Hegenbarth, Emanuel
- Lebensdaten
- 1868 – 1923
- Geburtsort
- Böhmisch Kamnitz
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Maler ; Tiermaler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118709526 | OGND | VIAF: 8182206
- Namensvarianten
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- Hegenbarth, Emanuel
- Hegenbarth, Emanuel H.
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Hegenbarth, Emanuel
Tiermaler, * 14.1.1868 Böhmisch Kamnitz, † 18.7.1923 Dresden. (katholisch)
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Genealogie
V →Emanuel (1836–1911), Glasfabr., S d. →Franz (1802–85), Glasfabr. in B., u. d. Genoveva Endler;
M Anna (1844–68), T d. Kaufm. Franz Worm in B. u. d. Eleonora Schwaab;
Vt →Josef (s. 2);
⚭ München 1902 Anna (* 1880), T d. →Heinr. v. Zügel (1850–1941), Prof., Tiermaler (s. ThB), u. d. Emma Schippert; Schwager →Willy Zügel (1876–1950), Prof., Bildhauer (s. ThB; Vollmer). -
Biographie
H. erhielt ersten zeichnerischen Unterricht in Böhmisch-Leipa bei Eduard Steffen. 1884 trat er in die Akademie der Bildenden Künste in München ein, die er 2 Jahre später wegen Krankheit wieder verließ. Auf Wunsch des Vaters wechselte er in den väterlichen kaufmännischen Beruf über und besuchte die Handelshochschule in Leipzig. Nach Böhmisch-Kamnitz zurückgekehrt, führte er neben seiner kaufmännischen Tätigkeit in der Glasraffinerie seine künstlerische Arbeit fort. 1892 gab er den kaufmännischen Beruf auf und begann an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin zeichnerische Studien zu treiben. 1893 ist er wieder in München, zunächst bei Hackl und Carl Marr, 1898-1901 in der Malschule von Heinrich von Zügel, als dessen eigentlicher Schüler er zu bezeichnen ist. Die Landschaft mit Tierdarstellungen stand bei Lehrer und Schüler im Vordergrund. 1903 erhielt H. die neubegründete Professur für Tiermalerei an der Dresdener Akademie, die er bis zum Tode innehatte.
H. blieb die längste Zeit seines Schaffens Impressionist süddeutscher Prägung. Von der Natur fing er die Atmosphäre von Landschaft und Tier ein. Pastos setzte er mit breitem Pinsel die Farben, so daß jeder Pinselstrich sichtbar bleibt. Erst in den letzten Lebensjahren gewann die Linie unter dem Einfluß des Expressionismus eine größere Wichtigkeit. Die Komposition wurde gestraffter und einfacher. Unter den Tierdarstellungen stehen Pferd und Rind thematisch an der Spitze, aber auch Hund, Ziege, Hirsch, Reh, Hühner und Enten sind oft vertreten. In den letzten Jahren finden sich gelegentlich reine Figurenkompositionen und Akte. Das reiche Zeichnungswerk und die gelegentlichen Aquarelle, die neben der Ölmalerei entstehen, umfassen den gleichen Themenkreis. Illustrationsversuche befassen sich mit Märchen und Blättern unter anderem zum „Don Quijote“ und zur „Penthesilea“.
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Werke
in öff. Slgg. u. a.: Dresden, Staatl. Kunstslgg. u. Stadtmus.;
Düsseldorf, Städt. Gal.;
Nürnberg, German. Nat.-Mus.;
Prag, Moderne Gal.;
Wien, Moderne Gal. - Gedächtnis-Aussstellungen: Dresden 1924 (Sächs. Kunstver., ohne Kat.);
Nördlingen 1961 (Kat. s. L). - Nachlaß b. S Franz in München. -
Literatur
O. Kletzl, in: Sudetendt. Lb. II, 1930;
E. H. 1869-1923, Btrr. z. sudetendt. Kunstgesch., F. 1: Böhm. Kamnitz, 1933 (mit 12 Abb., darunter Selbstbildnis, 1891);
E. H., Leben u. Werk d. Künstlers, Ausstellungskat., Nördlingen, 1961 (mit 19 Abb., darunter Selbstbildnis v. etwa 1900, Foto, um 1920);
K. Zoege v. Manteuffel, in: DBJ V, S. 165-67 (W, L, u. Tl. 1923, L);
ÖBL (W, L);
ThB;
Vollmer. -
Autor/in
Fritz Löffler -
Zitierweise
Löffler, Fritz, "Hegenbarth, Emanuel" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 225-226 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118709526.html#ndbcontent