Bedesbach
Bedesbach ist eine Ortsgemeinde und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Bedesbach gehört der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die sechstgrößte Ortsgemeinde darstellt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 34′ N, 7° 27′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kusel | |
Verbandsgemeinde: | Kusel-Altenglan | |
Höhe: | 200 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,43 km2 | |
Einwohner: | 791 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 179 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66885 | |
Vorwahl: | 06381 | |
Kfz-Kennzeichen: | KUS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 36 106 | |
LOCODE: | DE B7D | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 66869 Kusel | |
Website: | www.vgka.de | |
Ortsbürgermeister: | Stefan Jung | |
Lage der Ortsgemeinde Bedesbach im Landkreis Kusel | ||
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDer Ort liegt bei Kusel im Nordpfälzer Bergland sowie dessen Teilbereich Potzberg-Königsberg-Gruppe im sogenannten Musikantenland innerhalb der Westpfalz. Zu Bedesbach gehört zusätzlich der Wohnplatz Sulzbacher Hof.[2] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Ulmet, Welchweiler, Altenglan und Erdesbach.
Erhebungen und Gewässer
BearbeitenDer Glan bildet die westliche Gemarkungsgrenze. Von rechts mündet in diese der 2,4 Kilometer lange Sulzbach, der in Ost-West-Richtung mitten durch das Siedlungsgebiet fließt und sich auf gesamter Länge innerhalb des Gemeindegebiets befindet. Im Südosten der Gemeinde erhebt sich der 369 Meter messende Hohenestel.
Geschichte
BearbeitenBedesbach wurde im Jahr 1364 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte zur Grafschaft Veldenz und später zu Pfalz-Zweibrücken.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war der Ort in den Kanton Wolfstein eingegliedert. 1815 gehörte Bedesbach zunächst zu Österreich. Nach dem Wiener Kongress wurde er ein Jahr später dem Bayern zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde weiterhin dem Kanton Wolfstein an und war Bestandteil des Landkommissariat Kusel, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
1939 wurde der Ort in den Landkreis Kusel eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bedesbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1972 Bestandteil der Verbandsgemeinde Altenglan. Seit 2018 gehört der Ort zur Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Bedesbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3][4]
Bürgermeister
BearbeitenStefan Jung wurde am 8. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Bedesbach.[5] Da bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat.[6] Dieser wählte auf seiner konstituierenden Sitzung, der traditionellen Kerwesitzung im Gasthaus Born, Stefan Jung einstimmig für fünf Jahre zum Ortsbürgermeister.[5]
Jungs Vorgänger Peter Koch hatte das Ehrenamt 2009 übernommen und kandidierte 2024 nicht erneut als Ortsbürgermeister. Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,32 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.[7] Sein Amtsvorgänger war Jürgen Hahn.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKulturdenkmäler
BearbeitenVor Ort befinden sich insgesamt zwei Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die alte Dorfschmiede. Diese fungiert inzwischen als Museum, in dem die Original-Ausstattung gezeigt wird.
Sonstige Bauwerke
BearbeitenDas ehemalige Schulhaus wurde 2002 saniert und dient als Dorfgemeinschaftshaus. Im Dachboden haben sich Fledermäuse der Art Großes Mausohr, der größten Art in Deutschland, eingenistet.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenIm südlichen Gemeindegebiet befindet sich ein Steinbruch. Zudem befand sich in der Nähe nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise ein Tanklager der NATO.
Verkehr
BearbeitenDer Ort liegt nahe der B 420, die durch den Nachbarort Patersbach verläuft. Von dieser zweigt die durch den die Ortsgemeinde verlaufende Kreisstraße 36 nach Welchweiler ab. Im Süden befindet sich die A 62. In Altenglan befindet sich ein Bahnhof der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel. Bedesbach selbst besaß ab 1904 einen Bahnhof an der inzwischen stillgelegten Glantalbahn, der mittlerweile als Draisinenstation dient. Der Personenverkehr endete 1985, der Güterverkehr vier Jahre später.
Tourismus
BearbeitenDurch Bedesbach verläuft der Glan-Blies-Radweg. Im Osten der Gemeindegemarkung liegt die auf 399 Meter Höhe liegende und von der Bedesbacher Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins unterhaltene Hohenestel-Hütte. In deren unmittelbarer Nähe befand sich einst ein mittlerweile abhanden gekommener Aussichtsturm.
In Bedesbach geboren
Bearbeiten- Werner Dick (* 1936), Gewerkschaftsfunktionär und Politiker (SPD)
- Michael Seyl (* 1963), Künstler
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 152 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Wahl zum Ortsgemeinderat (Mehrheitswahl): 9. Juni 2024, Bedesbach. Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan, abgerufen am 28. August 2024.
- ↑ Aktuelle Zusammensetzung des Ortsgemeinderates Bedesbach (Wahlperiode 2024–2029). In: Unsere Ortsgemeinden. Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan, abgerufen am 28. August 2024.
- ↑ a b Eric Sayer: Ortsbürgermeister: Stefan Jung tritt Nachfolge von Peter Koch an. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 8. Juli 2024, abgerufen am 28. August 2024.
- ↑ Bedesbach, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 9. Mai 2020 (siehe Kusel-Altenglan, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).