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Ferdy Kübler

Schweizer Radrennfahrer

Ferdinand Kübler (* 24. Juli 1919 im Weiler Radhof bei Marthalen; † 29. Dezember 2016 in Zürich[1]), üblicherweise «Ferdy» oder «Ferdi» genannt, war ein Schweizer Radrennfahrer und der erste Schweizer Tour-de-France-Sieger. Er zählte mit seinem charakteristisch kampfbetonten Fahrstil zu den erfolgreichsten Radrennfahrern der Schweiz.

Ferdy Kübler
Ferdy Kübler in den 1950er Jahren
Ferdy Kübler in den 1950er Jahren
Zur Person
Vollständiger Name Ferdinand Kübler
Geburtsdatum 24. Juli 1919
Sterbedatum 29. Dezember 2016
Nation Schweiz Schweiz
Disziplin Strasse / Bahn / Querfeldein
Letzte Aktualisierung: 6. Februar 2017
Ferdy Kübler im Kreise seiner Familie (1961)
Ferdy Kübler bei der Tour 1947, vor André Mahé
Ferdy Kübler (links); Vorbereitung zur Tour de Suisse 1952
Ferdy Kübler als Skilehrer (1970)

Radsportkarriere

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Küblers Vater war Schuhmacher und Velomechaniker. Mit einem kargen Lohn von rund 140 Franken monatlich konnte er seine fünf Kinder nur schlecht ernähren. Kübler gab an, in der entbehrungsreichen Kindheit seine starke Willenskraft entwickelt zu haben. Da er in Adliswil aufgewachsen war und zudem über eine ausgeprägte Nase verfügte, erwarb er sich den Namen «Der Adler von Adliswil».[2]

Kübler begann seine Laufbahn als Berufsrennfahrer 1940 (nachdem er 1938 mit dem Radsport begonnen hatte)[3] und gewann 1942 mit der Tour de Suisse sein erstes bedeutendes Rennen. Mit zunehmendem Alter konnte er sich derart steigern, dass er zur damaligen Weltelite zählte. Küblers grösster Erfolg war der Gesamtsieg bei der Tour de France 1950, als er 31 Jahre alt war.

1951 wurde er Strassenweltmeister. Er gewann vier Mal in Folge (1948–1951) die Schweizer Strassen-Radmeisterschaften. Sein grösster Schweizer Konkurrent zu dieser Zeit war Hugo Koblet.[4]

Kübler ist neben Hugo Koblet der einzige Schweizer, der die Tour de France gewann. Bis 2009, als Fabian Cancellara ihn überholte, war er auch der Schweizer, der das Maillot Jaune des Führenden am häufigsten – auf zwölf Etappen – trug. Kübler war vierfacher Sieger des Giro del Ticino.

Ferdy Kübler, auch «Ferdy National» genannt, beendete 1957 seine Radsportkarriere. Danach war er im Sportmarketing tätig. 1983 wurde er zum populärsten Schweizer Sportler der letzten 50 Jahre gewählt.

Bei der Tour de France 1955 soll Kübler gedopt gewesen sein. Er fuhr Zickzack beim Aufstieg zum Mont Ventoux und schrie nach dem Ende des Rennens herum. Die Kommissäre fanden bei Zimmerkontrollen Dopingmittel und Spritzen.[5][6] In späteren Interviews bestritt Kübler, jemals gedopt zu haben.[7]

Kübler war verheiratet und lebte zuletzt in Birmensdorf bei Zürich. Er starb am 29. Dezember 2016 im Alter von 97 Jahren in einem Zürcher Spital. Seit dem Tod von Gino Bartali im Mai 2000 bis zum Zeitpunkt seines Todes war er der älteste noch lebende Tour-de-France-Sieger.[8]

Auszeichnungen und Ehrungen

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1983 wurde Ferdy Kübler zum Schweizer Sportler des Jahrhunderts sowie zum Populärsten Sportler der letzten 50 Jahre gewählt. 2003 wurde er mit dem Credit Suisse-Ehrenpreis ausgezeichnet. 2010 erhielt er den lifetimeAward des Schweizer Fernsehens für sein Lebenswerk.[9] Seit 2007 gibt es in Adliswil einen Ferdy-Kübler-Weg,[10] und der Sitz des Radsport-Weltverbands UCI steht in Aigle an der Allee Ferdi Kübler. Dort wurde Kübler 2002 auch in die Hall of Fame des Weltverbands aufgenommen.[11] In seinem Geburtsort Marthalen wurde 2014 in seinem Beisein eine Kübler-Eiche gepflanzt, an seinem Elternhaus ist eine Ehrentafel angebracht.[12]

Auf dem Monte Ceneri im Tessin steht ein Denkmal für Hugo Koblet und Ferdy Kübler, ebenso wie eine Radfahrer-Kapelle mit Memorabilien der beiden.[13][14]

Erfolge (Auswahl)

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1940
1941
  •   Schweizer Meister – Einerverfolgung
1942
  • Gesamtwertung und eine Etappe Tour de Suisse
  •   Schweizer Meister – Bergrennen
1943
1945
1947
1948
1949
1950
1951
1952
1953
1954
1955
1956

Grand-Tour-Platzierungen

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Grand Tour194719481949195019511952195319541955
  Giro d’ItaliaGiro433
  Tour de FranceTourDNFDNF12DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Literatur

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Commons: Ferdy Kübler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. André Häfliger: Radlegende Ferdy Kübler ist tot. In: Schweizer Illustrierte. 30. Dezember 2016/20. Januar 2019.
  2. Benjamin Steffen: Ferdy Kübler, die lebende Legende. In: Neue Zürcher Zeitung. 13. Juli 2013, abgerufen am 29. Januar 2019.
  3. Schweizerischer Radsportverband (Hrsg.): SRB-Kalender 1961. Grenchen 1961, S. 77.
  4. Sepp Renggli: Vom Fou pédalant zur Sportikone. In: Neue Zürcher Zeitung. 30. Dezember 2016 (Nachruf).
  5. Dopingfälle auf cycling4fans.de.
  6. Eine gewisse Chemie.@1@2Vorlage:Toter Link/ssl.sueddeutsche.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Dezember 2008.
  7. Die würden sogar Rattengift nehmen. In: Bild. 5. Juli 2008.
  8. Tour-Sieger Ferdy Kübler im Alter von 97 Jahren gestorben. In: rad-net.de. 30. Dezember 2016, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  9. Der «lifetimeAward» 2009. Ferdy Kübler – Radsportlegende (Memento vom 14. Januar 2010 im Internet Archive). In: SF. 9. Januar 2010.
  10. Ein Weg für Ferdy Kübler. In: 20 Minuten. 10. Juli 2007.
  11. 14 avril 2002 : les 100 ans de Paris-Roubaix et l'inauguration du CMC de l'UCI à Aigle (Memento vom 23. August 2018 im Internet Archive)
  12. Ein Tag mit dem grossen Ferdinando. Schweizer Illustrierte, 2014, abgerufen am 27. Mai 2023.
  13. Die «Soldaten-Kirche». In: Schweizer Armee. 19. Juni 2022;.
  14. Di fianco a Koblet spunta il volto di Kübler. In: 20 minuti. 16. September 2018; (italienisch).