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Gyhum (niederdeutsch Jeem) ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme) in der Samtgemeinde Zeven mit rund 2400 Einwohnern.

Wappen Deutschlandkarte
Gyhum
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gyhum hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 13′ N, 9° 19′ OKoordinaten: 53° 13′ N, 9° 19′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Rotenburg (Wümme)
Samtgemeinde: Zeven
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 48,62 km2
Einwohner: 2461 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27404
Vorwahlen: 04286, 04288
Kfz-Kennzeichen: ROW, BRV
Gemeindeschlüssel: 03 3 57 018
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Markt 4
27404 Zeven
Website: www.gyhum.de
Bürgermeister: Lars Rosebrock (SPD)
Lage der Gemeinde Gyhum im Landkreis Rotenburg (Wümme)
KarteBremenHamburgSchleswig-HolsteinLandkreis CuxhavenLandkreis DiepholzLandkreis HarburgLandkreis OsterholzLandkreis StadeLandkreis HeidekreisLandkreis VerdenAhausenAlfstedtAnderlingenBasdahlRotenburg (Wümme)BötersenBothel (Niedersachsen)BreddorfBremervördeBrockelBülstedtDeinstedtEbersdorf (Niedersachsen)Elsdorf (Niedersachsen)FarvenFintelGnarrenburgGroß MeckelsenGyhumHamersenHamersenHassendorfHeeslingenHellwegeHelvesiekHemsbündeHemslingenHepstedtHipstedtHorstedt (Sottrum)Horstedt (Sottrum)Kalbe (Niedersachsen)KirchtimkeKirchwalsedeKlein MeckelsenLauenbrückSittensenLengenbostelOerelOstereistedtReeßumRhadeRotenburg (Wümme)SandbostelScheeßelSeedorf (bei Zeven)SelsingenSittensenSittensenSottrumStemmen (Landkreis Rotenburg)TarmstedtTisteTisteVahldeVahldeVierdenVisselhövedeVorwerk (Niedersachsen)WestertimkeWesterwalsedeWilstedtWohnsteZeven
Karte

Geografie

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Geografische Lage

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Gyhum befindet sich zwischen der Kreisstadt Rotenburg (Wümme) und der nördlich gelegenen Stadt Zeven in der Zevener Geest.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Bockel, Gyhum, Hesedorf, Nartum und Wehldorf.

Geschichte

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Ortsname

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Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1219 Geihem, ohne Datierung Gygoem und im 18. Jh. Gihum.
Der Name Gyhum deutet auf die Gründung des Ortes in altsächsischer Zeit hin. In dem Namen steckt vielleicht der altsächsische Personenname Gye oder Guy und das Wort hem = heim. Ein Altsachse namens Gye oder Guy könnte den Ort gegründet haben. Andererseits fehlt vor dem hem ein n oder s, wie es bei männlichen Personennamen zu erwarten ist. Auch ein altisländisch ghei-gh, oder geiga für seitwärts abschwenken oder gaigr für Schaden sowie das norwegische geiga für eine schiefe Richtung nehmen könnte für die Silbe Gyh interpretiert werden, vielleicht wegen der markanten Lage des Ortes am Fuße eines Hügels, der mit ca. 50 m Höhe in diesem flachen Gebiet auffällt.[2]

Mittelalter

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Die Gegend um Gyhum war schon in urgeschichtlicher Zeit bewohnt. Funde stammen aus der mittleren Steinzeit (800–4000 v. Chr.) sowie aus der Bronze- und Eisenzeit. Die um 1000 Jahre alte Gyhumer Kirche ist eine der ältesten Kirchen zwischen Weser und Elbe. Sie wurde jedoch erst 1420 im Stader Kopiar erwähnt. Das um 1200 erwähnte Rittergeschlecht von Geihem benannte sich nach dem Ort und war vermutlich ein früher Inhaber des Gerichtes zu Gyhum. Später fiel der Besitz von Geihem an die stiftsbremische Ministerialen- und Adelsfamilie von Borch. Nach Iwan von Borch († 1502) erbte seine Nichte Ilse Margarethe die Güter. Ihr Mann Otto von Düring errichtete in Bokel einen selbstständigen Großhof. Die Reformation erfolgte im Ort um ca. 1525.

Gyhum gehörte im Mittelalter zum Erzbistum Bremen, seit 1648 zum schwedischen Herzogtum Bremen und seit 1715 zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (kurz Kurhannover) bzw. seit 1814/15 Königreich Hannover.

17. Jahrhundert bis heute

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Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wurden in Gyhum viele Gebäude zerstört. Die nachfolgende Armut konnte erst Anfang des 19. Jahrhunderts überwunden werden. Französische Truppen unter Marschall Richelieu lagerten im Siebenjährigen Krieg um 1757/58 im Camp de Gihum.

Am 12. April 1887 brannte das Pfarrhaus ab. Pastor Otto Pape erlag 14 Tage später seinen bei dem Brand erlittenen Verletzungen. Alle Dokumente, Aufzeichnungen und die Dorfchronik wurden durch das Feuer vernichtet.[3] 1908 zählte Gyhum 376 Einwohner, 1947 waren es 734 Einwohner.

Schäden an Gebäuden mussten im April 1945 im Zweiten Weltkrieg hingenommen werden, als englische Truppen den Ort befreiten. Nach dem Krieg wurde Gyhum eine eigenständige Gemeinde.

Eingemeindungen, Samtgemeinde

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Am 1. März 1974 wurden im Rahmen der Kreisreform die Gemeinden Bockel, Hesedorf bei Gyhum, Nartum und Wehldorf eingegliedert.[4] Diese wurde 1974 zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte mit drei weiteren Gemeinden zur Samtgemeinde Zeven zusammengeschlossen.

Gemeinderat

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Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 67,71 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
43,3 %
(−10,9 %p)
43,8 %
(−2,0 %p)
7,2 %
(n. k. %p)
3,5 %
(n. k. %p)
2,3 %
(n. k. %p)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Einzelbewerber Oliver Przigoda

Der Rat der Gemeinde Gyhum besteht aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2001 und 3000 Einwohnern.[5] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei 2021[6] 2016[7]
SPD 6 7
CDU 6 6
Grüne 1

Bürgermeister

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Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Lars Rosebrock (SPD) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[8]

Blasonierung: Im grünen Feld, über schwarzem Schildfuß, wachsend die Gestalt der heiligen Margaretha in Silber mit goldenem Haar, goldener Krone und goldenem Heiligenschein in einer Kreislinie. In beiden Händen ein goldenes Stabkreuz haltend. Im schwarzen Schildfuß querrechtshin ein liegender Drache.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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St. Margarethenkirche zu Gyhum

Bauwerke

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Die St. Margarethenkirche ist eine etwa 1000 Jahre alte romanische, einschiffige Feldsteinkirche, die 1793 verlängert wurde. Im 17. Jahrhundert entstand der Westturm als Fachwerkbau mit einem Zeltdach. Die umlaufende, südliche Empore wurde am Anfang des 17. Jh. eingebaut. Die erste Orgel stammt von 1894. In der Kirche befinden sich Wappen der Familien von Marschalk und von Hammerstein.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Jedes Jahr findet am ersten Wochenende im Juli das dreitägige Gyhumer Schützenfest statt. Daneben veranstalten der Sportverein, die Freiwillige Feuerwehr und der Schützenverein jährlich jeweils einen abendlichen Ball. Im Ortsteil Wehldorf gibt es die Diskothek Meyers Tanzpalast.

Die Kempowski-Stiftung Haus Kreienhoop führt im ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers Walter Kempowski in Nartum regelmäßig Konzerte und Literaturnachmittage durch.

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Im Ortsteil Bockel befindet sich an der Autobahn-Anschlussstelle seit Mitte der 1990er Jahre ein Gewerbepark. Er ist Standort einiger namhafter Unternehmen geworden:

Im Ortsteil Gyhum befindet sich das Median Reha-Zentrum Gyhum.

Gyhum liegt in Nachbarschaft der Bundesstraße 71, der Bundesautobahn 1 und an der heute nur noch im Güterverkehr bedienten Bahnstrecke Bremervörde-Rotenburg (Wümme).

Weitere Einrichtungen

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Persönlichkeiten

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  • Walter Kempowski (1929–2007); der Schriftsteller lebte seit 1965 im Gyhumer Ortsteil Nartum.
  • Sara-Ruth Schumann (1938–2014), nach 1992 stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde von Niedersachsen und Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, wuchs in Bockel als Hedwig Abraham auf.
  • Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein (* 1938), Land- und Forstwirt in Bockel, Politiker der CDU und Bundestagsabgeordneter

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Website NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 2. Dezember 2016; abgerufen am 4. August 2019.
  3. Heimatverein Gyhum e.V. (Hrsg.): Gyhumer Dorfchronik. Gyhum 2020, S. 72 f.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 241 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten (Memento des Originals vom 10. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de, abgerufen am 13. März 2017.
  6. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. In: votemanager.kdo.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  7. Gemeinde Gyhum – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016, abgerufen am 13. März 2017.
  8. Gemeinderat Gyhum (Memento des Originals vom 14. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/81.201.224.226, abgerufen am 13. März 2017.
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Commons: Gyhum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien