliche Königreiche“ sowie die vierte Erweiterung den Kontinent „Pandaria“ einführte. Auf den einzelnen Kontinenten findet sich eine Vielzahl von verschiedenen Städten und Dörfern. Weiterhin gibt es von Wüsten über Wälder bis zu Dschungeln verschiedene Landschaften sowie spezielle instanziierte Dungeons (von dem Rest der Welt „abgespaltene“ Gegenden wie zum Beispiel bestimmte Höhlen, Gemäuer etc.). Die Spielwelt wird komplett in einer Comic-haften dreidimensionalen Grafik dargestellt. Der Spieler sieht sie üblicherweise aus der Verfolgerperspektive des von ihm gewählten Spielercharakters, welchen er weitgehend frei durch die Welt bewegen kann. Neben der Fortbewegung zu Fuß kann der Charakter zwischen bestimmten Orten auch verschiedene Fortbewegungsmittel wie Flugtiere, Zeppeline, Schiffe oder eine unterirdische Bahn verwenden, welche ein schnelleres Reisen durch die Spielwelt ermöglichen. Mit Erreichen höherer Spielstufen kommen weitere, persönliche Reit- bzw. Flugtiere hinzu. Der Charakter des Spielers begegnet innerhalb der Spielwelt anderen Spieler- und Nicht-Spieler-Charakteren, mit denen verschiedene Interaktionsmöglichkeiten bestehen. So können Kämpfe ausgetragen, Kommunikation durchgeführt oder Handel betrieben werden. Spielablauf Um die Welt von World of Warcraft kennenzulernen, kann der Spieler eine Vielzahl von so genannten Quests (Aufgaben/Missionen) annehmen, die ihm Erfahrungspunkte und Belohnungen in Form von virtuellem Geld (sogenanntem Gold), Ausrüstungsgegenständen, oder anderen so genannten Items einbringen. Im gesamten Spiel existieren mehr als 9000 dieser Quests.[12] Weiterhin erhält der Spieler – genretypisch für die meisten Rollenspiele – Erfahrungspunkte für den erfolgreichen Kampf gegen computergesteuerte Charaktere und Monster. Auch für das Erkunden unbekannter Gebiete gibt es Erfahrungspunkte. Nach dem Erreichen einer bestimmten Anzahl von Erfahrungspunkten steigt der Charakter um einen Level (Stufe) auf. Infolge des sogenannten MoP-Pre-Patches (bereits vor der Urveröffentlichung eines Addons werden sogenannte Pre-Patches ausgeführt, um die Spieler bereits an einige neue Inhalte des neuen Addons heranzuführen) wurde das in Cataclysm verwendete Talentsystem abgeschafft. Spieler erhalten jetzt alle 15 Level (15, 30, 45 usw.) die Möglichkeit, eines von drei Talenten zu wählen. Anders als bisher haben meistens alle 3 Talente einen vergleichbaren Effekt (die Effekte unterscheiden sich dadurch, dass sie in bestimmten Situationen einen größeren Vor- bzw. Nachteil jeweils gegenüber den beiden anderen 135 World of Warcraft beinhalten). Die Fähigkeiten, die man früher in jeder geradzahligen neuen Stufe bekam (stärkere Formen bekannter oder gänzlich neue Zauber) und beim Lehrer erst gegen Goldzahlung „erlernen“ musste, was mitunter sehr zeitaufwändig war, erhält man jetzt automatisch, sobald ein Spieler den erforderlichen Level erreicht hat. Die maximale Stufe des Grundspiels ist 60, mit der Erweiterung The Burning Crusade erhöht sich das Limit auf Stufe 70, mit der Erweiterung Wrath of the Lich King auf 80, mit der Erweiterung Cataclysm auf 85 sowie mit der Erweiterung Mists of Pandaria schließlich auf Stufe 90. Wie in den meisten Rollenspielen können die Spieler Gruppen bilden, um gemeinsam zu kämpfen oder Missionen zu erfüllen sowie Dungeons oder Schlachtzüge zu bewältigen. Manche Aufgaben lassen sich nur zusammen lösen und bestimmte Items nur mit Gruppen erlangen. Servertypen Der Spieler wählt zum Spielen einen Realm (Server) aus, auf dem er einen Charakter erstellt. Es gibt drei Realmcluster: Einen amerikanischen, einen asiatischen und einen europäischen. In jedem gibt es verschiedene Realms, die sich neben den Sprachen (in Europa sind das bisher Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch und Russisch) in vier Typen unterscheiden. Zum einen gibt es die Unterscheidung zwischen PvE (Player versus Environment)- und PvP (Player versus Player)-Servern. Auf letzteren ist der offene Kampf zwischen Spielercharakteren unterschiedlicher Fraktionen vorgesehen, während auf PvE-Servern der Kampf gegen computergesteuerte Kreaturen und das Lösen von Quests im Vordergrund stehen. Zudem gibt es für beide Servertypen Rollenspielvarianten, auf denen spezielle Regeln gelten, sowohl für den Umgang innerhalb der Spielwelt als auch die Namensgebung, um den Rollenspielaspekt zu verstärken. Völker und Klassen Alle Spieler müssen sich für eine der beiden Fraktionen „Allianz“ oder „Horde“ entscheiden. Von ihrer Wahl ist es abhängig, auf welcher Seite sie kämpfen, welche Völker sie wählen können und eine Menge mehr. Auf Seiten der Allianz kann man sich für Menschen, Nachtelfen, Zwerge, Gnome, Draenei oder Worgen entscheiden; bei der Horde stehen Orcs, Tauren, Untote, Trolle, Blutelfen und Goblins zur Wahl. Insgesamt stehen elf Klassen zur Verfügung: Druide, Hexenmeister, Jäger, Krieger, Magier, Paladin, Priester, Schamane, Schurke Todesritter und Mönch. Letztere wurden mit der Erweiterung Wrath of the Lich King bzw. Mists of Pandaria eingeführt. Die Wahl des Volkes schränkt die Klassenwahl ein, da nicht alle Klassen jedem Volk zur Verfügung stehen. Mit der Erweiterung The Burning Crusade ist es Zwei Cosplayer als Nachtelf-Druidinnen möglich, seitens der Horde den Paladin bzw. auf Seiten der Allianz den verkleidet Schamanen zu spielen. In der Erweiterung Cataclysm wurden zwei neue Völker, die Goblins für die Horde und die Worgen für die Allianz, eingeführt. Außerdem wurden neue Kombinationen der Völker mit den Klassen für die alten Völker hinzugefügt. Mit der vierten Erweiterung Mists of Pandaria ist es erstmals möglich, eine Rasse zu wählen, bei der man sich erst im späteren Spielverlauf für eine der beiden Fraktionen entscheiden kann bzw. muss. Dies wurde damit begründet, dass Blizzard die Geschichte der Welt zum einen weiterentwickeln möchte, zum anderen es ihrer Ansicht nach besser ist, wenn auch eine „neutrale“ Rasse ins Spiel kommt. Die Neuerungen der Erweiterung World of Warcraft: The Burning Crusade sind grün gekennzeichnet. Die Neuerungen der Erweiterung World of Warcraft: Wrath of the Lich King sind violett gekennzeichnet. Die Neuerungen der Erweiterung World of Warcraft: Cataclysm sind rot gekennzeichnet. Die Neuerungen der Erweiterung World of Warcraft: Mists of Pandaria sind blau gekennzeichnet. 136 World of Warcraft 137 Völker und Klassen Volk Druide Hexenmeister Jäger Krieger Magier Paladin Priester Schamane Schurke Todesritter Mönch Menschen X X X X X X Zwerge X X X X X X Gnome X X X X X X X X X X X X X Orcs X X X X Untote X X X X X X X X X X Blutelfen X X X X Goblin X X X X X X X X X Nachtelfen X Draenei Worgen X Tauren X Trolle X Pandaren X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X Berufe Jeder Spieler hat die Möglichkeit, seinen Charakter Berufe erlernen zu lassen, die in Haupt- und Nebenberufe unterteilt werden. Es können maximal zwei Hauptberufe erlernt werden, allerdings alle Nebenberufe. Beruf Beschreibung Typ Alchemie Brauen von Tränken und Elixieren sowie das Transmutieren von Edelsteinen. Benötigt Kräuter und Roh-Edelsteine Verarbeitender Beruf Angeln Angeln von Fischen und seltenen Schätzen aus Gewässern (Reittiere, Rezepte, etc.) Nebenberuf Archäologie Untersucht das Gelände nach Artefakten. Verfügbar in Cataclysm Nebenberuf Bergbau Sammeln von Erzen und Edelsteinen aus Erzvorkommen und deren Verarbeitung zu Metallbarren Sammelberuf Erste Hilfe Herstellen von Verbänden zur Wundheilung und Gegengiften. Nebenberuf Ingenieurskunst Herstellen von Flugmaschinen, Munition, Bomben, Schusswaffen und diversen anderen Apparaten. Verarbeitender Beruf Inschriftenkunde Beschriften von Schriftrollen und Glyphen, die eine temporäre bzw. permanente Verbesserung der Attacken und Zauber bewirken. Verarbeitender Beruf Juwelenschleifen Herstellen von Ringen, Halsketten und Schmuck; Schleifen von Edelsteinen zur Verbesserung von hochwertigen Rüstungen Verarbeitender Beruf Kochkunst Zubereiten von charakterstärkender Nahrung Nebenberuf Kräuterkunde Sammeln von Kräutern Sammelberuf Kürschnerei Gewinnen von Leder von getöteten Tieren Sammelberuf Lederverarbeitung Verarbeiten von Stoffen und Leder zu Rüstungen mittlerer Stärke Verarbeitender Beruf Schmiedekunst Verarbeiten von Metallen zu schweren Plattenrüstungen sowie Waffen Verarbeitender Beruf Schneiderei Verarbeiten von Stoffen zu leichten Stoffrüstungen und Zauberfaden zur Stärkung des Equipments (Rüstung) Verarbeitender Beruf World of Warcraft Verzauberkunst 138 Permanente Verbesserung von Rüstungen oder Waffen durch Zerstören magischer Gegenstände Verarbeitender Beruf Dem Spieler steht die Wahl der Berufe frei, wobei sich einige Kombinationen von verarbeitenden Berufen und einem Sammelberuf durch ihre Abhängigkeit anbieten. Schneiderei und Verzauberkunst sind als einzige verarbeitenden Berufe von keinem Sammelberuf abhängig. Während man in der Schneiderei hauptsächliche Stoffe benötigt, die von getöteten Monstern aufgesammelt werden können, sammelt man die benötigten Materialien für die Verzauberkunst durch Zerstörung nicht benötigter magischer Gegenstände. In einigen verarbeitenden Berufen kann zudem eine Spezialisierung gewählt werden. Durch das Sammeln von Rohstoffen oder das Herstellen (bzw. Ver-/Entzaubern) von Gegenständen kann die Fertigkeit in dem jeweiligen Beruf gesteigert werden, wodurch neue Rezepte (zu erhalten z. B. bei Ausbildern, in Dungeons oder von besiegten Gegnern) erlernt werden können. Im Gegensatz zu den Nebenberufen können Hauptberufe wieder verlernt werden, was zur Folge hat, dass die bis dahin gesammelten Fähigkeiten in diesem Beruf verloren gehen und bei erneutem Erlernen des Berufes auch neu bezahlt werden müssen. Mit Cataclysm kommt ein weiterer Nebenberuf dazu, die Archäologie. Mit diesem kann der Spieler verborgene Artefakte entdecken. Gilden Mehrere Spieler können sich auf einem Server in Gilden zusammenschließen. Zur Gründung einer Gilde werden mindestens 4 Spieler benötigt, die eine Gildensatzung unterzeichnen. Der Name der Gilde kann vorab, beim Erwerb der leeren Satzung beim NSC, frei gewählt werden und muss nur pro Server eindeutig sein. Der Avatar, der die Satzung erwirbt und sie von den anderen unterschreiben lässt, besetzt nach erfolgreicher Gründung den Rang des Gildenmeisters. Innerhalb einer Gilde werden Gegenstände oft günstig verkauft, getauscht oder gar verschenkt. Die Spieler lernen sich besser kennen und finden leichter jemanden, mit dem sie zusammen spielen können. Spieler in einer Gilde können sich ergänzen, indem beispielsweise ein Bergmann einen Schmied mit Erzen versorgt. Zudem wird das Spielgefühl in einer Gilde intensiviert und verbessert, da man oft mit den gleichen Leuten zusammenspielt. Außerdem ist es ohne Gilde/Stammgruppe fast unmöglich, die schweren Dungeons zu meistern und Bossgegner zu besiegen, da hierfür ein sehr gutes Zusammenspiel der Gruppe erforderlich ist. Seit dem Erscheinen der Spielerweiterung Cataclysm hat die Mitgliedschaft in einer Gilde auch direkte spielmechanische Vorteile. So können Gilden mit fortschreitender Entwicklung Fertigkeiten für ihre Mitglieder freischalten, beispielsweise höherer Erfahrungspunktegewinn für niedrigstufige Charaktere oder schnellere Fortbewegung. Das gemeinsame Bestreiten von Herausforderungen gewährt eine Belohnung für die Gildenbank. Ehrensystem, Schlachtfelder und Arenen Im April 2005 wurde das Spiel um das angekündigte Ehrensystem erweitert, welches für siegreiche Kämpfe gegen ebenbürtige Mitspieler Ehrenpunkte vergibt. Diese Ehrenpunkte bestimmten lange Zeit den militärischen Rang, der dem Spieler erlaubte, eine bessere Ausrüstung oder andere Boni zu erhalten. Durch den Patch 2.0 im Dezember 2006 wurde das PvP-System grundlegend umgestellt. Die Aufteilung in Ränge wurde abgeschafft, wobei Spieler mit einem bereits vorhandenen Rang diesen optional als Titel anzeigen lassen können. Der Einsatz im PvP drückt sich seither durch die Menge an Ehre aus, die durch PvP-Kämpfe in der normalen Spielwelt oder in den Schlachtfeldern erlangt wurde. Ehrepunkte und Schlachtfeldmarken können gesammelt und als Währung zum Kauf von Ausrüstung, PvP-Reittieren und Verbrauchsmaterial eingesetzt werden. Dieses System soll es auch Gelegenheitsspielern ermöglichen, hochwertige PvP-Belohnungen zu erreichen. In den Schlachtfeldern treten Gruppen beider Fraktionen gegeneinander an. Es gibt dabei vier verschiedene Schlachtfelder, die sich jeweils durch ihren Spieltyp unterscheiden, nämlich Capture the Flag in der World of Warcraft Kriegshymnenschlucht, die Kontrolle von Basen im Arathibecken, die Kombination aus beidem im Auge des Sturms, das Eliminieren feindlicher, computergesteuerter Gegner im Alteractal und dem, erstmals mithilfe von Belagerungsmaschinen, in zwei Runden aufgeteiltem Einnehmen/Verteidigen einer Strandfestung durch Durchbrechen mehrere Verteidigungsanlagen in die Schatzkammer am Strand der Uralten. Das Auge des Sturms wurde mit The Burning Crusade eingeführt und ist für Spieler ab der Stufe 61 zugänglich, der Strand der Uralten hielt mit Wrath of the Lich King Einzug. Die Kriegshymnenschlucht kann ab Stufe 10, das Arathibecken ab Stufe 20 betreten werden, das Alteractal ab Stufe 51. Mit der Veröffentlichung des Patch 1.12 sind im August 2006 serverübergreifende Schlachtfelder eingeführt worden. Das bedeutet, dass nun Spieler von verschiedenen Realms gegeneinander antreten und nicht mehr wie zuvor nur Spieler desselben Realms. Dies geschieht in der Absicht, die Wartezeiten beim Betreten eines Schlachtfelds zu verringern. Dennoch kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Mit dem Patch 2.0 wurde außerdem die Spielform Arena implementiert. Dabei handelt es sich um eine Umsetzung des antiken Gladiatorenkampfs. Teams, bestehend aus zwei, drei oder fünf Spielern, treten gegen andere Teams derselben Größe an. Die Fraktionswahl beeinflusst dabei, im Gegensatz zu Schlachtfeldern, die gegnerische Fraktion nicht. Abhängig von einer Spielwertung des Teams erhalten die Spieler im Team wöchentlich Arenapunkte, mit denen exklusive Rüstungen und Waffen gekauft werden können, die speziell für den PvP-Gebrauch konzipiert wurde. Der Arenawettkampf ist in Saisons unterteilt, die jeweils etwa vier Monate dauern. Zu Anfang jeder neuen Saison wird die Arenawertung zurückgesetzt und es werden neue Gegenstände erhältlich, zudem gibt es für die besten Spieler Belohnungen und/oder Titel. Die besten Arenateams werden von Blizzard, aber auch von anderen Unternehmen und Veranstaltern regelmäßig zu Turnieren mit hohen Preisgeldern und anderen lukrativen Veranstaltungen eingeladen. Instanzen, Schlachtzüge Der Spielinhalt umfasst mehrere sogenannte instanziierte Dungeons und Schlachtzüge für verschiedene Level-Stufen-Anforderungen. Die 5-Spieler-Versionen werden als Instanzen oder Dungeons bezeichnet, beginnen bei Stufe 15 und erstrecken sich bis Stufe 85. Die Instanzen ab der Erweiterung The Burning Crusade können zudem auch auf dem Schwierigkeitsgrad „heroisch“ gespielt werden, verfügbar für die jeweilige Maximalstufe der entsprechenden Erweiterung (Stufe 70 für The Burning Crusade, 80 für Wrath of the Lich King und Stufe 85 für Cataclysm). Die Schlachtzüge wurden für die Maximalstufen des jeweiligen Add-ons ausgelegt. Auf Stufe 60 existieren unterschiedliche Schlachtzüge für 10 und 40 Spieler, auf Stufe 70 für 10 und 25 Spieler. Ab Stufe 80 gab es eine Änderung des Schlachtzugssystems: Die Schlachtzüge für Stufe 80 und 85 gibt es jeweils in einer 10-Spielerund 25-Spieler-Ausführung. Das Ziel dieser sogenannten Instanzen und Schlachtzüge ist es, gemeinsam mit anderen Spielern seines Realms starke NPCs zu bezwingen und dadurch gute Ausrüstungsgegenstände zu erhalten, wobei die meisten Schlachtzüge auch in zwei verschiedenen Schwierigkeitsstufen gespielt werden können (normaler und heroischer Modus). Mit Patch 3.3 wurde das Gruppensuchsystem für 5-Spieler-Instanzen überarbeitet und erweitert. Jedem Spieler ist es möglich, sich bei diesem System anzumelden. Es wird dann automatisch eine Gruppe für eine 5-Spieler-Instanz zusammengestellt. Das Neue an diesem System ist, dass es nicht mehr auf einen einzelnen Realm beschränkt ist. Damit ist es möglich, schneller Gruppen für diese Instanzen zu erstellen, und man bestreitet diese Instanzen dann einfach mit Spielern anderer Realms. In Hauptstädten kommt man über das Chatfensfer Suche nach Gruppe zu anderen Gruppen, die einen auf der Reise begleiten. Mit Mists of Pandaria wurde das Spiel um sieben Dungeons, drei Raids und drei überarbeitete, alte Instanzen aus WoW: Classic erweitert. 139 World of Warcraft Ruf Durch das Erfüllen von Quests oder das Töten von bestimmten Gegnern kann der Spieler seinen Ruf bei den verschiedenen NPC-Fraktionen verbessern oder auch verschlechtern. Dabei ist zu beachten, dass man durch einige Quests oder durch das Töten bestimmter Gegner seinen Ruf bei einer Fraktion gleichzeitig verbessern und bei einer anderen verschlechtern kann. Ein guter Ruf ermöglicht es zum Beispiel, hochwertige Gegenstände wie Waffen, Ausrüstungsgegenstände, Rezepte, Verzauberungen oder auch besondere Reittiere zu kaufen, ein schlechter Ruf kann zum sofortigen Angriff einer Fraktion auf den Spieler führen. Die Rufstufen sind (von negativ zu positiv): Hasserfüllt, Feindselig, Unfreundlich, Neutral, Freundlich, Wohlwollend, Respektvoll, Ehrfürchtig. Erfolgssystem Mit dem Patch 3.0 wurde das Erfolgssystem in das Spiel integriert. Hier werden die meisten Ereignisse, die ein Spieler während des Spielens erlebt, festgehalten und als Erfolg hinterlegt, z. B. das Erkunden von Orten, das Töten von Gegnern, das Erhalten von Reit- und Haustieren etc. Daneben gibt es „Heldentaten“, die nicht von vornherein hinterlegt sind und erst als Erfolg eingetragen werden, wenn der Spieler ihn errungen hat. Die eigenen Erfolge können mit denen anderer Spieler verglichen werden. Ebenfalls als Heldentaten werden Erfolge gekennzeichnet, die von neuen Spielern nicht mehr erreicht werden können. Sie verschwinden dann aus dem Erfolgspunktesystem. So ist der Schlachtzug Onyxias Hort mit dem Erscheinen von Wrath of the Lich King auf die Stufe 80 angepasst worden und konnte nicht mehr von Stufe 60 Spielern betreten werden. Spieler die diesen Schlachtzug mit Stufe 60 abgeschlossen hatten, erhielten den Erfolg als „Heldentat“. Für manche Erfolge gibt es neue Titel, wie z. B. „der Entdecker”, seltener sogar neue Reittiere. Keiner der über das Erfolgssystem zu erhaltenden Gegenstände macht den Charakter jedoch stärker, sie dienen nur der Belohnung des Spielers. Duale Talentbäume Mit dem Patch 3.1, der am 15. April 2009 auf die öffentlichen Server aufgespielt wurde, wurde es den Spielern ab Erreichen der Stufe 40 möglich, gegen eine einmalige Gebühr in Ingame-Währung jederzeit zwischen zwei Talentverteilungen wechseln zu können. Vor dieser Änderung war der Spieler gezwungen, für jede Neuverteilung mehr Gold bei einem Klassenlehrer zu bezahlen. So kann ein Spieler, entsprechende Ausrüstung vorausgesetzt, während des Spiels beispielsweise zwischen einem Schaden verursachenden und einem heilenden Talentbaum hinund herwechseln. Der Talentwechsel ist nur außerhalb des Kampfs möglich und bewirkt zusätzlich, dass sämtliche Mana-, Energie-, Wut-, Fokus- und Runenmacht-Vorräte auf 0 zurückgesetzt werden. Seit Patch 4.0.1 ist es möglich, schon mit Stufe 30 an die zweite Talentverteilung zu gelangen. Diese Erweiterung kostet lediglich 10 Gold, nachdem sie zu Patch 3.1 noch 1000 Gold gekostet hatte. Kommunikation im Spiel Innerhalb des Spieles können sich Spieler mit anderen Spielern ihrer Fraktion über Chatkanäle unterhalten. In diesen Kanälen wird per Text miteinander kommuniziert. Es stehen allgemeine Befehle zur Verfügung, mit denen man etwas zu allen in der Nähe stehenden Spielern sagen oder aber im gesamten Gebiet schreien kann. Des Weiteren finden sich vorgefertigte Kanäle, in denen man zum Beispiel allgemeine Fragen stellen, Handel treiben oder die Verteidigung gegen Angreifer organisieren kann. Im Interface des Spiels kann man zudem einen Schimpfwortfilter einstellen, der jedoch nicht alle Beleidigungen erkennen kann sowie auch fälschlicherweise normale Worte als Beleidigung erkennt. Dies kommt dadurch zustande, dass die Schimpfwortfilter auch englische Wörter zensieren, die in der deutschen Sprache eine andere Bedeutung haben. Vor Patch 2.0 gab es auch einen separaten Suche-nach-Gruppe-Kanal, der das Suchen nach einer Gruppe oder weiteren Mitstreitern ermöglichte. Seit dem besagten Patch gibt es ein eingebautes Gruppensuch-System, das 140 World of Warcraft automatisch Gruppen zusammenstellt. Es kann z. B. eine Instanz oder eine Quest ausgewählt werden und das Suchsystem sucht andere Spieler, die ebenfalls auf der Suche nach einer Gruppe für diese sind. Danach wird die Gruppe automatisch zusammengestellt und der Gruppenleiter zufällig ausgewählt. Mit dem Patch 2.1 ist der Suche-nach-Gruppe-Kanal in modifizierter Form wieder vorhanden. Der Kanal wird nun über das Gruppensuchsystem gesteuert. Bei Eintragung in das System wird der Channel automatisch betreten und bei Deaktivierung verlassen. Mit dem Patch 3.3 wurde das Gruppensuchsystem grundlegend verändert und damit auch der Suche-nach-Gruppe-Kanal. Seitdem ist der Chat-Kanal nur noch verfügbar, wenn der Charakter sich in einer der Hauptstädte im Spiel aufhält und unabhängig von der Gruppensuch-Funktion. Zusätzlich steht im Spiel ein Postsystem zur Verfügung, das über Briefkästen vor Gasthäusern oder Banken der verschiedenen Städte benutzt werden kann. Mit diesem kann man Spielern nicht nur Nachrichten schicken, sondern auch Gold oder Waren zukommen lassen. Das Versenden von Gold, einfachen Briefen und Gegenständen dauert eine Stunde. Ausgenommen ist das Versenden an einen Charakter, der zum selben World-of-Warcraft-Account gehört oder an Mitglieder der eigenen Gilde, sofern diese einen entsprechenden Bonus freigeschaltet hat – diese Post wird sofort zugestellt. Direkte Kommunikation mit Spielern der gegnerischen Fraktion ist nicht möglich. Direkt Geschriebenes wird vom Spiel in unverständliches Kauderwelsch übersetzt, das sich nur in Einzelfällen zurückübersetzen lässt. Um aber dennoch eine Verständigung zu ermöglichen, hat der Hersteller ein System von Emotes eingerichtet. Mit diesem können Emotionen und einfache Gesten übermittelt werden. So lässt das emote /winken zum Beispiel den eigenen Charakter die Hand heben und winken, während /pfeifen sogar ein hörbares Pfeifen ertönen lässt. Auch volksspezifische Witze (/witz) werden hörbar vom Charakter erzählt. Diverse Spieler nutzen Sprachchat-Programme wie TeamSpeak oder Ventrilo um mit anderen Spielern über ein Mikrofon zu kommunizieren, was das Zusammenspielen in Instanzen und auf Schlachtfeldern vereinfacht. Seit Patch 2.2 gibt es einen spielinternen Sprachchat, der auf dem gleichen Prinzip basiert, jedoch keine zusätzliche Software erfordert. Dieser Sprachchat kann z. B. in normalen Gruppen, in Schlachtzügen und auf Schlachtfeldern genutzt werden. Es können aber auch eigene Channels erstellt werden. Die aktive Nutzung ist auf 40 Spieler beschränkt, das Mithören ist aber für mehr Spieler möglich.[13] Seit den Anfangsjahren der MMORPGs hat sich in der Szene eine eigene Chattersprache entwickelt, die längere Aussagen in kurze, ein paar Buchstaben umfassende Wörter verpackt. Dies dient der schnellen Kommunikation z. B. in Stresssituationen, in denen man seinen Mitspielern schnell etwas mitteilen muss. So bedeutet „lol“ (englisch „laugh out loud“) „lautes Lachen“. Auch Smileys haben sich innerhalb der Spielgemeinde verändert oder wurden neu erschaffen. Das Smiley „xD“ zeigt beispielsweise eine verstärkte Form des lachenden („:D“) Smileys, ein Gesicht mit vor Lachen zusammengekniffenen Augen. Doch schon lange wird dies nicht mehr einfach nur geschrieben, sondern mittels TeamSpeak etc. sogar ausgesprochen. Handel Des Weiteren ist es auch möglich, in Auktionshäusern, die im Spiel integriert sind, mit anderen Spielern Handel zu betreiben. Man hat dort die Möglichkeit, selbst hergestellte oder gefundene Gegenstände, gegen eine geringe Auktionsgebühr, für die virtuelle Spielwährung „Gold” zu kaufen oder zu verkaufen. Man muss ein Mindestgebot sowie die Laufzeit angeben. Optional kann man auch einen Sofortkauf-Preis angeben. Neben dem Austausch im Spiel selbst hat sich ein reger externer Handel von Gold und Gegenständen außerhalb des Spiels gegen echtes Geld entwickelt. Speziell in China sind Firmen entstanden, in denen professionelle Spieler, sogenannte Goldfarmer, durch Langzeitspielen und häufig unter unmenschlichen Bedingungen[14] Spielwährung oder Gegenstände erwirtschaften, die dann von der Firma verkauft werden können. Die rechtliche Basis für solche Geschäfte ist bisher umstritten, wobei Händler und Spielehersteller konträre Positionen einnehmen. Gemäß den Endbenutzerlizenzvereinbarungen von World of Warcraft ist diese Art von Geschäften ausdrücklich verboten und 141 World of Warcraft wcde fcg hijkclmnop elq riisnogq pltjoelgu Modifikationen Es gibt diverse Benutzeroberflächen-Modifikationen, die allgemeine, sich wiederholende Befehle halbautomatisch ausführen, oder das Aussehen und die Bedienung des Spiels verändern. Diese „Add-ons“ werden von Spielern geschrieben. Es ist ausdrücklich von Blizzard erwünscht, dass sich jeder Spieler auf diese Weise sein Benutzerinterface individuell gestalten kann. Es gibt z. B. Modifikationen, die zusätzliche Aktionsleisten hinzufügen, einige Texturen entfernen, Abklingzeiten von Zaubern anzeigen oder ausgegebenes Gold für Reparaturen und Flüge speichern. In regelmäßigen Abständen erweitert Blizzard die Benutzeroberfläche um Funktionen, die vorher nur durch Add-ons möglich waren, und macht diese damit teilweise überflüssig. Nicht erlaubte Modifikationen Neben den offiziellen Modifikationen gibt es auch solche, die gegen die Endbenutzerlizenzvereinbarungen verstoßen. Solche Add-ons werden als „Hacks” bezeichnet und verschaffen dem Spieler mitunter Vorteile. Laut Blizzards Bestimmungen dürfen Add-ons nur mit den dafür vorgesehenen Möglichkeiten erstellt werden und dürfen den Spielern keinen direkten Vorteil verschaffen. Die letzte Regel ist allerdings umstritten, da alle Add-ons einen Vorteil verschaffen können. In der Regel werden damit nur Add-ons gemeint, die die Spielmechanik maßgeblich oder in nicht von den Entwicklern intendierter Weise verändern. So gab es, beziehungsweise gibt es, Hacks, die es dem Charakter ermöglichen schneller als andere zu laufen oder Wände und Berge hinaufzusteigen, um ein paar Beispiele zu nennen. Spieler, die auf normalem Wege spielen, können sich durch diese Hacks benachteiligt fühlen, vor allem in Kämpfen um Belohnungen. Blizzard sorgt in der Regel dafür, dass ein bestimmter Hack nicht länger genutzt werden kann und sperrt sämtliche Spieler, denen der Gebrauch des Hacks nachgewiesen werden kann. Computergesteuerte Charaktere Es gibt Programme, die Abläufe eines Charakters automatisieren und die Steuerung des Spielers übernehmen (nicht zu verwechseln mit Nicht-Spieler-Charakteren, die von Blizzard erstellt werden). Diese Bots sammeln entweder Gegenstände oder Gold, oder werben für den virtuellen Handel (meist durch Chatmitteilungen oder Post im Spiel). Bots werden auch dazu benutzt, den Handel mit virtuellen Gütern gegen echtes Geld anzutreiben, da sie effizient das Sammeln von Gegenständen und Gold übernehmen können. Das Benutzen derartiger Programme ist laut Blizzards Nutzungsbestimmungen untersagt und kann zur Accountsperrung führen, wenn die Benutzung nachgewiesen werden kann. Durch die Zunahme der Werbung wurden Add-ons wie „SpamMeNot“ entwickelt um unerwünschte Mitteilungen stark zu reduzieren und das Weiterleiten an Gamemaster zu vereinfachen.[15] Seit Patch 2.1 hat Blizzard das Anti-Spamsystem verbessert und das Melden der Spammer vereinfacht. Überwachung der Client-Computer Um zu vermeiden, dass auf dem Client-Rechner via externer Programme auf den World of Warcraft-Prozess zum Zwecke der Vorteilsbeschaffung oder der Ablauf-Automatisierung eingewirkt wird, ist in World of Warcraft eine Überwachungsfunktionalität enthalten. Mit Hilfe einer speziellen Software – „Warden“ genannt – werden während der Ausführung von World of Warcraft sowohl Arbeitsspeicher als auch andere CPU-Prozesse kontrolliert und nach Mustern bekannter Cheatprogramme durchsucht.[16] Der Kunde wird vor dem ersten Start des Spieles innerhalb der Vertragsdetails auf diesen Umstand hingewiesen. Die Einwilligung in diese Methoden ist eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Spiel.[17] Datenschützer sehen Gefahren bezüglich der Vertraulichkeit privater Daten, die auf diesem Wege Blizzard Entertainment grundsätzlich bekannt werden könnten, und damit deutliche Parallelen zu Spyware. Blizzard Entertainment erhielt für dieses Vorgehen deshalb im Jahr 2005 den österreichischen Big Brother 142 World of Warcraft Award, einen Negativpreis, der jährlich vergeben wird, im Bereich Kommunikation.[18] Monatliche Kosten und kostenpflichtige Dienste Um die Fantasy-Welt zu betreten, muss man eine monatliche Gebühr zahlen. Mit dem Kauf des Spiels erhält man einen Freimonat. Ein Monatsabonnement kostet 12,99 Euro, ein dreimonatiges 11,99 Euro pro Monat und ein sechsmonatiges 10,99 Euro pro Monat. Die Zahlung ist über Kreditkarte, Lastschriftverfahren oder Telefonrechnung möglich. Im Handel sind auch sogenannte „Prepaid Game Cards“ (Guthabenkarten) erhältlich, die ein Weiterspielen für 60 Tage erlauben und laut Anbieter 23,99 Euro kosten. Der Einsatz der bisher erschienenen Erweiterungen hat keinerlei Einfluss auf die monatlichen Kosten. Darüber hinaus bietet Blizzard kostenpflichtige Dienste an. So ist es möglich, einen Charakter auf einen anderen Realm oder Account zu transferieren. Ein Charaktertransfer kostet 20 Euro und ist einmal alle drei Tage pro Charakter möglich. Ein weiterer Dienst ist die kostenpflichtige Umbenennung des Charakters. Alle 30 Tage kann der Charaktername für 8 Euro geändert werden. Darüber hinaus besteht inzwischen die Möglichkeit, eine „Rundum-Charakteranpassung“ durchzuführen. Diese beinhaltet neben der Änderung des Namens auch die Möglichkeit, das vollständige Aussehen und Geschlecht eines Charakters zu ändern; Die Klasse eines Charakters kann jedoch nicht geändert werden. Die Rundum-Charakteranpassung ist pro Charakter nur einmal alle 30 Tage möglich und kostet 15 Euro. Seit dem 17. September 2009 kann darüber hinaus die Fraktion des Charakters geändert werden. Dabei hat der Spieler die Möglichkeit jedes Volk zu wählen, sofern die betreffende Klasse verfügbar ist. Der Fraktionswechsel kostet 25 Euro und beinhaltet zudem eine Rundum-Charakteranpassung und Charakterumbenennung. Am 4. August 2009, vor der Einführung des Fraktionswechsels, wurde die Fraktionsbeschränkung auf PvP-Realms entfernt, die ein Erstellen/Transferieren eines Charakters der anderen Fraktion verhinderte. Private Server Neben den offiziellen Blizzard-Servern gibt es private Server, sogenannte Freeshards, für die keine Gebühren anfallen, die von Blizzard jedoch abgelehnt werden. Die Rechtslage ist dabei nicht völlig klar, weder aus Sicht der Spieler noch der Anbieter. Solche Privat-Server teilen sich überwiegend in drei Kategorien auf. Die sogenannten Blizzlike-Server, welche versuchen, möglichst nahe an die originalen Blizzard-Server heranzukommen und die sog. Fun-Server, in denen Spieler Vorzüge, wie erhöhte Erfahrung, mehr Gold oder gar vorgefertigte Charaktere erhalten, dann gibt es noch die Highrate-Server, welche sich einzig und allein auf erhöhte Raten der Erfahrungspunkte und/oder Chancen, dass ein Gegner einen Gegenstand fallen lässt, beschränken. Neu in der Branche sind die sogenannten Story-Server. Für diese wird eine eigene Geschichte niedergeschrieben, nach der die Spieler dann spielen. Die Erweiterung der Geschichte kann u. a. weitere Instanzen, Gebiete oder sogar neue Kontinente beinhalten. Um diese Server nutzen zu können, sind jedoch Modifikationen am Spielclient notwendig. Erweiterungen 143 World of Warcraft 144 World of Warcraft: The Burning Crusade Entwickler Blizzard Entertainment Publisher Vivendi Erstveröffentlichung 16. Januar 2007 16. Januar 2007 1. Februar 2007 3. April 2007 6. September 2007 Plattform PC (Windows 98–Windows8), Mac OS X ab 10.3.9 und Linux mittels Cedega (offiziell von Blizzard genehmigt) oder Wine Systemvoraussetzungen Prozessor mit 800 MHz beziehungsweise 933 MHz (Mac) Taktfrequenz, 512 MB RAM, 3D-Karte mit 32 MB und T-&-L-Unterstützung, 10 GB Festplattenspeicher, mind. 56-k-Internetanbindung Medium 3 CDs oder eine DVD Sprache mehrsprachig, u. a. Deutsch Altersfreigabe USK PEGI The Burning Crusade Blizzard Entertainment hat am 16. Januar 2007 die Erweiterung mit dem Namen World of Warcraft: The Burning Crusade (dt. „Der Brennende Kreuzzug“; Abkürzung: TBC oder BC) veröffentlicht. Laut Angaben des Herstellers wurden alle vorherigen Verkaufsrekorde mit einer Gesamtzahl von 2,4 Millionen verkauften Exemplaren innerhalb von 24 Stunden, am ersten Tag übertroffen. Somit war World of Warcraft: The Burning Crusade bis dato das am schnellsten verkaufte PC-Spiel in Nordamerika und Europa. Die Erweiterung bringt nicht nur die bereits oben genannten neuen Völker, „Draenei“ und „Blutelfen“, sondern auch fliegende Reittiere, welche nicht vordefinierte und fixe Flugrouten abfliegen, sondern frei steuerbar sind.[19] Diese Reittiere können allerdings nur in der Scherbenwelt geritten werden, die ebenfalls ein integraler Bestandteil der Erweiterung ist. Die Scherbenwelt ist der Rest der früheren Heimatwelt der Orcs: Draenor. Diese Welt wurde durch die dunklen Portale zerrissen, als die Brennende Legion über sie herfiel und alles Leben unterjochte. World of Warcraft 145 Zudem wird die maximal erreichbare Charakterstufe von 60 auf 70 angehoben, welches neue Zauber und Fähigkeiten mit sich bringt. Außerdem sind die bislang für die Fraktionen einzigartigen Klassen Paladin und Schamane für beide Fraktionen spielbar. Zusätzlich kommt ein neuer Beruf hinzu: Juwelenschleifen. Durch das Schleifen von Juwelen können magische Steine hergestellt werden, die zur Aufrüstung von Rüstungen und Waffen dienen. Spieler, die nicht die Erweiterung erwerben werden, haben die Möglichkeit, dennoch einige der neuen Inhalte nutzen zu können. Dies betrifft die neuen Zauber, Fähigkeiten sowie Talente. Das Betreten der neuen Gebiete, das Erreichen der Stufe 70 und das Spielen der neuen Völker ist nur den Nutzern der Erweiterung vorbehalten. Das gilt auch für die neuen Instanzen in Azeroth, sowie das neue Schlachtfeld „das Auge des Sturms“. Für die deutsche Ausgabe der Erweiterung wurde eine vollständige Übersetzung vollzogen. Bisher waren im Spiel viele englische Namen enthalten, die nach und nach durch deutsche ersetzt wurden. Mit der Erweiterung und dem bereits erschienenen Patch 2.0 wurden fast alle englische Namen übersetzt, wobei es gewisse Ausnahmen gibt. Damit wurde eine atmosphärische Vollanpassung der Welt vollzogen, wobei allerdings die Kontinuität mit der Übersetzung voriger Spiele und Bücher in derselben Welt hinten angestellt wurde. Diese erste Erweiterung erschien in zwei Versionen: Die normale Edition beinhaltete das Spiel auf vier CDs, ein Handbuch und den Code für die Aktivierung. Die Collector’s Edition, welche zu Beginn fast 90 Euro kostete, enthielt einiges mehr. So erhielten die Käufer eine Mausmatte mit der Karte der Scherbenwelt, eine Making-Of-DVD, den Soundtrack zum Spiel, zwei Trading-Card-Starterkits, sowie ein qualitativ hochwertiges Artbook. Als kleiner weiterer Bonus ist ein Code für ein Haustier im Spiel enthalten, mit dem es allerdings Probleme gab. So musste man den Code samt Kaufbeleg der Collector’s Edition an Blizzard schicken, um den Netherdrachen-Welpen zu erhalten. Wegen der Umstände bekamen die Spieler aber noch ein Murloc-Baby dazu. Ein weiterer Unterschied ist, dass in der Collector’s Edition sowohl eine DVD- als auch eine CD-Version des Spiels beiliegt. Wrath of the Lich King World of Warcraft: Wrath of the Lich King Entwickler Blizzard Entertainment Publisher Activision Blizzard Erstveröffentlichung 13. November 2008 Plattform PC (Windows 98–Windows8), Mac OS X ab 10.3.9 und Linux mittels Cedega oder Wine Genre MMORPG Spielmodus Mehrspieler Steuerung Maus und Tastatur World of Warcraft 146 Systemvoraussetzungen vxyz{||yx }~ €‚ ƒ z †{z~{ˆ‰Š‹|Œ{~|{ € ƒ z Ž‘’ “”•x{–‰{Šz —€˜ ™ š› Ž€ ƒ™ Sprache mehrsprachig, u. a. Deutsch für Vista), 3D-Karte mit 32 MB und T-&-L-Unterstützung, 15 GB Festplattenspeicher, [20] DVD-ROM Laufwerk, Breitband-Internetanbindung, Mobilfunkverbindungen werden [21] offiziell nicht unterstützt Altersfreigabe USK PEGI Am 3. August 2007 kündigte Blizzard Entertainment die zweite Erweiterung mit dem Titel World of Warcraft: Wrath of the Lich King (dt. „Zorn des Lichkönigs“; (siehe auch Lich) Abkürzung: WotLK oder Wrath) an.[22] Sie erschien am 13. November 2008 zeitgleich in Europa und den USA. Der Inhalt der Erweiterung bezieht sich auf den eisigen Kontinent „Nordend“, der in dieser zugänglich ist, und auf den Herrscher der Geißel der Untoten, den Lichkönig Arthas. Wrath of the Lich King verkaufte sich am ersten Tag der Veröffentlichung über 2,8 Millionen mal und brach damit den Verkaufsrekord von The Burning Crusade, der bei 2,4 Millionen lag. Neben neuen Regionen, Monstern, Dungeons und Quests wird die Höchststufe für Spielercharaktere auf Stufe 80 angehoben. Dies bringt zudem neue Zauber und Talente mit sich. Darüber hinaus ist der „Todesritter“ verfügbar, eine sogenannte „Heldenklasse“, welcher mit Stufe 55 in das Spiel einsteigt. Es gibt einen neuen Beruf: Die „Inschriftenkunde“. Durch diesen lassen sich Schriftrollen erstellen, die die Zauber und Fähigkeiten des eigenen Charakters und die der anderen Spieler dauerhaft verstärken können. Spielercharaktere haben neue Gestaltungsmöglichkeiten, wie etwa neue Frisuren. Auch die PvP-Möglichkeiten wurden erweitert: Große Schlachten mit Belagerungswaffen und zerstörbaren Gebäuden sollen dem Spieler noch mehr Abwechslung bieten. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Arenen, ein neues Schlachtfeld und eine neue Arena-Saison. Zudem wurde ein spezielles Fahrzeug-Interface in das Spiel integriert. Wenn sich der Spieler auf einem Fahrzeug, z. B. einem Mammut, Pferd oder einem PvP-Gefährt befindet, bietet das Interface dem Spieler jeweilige Aktionsmöglichkeiten. Die Erweiterung ist auch als „Collector’s Edition“ erhältlich. Neben der eigentlichen Erweiterung enthält diese zusätzlich eine Making-Of-DVD, eine CD mit Spielmusik, ein offizielles Artbook, ein Mousepad, zwei Starterkits des offiziellen World of Warcraft Trading Card Games sowie ein spezielles Haustier im Spiel. Cataclysm World of Warcraft 147 World of Warcraft: Cataclysm Entwickler Blizzard Entertainment Publisher Activision Blizzard Erstveröffentlichung 7. Dezember 2010 Plattform PC (Windows XP–Windows8), Mac OS X ab 10.3.9 und Linux mittels Cedega oder Wine Genre MMORPG Spielmodus Mehrspieler Steuerung Maus und Tastatur Systemvoraussetzungen Prozessor mit 1,3 GHz Taktfrequenz, 1 GB RAM, NVIDIA GeForce FX oder ATI Radeon 9500 [24] Grafikkarte oder besser, 25 GB freier Festplattenspeicher, Breitband-Internetanbindung mit [25] 4000Kbps oder höher Sprache mehrsprachig, u. a. Deutsch Altersfreigabe [23] USK Die dritte Erweiterung World of Warcraft: Cataclysm (kurz: "Cata", deutsch. Kataklysmus) wurde anlässlich der BlizzCon 2009 am 21. August 2009 angekündigt. Die Erweiterung enthält, neben den beiden neuen spielbaren Völkern Goblins (Horde) und Worgen (Allianz) nebst neuen Kombinationen aus Volk und Klasse (z. B. Gnomen-Priester), auch eine Überarbeitung der beiden alten Kontinente der Welt Azeroth. Azeroth wurde nach dem Ausbruch des Drachen Todesschwinge von einer Katastrophe heimgesucht und ist teilweise zerstört. Archäologie – ein neuer sekundärer Beruf – wird hinzugefügt und die maximale Stufe auf 85 angehoben. Außerdem werden Gilden um einige Features erweitert, wie z. B. Gildenerfolge. Es gibt auch Änderungen in der Spiel-Engine, sodass weitere grafische Verbesserungen, wie beispielsweise realistische Wassertexturen möglich werden. Außerdem wird es durch diese Änderungen möglich, die Phasing-Technologie auch auf das Gelände auszuweiten. Des Weiteren ist es ab Stufe 60 möglich, beide überarbeiteten Kontinente mit einem Flugreittier zu bereisen.[26] Am 1. Juli 2010 startete die geschlossene Closed Beta, zu der nur ausgewählte Spieler eingeladen wurden. In der Beta war es den Nutzern möglich, mithilfe des integrierten Feedback-Tools im Teststadium auf Grafik-, Software- und Lokalisierungsfehler aufmerksam zu machen, sowie Verbesserungsvorschläge einzureichen. World of Warcraft 148 Am 4. Oktober 2010 gab Blizzard mit dem 7. Dezember 2010 den offiziellen Veröffentlichungstermin der dritten Erweiterung bekannt.[27] Als Vorbereitung auf das Erscheinen von Cataclysm wurde am 13. Oktober 2010 die Spielversion 4.0.1 veröffentlicht, die unter anderem tiefgreifende Änderungen in den Talentbäumen, eine Überarbeitung des Benutzerinterface, sowie bereits einige technische Änderungen an der Spielengine (beispielsweise verbesserte Grafik und den sogenannten „Streaming-Client“ (Download der Inhalte während des Spiels)) beinhaltete. Cataclysm brach den Rekord von Wrath of the Lich King deutlich und war mit 3,3 Millionen verkauften Exemplaren am ersten Tag wieder das am schnellsten verkaufte PC-Spiel, [28] musste diesen Titel jedoch inzwischen an das ebenfalls von Blizzard entwickelte Diablo 3 mit 3,5 Millionen verkauften Exemplaren abgeben. Mists of Pandaria World of Warcraft: Mists of Pandaria Entwickler Blizzard Entertainment Publisher Activision Blizzard Erstveröffentlichung 25. September 2012 Plattform PC (Windows XP–Windows8), Mac OS X ab 10.3.9 und Linux mittels Cedega oder Wine Genre MMORPG Spielmodus Mehrspieler Steuerung Maus und Tastatur Systemvoraussetzungen Intel® Pentium® D oder AMD Athlon™ 64 X2 oder Intel Core™ 2 Duo , 2 GB RAM (1 GB RAM Windows XP), NVIDIA GeForce 6800 oder ATI Radeon X1600 Pro (256 MB)oder NVIDIA GeForce 8600M GT oder ATI Radeon HD 2600, 25 GB freier Festplattenspeicher, Breitband-Internetanbindung mit 4000Kbps oder höher Sprache mehrsprachig, u. a. Deutsch [29] Altersfreigabe USK PEGI World of Warcraft: Mists of Pandaria (kurz: MoP, deutsch: Die Nebel von Pandaria) ist die vierte Erweiterung für World of Warcraft. Die Erweiterung wurde anlässlich der BlizzCon 2011 am 21. Oktober 2011 angekündigt. World of Warcraft Das Maximallevel wurde von 85 auf 90 erhöht. Die Erweiterung umfasst einen neuen Kontinent, Pandaria, eine neue Klasse, den Mönch, zusammen mit einer neuen für beide Fraktionen spielbaren Rasse, den Pandaren. Es wurden Haustierkämpfe, PvE-Szenarien und ein Herausforderungsmodus für Dungeons hinzugefügt. Der 31-Punkte-Talentbaum wurde durch ein neues System der abgestuften Talente, die alle 15 Ebenen vergeben werden, ersetzt. Die Beta von Mists of Pandaria wurde am 22. März 2012 gestartet. Spieler die einen World-of-Warcraft-Jahrespass besaßen erhielten einen garantierten Zugang zu dieser Beta. Daneben gab es noch die Möglichkeit sich über die Accountverwaltung für die Beta zu bewerben. Ein paar Tage nach dem Start der Beta gab es einige Beschwerden von Seiten der Jahrespassbesitzer, wie es denn sein könne, dass Spieler ohne Jahrespass bereits einen Zugang zur Beta haben, während Spieler mit Jahrespass noch keinen erhalten hätten. Blizzard Entertainment äußerte sich dazu mit der Aussage, dass man die Accounts in Wellen freischalte, damit die Server nicht unter dem Ansturm der Spieler zusammenbrechen. Am 16. August 2012 veröffentlichte Blizzard den Cinematic-Trailer von Mists of Pandaria auf der Gamescom in Köln. World of Warcraft: Mists of Pandaria erschien offiziell am 25. September 2012 für PC und MAC. Warlords of Draenor World of Warcraft: Warlords of Draenor (kurz: WoD, deutsch: Kriegshäuptlinge von Draenor) ist die fünfte Erweiterung für World of Warcraft. Die Erweiterung wurde anlässlich der BlizzCon 2013 am 8. November 2013 angekündigt. Der Endgegner der vorherigen Erweiterung, Garrosh Höllschrei, floh durch die Zeit zurück nach Draenor, seinen Heimatplaneten (die aus World of Warcraft : The Burning Crusade bereits bekannte frühere Scherbenwelt), um seinen Vater, Grommash Höllschrei und dessen "Eiserne Horde" aus Rache nach Azeroth zu führen, um alle nicht-orkischen Bewohner auszurotten. World of Warcraft in den Medien Auch für die Medien ist World of Warcraft interessant. Einige Dokumentationen befassten sich mit dem Spiel und in Zeitungen und Magazinen wird über das Spiel diskutiert. Werbespots Anfang 2008 wurden das erste Mal Werbespots mit bekannten Persönlichkeiten ausgestrahlt, die für World of Warcraft werben. Neben Steven Van Zandt, Jean-Claude Van Damme und Ozzy Osbourne warben gegen Ende 2008 auch deutsche Persönlichkeiten wie Smudo und Thomas D von den fantastischen Vier für das Spiel. Die Spots vermitteln dem Zuschauer, dass diese Prominenten selbst World of Warcraft spielen würden. Dies ist jedoch unbestätigt. Weitere Werbepartner sind Verne Troyer, William Shatner, Mr. T, Guillermo Toledo und Chuck Norris. WOW! (GIGA) WOW! (sprich: „Wau“) war eine TV-Sendung von GIGA, die sich ausschließlich mit World of Warcraft beschäftigte. Die Sendung wurde von Flo(rian) Kamolz und Phil(ipp) Senkbeil moderiert. Inhalte der Sendung waren verschiedene Anleitungen und Ratgeber zum Erfüllen von Quests, zu verschiedenen Talentspezialisierungen und zum Erhalten von Ruf oder Ehre. Zuschauer hatten immer die Möglichkeit, den Moderatoren Fragen (genannt „Clever-Gnom“) zu stellen, von denen einige in der Sendung und andere von der GIGA-Community beantwortet wurden. GIGAs Sendebetrieb wurde am 31. März 2009 eingestellt, seit dem 13. Februar wurden keine neuen Folgen der Serie mehr ausgestrahlt.[30] 149 World of Warcraft South Park Am 8. September 2007 gewann die South-Park-Folge Make Love, Not Warcraft einen Emmy in der Kategorie „Zeichentricksendung (kürzer als eine Stunde)”.[31] World-of-Warcraft-Kinofilm Im Juni 2007 wurden Pläne zur Zusammenarbeit von Blizzard Entertainment mit Legendary Pictures für einen Kinofilm bekannt. Beide Parteien veröffentlichten auf ihren Webseiten Informationen, dass ein gemeinsames Projekt geplant sei.[32][33] Der 100 Millionen Dollar[34] teure Film sollte laut damaliger Planung im Jahr 2013 in den Kinos gezeigt werden und laut Blizzard aus Perspektive der Allianz spielen. Regie sollte zuerst Sam Raimi führen, der unter anderem auch schon bei den drei Spider-Man-Filmen dabei war. Im Juli 2012 erklärte Raimi auf der San Diego Comic-Con International, dass er nicht mehr als Regisseur der World-of-Warcraft-Verfilmung fungieren würde, nachdem er die Regie von Die fantastische Welt von Oz übernommen habe. Im Januar 2013 wurde bekannt gegeben, das Duncan Jones der neue Regisseur für den Film ist. Der neue Drehbuchautor ist seit August 2012 Charles Leavitt, der das Drehbuch für den Film Blood Diamond geschrieben hat. Ende April 2013 wurde bekannt, dass der oscarprämierte Filmtechniker Bill Westenhofer, der sich auf visuelle Effekte spezialisiert hat, für den Film engagiert wurde.[35] Der Dreh des Kinofilms wird im ersten Quartal 2014 beginnen.[36] Legendary Pictures und Warner Bros. waren im gemeinsamen Gespräch zwecks Realisierung des World of Warcraft Kinofilms. Die Vertragsverhandlungen sind allerdings gescheitert. Nun hat Legendary Pictures angekündigt, den Film durch Eigenkapital zu realisieren.[37] Der Chief Executive Officer von Legendary Pictures Thomas Tull äußerte sich Anfang Juli 2013 in einem Interview über den World of Warcraft Kinofilm. Tull zufolge ist für Legendary Pictures wichtig, dass der Film der Vorlage von Blizzard Entertainment gerecht wird und die Warcraft-Welt auf die große Leinwand bringt. Gleichzeitig aber soll auch einfach ein guter Film entstehen, der nicht nur darauf setzt, dass die Fans schon ins Kino gehen werden. "Wir wüssten nicht, wie wir einen Film zu Warcraft dem Computerspiel drehen sollten. Wir wollen die Warcraft-Geschichte einfangen, die Charaktere, den Krieg, die verschiedenen Völker, die Blizzard erschuf", sagte Tull. Erst wenn das gegeben ist, sollen die Dreharbeiten beginnen. Das Drehbuch sei noch nicht fertiggestellt, das Projekt sei aber auf einem guten Weg. "Wir lassen uns Zeit, denn wir wollen das nicht vermasseln. Und ich glaube wir nähern uns dem Punkt, an dem es richtig losgehen kann", so Tull.[38] Epidemie „Verseuchtes Blut“ Nach Veröffentlichung des Inhaltspatches 1.7 im September 2005 wurde die Instanz „Zul'Gurub“ zugänglich gemacht. Der dortige Endgegner infizierte zufällige Spieler mit der Krankheit „Verseuchtes Blut“, die sich auf nahe stehende Spieler übertrug. Ursprünglich sollte die Krankheit nur in der Nähe des Endgegners aktiv sein, allerdings konnte sie aufgrund eines Programmfehlers aus der Instanz herausgebracht werden. Die folgende Epidemie in der freien Spielwelt gab Anlass, sich über Online-Rollenspiele als Seuchenmodelle Gedanken zu machen. Im September 2007 wurde in der Fachzeitschrift The Lancet Infectious Diseases ein Artikel veröffentlicht, der sich mit diesem Vorfall befasste.[39][40] Fankultur Durch die große Community von World of Warcraft hat sich eine umfassende Fankultur gebildet. So gibt es auf World of Warcraft basierende Comics („Shakes and Fidget“), Hörspiele („Allimania“ und „der Boon“), außerdem gibt es Artworks von Spielern, die von Blizzard regelmäßig mit Preisen prämiert werden. Mehrere Computerspielmagazine und Internetseiten berichten hauptsächlich über World of Warcraft (buffed.de, das monatlich erscheinende PC-Games-Sonderheft zu World of Warcraft). Außerdem versuchen Spieler immer wieder mit Kostümen (auch im Rahmen der Blizzcon) den Vorbildern aus dem Spiel nahe zu kommen. 150 World of Warcraft Bewertungen Bewertungen zu World of Warcraft œ • • • • PC PowerPlay: 92 % (März 2005) (aufgewertet nach Patch 1.10 auf 95 %) GameStar: 90 % (Mai 2005)[41] PC Games: 94 % (Februar 2005)[42] PC Action: 93 % (März 2005)[43] Computer Bild Spiele: Gut (1,78)[44] Bewertungen zu The Burning Crusade • • • • PC Games: 90 % (März 2007)[45] GameStar: 92 % (März 2007)[46] Computer Bild Spiele: Gut (1,87)[47] gamona: 92 % (Januar 2007)[48] Bewertungen zu Wrath of the Lich King • • • • GameStar: 89 %[49] Computer Bild Spiele: Gut (2,34)[50] EuroGamer.de: 9/10[51] 4Players: 91 %[52] Bewertungen zu Cataclysm • PC Games: 91 %[53] • GameStar: 88 %[54] Bewertungen zu Mists of Pandaria • Gamestar: 85 %[55] • IGN Entertainment: 8,7/10 [56] Auszeichnungen Auszeichnungen für World of Warcraft • GameSpot: Best Game of the Year, Best PC Game of the Year, Best Massively Multiplayer Online Game, Editor’s Choice Award • GameSpy: Best Role-Playing (RPG or MMORPG), PC RPG / MMORPG Gamers’ Choice Awards, Editor’s Choice Award • IGN Entertainment: Best Persistent World Game, Editor’s Choice Award • Filefront: Best PC RPG • Deutscher Entwicklerpreis der Jury in der Kategorie „Bestes internationales Onlinespiel 2005“[57] • Apple Design Award: Best Mac OS X Entertainment Product • PC PowerPlay Award für Atmosphäre • GameStar: • „Spiel des Jahres“ • „Bestes Abenteuerspiel“ • Best of Show (E3 2003) - The Wargamer 151 World of Warcraft [58]  Bester langlebigster Online Titel (E3 2003) - IGN PC  Zweiter Platz für Beste Grafik (E3 2003) - IGN Vault Auszeichnungen für The Burning Crusade • • • • • • Topspiel der Redaktion - GameSpot Topspiel der Redaktion - IGN Entertainment Topspiel der Redaktion - MacWorld Platin-Award - GameStar Platin-Award - 4players.de Megastar Award - Joystick Magazine Auszeichnungen für Wrath of the Lich King • • • • • • • • • • • • • • Massively Multiplayer Game of the Year - 12. Annual Interactive Achievement Awards Best Expansion Pack - GameSpot Top 10 Spiel des Jahres 2008, PC und allgemein - GameSpy Best of 2008 - Top 5 PC Spiel - Wired Bestes Spiel 2008 - Metacritic[59] Top 50 Spiele des Jahres - Eurogamer[60] Top 50 Spiele des Jahres - Game Informer Beliebteste Erweiterung 2008 - Massively[61] Bestes MMORPG - VGChartz[62] Beste Erweiterung 2008 - GameStooge.com[63] Topspiel der Redaktion - GameSpot Topspiel der Redaktion - GameSpy[64] Topspiel der Redaktion - IGN Entertainment[65] Topspiel der Redaktion - PC Gamer Auszeichnungen für Cataclysm • • • • • • • • • MMO-Spiel des Jahres - GameSpy[66] Bestes MMO (PC) - IGN Entertainment[67] Bestes MMORPG - 1UP[68] Bestes MMO des Jahres - G4TV[69] Leserwahl: Bestes Fantasyspiel (PC) - IGN Entertainment Beste Erweiterung - Game Banshee Bestes Multiplayerspiel - RPGamer[70] 2010 Gaming Awards - Maximum PC Beste Erweiterung - GameTrailers[71] 152 World of Warcraft Auszeichnungen für Mists of Pandaria ž ž ž ž • Top 50 Spiel 2012 - Game Informer[72] Top 50 Spiel der Leserwahl 2012 - Eurogamer [73] Bestes MMO 2012 - GamesBeat[74] Bester zusätzlicher Inhalt - Machinima.com Inside Gaming Awards[75] Editors Choice - GameTrailers[76] Buchveröffentlichungen in Lizenz Romane • • • • • • • • • • • Keith R. A. De Candido: Teufelskreis, Panini Verlag 2006 (Erster Teil der WoW-Romanreihe) Christie Golden: Der Aufstieg der Horde, Panini Verlag 2007 (Zweiter Teil) Aaron Rosenberg: Im Strom der Dunkelheit, Panini Verlag 2008 (Dritter Teil) Keith DeCandido, Christie Golden und Aaron Rosenberg: Premiumausgabe, Panini Verlag 2008 (beinhaltet den ersten, zweiten und dritten Teil) Aaron Rosenberg und Christie Golden: Jenseits des Dunklen Portals, Panini Verlag 2008 (Vierter Teil) Richard A. Knaak: Die Nacht des Drachen, Panini Verlag 2009 (Fünfter Teil) Christie Golden: Arthas – Aufstieg des Lichkönigs, Panini Verlag 2009 (zum Add-On Wrath of the Lich King) Richard A. Knaak: Sturmgrimm, Panini Verlag 2010 Christie Golden: Weltenbeben, Panini Verlag 2010 (zum Add-On Cataclysm) Richard A. Knaak: Wolfsherz, Panini Verlag 2011 Christie Golden: "Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges", Panini Verlag 2012 Comics Die Comics erschienen im englischsprachigen Original bei WildStorm, einem Label von DC Comics, in deutscher Sprache veröffentlichte der Panini Verlag zunächst eine Heftreihe, die auf fünf Ausgaben kam und deren Comics später in den Sonderbänden zusammengefasst wurden. • • • • • Simonson, Lullabi und Hope: Fremder in einem fremden Land, Panini Verlag 2008 (Sonderband 1) Neilson, Lullabi, Washington: Aschenbringer, Panini Verlag 2009 Simonson, Buran, Moore: In den Klauen des Todes, Panini Verlag 2009 (Sonderband 2) Simonson, Buran, Moore: Angriff der Geißel, Panini Verlag 2010 (Sonderband 3) Simonson, Bowden, Washington: Armageddon, Panini Verlag 2010 (Sonderband 4) Artbook • Blizzard Film Department (BFD): Wrath of the Lich King – Das offizielle Artbook, Panini Verlag 2009 Literatur • John Bohannon: Slaying Monsters for Science. In: Science, 20. Juni 2008, Bd. 320, Nr. 5883, S. 1592 (doi:10.1126/science.320.5883.1592c [77]). • Sascha Lohmüller: Fünf Jahre World of Warcraft. In: PC Games 1/2010, S. 24–26. Weblinks • Offizielle Website zu World of Warcraft [78] • Links zum Thema World of Warcraft [79] bei DMOZ (Links zu Fanseiten) • Wowwiki.com [80] – WoWWiki, ein Wiki zu World of Warcraft (englisch) 153 World of Warcraft Einzelnachweise [1] auf speedydragon.de (20. Oktober 2010). Cataclysm mit PowerPC-CPUs (Macintosh) nicht mehr spielbar (http:/ / wow. speedydragon. de/ news/ 11070/ cataclysm-mit-power-pc-cpus-macintosh-nicht-mehr-spielbar) [2] Blizzard Forum (9. Januar 2012). Windows 2000 Support (http:/ / eu. battle. net/ wow/ de/ forum/ topic/ 3225593533) [3] The New York Times (5. September 2006). Online Game, Made in U.S., Seizes the Globe (http:/ / www. nytimes. com/ 2006/ 09/ 05/ technology/ 05wow. html). Aufgerufen am 14. November 2008. [4] Guinness World Records Gamer's Edition – Records – PC Gaming (http:/ / gamers. guinnessworldrecords. com/ records/ pc_gaming. aspx) [5] World of Warcraft, aktuelle Abonnentenzahlen (http:/ / www. mmo-champion. com/ content/ 3509-WoW-Down-to-7-6-Million-Subscribers?page=22#comments) [6] Blizzard Entertainment (15. September 2008). World of Warcraft: Wrath of the Lich King ab 13. November 2008 erhältlich (http:/ / eu. blizzard. com/ de/ press/ 080915. html). Aufgerufen am 15. September 2008. [7] Blizzard Entertainment (20. November 2008). World of Warcraft: Wrath of the Lich King bricht Verkaufsrekord am 1. Tag nach der Veröffentlichung (http:/ / eu. blizzard. com/ de/ press/ 081120. html). Aufgerufen am 21. November 2008. [8] WoW Mists of Pandaria: Das bietet die neue World of Warcraft Erweiterung (http:/ / wow. plonki. com/ news/ wow-mists-of-pandaria-neue-world-of-warcraft-erweiterung,399446. html) [9] WoW Mists of Pandaria Verkaufszahlen (http:/ / www. pcgameshardware. de/ World-of-Warcraft-Mists-of-Pandaria-PC-238645/ News/ WoW-Mists-of-Pandaria-gute-Verkaufszahlen-1028294/ ) [10] Warlords of Draenor angekündigt (http:/ / eu. battle. net/ wow/ de/ blog/ 11514710/ World_of_Warcraft_Warlords_of_Draenor_enthüllt-08_11_2013) [11] Blizzard Entertainment Pressemitteilug (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?id=3757462/ ) [12] Wowhead. Quests – World of Warcraft (http:/ / www. wowhead. com/ ?quests). Aufgerufen am 6. Juli 2011. [13] World of Warcraft Europe. Sprachchat (http:/ / www. wow-europe. com/ de/ info/ basics/ voicechat. html). Aufgerufen am 29. Oktober 2008. [14] Tagesthemen (http:/ / www. youtube. com/ watch?v=qDZSMrDVkC4) (vom 5. Oktober 2006) [15] Curse (1. Mai 2007). SpamMeNot – Anti goldspam (http:/ / www. curse. com/ addons/ wow/ spam-me-not). Aufgerufen am 29. Oktober 2008. [16] Bruce Schneier (13. Oktober 2005). Blizzard Entertainment Uses Spyware to Verify EULA Compliance (http:/ / www. schneier. com/ blog/ archives/ 2005/ 10/ blizzard_entert. html). Aufgerufen am 29. Oktober 2008. [17] World of Warcraft Europe. World of Warcraft Nutzungsbestimmungen (http:/ / www. wow-europe. com/ de/ legal/ termsofuse. html). Aufgerufen am 29. Oktober 2008. [18] Big Brother Awards Austria (2005). Preisträger (http:/ / www. bigbrotherawards. at/ 2005/ Preistraeger. html). Aufgerufen am 29. Oktober 2008. [19] World of Warcraft: Burning Crusade „Motivation auf dem Silbertablett“ (http:/ / www. rebell. at/ ?site=r5& cnt=artikel& id=825) [20] Für WotLK aktualisierte Systemminima (http:/ / eu. battle. net/ support/ de/ article/ mindestanforderungen-wow) auf eu.battle.net [21] GM-Zitat bzgl. UMTS (http:/ / eu. battle. net/ wow/ de/ forum/ topic/ 917102004?page=2#22) [22] World of Warcraft: Wrath of the Lich King angekündigt (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?id=2450360) [23] (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?101004) Blizzard Entertainment (4. Oktober 2010) WORLD OF WARCRAFT®: CATACLYSM® AB 7. DEZEMBER IM HANDEL [24] http:/ / us. blizzard. com/ support/ article. xml?locale=en_US& articleId=21054 [25] http:/ / eu. battle. net/ wow/ de/ forum/ topic/ 1710235974 [26] World of Warcraft: Cataclysm – Inhalte (http:/ / www. wow-europe. com/ cataclysm/ features/ ) gesichtet am 25. September 2010 [27] http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?101004 [28] Cataclysm bricht Verkaufsrekord für PC-Spiele (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?101213) [29] (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ press/ pressreleases. html?id=5527445) Blizzard Entertainment (25. Juli 2012) WORLD OF WARCRAFT®: CATACLYSM® AB 25. SEPTEMBER IM HANDEL [30] GIGA (13. Februar 2009). GIGA wird eingestellt – Danke an die beste Community im Netz! (http:/ / www. giga. de/ blog/ 89/ ). Aufgerufen am 16. März 2009. [31] Academy of Television Arts & Sciences (http:/ / www. emmys. tv/ awards/ 2007pt/ nominations_crtv. php?action=search_db) [32] Legendary Pictures: World of Warcraft „In Development“ (http:/ / www. legendarypictures. com/ index. php) [33] Blizzard Entertainment Firmenprofil (http:/ / eu. blizzard. com/ de-de/ company/ about/ profile. html) [34] Gameswelt (6. August 2007). World of WarCraft – Kinofilm für 100 Millionen Dollar (http:/ / www. gameswelt. de/ news/ 27480-World_of_WarCraft_-_Kinofilm_fuer_100_Millionen_Dollar. html). Aufgerufen am 4. April 2009. [35] WoW Kinofilm News (http:/ / manaflask. com/ de/ articles/ oscar-gewinner-fur-visual-effects-des-wow-films-angeheheuert) [36] WoW Kinofilm wird 2014 gedreht (http:/ / manaflask. com/ de/ articles/ wow-film-wird-2014-gedreht-2015-in-den-kinos) [37] World of Warcraft: Dreharbeiten des Filmes nicht gefährdet (http:/ / world-of-warcraft. mmorpg. de/ news/ world-of-warcraft-dreharbeiten-des-filmes-nicht-gefaehrdet/ ) [38] World of Warcraft Drehbuch noch nicht fertig (http:/ / www. buffed. de/ World-of-Warcraft-WoW-in-Planung-Film-203964/ News/ Warcraft-Film-Legendary-Boss-Thomas-Tull-ueber-die-hohen-Erwartungen-1077129/ ) 154 World of Warcraft [39] Meldung auf heise.de zum Verseuchten Blut (http:/ / www. heise. de/ newsticker/ Virtuelle-Spielwelten-als-Plattform-fuer-Seuchenmodelle--/ meldung/ 94642) [40] Artikel aus „The Lancet Infectious Diseases“ im PDF-Format (http:/ / terranova. blogs. com/ s14733099077021283. pdf) [41] GameStar Test von World of Warcraft aufgerufen am 6. Mai 2014 (http:/ / www. gamestar. de/ spiele/ world-of-warcraft/ 33592. html) [42] Testergebnis der PC Games zu World of Warcraft (http:/ / www. pcgames. de/ ?product_id=16678) [43] Testergebnis von PC Action aufgerufen am 6. Mai 2014 (http:/ / www. pcaction. de/ World-of-Warcraft-PC-16678/ Tests/ World-of-Warcraft-358662/ ) [44] Testergebnis der ComputerBild Spiele zu World of Warcraft (http:/ / www. computerbild. de/ produkte/ Spiele-PC-World-of-Warcraft_878501. html) [45] Testergebnis der PC Games zu World of Warcraft: The Burning Crusade (http:/ / www. pcgames. de/ ?product_id=108740) [46] Testergebnis der Gamestar zu World of Warcraft: The Burning Crusade (http:/ / www. gamestar. de/ spiele/ wertungskasten/ rollenspiele/ 35135/ world_of_warcraft_the_burning_crusade_. html) [47] Testergebnis der Computer Bild Spiele zu World of Warcraft: The Burning Crusade (http:/ / www. computerbild. de/ produkte/ Spiele-PC-World-of-Warcraft-The-Burning-Crusade_1121752. html) [48] Testergebnis von gamona zu World of Warcraft: The Burning Crusade (http:/ / www. gamona. de/ games/ world-of-warcraft-the-burning-crusade,test-pc:article,181056. html) [49] Gamestar (7. Dezember 2008). World of Warcraft: Wrath of the Lich King (http:/ / www. gamestar. de/ spiele/ wertungskasten/ rollenspiele/ 43559/ world_of_warcraft_wrath_of_the_lich_king. html). Aufgerufen am 16. März 2009. [50] Computer Bild Spiele (28. November 2008). Im Test: World of Warcraft – Wrath of the Lich King (http:/ / www. computerbild. de/ artikel/ cbs-Tests-Review-PC-World-of-Warcraft-WoW-Wrath-of-the-Lich-King-WotLK-3694372. html). Aufgerufen am 16. März 2009. [51] Eurogamer (4. Dezember 2008). World of WarCraft: Wrath of the Lich King Test (http:/ / www. eurogamer. de/ articles/ world-of-warcraft-wrath-of-the-lich-king-test). Aufgerufen am 16. März 2009. [52] 4Players (12. November 2008). World of WarCraft: Wrath of the Lich King (http:/ / www. 4players. de/ 4players. php/ dispbericht/ 360/ Test/ 9343/ 60968/ 0/ World_of_WarCraft_Wrath_of_the_Lich_King. html). Aufgerufen am 4. Juni 2010. [53] PC Games (6. Dezember 2010). World of Warcraft: Cataclysm (http:/ / www. pcgames. de/ World-of-Warcraft-Cataclysm-PC-232999/ Tests/ World-of-Warcraft-Cataclysm-im-Test-Blizzard-krempelt-alles-um-802710/ ). Aufgerufen am 6. Dezember 2010. [54] GameStar (16. Dezember 2010). World of Warcraft: Cataclysm (http:/ / www. gamestar. de/ spiele/ world-of-warcraft-cataclysm/ wertung/ 45344. html). Aufgerufen am 16. Dezember 2010. [55] Gamestar (24. September 2012). World of Warcraft: Mists of Pandaria (http:/ / www. gamestar. de/ spiele/ world-of-warcraft-mists-of-pandaria/ test/ world_of_warcraft_mists_of_pandaria,46595,3005255. html) [56] http:/ / www. ign. com/ articles/ 2012/ 10/ 04/ world-of-warcraft-mists-of-pandaria-review [57] Gewinner des Deutschen Entwicklerpreises 2005 (http:/ / www. deutscher-entwicklerpreis. de/ hall/ gewinner_2005. htm) [58] Bester langlebigster Online Titel für die IGN PC (http:/ / www. ign. com/ articles/ 2003/ 05/ 22/ ignpcs-best-of-e3-2003-awards), aufgerufen am 8. Mai 2014 [59] Die am besten bewerteten Spiele der Metacritic 2008 aufgerufen am 8. Mai 2014 (http:/ / www. metacritic. com/ browse/ games/ score/ metascore/ year/ pc?sort=desc& year_selected=2008) [60] Die 50 besten Spiele des Jahres 2008 der Eurogamer aufgerufen am 8.Mai 2014 (http:/ / www. eurogamer. net/ articles/ eurogamers-top-50-games-of-2008-20-11-article?page=3) [61] Die beliebteste Erweiterung 2008 der Massively aufgerufen am 8. Mai 2014 (http:/ / massively. joystiq. com/ 2008/ 12/ 16/ massivelys-best-of-favorite-expansion-of-2008/ ) [62] Bestes MMORPG der VGChartz aufgerufen am 8.Mai 2014 (http:/ / www. vgchartz. com/ article/ 2718/ overall-vgchartz-game-of-the-year-awards-2008/ ) [63] Beste Erweiterung 2008 der GameStooge aufgerufen am 8.Mai 2014 (http:/ / www. gamestooge. com/ 2009/ 01/ 04/ gamestooge-awards-technical-awards-part-ii/ ) [64] GameSpy erklärt Wrath of the Lich King zum Topspiel der Redaktion (http:/ / pc. gamespy. com/ pc/ world-of-warcraft-wrath-of-the-lich-king/ 933776p1. html) aufgerufen am 8. Mai 2014 [65] Wrath of the Lich King Review von IGN Entertainment (http:/ / www. ign. com/ articles/ 2008/ 11/ 26/ world-of-warcraft-wrath-of-the-lich-king-review) aufgerufen am 8. Mai 2014 [66] Die GameSpy erklärt Cataclysm zum MMO-Spiel des Jahres (http:/ / www. gamespy. com/ articles/ 114/ 1141516p5. html) aufgerufen am 8. Mai 2014 [67] IGN Entertainment beschreibt Cataclysm als Bestes MMO 2010 (http:/ / bestof. ign. com/ 2010/ pc/ best-mmo. html) aufgerufen am 8. Mai 2014 [68] 1UP erklärt Cataclysm zum besten MMORPG 20120 (http:/ / www. 1up. com/ features/ 1up-2010-game-year-awards?pager. offset=2) aufgerufen am 8. Mai 2014 [69] Der MMO-Report 2010 der G4TV (http:/ / www. g4tv. com/ videos/ 50431/ The-MMO-Report-2010-in-Review/ ) aufgerufen am 8. Mai 2014 [70] RPGamer Awards 2010 (http:/ / www. rpgamer. com/ awards/ 2010/ results/ multiplayer. html) aufgerufen am 8. Mai 2014 [71] GameTrailers über die Beste Erweiterung 2010 (http:/ / www. gametrailers. com/ videos/ 85g17i/ best-expansion) aufgerufen am 8. Mai 2014 155 World of Warcraft 156 [72] Rangliste der 50 Besten Spiele 2012 von der Seite Game Informer aufgerufen am 8. Mai 2014 (http:/ / www. gameinformer. com/ b/ features/ archive/ 2012/ 12/ 10/ top-50-games-of-2012-review-roundup. aspx) [73] Eurogamer Artikel über die 50 Besten Spiele der Leserwahl 2012 (http:/ / www. eurogamer. net/ articles/ 2012-12-31-eurogamer-readers-top-50-games-of-2012) aufgerufen am 8. Mai 2014 [74] Rangliste der GamesBeat Redaktion aufgerufen am 8. Mai 2014 (http:/ / venturebeat. com/ 2012/ 12/ 27/ the-best-mmos-of-2012/ ) [75] Inside Gaming Award der Machinima (https:/ / www. machinima. com/ blog/ posts/ machinima-announces-winners-of-4th-annual-inside-gaming-awards) aufgerufen am 8. Mai 2014 [76] GameTrailers über Mists of Pandaria aufgerufen am 8. Mai 2014 (http:/ / www. gametrailers. com/ games/ silbxs/ world-of-warcraft--mists-of-pandaria) [77] http:/ / dx. doi. org/ 10. 1126%2Fscience. 320. 5883. 1592c [78] http:/ / eu. battle. net/ wow/ de [79] http:/ / www. dmoz. org/ World/ Deutsch/ Spiele/ Computerspiele/ Genres/ Rollenspiele/ World_of_Warcraft/ [80] http:/ / www. wowwiki. com/ Normdaten (Sachbegriff): GND: 7526399-3 (http://d-nb.info/gnd/7526399-3) Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Trägerschaft Körperschaft des öffentlichen Rechts Ort Mainz, Deutschland Koordinaten 49° 59′ 33,3″ N, 8° 15′ 28,4″ O Leitung Babette Simon (Medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzende) Ulrich Förstermann (Wissenschaftlicher Vorstand) Götz Scholz (Kaufmännischer Vorstand) Marion Hahn (Pflegevorstand) [1] Koordinaten: 49° 59′ 33,3″ N, 8° 15′ 28,4″ O [1] Versorgungsstufe Maximalversorgung Betten ca. 1.500 Mitarbeiter ca. 7.500 davon Ärzte ca. 960 Zugehörigkeit Johannes Gutenberg-Universität Mainz Gründung 1952 Website www.unimedizin-mainz.de/ [2] Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz[3] (bis 31. Dezember 2008: Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) ist das einzige Universitätsklinikum in Rheinland-Pfalz und steht außerdem in der Tradition des Stadtkrankenhauses Mainz (1914 neu errichtet und 1952 in die Universitätsklinik umgewandelt). Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 157 Übersicht Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zum Universitätsklinikum Mainz. Mit etwa 7.500 Mitarbeitern[4] ist das Klinikum einer der größten Arbeitgeber der Region. Zum 1. Januar 2009 wurden das Universitätsklinikum sowie der Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in der neuen Universitätsmedizin als Körperschaft des öffentlichen Rechts zusammengeführt. Das Klinikum verfügt über gut 1.500 Betten. Die ambulante Fallzahl im Jahr 2012 betrug 241.429, die stationäre Fallzahl 68.661 (voll- und teilstationär). Knapp 3.300 Studenten der Humanmedizin und der Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. An acht Lehranstalten und Schulen erlernen mehr als 600 Auszubildende verschiedenste medizinische Gesundheits-Fachberufe: vom Krankenpfleger über den Logopäden bis zum Diätassistenten und zur Hebamme. Daneben bildet das Klinikum auch in kaufmännischen und technischen Berufen aus. Am 9. Januar 2014 hat der Aufsichtsrat der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Babette Simon ab dem 1. April 2014 für fünf Jahre zum Medizinischen Vorstand und zur hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden der Universitätsmedizin bestellt.[5][6] Forschung In Mainz bilden Immunologie und Tumormedizin, Neurowissenschaften, Präventive Medizin und Minimal-invasive Chirurgie die klinisch-wissenschaftlichen Schwerpunkte. Lehre Für die Studiengänge der Human- und Zahnmedizin repräsentiert die Universitätsmedizin die einzige Ausbildungsstätte des Landes Rheinland-Pfalz.[7] Pro Semester stehen an der Universitätsmedizin Mainz in der Humanmedizin ca. 190 und in der Zahnmedizin ca. 50 Plätze zur Verfügung.[8] Kliniken, Institute und Einrichtungen Kliniken • I. Medizinische Klinik und Poliklinik • (Gastroenterologie, Hepatologie, Nephrologie, Rheumatologie, Infektionskrankheiten) • Schwerpunkt Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen • II. Medizinische Klinik und Poliklinik (Kardiologie, Angiologie) • III. Medizinische Klinik und Poliklinik (Hämatologie, Onkologie, Pneumologie) • Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral und Transplantationschirurgie • Klinik für Anästhesiologie • Apotheke • Augenklinik und Poliklinik • Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten • Brustzentrum • Abteilung für Experimentelle Endokrinologie • Hals-Nasen-Ohren-Klinik und Poliklinik (HNO) • Abt. Kommunikationsstörungen Die Nachsorgeklinik im Gebäude 701 mit der Klinik und Poliklinik für Neurologie und der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik für Angiologie Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 158 • Hautklinik und Poliklinik • Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie • Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie • Kinderklinik und Kinderpoliklinik • Klinik und Poliklinik für Neurologie • • • • • Neurochirurgische Klinik und Poliklinik Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Orthopädische Klinik und Poliklinik Palliativmedizin Psychiatrische Klinik und Poliklinik • Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie • Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie • Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie • Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie • Transfusionszentrale • Urologische Klinik und Poliklinik • Zahn-, Mund-, Kieferheilkunde Die Innere Medizin im Gebäude 605 der Universitätsmedizin Mainz mit den I.–III. Medizinischen Kliniken und Polikliniken, der Klinik und Poliklinik für Radiologie, der Neurologie/Stroke-Unit, Chest-Pain-Unit, Cardioacut und dem Zentrallabor • Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Die Hautklinik der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz • • • • Poliklinik für Kieferorthopädie Poliklinik für Prothetik Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie Poliklinik für Zahnerhaltungskunde Vorklinische Institute • • • • • Institut für Funktionelle und Klinische Anatomie Institut für Mikroskopische Anatomie und Neurobiologie Institut für Physiologie und Pathophysiologie Institut für Physiologische Chemie Institut für Pathobiochemie Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Klinisch-Theoretische Institute • • • • • • • • Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin Institut für Immunologie Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Institut für Pharmakologie Institut für Rechtsmedizin Institut für Toxikologie Institut für Virologie Klinische Institute • • • • • Institut für Angewandte Struktur und Mikroanalytik Institut für Humangenetik Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (Zentrallabor) Institut für Lehrergesundheit Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik • Deutsches Kinderkrebsregister • Krebsregister Rheinland-Pfalz • Institut für Molekulare Medizin • NeuroKine • Institut für Neurochirurgische Pathophysiologie • Institut für Neuroradiologie • Institut für Allgemeine Pathologie • Abt. für Neuropathologie • Institut für physikalische Therapie, Prävention und Rehabilitation • Institut für Zahnärztliche Werkstoffkunde und Technologie • Zentrum für Rheuma-Pathologie Interdisziplinäre Einrichtungen • • • • • • • Brustzentrum Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) Interdisziplinäres Zentrum Klinische Studien (IZKS) Gyn-Krebszentrum Palliativmedizin Schmerztherapie-Zentrum Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen 159 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 160 Schulen und Lehranstalten • • • • • • • • • • Hebammenschule Schule für Gesundheits- und Krankenpflege und Schule für Krankenpflegehilfe Schule für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Schule für Medizinisches Informationsmanagement Schule für Operationstechnische Assistenten Schule für Physiotherapie Staatliche Lehranstalt für Diätassistenten Staatliche Lehranstalt für Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenten Staatliche Lehranstalt für Medizinisch-Technische Radiologieassistenten Staatliche Lehranstalt für Logopädie Geschichte Jahr 1477 Ereignis Gründung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit vier Fakultäten, u.a. der Medizinischen Fakultät 1911–1914 Errichtung eines Stadtkrankenhauses in Pavillon-Bauweise für 750 Betten (1935: 1.244 Betten) 1946 Wiedereröffnung der Universität und damit auch der Medizinischen Fakultät, Stadt Mainz stellt ihr Krankenhaus „zur Mitbenutzung für Forschung und Lehre“ zur Verfügung 1950 Stadt Mainz und Universität schließen Pachtvertrag zur Nutzung des Städtischen Krankenhauses ab. 1988 Großbrand in der Chirurgie am 31. März 2011 65-jähriges Jubiläum der Wiederöffnung der Medizinischen Fakultät Weblinks • Website der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz [2] • Website der Johannes Gutenberg-Universität Mainz [9] • Website der Bibliothek für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde [10] Einzelnachweise [1] http:/ / tools. wmflabs. org/ geohack/ geohack. php?pagename=Universit%C3%A4tsmedizin_der_Johannes_Gutenberg-Universit%C3%A4t_Mainz& language=de& params=49. 992594722222_N_8. 2578991666667_E_dim:500_region:DE-RP_type:landmark [2] http:/ / www. unimedizin-mainz. de/ [3] Pressemitteilung: „Universitätsmedizin“ am 1. Januar 2009 gestartet – Beim neuen Schriftzug der „Universitätsmedizin“ steht die Medizin im Fokus (http:/ / www. klinik. uni-mainz. de/ presse/ pressemitteilungen/ aktuelle-mitteilungen/ newsdetail/ article/ 107/ universitaet-1. html?no_cache=1& cHash=64051222c3) [4] Angabe auf der Website der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (http:/ / www. unimedizin-mainz. de/ organisation/ uebersicht. html) [5] Neubesetzungen im Vorstand der Universitätsmedizin Mainz: Prof. Dr. Babette Simon löst Prof. Dr. Norbert Pfeiffer als Vorstandsvorsitzenden ab. Marion Hahn wird Pflegevorstand (http:/ / www. unimedizin-mainz. de/ presse/ pressemitteilungen/ aktuelle-mitteilungen/ newsdetail/ article/ / pressemittei. html?no_cache=1& cHash=07b04a74e03fdc00181766ccf078d934) auf der Website der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz [6] Mainz: Künftige Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin stellt sich vor - Babette Simon übernimmt als erste Frau Uniklinikum (http:/ / www. allgemeine-zeitung. de/ lokales/ mainz/ nachrichten-mainz/ universitaet-klinikum-vorstandsvorsitzende-mainz-babette-simon_13772492. htm) auf der Website der Verlagsgruppe Rhein Main vom 10. Januar 2014 [7] Angabe auf der Website der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (http:/ / www. unimedizin-mainz. de/ studierende. html) Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz [8] Lehrberichte der Universitätsmedizin Mainz (http:/ / www. medizin. uni-mainz. de/ studium-lehre/ informationen-fuer-lehrende-und-einrichtungen/ lehrberichte. html) [9] http:/ / www. uni-mainz. de/ [10] http:/ / www. zmk-bibliothek. de/ Verhaltenstherapie Mit Verhaltenstherapie (VT) wird ein Spektrum von Methoden im Fachgebiet der Psychotherapie bezeichnet. Diesen ist trotz zahlreicher Unterschiede hinsichtlich theoretischer Annahmen und praktischer Methoden gemeinsam, dass sie das Modell der klassischen Konditionierung als zentral für die Abläufe in der menschlichen Psyche bewerten. Ein weiteres Merkmal verhaltenstherapeutischer Verfahren ist die Hilfe zur Selbsthilfe für den Patienten. Im Mittelpunkt steht, dem Patienten nach Einsicht in Ursachen und Entstehungsgeschichte seiner Probleme Methoden an die Hand zu geben, die ihn ermächtigen sollen, seine psychischen Beschwerden zu überwinden. Prinzip der Verhaltenstherapie Verhaltenstherapeutische Verfahren basieren ursprünglich auf der Lerntheorie. Die Grundidee ist, dass störungsbedingtes Verhalten erlernt wurde und auch wieder verlernt werden kann bzw. dass angemessenere Denkund Verhaltensweisen erlernt werden können. Inzwischen wurde die Verhaltenstherapie in vielerlei Weise weiterentwickelt und in verschiedene Methoden ausdifferenziert.[1] In der Öffentlichkeit besonders bekannte therapeutische Techniken der Verhaltenstherapie sind Konfrontationen mit auslösenden Reizen (z. B. Exposition, systematische Desensibilisierung) sowie die Verstärkung erwünschten und die Löschung unerwünschten Verhaltens.[2] Hintergründe Grundannahmen Ursprünglich verfolgte die Verhaltenstherapie nach John B. Watson (1878–1958) im Gegensatz zu tiefenpsychologischen Verfahren ein „Black-Box-Modell“, das im Wesentlichen besagt, dass innere Vorgänge für Außenstehende undurchschaubar bleiben und daher nicht analysiert werden sollten. Diese Haltung stellte einen Versuch dar, von der intuitiven Vorgehensweise der Tiefenpsychologie wegzukommen, die, wie Wolf Singer es beschreibt, von der Perspektive der 1. Person („Ich beobachte meine Gefühle“) lebt und weitgehend auf Unterstellungen (Ödipuskomplex etc.) angewiesen ist. Die Verhaltenstherapie sucht die Perspektive der 3. Person („Wir schauen gemeinsam auf die Situation“) und ist daher stärker an neurologisch-neurobiologischen Modellen angelehnt, bei der ein Reiz und die messbare Reaktion im Mittelpunkt stehen. Viele Autoren beschreiben die Verhaltenstherapie als Methode, die gezielt Symptome psychischer Störungen behandeln und die Handlungsfähigkeit des Patienten erweitern soll. Tiefenpsychologische Selbsterkenntnis oder das Erkunden unbewusster seelischer Vorgänge sind dabei nicht zentral.[3][4] Verhaltenstherapeutische Techniken sollen dem Klienten eine bessere Selbstregulation ermöglichen. Charakteristisch für die Verhaltenstherapie ist die Konzentration auf gegenwärtige statt auf vergangene Handlungsursachen, ohne frühere Erfahrungen in der Analyse der Problementstehung zu vernachlässigen. Somit liegt der Schwerpunkt auf beobachtbarem Verhalten und dessen Veränderung.[5] Die Verhaltenstherapie unterscheidet sich von der Psychoanalyse durch folgende Annahmen: Es wird davon ausgegangen, dass Verhaltensweisen erlernt und auch wieder verlernt werden können.[6] Allerdings werden genetische Unterschiede als Ursachen von Störungen mit berücksichtigt, etwa in den so genannten Vulnerabilitäts-Stress-Modellen. Dabei wird eine ererbte Stressanfälligkeit als Voraussetzung einer Störung 161 Verhaltenstherapie berücksichtigt. In ihren Annahmen über ätiologische Störungsmodelle ist die Verhaltenstherapie nur begrenzt bestimmten Theorien verpflichtet und kann daher neue empirische Erkenntnisse in ihre Modelle und Theorien integrieren.[7] Daraus folgt, dass problematisches Verhalten in erster Linie als Ergebnis von Lernprozessen gesehen und durch die Verwendung von Verhaltens- und Lernprinzipien verändert werden soll. Entscheidend ist hierfür eine genaue Verhaltensanalyse zur Bestimmung der augenblicklichen Ursachen eine problematischen Verhaltens. Die Behandlungsstrategien werden sodann individuell auf die Probleme des Patienten angepasst. Um Veränderungen zu bewirken, ist es nicht zwangsläufig notwendig, die Ursprünge des psychologischen Problems genau zu ergründen. Gerade bei gut definierten, weniger komplexen psychischen Störungen zeigt sich eine gute Wirksamkeit.[8] Vorgehensweise Da sich eine Vielzahl verschiedener verhaltenstherapeutischer Methoden entwickelt haben, gibt es nicht ein einziges verhaltenstherapeutisches Standardverfahren. Üblicherweise steht jedoch am Beginn einer verhaltenstherapeutischen Behandlung eine Verhaltens- und Problemanalyse, in der die Probleme des Patienten in Abhängigkeit zu ihren aufrechterhaltenden Bedingungen und im Hinblick auf ihre Konsequenzen untersucht werden. Ein weit verbreitetes Vorgehen ist dabei die Verhaltensanalyse nach Frederick Kanfer, das so genannte das SORKC-Modell.[9] Diese Verhaltensanalyse bezieht neben der Untersuchung von Reiz-Reaktions-Zusammenhängen meist auch Gefühle, Gedanken und körperliche Prozesse mit ein. Zudem umfasst sie auch Einflüsse des erweiterten Umfelds des Patienten, wie zum Beispiel das Verhalten von Familienangehörigen, Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten. In der Zielanalyse werden die Therapieziele gemeinsam mit dem Patienten entwickelt, wobei darauf geachtet wird, ob die Ziele realistisch zu erreichen sind und nach der Therapie aufrechterhalten werden können. Die Therapie mündet schließlich oft in einen so genannten "Therapievertrag", in dem Patient und Therapeut sich gegenseitig zusichern, welche Aufgaben sie während der Therapie jeweils übernehmen.[10] Moderne und differenziertere Formen der Verhaltenstherapie berücksichtigen neben den im o.g. SORKC-Modell beschriebenen Aspekten auch die Ebene der Pläne und Systemregeln. Ein weiteres Analysefeld ist die Therapeut-Klient-Beziehung, der heutzutage mehr Platz als in den Anfängen der Verhaltenstherapie eingeräumt wird.[11] Nach der Verhaltensanalyse/Problemanalyse erfolgt gemeinsam mit dem Patienten die Bestimmung und Konkretisierung der Therapieziele, aus denen der Therapeut die einzusetzenden Interventionen auswählt und in Rücksprache und mit Zustimmung des Patienten einsetzt.[12] Im Rahmen einer konkreten Therapie können verschiedene verhaltenstherapeutische Verfahren eingesetzt werden, die sich auf die Verhaltens- und Zielanalyse beziehen.[13] Übergeordnetes Prinzip ist dabei die Hilfe zur Selbsthilfe. Das heißt, der Patient soll in der Therapie lernen, wieder mit dem eigenen Leben selbst zurechtzukommen. Die aus der Gesprächspsychotherapie bekannten therapeutischen Basisvariablen wie Echtheit, Empathie und uneingeschränktes Akzeptieren des Patienten sind ein wichtiger Aspekt. Darüber hinaus achtet der Therapeut in der Regel auch auf eine komplementäre Beziehungsgestaltung, wie bei Klaus Grawe beschrieben. Ein weiterer wichtiger Schritt, der neben dem Einsatz von Interventionsmethoden bedacht werden muss, ist der Aufbau einer therapeutischen Allianz bzw. von Veränderungsmotivation.[14] Nach dem Einsatz der eigentlichen Interventionen wird ein Evaluationsprozess durchlaufen, in dem der Erfolg der durchgeführten Methoden überprüft wird. Diese ganzen Analyse- und Interventionsschritte werden in der therapeutischen Praxis nicht strikt getrennt voneinander durchgeführt, sondern bedingen sich gegenseitig und werden in einem Feedbackprozess immer wieder von neuem durchlaufen.[15] 162 Verhaltenstherapie Verfahren der Verhaltenstherapie (Auswahl) Um die im Therapievertrag vereinbarten Therapieziele zu erreichen, können in der Verhaltenstherapie inzwischen mehr als 50 verhaltenstherapeutische Einzelverfahren eingesetzt werden. Einige von ihnen seien an dieser Stelle genannt: Konfrontationsverfahren → Hauptartikel: Konfrontationstherapie In der Konfrontationstherapie werden Verfahren angewendet, die auf dem Modell der klassischen Konditionierung aufbauen mit dem Ziel eine Extinktion, Gegenkonditionierung oder Habituation zu erreichen. Expositionsverfahren können zum einen in massierter oder graduierter Form und in in-vivo oder in-sensu angewandt werden. Zudem können die Dauer (kontinuierlich) und das Ausmaß des Selbstmanagement (Selbst-Exposition) variiert werden. Diese Verfahren werden vorwiegend bei Phobien, Panik- und Zwangsstörungen eingesetzt. • Systematische Desensibilisierung: Exposition mit hierarchisch abgestuften aversiven Stimuli, zunächst in sensu, dann in vivo, gekoppelt mit Entspannung • Flooding (Reizüberflutung): Unmittelbare Konfrontation mit Stimuli in höchster Intensität • Aversionstherapie • Reaktionsverhinderung • Screen-Technik • Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) nach Francine Shapiro • Extinktions (Habituations)-Training (graduierte Löschung): In vivo Konfrontation mit abgestuften aversiven Stimuli • Implosion (aus tiefenpsychologischer Tradition): Konfrontation mit Angststimuli in der Vorstellung • Paradoxe Intervention: Anweisungen, die den Erwartungen entgegenlaufen (besonders in der Systemischen Therapie) • Angstbewältigungstraining: Kombination verschiedener Expositions-Verfahren mit anderen Bewältigungsstrategien Operante Verfahren Operante Verfahren basieren auf dem Modell der operanten Konditionierung. Dabei wird das Verhalten mittels Verstärkung (Erhöhung der Häufigkeit (Wahrscheinlichkeit) eines Verhaltens) oder Bestrafung (Reduzierung der Verhaltenshäufigkeit) modifiziert (Verhaltensmodifikation). Positive Verstärkung geschieht durch Zuführung von angenehmen Reizen, negative Verstärkung durch Wegnahme von unangenehmen Reizen. Direkte Bestrafung geschieht durch Zuführung von unangenehmen Reizen, indirekte Bestrafung durch Wegnahme von angenehmen Reizen, z. B. Time-Out-Technik. Prinzipien beim Aufbau von Verhalten sind: Verhaltensformung (Shaping), Verhaltenskettung (Chaining), Prompting, Differentielle Verstärkung, Diskrimination, Fading und Generalisierung und für den Abbau von Verhalten: Löschung, Bestrafung und Vergessen. • • • • • • Biofeedback nach Miller Token-System (Token economy) Response-Cost Kontingenzverträge: Zielverhalten und Verstärker werden genau (schriftlich) festgelegt Dialektisch-behaviorale Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach Marsha M. Linehan Training sozialer Kompetenzen (Social Skills Training), z. B. das Assertiveness Training Programme nach Ullrich & Ullrich de Muynck; das Gruppentraining Sozialer Kompetenzen nach Hinsch & Pfingsten oder das Personal Effectiveness Training nach Libermann. In der verwandten Form des Trainings zwischenmenschlicher Fertigkeiten ist es ein wesentlicher Bestandteil der Dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan 163 Verhaltenstherapie Ÿ Ÿ Ÿ Ÿ Ÿ Habit-Reversal-Training nach Azrin & Nunn Rollenspiel Kommunikationstraining Training von Entspannungstechnik ¡ ¢£¤ ¥¤ Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training) Euthyme Therapie (Genusstherapie) Kognitive Ansätze → Hauptartikel: Kognitive Verhaltenstherapie Kognitive Ansätze der VT basieren auf kognitiven Theorien des Verhaltens. Ein Individuum interpretiert und transformiert aktiv Informationen (Umgebungsreize) und strukturiert die Erfahrungen (Ordnen und Bewerten der Realität). Kognitionen beeinflussen als transformierte Reize das Verhalten. Verhaltensprobleme sind das Ergebnis falscher Annahmen, unvollständiger Schlüsse, inadäquater Selbstinstruktionen und unzureichender Problemlösefähigkeiten. • Kognitive Therapie nach Aaron T. Beck • Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT), vormals verkürzt Rational-Emotive Therapie (RET) genannt, nach Albert Ellis • Ärgermanagement nach Raymond W. Novaco • Stressmanagement bzw. Stressimpfungstraining nach Donald Meichenbaum • Selbstverbalisation bzw. Selbstinstruktionstraining nach Donald Meichenbaum • Problemlösetraining nach D’Zurilla & Goldfried • Attributionstherapie (Seligman, Bandura) • Schmerzmanagement nach Turk • Selbstmanagement-Therapie nach Frederick Kanfer • Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion nach Jon Kabat-Zinn • Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) nach Steven C. Hayes • Kognitive Umstrukturierung • Schematherapie nach Jeffrey E. Young Sonstige Verfahren • Multimodale Therapie (BASIC-ID) nach Arnold A. Lazarus Siehe auch: Stressmodell von Lazarus (1974) Anwendungsbereiche Verhaltenstherapeutische Methoden werden heutzutage bei vielen psychischen Störungen und psychosomatischen Erkrankungen eingesetzt. Nach dem Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates Psychotherapie der deutschen Bundesregierung kann Psychotherapie indiziert sein bei:[16] • • • • • • • • • Abhängigkeiten von psychotropen Substanzen (z. B. Alkoholabhängigkeit) (Teil-) Remittierten psychotischen Erkrankungen (u. a. Schizophrenie) und wahnhaften Störungen Affektiven Störungen (z. B. Depression) Angststörungen (z. B. Agoraphobie, Spezifische Phobie (Liste), Soziale Phobie, Panikstörung, Zwangsstörung) Belastungsstörungen (z. B. Posttraumatische Belastungsstörung) Dissoziativen, Konversions- und somatoformen Störungen Essstörungen (z. B. Anorexia nervosa, Bulimia nervosa) Persönlichkeitsstörungen (z. B. Borderline-Persönlichkeitsstörung) psychosomatischen Erkrankungen (z. B. Spannungskopfschmerz, Bluthochdruck) 164 Verhaltenstherapie Formen ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ ¦ Individuelle Verhaltenstherapie (VT) oder Kognitive Verhaltenstherapie (KVT, KogVT) Paartherapie Familientherapie Gruppentherapie Gemeindepsychologie Prävention Verhaltensmedizin Aus der Verhaltenstherapie ist die Verhaltensmedizin hervorgegangen. Sie befasst sich mit der Anwendung verhaltenstherapeutischer Erkenntnisse auf allgemeine medizinische Sachverhalte; zum Beispiel mit der ergänzenden Behandlung von körperlichen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Asthma, Diabetes, Spannungskopfschmerz, Tinnitus mit psychologischen Mitteln. Dies geschieht etwa dadurch, dass der Patient lernt, angemessener mit seiner Erkrankung umzugehen. Die Verhaltensmedizin beschäftigt sich mit Gesundheitsverhalten.[17] Ausbildung zum Verhaltenstherapeuten Situation in Deutschland Verhaltenstherapeut (psychologischer bzw. ärztlicher Psychotherapeut mit Fachkundenachweis in der Verhaltenstherapie) wird man durch eine 3- bis 5-jährige Ausbildung und die Erlangung einer staatlichen Approbation zur Ausübung eines Heilberufes. Voraussetzung für die Therapieausbildung ist, dass man einen Hochschulabschluss in Medizin oder Psychologie mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie besitzt. Neben den Psychologen und Medizinern können Diplom-Pädagogen, Diplom-Sozialpädagogen, Diplom-Sozialarbeiter sowie Diplom-Heilpädagogen nach einer entsprechenden 3- bis 5-jährigen Weiterbildung die Zulassung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut erlangen. Die Approbation zum Psychotherapeuten kann nach Ablegung des Staatsexamens bei der zuständigen Bezirksregierung beantragt werden. Neben einem erfolgreichen Abschluss müssen dafür weitere Voraussetzungen vorliegen, beispielsweise geistige Gesundheit, keine Vorstrafen. Geschichte und Rezeption Entwicklungsgeschichte der Verhaltenstherapie Die Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung in den psychologischen Lerntheorien. Erste Schritte, die als verhaltenstherapeutisch bezeichnet werden können, nahm bereits Paul Dubois und später Mary Cover Jones 1924 vor. Jones therapierte ängstliche Kinder durch Konfrontation mit dem angstauslösenden Objekt.[18] Nach dem 2. Weltkrieg gelang es, lerntheoretisch fundierte Verfahren systematisch zur Behandlung psychischer Störungen, insbesondere Phobien, einzusetzen. So entwickelte z. B. der Südafrikaner Joseph Wolpe die Systematische Desensibilisierung, ein graduiertes Konfrontationsverfahren, in Kombination mit der Progressiven Muskelentspannung von Edmund Jacobson. Auf der anderen Seite wurde die operante Konditionierung von behavioristisch orientierten Therapeuten wie z. B. Ayllon und Azrin für die therapeutische Verhaltensmodifikation nutzbar gemacht. Mit ihr konnte erstmals mit nennenswertem Erfolg Menschen mit schwersten psychischen Störungen wie der Schizophrenie psychotherapeutisch geholfen werden. Seit den 1970er Jahren sind die Prinzipien der Verhaltenstherapie auch auf pädagogische Felder (Vorschule, Schule, Hochschule, Familie etc.) übertragen worden. Dieser Anwendungsbereich wird „Pädagogische Verhaltensmodifikation“ bezeichnet.[19] Seit den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts hat diese klassische Verhaltenstherapie zunehmend andere Gebiete der wissenschaftlichen Psychologie und Psychotherapie aufgegriffen und integriert.[20] Der Begriff 165 Verhaltenstherapie kognitive Verhaltenstherapie oder kognitive Therapie trägt der Tatsache Rechnung, dass die Verhaltenstherapie sich außer mit der äußeren Verhaltensänderung auch mit der Veränderung der kognitiven, gedanklichen Schemata des Menschen beschäftigt. Begründer und Vorreiter der kognitiven Verhaltenstherapie waren unter anderem Albert Ellis, Aaron T. Beck und Donald Meichenbaum. Nach dieser so genannten kognitiven Wende haben sich kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapien für die Mehrzahl der psychischen Störungen entwickelt. Zu den neuesten Therapieformen zählt beispielsweise die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) für emotional-instabile Persönlichkeitsstörungen. Die DBT beruht wie andere verhaltenstherapeutische Ansätze auf lerntheoretischen Grundprinzipien, ist aber sowohl von den Themen, die in die Behandlung mit einbezogen werden, als auch vom Methodenrepertoire her deutlich breiter angelegt als klassisch verhaltenstherapeutische Ansätze.[21] So werden beispielsweise Wert- und Sinnfragen erörtert und meditative Praktiken buddhistischer Prägung in die Behandlung integriert. Zunehmend ist die Rede von einer „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie, der neben der DBT auch Ansätze wie die Funktional-analytische Psychotherapie (FAP), die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) oder die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie der Depression (engl. Mindfulness Based Cognitive Therapy, MBCT) zugerechnet werden.[22] Kritik an der Verhaltenstherapie Verhaltenstherapie ist eine erwiesenermaßen wirksame Therapie bei zahlreichen psychischen Krankheitssymptomen.[23] Gleichwohl richtet sich gegen die Verhaltenstherapie bzw. manche ihrer Techniken ebenso Kritik, wie gegen andere Therapie- und Behandlungsverfahren auch. Vor allem der Behaviorismus als frühere Grundlage der VT ist aufgrund seiner reduktionistischen Herangehensweise kritisiert worden. Im Behaviorismus geht man davon aus, dass innerpsychische Prozesse wie Denken, Fühlen usw. nicht wissenschaftlich erforscht werden können. Er geht bei seinen Forschungen des Verhaltens von einer Black Box aus. Des Weiteren sei es beinahe unmöglich, die Verursachung von psychischen Störungen durch Lernerfahrungen wissenschaftlich zu belegen. Auch zirkelhafte Schlüsse könnten in den Belegen für die Richtigkeit der Annahmen des Behaviorismus fälschlicherweise herangezogen werden.[24] Heute gilt der Kognitivismus als das Leitparadigma in der Psychologie. Damit kann er auch als Grundlage der Verhaltenstherapie verstanden werden, die sich stets als praktische Anwendung der Erkenntnisse der Psychologie versteht. Die Kognitive Wende war vor allem wegen der unzureichenden Erklärungsmöglichkeiten für neuere Erkenntnisse des Behaviorismus nötig. Der Kognitivismus wird vor allem wegen seines theoretischen Ansatzes kritisiert. „Die Konzepte der Kognitiven Psychologie (z. B. Schemata) sind vage und nicht immer gut definiert.“ Kritiker wenden ein, dass die Erklärungen der kognitiven Psychopathologie wenig hilfreich seien. So ist die Behauptung, dass bspw. Depressive negative Gedanken haben, für die Erklärung der Entstehung dieser Störung kaum hilfreich, da dies bereits Teil der Diagnose ist. Der Rückschluss, dass negative Gedanken die Depression auslösen ist nicht schlüssig, da die postulierten negativen Denkschemata Ursache, aber auch Folge der Depression sein können. Kritisiert wurde ebenfalls die Verwendung von Aversionsverfahren. Bei Aversionsverfahren werden dem Klienten in Kombination mit problematischem Verhalten, Situationen oder Gegenständen unangenehme Reize vermittelt, was teilweise als unethisch angesehen wird. Aversionsverfahren spielen im Spektrum der verhaltenstherapeutischen Verfahren daher nur noch eine untergeordnete und weitgehend historische Rolle. 166 Verhaltenstherapie Literatur § Margraf, J. (Hrsg.). (2000). Lehrbuch der Verhaltenstherapie. (2. Auflage; 2 Bd.). Berlin: Springer. ISBN 3-540-66439-4. § Borg-Laufs, M. (Hrsg.) (2007). "Lehrbuch der Verhaltenstherapie mit Kindern und Jugendlichen." (2. Auflage; 2 Bd.). Tübingen: DGVT. ISBN 978-3871590726. • Meichenbaum, D. & Turk, D.C. (1994). Therapiemotivation des Patienten. Ihre Förderung in Medizin und Psychotherapie. Ein Handbuch. Aus dem Englischen übersetzt von Lothar Schattenburg. Bern:Huber. • Reinecker, H. (1999). Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Tübingen: DGVT. ISBN 3-87159-020-7. • Dutschmann, A. (2000). Verhaltenssteuerung bei aggressiven Kindern und Jugendlichen. Manual zum Typ A des ABPro. Tübingen: DGVT. • Rost, D. H., Grunow, P. & Oechsle, D. (Hrsg.). (1975). Pädagogische Vehaltensmodifikation. Weinheim: Beltz. ISBN 3-407-51084-5. • Young, Jeffrey, Klosko, Janet & Weishaar, Marjorie: Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Junfermann Verlag Paderborn, 2. Auflage 2008. ISBN 978-3-87387-578-4. • Hillenbrand, Clemens (2006): Einführung in die Pädagogik bei Verhaltensstörung. (3. Auflage) München. • Zarbock, Gerhard (2008): Praxisbuch Verhaltenstherapie. Grundlagen und Anwendungen biografisch-systemischer Verhaltenstherapie. Papst Science Publishers, Lengerich, ISBN 978-3-89967-471-2. • Singer, W.: Unser Menschenbild, Neurobiologische Überlegungen; Auditorium Verlag Weblinks • Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e. V. [25] • Schweizerische Gesellschaft für Verhaltens- und Kognitive Therapie, SGVT [26] • Österreichische Gesellschaft für Verhaltenstherapie, OEGVT [27] Einzelbelege [1] Dirk Revenstorf: Psychotherapeutische Verfahren. Band 1, 2. Auf., Stuttgart 1994 [2] Vetter, Brigitte: Psychiatrie. 7. Auflage, Stuttgart 2007. [3] Stefan Priebe, Donna Wright (2006): The provision of psychotherapy – An international comparison. In: Journal of Public Mental Health 5 (3). [4] Doris K. Silverman (2005): What Works in Psychotherapy and How Do We Know?: What Evidence-Based Practice Has to Offer. In: Psychoanalytic Psychology 22 (2). [5] T. Poehlke: Psychiatrie. 17. Auflage 2009. [6] Klaus Schuster: Abenteuer Verhaltenstherapie – Neue Erlebnisse mit sich und der Welt. DTV, 1999. [7] F. Kanfer, D. Schmelzer: Wegweiser Verhaltenstherapie – Psychotherapie als Chance. Springer, 2001. [8] Dirk Revenstorf: Psychotherapeutische Verfahren Bd. II – Verhaltenstherapie. Kohlhammer, 1996. [9] Dietz, Franziska: Psychologie: Grundlagen, Krankheitsmodelle und Psychotherapie. Marburg, 2006. [10] Markgraf, Jürgen; Schneider, Silvia: Lehrbuch der Verhaltenstherapie: Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen. Heidelberg 2009 [11] Batra, Anil / Wassmann, Reinhard / Buchkremer, Gerhard: Verhaltenstherapie. Grundlagen - Methoden - Anwendungsgebiete. Thieme, 4. vollständig überarbeitete Auflage 2013 [12] Hilfreiche Lehrbücher zum Thema Verhaltenstherapie (insbesondere Kognitive Verhaltenstherapie) Heidenreich / Michalak (Hrsg.): Die "dritte Welle" der Verhaltenstherapie. Grundlagen und Praxis. Beltz 2013. ISBN 978-3-621-28037-2 [13] Kröner-Herwig, B: Die Wirksamkeit von Verhaltenstherapie bei psychischen Störungen von Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen: Expertise zur empirischen Evidenz des Psychotherapieverfahrens Verhaltenstherapie. Dgvt-Verlag, 2004 [14] Kanfer, F. H. & Schmelzer, D.: Wegweiser Verhaltenstherapie. Berlin, 2005 [15] Zarbock, Gerhard: Phasenfahrplan VT: Aufgaben und Strukturierungshilfen für Therapeuten und Supervisoren. Pabst 2010 [16] Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie (http:/ / www. wbpsychotherapie. de/ downloads/ Methodenpapier28. pdf) Abgerufen am 29. März 2014 [17] Köllner, Volker; Broda, Michael: Praktische Verhaltensmedizin. Stuttgart, 2005 [18] Peter Fiedler: Verhaltenstherapie mon amour: Mythos - Fiktion - Wirklichkeit. Stuttgart, 2010. 167 Verhaltenstherapie 168 [19] Batra, Anil/Wassmann, Reinhard/Buchkremer, Gerhard (Hrsg.): Verhaltenstherapie. Grundlagen - Methoden - Anwendungsgebiete. Thieme 2006 [20] Anil Batra, Gerhard Buchkremer, Reinhard Wassmann: Verhaltenstherapie: Grundlagen - Methoden - Anwendungsgebiete. 4. Auflage. Stuttgart, 2013. [21] Swales, Michaela A. / Heard, Heidi L.: Dialektische Verhaltenstherapie. Junfermann 2013 [22] Heidenreich / Michalak (Hrsg.): Die "dritte Welle" der Verhaltenstherapie. Grundlagen und Praxis. Beltz 2013 [23] Stellungnahme zur Prüfung der Richtlinienver- fahren gemäß §§ 13 bis 15 der Psychotherapie- Richtlinie, Verhaltenstherapie Stellungnahme der Bundespsychotherapeutenkammer vom 10. November 2009 [24] Hautzinger (Hrsg.): Davison und Neale (2002): Klinische Psychologie. Weinheim: Belz PVU [25] http:/ / www. dgvt. de [26] http:/ / www. sgvt-sstcc. ch [27] http:/ / www. oegvt. at Normdaten (Sachbegriff): GND: 4062874-7 (http://d-nb.info/gnd/4062874-7) The Big Bang Theory Seriendaten Deutscher Titel The Big Bang Theory Originaltitel The Big Bang Theory Produktionsland Vereinigte Staaten Originalsprache Englisch Jahr(e) seit 2007 Produktionsunternehmen Warner Bros. Television Chuck Lorre Productions Länge 21 Minuten Episoden 159 in 7+ Staffeln Genre Sitcom Titellied Big Bang Theory Theme – Barenaked Ladies Produktion Chuck Lorre, Bill Prady, Lee Aronsohn Idee Chuck Lorre, Bill Prady The Big Bang Theory 169 Erstausstrahlung 24. September 2007 (USA) auf CBS Deutschsprachige 11. Juli 2009 auf ProSieben Erstausstrahlung Besetzung The Big Bang Theory (englisch für „Die Urknalltheorie“) ist eine US-amerikanische Sitcom von Chuck Lorre und Bill Prady, die seit dem 24. September 2007 auf dem US-Fernsehsender CBS ausgestrahlt wird. Produziert wird die Fernsehserie von Warner Bros. Television und Chuck Lorre Productions. Im März 2014 wurde die Serie um drei weitere Staffeln verlängert, sodass sie nun bis mindestens 2017 laufen wird. Handlung Siehe auch: The Big Bang Theory/Episodenliste Die Fernsehserie handelt von den zwei intelligenten jungen Physikern Leonard Hofstadter und Sheldon Cooper, deren WG direkt gegenüber der Wohnung der hübschen Kellnerin Penny liegt. Dabei wird die geekhafte Art der Forscher durch die Naivität, aber auch durch die Sozialkompetenz bzw. den gesunden Menschenverstand der Nachbarin, einer klischeehaften Blondine, kontrastiert. Nach einigen Schwierigkeiten werden sie und Leonard schließlich ein Paar. Ergänzt wird dieses Trio durch den jüdischen Ingenieur Howard Wolowitz und den indischen Astrophysiker Rajesh Koothrappali. Die vier Freunde verbindet eine große Leidenschaft für Comics, Science-Fiction (insbesondere Star Trek), Computer- und Videospiele sowie die Gelegenheit sich zu kostümieren (vorzugsweise aufeinander abgestimmt). Nachschub für diese Interessen holen sie sich regelmäßig im Comic-Laden von Stuart Bloom. Sie beschäftigen sich intensiv mit Naturwissenschaften und Technik und arbeiten alle am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena. Im weiteren Verlauf der Fernsehserie treten Bernadette Maryann Rostenkowski und Amy Farrah Fowler auf. Erstere ist Mikrobiologin und wird Howards Frau. Letztere ist Neurobiologin und wird Sheldons Freundin. Figuren Dr. Leonard Leakey Hofstadter Leonard (Johnny Galecki) ist hochbegabt (sein IQ wird mit 173 angegeben). Das Studium an der Princeton University schloss er mit 24 Jahren mit der Promotion zum Ph.D. ab. Am Caltech ist er als Experimentalphysiker beschäftigt. Er teilt sich eine Wohnung mit Sheldon und ist mit diesem (trotz anfänglicher und immer wiederkehrender Schwierigkeiten) befreundet. Mit seinen Freunden teilt er sein stark ausgeprägtes Interesse an Comics, Science-Fiction etc. und seine Sammelleidenschaft in Form von Actionfiguren und ähnlichen Fanartikeln. Leonard leidet an Laktoseintoleranz, die im Laufe der Fernsehserie wiederholt thematisiert wird. Grundriss der Wohnung von Sheldon und Leonard Er bemüht sich stets um eine feste Beziehung zu einer Frau und hat im Laufe der Fernsehserie zunächst kurze Beziehungen zu der Physikerin Leslie Winkle, der Ärztin Stephanie Barnett und schließlich in der dritten Staffel auch zu Penny. Nachdem Penny sich gegen Ende der dritten Staffel von ihm trennt, beginnt er in der vierten Staffel eine Beziehung mit Rajs Schwester Priya, einer erfolgreichen Anwältin. Diese kehrt jedoch nach Indien zurück; nachdem sie eingestanden hat, Leonard betrogen zu haben, trennt dieser sich in der fünften Staffel von ihr. Anschließend kommt er wieder mit The Big Bang Theory 170 Penny zusammen. Leonard stammt aus New Jersey und ist mit zwei ebenfalls hochbegabten Geschwistern aufgewachsen, in deren Schatten er ständig stand und weiterhin steht. Sein Vater ist Anthropologe, seine Mutter, die in der zweiten, dritten und fünften Staffel jeweils einen Gastauftritt hat, ist Psychoanalytikerin und Neurologin. Sheldon, der aus kleinen Verhältnissen kommt, beneidet Leonard stets um dieses familiäre Umfeld, während Leonard selbst wiederholt seine Enttäuschung über seine Mutter zum Ausdruck bringt, die ihm nie die von ihm gewünschte Anerkennung und mütterliche Liebe zuteilwerden ließ. Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper Sheldon (Jim Parsons) ist theoretischer Physiker. Er ist wie Leonard hochbegabt (sein IQ wird mit 187 angegeben) und versuchte bereits als Kind, komplexe Geräte wie ein Röntgengerät und einen Kernreaktor zu bauen. Außerdem besitzt er ein eidetisches Gedächtnis. In der Schule übersprang er einige Klassen, wodurch er das College an der University of Texas at Austin bereits im Alter von 14 Jahren mit Summa cum laude abschloss. Im Alter von 15 Jahren bekleidete Sheldon eine Gastprofessur an der Universität Heidelberg; mit 16 Sheldons Flagge für die Wohnung Jahren wurde er über eine Arbeit zur Twistor-Theorie zum Ph.D. promoviert. Für seine zweite Dissertation zur Erlangung des Doctor of Science (Sc.D.), eines Grades, der in den USA von mehreren naturwissenschaftlichen Fakultäten vergeben wird, benötigte er vier Jahre. Nach Abschluss seiner wissenschaftlichen Ausbildung zog Sheldon nach Pasadena und arbeitet seitdem am California Institute of Technology (Caltech). Zu Beginn der ersten Staffel der Fernsehserie arbeitet er seit dreieinhalb Jahren dort. Sheldon ist im Umgang mit anderen Menschen zuerst sehr abweisend und lernt erst im Verlauf der Fernsehserie, Witze zu verstehen und Sarkasmus zu erkennen oder selbst zu verwenden. Er wirkt oft arrogant und überheblich und fühlt sich den meisten anderen Menschen gegenüber intellektuell überlegen, was er auch deutlich zeigt. Sheldon hat wie Leonard ein ausgeprägtes Interesse an Videospielen und Science-Fiction und ist großer Fan der Comicserien The Flash und Green Lantern, weshalb er oft T-Shirts mit diesbezüglichen Motiven trägt. Zudem bewundert er Mr. Spock und ist Eisenbahnfan. Seine Figur im Online-Rollenspiel Age of Conan heißt Sheldor The Conqueror. Sheldon ist ein Pedant und hält oft zwanghaft an Gewohnheiten, Schemata und selbst aufgestellten Regeln unter allen Umständen fest. Entscheidungen überlässt er gerne dem Spiel Schere-Stein-Papier-Echse-Spock oder dem Würfelglück. Auch existiert ein sehr umfangreicher WG-Vertrag („Mitbewohnervereinbarung“), den Sheldon mit Leonard abgeschlossen hat, als dieser in die Wohnung einzog und auf den er sich im Laufe der Fernsehserie häufig beruft, wenn dessen sehr detaillierte Regeln verletzt werden. Er legte sogar eine Flagge für die Wohnung fest. Charakteristisch für Sheldon ist zudem seine Unfähigkeit zu lügen. Versucht er es dennoch, zeigt er auffälliges Verhalten, wie beispielsweise übersteigerte Nervosität. Eine weitere Eigenart ist sein Ausruf „Bazinga!“ (frei übersetzt: „Reingefallen!“), mit dem er verdeutlicht, dass er gerade einen Scherz gemacht hat. Im Verlauf der vierten Staffel entwickelt Sheldon eine Beziehung zu Amy Farrah Fowler, die er bereits am Ende der dritten Staffel dank Raj Schema von Schere-Stein-Papier-Echse-Spock The Big Bang Theory und Howard über eine Dating-Internetseite kennen gelernt hat. Amy, selbst hochintelligent und Neurobiologin, zeigt zunehmend sexuelles Interesse (sowohl an Sheldon als auch an Penny), worauf Sheldon bis auf weiteres jedoch nicht eingeht, obgleich er sich andererseits zunehmend eifersüchtig zeigt. In der zehnten Folge der fünften Staffel werden Amy und Sheldon schließlich ein Paar, beginnen eine platonische Beziehung und schließen eine Beziehungsrahmenvereinbarung. Amy bemüht sich intensiv darum, Sheldon für sich zu gewinnen. Im Gegensatz zu Leonard, der aus einer Akademikerfamilie kommt, ist Sheldon der einzige Wissenschaftler in seiner Familie. Er wuchs in Galveston auf und wurde sehr konservativ und christlich erzogen, ist selbst aber nicht religiös. Seine Mutter Mary, eine wiedergeborene Christin, kümmert sich auch noch um ihren erwachsenen Sohn und hat mehrere Auftritte in der Fernsehserie. Sein Vater ist zum Zeitpunkt der Fernsehserie bereits verstorben, die Todesursache wird nicht genannt. Leonard beneidet Sheldon um dieses Umfeld, da seine eigene Mutter ihm kaum Beachtung schenkt und im Verhalten Sheldon sehr ähnelt. Sheldons Zwillingsschwester Missy weist in ihrem Verhalten und Aussehen keine Ähnlichkeit mit ihm auf. Sheldon hat ein inniges Verhältnis zu seiner Großmutter (von ihm stets „Meemaw“ genannt). Im Gegenzug wird er von seiner Großmutter „Moonpie“ (in der deutschen Synchronisation „Mäusespeck“) genannt, u. a. in Briefen. Wenn Sheldon krank war, sang ihm seine Mutter mit „Soft Kitty, Warm Kitty“ eine Abwandlung eines amerikanischen Kinderliedes vor. In der Fernsehserie fordert Sheldon Penny auf, es ihm vorzusingen, wenn er krank ist. In der deutschen Synchronisation wird dafür eine Umarbeitung des „Katzentanzliedes“ von Fredrik Vahle verwendet. Penny Penny (Kaley Cuoco), deren Nachname ungenannt bleibt, wohnt im selben Stockwerk wie Leonard und Sheldon. Penny möchte als Schauspielerin arbeiten; aufgrund fehlender Engagements hält sie sich als Bedienung in einem The-Cheesecake-Factory-Restaurant, einer aus Südkalifornien stammenden Restaurantkette, über Wasser. Im Gegensatz zu ihren Physiker-Nachbarn verfügt Penny weder über einen College-Abschluss noch über weitere akademische Bildung. Der wissenschaftliche Diskurs und die für Penny ungewöhnlichen Hobbys ihrer Nachbarn sind ihr dementsprechend fremd und überfordern sie regelmäßig. Im Verlauf der Fernsehserie gelingt es ihr, sich dennoch mit manchen der Aktivitäten anzufreunden. Penny hat zu Beginn der Fernsehserie häufig wechselnde Partner. Obwohl Leonard ab der ersten Folge Gefallen an Penny findet, kommen sie erst zu Beginn der dritten Staffel zusammen. Diese Beziehung ist jedoch fragil, da Penny mit Leonard bisweilen intellektuell nicht mithalten kann, Leonard wiederum nicht Pennys typischem „Beuteschema“ entspricht. Nach der darauffolgenden Trennung kommen die beiden in der fünften Staffel wieder zusammen. Über Pennys familiären Hintergrund erfährt man nur wenig. Bekannt ist, dass sie in der Nähe von Omaha im Bundesstaat Nebraska aufwuchs. Ihr Vater ist unglücklich darüber, dass sie kein Junge ist, sieht aber in Leonard einen akzeptablen potentiellen Partner für Penny. Die Fernsehserie beginnt mit Pennys Einzug und der damit verbundenen ersten Begegnung mit Leonard und Sheldon. Howard Joel Wolowitz Howard (Simon Helberg) ist ein Raumfahrtingenieur am Fachbereich Angewandte Physik (Department of Applied Physics) des Caltech. Im Gegensatz zu Leonard, Sheldon und Raj ist er nicht promoviert, sondern hat am MIT „nur“ als Master of Engineering (in der deutschen Synchronisierung der ersten beiden Staffeln fälschlicherweise mit Magister übersetzt) abgeschlossen; gelegentlich wird er deshalb herabgesetzt. In der letzten Folge der fünften Staffel fliegt Howard zur Internationalen Raumstation. Howard ist zum Zeitpunkt der ersten Staffel 26 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter, die nur sehr selten im Bild zu sehen ist, in Altadena. Er, der von ihr wie ein Kind behandelt wird, umsorgt seine Mutter. Ein wiederkehrendes Ereignis ist die Kommunikation zwischen den beiden, die sich dabei in unterschiedlichen Räumen befinden, durch Anschreien. Howard und seine Mutter sind jüdischen Glaubens; Howard beachtet zwar die jüdischen Feiertage und 171 The Big Bang Theory den Sabbat, lebt aber nicht koscher. Howards Vater hat die Familie verlassen, als Howard elf Jahre alt war. Bis Bernadette in der Fernsehserie auftaucht, hält Howard sich für einen Frauenschwarm und versucht wiederholt, mit grobschlächtigen Anmachen Frauen kennenzulernen. In der ersten Folge gibt er sich mehrsprachig; in der fünften Staffel zeigt er, dass er die amerikanische Gebärdensprache beherrscht. In der dritten Staffel geht er mit Bernadette aus; nach einigen Anlaufschwierigkeiten werden die beiden in der vierten Staffel ein Paar und verloben sich, woraufhin sie am Ende der fünften Staffel heiraten. Howard ist verhältnismäßig klein und kleidet sich ungewöhnlich: Er trägt häufig eng anliegende Hosen und Rollkragenpullover, bunte, manchmal grelle Farben und Nerd-Gürtelschnallen, bspw. in Form von Pacman oder der Batman-Gürtelschnalle. Weiter leidet er an verschiedenen Allergien, unter denen besonders seine Erdnussallergie hervortritt. Dr. Rajesh „Raj“ Ramayan Koothrappali Raj (Kunal Nayyar) ist ein promovierter indischer Astrophysiker aus Neu-Delhi und Howards bester Freund. Ebenso wie dieser hat er am MIT studiert. Wie Leonard, Sheldon und Howard arbeitet er am Physik-Fachbereich des Caltech; sein Fachgebiet ist die Astroteilchenphysik. Ab der dritten Staffel arbeitet er mit Sheldon zusammen. Er lebt in einem Apartment in Pasadena. Wie seine Freunde sammelt er Comic-Hefte und liebt Science-Fiction. Er leitet häufig Fragestellungen, die sich auf die echte Welt beziehen, aus diesen fiktionalen Werken ab. Raj hasst Indien, indisches Essen und indische Musik. Er ist Hindu und glaubt an Karma, isst aber Rind. Gegenüber Frauen ist Raj sehr schüchtern; sind Frauen zugegen, ist er nicht in der Lage zu sprechen (selektiver Mutismus[1]). Dieses Symptom kann er nur vermeiden, wenn er Alkohol konsumiert (oder etwas, von dem er annimmt, dass es Alkohol enthält) oder wenn er unter dem Einfluss von Psychopharmaka steht. Sonst flüstert er oft, wenn er in einer solchen Situation etwas loswerden will, Howard ins Ohr, der davon regelmäßig genervt ist und Rajs Worte nur widerwillig weitergibt. Ungeachtet dessen hat Raj gelegentlich Erfolg bei Frauen. Im Staffelfinale der sechsten Staffel gelingt es Raj erstmals, seinen selektiven Mutismus zu überwinden, in der siebten Staffel kann Raj dann auch ohne den Einfluss von Alkohol ungehindert mit Frauen sprechen. Raj zeigt zum Teil feminine Facetten und in der Fernsehserie werden regelmäßig Anspielungen darauf gemacht, dass Raj möglicherweise homosexuell ist, insbesondere bezogen auf seine enge Freundschaft zu Howard. Raj entstammt einem reichen Elternhaus; sein Vater ist Gynäkologe in Indien. Mit seinen Eltern kommuniziert Raj regelmäßig per Videochat. Seine jüngere Schwester Priya ist in der vierten und fünften Staffel mit Leonard zusammen. Neben ihr hat er eine weitere Schwester sowie drei Brüder. Dr. Bernadette Maryann Rostenkowski-Wolowitz Bernadette Rostenkowski-Wolowitz (Melissa Rauch), geborene Rostenkowski, ist zunächst eine Bedienung und Kollegin von Penny im The-Cheesecake-Factory-Restaurant; mit diesem Job finanziert sie ihr Mikrobiologiestudium. Sie hat polnische Wurzeln und ist streng katholisch erzogen worden, weshalb sie nicht gut lügen kann. Penny stellt Bernadette Howard vor, die nach Anfangsschwierigkeiten doch zusammenfinden. Beide werden ein Paar. Kurz bevor Howard ins Weltall startet, heiratet er Bernadette. In der vierten Staffel wird Bernadette promoviert und von einem pharmazeutischen Unternehmen eingestellt, was sie bezüglich ihres Einkommens besser als Howard stellt. Dieser ist deswegen zunächst verunsichert. 172 The Big Bang Theory 173 Dr. Amy Farrah Fowler Amy (Mayim Bialik) ist Neurobiologin mit Harvard-Abschluss und entwickelt sich zu Sheldons Freundin, die Beziehung gestaltet sich allerdings rein platonisch. Sie verabredet sich nur mit Männern, weil sie mit ihrer Mutter die Abmachung hat, einmal pro Jahr mit einem Mann auszugehen. Sheldon ist eines dieser jährlichen Dates. Zeitweise lebt ein Zigaretten rauchendes Äffchen, das in einem ihrer Experimente benutzt wurde, in ihrer Wohnung. Sie hat ebenso wie Sheldon die charakteristische Art, die Dinge einerseits sehr nüchtern und eloquent meist unter Zuhilfenahme der Erkenntnisse ihres Faches, der Neurobiologie, zu kommentieren, andererseits fehlt ihr das Gefühl dafür, was man in Gesellschaft sagen kann und was nicht. Sheldon erkennt zunehmend die Wesensähnlichkeiten zwischen ihnen. Im Gegensatz zu ihm leidet Amy aber häufig unter der fehlenden Intimität in ihrer Beziehung. Amy wird ein fester Bestandteil der Gruppe. Mit Penny und Bernadette unternimmt sie manches gemeinsam, wobei Penny von ihr zur besten Freundin erklärt wird. Stuart Bloom Stuart (Kevin Sussman) besitzt einen Comic-Laden, den er aus finanziellen Gründen zeitweilig auch als Wohnung nutzt. Sheldon, Leonard, Howard und Raj sind häufige Gäste. Stuart gelingt es immer wieder, den vieren Comics oder Spiele anzubieten, denen sie nicht widerstehen können. Stuart hat ein enormes Wissen auf diesem Gebiet, und es kommt insbesondere mit Sheldon zu Fach- und Streitgesprächen. Stuart ist zweimal mit Penny ausgegangen. Zu einer Annäherung am Ende des Abends kommt es aber nicht, obwohl Penny durchaus Interesse zeigt; sie schläft jedoch ein, als Stuart sich in einer Fachsimpelei mit Sheldon verliert. Stuart hat später auch eine Verabredung mit Amy und ist von ihrer strengen, nüchternen Art beeindruckt. Als Sheldon das erfährt, beschließt er, eifersüchtig geworden, fortan Amy endlich als seine offizielle Freundin anzuerkennen. Besetzung Hauptbesetzung Rolle Schauspieler Hauptrolle (Episoden) Nebenrolle (Episoden) Synchronstimme Dr. Leonard Leakey Hofstadter Johnny Galecki 1x01– Ozan Ünal Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper Jim Parsons 1x01– Gerrit Schmidt-Foß Penny Kaley Cuoco 1x01– Sonja Spuhl Howard Joel Wolowitz, M.Eng. Simon Helberg 1x01– Sebastian Schulz Dr. Rajesh „Raj“ Ramayan Koothrappali Kunal Nayyar 1x01– Rajvinder Singh Dr. Leslie Winkle Sara Gilbert 2x02–2x03, 2x06, 2x16 1x03, 1x05, 1x13, 3x23 Diana Borgwardt Dr. Bernadette Maryann Rostenkowski-Wolowitz1) Melissa Rauch 4x04– 3x05–3x14 Anita Hopt Dr. Amy Farrah Fowler Mayim Bialik 4x08– 3x23–4x05 Bianca Krahl Stuart Bloom Kevin Sussman 6x01–6x17 2x20–5x24, 7x02– Bernhard Völger 1) Sie erhält den Doktorgrad erst am Ende der vierten Staffel. The Big Bang Theory 174 Nebenbesetzung Rolle Schauspieler Nebenrolle (Episoden) Synchronstimme Mary Cooper Laurie Metcalf 1x04, 3x01, 4x03, 5x06, 7x18 Sabine Arnhold Mrs. Wolowitz Carol Ann Susi 1x07– Sonja Deutsch Dr. V.M. Koothrappali Brian George 1x08, 2x04, 2x23, 3x07, 4x20, 4x24, 5x02, 5x04, 5x20 Kamal Roy Mrs. Koothrappali Alice Amter 1x08, 2x04, 2x23, 3x07, 4x20, 4x24, 5x02, 5x04, 5x20 Mitali Roy Barry Kripke John Ross Bowie 2x12–2x13, 3x01, 3x09, 4x17, 5x14, 5x17, 5x22, 6x14, 6x20, 7x10, 7x20 Christian Gaul Beverly Hofstadter Christine Baranski 2x15, 3x11, 5x01, 7x04 Zack Johnson Brian Thomas Smith 3x23, 4x10–4x11, 4x17, 7x09, 7x11 Tobias Kluckert Priya Koothrappali Aarti Mann 4x06–5x07 Mala Ghedia Wyatt, Pennys Vater Keith Carradine 4x09 Joachim Tennstedt Alex Jensen Margo Harshman 6x03, 6x08, 6x12, 6x16 Annina Braunmiller Lucy Kate Micucci 6x16–6x18, 6x21, 6x23–6x24, 7x08 Anja Stadlober Liane Rudolph Weitere wiederkehrende Nebendarsteller ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ ¨ • • • • • Josh Brener als Dale (Folgen 5x10 und 6x16) Mark Harelik als Dekan Eric Gablehauser (Folgen 1x04, 1x12–1x13 und 2x03–2x04) James Hong als chinesischer Koch Chen (Folgen 1x07 und 1x17) Regina King als Janine Davis (Folgen 6x12, 6x20 und 7x01) Pavel Lychnikoff als russischer Kosmonaut Dimitri Rezinov (Folgen 5x24 und 6x01–6x04) Joshua Malina als Universitätspräsident Siebert (Folgen 4x15 und 5x16–5x17) Erin Allin O’Reilly als Cheryl (Folgen 1x06 und 1x11) Sara Rue als Leonards Freundin Stephanie Barnett (Folgen 2x08–2x10) Casey Sander als Bernadettes Vater Mr. Rostenkowski (Folgen 5x23–5x24, 6x10, 7x09 und 7x16) Brian Patrick Wade als Pennys (Ex-)Freund Kurt (Folgen 1x01, 1x06 und 2x14) Vernee Watson-Johnson als Althea (Folgen 1x01, 1x16, 4x01 und 5x18) Auftritte bekannter Schauspieler in Gastrollen • Brooke D’Orsay als Christie, Pennys Freundin aus Nebraska und Howards Geliebte (Folge 1x07, Das Vorspeisen-Dilemma) • DJ Qualls als Toby Loobenfeld, bzw. Cousin Leopold Houston (Folge 1x10, Loobenfelds Netz der Lügen) • Riki Lindhome als Ramona Nowitzki (Folge 2x06, Das Cooper-Nowitzki Theorem) • Michael Trucco als Dr. David Underhill (Folge 2x11, Die Geschenk-Hypothese) • Valerie Azlynn als Alicia (Folge 2x19, Der Kampf der Bienenköniginnen) • Danica McKellar als Abby (Folge 3x12, Howards Phasen) • Yeardley Smith als Sandy (Folge 3x14, Fast wie Einstein) • Judy Greer als Dr. Elizabeth Plimpton (Folge 3x21, Vierer ohne Sheldon) • Eliza Dushku als FBI-Agentin Angela Paige (Folge 4x07, Besuch vom FBI) • Jessica Walter als Mrs. Latham (Folge 4x15, Der Mann der Stunde) • Katie Leclerc als Emily (Folge 5x04, Such Dir eine Inderin!) • Courtney Ford als Alice (Folge 5x07, Ein guter Kerl) The Big Bang Theory © Leonard Nimoy als Mr. Spocks Stimme in Folge 5x20, Sheldons Traum (nur in der Originalfassung The Transporter Malfunction) © Bob Newhart als Dr. Arthur Jeffries (Professor Proton) (Folgen 6x22, Professor Proton, 7x07, Der Proton-Ersatz und Folge 7x22) Cameoauftritte Cameo-Auftritte unter eigenem Namen: © © © © © © © © © © © © © © © © © © © © Buzz Aldrin (Folge 6x05) LeVar Burton (Folgen 4x17 und 6x07) Ira Flatow (Folge 3x09 (nur Stimme), 7x10) Carrie Fischer (Folge 7x14) Summer Glau (Folge 2x17) Brian Greene (Folge 4x20) Stephen Hawking (Folge 5x21 und 7x20 (nur Stimme)) James Earl Jones (Folge 7x14) Stan Lee (Folge 3x16) Howie Mandel (Folge 6x04) Michael James Massimino (Folgen 5x15, 5x24, 6x02, 6x04 und 7x16) Bill Nye (Folge 7x07) Katee Sackhoff (Folgen 3x09 und 4x04) Charlie Sheen (Folge 2x04) George Smoot (Folge 2x17) Brent Spiner (Folge 5x05) George Takei (Folge 4x04) Neil deGrasse Tyson (Folge 4x07) Wil Wheaton (Folgen 3x05, 3x19, 4x08, 5x05, 5x22, 6x07, 7x10, 7x19 und 7x23) Steve Wozniak (Folge 4x02) Vorspann und Titellied Das Titellied stammt von der kanadischen Band „Barenaked Ladies“ und erschien 2008 auf dem Album „Hits From Yesterday & The Day Before“. Für den Vorspann der Fernsehserie wird nur die erste Strophe verwendet. Der Song wird auch separat unter dem Titel „Big Bang Theory Theme“[2] vertrieben. Passend dazu zeigt der Vorspann – beginnend mit dem Urknall – einen chronologischen Schnelldurchlauf durch die Meilensteine der Evolutionsgeschichte. Die Visualisierung ist künstlerisch so gestaltet, dass die Inhalte immer in alle Richtungen weg von der Bildmitte streben (entsprechend der Explosion des Urknalls und der fortwährenden Ausdehnung des Universums). Die einzige Ausnahme in dem Bilderstrom bildet die Einstellung vor dem abschließenden Serienlogo, die statisch die Protagonisten auf der Couch in Leonards und Sheldons WG zeigt. Diese vorletzte Einstellung ist auch die einzige, die einen direkten visuellen Zusammenhang zu den Darstellern herstellt. In der ersten Staffel sitzen dort Penny, Howard, Raj, Leonard und Sheldon. Ab der sechsten Staffel sind dort auch Amy und Bernadette zu sehen. 175 The Big Bang Theory Ausstrahlung → Hauptartikel: The Big Bang Theory/Episodenliste Vereinigte Staaten Die erstmalige Ausstrahlung war am 24. September 2007 auf dem US-Sender CBS. Die erste Staffel lief dort bis zum 19. Mai 2008. Die zweite lief zwischen dem 22. September 2008 und dem 11. Mai 2009 ebenfalls auf CBS. Im März 2009 wurde die Fernsehserie dann um zwei weitere Staffeln verlängert. Die dritte Staffel lief zwischen dem 21. September 2009 und dem 24. Mai 2010. Die vierte Staffel wurde zwischen dem 23. September 2010 und dem 19. Mai 2011 auf CBS ausgestrahlt. Die fünfte Staffel wurde zwischen dem 22. September 2011 und dem 10. Mai 2012 auf CBS ausgestrahlt. Die sechste Staffel wurde zwischen dem 27. September 2012 und dem 16. Mai 2013 auf CBS ausgestrahlt. Die siebte Staffel sendete der Sender vom 26. September 2013 bis zum 15. Mai 2014. Am 12. März 2014 verlängerte CBS die Fernsehserie um drei weitere Staffeln, sodass sie damit auf insgesamt zehn Staffeln kommt und bis mindestens 2017 zu sehen sein wird. Deutschland In Deutschland wurde die erste Staffel zwischen dem 11. Juli und dem 26. September 2009 auf ProSieben ausgestrahlt. Im Durchschnitt kam die erste Staffel bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen auf 11,1 Prozent. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel folgte vom 10. Oktober bis zum 19. Dezember 2009. Die Ausstrahlung der dritten Staffel war vom 7. bis 22. Februar 2011 auf ProSieben zu sehen. Die Quoten der dritten Staffel lagen durchschnittlich bei 12,9 Prozent in der Zielgruppe und 11,9 Prozent Marktanteil. Die ersten 18 Episoden der vierten Staffel wurde zwischen dem 6. September und dem 1. November 2011 jeweils dienstags meist in Doppelfolgen (an zwei Tagen drei Folgen) gezeigt. Die Ausstrahlung der restlichen Episoden erfolgte ab dem 7. Februar 2012. Gleich im Anschluss an die vierte Staffel begann ProSieben ohne Unterbrechung auch die ersten zwölf Folgen der fünften Staffel ab dem 13. März 2012 auszustrahlen. Die verbleibenden zwölf Episoden dieser Staffel wurden vom 28. August bis zum 13. November 2012 ebenfalls bei ProSieben gesendet. Die Ausstrahlung der ersten zwölf Folgen der sechsten Staffel erfolgte vom 28. Januar bis zum 15. April 2013. Ab dem 26. August 2013 strahlte ProSieben die zweite Hälfte der sechsten Staffel von The Big Bang Theory aus. Die ersten 12 Folgen der siebten Staffel waren dort vom 6. Januar bis zum 24. März 2014 zu sehen. Österreich In Österreich sendete ORF eins die erste Staffel zwischen dem 13. März und dem 22. Mai 2010. Die zweite Staffel sendete ORF eins zwischen dem 22. Mai und dem 4. September 2010. Die dritte Staffel wurde vom 21. Mai bis zum 6. August 2011 ausgestrahlt. Vom 17. März bis zum 10. November 2012 wurde die fünfte Staffel auf ORF eins ausgestrahlt. Erst nach Beginn der Erstausstrahlung der fünften Staffel an den Wochenenden wurde parallel dazu an den Wochentagen die vierte Staffel vom 27. Juli bis zum 13. September 2012 erstausgestrahlt. Die ersten zwölf Folgen der sechsten Staffel sendete ORF eins zwischen dem 2. Februar und dem 11. Mai 2013.[3] 176 The Big Bang Theory Schweiz In der Schweiz startete der Fernsehsender 3+ die Ausstrahlung der Sitcom am 10. September 2011 bereits mit Staffel 4 in Doppelfolgen am Samstagabend.[4] Rezeption The Big Bang Theory wurde in über 50 Ländern ausgestrahlt. Laut der Nielsen Company ist die Fernsehserie bei Zuschauern der Altersgruppe von 18 bis 49 Jahren die erfolgreichste Comedy, die in den Jahren 2007 und 2008 gestartet wurde.[5] Als die Fernsehserie anlief, war es zunächst umstritten, ob die wissenschaftlichen Sachverhalte richtig dargestellt werden.[6] Spätere Kritiken, wie beispielsweise die von Jennifer Ouellette, loben die wissenschaftliche Korrektheit, die für eine Sitcom eine seltene Leistung sei. Dies wird vor allem dem Bemühen von David Saltzberg, einem Physiker von der University of California, Los Angeles, zugeschrieben, der als Berater für die Fernsehserie tätig ist.[7] Nach Meinung von Andrew Zimmerman ist es nicht nötig, die physikalischen Naturgesetze zu kennen, um den Humor zu verstehen, aber für den, der sie versteht, werde eine zusätzliche Stufe von Vergnügen hinzugefügt. Weiter schreibt er: „The Big Bang Theory scheint bestrebt zu sein, die Wissenschaft richtig darzustellen. Es ist lustig, gerade weil es so präzise ist, weil Witze nicht nur über die Forscher gemacht werden, sondern auch über das Universum, das sie studieren. Eben die Logik, die es ihnen erlaubt, abstrakte Quantenphysik zu verstehen, ist es, die sie davon abhält, normale Personen wie Penny zu verstehen.“[8] Der Fernsehserie wurde der Vorwurf gemacht, negative Klischees über Physiker zu verbreiten. Der Physiknobelpreisträger George F. Smoot, der in der Folge The Terminator Decoupling in einem Gastauftritt zu sehen ist, hält die unbeholfenen sozialen Macken der Charaktere für „ein wenig überzeichnet“, aber er schätzt, wie die Fernsehserie diejenigen repräsentiert, deren Arbeit darin besteht, rigoros zu denken. Phil Plait berichtet, dass er einen Haufen Wissenschaftler kenne, die „unheimlich ganz genau“ wie die fiktiven Charaktere seien. Es werden zwar viele Witze zu Lasten der Geeks gemacht, aber seiner Meinung nach würden die Autoren sie preisen: „Sie sind klug, sie sind auf ihrem Gebiet erfolgreich, aber sie haben durchaus ihre Schwierigkeiten, sich ins wahre Leben einzupassen, und können ziemlich nervig sein … aber am Ende empfinden wir Zuneigung für sie. Sie sind sympathisch. Es wäre einfach gewesen, sie zur Zielscheibe von jedem Witz zu machen, aber das tun die Autoren nicht.“[9] Laut Jennifer Ouellette wurden die Charaktere beim Serienstart mit nur groben Strichen gezeichnet, haben sich aber mittlerweile zu deutlich komplexeren Versionen entwickelt.[10] Natalie Angier nennt als eine mögliche Ursache für die geringe Bedeutung von Frauen in der Physik „idiotische Fernsehserien wie The Big Bang Theory, mit vier sozial unbeholfenen männlichen Physikgenies und dem attraktiven blonden Mädchen von nebenan“.[11] Darauf erwiderte Heather Mac Donald, wenn eine Sitcom ein Hemmnis für Frauen darstellen würde, wäre dies ein Widerspruch zu der feministischen Behauptung, dass Frauen genauso „tough“ wie Männer seien.[12] Luboš Motl hält die Fernsehserie für realistisch: „Jeder, der mal in ähnlichen Kreisen gelebt hat, muss wissen, dass diese Art der Geekhaftigkeit, die in The Big Bang Theory beschrieben wird, ein nahezu völlig männliches Merkmal ist. Es ist nicht zu 100 Prozent männlich – und tatsächlich bietet uns The Big Bang Theory auch Leslie (und, in geringerem Maße, Ramona und Stephanie) – aber die Verteilung von verschiedenen Charaktertypen und der Geekhaftigkeit zwischen Männern und Frauen ist in der Fernsehserie überaus akkurat.“[13] Paul Collins spekuliert darüber, ob Sheldon das Asperger-Syndrom hat. Chuck Lorre hat dies dementiert. Aber auch wenn es nicht beabsichtigt gewesen sein sollte, seien die Autoren der Fernsehserie so oft nach dem Asperger-Syndrom gefragt worden, dass sie sich über den Subtext klar sein müssten, wenn sie die Forscher diskutieren lassen, ob Superman fliegt oder springt. Collins schreibt weiter: „Jetzt, wo The Big Bang Theory überall, von Island bis zu den Philippinen, läuft, wird Sheldon zu einem Popkultur-Symbol für Aspies werden. Dies ist möglicherweise keine schlechte Sache. So sehr er andere auch zur Verzweiflung bringen kann, hat Sheldon sich doch 177 The Big Bang Theory bemerkenswert gut an seine Welt angepasst. Unterhalb des Slapstick ist The Big Bang Theory eine Meditation darüber, wie intelligente Menschen mit den ihnen gegebenen, absurd ungleich verteilten Talenten umgehen. Für eine Komödie ist dies eine inspirierende – sogar edle – Ausgangsposition.“[14] Auszeichnungen Seit 2008 wurde The Big Bang Theory für mehr als 40 Fernsehpreise nominiert, von denen die Fernsehserie folgende Auszeichnungen gewann: • 2009: Fernsehpreis des American Film Institute (Fernsehprogramm des Jahres) • 2009: zwei Television Critics Association Awards (Beste Comedyserie und Bester Comedy-Darsteller – Jim Parsons) • 2010: People’s Choice Award (Favorite TV Comedy) • 2010: Emmy für Jim Parsons (Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie) • 2011: Golden Globe Award für Jim Parsons (Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical) • 2011: Emmy für Jim Parsons (Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie) • 2011: TV Guide Award (Beliebteste Comedyserie) • 2013: People’s Choice Award (Favorite Network TV Comedy) • 2013: Emmy für Jim Parsons (Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie) • 2014: People’s Choice Award (Favorite Network TV Comedy)[15] • 2014: People’s Choice Award für Kaley Cuoco (Favorite Comedic TV Actress) Sonstiges • Die Nachnamen der beiden Hauptfiguren lehnen sich an die Nobelpreisträger Robert Hofstadter und Leon Neil Cooper an, die Vornamen gehen auf den US-amerikanischen Schauspieler und Produzenten Sheldon Leonard zurück.[16] • Johnny Galecki, Sara Gilbert, Sara Rue und Laurie Metcalf standen bereits in der Fernsehserie Roseanne zusammen vor der Kamera. Mayim Bialik und Johnny Galecki spielten gemeinsam in der Fernsehserie Blossom (inklusive „erstem Kuss“). • Sara Gilbert und Johnny Galecki waren während ihrer gemeinsamen Roseanne-Zeit ein Paar. • 2006 wurde ein erster Pilot der Fernsehserie produziert, jedoch nie ausgestrahlt. Aus diesem wurden nur die Rollen Leonard und Sheldon übernommen. Zur ursprünglichen Besetzung gehörten außerdem noch die Kosmetikerin Katie (Amanda Walsh), welche eine gewisse Ähnlichkeit mit Penny aufweist, und Gilda (Iris Bahr), eine Kollegin und Freundin der beiden Hauptfiguren und darüber hinaus eine ehemalige Affäre Sheldons. • Mayim Bialik spielt in der Fernsehserie eine Neurobiologin. Auch im wahren Leben hat Mayim Bialik einen Doktorgrad. Im Jahr 2008 wurde sie zum Ph.D. in Neurowissenschaften promoviert. • Die englischen Folgenbezeichnungen folgen dem Schema „The [Folgenfacette] [wissenschaftlicher Begriff]“. Beispielsweise heißt Folge 1x04, in der Sheldon versucht, Leuchtfische zu erzeugen, „The Luminous Fish Effect“ (wörtlich: Der Leuchtfisch-Effekt). Nach diesem Schema richtet sich die deutsche Folgenbenennung nur selten, manchmal nur halbherzig (die genannte Folge heißt im Deutschen „Die Leuchtfisch-Idee“). In den Folgen, in denen dem Schema gefolgt wird, kommt es häufig vor, dass andere Begriffe oder Facetten gewählt werden, bspw. in Folge 1x08, die im Englischen „The Grasshopper Experiment“ (wörtlich: Das Grasshopper-Experiment) und im Deutschen „Das Lalita-Problem“ heißt. Nur selten wurde der Originaltitel direkt ins Deutsche übersetzt, bspw. in Folge 1x06, die im Englischen „The Middle Earth Paradigm“ und im Deutschen „Das Mittelerde-Paradigma“ heißt. • In Folge 3x02 wird die vermeintliche Feldgrille, um die Sheldon und Howard wetten, von Howard lateinisch Gryllus assimilis genannt, das ist allerdings die Bezeichnung für die Steppengrille. Die lateinische Bezeichnung der Feldgrille lautet Gryllus campestris. 178 The Big Bang Theory ª Im Vereinigten Königreich stieg durch den Einfluss der Fernsehserie die Anzahl an Physikstudenten im Jahr 2010 um mehr als 17 %. Außerdem stieg der Anteil der Abiturabschlüsse mit dem Kurs Physik auf 28 %.[17] • In Folge 1x07 spricht Raj, ohne dass er Alkohol getrunken hat, während Penny im selben Raum ist. • Johnny Galecki und Kaley Cuoco waren auch im wahren Leben eine Zeit lang ein Paar. Gegenüber der Öffentlichkeit hielten Kaley und Johnny die Beziehung geheim – erst nach der Trennung 2010 verrieten die beiden, dass sie zwei Jahre lang zusammen waren.[18] • In Folge 4x01 errechnet Sheldon für Pennys bisherige Liebhaber 30,69, obwohl das Ergebnis 30,96 sein muss (172⋅0,18). DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen Vereinigte Staaten • • • • • • Staffel 1 erschien am 2. September 2008 Staffel 2 erschien am 15. September 2009 Staffel 3 erschien am 14. September 2010 Staffel 4 erschien am 13. September 2011 Staffel 5 erschien am 11. September 2012 Staffel 6 erschien am 10. September 2013 Großbritannien • • • • • • Staffel 1 erschien am 12. Januar 2009 Staffel 2 erschien am 19. Oktober 2009 Staffel 3 erschien am 27. September 2010 Staffel 4 erschien am 26. September 2011 Staffel 5 erschien am 3. September 2012 Staffel 6 erschien am 2. September 2013 Deutschland • • • • • • Staffel 1 erschien am 16. April 2010 Staffel 2 erschien am 24. September 2010 Staffel 3 erschien am 7. Oktober 2011 Staffel 4 erschien am 13. April 2012 Staffel 5 erschien am 14. Dezember 2012 Staffel 6 erschien am 22. November 2013 Die bisher veröffentlichten sechs Staffeln sind sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray erhältlich. Literatur • Amy Rickman: The Big Bang Theory von A bis Z. Der inoffizielle Guide zur Fernsehserie. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2012, ISBN 978-3-86265-133-7. • Andreas Arimont: The Big Bang Theory entschlüsselt. Das inoffizielle Handbuch zur Fernsehserie: Staffel 1 bis 3. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2013, ISBN 978-1-4905-9986-1. • Andreas Hock: Die Big Bang Universität. Der ultralustige, hyperintelligente und inoffizielle Aufnahmetest für die nerdigste WG aller Zeiten. riva, München 2013, ISBN 978-3-86883-303-4. 179 The Big Bang Theory Einzelnachweise [1] [2] [3] [4] [5] Staffel 3, Episode 6 http:/ / itunes. apple. com/ ca/ album/ big-bang-theory-theme-single/ id397826548 http:/ / www. fernsehserien. de/ the-big-bang-theory/ sendetermine/ orf1/ -3 http:/ / www. wunschliste. de/ 11269 John Jurgensen: A Nerdy Comedy's Winning Formula (http:/ / online. wsj. com/ article/ SB122904206389400209. html), The Wallstreet Journal, 12. Dezember 2008 [6] Rebecca Milzoff: Six Physicists Walk Into a Room… (http:/ / nymag. com/ guides/ fallpreview/ 2007/ television/ 36554/ ), New York Magazine, 24. August 2007 [7] Jennifer Ouellette: The Big Bang Theory (http:/ / www. symmetrymagazine. org/ cms/ ?pid=1000595), Symmetry Magazine, Januar/Februar 2008 [8] Andrew Zimmerman Jones: The Big Bang Theory – The Television Show (http:/ / physics. about. com/ b/ 2008/ 01/ 13/ the-big-bang-theory-the-television-show. htm), About.com, 13. Januar 2008 [9] Phil Plait: The Big Bang Theory, back on the air (http:/ / blogs. discovermagazine. com/ badastronomy/ 2008/ 11/ 17/ the-big-bang-theory-back-on-the-air/ ), Discover, 17. November 2008 [10] Jennifer Ouellette: Prime Time Science (http:/ / twistedphysics. typepad. com/ cocktail_party_physics/ 2008/ 09/ prime-time-scie. html), Cocktail Party Physics, 28. September 2008 [11] Natalie Angier: In ‘Geek Chic’ and Obama, New Hope for Lifting Women in Science (http:/ / www. nytimes. com/ 2009/ 01/ 20/ science/ 20angier. html), The New York Times, 19. Januar 2009 [12] Heather Mac Donald: The Times’s Weak-Willed Women (http:/ / www. city-journal. org/ 2009/ eon0128hm. html), City Journal, 28. Januar 2009 [13] ­®¯°± ²°³´µ ¶·¸ ¹º»¸¼½¾·»¿ À´Á°º»³·Â (http:/ / motls. blogspot. com/ 2009/ 01/ friendship-algorithm. html), The Reference Frame, 20. Januar 2009 [14] Paul Collins: Must-Geek TV – Is the world ready for an Asperger’s sitcom? (http:/ / www. slate. com/ articles/ arts/ television/ 2009/ 02/ mustgeek_tv. html), Slate, 6. Februar 2009 [15] http:/ / www. peopleschoice. com/ pca/ awards/ nominees/ [16] The Big Bang Theory, la fórmula perfecta del humor (http:/ / vos. lavoz. com. ar/ content/ la-formula-perfecta-del-humor-0) in: La Voz del Interior vom 31. Oktober 2010 (spanisch) [17] http:/ / www. guardian. co. uk/ education/ 2011/ nov/ 06/ big-bang-theory-physics-boom [18] Hudson Morgan: Justify Her Love (http:/ / cbswatchmagazine. com/ blog/ 2010/ 09/ 28/ justify-her-love/ ) (englisch), CBS Watch Magazine vom 28. September 2010, abgerufen am 18. Dezember 2013 Weblinks à The Big Bang Theory on CBS.com (http://www.cbs.com/primetime/big_bang_theory/) (englisch) à The Big Bang Theory (http://www.imdb.com/title/tt0898266/) in der Internet Movie Database (englisch) ÄÅÆÇÈÉÊËÌ ÍÎËÆÏÐÑ GND: 7850552-5 (http:/ / d-nb. info/ gnd/ 7850552-5) | LCCN: no2010180132 (http:/ / lccn. loc. gov/no2010180132) | VIAF: 184185822 (http://viaf.org/viaf/184185822/) 180 Zwölf-Schritte-Programm Zwölf-Schritte-Programm Das Zwölf-Schritte-Programm ist das spirituelle Programm der Anonymen Alkoholiker (AA), das Alkoholikern zur Abstinenz vom Alkohol und zu einem neuen Lebensstil verhelfen soll. Das Programm wurde in den 1930er Jahren von den Alkoholikern William Griffith Wilson und Robert Holbrook Smith basierend auf ihren eigenen Alkoholmissbrauchserfahrungen entwickelt und im Buch Alcoholics Anonymous festgehalten und erläutert. Zielgruppen waren sowohl Alkoholiker als auch Ärzte, Therapeuten und Vertreter religiöser Gruppen, die Trunksüchtigen helfen wollten. Zwölf-Schritte-Gruppen, Anonyme Gruppen oder A-Gruppen sind Selbsthilfegruppen, die sich nach dem Zwölf-Schritte-Programm richten. Nach dem Vorbild der Anonymen Alkoholiker haben sich auch Gruppen zu anderen Problemen gebildet und das Programm inhaltlich entsprechend angepasst. Die Anonymen Programme oder A-Programme tragen in ihren Namen das Wort „Anonym“ (Betroffenengruppen) oder „Anon“ (Angehörigengruppen). Die Zwölf Schritte Mitgliedern in Zwölf-Schritte-Gruppen wird empfohlen, auf freiwilliger Basis die Zwölf Schritte durchzuarbeiten, eine Bedingung für die Teilnahme an den Treffen ist das nicht. Die Zwölf Schritte sind im Originalwortlaut urheberrechtlich geschützt, deshalb kann Wikipedia nur eine textliche Abwandlung veröffentlichen. Der Originalwortlaut der Schritte eins bis neun ist in der Vergangenheitsform, die Schritte zehn bis zwölf in der Gegenwartsform geschrieben, und wurde von den Urhebern als rückblickender Leitfaden ihrer eigenen Genesung/Gesundung verfasst. Es folgt eine sinngemäße Abwandlung des Textes des Zwölf-Schritte-Programmes, wie er in den Zwölf-Schritte-Gruppen genutzt wird. Der Wortlaut unterscheidet sich häufig bei den einzelnen Gruppen (siehe beispielsweise AA, NA, OA oder EA). 1. Anerkennen, dass man seinem eigenen Problem gegenüber machtlos ist. Das können beispielsweise Substanzabhängigkeit oder, je nach Thematik der Gruppe, auch andere Problematiken sein. Zugeben, dass man sein „tägliches Leben“ nicht mehr bewältigen kann. 2. Zum Glauben kommen, dass nur eine Macht, die größer als man selbst ist, die eigene geistige Gesundheit wiederherstellen kann 3. Den Entschluss fassen, seinen Willen und sein Leben der Sorge Gottes, wie ihn jeder für sich versteht, anzuvertrauen 4. Eine gründliche und furchtlose Inventur von sich selbst machen 5. Vor sich selbst und einem anderen Menschen gegenüber sein begangenes Fehlverhalten eingestehen 6. Die Bereitschaft, Verhaltensweisen, die das Leben behindern, von Gott entfernen zu lassen 7. Demütig darum bitten, dass Gott sämtliche persönliche „chronische das Leben behindernde Verhaltensweisen“ beseitigt 8. Auflistung aller Personen, denen man Unrecht getan und Schaden zugefügt hat und die Bereitschaft und den Willen zur Wiedergutmachung entwickeln 9. Wo immer möglich, die Menschen entschädigen, außer, wenn sie oder andere dadurch verletzt würden 10. Die „Innere Inventur“ fortsetzen und zugeben, wenn man im Unrecht ist 11. Durch „Gebet und Besinnung“ versuchen (bzw. die Verbindung suchen), eine tiefe bewusste Beziehung zu Gott, wie ihn jeder für sich selbst versteht, zu verbessern und um die Erkenntnis beten, seinen Willen zu sehen und die Kraft, ihn umzusetzen 12. Nach der nun erfahrenen „spirituellen Erweckung“ versuchen, die Botschaft (wie der Einzelne die Schritte für sich genutzt hat und weiter danach lebt) an andere Betroffene weiterzugeben und seinen Alltag nach den 181 Zwölf-Schritte-Programm 182 Grundsätzen der jeweiligen Zwölf-Schritte-Gruppe auszurichten. Zwölf-Schritte-Gruppen Verbreitung Die überwiegende Mehrzahl der Zwölf-Schritte-Gruppen beschäftigt sich mit Drogenabhängigkeit. Es treffen sich in über 180 Ländern mehr als 100.000 Anonyme-Alkoholiker-Gruppen, 61.000 Narcotics-Anonymous-Gruppen, 550 Nicotine-Anonymous-Gruppen. Dazu kommen noch über 24.000 Al-Anon-Familiengruppen für Angehörige von Alkoholikern sowie 1.800 Alateen-Gruppen.[1] Die geografische Verteilung häuft sich im Ursprungsland USA. Mit anderen Themen beschäftigen sich weltweit mehr als 1200 EA-Gruppen, 500 CoDA-Gruppen und eine Vielzahl kleinerer Zwölf-Schritte-Programme. Wikipedia englisch Thema AA Anonyme Alkoholiker Alcoholics Anonymous Alkoholismus AAS Anonyme Arbeitssüchtige Workaholics Anonymous (WA) Arbeitssucht Al-Anon Al-Anon Al-Anon Angehörige und Freunde von Alkoholikern Alateen Alateen Alateen Kinder und Jugendliche von Alkoholikern AM Anonyme Messies Clutterers Anonymous (CLA) Unordnung, Desorganisation und/oder Anhäufung von wertlosem Krempel (Messie-Syndrom) A.R.T.S Anonyme Künstler A.R.T.S. Anonymous schöpferisches Potential zu verwirklichen AS Anonyme Sexaholiker Sexaholics Anonymous (SA) Sexsucht BA Anonyme Borderliner Borderliners Anonymous Borderline-Persönlichkeitsstörung, Menschen mit einer frühen Störung CA Cocaine Anonymous Cocaine Anonymous [2] Abhängigkeit oder schädlicher Gebrauch von Kokain Anonyme Co-Abhängige Co-Dependents Anonymous Co-Abhängigkeit DA Anonyme Schuldner Debtors Anonymous Vermeidung ungedeckter Schulden EA Emotions Anonymous Emotions Anonymous emotionale, psychische und soziale Störungen EKS Erwachsene Kinder von suchtkranken Eltern und Erziehern Adult Children of Alcoholics (ACA) Erwachsene Kinder von suchtkranken Eltern und Erziehern FA Anonyme Esssüchtige in Genesung Food Addicts In Recovery Anonymous Überessen, Bulimie, Magersucht, Esszwänge GA Anonyme Spieler Gamblers Anonymous Spielsucht GamAnon Angehörige und Freunde von Spielern CoDA GamAnon Angehörige Anonymer Spieler ISA ANONYME INZESTÜBERLEBENDE INCEST SURVIVORS ANONYMOUS Inzestüberlebende und Pro-Überlebende NA Narcotics Anonymous Narcotics Anonymous illegale und legale stoffliche Drogen (auch Medikamente und Alkohol) Narcotics Anonymous Familiengruppe Angehörige und Freunde von Abhängigen (Alkohol, Drogen etc.) Anonyme Nikotiniker Nicotine Anonymous Nikotinsucht Overeaters Anonymous Overeaters Anonymous Essstörungen Nar-Anon Nar-Anon NicA OA Zwölf-Schritte-Programm 183 RCA Anonyme Paare in Genesung Recovering Couples Anonymous Genesung für Paare, gemeinsame Wiederherstellung einer gestörten Beziehung SAA Anonyme Sexsüchtige Sex Addicts Anonymous Sexsucht S-Anon S-Anon Angehörige von Sex-Süchtigen SCA Anonyme sexuell Zwanghafte Sexual Compulsives Anonymous Sexsucht, sexuelle Zwanghaftigkeit SIA Anonyme Inzestüberlebende Survivor of Incest Anonymous Auswirkungen von sexuellem Missbrauch SLAA Anonyme Sex- und Liebessüchtige Sex and Love Addicts Anonymous Sexsucht, Sucht nach zerstörerischen Beziehungen oder Sucht nach Flucht in romantische Phantasien OLGA Anonyme Online Spieler Anonyme Online Süchtige Online Gamers Anonymous Online Spielsucht Online Sucht Internet Sucht Computer Sucht Cluttererer Anonymous Anonyme Clutterer Cluttern bedeutet Horten Ansammeln = Sammelsucht Unordnungssucht S-Anon CLA Eine Besonderheit von Zwölf-Schritte-Gruppen ist ihre Inklusivität. Grundsätzlich stehen sie jedem offen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Nationalität, Sprache, Glaubenszugehörigkeit oder Rasse. Die einzige Voraussetzung für die Gruppenzugehörigkeit wird in der 3. Tradition der jeweiligen Gruppe festgelegt. Es gibt keine formalen Eintritts- oder Austrittskriterien. Mitglied ist, wer an den Treffen teilnimmt und sich zugehörig fühlt. Eine weitere Besonderheit der Anonymen Gruppen ist das Anonymitätsprinzip. Die Teilnehmer bleiben untereinander anonym, sie nennen nur ihre Vornamen. Die Identität wird nicht geprüft, es werden keine Mitgliederverzeichnisse oder Anwesenheitslisten geführt. Außerdem ist auch im Außenkontakt Vertraulichkeit über die Inhalte und Teilnehmer der Treffen zu wahren. So können Betroffene in Versammlungen offen über ihre Probleme sprechen, ohne spätere Bloßstellungen in der Öffentlichkeit befürchten zu müssen. Auch für die Gruppe selbst ist die Anonymität ein Schutz. Dies schützt sie vor Schädigung ihres Ansehens, insbesondere wenn prominente Mitglieder auffällig werden. Zusammenkünfte/Sitzungen/Treffen Die Gruppen dienen der Selbsthilfe. Alkoholiker helfen Alkoholikern, Angehörige Angehörigen. Sie treffen sich regelmäßig, meist wöchentlich zu gemeinsamen Zusammenkünften, in den Gruppen werden diese Treffen als Meetings bezeichnet. Es bleibt jedem Teilnehmer überlassen, ob und wie häufig er die Treffen besucht. Die Treffen werden ausschließlich von den Betroffenen selbst organisiert. Ein Chair (von engl. chair person, Vorsitzender) moderiert. Dieser Dienst wird entweder durch Wahl oder nach Rotationsprinzip besetzt und kann von jedem Teilnehmer übernommen werden. Weder der Chair noch andere Dienste haben eine hierarchische Sonderstellung. Es gibt kein Therapeuten-Klienten-Verhältnis. Viele Teilnehmer suchen sich aber einen erfahrenen Sponsor. Dieser sollte schon längere Zeit „trocken“ sein, viel Erfahrung mit dem Programm haben und insbesondere in Notlagen (wie akutem Suchtdruck) erreichbar sein. An geschlossenen Treffen nehmen nur direkt Betroffene teil. Offene Treffen beziehen auch Angehörige ein. Manche Gruppen veranstalten auch öffentliche Informationstreffen. Die Gruppen bestimmen den Ablauf der Gruppentreffen selbst. Der typische Ablauf enthält folgende Elemente: Vorstellungsrunde („Ich heiße Bill, ich bin Alkoholiker.“ – „Hi, Bill!“); Vorlesen von Präambel, Zwölf Schritten und Zwölf Traditionen; gemeinsames Sprechen des Gelassenheitsgebets. Häufig werden auch Texte aus der Literatur vorgelesen. Je nach Gruppe kommen weitere Elemente hinzu. Den größten Raum bei den Treffen nimmt das „Teilen von Erfahrung, Kraft und Hoffnung“ ein. Die Teilnehmer sprechen über ihre Erfahrungen. Sie können frei über alles sprechen, was sie bewegt. Die anderen Teilnehmer dürfen - Zwölf-Schritte-Programm weder Feedback noch ungefragte Ratschläge geben. Manche Gruppen begrenzen die Redezeit und haben weitere Regeln, um einen konstruktiven Meetingablauf zu gewährleisten. Literatur Literatur spielt bei den Zwölf-Schritte-Gruppen eine wichtige Rolle. Den Kern bilden die „Zwölf Schritte“ und „Zwölf Traditionen“, entweder in der ursprünglichen Fassung der AA oder in einer angepassten Variante, die alle Bezüge auf „Alkohol“ und „Alkoholismus“ durch das entsprechende Gruppenthema ersetzt. Fast alle Gemeinschaften fassen ihr Programm in einer kurzen „Präambel“ zusammen. Neben den AA selbst verwenden auch viele abgeleitete Zwölf-Schritte-Gruppen das „Blaue Buch“ (engl. Originaltitel Alcoholics Anonymous, umgangssprachlich Big Book genannt) der AA. Es enthält die Zwölf Schritte, Zwölf Traditionen, Zwölf Versprechen, einige Slogans, die Gründungsgeschichte der AA und zahlreiche Lebensgeschichten. Einige Gemeinschaften haben diesem Vorbild entsprechende eigene Bücher herausgebracht, etwa „Basic Text“ (NA), „Al-Anon Familiengruppen“ (Al-Anon) oder das „CoDA Buch“ (CoDA). Die meisten Gemeinschaften geben zahlreiche weitere Literatur heraus, wie Informationsbroschüren, Meditationsbücher, Lebensgeschichten. Diese werden für Öffentlichkeitsarbeit, Selbststudium und auch während der Meetings genutzt. Die meisten Gruppen legen Wert darauf, dass sie nur „konferenzgeprüfte“ Literatur verwenden. Neue Literatur muss bei überregionalen Konferenzen von einer Mehrheit angenommen worden sein. Außerdem wird nur selbstverfasste Literatur genutzt, da Zwölf-Schritte-Gruppen von externen Einrichtungen, wie einzelnen Autoren oder Institutionen unabhängig bleiben wollen (6. Tradition). Spiritualität Das Zwölf-Schritte-Programm ist nach dem Selbstverständnis der Gründer ein spirituelles Programm. Dass Spiritualität für manche Alkoholiker die letzte Rettung sein kann, fasste der Psychiater C. G. Jung 1961 in einem Brief an den Mitgründer der AA Bill W. mit dem Wortspiel „spiritus contra spiritum“ (lat. „Geist gegen Weingeist“) zusammen.[3] Zwölf Schritte Die Zwölf Schritte sind in der Vergangenheitsform geschrieben, weil sie Erfahrungen dokumentieren. Sie zeichnen den Weg nach, der bei den Berichtenden zu spirituellem Erwachen und Genesung führte. Die Arbeit in den Schritten ist eine Empfehlung. Es wird aber in der Literatur klar darauf hingewiesen, dass eine „Genesung, die nicht nur die Symptome bekämpft“, ohne das „Leben in den Schritten“ kaum möglich ist. Sie ist keine Bedingung für die Mitgliedschaft. Die Teilnahme an Meetings steht auch Menschen offen, die sich (noch) nicht nach den Schritten richten wollen. Im Prinzip gibt es nur eine geistige/ideelle Mitgliedschaft, für die sich die Person selbst entscheidet. Es widerspricht sich, „Mitglied“ in einer 12-Schritte-Gruppe sein zu wollen und den Inhalt der Schritte kategorisch abzulehnen. Bei einer anfänglichen Ablehnung der Schritte kommt es oft zur Akzeptanz im Laufe der Zeit. 184 Zwölf-Schritte-Programm 185 Organisation Die Zwölf-Schritte-Gemeinschaften sind basisdemokratisch organisierte Graswurzelbewegungen. Der Aufbau richtet sich nach den Zwölf Traditionen und zwölf Konzepten. Gruppe Organisatorische Grundlage sind die einzelnen Gruppen. Neue Gruppen können jederzeit gegründet werden. Wenn sich zwei oder drei Personen über ihre Genesung unterhalten, können sie sich A-Gruppe nennen, vorausgesetzt, dass sie als Gruppe keine andere Bindung eingehen (3. Tradition). In ihren eigenen Angelegenheiten sind die Gruppen selbstständig und nur ihrem Gruppengewissen gegenüber verantwortlich (2. und 4. Tradition), solange die Angelegenheit nicht andere Gruppen oder die Gemeinschaft als Ganzes betreffen. Die Gruppen sind finanziell unabhängig. Sie finanzieren sich ausschließlich über die Spenden ihrer Mitglieder. Es werden keine Gelder von Außen angenommen, um nicht in Abhängigkeiten zu geraten (7. Tradition). Die Gruppen sind auch unabhängig von Religionen, Sekten, Parteien usw. Intergruppe Alle Angelegenheiten, die andere Gruppen betreffen, sollten mit diesen gemeinsam beraten werden. Diese Beratungen finden gelegentlich auf gemeinsamen Zusammenkünften aller Beteiligten, meist aber durch Gruppenvertreter in Intergruppen-Komitees statt. Diese werden je nach Bedarf auf Stadt-, Bezirks-, Staats-, nationaler und internationaler Ebene eingerichtet. Die Gruppensprecher werden von den Gruppenmitgliedern gewählt. Sie haben keine Entscheidungsbefugnisse gegenüber der Gruppe. Ihre Aufgabe ist lediglich, den Willen der Gruppe nach außen zu vertreten. Nach Möglichkeit werden Beschlüsse im Konsens gefasst. Nur in Ausnahmefällen werden Mehrheitsbeschlüsse gefasst, um die manchmal Jahre dauernden Konsensfindungsprozesse abzukürzen. Kein Intergruppen-Dienstinhaber hat irgendeinem Mitglied gegenüber Macht oder Weisungsbefugnis. Alle Ausschüsse können ihren Mitgliedern lediglich Empfehlungen aussprechen. Verein Die einzelnen Gruppen haben keine rechtliche Struktur. Sie sind ein formloser Zusammenschluss von Menschen, die an den Meetings teilnehmen. Die Teilnehmer bleiben anonym. Für überregionale Arbeit, wie die Bereitstellung von Literatur und den Abschluss von Verträgen, ist dagegen eine juristische Person von Vorteil. Zu diesem Zweck haben einige Zwölf-Schritte-Gemeinschaften eingetragene Vereine gegründet. Die Aktiven werden in den Jahresversammlungen der Intergruppen gewählt. Dann werden sie durch eine zweite Wahl in den Verein aufgenommen. Mit diesem Schritt verlieren die Mitglieder ihre Anonymität. Nach Außen erscheinen sie als „Angehörige von Betroffenen“. Laut Satzung haben die Vereine die Interessen ihrer jeweiligen Zwölf-Schritte-Gruppe zu vertreten. Formal ist die Jahresversammlung dem Verein nicht weisungsbefugt.[4] Schematische Darstellung der Organisations-Struktur von Zwölf-Schritte-Gruppen Zwölf-Schritte-Programm Gemeinsamer Dienstausschuss Die Integrität der Gemeinschaft als ganzes stellt der Gemeinsame Dienstausschuss der jeweiligen Programme sicher. Er koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit der gesamten Gemeinschaft. Eine Sonderstellung hat dabei Alcoholics Anonymous World Services, Inc. als Inhaber des Urheberrechts an den Zwölf Schritten. Weitere „Zwölf-Schritte“-Einrichtungen Kliniken Es gibt psychosomatische Fachkliniken, deren Therapie das Zwölf-Schritte-Programm als heilenden Prozess für Süchtige akzeptiert und respektiert. Im Bad Herrenalber Modell von Dr. Walther H. Lechler bildet es die geistige und spirituelle Grundlage des therapeutischen Prozesses. Viele Patienten nennen diese Kliniken vereinfachend „Zwölf-Schritte-Kliniken“, zur Abgrenzung von anderen Therapiekonzepten. Da Zwölf-Schritte-Gruppen außenstehende Einrichtungen weder gutheißen (6. Tradition), noch von ihnen finanzielle Unterstützung annehmen (7. Tradition) können, sind Kliniken und Gruppen organisatorisch getrennt. In der Praxis stellen solche Kliniken Räume für Meetings bereit und empfehlen zusätzlich die längerfristige Teilnahme an Zwölf-Schritte-Gruppen im Rahmen der Nachsorge. Aufenthalte in den sogenannten Zwölf-Schritte-Kliniken werden meist von den gesetzlichen Krankenkassen oder Rentenversicherungsträgern bezahlt. Alle Zwölf-Schritte-Kliniken befinden sich in privater Trägerschaft. Aus diesem Grund erhalten privatversicherte Personen und Selbstzahler -je nach individuellem Vertragsverhältnis- in diesen Kliniken zusätzliche Therapien und Leistungen, die deutlich von den gesetzlichen Leistungen abweichen. Selbsthilfegruppen Es gibt weitere Selbsthilfegruppen und Organisationen, die Teile des Zwölf-Schritte-Programms oder der Organisationsstruktur übernehmen. Einige beziehen sich direkt auf die Zwölf Schritte der AA, manchmal deuten nur der Name oder einzelne Begrifflichkeiten eine mutmaßliche Nähe zu den AA an. Zwölf-Schritte-Gruppen im engeren Sinne orientieren sich an den Zwölf Schritten und den Zwölf Traditionen der AA, sie ändern an diesen Texten nur das jeweilige Problem und sie beachten das Copyright des Alcoholics Anonymous World Services, Inc. an den Texten. Synanon und Narconon haben, trotz der Endsilbe „-non“ im Namen, keine Verbindung mit dem Zwölf-Schritte-Programm, weder inhaltlich noch organisatorisch. Die Endlich-Leben-Gruppen verwenden die Zwölf Schritte, ergänzen und verändern sie aber im christlichen Sinne. Organisatorisch sind sie an Kirchengemeinden gebunden, hier ist mit dem Begriff Gott klar der christliche Gott gemeint. Recovery Anonymous übernimmt die Zwölf Schritte und Traditionen, verwendet die ursprüngliche, christlich orientierte Literatur der AA-Gründer, von der sich diese später distanzierten, und ergänzt sie um detaillierte Leitfäden zur Meetingorganisation. 186 Zwölf-Schritte-Programm Kritik Monopolisierung In den USA, und zunehmend auch in Deutschland, wird das Zwölf-Schritte-Programm als wichtigste, oft einzige, Selbsthilfegruppe für Abhängige und ihre Angehörige empfohlen. Dieser Umstand ist vor allem auf individuelle Entscheidungen derjenigen zurückzuführen, die die Empfehlung aussprechen (z. B. Ärzte und Psychologen). Zwangsteilnahme Gegen den Grundgedanken der freiwilligen Teilnahme an Meetings steht, wenn jemand aufgrund externen Drucks gegen seinen Willen an Meetings teilnimmt, z. B als gerichtliche Auflage. Viele Gefängnisinsassen bekommen Freigang für die Teilnahme an Zwölf-Schritte-Meetings. Es gibt Meetings, die Zwangsteilnehmern die geforderten Teilnahmenachweise ausstellen. Religiöses Wesen Das New Yorker Berufungsgericht hat 1996 im Fall „Griffin v. Coughlin“ letztinstanzlich festgestellt, dass „Angehörigkeit bei der Gemeinschaft der AA eine Beteiligung an religiösen Handlungen und religiöser Missionierung mit sich bringt.“[5] Wirksamkeit • Die medizinische Wirksamkeit des Zwölf-Schritte-Programms bei der Genesung von Suchtkrankheiten ist schwer zu belegen. Das liegt auch an der Anonymität, die bewirkt, dass keine Mitgliederlisten geführt werden und so langfristige, wissenschaftliche Untersuchungen erschwert werden. Unabhängige, wissenschaftlich tragfähige Untersuchungen sind rar.[6] • Nach Praschniker zeigt die empirische Untersuchung, dass die Depressivität mit Zunahme der Verweildauer in einer Zwölf-Schritte-Gruppe abnimmt.[7] Alternativen Zitat aus einer kritischen Schrift über die Anonymen Alkoholiker der Bundesvereinigung für Gesundheit e. V.: „Die schwachen Ergebnisse verschiedener Therapierichtungen legen nahe, dass die Alternative zu AA nicht unbedingt professionelle Therapie sein muss. Zur Überwindung von Alkoholproblemen ist wahrscheinlich soziale Unterstützung durch Gleichgesinnte hilfreich. Grundsätzlich hat sich das Konzept von Selbsthilfegruppen durchaus bewährt, nur brauchen diese nicht notwendigerweise auf den spirituellen Prinzipien von Alcoholics Anonymous beruhen.'“ Es gibt viele andere Selbsthilfegruppen, die nicht nach dem Zwölf-Schritte-Programm arbeiten. Es gibt zahlreiche Selbsthilfeangebote für viele verschiedene Krankheiten und Problembereiche mit den unterschiedlichsten inhaltlichen Ausrichtungen und Methoden. Qualifizierte therapeutische und soziale Hilfen gibt es für alle Themen, zu denen es auch Zwölf-Schritte-Gruppen gibt. Anlaufstellen sind etwa Ärzte, Psychotherapeuten, Wohlfahrtsverbände und Selbsthilfekontaktstellen. Es gibt auch Selbsthilfegruppen und Genesungsprogramme, die sich eindeutig zu einer bestimmten religiösen Tradition oder Weltanschauung bekennen. Weitere Selbsthilfegruppen: Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, Kreuzbund, Guttempler, Blaues Kreuz 187 Zwölf-Schritte-Programm Literatur Intern • • • • • Das Blaue Buch Präambel der AA – online: deutsch [8] englisch [9] Zwölf Schritte der AA – online: deutsch [10] englisch [11] Zwölf Traditionen der AA – online: deutsch [12] englisch [13] William Griffith Wilson (Übersetzung von Marga Klay): Bill W. - meine ersten 40 Jahre. Autobiografie des Mitbegründers der Anonymen Alkoholiker, Santiago-Verlag Goch 2003, ISBN 3-937212-00-0. • Stephanie S. Covington: „Frauen und das Zwölf-Schritte-Programm (Textbuch)“ Santiago Verlag, 2006, ISBN 978-3-937212-09-8 • Stephanie S. Covington: „Frauen und das Zwölf-Schritte-Programm (Arbeitsbuch)“ Santiago Verlag, 2006, ISBN 978-3-937212-10-4 Extern • Hans Praschniker: Soziodemografischer Hintergrund, Alkoholismuskarriere, Abstinenzdauer, Selbstbild und Persönlichkeit von genesenden Alkoholikern: Eine Erkundungsstudie an Anonymen Alkoholikern. Dissertation, Universität Graz, 1984. Praschniker Abstracts [35] • Peter Daum: Eine kritische Auseinandersetzung mit den Alcoholics Anonymous [14] Diplomarbeit, Berlin 1990/1997. • The Orange Papers [15] (engl.) Kritische Untersuchung der Wurzeln und Entstehungsgeschichte der Anonymen Alkoholiker • Mel Ash: Das Zen der Gesundung. Spirituelle und therapeutische Techniken auf dem Weg von Abhängigkeit zur Freiheit. Kapitel: Eine Interpretation der Zwölf Schritte, Seite 101-147, Originalausgabe: The Zen of Recovery 1993, Aus dem Amerikanischen von Malte Heim, Knaur München 1997, ISBN 3-426-86047-3. • Simone Bell-D'Avis: Hilft Gott gegen Sucht? Eine fundamentaltheologische Grundlegung der Suchtseelsorge . LIT, Münster 2004, ISBN 3-8258-8812-6. Weblinks • • • • • • • • • • Anonyme Alkoholiker im deutschsprachigen Raum [16] Alcoholics Anonymous World Services, Inc. [17] (englisch) Al-Anon Familiengruppen [18] (deutsch) Narcotics Anonymous [19] (deutschsprachige Region) Angehörigengruppe der Narcotics Anonymous [20] (deutschsprachige Region) Narcotics Anonymous World Services [21] (englisch) Anonyme Sex- und Liebessüchtige [22] (deutschsprachige S. L. A. A. e. V.) Sex and Love Addicts Anonymous [23] (englisch) Recovering Couples Anonymous Deutschland [24] Sexual Compulsives Anonymous [25] (englisch) 188 Zwölf-Schritte-Programm Einzelnachweise [1] [2] [3] [4] [5] http:/ / www. al-anon. de/ grund/ http:/ / www. ca-deutschland. de/ index. asp http:/ / www. barefootsworld. net/ jungletter. html http:/ / emotionsanonymous. de/ service/ ea-struktur. html „adherence to the AA fellowship entails engagement in religious activity and religious proselytization“ - Urteil „Griffin vs. Coughlin“, New York Court of Appeals, 11. Juni 1996 ( online (http:/ / www. law. cornell. edu/ nyctap/ I96_0137. htm)) [6] Beate Robertz-Grossmann, Sigrid Droste: Die Anonymen Alkoholiker - Eine Literaturanalyse des Programms einer Selbsthilfegruppe für alkoholkranke Menschen. 2003, Bundesvereinigung für Gesundheit e. V. ( pdf (http:/ / www. bvgesundheit. de/ pdf/ AnonymeAlkoholiker. pdf)) [7] Hans Praschniker: Soziodemografischer Hintergrund, Alkoholismuskarriere, Abstinenzdauer, Selbstbild und Persönlichkeit von genesenden Alkoholikern: Eine Erkundungsstudie an Anonymen Alkoholikern. Dissertation, Universität Graz, 1984. [8] http:/ / www. anonymealkoholiker. de/ content/ 01horiz/ 01prae. php [9] http:/ / www. alcoholics-anonymous. org/ en_services_for_members. cfm?PageID=98& SubPage=109 [10] http:/ / www. anonymealkoholiker. de/ content/ 01horiz/ 01schri. php [11] http:/ / www. alcoholics-anonymous. org/ en_services_for_members. cfm?PageID=98& SubPage=117 [12] http:/ / www. anonymealkoholiker. de/ content/ 01horiz/ 01trad. php [13] http:/ / www. alcoholics-anonymous. org/ en_services_for_members. cfm?PageID=98& SubPage=116 [14] http:/ / www. ash-berlin. eu/ user/ gator/ aa/ index. html [15] http:/ / www. orange-papers. org [16] http:/ / www. anonyme-alkoholiker. de/ [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] http:/ / www. aa. org/ http:/ / www. al-anon. de/ http:/ / www. narcotics-anonymous. de/ http:/ / www. naranon. de/ http:/ / www. na. org/ http:/ / www. slaa. de/ http:/ / www. slaafws. org/ http:/ / www. recovering-couples. de/ http:/ / www. sca-recovery. org 189 Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s) Quelle(n) und Bearbeiter des/der Artikel(s) Ò ÓÔÔÕÖÒ××ØÙÚÛÜÝÜÕÙØÜÞÚßàá×Û×ÜâØÙãÚÕÓÕäßåØÜØæçèéçéêëìí Computerspielabhängigkeit Quelle Bearbeiter: A.Savin, AHZ, Aka, Alnilam, Ambross07, Andante, Andy king50, Bajbi, Bihlerin, BuschBohne, Carol.Christiansen, Cheesehead, Cheppers72, Cherubino, Chewbacca2205, Chika-chaaan, Christian aus Neumünster, Christian2003, Coatilex, Cologinux, Controlling, Daniel Brendan Carroll, Dansker, DasFliewatüüt, Der.Traeumer, DerHexer, Dha, Diba, Didym, Dosenfant, Dotox, Emeldir, EssexGirl, Euphoriceyes, Exoport, Feliz, Fish-guts, Grey Geezer, Hahnenkleer, Halbarath, Helfmann, Hen- Nes- Quick red novA trod, Hephaion, HexaChord, HilberTraum, Horst Gräbner, Howwi, Hybridbus, Hydro, Inkowik, Invisigoth67, Irgendjemandweiteres, Itti, Jandreher, Jivee Blau, Jopromi, KaiMeier, Kaisersoft, Kulac, Kungfuman, LZ6387, LachendesKnie, Laolaknighty, Linke Schamlippe, Lukas²³, MadProfessor42, Markobr, Marmor333, Martin Bahmann, Martin1978, Nameless23, Natsu83, Ne discere cessa!, O.Koslowski, Observer22, Ot, PMFarin, Pasleim, Peter200, Pittimann, Polarlys, Polemos, PtM, Q'Alex, Qafgbxvghnx, Rabax63, Randolph33, Redf0x, Regi51, Renekaemmerer, Rettet den Sonnabend, Rolf H., Rolf berty, Schniggendiller, Scooter, Se4598, Small Axe, Spuk968, Stefanf74, Steinbeisser, Steinsplitter, Summ, Tapetis, Timk70, Tolentino, Totie, Twiknix, Umweltschützen, Update, Uwe Gille, Waithamai, Waldi66, Warfair, Widescreen, Wikifreund, Wnme, Xocolatl, YourEyesOnly, Zaphiro, 220 anonyme Bearbeitungen Pathologisches Spielen Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=130690564 Bearbeiter: 1971markus, 24-online, 24karamea, 3268zauber, 3dc, 69sin69, A.Savin, Adornix, Ahoerstemeier, Aka, Almeida, Alnilam, Alros002, Ambross07, An-d, Andante, AndreasFahrrad, Antiphon, Anton-kurt, Arma, Armin P., Astrofreund, Austriantraveler, Avoided, Baird's Tapir, BesondereUmstaende, Bildermaker, Blaubahn, Blaufisch, BuschBohne, Carol.Christiansen, Cholo Aleman, Chris818181, Christian2003, Claus Rüegg, Cologinux, Complex, Constantin Greubel, D, Dachris, Daniel 1992, DasFliewatüüt, Dave Holden, DavidDerGroße, Dein Freund der Baum, Delemon, Denis Barthel, Der.Traeumer, DerGraueWolf, DerHexer, Diba, Dietbett, Donalbein, Drahreg01, ESFP, Emergency doc, Engie, Exoport, Eynre, Fabian318, Felix Stember, Fladi, Fredo 93, Geist, der stets verneint, George moriarty, Geoyo, Gerbil, Ghettomaster, Giftmischer, Gilliamjf, GuentherZ, Gustav von Aschenbach, HaeB, Hagman, Halbarath, Hardenacke, HeinzRose, Herr von Quack und zu Bornhöft, HexaChord, Holmium, Horst Gräbner, Hoss, Howwi, Hubertl, Hybridbus, Hydro, Ilja Lorek, Inkowik, Inschanör, Invisigoth67, Itti, Jivee Blau, Jodo, Johann Gambolputty, Johnny Controletti, Joker.mg, Jreiners, JuliusBrutus, Jürgen Oetting, KOTK74, Kopfhausierer, Kungfuman, LZ6387, Lacrimus, Langec, Lefschetz, Leithian, Leuchtschnabelbeutelschabe, Logograph, Lueggu, Magnummandel, Manjel, Markus Bärlocher, Martin Bahmann, Martin-vogel, Martin1978, MatthiasFD, Max Plenert, Memoriam, Modzzak, Mutina, Nesshold, Neu1, Nexusstar, Nicolas17, Nikkis, Noddy93, NordNordWest, Novocasinos, Nud L. Suppe, O.Koslowski, OlDee, Otto559, PDD, Pansch, Pedolumanda, PeeCee, Peng, Peter200, Pilidis, Pittimann, Pokerfaeces, Polarlys, RacoonyRE, Randolph33, Ratatosk, Regi51, Revvar, Ri st, Robodoc, Roland Scheicher, Rolf H., Rolf berty, RolfS, RonMeier, Rxaxnxdxy, STBR, Schnirring, Scooter, Scooterman, Se4598, Semper, Sicherlich, Siehe-auch-Löscher, Sinn, Slartidan, Small Axe, Spielsuchthilfewien, Spuk968, Stefan64, Stefbuer, Steinbeisser, Stilfehler, Summ, THWZ, Tavok, Timk70, Tobias 39, Torwartfehler, TruebadiX, UHT, Ulrich.fuchs, Urfin7, Usien, Usquam, Uwe Gille, Van'Dhunter, VerarschtHochkant, WIKImaniac, Wahldresdner, Wangen, Warfair, Westiandi, Widescreen, Wiki Gh!, Wilske, Wo st 01, Wolfgang H., Wolfgang1018, Wurmkraut, Xocolatl, Yellowcard, You Lose, YourEyesOnly, Zib, ³²P, 367 anonyme Bearbeitungen Glücksspiel Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=129497466 Bearbeiter: .x, 1971markus, A.Savin, Aaaah, Adornix, Agathenon, Ahellwig, Ahoerstemeier, Aka, Andreas 06, AndreasPraefcke, Anonymous Verschwindibus Desperadus, Arno Matthias, Avoided, BJ Axel, Baumfreund-FFM, Benson.by, Bernhard55, Bib, Bierdimpfl, Bubo bubo, Bärski, Carolin, Casra, CedricBLN, CharlyK, Cherubino, Chris818181, César, Der.Traeumer, DerHexer, Diamond, Diba, Dinah, Diskriminierung, Dundak, Ebricca, Engie, Exodus7, Expvis, F2hg.amsterdam, Fgrassmann, Florian Adler, Frank A, Fräulein Hannelore, Färber, Gaeddal, Gene Regaad, Generator, Gerd Quedenbaum, Ghettomaster, Giftmischer, Gunnar Eberlein, Gustav von Aschenbach, HaeB, Haeuslermartin, Hafenbar, Hedele, Heiko, Heyyou, Hi-Lo, Hob Gadling, Howwi, Hozro, Hungchaka, Hydro, IRdW, Imzadi, Inkowik, Itti, Jed, Jergen, Jochen Weber, Jodo, Kaaaaal, Katach, Kku, Klapper, Klaus62, Kleinstaatler, Krawi, Kriddl, Kriegslüsterner, Kurt Jansson, LIU, LKD, Lambada, Laufbahn, Laura22, Lefschetz, Leonard Vertighel, Libelle63, Liberaler Humanist, Lucky Dice, Maich, Marcdsl, Martin1978, Matt1971, Matthias Andersen, Media lib, Minley, Mipago, Neun-x, Nightflyer, Olaf Roguhn, Orator, Ot, Parvus77, PeerBr, Peng, Perrak, Peter200, Pittimann, PtM, Ra-raisch, Randolph33, Rdb, Regi51, Reinhard Kraasch, Richard Lenzen, Roland Scheicher, Romeike, RosaMarie, Rr2000, STBR, Sabata, Saehrimnir, Samash, Schildkröte89, Schwäbin, Sebastian Klein, Seite wurde gesperrt, Semper, Sieburg, SorayaDeutschland, Sprachfreund49, Sprezzatura, Spuk968, StYxXx, Stefan Kühn, Stefan64, Steinbeisser, Störfix, T34, TechnologyMC, Terabyte, ThE cRaCkEr, TheBlues, Thomas R. Schwarz, Tobias1983, Tönjes, Uavd, Update, Verena3, WAH, WagnerAndreas, WiESi, Woches, Wolfgang H., Wolfgang1018, Wossen, Wowo2008, Würfelfreund, XRay, YMS, Zenon, Zollernalb, Århus, 183 anonyme Bearbeitungen Angst Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=131359758 Bearbeiter: --=Titanus=--, 007nico, 24-online, 4tilden, AHZ, APPER, Aeranthropos, Aka, Akmf, Alraunenstern, AlterVista, An-d, Anaxo, Andante, Andreas Parker, AndreasPraefcke, Aragorn05, Armin P., Arno Matthias, Avoided, B.Thomas95, BJ Axel, BRotondi, BWesten, Balver, Batani, Baumeister, Bdk, Beate Muschalla, Bernhard Wallisch, Bertonymus, BesondereUmstaende, Bin im Garten, Björn Bornhöft, BlankeVla, Blunt., Bubo bubo, Buchstapler, Candid Dauth, Carlo Cravallo, Carol.Christiansen, Celph titled, Cestoda, Chaddy, Chatter, Chbegga, Chricho, ChrisHamburg, Chrisfrenzel, Christian Günther, Christian2003, Church of emacs, Ciciban, Codc, Complex, Crazy-Chemist, Crusticroc, Cymothoa exigua, D, Dellex, DerHexer, Diaphanos, Diba, Dinah, Don Magnifico, Dr. Rolf Merkle, Drahreg01, Driverofthebluetaxi, ElAiko, ElRaki, Emi, Emkaer, Emsig, Engel-luna3268, Entlinkt, Euphoriceyes, EvaK, Eynre, F2hg.amsterdam, FatmanDan, Feba, Fireman1985, Flann, Frank C. Müller, Franz Kappes, Fuenfundachtzig, FutureCrash, GattoVerde, GenJack, Geof, Geraldstiehler, Gerbil, Gerhardvalentin, Gerpos, Gesundfuchs, Gnut, Gonfaloniere della Giustizia, Gravitophoton, Greifensee, Grey Geezer, Gustav von Aschenbach, HaSee, HaeB, Hanno der Niedersachse, Hans-Jürgen Streicher, Hansele, Haraldbischoff, HaukeZuehl, HeniPynch, Hermannthomas, Herr von Quack und zu Bornhöft, Herrick, HexaChord, Hexajoma, Hkoeln, Hofres, Horst Gräbner, Howwi, Hubertl, Hunding, Icehunter, Icek, Igge, Ilja Lorek, In dubio pro dubio, Inkowik, Iste Praetor, JARU, JCS, JKS, Jennybrix, Jergen, Jivee Blau, Job Killer, Jobu0101, Johamar, Johnny Controletti, Joker.mg, Jonathan Hornung, Jordi, Josef limpert, Juesch, Jumbo1435, Karl-Henner, Kaugummimann, Kelsang Lachpa, Kh80, Killikalli, Kolya, Kopernikaner2014, Krawi, Kuebi, Kuli, L47, LKD, LarynX, Lentando, Leoll, Leon, Leonore, Liuthar, Luckyfreddy, Ludger Lampen, Lunie9, Lómelinde, Mabschaaf, Mapsblue, Marilyn.hanson, Markosch, Markus Mueller, MarkusHagenlocher, Martin-vogel, Martin1978, Maus-78, Mbdortmund, Megan, Meriko, Michael Striebel, MichaelDiederich, MichaelFrey, Mikue, Mnh, Mnimfuehr, Mo4jolo, Monika E., Moros, Muesli, Muxmax, Mvb, My name, Nachtagent, Nerd, Nere, Netnet, Neun-x, Nicor, Nina, Nogo, Nordstern, Omikron23, OriginOfSpecies, Ot, Otto Normalverbraucher, Parakletes, Pat gemini, Paterok, Patte865, Pavl90, Peter200, Pferdefanatiker, Philipendula, Pia6472, Psychoanalyse, Psychologe, Raubsaurier, Rdb, Redlinux, Regi51, Robert Huber, RonnyK80, Roo1812, Rr2000, STBR, Schenkdu, Sepia, Shisha-Tom, Sinn, Sirdon, Skluesener, Skra31, Slllu, Solid State, Spuk968, StYxXx, Stefan Kühn, Stefan64, StefanWesthoff, StephanPsy, Stern, Summer2005, Synapse, Sypholux, T.M.L.-KuTV, Tafkas, Thanatos, The Hawk, Ticketautomat, Timk70, Tinz, Tobias1983, TobiasKlaus, Tobla, Togo, Tyche, Tönjes, Umweltschützen, Ute Erb, Uwe Gille, VerwaisterArtikel, Wahldresdner, Webscout, Weissmann, West, Westerms, Westiandi, Wettig, Wheeke, WikiCare, WikipediaMaster, Wilske, Wimpus, Wnme, Wolff-BI, Wolfgang K, Wolfgang1018, Wst, Wuttgenstein, Wwwfernerat, Xxx xxy, YMS, YourEyesOnly, Zaibatsu, Zaphiro, Zehntwerder, Zornfrucht, Zykure, 455 anonyme Bearbeitungen Depression Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=131359722 Bearbeiter: -enzyklop-, 24-online, 45054, A.Savin, AWI, Aaaah, Abadonna, Abc2005, Aberglaube, Acboss, Achak, Achim Raschka, Achimbodewig, Adokhugi, Aka, Akir, Akmf, AlexR, Almeida, Alnilam, Aloiswuest, AlterVista, Amonsul, Andante, AndreAdrian, Andreas Parker, Andreas Werle, Andreas aus Hamburg in Berlin, Andreas20, AndreasPraefcke, André Hoek, AndréWilke, Andy king50, AndyK70, Anneke Wolf, Antaios, Anton Groten, Anton-Josef, Applepie, Arcimboldo, Arno Matthias, Aspiriniks, Astrofreund, Atari-Frosch, Atman Sun, Auer1987, Avoided, AxelHH, Ayacop, AydinC, Azog, Babalama, Baird's Tapir, Bajbi, Batte, Bdk, Beek100, Benzen, Bernd Untiedt, Bertonymus, Bertram72, Binter, Blaua, Blauespferd, BlueCücü, Blumquast, Boshomi, Buchbibliothek, Buecherfresser, Buerstemitkotspurenschwinger, Buntfalke, BurghardRichter, CabaretSauvignon, Calle Cool, Carl Steinbeißer, Carol.Christiansen, Carolin, Cartinal, Catfisheye, Cbkrueger, Cboehri, Centovalli, Cepheiden, Cestoda, Chaddy, CherryX, Chigejo, Cholo Aleman, Christian2003, ChristophDemmer, Ciciban, City Noise, Clickbuetow, Cobold0815, Codc, Cologinux, Conrad v.Wedemeyer, Coptercam, Crazy-Chemist, Cumtempore, Curtis Newton, Cymothoa exigua, Cyrus Grisham, D, Daendy, Dandelo, Dapeda, Darev, Das Volk, Dem Zwickelbert sei Frau, Der.Traeumer, DerAnalyst, DerHexer, DerJürgen, Diba, Dickbauch, Die Steffi, Dirk Schneider, Dishayloo, Don Quichote, Dosenfant, Doudo, Dr.Smoking, Drahreg01, Dralon, E-Malte, E.Wende, E.Zann, Editorius, Eins, Ekab, El, Elnolde, Elya, Emes2k, Empro2, Engel-luna3268, Engie, Ennimate, Ephraim33, Equinoxx, Eras-mus, ErikDunsing, EvaK, Evolutionärer Humanist, Fantasy, FataMorgana, Felix König, Felix Stember, Fenice, Ferrydun, Filterkaffee, Fischkopp, Fouk, Frankee 67, Frankipank, Franz Xaver, FranzR, Freak1972, Friedenslandl, Frits, Fsaachen, Fuenfundachtzig, G. Vornbäumer, GDK, Gaggafuto, Galleta, Gdarin, Gelehrter11, GeorgHH, Gerbil, Gerpos, Gesundfuchs, Getüm, Ghostwriter123, Gleiberg, Gohnarch, Graphikus, Grashüpfer2000, Grenzdebiler, Grey Geezer, Grochim, Gronau, Guffi, Gurgelgonzo, Gustav von Aschenbach, Gwendoline, Günter W, Günther montag, H.-P.Haack, H005, HGKG, HHE99, HaeB, Halmafelix, Hanno, Hans Koberger, Happygolucky, Headcontroller, Heinz-A.Woerding, Helge.at, Henning Ihmels, Henry Purcel, Hermannthomas, Hernani, Herr von Quack und zu Bornhöft, Himuralibima, Hkoeln, Horst Gräbner, HorstTitus, Howwi, Hungchaka, Hybridbus, Hydro, Ibohnet, Icy2008, In dubio pro dubio, Ingenkamp, Inkowik, Invisigoth67, Irmgard, Isis2000, Iste Praetor, Itti, J.Ammon, JWBE, Ja.stiebing, Jailbird, Janden007, Janphil, Janpol, Janwo, Jbergner, Jbo166, Jed, JensG, Jinm, Jivee Blau, Jkbw, Jndvid, Jobu0101, Jofi, Jollyroger0222, Jonesey, Joni2, Jpp, Juliana, JürgenLex, KHeitmann, Kaffeefan, Kai-Hendrik, Kalkfell, Kam Solusar, Karategirl, Karl Wiki, 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Edlmeier, Werner Meybaum, Wowo2008, Xls, îïðïñòóñô õö÷ô õïøùúûüñýô þýÿüóô ô ú ô ýù ñüð ô òÿïÿ ûý ýòù ýüóøÿ ýÿ Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Quelle óó ú ý ü ü ý üò ïù üÿ ý ïñ ü X          Bearbeiter: Aka, AndreasPraefcke, Asdfj, Ben Ben, Cholo Aleman, Christian aus :  :              Neumünster, Der Lange, Drahreg01, Evolutionärer Humanist, GUMPi, Gboehm81, Immanuel Giel, JOE, Kulac, Mannheimmann, Marlus Gancher, Nfl, Nothere, Pm, Polarlys, ReclaM, Regi51, Rudibarani, Saltose, Simogram, Stahlfresser, TKU13, Tschäfer, Ukko, Ute Erb, Uwe Gille, Varina, Wagner-ma, Wheeke, Yellowcard, Zikum, 13 anonyme Bearbeitungen Naltrexon Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=129016980 Bearbeiter: Aka, Alx-sbl, Andante, Ayacop, Benff, Crazy-Chemist, Cyrus2, D, Diba, Elveoflight, Engie, Erwin Mustermann, Eschenmoser, Fristu, Garak76, Geiserich77, Gevelli, Giftmischer, Hoffmeier, HsT, JHeuser, JWBE, Jü, Kay T. 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One, Dilerius, Dirk Wiedenhaupt, Dominic Wipplinger, Dominik Biebl, Dompfaff, Domspatz, Don Montey, DonLeone, Doomkopf, Dotox, Dozor, Dr.pulcher, Dreamslayer, Duergy, Dundak, Dxr-Cnx, E-qual, Eff0ktiv, Eirik (nn), EisfeeNRW, El Storm, ElRaki, Eloquence, Elvaube, Elvis untot, Elwedritsch, Emkaer, Energiequant, Entzücklopädie, ErikDunsing, Ettanin, Euku, EvaK, Excmystic, Exil, Exterra, Fabian Bieker, Felix-freiberger, Feliz, Feodor, Fjoerg, Flo12, Florian Adler, Fogelef, Freddy36, Freedomsaver, Freyn, Fridel, FritzG, Frumpy, Funkruf, G-joey, Gamboy, Gamona, Gandogar, Gardini, Gedeon, Geraint, Gerbil, Giftmischer, Ginomorion, Glaurung, Gnarl, Gnu1742, Gohnarch, Goldbert, Goldener Kater, Gorongo, Gorthaur, Graphikus, Grawp, Grim.fandango, Grindinger, Gromobir, Gruni07, Guandalug, Gudrun Meyer, Guety, Gummy2baer, Gwyndon, Gyspox, Günther M. 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F. B. Morse, SCABerlin, Salmi, Shadak, Skeld, Southpark, Speck-Made, Srbauer, Stern, Summ, Thorbjoern, To old, Tobias Brunner, Tony L., Tox, Und es geht doch, Uwe Gille, Wgd, Wiglef, Wildtierreservat, Zaphiro, °, ³²P, 135 ,‫ לערי ריינהארט‬anonyme Bearbeitungen 193 Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 194 Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes Datei:Icon-Rechtshinweis-blau2-Asio.svg Quelle  !"#$%&%"!%'#()* $ %+!",#-%."/0'"%12(+34"2%+$"%35.'6738%(#9* Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike Bearbeiter: Hk kng with the utilsation of work by de:Benutzer:Asio otus and de:Benutzer:San Jose ;#<=7#>=7#<=?#< Datei:Einarmbandit.jpg Quelle  !"#$%&%"!%'#()* $ %+!",#-%."/0'"%@%+')A5'+!%#B* Datei:Ursachen der Ungewissheit.jpg Quelle  MGM08241, 1 anonyme Bearbeitungen Lizenz C65.%2 0(A'%+ Bearbeiter: Alexander Blum () !"#$%&%"!%'#()* $ %+!",#-%."/0'"%D)'2"+E!")ED+*"$%"%#B* Lizenz C65.%2 !(A'%+ Bearbeiter: Jodo, Lefschetz, Bild:Johann Baptist Anton Raunacher (1729-1771) , 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Datei:Flag of Canada.svg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Canada.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:E Pluribus Anthony, User:Mzajac Datei:World of Warcraft Wrath of the Lich King Logo.jpg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:World_of_Warcraft_Wrath_of_the_Lich_King_Logo.jpg Lizenz: Logo, Verwendung zu enzyklopädischen Zwecken erlaubt Bearbeiter: Chaddy, KevinKwxwx, Perhelion, Shaddim, 1 anonyme Bearbeitungen Datei:World of Warcraft Cataclysm Logo.jpg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:World_of_Warcraft_Cataclysm_Logo.jpg Lizenz: Logo, Verwendung zu enzyklopädischen Zwecken erlaubt Bearbeiter: Chaddy, KevinKwxwx, Perhelion, Shaddim, 1 anonyme Bearbeitungen Datei:World of Warcraft Mists of Pandaria Logo.png Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:World_of_Warcraft_Mists_of_Pandaria_Logo.png Lizenz: Logo, Verwendung zu enzyklopädischen Zwecken erlaubt Bearbeiter: AmiraAmidala Datei:Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Logo.svg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Universitätsmedizin_der_Johannes_Gutenberg-Universität_Mainz_Logo.svg Lizenz: Logo, Verwendung zu enzyklopädischen Zwecken erlaubt Bearbeiter: Benutzer:Brackenheim Datei:Mainz- Universitätsmedizin- Gebäude 701 (Nachsorgeklinik, Neurologie, Angiologie) 30.1.2011.jpg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mainz-_Universitätsmedizin-_Gebäude_701_(Nachsorgeklinik,_Neurologie,_Angiologie)_30.1.2011.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: Wikimedia-User Jivee Blau Datei:Mainz- Universitätsmedizin- Gebäude 605 (Innere Medizin, Medizinische Kliniken) 1.5.2011.JPG Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mainz-_Universitätsmedizin-_Gebäude_605_(Innere_Medizin,_Medizinische_Kliniken)_1.5.2011.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: Wikimedia-User Jivee Blau Datei:Mainz- Universitätsmedizin- Hautklinik- vom Helmholtzweg aus 11.8.2012.jpg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mainz-_Universitätsmedizin-_Hautklinik-_vom_Helmholtzweg_aus_11.8.2012.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: Wikimedia-User Jivee Blau Datei:TBBT logo.svg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:TBBT_logo.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Closeapple, Courcelles, Cwbm (commons), Infanf, Simon.hess, Vilnisr, 1 anonyme Bearbeitungen Datei:Tbbt apartment.jpg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Tbbt_apartment.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: Alibearoly Datei:Sheldon's apartment flag.svg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sheldon's_apartment_flag.svg Lizenz: Creative Commons Zero Bearbeiter: Philly boy92 Datei:Pierre ciseaux feuille lézard spock.svg Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Pierre_ciseaux_feuille_lézard_spock.svg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0,2.5,2.0,1.0 Bearbeiter: Nojhan Datei:A-Gruppen-Strucktur.png Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:A-Gruppen-Strucktur.png Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Mr.bloom 195 Lizenz 196 Lizenz Wichtiger Hinweis zu den Lizenzen Die nachfolgenden Lizenzen bezieht sich auf den Artikeltext. Im Artikel gezeigte Bilder und Grafiken können unter einer anderen Lizenz stehen sowie von Autoren erstellt worden sein, die nicht in der Autorenliste erscheinen. Durch eine noch vorhandene technische Einschränkung werden die Lizenzinformationen für Bilder und Grafiken daher nicht angezeigt. An der Behebung dieser Einschränkung wird gearbeitet. Das PDF ist daher nur für den privaten Gebrauch bestimmt. Eine Weiterverbreitung kann eine Urheberrechtsverletzung bedeuten. Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported - Deed Diese "Commons Deed" ist lediglich eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages (http:/ / de. wikipedia. org/ wiki/ Wikipedia:Lizenzbestimmungen_Commons_Attribution-ShareAlike_3. 0_Unported) in allgemeinverständlicher Sprache. Sie dürfen: • das Werk bzw. den Inhalt vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen • Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes bzw. Inhaltes anfertigen Zu den folgenden Bedingungen: Namensnennung — Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen. Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das lizenzierte Werk bzw. den lizenzierten Inhalt bearbeiten, abwandeln oder in anderer Weise erkennbar als Grundlage für eigenes Schaffen verwenden, dürfen Sie die daraufhin neu entstandenen Werke bzw. Inhalte nur unter Verwendung von Lizenzbedingungen weitergeben, die mit denen dieses Lizenzvertrages identisch, vergleichbar oder kompatibel sind. Wobei gilt: • • • • Verzichtserklärung — Jede der vorgenannten Bedingungen kann aufgehoben werden, sofern Sie die ausdrückliche Einwilligung des Rechteinhabers dazu erhalten. Sonstige Rechte — Die Lizenz hat keinerlei Einfluss auf die folgenden Rechte: • • • • Die gesetzlichen Schranken des Urheberrechts und sonstigen Befugnisse zur privaten Nutzung; Das Urheberpersönlichkeitsrecht des Rechteinhabers; Rechte anderer Personen, entweder am Lizenzgegenstand selber oder bezüglich seiner Verwendung, zum Beispiel Persönlichkeitsrechte abgebildeter Personen. Hinweis — Im Falle einer Verbreitung müssen Sie anderen alle Lizenzbedingungen mitteilen, die für dieses Werk gelten. Am einfachsten ist es, an entsprechender Stelle einen Link auf http:/ / creativecommons. org/ licenses/ by-sa/ 3. 0/ deed. de einzubinden. Haftungsbeschränkung Die „Commons Deed“ ist kein Lizenzvertrag. Sie ist lediglich ein Referenztext, der den zugrundeliegenden Lizenzvertrag übersichtlich und in allgemeinverständlicher Sprache, aber auch stark vereinfacht wiedergibt. Die Deed selbst entfaltet keine juristische Wirkung und erscheint im eigentlichen Lizenzvertrag nicht. GNU Free Documentation License Version 1.2, November 2002 Copyright (C) 2000,2001,2002 Free Software Foundation, Inc. 51 Franklin St, Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301 USA Everyone is permitted to copy and distribute verbatim copies of this license document, but changing it is not allowed. 0. PREAMBLE The purpose of this License is to make a manual, textbook, or other functional and useful document "free" in the sense of freedom: to assure everyone the effective freedom to copy and redistribute it, with or without modifying it, either commercially or noncommercially. Secondarily, this License preserves for the author and publisher a way to get credit for their work, while not being considered responsible for modifications made by others. This License is a kind of "copyleft", which means that derivative works of the document must themselves be free in the same sense. It complements the GNU General Public License, which is a copyleft license designed for free software. We have designed this License in order to use it for manuals for free software, because free software needs free documentation: a free program should come with manuals providing the same freedoms that the software does. But this License is not limited to software manuals; it can be used for any textual work, regardless of subject matter or whether it is published as a printed book. We recommend this License principally for works whose purpose is instruction or reference. 1. APPLICABILITY AND DEFINITIONS This License applies to any manual or other work, in any medium, that contains a notice placed by the copyright holder saying it can be distributed under the terms of this License. Such a notice grants a world-wide, royalty-free license, unlimited in duration, to use that work under the conditions stated herein. The "Document", below, refers to any such manual or work. Any member of the public is a licensee, and is addressed as "you". You accept the license if you copy, modify or distribute the work in a way requiring permission under copyright law. A "Modified Version" of the Document means any work containing the Document or a portion of it, either copied verbatim, or with modifications and/or translated into another language. A "Secondary Section" is a named appendix or a front-matter section of the Document that deals exclusively with the relationship of the publishers or authors of the Document to the Document's overall subject (or to related matters) and contains nothing that could fall directly within that overall subject. (Thus, if the Document is in part a textbook of mathematics, a Secondary Section may not explain any mathematics.) The relationship could be a matter of historical connection with the subject or with related matters, or of legal, commercial, philosophical, ethical or political position regarding them. The "Invariant Sections" are certain Secondary Sections whose titles are designated, as being those of Invariant Sections, in the notice that says that the Document is released under this License. If a section does not fit the above definition of Secondary then it is not allowed to be designated as Invariant. The Document may contain zero Invariant Sections. If the Document does not identify any Invariant Sections then there are none. The "Cover Texts" are certain short passages of text that are listed, as Front-Cover Texts or Back-Cover Texts, in the notice that says that the Document is released under this License. A Front-Cover Text may be at most 5 words, and a Back-Cover Text may be at most 25 words. A "Transparent" copy of the Document means a machine-readable copy, represented in a format whose specification is available to the general public, that is suitable for revising the document straightforwardly with generic text editors or (for images composed of pixels) generic paint programs or (for drawings) some widely available drawing editor, and that is suitable for input to text formatters or for automatic translation to a variety of formats suitable for input to text formatters. A copy made in an otherwise Transparent file format whose markup, or absence of markup, has been arranged to thwart or discourage subsequent modification by readers is not Transparent. An image format is not Transparent if used for any substantial amount of text. A copy that is not "Transparent" is called "Opaque". Examples of suitable formats for Transparent copies include plain ASCII without markup, Texinfo input format, LaTeX input format, SGML or XML using a publicly available DTD, and standard-conforming simple HTML, PostScript or PDF designed for human modification. Examples of transparent image formats include PNG, XCF and JPG. Opaque formats include proprietary formats that can be read and edited only by proprietary word processors, SGML or XML for which the DTD and/or processing tools are not generally available, and the machine-generated HTML, PostScript or PDF produced by some word processors for output purposes only. The "Title Page" means, for a printed book, the title page itself, plus such following pages as are needed to hold, legibly, the material this License requires to appear in the title page. For works in formats which do not have any title page as such, "Title Page" means the text near the most prominent appearance of the work's title, preceding the beginning of the body of the text. A section "Entitled XYZ" means a named subunit of the Document whose title either is precisely XYZ or contains XYZ in parentheses following text that translates XYZ in another language. (Here XYZ stands for a specific section name mentioned below, such as "Acknowledgements", "Dedications", "Endorsements", or "History".) To "Preserve the Title" of such a section when you modify the Document means that it remains a section "Entitled XYZ" according to this definition. The Document may include Warranty Disclaimers next to the notice which states that this License applies to the Document. These Warranty Disclaimers are considered to be included by reference in this License, but only as regards disclaiming warranties: any other implication that these Warranty Disclaimers may have is void and has no effect on the meaning of this License. 2. VERBATIM COPYING You may copy and distribute the Document in any medium, either commercially or noncommercially, provided that this License, the copyright notices, and the license notice saying this License applies to the Document are reproduced in all copies, and that you add no other conditions whatsoever to those of this License. You may not use technical measures to obstruct or control the reading or further copying of the copies you make or distribute. However, you may accept compensation in exchange for copies. If you distribute a large enough number of copies you must also follow the conditions in section 3. You may also lend copies, under the same conditions stated above, and you may publicly display copies. 3. COPYING IN QUANTITY If you publish printed copies (or copies in media that commonly have printed covers) of the Document, numbering more than 100, and the Document's license notice requires Cover Texts, you must enclose the copies in covers that carry, clearly and legibly, all these Cover Texts: Front-Cover Texts on the front cover, and Back-Cover Texts on the back cover. Both covers must also clearly and legibly identify you as the publisher of these copies. The front cover must present the full title with all words of the title equally prominent and visible. You may add other material on the covers in addition. Copying with changes limited to the covers, as long as they preserve the title of the Document and satisfy these conditions, can be treated as verbatim copying in other respects. If the required texts for either cover are too voluminous to fit legibly, you should put the first ones listed (as many as fit reasonably) on the actual cover, and continue the rest onto adjacent pages. If you publish or distribute Opaque copies of the Document numbering more than 100, you must either include a machine-readable Transparent copy along with each Opaque copy, or state in or with each Opaque copy a computer-network location from which the general network-using public has access to download using public-standard network protocols a complete Transparent copy of the Document, free of added material. If you use the latter option, you must take reasonably prudent steps, when you begin distribution of Opaque copies in quantity, to ensure that this Transparent copy will remain thus accessible at the stated location until at least one year after the last time you distribute an Opaque copy (directly or through your agents or retailers) of that edition to the public. It is requested, but not required, that you contact the authors of the Document well before redistributing any large number of copies, to give them a chance to provide you with an updated version of the Document. 4. MODIFICATIONS You may copy and distribute a Modified Version of the Document under the conditions of sections 2 and 3 above, provided that you release the Modified Version under precisely this License, with the Modified Version filling the role of the Document, thus licensing distribution and modification of the Modified Version to whoever possesses a copy of it. In addition, you must do these things in the Modified Version: • A. Use in the Title Page (and on the covers, if any) a title distinct from that of the Document, and from those of previous versions (which should, if there were any, be listed in the History section of the Document). You may use the same title as a previous version if the original publisher of that version gives permission. B. List on the Title Page, as authors, one or more persons or entities responsible for authorship of the modifications in the Modified Version, together with at least five of the principal authors of the Document (all of its principal authors, if it has fewer than five), unless they release you from this requirement. • C. State on the Title page the name of the publisher of the Modified Version, as the publisher. • D. Preserve all the copyright notices of the Document. • E. Add an appropriate copyright notice for your modifications adjacent to the other copyright notices. • F. Include, immediately after the copyright notices, a license notice giving the public permission to use the Modified Version under the terms of this License, in the form shown in the Addendum below. • G. Preserve in that license notice the full lists of Invariant Sections and required Cover Texts given in the Document's license notice. • H. Include an unaltered copy of this License. • I. Preserve the section Entitled "History", Preserve its Title, and add to it an item stating at least the title, year, new authors, and publisher of the Modified Version as given on the Title Page. If there is no section Entitled "History" in the Document, create one stating the title, year, authors, and publisher of the Document as given on its Title Page, then add an item describing the Modified Version as stated in the previous sentence. • J. Preserve the network location, if any, given in the Document for public access to a Transparent copy of the Document, and likewise the network locations given in the Document for previous versions it was based on. These may be placed in the "History" section. You may omit a network location for a work that was published at least four years before the Document itself, or if the original publisher of the version it refers to gives permission. • K. For any section Entitled "Acknowledgements" or "Dedications", Preserve the Title of the section, and preserve in the section all the substance and tone of each of the contributor acknowledgements and/or dedications given therein. • L. Preserve all the Invariant Sections of the Document, unaltered in their text and in their titles. Section numbers or the equivalent are not considered part of the section titles. • M. Delete any section Entitled "Endorsements". Such a section may not be included in the Modified Version. • N. Do not retitle any existing section to be Entitled "Endorsements" or to conflict in title with any Invariant Section. • O. Preserve any Warranty Disclaimers. If the Modified Version includes new front-matter sections or appendices that qualify as Secondary Sections and contain no material copied from the Document, you may at your option designate some or all of these sections as invariant. To do this, add their titles to the list of Invariant Sections in the Modified Version's license notice. These titles must be distinct from any other section titles. You may add a section Entitled "Endorsements", provided it contains nothing but endorsements of your Modified Version by various parties--for example, statements of peer review or that the text has been approved by an organization as the authoritative definition of a standard. You may add a passage of up to five words as a Front-Cover Text, and a passage of up to 25 words as a Back-Cover Text, to the end of the list of Cover Texts in the Modified Version. Only one passage of Front-Cover Text and one of Back-Cover Text may be added by (or through arrangements made by) any one entity. If the Document already includes a cover text for the same cover, previously added by you or by arrangement made by the same entity you are acting on behalf of, you may not add another; but you may replace the old one, on explicit permission from the previous publisher that added the old one. The author(s) and publisher(s) of the Document do not by this License give permission to use their names for publicity for or to assert or imply endorsement of any Modified Version. • 5. COMBINING DOCUMENTS You may combine the Document with other documents released under this License, under the terms defined in section 4 above for modified versions, provided that you include in the combination all of the Invariant Sections of all of the original documents, unmodified, and list them all as Invariant Sections of your combined work in its license notice, and that you preserve all their Warranty Disclaimers. The combined work need only contain one copy of this License, and multiple identical Invariant Sections may be replaced with a single copy. If there are multiple Invariant Sections with the same name but different contents, make the title of each such section unique by adding at the end of it, in parentheses, the name of the original author or publisher of that section if known, or else a unique number. Make the same adjustment to the section titles in the list of Invariant Sections in the license notice of the combined work. Lizenz 197 In the combination, you must combine any sections Entitled "History" in the various original documents, forming one section Entitled "History"; likewise combine any sections Entitled "Acknowledgements", and any sections Entitled "Dedications". You must delete all sections Entitled "Endorsements". 6. COLLECTIONS OF DOCUMENTS You may make a collection consisting of the Document and other documents released under this License, and replace the individual copies of this License in the various documents with a single copy that is included in the collection, provided that you follow the rules of this License for verbatim copying of each of the documents in all other respects. You may extract a single document from such a collection, and distribute it individually under this License, provided you insert a copy of this License into the extracted document, and follow this License in all other respects regarding verbatim copying of that document. 7. AGGREGATION WITH INDEPENDENT WORKS A compilation of the Document or its derivatives with other separate and independent documents or works, in or on a volume of a storage or distribution medium, is called an "aggregate" if the copyright resulting from the compilation is not used to limit the legal rights of the compilation's users beyond what the individual works permit. When the Document is included in an aggregate, this License does not apply to the other works in the aggregate which are not themselves derivative works of the Document. If the Cover Text requirement of section 3 is applicable to these copies of the Document, then if the Document is less than one half of the entire aggregate, the Document's Cover Texts may be placed on covers that bracket the Document within the aggregate, or the electronic equivalent of covers if the Document is in electronic form. Otherwise they must appear on printed covers that bracket the whole aggregate. 8. TRANSLATION Translation is considered a kind of modification, so you may distribute translations of the Document under the terms of section 4. Replacing Invariant Sections with translations requires special permission from their copyright holders, but you may include translations of some or all Invariant Sections in addition to the original versions of these Invariant Sections. You may include a translation of this License, and all the license notices in the Document, and any Warranty Disclaimers, provided that you also include the original English version of this License and the original versions of those notices and disclaimers. In case of a disagreement between the translation and the original version of this License or a notice or disclaimer, the original version will prevail. If a section in the Document is Entitled "Acknowledgements", "Dedications", or "History", the requirement (section 4) to Preserve its Title (section 1) will typically require changing the actual title. 9. TERMINATION You may not copy, modify, sublicense, or distribute the Document except as expressly provided for under this License. Any other attempt to copy, modify, sublicense or distribute the Document is void, and will automatically terminate your rights under this License. However, parties who have received copies, or rights, from you under this License will not have their licenses terminated so long as such parties remain in full compliance. 10. FUTURE REVISIONS OF THIS LICENSE The Free Software Foundation may publish new, revised versions of the GNU Free Documentation License from time to time. Such new versions will be similar in spirit to the present version, but may differ in detail to address new problems or concerns. See http:/ / www. gnu. org/ copyleft/ . Each version of the License is given a distinguishing version number. If the Document specifies that a particular numbered version of this License "or any later version" applies to it, you have the option of following the terms and conditions either of that specified version or of any later version that has been published (not as a draft) by the Free Software Foundation. If the Document does not specify a version number of this License, you may choose any version ever published (not as a draft) by the Free Software Foundation. ADDENDUM: How to use this License for your documents To use this License in a document you have written, include a copy of the License in the document and put the following copyright and license notices just after the title page: Copyright (c) YEAR YOUR NAME. Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document under the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2 or any later version published by the Free Software Foundation; with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts. A copy of the license is included in the section entitled "GNU Free Documentation License". If you have Invariant Sections, Front-Cover Texts and Back-Cover Texts, replace the "with...Texts." line with this: with the Invariant Sections being LIST THEIR TITLES, with the Front-Cover Texts being LIST, and with the Back-Cover Texts being LIST. If you have Invariant Sections without Cover Texts, or some other combination of the three, merge those two alternatives to suit the situation. If your document contains nontrivial examples of program code, we recommend releasing these examples in parallel under your choice of free software license, such as the GNU General Public License, to permit their use in free software.