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Nicolaus Schrickel

deutscher Orgelbauer und Bildschnitzer in Eilenburg

Johann Nicolaus Schrickel (* 1820 in Unterpörlitz; † 13. Mai 1893 in Eilenburg, Königreich Sachsen) war ein deutscher Orgelbauer und Bildschnitzer in Eilenburg.

Nicolaus Schrickel erlernte den Orgelbauer-Beruf seit 1842 beim Orgelbauer Ludwig Weineck in Eilenburg. 1845 machte er sich dort in der Torgauer Straße 19[1] selbstständig. Nachkommen sind in US-Amerika zu finden. Sein Sohn war dort vermutlich Klavierhändler. In Ilmenau, der St.Jakobskirche baute er sein größtes Werk. Durch schwere Einschnitte im persönlichen Bereich war eine Instandsetzung seines größten Werkes ihm ein Jahr später nicht mehr möglich. Aus Heimatverbundenheit wollte er gern 1856 diese große Orgel erbauen und wurde durch den abnehmenden Sachverständigen Engel, Merseburg, als „Stimmen wohlgelungen, mannigfaltig und herzgewinnend“ bezeichnet. Mit diesem Neubau gerat Nicolaus Schrickel in geschäftlich beträchtliche Bedrängnis. 1907 war die Orgel in Konzerten und Gottesdiensten sogut wie gar nicht mehr zu gebrauchen und ein gewaltiger Neubau beschlossen.

Werke (Auswahl)

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Nicolaus Schrickel baute mehr als 60 Orgeln, vor allem im Raum Eilenburg, aber auch in Thüringen und der Niederlausitz. Einige sind erhalten. Nicht mehr vorhandene Instrumente sind kursiv gesetzt.

Orgelneubauten

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1842 Lampertswalde Kirche Lampertswalde II/P 14 1899 ersetzt, Gehäuse möglicherweise übernommen.[2]
1845/50[3] Battaune Kirche Battaune I/P[3] 6[3] erhalten, mit originalem Zinnprospekt
vermutlich frühester, vom Orgelgehäuse freistehender Spieltisch der Region[3]
1847 Kühren bei Wurzen Kirche I/P 9 ?
1851 Wiedemar Kirche St. Wigbert II/P 18 erhalten
1853 Lißdorf Kirche II/P 17 in Kommission für Friedrich Ladegast, erhalten
1856[3] oder 1857[4] Züllsdorf St. Peter und Paul II/P[3] 14[3] erhalten
vor 1858 Eilenburg St. Franz Xaver I/P 6 im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen
1857–1858 Ilmenau, Thüringen St. Jakobus III/P 37 seine größte Orgel, III-37, 1911 ersetzt von der Orgelbauanstalt E.F. Walcker-Ludwigsburg mit III-65 im schrickelschen Gehäuse welches von Ilmenauer Tischlermeister Friedrich Fleischhack erbaut wurde
1859 Seegeritz Katharinenkirche I/P 7 nicht erhalten
1860[3] Gerbisbach Dorfkirche I/P[3] 7[3] erhalten
1861[3] Kossa Dorfkirche I/P[3] 6[3] erhalten
1861 Luckau, Niederlausitz Kirche (welche?) II/P 14 erhalten?
1861 Buckau bei Herzberg Dorfkirche II/P 14 erhalten[5]
1863 Schlieben, Niederlausitz St. Martin
 
II/P 26 1879 durch Conrad Geissler durchgreifend umgebaut, von 2013 bis 2019 restauriert durch Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt[6]
1865[3] Paschwitz Dorfkirche I/P[3] 7[3] erhalten
1866–1867[3] Kremitz Fachwerkkirche I/p[3] 5[3] erhalten
1866–1867[3] Gostemitz Dorfkirche I[3] 4[3] erhalten, mit originalem Zinnprospekt[3]
1867 Arenzhain, Niederlausitz Dorfkirche I/P 6 in Prospekt von Johann Christoph Schröther dem Älteren, erhalten
1867–1869[7] Beyern Dorfkirche Beyern
 
II/P 14[8]
1875 Seelingstädt St. Johannis II/P 12 ersetzt durch R. Schmeisser
um 1875 Schnaditz Kirche
 
I/P 8 erhalten
1879 Neichen Kirche I/P 9
um 1880 Roitzsch Kirche II/P 12
1881 Rietdorf, Niederlausitz Dorfkirche I/P 7
1881 Breitenau Dorfkirche I/P 5 erhalten
1881 Lossa Dorfkirche
 
III/P 26 erhalten[9]
1883 Gottscheina Kirche Gottscheina
 
I/p 5 erhalten
1889 Kühnitzsch bei Wurzen Dorfkirche II/P 11 erhalten
1889–1890 Gimritz St. Georg 2003 neue Kleinorgel, keine Reste erhalten, Schrickel-Orgel ist Ruine
1892–1893 Niendorf Dorfkirche I/P 7 erhalten

Weitere Arbeiten

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1867 Eilenburg Stadtkirche St. Nikolai
 
histor. Aufnahme
III/P Erweiterung

Literatur

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  • Jiří Kocourek: Johann Nicolaus Schrickel. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 2. Sachsen und Umgebung. Pape, Berlin 2012, auch in Band 1 und 4 (S. 511f).

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Beuche: Die Persönlichkeiten von Eilenburg: in ihrer über 1000jährigen Geschichte. Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-8482-6289-2 (google.at [abgerufen am 2. November 2021]).
  2. Lampertswalde. In: Orgeldatenbank Sachsen. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Beiträge zum Orgelbau im östlichen Mitteldeutschland aus Anlass der Jubiläen 2005: 100 Jahre Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt Bad Liebenwerda und 150 Jahre Orgelbau in Bad Liebenwerda. Deutschland: Kunstblatt, 2005. Seite 26.
  4. Wikiartikel zur Peter-und-Paul-Kirche (Züllsdorf) in der Version vom 27. Dezember 2020
  5. Orgel Buckau Website Kirche Herzberg
  6. Wiedereinweihung der Schliebener Orgel und Orgelkonzert. (Memento vom 6. Dezember 2019 im Internet Archive).
  7. Beyern. Archiviert vom Original am 27. Dezember 2020; abgerufen am 17. Oktober 2022.
  8. Beyern. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2022; abgerufen am 17. Oktober 2022.
  9. Felix Friedrich, Dieter Voigt, Markus Voigt: Beiträge zum Orgelbau im östlichen Mitteldeutschland aus Anlass der Juliläen 2005: 100 Jahre Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt Bad Liebenwerda und 150 Jahre Orgelbau in Bad Liebenwerda Kunstblatt, Dresden 2005, S. 26.

10. Orgelweihe 1911 in der St. Jacobs-Kirche zu Ilmenau, Verfasser Organist Edwin Schmuck