Anton Auer
Anton Auer (* 4. März 1778 in München; † 25. Oktober 1814) war ein deutscher Porzellanmaler und setzte neue Maßstäbe in der Schmelzmalerei.
Leben und Werk
BearbeitenAuer erhielt ab 1794 seine Ausbildung in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg, die ihn danach in Festanstellung übernahm. 1809 erteilte ihm der bayerische König Max I. Joseph ein Stipendium zum Besuch der Wiener Kunstakademie. Ein Jahr lang war er Schüler von Hubert Maurer und Franz Anton Zauner.
1810, kurz nach seiner Rückkehr, wurde er zum Obermaler der Nymphenburger Porzellanmanufaktur ernannt. Am Ende des Jahres 1810 beauftragte ihn Kronprinz Ludwig, Gemälde der königlichen Bildergalerie auf ein Tafelservice zu übertragen. Es sollte nach dem Wunsch Ludwigs neue Maßstäbe setzen. „Die vorzüglichsten Gemälde der Königlichen Gallerie“, die heute als Hauptwerke der Alten Pinakothek gelten, sollten in getreuen Kopien auf Tellern wiedergegeben werden. Die ersten drei Werke, die Auer auf Teller kopierte, waren Werke von Bernardino Luini, Giorgio Vasari und Anthonis van Dyck.[1]
Bei seinem Tod im Jahr 1814 war die Arbeit nicht abgeschlossen. Seine Schüler setzten seine Technik der Schmelzmalerei fort. Die Nachfolge Auers als Obermaler der Porzellanmanufaktur Nymphenburg trat 1815 Christian Adler (* 1787 in Triesdorf) an. Er übernahm zusammen mit anderen Porzellanmalern die Aufgabe, die Gemälde der königlichen Galerie auf Porzellan zu kopieren.[2]
Auers Söhne waren der Maler Maximilian Joseph Auer (1805–1878), der seine erste Ausbildung bei seinem Vater erhielt[3][4] und mit Adler in der Porzellanmanufaktur zusammenarbeitete,[5] und Franz von Paula Auer (1813–1849), der Ministerialrat und Herausgeber des Münchner Stadtrechts wurde. Auers Witwe Juliana, geb. Harm, begann 1816 ein Verhältnis mit Johann Andreas Schmeller, von dem sie drei Kinder bekam. Nur die Tochter Emma wurde erwachsen.[6]
Literatur
Bearbeiten- Wilhelm Adolf Schmidt: Auer, Anton. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 637.
- Heinz Merten: Auer, Anton. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 430 (Digitalisat).
- Bayerische Annalen Nr. 108, München, 1834
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Verzeichniss der Porzellan-Gemälde. Sammlung in der Neuen Königl. Pinakothek zu München. München 1870, S. IV (Digitalisat)
- ↑ Adler, Christian. In: Johannes Andreas Romberg, Friedrich Faber, Lorenz Clasen: Conversationslexicon für Bildende Kunst. Band 1, Romberg’s Verlag, Leipzig 1843, S. 73 (Digitalisat)
- ↑ Horst Ludwig: Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Bd. Adam-Gaupp, Bruckmann, München 1981, ISBN 3-7654-1801-3, S. 37 (Digitalisat)
- ↑ Hyacinth Holland: Auer, Maximilian Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 84.
- ↑ Johann Michael von Söltl: Die bildende Kunst in München. Verlag der J. Lentner’schen Buchhandlung, München 1842, S. 334–337 (Digitalisat)
- ↑ Reinhard Bauer, Ursula Münchhoff (Hrsg.): »Lauter gemähte Wiesen für die Reaktion«. Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Tagebüchern Johann Andreas Schmellers. München 1990, ISBN 3-492-10884-9, S. 288.
Personendaten | |
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NAME | Auer, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Porzellanmaler |
GEBURTSDATUM | 4. März 1778 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 25. Oktober 1814 |