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Ausbreitung des Buchdrucks

Mediengeschichte

Die globale Ausbreitung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern war ein Prozess, der mit der Erfindung der Druckpresse durch Johannes Gutenberg in Deutschland um 1450 begann und bis zur Einführung des Buchdrucks in allen Weltgegenden im 19. Jahrhundert andauerte. Genealogisch stellt Gutenbergs Druckerpresse den Urtyp des modernen Drucks mit beweglichen Lettern dar; praktisch alle heutigen Druckerzeugnisse können auf eine einzige Quelle zurückgeführt werden: Gutenbergs Druckpresse.

Ausbreitung im 15. Jahrhundert. Ausgehend von Mainz wurde der Buchdruck innerhalb weniger Jahrzehnte an 271 Orten aufgenommen.
Europäische Buchdruckproduktion ca. 1450–1800

Ausbreitung des Buchdrucks

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Es folgt eine Auswahl aus: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl., 1888–1890, Eintrag „Buchdruckerkunst (Ausbreitung der Erfindung)“.[1] Die Mehrzahl der Angaben stammen aus diesem Eintrag, sofern nicht durch andere Quellen belegt.

Deutschland

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Datum Stadt Drucker Kommentar
1452–53[2] Mainz Johannes Gutenberg, Peter Schöffer, Johannes Fust (Investor) Gutenberg-Bibel
~1457[2] Bamberg Albrecht Pfister, Johann Sensenschmid (ab 1480) Pfister: erste Holzschnitt-Illustration um 1461[3]
Nicht später als 1460[2] Straßburg Johannes Mentelin 1605 veröffentlicht Johann Carolus die deutschsprachige Relation aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien, die von der World Association of Newspapers als erste Zeitung der Welt anerkannt wird.[4]
~1465[2] Köln Ulrich Zell
1468[2] Augsburg Günther Zainer
Nicht später als 1469[2] Nürnberg Johann Sensenschmid, Regiomontanus (1472–75), Anton Koberger (1473–1513)
1471[2] Speyer
1472[2] Lauingen
1473[2] Esslingen
1473[2] Merseburg Lucas Brandis
1473[2] Ulm Johann Zainer
~1473–74[2] Erfurt
~1474[2] Lübeck Lucas Brandis
1475[5] Breslau Kasper Elyan/Caspar Elyan aus Glogau Elyans Druckerei blieb bis 1483 in Betrieb und veröffentlichte insgesamt 11 Titel.[5][6]
1475[2] Trient Albrecht Kunne
~1475[2] Blaubeuren
~1475[2] Rostock
1476[2] Reutlingen
~1478–79[2] Memmingen Albrecht Kunne
1479[2] Würzburg Georg Reyser[7]
1479[2] Magdeburg Bartholomäus Ghotan, Lucas Brandis
1480[2] Passau
1480[2] Leipzig Konrad Kachelofen, Andreas Friesner
~1480[2] Eichstätt
1482[2] Wien Johann Winterburger
1482[2] München Johann Schauer
1482[2] Heidelberg
1484[2] Ingolstadt
1485[2] Münster
~1485[2] Regensburg
1486[8] Schleswig Steffen Arndes
~1486[2] Stuttgart
~1488[2] Hamburg Johann Borchard
1489[2] Hagenau
1491[2] Freiburg

Restliches Europa

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1465[9] Subiaco Arnold Pannartz, Konrad Sweynheym
1467[9] Rom Ulrich Han, Arnold Pannartz, Konrad Sweynheym (ab 1467)
1469[9] Venedig Johann von Speyer, kurz danach Nicolas Jenson aus Tours, Aldus Manutius Johann wurde vom Senat für fünf Jahre ein Monopol auf den Druck mit beweglichen Lettern gewährt, aber er starb kurze Zeit später.[10] 1469 entstand durch Speyer der lateinische Erstdruck der „Historiae naturalis libri XXXVII“.
1470[9] Venedig Filippo de Lavagna, Antonio Zaroto, kurz danach Waldarfer von Regensburg Christoph Waldarfer ab 1474 in Mailand[11]
1470[9] Neapel Sixtus Riessinger
1471[9] Florenz Demetrius Chalcondylas Frühester Buchdruck auf Griechisch.
1471[9] Genua
1471[2] Ferrara
1471[9] Bologna
1471[2] Padua
1471[2] Treviso
1472[2] Parma
1473[2] Pavia
1473[2] Brescia
~1473–74[2] Modena
1484[2] Siena
~1501 Venedig Ottaviano Petrucci Erster Druck von Notenblättern mit beweglichen Lettern.

Im 15. Jahrhundert wurden Druckereien in 77 italienischen Städten eingerichtet. Am Ende des folgenden Jahrhunderts gab es in Italien insgesamt 151 verschiedene Orte, in denen mindestens einmal gedruckt worden war, wovon 130 (86 %) nördlich von Rom lagen.[12] Im Lauf der beiden Jahrhunderte waren insgesamt 2894 Buchdrucker in Italien tätig, von denen nur 216 im südlichen Italien aktiv waren. Etwa 60 % der Druckereien im Land befanden sich in sechs Städten (Venedig, Rom, Mailand, Neapel, Bologna und Florenz), wobei die Konzentration von Druckern in Venedig besonders hoch lag (etwa 30 %).[13]

Schweiz (Gebiet der heutigen Schweiz)

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~1468[2] Basel Berthold Ruppel errichtet hier spätestens 1468 eine Druckerei
1470[2] Beromünster (Kanton Luzern) Helias Helye lernt den Buchdruck in Basel kennen und errichtet eine Druckerei im Chorherrenstift St. Michael Beromünster, die bis 1475 arbeitet
~1474[2] Burgdorf (Kanton Bern) Die Druckerei eines Unbekannten arbeitet bis 1475/1476
1478[2] Genf Adam Steinschaber Genfer Erstdrucker, arbeitet bis Oktober 1480
~1479[2] Zürich Sigmund Rot druckt im Predigerkloster Zürich bis 1481/1482
1481[2] Rougemont VD (Kanton Waadt) frater Heinrich Wirczburg druckt im Cluniazenser-Priorat nur 1481
1500[2] Sursee (Kanton Luzern) unbekannter Drucker druckt hier als einziges Werk die Reimchronik über den Schwabenkrieg von Niklaus Schradin
1577 Schaffhausen
1578 St. Gallen
1585 Freiburg im Üechtland Abraham Gemperlin
1664 Einsiedeln

Frankreich

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1470[2] Paris Ulrich Gering, Martin Crantz, Michael Friburger
1473[2] Lyon Guillaume Le Roy, Buyer
~1475[2] Toulouse
1476–77[2] Angers
~1477–78[2] Vienne
1478–79[2] Chablis
1479[2] Poitiers
1480[2] Caen
1480–82[2] Rouen
1483[2] Troyes
1484–85[2] Rennes
1486[2] Abbeville
~1486–88[2] Besançon
1490–91[2] Orléans
1491[2] Dijon
1491[2] Angoulême
1493[2] Nantes
1493–94[2] Tours
1495–96[2] Limoges
1497[2] Avignon
1500[2] Perpignan

Zusätzlich zu den genannten Städten gab es eine geringe Anzahl kleinerer Städte, in denen ebenfalls Buchdrucker tätig waren.

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1472–73[2] Sevilla
~1472–74[2] Segovia Johannes Parix
~1473[2] Barcelona Heinrich Botel, Georgius vom Holtz, Johannes Planck
~1473–74[2] Valencia Lambert Palmart, Jakob Vinzlant
1475[2] Saragossa Matthias Flander, Paul Hurus
~1480[2] Salamanca
1485[2] Burgos
1486[2] Toledo
1496[2] Granada Meinrad Ungut, Hans Pegnitzer
1499[2] Montserrat
1500[2] Madrid
Datum Stadt Drucker Kommentar
1473[14] Aalst Dirk Martens
1473–74[2] Löwen Johann von Westphalen
~1473–74[2] Brügge William Caxton, Colard Mansion
1475–76[2] Brüssel
1480[2] Oudenaarde Arend De Keysere
1481[2] Antwerpen Matt. Van der Goes
1483[2] Gent Arend De Keysere

Niederlande

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1473[2] Utrecht
1477[2] Gouda Gerard Leeu
1477[2] Deventer Richard Paffroad
1477[2] Zwolle
1477[2] Delft Jacob Jacobzoon
1483[2] Haarlem Jacob Bellaert
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1473[15] Buda
(jetzt Budapest)
Andreas Hess? Das erste Werk, das auf ungarischem Boden gedruckt wurde, war das lateinische Geschichtsbuch Chronica Hungarum, das am 5. Juni 1473 veröffentlicht wurde.[15]
1539 Kronstadt Johannes Honterus
1550[16] Klausenburg Caspar Helth
1561[17] Debreczin Die Druckerpressen waren besonders im Dienst der calvinistischen Sache aktiv, nachdem die Stadt während der Reformation zu einer Hochburg des Calvinismus in Ungarn geworden war.[17]

Instabile politische Verhältnisse im Land zwangen viele Drucker mehrmals den Standort zu wechseln, so dass im Lauf des 16. Jahrhunderts 20 Druckereien an 30 verschiedenen Orten aktiv waren.[17]

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1473[18] Krakau Kasper Straube Das älteste Druckwerk in Polen ist der lateinische Calendarium Cracoviense (Krakauer Kalender), ein einseitiger astronomischer Almanach für das Jahr 1474. Obgleich Straube in Krakau bis 1477 tätig blieb, konnte sich der Buchdruck in Krakau und Polen erst nach 1503 endgültig etablieren.[19] 1491 druckte Schweipolt Fiol aus Franken das erste Buch auf Kyrillisch.[20]
1593 Lemberg Matthias Bernhart
1625 Warschau

Im 15. und 16. Jahrhundert wurden Druckerpressen auch in Posen, Vilnius, Lemberg und Brest-Litowsk aufgestellt.[5]

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~1475–76[2] Pilsen Seit 1488 Mikuláš Bakalář Statuta Ernesti (1476), Trojanische Chronik und Neues Testament (tschechisch)
1486[2] Brünn Conradus Stahel, Matthias Preinlein Agenda Olomucensis u. 20 weitere, z. T. kleine lateinische Drucke bis 1488[21]
1487[2] Prag Trojanische Chronik, 1488 die ganze Bibel (tschechisch); seit 1512 hebräisch durch Gerson Katz, seit 1517 in kyrillischer Schrift
1489[2] Kuttenberg Martin z Tišnova Die Bibel (tschechisch)

Die erste Ausgabe der Trojanischen Chronik trägt zwar das Datum 1468, es wurde jedoch eine handschriftliche Vorlage gefunden mit gleichem Datum. Deshalb neigen die meisten Forscher zur späteren Datierung. Seit 1486 wurde auch in Brünn und etwas später in Olmütz auf Lateinisch gedruckt.[22]

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1476[23] Westminster William Caxton Die ersten Drucke in England sind ein Ablass, der auf den 13. Dezember 1476 datiert ist (Datum handschriftlich vermerkt), und die Dicts or Sayings, die am 18. November 1477 fertiggestellt wurden. Zwischen 1472 und 1476 hatte Caxton bereits einige englischsprachige Werke auf dem Kontinent veröffentlicht.[23]
1478[2] Oxford Theoderich Rood
~1479[2] St Albans 'Schulmeister' Insgesamt acht Titel im 15. Jahrhundert veröffentlicht.[2]
1480[2] London John Lettou, William Machlinia, Wynkyn de Worde

Dänemark

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1482[8] Odense Johann Snell Snell hat sowohl in Dänemark als auch in Schweden als erster den Buchdruck eingeführt.[8]
1493[8] Kopenhagen Gottfried von Ghemen Von Ghemen druckte in Kopenhagen von 1493 bis 1495 und von 1505 bis 1510. In der Zwischenzeit war er im holländischen Leiden aktiv. Für 200 Jahre wurde der Buchdruck in Dänemark durch staatliche Politik größtenteils auf Kopenhagen beschränkt.[8]

Schweden

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1483[8] Stockholm Johann Snell
vor 1495[2] Vadstena
1510 Uppsala

Portugal

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1487[24] Faro Samuel Gacon (auch Porteiro genannt) Das erste im Land gedruckte Buch war der hebräische Pentateuch, der vom Juden Samuel Gacon in Südportugal gedruckt wurde, nachdem er aus Spanien vor der Inquisition fliehen musste.[24]
1488[25] Chaves[25] Unbekannt[25] Laut der deutschen Wissenschaftlerin Horch ist der Sacramental das erste auf Portugiesisch gedruckte Buch und nicht Ludolphus de Saxonias Livro de Vita Christi von 1495 wie zuvor angenommen.[25]
1489[2] Lissabon Rabbi Zorba, Raban Eliezer
1492[2] Leiria
1494[2] Braga
1536 Coimbra
1571 Vizeu
1583 Angra, Azoren
1622 Porto

Königliches und Herzogliches Preußen

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1492[2] Marienburg Jakob Karweyse Karweyse druckte das von Johannes Marienwerder geschriebene Das Leben der zeligen Frawen Dorothee. Es wurden aber insgesamt nur zwei Titel gedruckt.[19]
1499[2] Danzig Konrad Baumgarten, Martin Tretter (1505), Johann Weinreich (1520), Franz Rhode (1540) Baumgarten kam aus Süddeutschland und eröffnete eine Druckerei in Danzig. Wie viele Drucker damals, ging er auf berufliche Wanderschaft. − Weinreich entstammte einer alteingesessenen Danziger Familie. Er eröffnete 1523 eine Druckerei in Königsberg, behielt aber weitere Kontakte zu Danzig und andere Orte. – Rhode verlegte die Narratio Prima.
1523 Königsberg Johann Weinreich, Hans Lufft (1549) Albrecht von Brandenburg-Preußen sorgte ab 1519 für die Einrichtung einer Druckerei in Königsberg. Seit 1523 ist Johann Weinreich als hier tätiger Drucker festgestellt. – Der Ankauf von Büchern durch den Buchhandel war lange noch weit verbreitet. Besonders Lübeck, die Hauptstadt der Hanse, lieferte Bücher in den gesamten Ostseeraum. Erst 1549 erhielt der Buchdrucker Weinrauch Konkurrenz in Königsberg durch Hans Lufft, der aus Wittenberg kam und seine komplette Druckereiausstattung mitbrachte. Noch später kam Hans Daubmann hinzu.

Kroatien

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1483–1493[2] Kosinj (Region Lika) Missale Romanum Glagolitice – erstes im Land gedrucktes Buch (1483)
1494–1508 Senj Blaž Baromić Baromić führte in Kroatien als erster den Buchdruck ein. Neben Kosinjer Missal aus 1483, erstmals wurde ein Messbuch in der Glagolitza Schrift gedruckt (Senjer Glagolitisches Missal), gefolgt von der zweiten Ausgabe des Kosinjer Missale Romanum Glagolitice.
1570?–1586 Nedelišće (Region Međimurje) Rudolf Hoffhalter Decretum (Tripartitum) (1574), Contra praesentiam corporis et sanguinis Christi in sacramento Eucharistiae

Serbien und Montenegro

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1493–94[2] Kloster Obod bei Cetinje Makarije Oktoih prvoglasnik, Oktoih petoglasnik, Psaltir, Molitvenik und Četvorojevanđelje (die erste Bibel in Kirchenslawisch serbischer Redaktion)
1552 Belgrad Trojan Gundulić Četvorojevanđelje (Bibel), Serbulje (Predikten)

Bis zum frühen 19. Jh. konnte sich die Druckerei aufgrund der politischen Verhältnisse (so u. a. osmanische Herrschaft) nicht entwickeln; der Druck serbischer Bücher und Zeitschriften fand vorwiegend in Venedig und Wien statt.

Bis zum Stichjahr 1501, also dem Erscheinungsjahr, an dem ein Druck aufhört, als Inkunabel zu gelten, wurden Druckereien in 236 verschiedenen europäischen Städten eingerichtet. Es wird geschätzt, dass in diesem Zeitraum in Europa 20 Millionen Bücher für eine Bevölkerung von vielleicht 70 Millionen Menschen gedruckt wurden.[3]

Schottland

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1507 ? Walter Chepman, Andrew Millar

Rumänien

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1508 Târgoviște Makarije Liturgiebücher u. a.
1545 Târgoviște Dimitrie Liubavici
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ca. 1530[26] Hólar Jon Matthiasson (Schwede) Die Druckerpresse wurde auf Initiative von Bischof Jón Arason importiert. Der erste bekannte einheimische Druck ist das lateinische Breviarium Holense von 1534.[26]

Norwegen

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Mitte des 16. Jahrhunderts Trondheim
1644 Oslo
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1551 ? Humphrey Powell

Russland

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1553-4[27] Moskau Unbekannt Evangeliar und sechs weitere Bücher veröffentlicht.[28]
1564[29] Moskau Iwan Fjodorow Apostol ist das erste datierte Buch, das in Russland gedruckt wurde.[29]
1711[30] St. Petersburg
1815 Astrachan

Bis zur Regierungszeit von Peter I. blieb der Buchdruck in Russland auf die von Fjodorow gegründete Moskauer Druckerei beschränkt. Im 18. Jahrhundert stieg die jährliche Buchproduktion von 147 Titeln 1724 auf 435 (1787), blieb aber in ihrer Entwicklung durch staatliche Zensur und weitverbreitetes Analphabetentum gehemmt.[31]

Lettland

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1588 Riga Nikolaus Mollin

Georgien

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1701 Tiflis

Griechenland

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1817 Korfu

Griechische Bücher wurden ab dem 15. Jahrhundert in Italien und im Osmanischen Reich, insbesondere in Konstantinopel und Smyrna gedruckt.

Grönland

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1860 Godthaab

Restliche Welt

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Lateinamerika

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1539[32] Mexiko-Stadt Mexiko Juan Pablos aus Brescia (im Auftrag von Hans Cromberger aus Sevilla)[33] Zwischen 1539 und 1600 produzierten Druckerpressen 300 Ausgaben und im folgenden Jahrhundert stieg die Zahl der Titel auf 2007.[34] Im 16. Jahrhundert waren mehr als 31 % der vor Ort hergestellten Bücher in einheimischen Indianersprachen abgefasst, zumeist religiöse Texte oder Grammatiken und Wörterbücher von Amerindischen Sprachen. Im 17. Jahrhundert fiel ihr Anteil auf 3 % der gesamten Buchproduktion.[35]
1581[32] Lima Peru 1106 Titel wurden zwischen 1584 und 1699 herausgegeben.[36]
1640[32] Puebla Mexiko
1660[32] Guatemala-Stadt Guatemala Das erste Buch war Tratado sobre el cultivo del añil, gedruckt in blauer Druckfarbe.[37]
1700[32] Jesuiten-Mission in Paraguay Paraguay Druckerpresse aus örtlichem Material von einheimischen Guaraní hergestellt, die zum Christentum übergetreten waren.[32]
1707[32] Havanna Cuba Libre
1736[32] Bogotá Kolumbien
1759[32] Quito Ecuador
1776[32] Santiago Chile Druckerpresse war nur kurz in Betrieb.[32] Ab 1818 dauerhafter Betrieb.
1780[32] Buenos Aires Argentinien
1807 Montevideo Uruguay
1808[38] Rio de Janeiro Brasilien Die erste offizielle Druckerpresse wurde im Mai 1808 in der königlichen Druckerei von der Junta in Betrieb genommen.[38]
1808[32] Caracas Venezuela
1810 Valparaíso Chile

Nordamerika

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1638 Cambridge USA John Daye, Samuel Green (ab 1649)
1686 Philadelphia USA W. Bradford
1693 New York USA W. Bradford
1735 Germantown USA Christoph Sauer
1766 Halifax Kanada
1828 New Echota, Arkansas USA Elias Boudinot (Cherokee) Boudinot gab den Cherokee Phoenix als erste Zeitung seines Stamms heraus.
1846 San Francisco USA
1853 Oregon USA
1858 Vancouver Island Kanada
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Ab dem 16. Jahrhundert Mosambik Portugiesen
Luanda Angola Portugiesen
Malindi Kenia Portugiesen
1798 Kairo Ägypten Franzosen
1806 Kapstadt Südafrika
c.1825 Madagaskar
1833 Mauritius
1855[39] Scheppmansdorf
(heute: Rooibank)
Namibia Franz Heinrich Kleinschmidt (Deutscher) Am 29. Juni 1855 brachte der protestantische Missionar Kleinschmidt 300 Kopien von Luthers Katechismus im Khoekhoegowab heraus, welche die ersten Druckwerke in dieser Sprache darstellen. Unruhen scheinen jedoch weitere verlegerische Aktivitäten unterbunden zu haben. Die Druckerpresse wurde zwar noch 1868 funktionsfähig vorgefunden, aber ob der Druckbetrieb damals wieder aufgenommen wurde, ist unbekannt.[39]

Südasien

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1556 Goa Indien Jesuiten
1569 Tarangambadi Indien London Missionary Company
1737 ? Sri Lanka
1772 Madras Indien
1778 Kalkutta Indien Charl. Wilkins
1792 Bombay Indien

Südostasien

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1590 Manila Philippinen
1668 Batavia Indonesien
1818 Sumatra Indonesien

Innerasien

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1637 Isfahan Iran Armenier aus Neu-Julfa
1820 Teheran Iran
Täbris Iran

Naher Osten

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1729[40] Konstantinopel Osmanisches Reich İbrahim Müteferrika Erste Presse zum Drucken auf Arabisch im osmanischen Reich eingerichtet, gegen starken Widerstand der Kopisten und teilweise moslemischer Religionsgelehrter. Die Druckerei blieb bis 1742 in Betrieb und gab ausschließlich nicht-religiöse Werke heraus, insgesamt siebzehn an der Zahl.[41]
1779[42] Konstantinopel Osmanisches Reich James Mario Matra (Brite) Erfolgloser Versuch, den Buchdruck wieder aufzunehmen[42]

Aufgrund religiöser Einwände verbot Sultan Bayezid II. 1483 das Drucken auf Arabisch im Osmanischen Reich bei Todesstrafe. Lediglich von der jüdischen (1515 Saloniki, 1554 Adrianopel, 1552 Belgrad, 1658 Smyrna) sowie der griechischen und armenischen Gemeinschaft wurde der Buchdruck in den jeweiligen Alphabeten betrieben. 1727 erteilte Sultan Ahmed III. seine Erlaubnis für die Errichtung der ersten Druckerpresse mit arabischen Lettern, die einige säkulare Werke auf Osmanisch herausgab (das Drucken religiöser Schriften blieb weiterhin untersagt).[41]

Australien und Ozeanien

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1795 ? Australien
1802 Sydney Australien George Howe
1818 Hobart, Tasmanien Australien
1818 Tahiti Französisch-Polynesien
1821 Hawaii USA
1836 Maui USA

Ferner Osten

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1833[43] Macau China Die ersten Pressen wurden von westlichen Priestern für ihre Missionsarbeit aus Europa und Amerika herangeschafft. Das älteste bekannte Exemplar, eine Albionpresse, wurde in der portugiesischen Kolonie Macao aufgestellt und später nach Kanton und Ningbo gebracht.[43]
1883[44] Seoul Südkorea Inoue Kakugoro (Japaner) Die erste Druckerpresse wurde aus Japan zur Publikation von Koreas erster koreanischsprachiger Zeitung Hansong Sunbo importiert. Nachdem die Presse von Konservativen zerstört wurde, kehrte Inoue mit einer neuen aus Japan zurück und legte die Zeitung nun unter dem Namen Hansong Chubo auf. 1885, 1888 und 1891 eröffneten auch westliche Missionare Druckereien in Seoul.[44] Koreas allererste Druckerpresse scheint freilich bereits 1881 im Vertragshafen von Pusan von Japanern aufgestellt worden zu sein, um die erste Zeitung des Landes zu drucken, die zweisprachige Chosen shinpo.[45]

Siehe auch

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Literatur

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  • Albert A. Altman: Korea’s First Newspaper: The Japanese Chosen shinpo. In: The Journal of Asian Studies. Band 43, Nr. 4, August 1984, S. 685–696.
  • Klaus Appel: Die Anfänge des Buchdrucks in Russland in der literaturfähigen Nationalsprache. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 62, 1987, S. 95–103.
  • Normann F. Blake: Dating the First Books Printed in English. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 1978, 1978, S. 43–50.
  • Gedeon Borsa: Druckorte in Italien vor 1601. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 1976, 1976, S. 311–314.
  • Gedeon Borsa: Drucker in Italien vor 1601. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 1977, 1977, S. 166–169.
  • Gedeon Borsa: Die volkssprachigen Drucke im 15. und 16. Jahrhundert in Ungarn. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 62, 1987, S. 104–108.
  • Richard Clogg: „An Attempt to Revive Turkish Printing in Istanbul in 1779“, in: International Journal of Middle East Studies, Bd. 10, Nr. 1 (1979), S. 67–70
  • Erik Dal: Bücher in dänischer Sprache vor 1600. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 62, 1987, S. 37–46.
  • Konrad Haebler: Die deutschen Buchdrucker des 15. Jahrhunderts im Ausland. München 1924.
  • Rosemarie Erika Horch: Zur Frage des ersten in portugiesischer Sprache gedruckten Buches. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 62, 1987, S. 125–134.
  • Gudrun Kvaran: Die Anfänge der Buchdruckerkunst in Island und die isländische Bibel von 1584. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 72, 1997, S. 140–147.
  • Melvin McGovern: Early Western Presses in Korea. In: Korea Journal. 1967, S. 21–23.
  • Walter Moritz: Die Anfänge des Buchdrucks in Südwestafrika/Namibia. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 1979, 1979, S. 269–276.
  • William J. Watson: „İbrāhīm Müteferriḳa and Turkish Incunabula“, in: Journal of the American Oriental Society, Bd. 88, Nr. 3 (1968), S. 435–441
  • Wieslaw Wydra: Die ersten in polnischer Sprache gedruckten Texte, 1475-1520. In: Gutenberg-Jahrbuch. Band 62, 1987, S. 88–94.
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Einzelnachweise

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  1. Die Retro-Bibliothek
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd Incunabula Short Title Catalogue. British Library, archiviert vom Original am 12. März 2011; abgerufen am 27. August 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bl.uk
  3. a b Fernand Braudel: Civilization & Capitalism, 15-18th Centuries. Bd. 1: The Structures of Everyday Life. William Collins & Sons, London 1981
  4. Badische Zeitung: Wie im Jahr 1605 in Straßburg die "Relation", die erste Zeitung der Welt herausgegeben wurde - Straßburg - Badische Zeitung. In: badische-zeitung.de. Abgerufen am 8. Oktober 2018.
  5. a b c Wieslaw Wydra (1987), S. 89
  6. Krzysztof Migoń: Der frühe Buchdruck in Polen (XV.-XVII. Jh.) als Spiegel ethnischer, konfessioneller und kultureller Verhältnisse, World Library and Information Congress: 69th IFLA General Conference and Council, 1-9 August 2003, Berlin (PDF) (Memento vom 5. November 2003 im Internet Archive)
  7. Vgl. auch Gottfried Mälzer: Würzburg als Bücherstadt. In: Karl H. Pressler (Hrsg.): Aus dem Antiquariat. Band 8, 1990 (= Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Nr. 70, 31. August 1990), S. A 317 – A 329, hier: S. A 320.
  8. a b c d e f Erik Dal (1987), S. 37
  9. a b c d e f g h Gedeon Borsa (1976), S. 313
  10. Helmut Schippel: Die Anfänge des Erfinderschutzes in Venedig. In: Uta Lindgren (Hrsg.): Europäische Technik im Mittelalter. 800 bis 1400. Tradition und Innovation. 4. Auflage. Mann, Berlin 2001, ISBN 3-7861-1748-9, S. 540 f.
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