Blumhardt, Christoph
- Lebensdaten
- 1842 – 1919
- Geburtsort
- Möttlingen (Württemberg)
- Sterbeort
- Bad Boll
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Pfarrer ; Theologe ; Politiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118512072 | OGND | VIAF: 14893326
- Namensvarianten
-
- Blumhardt, Christoph der Jüngere
- Blumhardt, Christoph
- Blumhardt, Christoph der Jüngere
- Blumhardt, Christoph F.
- Blumhardt, Christoph Friedrich
- Blumhardt, Christoph, der Jüngere
- Burm̂uharuto, C.
- Blumhardt, Christof
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Blumhardt, Christoph Friedrich
evangelischer Theologe, * 1.6.1842 Möttlingen (Württemberg), † 2.8.1919 Bad Boll.
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Genealogie
V →Christoph s. (3);
⚭ 1870 Emilie Bruninger (1849–1929), Landwirtstochter aus Sindlingen;
4 S, 7 T. -
Biographie
B. studierte 1862-66 in Tübingen Theologie, war 1866-69 in Spöck und Gernsbach (Baden) Vikar, um sodann zu seinem Vater nach Bad Boll zu übersiedeln. Dort wuchs er in dessen geistliche Arbeit hinein und übernahm 1880 die Leitung von Bad Boll. B. wurde zum begnadeten Seelsorger, der Scharen von Hilfesuchenden dienen durfte. Als er sich 1899 zum Sozialismus bekannte und schließlich auch der Sozialdemokratischen Partei beitrat, zwang ihn das Konsistorium zum Verzicht auf den Pfarrertitel. 1900 wurde er in den württembergischen Landtag gewählt, dem er bis 1906 angehörte. Auch dieser Schritt wurde vielfach mißverstanden und als ein Paktieren mit den Gegnern der Kirche angesehen, während er von B. aus als in die Zukunft weisende Tat geschah, die zutiefst mit seinem Verständnis des Reiches Gottes zusammenhing. Sein religiöser Sozialismus, der ihn an die Seite von Männern wie H. Kutter und L. Ragaz stellte und auch auf Karl Barth tiefe Wirkungen hatte, war ein Kampf um die Verwirklichung des Reiches Gottes nicht nur im Einzelmenschen und im Jenseits, sondern in der Gegenwart und in den gesellschaftlichen Ordnungen. B. führte das Erbe des schwäbischen Pietismus und die geistlichen Erfahrungen seines Vaters aus der Enge kirchlicher Gemeinschaft in die Weite der modernen Welt mit ihren Fragen, und wenn sich auch sein Glaube an die Verchristlichung der Welt oft als naiv und illusionär herausgestellt hat, ist der von ihm ausgehende Impuls der Öffentlichkeitsbedeutung der christlichen Botschaft aus dem deutschen Protestantismus der Gegenwart nicht wegzudenken.
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Werke
Gedanken aus d. Reiche Gottes, im Anschluß an d. Gesch. v. Möttlingen u. Bad Boll u. unsere heutige Stellung, 1895;
Vertraul. Bll. f. Freunde v. Bad Boll, 1895;
Ch. B.s Predigten u. Andachten, hrsg. v. R. Lejeune, 5 Bde., 1925 ff. -
Literatur
Württ. Nekrolog f. d. J. 1918 u. 1919, S. 200;
W. Heinsius, B. Vater u. Sohn, in: Christl. Welt, 1925, Nr. 48-52;
L. Lange, Schwabenköpfe, Ch. B. d. J., † 2.8.1919, 1920;
L. Ragaz, Der Kampf um d. Reich Gottes in B. Vater u. Sohn - u. weiter!, 1922, ²1926;
E. Jäckh, B. Vater u. Sohn u. ihre Botschaft, 1924, ²1925;
E. Thurneysen, Ch. B., 1926;
Ch. Pilsach v. Steffe, Dem Gedächtnis Ch. B.s, Bilder aus Bad Boll nach Erinnerungen u. Briefen, 1925;
P. Schütz, Säkulare Religion, Eine Stud. üb. ihre Erscheinung in d. Gegenwart u. ihre Idee b. Schleiermacher u. B. d. J., 1932;
P. Leherding, Ch. B. et son père, Paris 1937;
E. Zellweger, Der jüngere B., 1945;
H. F. Lavater, Bad Boll durch 350 J. u. beide B.s, 1951;
RGG;
LThK;
Calwer Kirchenlex. I, 1936. -
Porträts
Phot. in Bad Boll.
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Autor/in
Heinz-Horst Schrey -
Zitierweise
Schrey, Heinz-Horst, "Blumhardt, Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 334-335 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118512072.html#ndbcontent