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Massimo Introvigne

italienischer Soziologe und Jurist, Gründungsdirektor des Zentrums für das Studium neuer Religionen

Massimo Introvigne (* 14. Juni 1955 in Rom) ist italienischer Soziologe und Jurist, Professor für Religionssoziologie an der Päpstlichen Universität der Salesianer,[1] ehemaliger Religionsprofessor an der Päpstliches Athenaeum Regina Apostolorum, Gründungsdirektor des Zentrums für Studien über neue Religionen (CESNUR), Exekutivsekretär der Piemontesischen Gesellschaft für Religionssoziologie, ehemaliger Vertreter des OSZE-Vorsitzenden zur Bekämpfung des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung von Christen und Vertretern anderer Religionen. Seit 2012 ist er Vorsitzender des Komitees für Religionsfreiheit, das vom italienischen Außenministerium eingerichtet wurde.[1] Er fungierte beim Thema neue religiöse Bewegungen als Berater für Regierungen, Strafverfolgungsbehörden und Kirchen mehrerer europäischer Länder.[2]

Massimo Introvigne

Introvigne hat etwa 60 Bücher[3][4] auf Italienisch und mehr als 100 Artikel[3] in wissenschaftlichen Zeitschriften zu Themen wie neue religiöse Bewegungen, religiöser Pluralismus in der modernen Gesellschaft und moderne westliche Esoterik[4] verfasst. Einige Bücher von ihm wurden in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und anderen Sprachen übersetzt und veröffentlicht[5]. Er ist Mitautor der preisgekrönten Enciclopedia delle Religioni in Italia (Enzyklopädie der Religionen in Italien), Mitglied der Redaktion der wissenschaftlichen Zeitschrift Interdisciplinary Journal of Religions (herausgegeben von der Baylor University)[6] und war Mitglied der Redaktion von Nova Religio.[7]

Biografie

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1975 absolvierte Introvigne die Päpstliche Universität Gregoriana mit einem Bachelor-Abschluss (Laurea) in Philosophie[8]. 1979 promovierte er an der Universität Turin.[8] Seine Dissertation über die Philosophie des Rechts Diese zwei Anfänge in der Rawls'schen Theorie der Gerechtigkeit (I due principi di giustizia nella teoria di Rawls) wurde in Form von der abgesonderten Monographie in Mailand von wirtschaftlich-juristischen Verlag Giuffrè Editore veröffentlicht. Er unterrichtete von 1979 bis 1985 am juristischen Institut der Universität Turin.[8] Introvigne unterrichtete Soziologie und die Geschichte der religiösen Bewegungen an den theologischen Fakultäten der Päpstlichen Universität Santa Croce und Päpstliches Athenaeum Regina Apostolorum, sowie Soziologie an der Università Europea di Roma.

Neben seiner Muttersprache Italienisch spricht er Englisch, Spanisch und Französisch.[8]

Wissenschaftlicher Werdegang

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Introvigne ist Autor von etwa 60 Büchern[3][4] auf Italienisch und mehr als 100 Artikeln in wissenschaftlichen Zeitschriften.[4] Einige der Bücher von Introvigne wurden übersetzt und in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und anderen Sprachen veröffentlicht.[5] Introvigne ist der Mitautor des wissenschaftlichen Wörterbuches-Nachschlagewerkes „Enzyklopädie der Religionen Italiens“ (Enciclopedia delle Religioni in Italia), die im Jahr 2001 von Verlag Elledici veröffentlicht wurde. 2006 wurde die 2. Ausgabe mit Änderungen und Ergänzungen veröffentlicht und die dritte Ausgabe wurde 2013 veröffentlicht. Introvigne ist oder war ein Mitglied der Redaktionskollegien solcher wissenschaftlichen Zeitschriften, wie Nova Religio[7] und dem Interdisciplinary Journal of Research on Religion, herausgegeben von der Baylor University.[6]

Massimo Introvigne hat einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der modernen westlichen Esoterik geleistet[9].

Mitautoren von Introvigne waren der amerikanische Soziologe James T. Richardson[10], der italienische Soziologe PierLuigi Zoccatelli, die argentinischen Soziologen Veronica Roldan und Nelly Ippolito Macrina. Er schrieb zusammen mit dem amerikanischen Religionssoziologen Rodney Stark, Vorsitzender der Gesellschaft für das Studium der Religion (USA), eine Monographie, „Gott ist wiedergekommen“ (italienisch „Dio è tornato“).

Zentrum für Studien über neue Religionen (CESNUR)

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1988 gründete Massimo Introvigne zusammen mit einem internationalen Team von Religionswissenschaftlern und Religionssoziologen das „Zentrum für Studien über neue Religionen“ (CESNUR). Das Zentrum ist in Turin mit Unterstützung der römisch-katholischen Kirche[9] tätig und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Erforschung neuer religiöser Bewegungen.[9] Das Zentrum organisiert jährlich große internationale wissenschaftliche und praktische Konferenzen, an denen viele Wissenschaftler teilnehmen. Das Zentrum verfügt über eine große Bibliothek, die eine reiche Sammlung von Büchern von Introvigne über neue religiöse Bewegungen enthält.[9]

Zentrum für das Studium der Populärkultur (CESPOC)

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Ein weiteres Thema von Massimo Introvignes Tätigkeit war die Popkultur, wo er als Kurator mehrerer Ausstellungen zur Vampirmythologie und dem Image von Dracula in der Kultur fungierte. Introvigne veröffentlichte auch Übersichtsartikel über kulturelle Ereignisse in den Zeitungen Avvenire, Il Domenicale, Il Giornale, Il Foglio, Libero und La Stampa. 2005 war er Mitbegründer des Zentrum für das Studium der Populärkultur (italienisch Centro Studi sulla Popular Culture) (CESPOC).[11]

Im Jahr 2006 war Introvigne Kurator einer virtuellen Ausstellung über die Phänomene einer populären Kultur mit dem Titel „Von Beati Paoli bis zum Da Vinci Code: der Mythos einer Handlung in einer Seifenoper“ (italienisch Dai Beati Paoli al Codice da Vinci: mito del complotto nel feuilleton).

Transylvanian Society of Dracula

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1995 gründete Introvigne die italienische Abteilung der Transylvanian Society of Dracula, der historischen und kulturellen Assoziation, die Menschen, die sich für die Erkundung der Vampir-Folklore interessieren, und insbesondere Legenden über Dracula vereint[12].

Juristische Tätigkeit

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Massimo Introvigne ist auch in der Rechtsberatung in internationalen Unternehmen tätig. Seit 1983 ist er Partner der Anwaltskanzlei Jacobacci & Partners[13].[8] Seine Spezialgebiete sind geistiges Eigentum, insbesondere Schutz von Markenzeichen und Haute Couture.[8] In den Jahren 1980–1995 arbeitete Introvigne als Rechtsberater in Fragen des geistigen Eigentums. Er war Experte für mehr als 150 Fälle von geistigem Eigentum. Er ist Mitautor von zwei Monographien und Autor mehrerer wissenschaftlicher Artikel zum intellektuellen Recht.[8]

Er ist einer der internationalen Schiedsrichter der Weltorganisation für geistiges Eigentum.[8]

Gesellschaftliche Tätigkeit

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Im Jahr 2011 war Massimo Introvigne der Vertreter des Vorsitzenden der Kommission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung.[3]

Seit 1971 war er Mitglied der Katholischen Allianz, die sich mit dem Studium und der Verbreitung der katholischen Lehre in der Welt beschäftigte. Im Jahr 2008 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Allianz, aber am 23. April 2016 trat er „aus persönlichen und beruflichen Gründen“ von dieser Stelle zurück und beendete die Mitgliedschaft in dieser Organisation.[14]

Im Mai 2018 veröffentlichte Massimo Introvigne als Chefredakteur das Online-Magazin Bitter Winter, das täglich in acht Sprachen erscheint. Bitter Winter veröffentlicht Nachrichten, Dokumente und Zeugenberichte über religiöse Verfolgung in China. Die Artikel stammen von einem Netzwerk aus mehreren hunderten Korrespondenten, die über sämtliche chinesische Provinzen verteilt sind.[15]

Bibliografie

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Werke auf Italienisch

Werke auf Deutsch

  • mit Eckhard Türk: Satanismus. Herder, Freiburg 1995, ISBN 978-3-451-23749-2.
  • Hubert Seiwert (Hrsg.): Schluss mit den Sekten! Die Kontroverse über Sekten und neue religiöse Bewegungen in Europa. diagonal, Marburg 1998, ISBN 978-3-927165-50-2.
  • J Gordon Melton, Massimo Introvigne (Hrsg.): Gehirnwäsche und Sekten: Interdisziplinäre Annäherungen. diagonal, Marburg 2000, ISBN 978-3-927165-63-2.
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Einzelnachweise

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  1. a b George D. Chryssides, Benjamin E. Zeller (Hrsg.): The Bloomsbury Companion to New Religious Movements. A&C Black, 2014, ISBN 1-4411-7449-4, S. 456.
  2. Catherine Wessinger (Hrsg.): Millennialism, Persecution, and Violence: Historical Cases. Syracuse University Press, 2000, ISBN 0-8156-2809-9, S. 403 (google.de).
  3. a b c d Edited by James R. Lewis, Inga Bårdsen Tøllefsen (Hrsg.): Handbook of Nordic New Religions (= Brill Handbooks on Contemporary Religion). BRILL, 2015, ISBN 90-04-29246-2, S. 532 (google.de).
  4. a b c d Eugene V. Gallagher (Hrsg.): 'Cult Wars' in Historical Perspective: New and Minority Religions. Routledge, 2016, ISBN 1-317-15667-6, S. 188 (google.de).
  5. a b Eileen Barker (Hrsg.): Revisionism and Diversification in New Religious Movements. Routledge, 2016, ISBN 1-317-06360-0, S. 288 (google.pt).
  6. a b Interdisciplinary Journal of Research on Religion Editorial Board. Baylor University – Institute for Studies of Religion, archiviert vom Original am 3. November 2016; abgerufen am 15. Mai 2018 (englisch).
  7. a b Nova Religio: The Journal of Alternative and Emergent Religions
  8. a b c d e f g h WIPO List of Neutrals: Massimo Introvihne. (PDF) World Intellectual Property Organization, abgerufen am 17. Mai 2018 (englisch).
  9. a b c d Hans Thomas Hakl, Christopher McIntosh: Eranos: An Alternative Intellectual History of the Twentieth Century. Routledge, 2014, ISBN 1-317-54813-2, S. 448 (google.pt).
  10. Edited by James T. Richardson (Hrsg.): Regulating Religion: Case Studies from Around the Globe. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 1-4419-9094-1, S. 578 (google.pt).
  11. Offizielle Homepage CESPOC
  12. J. Gordon Melton: The Vampire Book: The Encyclopedia of the Undead. 3 edition Auflage. Visible Ink Press, 2010, ISBN 1-57859-348-4, S. 944.
  13. J&P Jacobacci & Partners. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2018; abgerufen am 20. Mai 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jacobacci.com
  14. Michele M. Ippolito Massimo Introvigne non è più reggente vicario di Alleanza Cattolica // La Fede Quotidiana, 23. April 2016.
  15. Über Uns, Bitter Winter, abgerufen am 14. April 2018.