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Fill (Unternehmen)

Sondermaschinen- und Anlagenbauunternehmen in Oberösterreich
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Fill ist ein international tätiges Sondermaschinen- und Anlagenbauunternehmen für verschiedene Industriebereiche in Gurten im Innviertel, Oberösterreich. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Bereiche Metall, Kunststoff und Holz für die Automobil-, Luftfahrt-, Sport- und Bauindustrie. Der 1966 gegründete Familienbetrieb beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter.

Fill Gesellschaft m.b.H.

Logo
Rechtsform GmbH[1]
Gründung 1966
Sitz Gurten
Leitung Andreas Fill, Alois Wiesinger, Martin Reiter, Günter Redhammer
Mitarbeiterzahl 1000 (2023)
Umsatz 187 Mio. € (2022)
Branche Maschinen- und Anlagenbau
Website www.fill.co.at
Fill Beteiligungsverwaltungs GmbH
Rechtsform GmbH[2]
Gründung 1999
Sitz Gurten
Leitung Andreas Fill

Geschichte und Unternehmensprofil

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Firma Fill, 1966
 
Fill Luftaufnahme, 2023

Josef Fill gründete 1966 den Schlossereibetrieb Fill Maschinenbau mit zwei Mitarbeitern in Gurten. Eine Tankstelle diente als zweites Standbein. Schon bald begann man mit dem Maschinenbau, etwa für Ski-Fischer 1970, für verschiedene holzverarbeitende Betriebe, ab 1979 für die Kunststoff- und Automobilindustrie.

1976/77 stellte der Betrieb Maschinen und Anlagen für die Skiindustrie her, automatisierte Prozesse bei der PU-Skiproduktion, entwickelte und produzierte 1981 eine CNC-Fräsmaschine für die Bearbeitung von Skibauteilen. Ab 1986 belieferte Fill alle größeren Ski- und Snowboardproduzenten weltweit.

Aus dem Einzelunternehmen entstand 1987 die Fill Gesellschaft m.b.H. mit damals 137 Mitarbeitern. 1989 überschritt man die 100-Millionen-Schilling-Umsatzgrenze (7,5 Mio. Euro). 1991 wurden erste CAD-Stationen und ein PPS-System installiert. Fill lieferte 1994 erste Anlagen für die Gießereiindustrie an die Firma Mandl & Berger (heute Nemak) in Linz. Die Gießereitechnik entwickelte sich zur umsatzstärksten Sparte der Firma.[3]

Ab 1996 lieferte Fill Anlagen an internationale Autozulieferbetriebe und Automobilproduzenten. Nach eigenen Schätzungen sind weltweit in jedem dritten Pkw Teile verbaut, die auf Fill-Anlagen gefertigt wurden.[4]

1997 wurde die Firma nach ISO 9001 zertifiziert.

1999 erfolgte die Gründung der Fill Beteiligungsverwaltungs GmbH.

Andreas Fill übernahm im Jahr 2000 vom Vater Josef die Geschäftsführung und die Geschäftsanteile. 2001 erfolgte die Umwandlung vom Gewerbe- zum Industriebetrieb. Ab 2006 kamen Bandsägen für den industriellen Einsatz, patentierte Holzdünnschnittmaschinen und automatische Ausbesserungsanlagen für Massivholzplatten zum Tätigkeitsfeld.[5][6]

2005 beschäftigte Fill fast 300 Mitarbeiter, davon 45 Lehrlinge. 2009 wurde zusammen mit anderen Betrieben aus dem Innviertel eine eigene Lehre-mit-Matura-Klasse am WIFI Ried im Innkreis eingerichtet.[7] 2011 wurden 54 Lehrlinge ausgebildet, das entspricht einem Zehntel der Beschäftigten. 50 % der Belegschaft waren zu diesem Zeitpunkt ehemalige Lehrlinge aus dem eigenen Haus.

2010 erhielt das Unternehmen von FACC (Ried) den Auftrag für eine Ultraschallprüfanlage für die Luftfahrtindustrie in Abu Dhabi.[8] 2012 wurde eine Legeanlage für die Gurtkerne der Rotorblätter von Windturbinen – die bisher per Hand gelegt werden mussten, vorgestellt.[9]

Das Unternehmen erzielte im Jahre 2011 erstmals einen Auftragseingang von über 100 Mio. € (85 Mio. € Umsatz) bei einer Exportquote von 90 %. Es zählt zu den Leitbetrieben des Innviertels und zu den 250 umsatzstärksten Unternehmen in Oberösterreich.[10]

2012 wurden 25 Mio. € in den Standort Gurten investiert. Die Produktionsfläche wurde um 8000 m² vergrößert.[11][12][13]

2014 gründete Fill zwei 100-prozentige Tochterunternehmen, eines in Shanghai (China) und eines in Puebla (Mexiko).[14][15][16]

Im Jahr 2016 wurden das neue Kunden- und Innovationscenter mit einem Veranstaltungszentrum und einer Kinderbetreuungseinrichtung eröffnet. 2018 nahm das Unternehmen eine 5.000 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage in Betrieb. Mit einem Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro hat Fill am Standort Gurten, OÖ, ein Zentrum für Digitalisierung, Forschung und Entwicklung geschaffen, die Fill Future Zone. Ein Teil der Future Zone ist das Future Lab. In dieser kreativen und modernen Lernumgebung haben Kinder, Jugendliche und Junggebliebene die Möglichkeit, zukünftige Technologien kennenzulernen.[17][18]

Mit dem Eintritt von 26 neuen Lehrlingen Anfang September 2023 wurde nun die „Schallmauer“ von 1.000 Mitarbeitern durchbrochen. „We are one!“ lautet die Vision in den Unternehmensleitsätzen. Dies steht für die Gemeinschaft im Team sowie mit Kunden, Lieferanten und Partnern. Insgesamt bilden wir derzeit 93 Lehrlinge in zehn verschiedenen technischen Lehrberufen aus.[19]

Mitgliedschaften

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Fill ist Mitglied der österreichischen Plattform Industrie 4.0. Wolfgang Rathner, ehemaliger Fill-Geschäftsführer, ist seit 2018 als Vertreter des Unternehmens Teil des Vorstands der Plattform Industrie 4.0 und wurde 2020 als Vorstandsmitglied wiedergewählt.[20][21][22]

Beteiligungen Fill Beteiligungsverwaltungs GmbH

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  • Fill Gesellschaft m.b.H.: 100 %
  • Fill Mexico, S. DE R.L. DE C.V.: 100 %
  • Fill Machinery & Engineering Co., Ltd.: 100 %
  • Fill USA, Inc.: 100 %
  • Boost Automation GmbH: 100 %
  • Core smartwork GmbH (Software und Beratung): 60 %

Keine unternehmerische Verflechtung gibt es mit der Firmengruppe um die 2017 in die Insolvenz geschlitterte Fill Metallbau in Hohenzell. Die Namensgleichheit resultiert daraus, dass die Firmengründer der beiden Unternehmen Alois und Josef Fill Brüder sind.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Fill Gesellschaft m.b.H. in Gurten. Creditreform/firmenabc.at, abgerufen am 4. Juli 2013.
  2. Fill Beteiligungsverwaltungs GmbH. Wiener Zeitung/firmenmonitor.at, abgerufen am 6. Januar 2017.
  3. Fill – ein Meister seiner Fächer. Innovationskrafte made in Austria. In: Verein Österreichischer Gießereifachleute – voeg.at (Hrsg.): Giesserei-Rundschau. Nr. 25, 2005 (online [PDF; abgerufen am 4. Juli 2013]). online (Memento des Originals vom 13. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.voeg.at (pdf; 163 kB)
  4. Jedes 3. Auto weltweit enthält auf Fill-Maschinen erzeugte Teile. Am Maschinenbauer Fill kommt kaum ein Autobauer dieser Welt vorbei. Oberösterreichische Nachrichten, 28. September 2011, abgerufen am 4. Juli 2013.
  5. Weltpremiere auf der LIGNA 2007. Deutscher Großkunde kauft Maschine am 1. Messetag. Automobil-Cluster OÖ, 18. Mai 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2010; abgerufen am 4. Juli 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.automobil-cluster.at
  6. Karl Leitner: Fill nimmt sich nach der Ski- die Holzindustrie vor. Wirtschaftsblatt online, 29. Juli 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2016; abgerufen am 4. Juli 2013.
  7. Innviertler Leitbetriebe starten Matura-Klasse für Lehrlinge. Wintersteiger, 14. Mai 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Juli 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wintersteiger.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Fill steigt in Luftfahrtbranche ein. Der Standard Online, 15. September 2010, abgerufen am 4. Juli 2013.
  9. Maschine verlegt Rotorblattgurte. In: erneuerbareenergien.de. 7. November 2012, abgerufen am 4. Juli 2013.
  10. Johann Lefenda, Gerlinde Pöchhacker-Tröscher, Franz Peter Seiler: Erhebung der Eigentumsverhältnisse der Top 250-Unternehmen in Oberösterreich und ihre wirtschaftspolitische Bedeutung. (PDF; 2,1 MB) Industriellenvereinigung Oberösterreich, März 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2012; abgerufen am 21. Januar 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iv-oberoesterreich.at
  11. Fill Gurten baut Werk um 25 Millionen Euro aus. Oberösterreichische Nachrichten, 25. April 2012, abgerufen am 7. April 2013.
  12. Thomas Streif: Fill Maschinenbau: Positive Stimmung auf der Messe "Aluminium 2012". Bezirksrundschau – meinbezirk.at, 16. Oktober 2012, abgerufen am 7. April 2013.
  13. Gewerbebetriebe sollen verstärkt mit Bioenergie heizen. Biomasseverband OÖ, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2013; abgerufen am 4. Oktober 2013.
  14. Susanna Sailer: Fill Maschinenbau: Fill wächst in China besonders dynamisch. Wirtschaftsblatt, 21. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2015; abgerufen am 21. Juni 2015.
  15. Fill eröffnet Niederlassung in China. factorynet.at, 8. Juni 2015, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Juni 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.factorynet.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Fill Maschinenbau gibt in Mexiko bei Autoindustrie Gas. OÖ Nachrichten, 20. März 2015, abgerufen am 20. März 2015.
  17. FILL FUTURE ZONE – Hightech-Zentrum im Innviertel fertiggestellt. Mein Bezirk Ried, 8. Juli 2020, abgerufen am 8. Juli 2020.
  18. "Es soll die coolste Wissensfabrik in Europa werden". OÖ Nachrichten, 18. Dezember 2020, abgerufen am 18. Dezember 2020.
  19. "26 neue Lehrlinge knacken die 1000er-Marke". In: tips.at. 19. September 2023, abgerufen am 2. Oktober 2023.
  20. Ein berufliches Leben für die Firma Fill. Abgerufen am 21. Mai 2021.
  21. Wiedergewählt: Hofstädter bleibt Vorstandsvorsitzender der Plattform Industrie 4.0. 23. Mai 2018, abgerufen am 21. Mai 2021.
  22. Plattform Industrie 4.0: Vorstandsteam wiedergewählt. Abgerufen am 21. Mai 2021.