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Angels Flight

Schmalspurbahn in Los Angeles

Angels Flight ist der Name einer historischen Standseilbahn mit einer Spurweite von 762 mm[1] am Bunker Hill in Downtown Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Bahn galt bei ihrer Eröffnung 1901 mit einer Streckenlänge von damals knapp 100 Metern als kürzeste Bahnstrecke der Welt.[2][3] Die Standseilbahn Zagreb ist allerdings schon seit 1893 in Betrieb und nur 66 Meter[4] lang. Angels Flight war Drehort zahlreicher Hollywood-Filmproduktionen.

Angels Flight, Los Angeles
Strecke der Angels Flight
Die Angels-Flight-Strecke am ursprünglichen Standort, 1903
Streckenlänge:0,091 km
Spurweite:762 mm (Schmalspur)
Die 1996 wieder aufgebaute Anlage, hier zur Zeit der Stilllegung in den 2000er Jahren ohne Wagen
Waggon des Angels Flight

Geschichte

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Gleisschema des Angels Flight, die grüne Schiene wird gemeinsam benutzt

Die Bahn wurde 1901 als Los Angeles Incline Railway in Betrieb genommen.[5] Sie verband über eine Strecke von knapp 100 Metern Länge die Hill Street/Third Street und die Olive Street und überwand eine Steigung von 33 %.[6] Zwei an einem gemeinsamen Seil geführte, nach den biblischen Bergen Olivet und Sinai benannte Wagen[2] fuhren gegenläufig auf einer mit drei Schienensträngen versehenen Strecke. Die mittlere Schiene wurde von beiden Fahrtrichtungen gemeinsam benutzt und die Wagen passierten einander an einer mittig liegenden Ausweichstelle.

1962 wurde die Bahn als Los Angeles Historic-Cultural Monument ausgezeichnet.[7] Damit gehörte sie zu den ersten Objekten (Nr. 4), die die neu gegründete Denkmalschutzbehörde der Stadt (Cultural Heritage Board) würdigte. Da es Ende der 1960er-Jahre zu einer grundlegenden Neugestaltung des heruntergekommenen Wohngebietes am Bunker Hill kam, wurde der Betrieb der Bahn 1969 eingestellt. Die Bahn wurde demontiert und ihre Einzelteile wurden eingelagert.

1996 wurde die Anlage an anderer Stelle wiedererrichtet. Seitdem verbindet die heute 91 Meter lange Strecke die Hill Street mit der California Plaza. Nachdem im Februar 2001 das Seil riss und beim darauf folgenden Zusammenstoß der beiden Wagen ein Fahrgast getötet und weitere verletzt wurden,[3] wurde die Bahn bis zur Wiedereröffnung im Jahr 2010 geschlossen.

Nach grundlegender Überarbeitung der Sicherheits- und Bremssysteme und der folgenden Wiedereröffnung wurde die Bahn am 5. September 2013 nach einer Entgleisung eines der beiden Wagen im Mittelteil wieder außer Betrieb genommen.[8] Die Ursache war neben der unzulässigen Inaktivierung von Sicherheitssystemen auch im hohen Verschleiß der Spurkränze zu sehen. Da die Wagen über keine Drehgestelle verfügten, rieben die Spurkränze an den Bögen im Bereich der Ausweichstelle sehr stark an den Schienenköpfen, sodass die Räder schließlich aufkletterten und ein Wagen entgleiste.

Rezeption

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Angel’s Flight ist der Name eines Ölgemäldes von Millard Sheets aus dem Jahr 1931. Es zeigt zwei junge Frauen, die von der Plattform eines Standseilbahnwaggons auf die Stadt hinunterblicken, und ist im Los Angeles County Museum of Art ausgestellt.[9]

Literatur

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1927 schrieb Don Ryan den Roman Angels Flight, der die Bahn erstmals zum Gegenstand hatte. Auch in den Romanen The King in Yellow (1938) und The High Window (1942) von Raymond Chandler sowie in The Red Guard von Nick Carter (1967) wird die Bahn erwähnt.

Angels Flight ist Originaltitel und Handlungsort des 1999 erschienenen Kriminalromans Schwarze Engel von Michael Connelly aus dessen Harry-Bosch-Kriminalreihe.[10][8]

Angels Flight war Dreh- und Handlungsort vieler Filmproduktionen:[11]

  • Die Stadt Los Angeles beauftragte den Dirigenten David Woodard, ein Gedenklied mit dem Titel An Elegy for Two Angels zu Ehren von Leon Praport, der von der Standseilbahn getötet wurde, zu komponieren und aufzuführen.[13][14]

Siehe auch

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Commons: Angels Flight – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Joe Thompson: Los Angeles Area Funiculars. In: Cable Car Guy (blog). 1. Oktober 2013, abgerufen am 27. Dezember 2022 (englisch).
  2. a b Manfred Braunger, DuMont Reise-Handbuch Reiseführer USA, Der Südwesten, ISBN 978-3-77017-965-7, MairDumont, 2015, S. 173
  3. a b Tödlicher Unfall bei der Kabelbahn in Los Angeles, 3. Februar 2001, Neue Zürcher Zeitung
  4. Michel Azéma: Zagreb funicular: Technical. In: Funimag. Abgerufen am 18. Februar 2016 (englisch).
  5. Richard Deiss, Silberling und Bügeleisen: 1000 Spitznamen in Transport und Verkehr und was dahinter steckt, ISBN 978-3-83916-269-9, BoD, 2010, S. 62
  6. Torsten Meyer, Reise durch die Stadt der Engel: Geschichte(n) aus Los Angeles, ISBN 9783738620832, BoD, 2015, S. 60
  7. Historic Spots in California, Third Edition, ISBN 978-0-80474-020-3, Stanford University Press, S. 166 (in Englisch)
  8. a b c d e The decades-long effort to save Los Angeles' iconic railway, Angels Flight, CBS News vom 23. November 2017.
  9. Webseite des LACMA, aufgerufen am 8. Januar 2016
  10. Schwarze Engel, Heyne-Verlag, München, 2000, ISBN 3-453-17858-0.
  11. Jim Dawson, Angels Flight goes to the movies (in Englisch)
  12. Bert Rebhandl, Die Stadt, die es nur in Filmen gibt, 21. Dezember 2015, taz.de
  13. Kenneth Reich: Family to Sue City, Firms Over Angels Flight Death. In: Los Angeles Times. 16. März 2001, abgerufen am 27. Dezember 2022 (englisch).
  14. Jim Dawson: Los Angeles's Angeles Flight. Arcadia Publishing, Mt. Pleasant, SC 2008, ISBN 978-0-7385-5812-7, S. 125 (englisch, Google Books).

Koordinaten: 34° 3′ 4,9″ N, 118° 15′ 0,8″ W