Alexander Tschäppät
Alexander Markus Tschäppät (* 16. April 1952 in Bern; † 4. Mai 2018 ebenda; heimatberechtigt in Bözingen) war ein Schweizer Politiker (SP). Von 1991 bis 2003 und von 2011 bis 2018 war er Nationalrat, von 2005 bis 2016 Berner Stadtpräsident.
Leben
BearbeitenDer Sohn des ehemaligen Berner Stadtpräsidenten Reynold Tschäppät studierte Rechtswissenschaft und wurde Fürsprecher. Er war von 1982 bis 2000 Gerichtspräsident in Bern. Von 1979 bis 1991 gehörte er dem Stadtrat (Legislative) an.[1] Ab 2001 gehörte Tschäppät dem Berner Gemeinderat (Exekutive) an; bis 2004 führte er die Direktion für Planung, Verkehr und Tiefbau.[1]
Am 28. November 2004 wurde er mit 61,3 Prozent der Stimmen zum neuen Berner Stadtpräsidenten gewählt.[2] 2012 wurde er zum dritten Mal in Folge zum Berner Stadtpräsidenten gewählt.[3] Ende 2016 trat er als Gemeinderat und Stadtpräsident zurück. Sein Nachfolger wurde Alec von Graffenried.
Von 1991 bis 2003 war er ein erstes Mal Nationalrat.[1] Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2011 verpasste er die Wiederwahl, konnte aber nachrutschen, als Hans Stöckli in den Ständerat gewählt wurde.[4] Bei den Wahlen 2015 wurde er bestätigt.[5]
Tschäppät wohnte zuletzt mit seiner Lebenspartnerin im Schosshalde-Quartier. Er hatte zwei Söhne.
Er starb im Mai 2018 im Alter von 66 Jahren nach einer Krebserkrankung in Bern.[6][4] 2018 beschloss die Berner Stadtregierung, ihm sowie Reynold Tschäppät zu Ehren eine Strasse in Bern zu benennen: die bisher namenlose Verbindung zwischen Papiermühle- und Bolligenstrasse entlang der Grossen Allmend.[7]
Politische Position
BearbeitenTschäppät setzte sich besonders mit Fragen der Stadtentwicklung, Kultur, Bildung und Chancengleichheit auseinander. Zu «seinen» Projekten zählen der neugestaltete Bundesplatz, der 2007/2008 umgebaute Bahnhofplatz, das Zentrum Westside und das Tram Bern-West.
Literatur
Bearbeiten- Walter Däpp, Bernhard Giger, Jürg Müller-Muralt, Philipp Schori: Tschäppät. Ein Name – 100 Jahre Bern. Mit einem Vorwort von Klaus Wowereit. Werd & Weber, Thun 2016, ISBN 978-3-03818-100-2.[8]
Weblinks
Bearbeiten- Alexander Tschäppät auf der Website der Bundesversammlung
- Alexander Tschäppät auf der Website der Stadt Bern (Archiv).
- Abstimmungsverhalten im Nationalrat, 46. Legislatur, 1999–2003 ( vom 1. September 2013 im Webarchiv archive.today)
- Roger Schawinski im Gespräch mit Alexander Tschäppät, Sendung «Schawinski», SRF 1, 21. Januar 2013 (Video, schweizerdeutsch, 27 Minuten)
- Christof Gertsch: Mensch, Alex. Wer ist dieser Mann, mit dem sich die Bernerinnen und Berner zwölf Jahre lang obsessiv beschäftigt haben? In: Das Magazin. 12. November 2016 (Archiv).
- Bernhard Ott: Berns grösster Fan. Nachruf in: Der Bund vom 5. Mai 2018.
- Jürg Wichtermann (Stadtschreiber): Nachruf auf Alexander Tschäppät. In: Bern.ch, 6. März 2018 (Nachruf Gemeinderat der Stadt Bern)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Alexander Tschäppät – Stadtpräsident. (PDF) In: Stadt Bern. Archiviert vom am 22. Dezember 2010; abgerufen am 6. Januar 2011.
- ↑ Protokoll der Stadtpräsidentenwahl vom 30. November 2008. (PDF) In: Stadt Bern. Archiviert vom am 30. Dezember 2013; abgerufen am 24. März 2012.
- ↑ Resultate der Stadtpräsidentenwahl vom 25. November 2012. In: Stadt Bern. Archiviert vom am 20. Januar 2016; abgerufen am 1. September 2013.
- ↑ a b Berns früherer Stadtpräsident Alexander Tschäppät ist gestorben. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Mai 2018, abgerufen am 5. Mai 2018.
- ↑ Alexander Tschäppät auf der Website der Bundesversammlung
- ↑ Jürg Wichtermann (Stadtschreiber): Nachruf auf Alexander Tschäppät. In: Bern.ch, 6. März 2018 (Nachruf Gemeinderat der Stadt Bern).
- ↑ NZZ vom 11. Juli 2018, S. 15
- ↑ Adrian Zurbriggen: Die Tschäppät-Biografie: von Saftwurzeln und Lebemännern. In: Berner Zeitung. 12. April 2016, abgerufen am 5. Mai 2018 (Archiv).
Personendaten | |
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NAME | Tschäppät, Alexander |
ALTERNATIVNAMEN | Tschäppät, Alexander Markus |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker (SP) |
GEBURTSDATUM | 16. April 1952 |
GEBURTSORT | Bern |
STERBEDATUM | 4. Mai 2018 |
STERBEORT | Bern |