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Dieser Zug hält nicht in Weimar: Thüringer Kolumnen
Dieser Zug hält nicht in Weimar: Thüringer Kolumnen
Dieser Zug hält nicht in Weimar: Thüringer Kolumnen
eBook145 Seiten1 Stunde

Dieser Zug hält nicht in Weimar: Thüringer Kolumnen

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Über dieses E-Book

Ob klein, ob groß – in Thüringen ist viel los. In Jena tüftelt man an der Jenmanipulation, in Greußen an der Wander-Salami, in Gera an Geranien. Weimar zwiebelt, Artern ist artig, Erfurt macht blau. Der Freistaat ist prima, auch wenn nicht jeder Zug für ihn bremst. Dafür stimmt die Natur: Im Hainich heißt man Hanno, die freie Kresse blüht, der Flöh-Hahn kräht vom Dach. Darum kommen alle so gern her: Martin Luther, Napoleon, der Papst und Udo Lindenberg. Das alles steht in den Thüringer Kolumnen von André Kudernatsch. Er versucht, nichts und niemanden zu übersehen.
SpracheDeutsch
HerausgeberSalier Verlag
Erscheinungsdatum10. Dez. 2019
ISBN9783962851248
Dieser Zug hält nicht in Weimar: Thüringer Kolumnen

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    Buchvorschau

    Dieser Zug hält nicht in Weimar - André Kudernatsch

    Dieser Zug hält nicht in Weimar

    Dieser Zug hält nicht in Weimar

    Thüringer Kolumnen

    André Kudernatsch

    Salier Verlag

    Alle Kolumnen entstanden zwischen 2010 und 2012. Einige wurden zuerst im „Blitz! Thüringen veröffentlicht. Sie sind mit einem „Geblitzt-Hinweis gekennzeichnet. Vielen Dank für die freundliche Genehmigung an die CITY Werbeverlags GmbH. Die Fotos stammen fast alle von Bert Hähne, die auf den Seiten 57, 61, 84 und 108 hat Ricky Fox beigesteuert.


    Print: ISBN 978-3-939611-75-2

    eBook EPUB: ISBN 978-3-96285-124-8


    1. Auflage 2012

    Copyright © 2012/2020 by Salier Verlag, Leipzig und Hildburghausen

    Alle Rechte vorbehalten.

    Umschlaggestaltung: Christine Friedrich-Leye, Leipzig

    Herstellung: Salier Verlag, Bosestr. 5, 04109 Leipzig

    www.salierverlag.de

    www.kudi.de

    Inhalt

    Eine kleine Einstiegshilfe

    Frühling

    Der Herr Natsch

    Dieser Zug hält nicht in Weimar

    Genuss mit Schuss

    Ganz klein ganz groß

    Hahahaar!

    Nix mit Dix

    Der Kopf im Topf

    Jenau, Jena!

    Mein Freund, der Baum, sieht rot

    Tiere unserer Heimat: Die Erfurter Ente

    Sommer

    No, no, Nordstrand!

    Gomera Grooves

    Wir bleiben hier!

    Dabeii auf Hawaii

    Tiere unserer Heimat: Der Flöh-Hahn

    Zooparkquark mit Erwin Koslovsky

    Kein Fall für Inspektor Clueso

    Kressefreiheit!

    Mufua, wann bist du da?

    Tiere unserer Heimat: Die Thüringer Schwalbe

    Hochzeitsstress mit Knispeljazz

    Herbst

    Ratzifatzischmatzi

    Weimar im Zeichen der Zwiebel

    Tiere unserer Heimat: Der Weimaraner

    Artern, sei artig!

    Erfurt macht blau

    Die Wurst geht durch den Wald

    Martini für Martin!

    Meine drei Lieblingsläden

    Kleine Rast ohne Hast

    Winter

    Tiere unserer Heimat: Der Biathlet

    Mein lieber Schieber

    Baum loben

    Geh, schenk nochmal ein!

    Meersau is‘ nicht

    Mein erstes Weihnachtsmärchen

    Ritterlich ins neue Jahr

    Dankeschön

    Schubi, Hubi, Didadei

    Ode an die Eltern

    Schlussweisheit

    André Kudernatsch

    Bücher von André Kudernatsch

    Danke an Brenda, Mayte Bumbayte,

    Stefan, der nicht Leifi heißt,

    Bastian & Bört und

    den Krawallbruder Frenzi


    Lang lebe die Taschengasse!

    „Abstand halten! Vorsicht bei durchfahrenden Zügen. Durchfahrende Züge können einen starken Luftzug hervorrufen."

    (Warnung der Deutschen Bahn)

    Eine kleine Einstiegshilfe

    Ihr werdet es kaum glauben, das ist schon mein zweites Kolumnenbuch. Mein erstes hätte ich gern so genannt: „Erfurt ist eine schöne Stadt und ich wohne wirklich gern hier. Das hat aber dem Verlag gar nicht gefallen, weil so ein langer Titel nicht auf ein Buch vorn drauf passt. „Das Beste an Erfurt war die Alternative. Diese wiederum fanden die Damen und Herren im Verlag zu kurz. Darum heißt das Buch nun: „Das Beste an Erfurt ist die Autobahn nach Jena." Obwohl das gar nicht stimmt. Die Autobahn nach Eisenach ist mindestens genauso schön!

    Dieses Buch wurde ein großer Erfolg – in Jena. Darum flehte mich mein Verleger auf Knien an, schnell ein weiteres Kolumnenbuch nachzulegen. „Thüringen braucht dich!" – Diese Worte habe ich deutlich gehört. Auch wenn mein Verleger vielleicht zu schüchtern war, sie laut auszusprechen. Also machte ich mich umgehend frei für den Freistaat und ließ die große Jahrhundertroman-Trilogie zunächst ruhen.

    Für dieses Buch wechseln wir im Titel das Verkehrsmittel. Nachdem es mit der Lesetour durch die Autobahnraststätten nicht geklappt hat, hoffen wir nun auf eine Lesetour durch die Bahnhofsbuchhandlungen. Dazu könnte eine große Empfehlung in dem ICE-Heftchen „mobil" erscheinen. Was für ein Traum!

    Ich weiß, „mobil gehört zur Gattung der Verzweiflungsliteratur. Man greift verzweifelt zu „mobil, wenn man seine eigene Lektüre ausgelesen oder sogar vergessen hat und die Zugfahrt dank Verspätung noch Stunden dauert. Man dämmert vor sich hin und liest nicht wirklich. Die Buchstaben verschwimmen – und schon steht da „debil". Aber das würde ich nie schreiben oder öffentlich sagen, denn dann klappt es freilich mit der Besprechung nicht mehr. Der Bahn derart einzuschenken, würde ich nur wagen, wenn ich aus Weimar käme. Dort ist man ziemlich sauer.

    Denn leider halten immer weniger wichtige Züge in dieser kulturvollen Stadt. Es lohnt sich einfach nicht, obwohl natürlich alle, die in Weimar wohnen, das anders sehen. „Da muss doch ein Zug für Weimar drin sein", so denkt man dort, das Ende sei nah. Mit Sicherheit ist das nur der Anfang vom Ende, bald wird auch keine Straße mehr nach Weimar führen – nur daran vorbei!

    Vor langer langer Zeit wurde ich mitten im Kulturstadtjahr, das Weimar veredelte, in einem Radiointerview von Bauhaus-Studenten gefragt, was mich mit Weimar verbindet. „Ich bin schon mal auf der A9 daran vorbeigefahren, lautete meine Antwort. Die Studenten stutzten und warfen ein: „Aber Weimar liegt nicht an der A9, sondern an der A4. „Eben, entgegnete ich fest, „eben!

    Ich gebe zu, dass in diesem Buch nicht so viele Kolumnen stehen wie im ersten. Aber für Weimar reicht’s! Bevor sich jemand aufregt: Das sage ich in Jena auch immer, dass es für Weimar reicht.

    Dafür tauchen diesmal mehr Tiere auf. „Tiergeschichten gehen immer", meint mein Verleger und streichelt seinen Perser. Oft genug fängt man sich sogar bei Bahnreisen Tierchen ein. Ich empfehle die Regionalzüge zwischen Eisenach und Halle. Wie das juckt!

    Und jetzt: Bitte einsteigen – die Türen schließen selbsttätig – Vorsicht bei der Abfahrt des Buches!

    André Kudernatsch im Oktober 2012

    Der Chef diktiert: „Mehr Tiere!“

    Der Chef diktiert: „Mehr Tiere!"

    Frühling

    Der Frühling kommt, der Winter geht.

    Die Jahreszeit hat sich gedreht.

    Die Sonne scheint mir ins Gesicht.

    Umgekehrt, da geht das nicht.

    Der Herr Natsch

    Niemand will Kudernatsch heißen – ich muss. Seit über vierzig Jahren lebe ich damit. Beziehungsweise habe ich gelernt, damit zu leben. Besonders, seitdem ich weiß, was „Kudernatsch in seiner Übersetzung aus dem Tschechischen bedeutet: „der Lockige. Da sich bei mir auf dem Kopf nichts lockt, machten diejenigen, die davon erfuhren, „Wirrkopf" zur korrekteren Übersetzung. Aber das behalte ich lieber für mich.

    Ein Bekannter, der sich überdurchschnittlich intensiv für alte Tatra-Bahnen interessiert, hat auf einem ihrer Räder den Schriftzug „Kudernatsch entdeckt. Allerdings in entstellter Form: „Kudrnáč war da zu lesen. So sieht es also aus, wenn eine Tatra-Bahn über einen Kudernatsch rollt, dachte ich mir. Seitdem mache ich einen großen Bogen um sie, da sind mir meine tschechischen Wurzeln egal.

    „Platsch, Quatsch, Kudernatsch! Schon im Kindergarten begann die Dichtkunst, die klügeren Kinder schulten ihr Reim-Vermögen an mir. „Kudernatsch – Pittiplatsch, riefen die schlichteren Gemüter, obwohl ich damals noch gar nicht wie der dicke schwarze Kobold aus dem Kinderfernsehen aussah. Jetzt stimmt das vielleicht nach einem langen Aufenthalt in der Sonne.

    Damals war es eine glatte Lüge. Ich hatte nichts von „Pittiplatsch – oder wie ihn Bekannte aus Schwaben nennen: „das Negerle. Die Kindergartenkinder hielten sich nicht mit solchen Details auf. Besonders die, die schon damals das andere Kinderfernsehen kannten. Die liefen nämlich als Oberschlaumeier herum und stänkerten: „Kudernatsch – Plumpaquatsch!"

    Aber eine grüne Wassermannpuppe mit dicker Lippe, wie später Schlapperplapper, wollte ich auch nicht sein. Höchstens, weil sie aus dem Westen kam! Die Kindergartentanten konnten jedenfalls mit „Plumpaquatsch" gar nichts anfangen – oder sie taten so.

    Heute kommt alles aus dem Westen – und ich höre über alles hinweg. Damals habe ich noch geweint. Immerhin florieren inzwischen positive Verballhornungen von „Kudernatsch. Ich weiß nicht, ob „Verballhornungen überhaupt positiv sein und obendrein florieren können, stelle sie mir jedoch so vor. Sie sind auf jeden Fall nicht böse gemeint. Oder ich merke es nicht.

    Nach dem Filmklops „Herr der Ringe, in dem finstere Reiter auf finsteren Drachen von einer finsteren Stadt wie Gera aus durchs Land fliegen, nannte mich meine Freundin vorübergehend „Natschgul. Obwohl

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