Die Fetzeneddie an der Ankerschnur: Dalmatinische Lovestory
Von Wilhelm Bretis
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Über dieses E-Book
Wilhelm Bretis
Wilhelm Bretis ist seit seiner Studentenzeit begeisterter Segler und vor allem im Mittelmeer mit seinen Crews unterwegs. Vor etlichen Jahren hat er sein Hobby auch zum Beruf gemacht und fertigt in seiner Firma „MM Matratzen Manufaktur GmbH“ die Flexima Bootsmatratzen nach eigenem Patent. Er ist beruflich auf internationalen Bootsmessen anzutreffen und in der Yachtszene bekannt wie ein „bunter Hund“. Sein Unternehmen ist mittlerweile sehr erfolgreich und die Matratzen liegen weltweit in vielen Schiffen, angefangen von der acht Meter Segelyacht bis hin zur 140 Meter Superyacht. Privat ist Wilhelm Bretis mit Cornelia verheiratet und hat drei Kinder.
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Buchvorschau
Die Fetzeneddie an der Ankerschnur - Wilhelm Bretis
ODULAK UND OBSTBRANNTWEIN
Unsanft wurde Willi aus den Träumen gerissen. Der Wecker rüttelte wie die Bora in den Wanten. Aber schon bald breitete sich angenehmes Wohlbefinden in ihm aus. Die Vorfreude auf eine Woche Segeln vertrieb die Schatten der Nacht. Benommen tapste er ins Bad, um sich grinsend im Spiegel zu finden. „Rasieren oder nicht rasieren, das ist hier die Frage", schoss es ihm vergnügt durch den Kopf und mit breiterem Grinsen griff er zur Gilette – mit drei Klingen.
Den Seesack hatte er gestern gepackt. Diesmal waren die Leiberln und Hosen gebügelt. Eine selbst auferlegte Hürde, es war doch heuer wieder die unglaubliche Gerti mit in der Crew. Gerti sollte in dieser Woche eine besondere Rolle in Willis Leben übernehmen und das ging eben nur mit Bügelfalten. Willi war sich dessen ganz sicher und er wollte sich keine Blöße geben. Immerhin war er frei, frei wie ein Vogel. Er selbst ist bereits seit mehreren Jahren geschieden und die in der Zwischenzeit „passierten Verhältnisse waren wegen der ihm oft fehlenden Ernsthaftigkeit nichts Ernstes. Willi machte sich quer durch die Küche stolpernd darüber früh morgens noch keine Gedanken. Sein ganzes Interesse galt jetzt der Kaffeemaschine und deren köstlichen Saft. Dann der Griff zum Handy – er musste die Crew wecken. „Willkommen in der unglaublichsten Woche der christlichen Seefahrt
, morste er an alle per SMS, noch nicht ahnend, dass diese für ihn persönlich tatsächlich außergewöhnlich werden würde.
Gerti lernte er durch seine langjährige Busenfreundin Maria kennen und verliebte sich sofort ein wenig in sie. Ein wenig, nicht soviel, dass ihm dieses Verliebtsein nicht zum sonst üblichen Verhängnis wurde. Irgendeinen besonderen Draht hatte er in den ersten Sekunden ihrer Bekanntschaft zu ihr gefunden. Sobald Gerti in seine Nähe kam, ging es ihm besser. Seine Stimmung stieg, seine Aura veränderte sich und er fühlte sich wie ein übermütiger Junge. Manchmal tat sie ihm fast leid, weil er das Gefühl hatte, ihre Kraft anzuzapfen und damit seine eigenen Batterien aufzuladen. Aber Gerti hatte offenbar genug Energie und ihn bereitwillig daran saugen lassen. Das einzigartig Schöne an Willis Beziehung zu Gerti war, dass sie nach einem Treffen niemals eine Leere hinterließ, sondern nur das dankbare und warme Gefühl, einem wirklich wichtigen Menschen begegnet zu sein. Gerti konnte davon nichts wissen, er hatte es ihr nie gesagt.
Nicht, dass er gefürchtet hätte, sie dadurch zu verlieren. Er wollte sie nie besitzen oder was auch immer darunter gemeint sein könnte. Er war halt, in den wenigen Momenten ihres Zusammenseins, in sie verliebt und er freute sich darüber. War sie nicht da, verschwendete er keinen Gedanken an sie. Manchmal wunderte ihn diese Art der Beziehung, manchmal freute er sich und manchmal ärgerte er sich darüber, an dieser Situation nichts ändern zu wollen. Niemals könnte er sich jedoch vorstellen, mit Gerti eine reale Beziehung zu wollen, dafür waren sie zu grundverschieden. Darin war er sich ganz