Opus

Ryuichi Sakamoto

Erschienen am 09.08.24 bei Milan
Künstler: Ryuichi Sakamoto
Genre: Klassik
Auszeichnungen: Album der Woche

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Ryuichi Sakamotos Tod im März 2023 im Alter von 71 Jahren hinterlässt eine klaffende Lücke für alle, die von seinen legendären Kompositionen berührt wurden – eine lange Liste an Menschen. Sakamoto wurde zunächst als Mitglied des beliebten und bahnbrechenden Yellow Magic Orchestra berühmt und beeinflusste praktisch alle Genres mit elektronischen Elementen, von Synth-Pop über House bis hin zu Hip-Hop und darüber hinaus. Nach der Auszeit von YMO im Jahr 1984 konzentrierte sich Sakamoto auf seine Solokarriere und das Komponieren von Filmmusik. Er schuf eine Reihe von Filmkompositionen für renommierte Regisseure wie Bernardo Bertolucci, Brian DePalma, Takashi Miike, Alejandro G. Iñárritu und andere, komponierte Musik für Videospiele, arbeitete an kooperativen Alben und schrieb sogar einen Song für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona.

Opus, Sakamotos vermutlich letzte Platte, ist der Soundtrack zum gleichnamigen Dokumentarfilm, der diesen letzten Auftritt festhält. Der Film wurde von seinem Sohn Neo Sora während einer Woche im September 2022 gedreht, wobei jeder Drehtag aus der Aufnahme von drei Liedern bestand, die aufgrund von Sakamotos abnehmender Gesundheit auf jeweils fünf Takes begrenzt waren.

Das in Schwarz-Weiß gedrehte Filmmaterial besteht aus langen Kamerafahrten und Nahaufnahmen der Finger des Künstlers und konzentriert sich zu Recht auf den zentralen Punkt der Dokumentation – Sakamotos erstaunliche Leistung. Es ist ein wunderschön gedrehter Film, den es sich lohnt einmal oder auch sechs mal anzuschauen, doch der makellose und klar aufgenommene Soundtrack erlaubt es den Zuhörern, die Musik in ihrer ganzen Kraft und emotionalen Stärke aufzunehmen.

Die trügerische Einfachheit von Sakamoto am Klavier präsentiert nicht nur das intime Porträt eines Menschen, der sein musikalisches Erbe begutachtet, sondern auch das Gewicht und die Majestät eines Mannes, der nichts zu verbergen hat, ohne jegliche Studiomagie. Sakamoto lässt seine Karriere Revue passieren und spielt Musik aus seiner Filmarbeit, seinem letzten Studioalbum (20220302 - sarabande aus 12) und sogar ein Stück aus dem YMO-Katalog (Tong Poo) als Zugabe. Seine Herangehensweise an diese Lieder, die voller Angst und Schönheit sind, ist besonders ergreifend, wenn man weiß, dass dies sein letzter Auftritt ist, was Opus zu einem absolut herzzerreißenden Werk macht. Dies ist eine ergreifende Hommage oder vielleicht auch eine gute Einführung für einen Mann, der die Welt auf seine eigene Art und Weise neu gestaltet hat, ganz ohne Genre.

Opus fügt dem Sakamoto-Kanon nichts Besonderes hinzu, sondern wirkt wie ein Ausklang für ein unglaubliches Leben. Auch wenn Opus einen Überblick über das gibt, was Sakamoto im Laufe seines Lebens erreicht hat, ist es weit davon entfernt, eine umfassende Momentaufnahme seiner Person, der Bandbreite seiner Kompositionen und seines wohlverdienten Ruhms zu sein. Dafür müssen Sie sich in seine Diskografie vertiefen – aber das ist das Beste daran. © Fred Pessaro/Qobuz

Ryuichi Sakamoto

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