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Boudouard-Gleichgewicht

Teilprozess bei Verhüttung von Eisen
Temperatur in °C CO2 in % CO in %
450 98 2
600 77 23
700 42 58
800 6 94
900 3 97
1000 1 99
Boudouard-Gleichgewicht bei 105 Pa

Das Boudouard-Gleichgewicht ist das nach Octave Leopold Boudouard (1872–1923) benannte Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffdioxid (CO2) und Kohlenstoffmonoxid (CO), das sich bei der Umsetzung mit glühendem Kohlenstoff einstellt.

Das Boudouard-Gleichgewicht bei 1 bar berechnet mit 2 verschiedenen Methoden.

Die Bildungsenthalpie von Kohlendioxid ist −393,5 kJ/mol. Bei der Reduktion mit Kohlenstoff bilden sich zwei Mol Kohlenmonoxid (= −110,5 kJ/mol), der Prozess in der Gasphase ist stark endotherm (ber. +172,5 kJ/mol).[1]

Hohe Temperaturen verschieben das Gleichgewicht aufgrund der endothermen Reaktion auf die Produktseite (CO), eine Erhöhung des Drucks verschiebt es auf die Seite der Edukte, da die Anzahl der gasförmigen Moleküle dadurch abnimmt. (Siehe dazu Prinzip vom kleinsten Zwang). Bei Raumtemperatur wird die Umwandlungsgeschwindigkeit unmessbar klein: Kohlenmonoxid ist metastabil.

Die Reaktion wird bei der Erzeugung von Generatorgas angewandt und stellt einen wichtigen Teilprozess bei der Verhüttung von Eisenerz im Hochofen dar.

Siehe auch

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  1. Referenzdaten für Bildungsenthalpien finden sich im CRC Handbook of Chemistry and Physics: STANDARD THERMODYNAMIC PROPERTIES OF CHEMICAL SUBSTANCES (Memento vom 25. Februar 2015 im Internet Archive) (Kapitel 5.4) sowie Benson-Methode