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Diskussion:Nomen

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Alazon in Abschnitt Namenwort

Nomen im engeren und im weiteren Sinn

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Diese Verwendung im engeren Sinn ist unter Linguisten allerdings umstritten. Im weiteren Sinn bezeichnet man mit "Nomen" Substantive und Adjektive und nach dem Kriterium der Deklinierbarkeit manchmal auch Pronomen und Numerale.

Ich denke es ist genau umgekehrt. Die Encyclopedia Britannica etwas fasst in ihrem Artikel zu Sanskrit beispielsweise Nomen und Adjektive zu den Substantiven zusammen. IMHO sollte diese Aussage dann im Artikel "Substantiv" stehen. Was meinen die Linguisten? --zeno 00:13, 23. Feb 2004 (CET)

Dass das Adjektiv auch zu den Substantiven gehört, hör ich zum ersten Mal. Ich hab zur Sicherheit noch mal in meinem Sprachen-Metzler nachgeschaut. Da steht es auch so wie im Artikel. Ich hab mich damals, wie es ausschaut, vom Metzler inspirieren lassen. Aber auch in meinem Sprachen-Studium habe ich es immer nur so gehört und nie andersrum. Möglicherweise ist die Terminologie im Englischen da anders. Gruß -Hunne 16:20, 4. Mär 2004 (CET)
Mann o Mann ich verstehe da nur Bahnhof, kann man das nicht in einfachen Sätzen mit Beispielen erklären?
fragende freundliche Grüße sendet--23:38, 21. Okt 2004 (CEST)
Zur Klärung sei hier angemerkt, dass - nach lateinischer Grammatik - alle Wortarten,die deklinierbar sind als Nomen zu bezeichnen sind, somit ist also auch das Adjektiv ein Nomen, ebenso das Personalpronomen und das Possessivpronomen.
Die deutsche Schulgrammatik jedoch (z. B der Cornelsen-Verlag, der Klett-Verlag und alle anderen Schulbuchverlage auch) hat sich leider von dem im angelsächsischen Sprachraum üblichen Begriff noun leiten lassen und ihn fälschlicherweise mit Nomen übersetzt.
Der Duden ist hier die einzige Ausnahme, er sprich nämlich nur von Substantiven.
Bert111 21:50, 28. Mär 2005 (CEST)
Das heißt "Pronomen", da es "für ein Nomen", also anstelle eines Nomens steht. Damit kann man nicht belegen, daß die Konvention, die sich durchgesetzt hat, das Pronomen selbst als Nomen ("Namenswort") ansieht. Das nicht substantivierte Adjektiv ist nur in der Verwendung als Attribut deklinierbar, und das nicht eigenständig, sondern kontextabhängig. --84.135.213.98 13:46, 16. Dez 2005 (CET)
Die Etymologie ist bei grammatischen Fachbegriffen sehr skeptisch zu betrachten. Nomen heißt Name, also sind alle Nomina Eigennamen, verbis heißt Wort, also sind alle Wörter Verben. Präsens heißt Gegenwart, also beschreibt der Satz "Ich gehe morgen ins Kino" eine Handlung in der Gegenwart, usw. Es gibt auch noch die klassische Philologie, und nicht nur die modernen Sprachen. Dort ist Nomen weiterhin einhellig der Oberbegriff für Substantive, Adjektive und Pronomina.

Substantiv und Nomen

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Mir kommt diese Diskussion ziemlich auf den Kopf gestellt vor. Meiner Meinung nach ist Substantiv ein schulgrammatischer Begriff und Nomen der aktuell gängige wissenschaftliche. Dabei wird Nomen für die grammatikalische Kategorie von Wörtern gebraucht, die im Kontext mit Artikeln und Adjektiven stehen können und als Kopf einer Nominalphrase (NP) fungieren. Dies ist also eher eine distributionale Definition. Substantiv dagegen hat eine eher semantische Definition - ist also verwandt mit dem Konzept des Dingworts. Nomen sind aber generell semantisch nicht so eng zu definieren, sie können sowohl Dinge als auch Ereignisse, Prozesse und Abstrakta bezeichnen. Zur Beschreibung einer Grammatik ist der Begriff Nomen, aufgrund seiner distributionellen Definition, wesentlich glücklicher gewählt, weil man sich den Ärger um die wahre Natur seiner Semantik spart.

Die Tatsache, dass dieser Begriff vom englischen noun kommt und nicht so viel mit den lateinischen Grammatiken zu tun hat, mag zwar zutreffen, dadurch ist der Begriff aber auch wesentlich weniger mit Querverweisen auf unglückliche Annahmen in seiner Definition beladen. Für den wissenschaftlichen Diskurs (über die Syntax) wäre es ja katastrophal, Nomen (im distributionalen Sinn) mit Adjektiven und Artikeln zu vermengen, auch wenn man damit die deklinierbaren Wortarten meint, denn auch die unterscheiden sich von Sprache zu Sprache.

Ach ja: Lehrer, bitte bringt den Schülern nicht Substantiv bei, dann könnt ihr auch gleich bei Dingwort bleiben, aber ist z.B. „Schönheit“ ein Ding?

Ob Schönheit nun ein Ding ist, sagt nur etwas über den Begriff "Dingwort", aber nichts über "Substantiv". Die Nominalphrase könnte übrigens auch dasselbe Übersetzungsproblem wie noun -> Nomen, in diesem Fall von noun phrase darstellen und dann wieder nicht für die Verwendung des Begriffes Nomen statt Substantiv im Deutschen sprechen. Oder man denkt daran, dass die NP ohnehin ja Nomina (Adjektive, Artikel, Substantive) beinhaltet. Wieder landet man bei dem Inhalt des WP-Artikels, dass man in der Sprachwissenschaft im engeren Sinne besser von "Substantiven" spricht und dass das auch vollkommmen in Ordnung ist.85.181.234.255 21:22, 6. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Nomen nicht für Substantive

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Der Ausdruck "Nomen" ist meiner Meinung nach nicht für Substantive zu gebrauchen! Ich möchte ein kurzes Beispiel nennen: Der Mann ist groß. Betrachtet man nun an diesem Satz die Satzglieder, sieht es wie folgend aus: Der Mann=Subjekt; ist=Kopula; groß=Prädikatsnomen.Im Lateinischen ist es identisch: Vir est magnus. Daher sage ich, dass Lehrer in der Schule ihren Schülern den Ausdruck "Substantiv" nahelegen sollten!

Das Beispiel "Der Mann ist groß" scheint mir nur wenig Beweiskraft zu haben. Deine Argumentation geht letztlich nur darauf zurück, dass ein Adjektiv in einer Kopulata-Konstruktion als Prädikatsnomen bezeichnet wird. Ist "groß" deshalb von der gleichen Kategorie wie "Mann"? Dann kann ich folglich auch sagen "Der groß ist Mann". Das grammatisch ist nicht. (nicht signierter Beitrag von 130.133.134.6 (Diskussion) )
Ja eben, weil das grammatisch ist nicht, meint derjenige ja auch, dass Nomen kein guter Begriff ist, weil er die beiden Dinge, die hier eben nicht austauschbar sind, in einen Topf wirft, wie sein Beispiel sehr wohl bewiesen hat. Erst die Unterscheidung mit den Begrifffen "Substantiv" vs. "Adjektiv" würde in diesem Beispiel "Der groß ist Mann" verhindern.85.181.234.255 21:13, 6. Jul. 2011 (CEST)Beantworten
Man sollte bedenken, dass in der lateinischen Grammatik, aus der der Begriff stammt, Adjektive dekliniert werden, sodass sich dort Sätze mit Kopula durchaus herumdrehen lassen. Da aber weiterhin der Begriff "Prädikatsnomen" gebräuchlich ist, stiftet die Gleichsetzung von Nomen und Substantiv mitunter Verwirrung, das stimmt schon.

Meiner Meinung ist dieser Artikel haarscharf von einer URV entfernt. Das ist fast wortgetreu der Eintrag aus dem Metzler Lexikon Sprache. Wie wird sowas gehandhabt? Grüße PartnerSweeny 12:19, 22. Dez 2005 (CET)

Hi PartnerSweeny, schau mal auf der Seite WP:URV, da steht, was im Falle einer (vermuteten) URV zu tun ist. In der Hoffnung geholfen zu haben grüßt Chriki™ 13:27, 22. Dez 2005 (CET).

Nomen

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ich verstehe den unter schied zwischen nomen und Substantiv nicht. ich meine das ruldjafilum ist sehr fragwuerdig vieleicht macht es das sublakisma aber wieder wett. (nicht signierter Beitrag von 88.72.228.96 (Diskussion) 15:36, 5. Nov. 2010 (CET)) Beantworten

Nomen ???

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Hä? An meiner Schule bekamen wir beigebracht, dass man auch Nomen für Substantiv sagen kann. Das wird auch an anderen Schulen so gelehrt, und so steht es sogar hier in der Wikipedia im Artikel "Substantiv". Warum steht dann im Artikel "Nomen", ein Nomen sei etwas anderes? Wer hat nun Recht und warum? 85.52.132.53 00:21, 1. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

In der Tat wird "Nomen" synonym für Substantiv (Hauptwort) in der Schule verwendet. Das ist aber, wenn man korrekt sein möchte, nicht ganz falsch bzw. auch nicht ganz richtig. Korrekterweise ist es ein Oberbegriff, der nicht nur für das Substantiv steht, sondern auch noch für anderes daneben. Ich selber habe in der Schule statt "Nomen" immer "Substantiv" gelernt, was korrekt und präziser ist. Also ich denke mal, wenn du im Deutschunterricht einen nicht humanistisch gebildeteten Lehrer haben solltest, würde der sich wohl mit unscharfen "Nomen" zufrieden geben. Ansonsten - insbesondere an der Unisversität - ist davon aber absoult abzuraten Substantiv und Nomen synonym zu verwenden. (nicht signierter Beitrag von 212.18.8.236 (Diskussion) 12:24, 13. Jan. 2014 (CET))Beantworten

Anglizismus und so

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Ich hab die letzte Bearbeitung des geschätzten Benutzer:HV nochmals überarbeitet.

  • Der Text begann, sich vom Neutralen Standpunkt zu entfernen. Es ist nicht fair, die heute gängigste Terminologie als "Anglizismus" hinzustellen, der nur im Sprachgebrauch von manchen amerikanisch beeinflussten Individuen vorkäme. Es ist ein Anglizismus nur qua Etymologie, aber kein Anglizismus im pejorativen stilistischen Sinn oder im Sinn von Neologismus, wie die Darstellung es aber mE insinuierte. Die Herkunft dieser Terminologie stand auch schon einmal im Text, es muss nicht mehrmals gesagt werden, da beginnt eben das Eifern.
  • Auch in diesem Zusammenhang: Nomen ist in weiten Teilen der Schulgrammatik heute die bevorzugte Variante, dazu habe ich eine Quelle eingefügt. Ich sehe das aber auch auf Webseiten von Schulbuchverlagen.
  • Die Etymologie von frz. "nom" ist natürlich eine Kürzung aus Nomen substantivum, wie immer, relevant ist aber die Terminologie, die in aller Regel "nom" alleine verwendet.
  • Der Unterschied "noun / nominal" im Englischen ist nicht relevant, wo es nur um die Abwesenheit der Variante "substantivum" geht. Ein weiterer Grund, warum ich das wieder rausgenommen habe, liegt darin, dass "nominal" mehrdeutig ist. Ich kenne es als 1. vage für "noun or noun phrase", irgendein nominaler Ausdruck, 2. Fachterminus deutsch oder englisch für "nominale Konstituente ohne Determination". Ich weiß nicht, ob hier noch was Drittes aufscheint... Ich versteh die Aussage gar nicht, engl. "nominal" stehe für das deutsche "Nomen" -- in welchem Sinn des deutschen Wortes "Nomen" denn? Ich glaub, gemeint ist der lateinische... Auch in meinem eigenen Sprachgebrauch höre ich mich solche Dinge sagen wie "die nominalen Wortarten", das ist offenbar der andere, antike, weitere Sinn, aber zumindest in meinem Vokabular überträgt sich das nicht auf die Bedeutung von "Nomen".
--Alazon (Diskussion) 21:08, 7. Feb. 2022 (CET)Beantworten
  • Hmm, mir war nicht bewusst, dass Anglizismus als pejorativ aufgefasst werden könnte, aber in Zeiten der Neuen Rechten, muss man offenbar auf so etwas Rücksicht nehmen. Anglizismen sind eine ganz normale Erscheinung in einer internationalen Welt, und ebenso normal ist es, dass dabei Missverständnisse und Fehlübersetzungen zustandekommen und sich einbürgern. Bekannteste Beispiele dafür sind ja handy für cell/smartphone, beamer für projector oder homepage für website. Dasselbe Phänomen gibt es auch bei Anglizismen im Japanischen zuhauf, bzw. bei Germanismen im Russischen usw. Dass Nomen im Sinne von Substantiv ein Anglizismus qua Etymologie ist, sollte daher zurück in den Artikel, meinentwegen explizit, um Missverständnisse auszuschließen.
Wie gesagt, es steht ja schon da!--Alazon (Diskussion) 21:59, 7. Feb. 2022 (CET)Beantworten
  • Wenn Schulgrammatik und Akademische Linguistik hier unterschiedlich verfahren, so muss dies im Artikel auch so dargestellt werden.
  • zu fr. nom vs. nom substantif s. hier: fr:Nom_(grammaire)
  • zu engl. noun vs. nominal s. hier: en:Nominal_(linguistics): "In linguistics, the term nominal refers to a category used to group together nouns and adjectives based on shared properties." Hier geht es um die fachsprachliche Verwendungsweise in der Linguistik, nicht um weitere Beudeutungsaspekte wie in der BKL en:Nominal --HV (Diskussion) 21:36, 7. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Nur Substantiv und Adjektiv?

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In der früheren Version stand eine "dritte Bedeutung" von Nomen, nämlich als Substantiv + Adjektiv, aber nur diese. Also unter Ausschluss von Pronomina und Zahlwörtern. Sowas ist mir nicht bekannt und es war kein Beleg dabei – bis einer kommt, habe ich es mal vorsichtshalber rausgenommen. (Bitte ggf. darauf schauen, dass es keine bloße Einzelverwendung ist, sondern wirklich irgendwo eine konventionelle "Bedeutung".) --Alazon (Diskussion) 17:05, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten

überwiegend, mehrheitlich, meist ...

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@Alazon, hast Du ein belegbares Kriterium dafür, ob Nomen überwiegend bewusst im Sinne von Substantiv eingesetzt wird, oder einfach nur in laxer Kommunikation, weil davon auszugehen ist, dass die meisten Phänomene, die für Substantive gelten, auch für die anderen Nomina zutreffen dürften? Nomen wäre somit das unmarkierte Glied einer privativen Opposition, Nomen::Substantiv, das die Vergleichsebene vertritt, sobald nicht unbedingt differenziert werden muss. Substantiv bezeichnet demgegenüber dann die differentia specifica.

Überwiegend klingt für mich zudem nach einem Verhältnis von mindestens 80:20, und das scheint mir etwas hoch gegriffen. Es gibt ausreichend Kontexte, in denen zwingend begrifflich differenziert werden muss, und da wird vermutlich auch immer zu Substantiv vs. Nomen gegriffen. --HV (Diskussion) 19:36, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Es ist eine Sache verschiedener Terminologien bzw. Traditionen. Insofern besteht die privative Opposition, die du aufmachst, nur innerhalb der "lateinischen" Terminolgieschule.
Der Anteil, zu dem Schulgrammatik "Nomen" benutzt, müsste sich gut quantifizieren lassen, wenn man das untersuchen will. Die generative Grammatik benutzt Nomen nahezu ausschließlich, weil ja Begriffe wie "Nominalphrase" oder das Kategoriesymbol N darauf beruhen. Im übrigen hab ich in der Überarbeitung versucht, die Sache eben mehr bestimmten Arbeitsbereichen zuzuordnen, zB ist in der Germanistik immer noch relativ viel von "Substantiv" die Rede, anders als es zuvor im Artikel stand.
Überwiegend könnte man schon bei 60:40 bringen, oder :)
--Alazon (Diskussion) 19:54, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich wirklich um verschiedene Traditionen handelt. Ich halte den deutschen Gebrauch von Nomen aus noun für einen Scheinanglizismus bezüglich des Wortfeldes, der übersieht, dass es im Englischen eben auch den Oberbegriff nominal gibt, den man benutzen kann, falls nötig. Nur funktioniert die privative Opposition in der Gebersprache eben andersherum als im Deutschen: nominal [+generisch/-spezifisch] ist das markierte Glied gegenüber noun [0-generisch/0+spezifisch]. Bei der Entlehung ins Deutsche wurde daraus ein umgekehrtes Markierungsverhältnis: Nomen ist jetzt [0+generisch/0-spezifisch] und Substantiv [-generisch/+spezifisch]. Damit operiert auch das Englische letztlich auf der lateinischen Tradition, was nur dadurch verdeckt wird, dass es in der Terminologie eben ein für uns ungewöhnliches Markierungsverhältnis gibt (wie etwa bei Katze mit der auch männliche Katzen bezeichnet werden können, wenn es im Kontext nicht um das spezifische Geschlecht des Tieres geht). Eine andere Tradition wäre es erst, wenn die Subsumption von Adjektiven und Substantiven unter einen gemeinsamen Oberbegriff vollständig außer Kraft gesetzt und nicht nur verdeckt wäre.
Vielleicht wäre es außerdem sinnvoll die generative Grammatik im Artikel explizit zu erwähnen. --HV (Diskussion) 21:11, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten
GG ist erwähnt. – Den deutschen Sprachgebrauch kümmert die Oberbegriffs-Geschichte glaub ich nicht so. Für viele Leute ist noun und Nomen einfach das, wie es heißt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sogar vielen der Sprachwissenschaftler-Kollegen überhaupt nicht bewusst ist, dass man auch Substantiv sagen könnte. --Alazon (Diskussion) 21:27, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Genau das ist es, was ich sagen will:
ein Scheinanglizismus ist folgende Auffassung: die englische Theorietradition scheidet strikt zwischen Substantiven (=Nomen) und Adjektiven etc. Einen gemeinsamen Oberbegriff für beide kennt sie nicht. Sie ist daher vom lateinischen Wortklassenverständnis verschieden.
kein Scheinanglizismus ist folgende Auffassung: Nomen ist sowohl Oberbegriff für Substantive, Adjektive etc. als auch der spezifische Begriff für Substantive. Soll die generische Lesart gegenüber der spezifischen ausgeschlossen werden, ist der Begriff Substantiv zu verwenden. Damit wird nach wie vor dem lateinischen Wortklassenverständnis gefolgt.
Ich glaube gerne, dass hier zwischen Scheinanglizismus und reflektiertem Anglizismus eine gewisse Verteilung im Terminologiegebrauch anzutreffen ist. Dass das ausgerechnet in der Sprachwissenschaft passiert, lässt tief blicken... --HV (Diskussion) 21:40, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Die Terminologie der sprachwissenschaftlichen Grammatik ist eine einzige Katastrophe :) Am tollsten finde ich die Fälle, wo es mehrere Bedeutungen eines Fachausdrucks gibt, die das Gegenteil voneinander sind...
Das was du unter "kein Scheinanglizismuzs" ansprichst, ist im Artikel erwähnt: im Lateinischen tritt nomen sowohl als Oberbegriff auf, als auch zum Bezug auf Substantiv, wie in nomen agentis.--Alazon (Diskussion) 21:57, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Naja, hier andelt es sich eher um eine Abkürzung/Synkope: nomen substantivum agentis wäre halt einfach zu lang.
Nochmal formalisiert:
lateinische Grammatiktradition: Nomen :: [ NULL :: Nomen substantivum ]
englische Terminologie: [ nominal :: noun ] :: noun
reflektierter Anglizismus: Nomen :: [ Nomen :: Substantiv ]
Scheinanglizismus: Nomen :: [ Nomen :: Nomen ] --HV (Diskussion) 22:34, 12. Feb. 2022 (CET)Beantworten
(NB: Ich möchte gar nicht wissen, was passiert, wenn Biologen, Physiker, Chemiker und Mediziner sich miteinander über Terminologie zu unterhalten beginnen... --HV (Diskussion) 22:43, 12. Feb. 2022 (CET))Beantworten

Abschnitt "Englische Terminologie"

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Es fehlen noch Belege für die Aussage, dass "noun" oder "nominal" im Englischen auch Adjektive umfassen kann. Derlei ist selbst für "nominal" nicht vorhanden in (a) den allgemeinen Wörterbüchern: Oxford Adv. Learner's sowie Macmillan (b) nicht im Lexikon Englische & Französische Grammatikterminologie, das bei SIL gehostet ist. (c) Nicht zu finden in der größten mir bekannten Englischgrammatik Huddleston & Pullum CUP 2002. (Nirgends in: Kap. 2.5 "noun and noun phrases"; 2.6 "adjectives and adverbs"; Kap 5 "nouns"; Kap 6.2.4.1 "adjectives vs nouns"; der Begriff "nominal" erscheint nur in der Bedeutung "N-Projektion ohne Determinierer" S. 329). -- Soweit was ich habe, der gesuchte Sprachgebrauch muss sich also woanders verstecken.

Wie im Bearbeitungskommentar vermerkt, wirft bei mir auch die beiläufige Erwähnung von engl. "nominal" für "adjektivische Relativsätze" in Lehmann & Moravcsik 2000 Fragen auf. Head-internal relative clauses seien Adjektive? Weißt du was darüber? Oder vielleicht wieder mal beim Autor nachfragen :) --Alazon (Diskussion) 00:22, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Aha, ein Beleg in einem Buch von Donald Ringe, Indogermanistik. Es wundert nicht, wenn in diesem Kontext das "lateinische System" auftaucht. Ich glaube, der Textabschnitt im Artikel erweckt den Eindruck, "nominal" hätte in der Grammatik des Englischen diese Bedeutung. Sonst muss man das nach fachsprachlichen Ecken und Winkeln differenzieren, an diese Komplikation hab ich noch nicht gedacht. --Alazon (Diskussion) 00:31, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Viellleicht wist Du hier fündig: en:Nominal_(linguistics), bzw. mit einer Anfrage auf der dortigen Disk.Seite? --HV (Diskussion) 02:09, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ah. Ich hab das viel zu sehr verinnerlicht "WP ist kein Beleg", aber der Artikel dort hat welche... Ich werd mich damit befassen. --Alazon (Diskussion) 13:21, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Ich würd dann aber den Sprachgebrauch im Englischen, der "noun" immer für Substantiv verwendet, aber "nominal" in einer allgemeineren Bedeutung, sobald ich ihn zweifelsfrei lokalisiert habe, in den Abschnitt "Überschneidung" schieben. --Alazon (Diskussion) 13:47, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Artikel als Nomen

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Lieber Benutzer:Alazon. Dass der Artikel im Deutschen nicht unter die Nomina subsummiert wird, ist wohl auch wieder eine Frage der philologischen Tradition, oder gibt es hierfür etwa ein linguistisches Argument? In beiderlei Fällen sollte dieser Sachverhalt aber nicht einfach unter den Teppich gekehrt, sondern ausführlich diskuiert werden, meinentwegen im Artikel Artikel (Wortart). --HV (Diskussion) 13:09, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten

Es scheint, dass der Artikel von den griechischen Grammatikern von "onoma" getrennt gehalten wurde, ich bin da aber nicht so bewandert. Bei Gelegenheit kann man Literatur suchen, ob es einen Kommentar gibt zum Verhältnis zwischen "Artikel" und "deklinierbares Wort". Es liegt hier aber nicht nahe. Die Einbeziehung des Artikels wäre zu belegen, die Auslassung des Artikels in diesem Zusammenhang ist recht natürlich, wenn es um den lateinischen Terminus "nomen" geht. Der Artikel wird aus der Kategorie Attribut (Grammatik) auch herausgehalten. "Nomen adiectivum" scheint ursprünglich als Wiedergabe von "epitheton" sowieso eher auf "Apposition" hinzudeuten, also einen Funktionsbegriff, und der Artikel hat eine ganz andere Funktion. --Alazon (Diskussion) 13:57, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Dass der Artikel unter die Nomina subsummiert wird, ist in älteren (antiken und mittelalterlichen) Grammatiken gang und gäbe. Die beginnen meistens mit einer Liste: nomina sunt... Ich kenne das noch gut aus dem Studium. Wenn Nomen im Sinne der lateinischen Grammatiktradition begriffen wird als deklinierbares Wort, gehört der Artikel natürlich dazu. Ob das sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt, aber zu erwähnen sind dennoch beide Sichtweisen. --HV (Diskussion) 15:01, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Dann such halt mal Quellen raus. --Alazon (Diskussion) 15:05, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Hab mich in meiner Erinnerung getäuscht. In den alten Grammatiken steht immer partes orationis sunt..., z.B. hier. Trotzdem, wenn Nomina begriffen sind als deklinierbare Wörter, ist zu erläutern, warum dann der Artikel nicht(!) dazugehört! --HV (Diskussion) 15:20, 17. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Vielleicht einfach weil diese Definition mittels Deklnierbarkeit von lateinischen Grammatikern stammt, wo eben kein Artikel vorgesehen war? --Alazon (Diskussion) 22:23, 5. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Absatz Sprachvergleichende Aspekte

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Da steht ein Satz, den ich nicht verstehe: "Sprachen, die Adjektive als dritte, völlig unabhängige Klasse neben Substantiven und Verben besitzen, existieren hingegen nicht." -- Wo man drei Wortarten unterscheidet (N, V, A) sind es doch drei Klassen. Was ist mit "unabhängig" gemeint, oder anders gesagt: Hier wird gesagt, dass in *allen* Sprachen Adjektive irgendwie "abhängig" entweder von Verben oder von Substantiven existieren. Inwiefern denn? Inwiefern zB im Deutschen? --Alazon (Diskussion) 22:19, 5. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Namenwort

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"Namenwort" ist eine Lehnübersetzung von "Nomen", ich kann aber keine Belege finden, dass es ebenso mehrdeutig ist, sondern es scheint immer "Substantiv" zu bedeuten, oder? In der Schulgrammatik ist schätzungsweise "Namenwort" und "Wiewort" immer unterschieden. Wenn jemand sonst einen dagegenstehenden Beleg hat, bitte melden. --Alazon (Diskussion) 19:12, 23. Jul. 2022 (CEST)Beantworten