Ihr skrupelloser Russe: Karev Brüder, #1
Von Leslie North
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Über dieses E-Book
Hineingeboren in eine russische Mafia-Familie, ist Vlad Karev Gewalt nicht fremd ... aber dieses Mal ist es persönlich. Jemand hat seinen Vater umgebracht, und Vlad kann nicht ruhen, bis er den Mörder findet. Als die Spur zu einer Kunstgalerie führt, will Vlad Nachforschungen anstellen, aber er braucht dazu die Hilfe der Tochter des Besitzers. Die hübsche Rothaarige ist viel zu unschuldig für einen Mann wie Vlad, aber er ist bereit, alles zu tun, was nötig ist, um die Informationen zu bekommen, die er braucht. Seine Loyalität liegt bei seiner Familie, auch wenn dies bedeutet, dass er Madison O'Connor benutzt.
Madison O'Connor arbeitet hart, um die Galerie ihrer Familie am Laufen zu halten, obwohl sie heimlich wenig Interesse an Kunst hat. Aber als sie entdeckt, dass ihr Vater Geld für die russische Mafia gewaschen hat, will sie alles tun, um ihn zu retten. Sie hasst es zu lügen, aber sie hat einen Plan ... Sie will den russischen Bad Boy verführen, um die Geheimnisse der Mafia zu erfahren. Egal wie gefährlich er aussieht und wie eisblau seine Augen sind - Madison wird ihre Familie von der Mafia befreien, auch wenn sie dazu Vlad Karev benutzen muss.
Auf der Suche nach dem Mörder kommen sich Vlad und Madison näher. Aber ist ihre Verbindung nur ein Mittel zum Zweck oder könnte ihre Romanze echt sein?
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Ihr skrupelloser Russe - Leslie North
1
Vlad
Vlad Karev nippte an seinem Morgenkaffee, während er sich träge gegen das Wartehäuschen der Bushaltestelle vor der O'Connor Fine Arts Gallery lehnte. Mit dem Anblick, der sich ihm gerade vor dem Gebäude bot, hatte er sicher nicht gerechnet.
„Und ich sage Ihnen, dass ich mit Ihrem Chef sprechen möchte", sagte eine sehr weibliche Stimme aufgebracht, und selbst von dort aus, wo er stand, klang sie so, als sei sie am Ende ihrer Geduld angekommen. Vlad vermutete, dass der Streit lange vor seiner Ankunft begonnen hatte.
„Ich bin der Chef!, entgegnete der Mann mit Nachdruck. „Ich bin der Fahrer und der Chef, und alles, was Sie zu sagen haben, sagen Sie zu mir!
Ein Transporter parkte in der Ladebucht der Galerie, und eine Rampe wurde heruntergelassen. Zwei Männer waren dabei, einen in Luftpolsterfolie gewickelten großen Rahmen zu entladen. Ein dritter Mann stand an der Straße und stritt mit der rothaarigen Frau, die ein Klemmbrett in der Hand hielt. Vlad beobachtete, wie die Frau einen zögernden Schritt zurück machte, als der Mann, der mit ihr stritt, sich zu ihr beugte.
„Ich sage es schon den ganzen Vormittag! Sie können diese Rahmen nicht mit einer Schicht Luftpolsterfolie und etwas Packband versenden, das ist völlig unprofessionell ... Ich ... oh, mein Gott", unterbrach sich die Frau als einer der beiden Männer die Plattform herunterkam und sein Ende des Rahmens fallenließ. Der Rahmen schlug mit dem lauten Knacken von splitterndem Holz auf die Metallrampe auf. Die Helfer blieben stehen, um fragend zu ihrem Chef zu schauen. Der wies sie ohne zu zögern mit einem Winken an, weiterzumachen.
„Sind das etwa Holzrahmen?, rief die Frau. „Versuchen Sie, mir gebrochene Holzrahmen zu liefern?
„Fünf Prozent Rabatt", sagte der Chef, zog eine Zigarette heraus und steckte sie sich in den Mund.
„Fünf Prozent?"
Der Mann griff nach ihrem Klemmbrett. Die Frau schrie auf, aber als sie versuchte, es sich zurückzuholen, schob der Kerl sie grob weg.
Für Vlad war das sein Stichwort einzugreifen. Er hob die Hand und signalisierte damit seinen Bodyguards, im Wagen zu bleiben, bevor er die Straße überquerte, ohne auch nur auf den Verkehr zu achten. Seine Aufmerksamkeit war ausschließlich auf die Szene vor ihm konzentriert. Mit langen, lässigen Schritten erschien er neben der Frau. Sie wandte sich um und beobachtete seine Ankunft mit einem verwirrten Gesichtsausdruck, wodurch sie ihn unbeabsichtigt in ihren privaten Disput mit dem Spediteur einbezog.
„Fünfzig Prozent Rabatt, und sie behält das Klemmbrett", sagte Vlad.
Der selbsternannte Chef musterte ihn von oben bis unten, wobei er deutlich mehr nach oben als nach unten sehen musste. „Warum soll ich einen Scheiß darauf geben, was Sie denken?, fragte der Mann. „Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten und verschwinden Sie!
Der Blick, den Vlad von der Frau bekam, war nicht viel ermutigender. Aus der Nähe war sie genauso schön und in Bedrängnis, wie er von der anderen Seite der Straße erahnt hatte. Dichtes rotes Haar fiel ihr wie ein Feuersturm um Hals und Schultern und vermittelte den Eindruck, dass sie an diesem Morgen erfolglos mit ihrer ungezähmten Mähne gekämpft hatte, bevor sie schließlich beschloss, sie offen zu tragen. Die Farbe ihrer Haare stand im Gegensatz zu ihrer gestärkten weißen Bluse, die gerade transparent genug war, um den dunklen BH erahnen zu lassen, den sie darunter trug. Die Sommersprossen auf ihren hohen Wangen und ihrer kleinen Nase erfüllten Vlad mit dem sofortigen, unerwarteten Wunsch, zu sehen, wie weit sie sich wohl ausdehnen mochten. Bedeckten sie den Rest ihres Körpers? Ihren Hals, ihre Schultern ...? Zählten ihre Liebhaber sie, bevor sie auf ihr einschliefen?
Das waren noch die zahmsten Gedanken, die er bei ihrem Anblick hatte. Obwohl seine Augen hinter einer Sonnenbrille verborgen waren, glaubte er, dass sie das suggestive Gewicht seines Blicks spüren konnte. Er beobachtete mit Interesse, wie unter den Sommersprossen, deren volle Ausdehnung ihn immer noch gedanklich beschäftigte, eine tiefe Röte aufstieg.
„Hey! Hören Sie mir zu?", rief der Fahrer. Die beiden Helfer waren mit leeren Händen aus dem Inneren der Galerie zurückgekehrt. Sie flankierten ihren Chef, obwohl sie Vlad mit deutlicher Vorsicht betrachteten.
Vlad wandte seine Aufmerksamkeit von der schönen Frau ab, um die drei Spediteure mit weit weniger Interesse anzusehen. Ihre Körperkraft war zumindest bedenkenswert. Das waren keine Bodybuilder, die eifrig im Fitnessstudio Gewichte gestemmt hatten - das waren Männer, die ihr Leben lang schwere Gegenstände schleppten, und sie verfügten über die praktische Stärke, die diesem Umstand Rechnung trug.
„Bringen Sie alles, was hierbleibt, in die Galerie, erwiderte Vlad, „und machen Sie aus den fünf Prozent Rabatt fünfzig. Ich werde mich nicht wiederholen.
„Sir, ich kann mich selbst darum kümmern, sagte die Frau unsicher. Ihr Ton machte deutlich, dass ihr seine leichte Beherrschung der Situation unangenehm war. Er hielt es für wahrscheinlich, dass ihr Unbehagen darauf beruhte, dass sie nicht in der Lage gewesen war, den Männern selbst die Meinung zu sagen. „Sie müssen sich hier nicht einbringen
, fügte sie hinzu.
„Warum bringen Sie der rothaarigen Schlampe nicht bei, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern?", verlangte der Chef.
Die Frau keuchte auf, als wäre ihr bei der krassen Beleidigung die Atemluft aus der Lunge gedrückt worden. Ein meditativer Moment verging, dann stellte Vlad seinen Kaffee auf einen nahegelegenen Wandvorsprung, holte mit seiner Handfläche aus und stieß den Fahrer rückwärts gegen den Transporteranhänger.
Der Container vibrierte bei dem Aufprall, und die Schulter des Mannes ließ ein scharfes Krachen hören, das dem zerbrochenen Holzrahmen von vorhin Konkurrenz machte, obgleich Vlad überzeugt war, dass er nicht genügend Kraft eingesetzt hatte, um Knochen zu brechen. Die beiden Helfer sprangen aus dem Weg, und die Hand der Frau flog zu ihrem Mund.
„Oh!", rief sie. „Ich … „
„Beeilen Sie sich, riet Vlad den drei Männern. „Sie können froh sein, dass ich meinen Kaffee nicht verschüttet habe.
Die Drohung in seinem Ton war nur dünn verschleiert, und die drei Spediteure arbeiteten plötzlich viel effizienter zusammen, um die Gegenstände schnellstmöglich zu entladen. Einer gründlichen Entschuldigung des angeschlagenen Chefs folgte eine vollständige Rückerstattung, und es dauerte nicht lange, bis Vlad und die Frau alleine auf der Straße inmitten einer Wolke aus Auspuffgasen standen. Der Transporter war verschwunden, und mit ihm die drei Idioten, die ihr das Leben so schwergemacht hatten.
„Kündigen Sie den Vertrag mit ihnen", riet Vlad.
„Das müssen Sie mir nicht zweimal sagen", stimmte die Frau zu.
Großzügig hielt er ihr seinen Kaffee hin. Die Frau nahm sein Angebot ohne nachzudenken an und atmete mit einem langen Seufzen aus, bevor sie den Pappbecher an ihre Lippen führte. Im nächsten Augenblick spuckte sie den Inhalt auf den Boden.
„Ist da … Ist da Wodka drin?", rief sie ungläubig.
Vlad zuckte mit den Achseln. Der Wodka gehörte zu seinem Morgen wie Kaffeesahne für Menschen, die in anderen Branchen tätig waren.
„Sie können nicht betrunken in die Galerie kommen", sagte die Frau kurzangebunden.
Vlad hob eine Augenbraue. „Kann ich nicht?" Er machte sich nicht die Mühe, ihre Bewertung seiner Nüchternheit zu korrigieren.
Die Frau stemmte ihre Knöchel auf ihre Hüften. Ein Paar Männerhände könnte sich in Kurven wie ihren verlieren, dachte er heimlich. „Nein, das können Sie nicht, betonte sie. „Das ist die Galerie meiner Familie, und ich werde niemanden wie Sie ... Wir hatten heute schon genug Schäden für einen Tag.
Es gab zwei Punkte an den Worten der Frau, die Vlad viel interessanter fand als ihre Weigerung, ihn hereinzulassen: Einer war ihre persönliche Beziehung zur Galerie, und der andere war ihre Bemerkung über jemanden wie ihn. Der Groll in ihrem Ton war nicht zu überhören. Es war seine Absicht gewesen, sich unauffällig zu verhalten, während er die Galerie besuchte, aber diese Frau sah durch ihn hindurch.
Vielleicht war es auch einfach die Schärfe des Wodkas auf ihrer Zunge, die sie nichts Gutes ahnen ließ.
„Wir haben ohnehin geschlossen", fuhr sie fort, als sie sich umdrehte. Sein erster Blick auf sie war von weitem gewesen, aber er hatte sie noch nicht von hinten gesehen. Vlad ließ seine Sonnenbrille etwas nach vorne rutschen, um sie zu betrachten. Lange, schön geformte Beine erstreckten sich bis an den Saum ihres schiefergrauen Bleistiftrocks und betonten ihren gerundeten Hintern. Jetzt waren seine Gedanken über das, was unter der Kleidung dieser Frau verborgen lag, alles andere als zahm.
Er bewegte sich, bevor er überhaupt bemerkte, dass er ihr hinterherging.
Vlad streckte eine Hand aus und zog die schwere Tür mit Leichtigkeit auf. Beim Blick über seine Schulter sah er, wie sein Bodyguard sich umdrehte und zurück zum Wagen ging. Seine Männer waren gut in ihrem Job, aber in Anbetracht der jüngsten Ereignisse waren sie vorsichtiger als sonst, was ihn ärgerte. Er war mehr als fähig, in nahezu jeder Situation auf sich selbst aufzupassen. Er wandte sich wieder zur Tür und folgte ihr ins Gebäude. Die Frau ging doppelt so schnell wie zuvor und warf hastige Blicke über ihre Schulter, als seine großen Schritte die Distanz zwischen ihnen immer weiter verringerten.
„Ich sagte, dass wir geschlossen haben!", zischte sie. Sie war so tapfer im Umgang mit ihm wie bei den drei Spediteuren. Die Tatsache, dass sie keine Angst vor ihm hatte - besonders angesichts ihres Hinweises, dass sie wusste, was er wirklich war - ließ Vlad die Grenzen ihrer Interaktion austesten.
„Ich bin nicht hier, um mir Kunst anzuschauen, antwortete er. Er war es nicht gewohnt, dass ihm der Einritt verwehrt wurde. Er war auch nicht gewohnt, das Wort Nein zu hören, besonders von einer Frau. „Ich bin hier, um mit dem Besitzer zu sprechen. Sie haben mir gerade gesagt, dass Sie eine O'Connor sind.
„Ich weiß, wovon Sie hier reden, Mr. Mafioso." Sie blieb stehen, drehte sich scharf um und verschränkte die Arme unter ihren Brüsten. Diese neue Frontalansicht war genug, um Vlad innehalten zu lassen. Zum Glück schien sie nicht zu bemerken, wohin seine Augen gerichtet waren. Er war sicher, dass er sie so musterte, wie sie eines der Stücke betrachtete, die sie ausstellte, was seinen Chancen, Antworten zu bekommen, nur weiter geschadet hätte.
„Ich bezweifle das sehr." Seine Stimme war kalt genug, um den schwachen Dampf zu kühlen, der noch von dem, was von seinem Kaffee übrig war, aufstieg. Es war ein neuer Tonfall, den die Frau noch nicht gehört hatte, aber sie schrak nicht zurück. Wenn überhaupt, sah sie plötzlich neugierig aus ... und Neugier konnte zu einem potentiellen Zugang führen, wo die Manieren eines Gentlemans es nicht konnten.
„Ich weiß, dass Sie wegen Geld hier sind, sagte sie. „Genauer gesagt sind Sie hier wegen des Geldes, das meine Familie törichterweise von Sergey Karev angenommen hat, von dem ich annehme, dass er Ihr Chef ist. Wie geht es ihm übrigens?
Sie hätte auch einen Kugelschreiber gegen seine Brust werfen können. Vlad hatte nicht mit diesem Empfang gerechnet und schon gar nicht damit, dass er derjenige sein würde, der die Nachricht überbrachte.
Seine Lippen verzogen sich zu einem humorlosen Lächeln. „Er ist tot."
Er konnte sehen, dass seine Worte die kapriziöse, kurvenreiche Frau verblüfften. Ihr stahlharter Gesichtsausdruck wurde erschüttert, und sie blinzelte mit ihren großen braunen Augen. Die harte Front, die sie aufgesetzt hatte, stürzte ein.
„Ich ... ich wusste das nicht, gab sie zu. „Wie? Wann?
Eine dieser Fragen wollte Vlad selbst beantwortet haben. Bis dahin ... „Vor einem Monat, antwortete er. „Ich bin überrascht, dass die Nachricht Sie nicht erreicht hat.
„Nein, das hat sie nicht. Ihre Brüste schwollen an, als sie ihre Arme zusammenschob. „Ich glaube, Vater wusste es, aber er muss es mir verschwiegen haben. Nicht nur um einem ‚Ich habe es dir doch gesagt‘ zu entgehen, sondern um mich zu beschützen. Er weiß, wie besorgt ich wegen dieser ganzen Sache war.
Die Frau löste ihre Arme nur lange genug, um eine nahegelegene Vase geradezurücken. Vlad beobachtete sie hinter den dunklen Gläsern seiner Sonnenbrille. War das Nervosität und das alles hier eine Show für ihn? War es möglich, dass diese Frau nur unwissend tat, oder hatte sie wirklich nicht gewusst, dass