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Leda (Fluss)

rechter Nebenfluss der Ems in Niedersachsen

Die Leda (selten gebrauchtes WSV-Kürzel: Ld) ist ein rechter Nebenfluss der Ems in Niedersachsen (Deutschland) und eine Bundeswasserstraße.[5]

Leda
Mündung der Leda in die Ems,
Landzunge Leerort zwischen den rechten Ufern beider Flüsse

Mündung der Leda in die Ems,
Landzunge Leerort zwischen den rechten Ufern beider Flüsse

Daten
Gewässerkennzahl DE: 38
Lage Deutschland, Niedersachsen
Flusssystem Ems
Abfluss über Ems → Nordsee
Quelle nordwestlich von Spahnharrenstätte
52° 52′ 35″ N, 7° 34′ 11″ O
Quellhöhe 31 m ü. NHN[1] als „Ohe“
Mündung am Leerort bei Leer in die EmsKoordinaten: 53° 12′ 37″ N, 7° 25′ 27″ O
53° 12′ 37″ N, 7° 25′ 27″ O
Mündungshöhe 0,2 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied 30,76 m
Sohlgefälle 0,43 ‰
Länge 72,2 km[3]
Einzugsgebiet 2.096,05 km²[4]
Linke Nebenflüsse Hauptfehnkanal, Polderkanal
Rechte Nebenflüsse Loruper Beeke, Rittveengraben, Marka, Bollinger Kanal, Jümme
Gemeinden Breddenberg, Sedelsberg, Ramsloh, Strücklingen, Potshausen
Schiffbarkeit 25 km

Von den 25 km des Flusslaufs oberhalb der Mündung sind die unteren 1,9 km[6] Seeschifffahrtsstraße, die oberen 23 km[6] Binnenwasserstraße. Zur Binnenschifffahrtsstraße zählen auch noch 0,56 km[6] Sagter Ems vom Zusammentreffen mit dem Dreyschloot bis zur Einmündung des Elisabethfehnkanals. Die Seeschifffahrtsstraße zählt zur Wasserstraßenklasse Vb, die Binnenschifffahrtsstraße zur Klasse II bis zur Jümmemündung (km 15,95), der Rest ist nicht klassifiziert. Zuständig ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ems-Nordsee.

Die erste schriftliche Nennung (fluuium Lade) stammt aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom altsächsischen Wort lēda für 'Leitung, Wasserlauf' ab.[7]

Die Leda entspringt als Ohe nordwestlich des emsländischen Spahnharrenstätte.

Nach 24 km vereinigt sich die Ohe knapp südlich des Küstenkanals und 9 km westlich von Friesoythe mit der Marka zur Sagter Ems, der historischen Lebensader des für seine Ostfriesische Sprache bekannten Saterlandes. Zwischen Ramsloh und Strücklingen beginnt der Einfluss der Gezeiten.

Am Nordrand des Saterlandes nimmt der Fluss (47,6 km nach seiner Quelle) den aus dem östlich angrenzenden Moorgebiet kommenden Elisabethfehnkanal auf. Einen halben Kilometer weiter beginnt der Name Leda. Hier besteht eine Querverbindung zur Jümme, der Dreyschloot. Er stellt so etwas wie eine Neben-Mündung der Jümme dar, durch die bei Flut, versetzt zur Welle der Jümme, Wasser stromauf in das Barßeler Tief strömt und bei Ebbe Wasser aus dem Barßeler Tief in die Leda abfließt.

Der eigentliche Zusammenfluss der Leda mit der deutlich wasserreicheren Jümme liegt 15,2 km Leda-abwärts. Gut fünf Kilometer danach schützt das 1949 bis 1954 errichtete Ledasperrwerk Leda, Jümme und ihre Zuflüsse vor Sturmfluten. Mehr als dreieinhalb Kilometer weiter, gut 72 km von der Quelle im Hümmling, mündet die Leda bei Unterems-Kilometer 14,23 in die Ems.

An der Mündung macht sie eine scharfe Rechtskurve. Dadurch befindet sich die Landspitze, der Leerort, ungewöhnlicherweise zwischen den rechten Ufern von Zufluss und Hauptstrom, statt wie an anderen Mündungen zwischen dem rechten Ufer des einen und dem linken des anderen Gewässers. Auf dieser Landzunge wurde im 15. Jahrhundert eine Festung errichtet, deren Reste im Deichvorland heute kaum mehr als ein Bodendenkmal sind. Direkt nördlich der Ledamündung lag früher die Festung Leerort, von der heute nur noch kümmerliche Reste im Deichvorland zu sehen sind. Südlich der Mündung erstreckt sich das Overledingerland (Overledingen = „Land jenseits der Leda“). Dort liegt das Örtchen Kloster Muhde („Muhde“ von altfriesisch „mutha“ = Mündung).

Verschiedenes

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Zum Hafen von Leer besteht eine Verbindung über die Seeschleuse Leer in der Größe von 192 m × 26 m. Der Hafen war früher eine Windung des Flusses, die durch einen Durchstich abgetrennt wurde. Die Leda und ihr Nebenfluss Jümme entwässern ein etwa 35.000 ha großes Niederungsgebiet in Ostfriesland. Bereits rund 15 km oberhalb der Mündung der Jümme ist die Leda (bzw. Sagter Ems) mit der Jümme (bzw. dem Barßeler Tief) über den Dreyschloot verbunden, der spätestens Anfang des 19. Jahrhunderts schon bestand,[8] aber 1848 bis 1852 zum Kanal für die damals technisch modernen Torfschiffe ausgebaut wurde.

Ledasperrwerk und Schöpfwerk

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Luftbild des Ledasperrwerks

Die Leda verfügt ein Sturmflutsperrwerk, durch das die normalen Gezeitenströme nach wie vor weit flussaufwärts dringen können, und das nur bei bedrohlichen Hochwassern geschlossen wird. Das Ledasperrwerk wurde in den Jahren 1950 bis 1954 zum Schutz gegen Sturmfluten erbaut und im Juli 1954 in Betrieb genommen. Es besitzt fünf je 14 Meter breite Öffnungen, die mit 10,50 Meter hohen Hubtoren verschlossen werden können. Die mittlere Öffnung dient als Schiffsdurchfahrt. Bereits im Dezember des gleichen Jahres bewährte sich das Sperrwerk bei einer hohen Sturmflut.

In den Jahren 2000 bis 2001 wurde unmittelbar neben dem Ledasperrwerk das Leda-Schöpfwerk zur Verbesserung der Hochwasser- und Sturmflutsicherheit im Leda-Jümme Gebiet errichtet. Das im Falle von Sturmfluten geschlossene Ledasperrwerk verhindert zwar ein Vordringen des Wassers von der Seeseite her in das Leda-Jümme-Gebiet, gleichzeitig staut es jedoch den Abfluss aus dem Binnenland. Mit Hilfe des neuen Schöpfwerkes ist es möglich, täglich bis zu 3,5 Millionen Kubikmeter Ledawasser in die Ems zu pumpen und zu verhindern, dass selbst bei längeren Schließzeiten des Sperrwerkes eine Überflutung des Leda-Jümme-Gebiets durch aufgestautes Binnenwasser eintritt.

Eine weitere Funktion soll das Schöpfwerk im Zusammenhang mit Schiffsüberführungen von der Meyer Werft in Papenburg zur Emsmündung erfüllen: Bei geschlossenem Emssperrwerk bei Gandersum können je nach Bedarf bis zu 5,7 Millionen Kubikmeter eingestautes Tidewasser aus dem Leda-Jümme-Gebiet zusätzlich in die Ems gepumpt werden, um das benötigte Stauziel in der Ems von 1,75 Metern bis 2,5 Metern über Normalnull möglichst schnell zu erreichen. Ziel ist es, die Eingriffe in die natürlichen Abläufe zu minimieren.

Siehe auch

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Commons: Leda (Fluss) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nds. Umweltkarten (Memento des Originals vom 28. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltkarten-niedersachsen.de mit GK 5 und Gewässernetz
  2. Mittleres Tidenmittelwasser 2012–2016, Auskunft des LWKN Aurich
  3. Gezeichneter GPS-Track Ohe – Sagter Ems – Leda
  4. Umwelt Niedersachsen: Flächenverzeichnis Ems, einschließlich NRW-Flüssen
  5. Verzeichnis E, Lfd.Nr. 27 der Chronik (Memento des Originals vom 22. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  6. a b c Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes (Memento des Originals vom 21. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  7. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 305, „Leda“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  8. Carl Ludwig von Le Cocq: Topographische Karte in XXII Blaettern den grösten Theil von Westphalen enthaltend, Section IV: Karte des grösten Theils vom Herzogthum Oldenburg, eines Theils vom Fürstenthum Ostfriesland und vom Herzogthum Bremen, 1805