Location via proxy:   [ UP ]  
[Report a bug]   [Manage cookies]                

Endeavour (Raumfähre)

amerikanische Raumfähre

Das Space Shuttle Endeavour (englisch für Bemühen, Anstrengung) wurde am 25. April 1991 als Ersatz für die Raumfähre Challenger fertiggestellt und hatte seinen Jungfernflug am 7. Mai 1992. Seine interne Bezeichnung lautet OV-105. Der letzte Start fand am 16. Mai 2011 um 14:56 Uhr MESZ statt, die letzte Landung am 1. Juni 2011 um 8:35 Uhr MESZ in Florida.

Endeavour-Logo
Die Endeavour startet zur Erdbeobachtungsmission STS-99
Die Endeavour vor dem Start der Mission STS-118
Die Endeavour im California Science Center

Geschichte

Bearbeiten

Der Name für die Raumfähre wurde durch einen Schülerwettbewerb gefunden, an dem insgesamt 71.652 Schüler teilnahmen. Im Mai 1989 verkündete US-Präsident George H. W. Bush den Namen Endeavour nach dem gleichnamigen ersten Schiff von James Cook (daher auch die britische Schreibweise anstelle der im amerikanischen Englisch richtigen Schreibweise Endeavor).

Die Endeavour wurde von Rockwell International gebaut und kostete insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar. Sie absolvierte 25 erfolgreiche Flüge. Als letzte fertiggestellte Raumfähre des Programms absolvierte sie zwar unter den erhalten gebliebenen Orbitern die wenigsten Flüge und auch weniger als die verunglückte Columbia, war aber dennoch an mehr Außenbordeinsätzen beteiligt als alle anderen Shuttles.

Zuletzt wurde das Shuttle zwischen Dezember 2003 und Oktober 2005 grundüberholt (Orbiter Major Modification Period) und erhielt dabei wichtige technische und sicherheitsrelevante Verbesserungen. Neben dem sogenannten Gläsernen Cockpit, einer mit mehreren frei belegbaren Monitoren ausgerüsteten Instrumententafel, erhielt die Endeavour dabei ein verbessertes Navigationssystem zur Positionsbestimmung und die aus den Empfehlungen des „Columbia Accident Investigation Boards“ resultierende Robotarm-Verlängerung Orbiter Boom Sensor System (OBSS).

Nach ihrer letzten Mission im Mai/Juni 2011 wurde die Raumfähre mit Ende des amerikanischen Shuttle-Programms als Museumsstück dem California Science Center in Los Angeles zugewiesen und ist dort seit Oktober 2012 ausgestellt.[1]

Wichtige Missionen:

Missionen

Bearbeiten
Nr. Start Bezeichnung Emblem Besatzung
1 7. Mai 1992 STS-49   Daniel Brandenstein, Kevin Chilton, Pierre Thuot, Kathryn Thornton, Richard Hieb, Thomas Akers, Bruce Melnick
2 12. September 1992 STS-47   Robert Gibson, Curtis Brown, Mark Lee, Jan Davis, Jerome Apt, Mae Jemison, Mamoru Mōri
3 13. Januar 1993 STS-54   John Casper, Donald McMonagle, Mario Runco, Gregory Harbaugh, Susan Helms
4 21. Juni 1993 STS-57   Ronald Grabe, Brian Duffy, David Low, Nancy Currie, Peter Wisoff, Janice Voss
5 2. Dezember 1993 STS-61   Richard Covey, Kenneth Bowersox, Story Musgrave, Kathryn Thornton, Claude Nicollier, Jeffrey Hoffman, Thomas Akers
6 9. April 1994 STS-59   Sidney Gutierrez, Kevin Chilton, Linda Godwin, Jerome Apt, Michael Clifford, Thomas Jones
7 30. September 1994 STS-68   Michael Baker, Terrence Wilcutt, Thomas Jones, Steven Smith, Daniel Bursch, Peter Wisoff
8 2. März 1995 STS-67   Stephen Oswald, William Gregory, Tamara Jernigan, John Grunsfeld, Wendy Lawrence, Ronald Parise, Samuel Durrance
9 7. September 1995 STS-69   David Walker, Kenneth Cockrell, James Voss, James Newman, Michael Gernhardt
10 11. Januar 1996 STS-72   Brian Duffy, Brent Jett, Leroy Chiao, Daniel Barry, Winston Scott, Kōichi Wakata
11 19. Mai 1996 STS-77   John Casper, Curtis Brown, Daniel Bursch, Marc Garneau, Mario Runco, Andrew Thomas
12 23. Januar 1998 STS-89   Terrence Wilcutt, Joe Edwards, Bonnie Dunbar, Michael Anderson, James Reilly, Salischan Scharipow
13 4. Dezember 1998 STS-88   Robert Cabana, Frederick Sturckow, Nancy Currie, Sergei Krikaljow, James Newman, Jerry Ross
14 11. Februar 2000 STS-99   Kevin Kregel, Dominic Gorie, Janet Kavandi, Janice Voss, Mamoru Mōri, Gerhard Thiele
15 1. Dezember 2000 STS-97   Brent Jett, Michael Bloomfield, Marc Garneau, Carlos Noriega, Joseph Tanner
16 19. April 2001 STS-100   Kent Rominger, Jeffrey Ashby, Umberto Guidoni, Chris Hadfield, Juri Lontschakow, Scott Parazynski, John Phillips
17 5. Dezember 2001 STS-108   Dominic Gorie, Mark Kelly, Linda Godwin, Daniel Tani
18 5. Juni 2002 STS-111   Kenneth Cockrell, Paul Lockhart, Franklin Chang-Diaz, Philippe Perrin
19 24. November 2002 STS-113   James Wetherbee, Paul Lockhart, Michael López-Alegría, John Herrington
20 8. August 2007 STS-118   Scott Kelly, Charles Hobaugh, Barbara Morgan, Richard Mastracchio, Tracy Caldwell, Dafydd Williams, Alvin Drew
21 11. März 2008 STS-123   Dominic Gorie, Gregory H. Johnson, Robert Behnken, Michael Foreman, Richard Linnehan, Takao Doi
22 15. November 2008 STS-126   Christopher Ferguson, Eric Boe, Stephen Bowen, Heidemarie Stefanyshyn-Piper, Donald Pettit, Shane Kimbrough
23 15. Juli 2009 STS-127   Mark Polansky, Douglas Hurley, Christopher Cassidy, Thomas Marshburn, David Wolf, Julie Payette
24 8. Februar 2010 STS-130   George Zamka, Terry Virts, Robert Behnken, Kathryn Hire, Nicholas Patrick, Stephen Robinson
25 16. Mai 2011 STS-134   Mark Kelly, Gregory H. Johnson, Michael Fincke, Greg Chamitoff, Andrew Feustel, Roberto Vittori

Das Shuttle hatte eine kleine Rolle in dem Film The Core.

In dem Film Moonfall wird die ausgemusterte Endeavour 2021 für eine Mondmission reaktiviert.

Der kleine Maulwurf, eine Zeichentrickfigur, wurde von Andrew Jay Feustel auf die letzte Mission in Form eines Plüschtiers mitgeführt und dem Erfinder, Zdeněk Miler, nach der Rückkehr übergeben.[2]

Zu Ehren des Shuttles Endeavour benannten die beiden Astronauten der Mission SpX-DM2 ihre Dragon-Kapsel in der Erdumlaufbahn in Endeavour um. Beide hatten ihre ersten Raumflüge mit diesem Shuttle unternommen[3].

Die Endeavour existiert als Modell im Flugsimulator X-Plane und kann dort zur Simulation eines Wiedereintritts genutzt werden.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Endeavour (Raumfähre) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Samuel Oschin Pavilion – California ScienCenter. Abgerufen am 30. Oktober 2012.
  2. Endeavour-Astronaut beschenkt Vater vom "Kleinen Maulwurf". (digitalfernsehen.de [abgerufen am 6. Mai 2018]).
  3. Crew Dragon’s astronauts give their SpaceX spaceship a storied name: Endeavour. 31. Mai 2020, abgerufen am 31. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).