Holheim
Holheim ist ein Ortsteil von Nördlingen im schwäbischen Landkreis Donau-Ries im Freistaat Bayern in Deutschland.
Holheim Stadt Nördlingen
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Koordinaten: | 48° 49′ N, 10° 27′ O |
Höhe: | 456 m |
Einwohner: | 405 (3. Jan. 2022)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 86720 |
Vorwahl: | 09081 |
Geographie
BearbeitenDas Pfarrdorf hat 405 Einwohner (Stand: 3. Januar 2022). Es liegt auf einer Höhe von 456 m ü. NN am Rand des Nördlinger Rieses, knapp 4 km südwestlich von Nördlingen.
Nachbarorte sind im Nordosten Kleinerdlingen, im Osten Herkheim, im Süden Ederheim, im Westen das baden-württembergische Utzmemmingen und im Nordwesten Nähermemmingen.
Geschichte
BearbeitenHolheim existiert schon seit dem Frühmittelalter, was alemannische Reihengräber des 6. und 7. Jahrhunderts und eine Schenkungsurkunde des Klosters Fulda aus dem 8. Jahrhundert belegen. Damit zählt der Ort zu den ältesten Riesgemeinden. Die katholische Kirche St. Michael, die im romanischen Stil erbaut wurde, geht auf das 13. Jahrhundert zurück und ist eine von wenigen Wehrkirchen im Ries. Ein Ortsadel des Mittelalters, dessen Wappen das Gemeindewappen von Holheim wurde, ist durch zahlreiche Urkunden nachgewiesen. Der Burghügel ist heute noch zu erahnen. Am 1. Juli 1972 verlor Holheim im Zuge der Gemeindegebietsreform seine Eigenständigkeit und wurde in die Stadt Nördlingen eingemeindet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenNahe Holheim kann man die Ofnethöhlen besichtigen. Sie befinden sich im Ringwall des Kraters. Es handelt sich um Höhlenruinen, die auf der vom Ries abgewandten Seite von einem Trockental angeschnitten worden sind. Die Ofnethöhlen waren vom Mittelpaläolithikum bis ins Mesolithikum bewohnt. Bei Ausgrabungen wurden Tierreste und Grabbeigaben gefunden, darunter 4.000 gelochte Schnecken und 200 durchbohrte Hirschzähne, die vermutlich als Schmuck getragen wurden.
Am Fuße der Ofnethöhlen befindet sich ein römischer Gutshof (Villa rustica), dessen Grundmauern noch vollständig erhalten sind.
In die Liste der Baudenkmäler ist der Friedhof mit Friedhofsmauer und Eingangspfeilern sowie die katholische Filialkirche St. Michael eingetragen. Die Kirche ist eine Chorturmanlage, Langhaus vom Ende des 12. Jahrhunderts, Turm und Sakristei um 1400.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehrsverbindungen
BearbeitenStraße
BearbeitenHolheim liegt an der B 466 von Schwabach über Gunzenhausen, Nördlingen und Heidenheim an der Brenz nach Geislingen an der Steige. Ab Nördlingen trägt sie den Namen Schwäbische Albstraße. Es besteht außerdem noch eine Verbindung (K3316 und L1080) über Utzmemmingen, Härtsfeldhausen, Unterriffingen und Waldhausen nach Aalen. Dies ist die kürzeste Verbindung zwischen Nördlingen und Aalen. Jedoch wird aufgrund der Streckenführung die B 29, die nördlich an Aalen vorbeiführt, hauptsächlich für Verbindungen in Richtung Stuttgart benutzt. Die Nachbarorte Nähermemmingen, Herkheim und Ederheim sind über Kreisstraßen zu erreichen.
Schiene
BearbeitenDer nächste Bahnhof befindet sich in Nördlingen.
Bildung
BearbeitenDie nächstgelegenen Kindergärten befinden sich in Herkheim und in Ederheim. Die Grundschüler besuchen die Grundschule Ederheim. Dort werden die Klassen 1 bis 4 unterrichtet. In Nördlingen befinden sich eine Mittelschule, eine Realschule, eine Wirtschaftsschule, ein Gymnasium und weitere Einrichtungen (siehe Bildung Nördlingen).
Literatur
Bearbeiten- Dieter Kudorfer: Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Heft 8, Nördlingen (Digitalisat, abgerufen am 24. Oktober 2020).
Weblinks
Bearbeiten- Holheim auf der Website der Stadt Nördlingen
- Holheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. Oktober 2020.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stadtteile. Abgerufen am 28. April 2022.