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Oberdachstetten

Gemeinde im Landkreis Ansbach in Bayern

Oberdachstetten (fränkisch: Dooch-schdedn[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Ansbach in Mittelfranken und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Wappen Deutschlandkarte
Oberdachstetten
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberdachstetten hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 49° 25′ N, 10° 25′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Ansbach
Höhe: 442 m ü. NHN
Fläche: 23,62 km2
Einwohner: 1660 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91617
Vorwahlen: 09845, 09829
Kfz-Kennzeichen: AN, DKB, FEU, ROT
Gemeindeschlüssel: 09 5 71 183
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 7
91617 Oberdachstetten
Website: oberdachstetten.de
Erster Bürgermeister: Martin Assum (CSU)
Lage der Gemeinde Oberdachstetten im Landkreis Ansbach
KarteLandkreis Donau-RiesAnsbachFürthLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis FürthLandkreis RothLandkreis Weißenburg-GunzenhausenUnterer WaldLehrbergAdelshofen (Mittelfranken)Bechhofen (Mittelfranken)Bruckberg (Mittelfranken)Buch am WaldBurkColmbergDentlein am ForstDiebachDietenhofenDinkelsbühlDombühlEhingen (Mittelfranken)FeuchtwangenFlachslandenGebsattelGerolfingenGeslauHeilsbronnInsingenLangfurthLeutershausenLichtenau (Mittelfranken)Merkendorf (Mittelfranken)MönchsrothNeuendettelsauNeusitzOberdachstettenOhrenbachPetersaurachRöckingenRothenburg ob der TauberRüglandSachsen bei AnsbachSchillingsfürstSchnelldorfSchopfloch (Mittelfranken)SteinsfeldUnterschwaningenWassertrüdingenWeidenbach (Mittelfranken)WeihenzellWeiltingenWettringen (Mittelfranken)WiesethWindelsbachWindsbachWittelshofenWörnitz (Gemeinde)Wolframs-EschenbachWilburgstettenOrnbauMitteleschenbachHerriedenDürrwangenBurgoberbachAurach (Landkreis Ansbach)ArbergBaden-Württemberg
Karte
Oberdachstetten, die evangelisch-lutherische Pfarrkirche Sankt Bartholomäus

Geografie

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Geografische Lage

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Oberdachstetten liegt am nördlichen Rand des Landkreises Ansbach an der Fränkischen Rezat. Im Gemeindegebiet gibt es Anhöhen bis 534 m ü. NHN, die zur Frankenhöhe zählen.[3]

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Illesheim, Obernzenn, Flachslanden, Lehrberg, Colmberg und Marktbergel.

Gemeindegliederung

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Es gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Die Gemeinde ist in den Gemarkungen Anfelden, Mitteldachstetten und Oberdachstetten aufgeteilt. Die Gemarkung Oberdachstetten hat eine Fläche von 8,749 km² und besteht aus 1327 Flurstücken, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6592,85 m² haben.[6] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Lerchenbergshof und Lerchenbergsmühle.[7]

In Oberdachstetten beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Jahr 643 mm.

Geschichte

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Der Ort wurde 1103 als „de Dagsteten“ erstmals namentlich erwähnt. Grundwort ist mhd. „stete“ (= Stätte, Platz) und Bestimmungswort der Personenname „Dago, Taggo“.[8] 1317 erscheint der Ortsname mit dem Präfix „Ober-“, offensichtlich zur Unterscheidung benachbarter Siedlungen gleichen Namens.[9]

Oberdachstetten war im Mittelalter ein freies Reichsdorf mit eigener Gerichtsbarkeit, darauf weisen im Wappen der Reichsadler und die Schwurhand hin.[10]

Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Colmberg aus dem Jahr 1608 wurden für Oberdachstetten 7 Mannschaften angegeben, die das Kastenamt Colmberg als Grundherrn hatten. Weitere Grundherren waren das Vogtamt Birkenfels, das Vogtamt Flachslanden und die Herren von Seckendorff-Aberdar zu Obernzenn. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[11]

Nach dem Dreißigjährigen Krieg siedelten sich hier Exulanten aus Oberösterreich an, die ihre Heimat aus Glaubensgründen verlassen mussten.[12]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Oberdachstetten mit Lerchenbergshof und -mühle eine Realgemeinde bestehend aus 63 Anwesen. Das Hochgericht übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogtamt Birkenfels. Grundherren waren

  • das Fürstentum Ansbach (54 Anwesen)
    • Vogtamt Birkenfels (43 Anwesen: 5 Höfe, 1 Halbhof mit Tafernwirtschaft, 19 Köblergüter, 3 Köblergüter mit Backrecht, 1 Köblergut mit Ölmühle, 2 Köblergüter mit Schmiedrecht, 2 Söldengüter, 1 Söldengut mit Badrecht, 3 Söldengütlein, 5 Leerhäuser, 1 Tafernwirtschaft),
    • Vogtamt Flachslanden (2 Köblergüter),
    • Kastenamt Colmberg (9 Anwesen: 3 Halbhöfe, 5 Köblergüter, 1 Leerhaus),
  • Deutscher Orden (Obervogteiamt Virnsberg: 1 Hof, 1 Mühle, 1 Köblergut),
  • Rittergut Obernzenn (Seckendorff-Aberdar: 3 Köblergüter; Seckendorff-Gutend: 1 Hof, 1 Köblergut, 1 Söldengut).

Neben diesen Anwesen gab es noch herrschaftliche Gebäude (Forsthaus), kirchliche Gebäude (Kirche, Pfarrhaus) und kommunale Gebäude (Schulhaus, Schäferhaus, Hirtenhaus, Brechhaus).[13] Es gab 66 Untertansfamilien, von denen 58 ansbachisch waren.[14][15]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[16]

Im Jahre 1806 kam Oberdachstetten an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Oberdachstetten gebildet, zu dem Anfelden, Ermetzhof, Lerchenbergshof und Lerchenbergsmühle gehörten. Die Ruralgemeinde Oberdachstetten entstand 1810[17] und war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Leutershausen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Colmberg. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden drei Ruralgemeinden gebildet:

  • Ruralgemeinde Anfelden;
  • Ruralgemeinde Ermetzhof;
  • Ruralgemeinde Oberdachstetten mit Lerchenbergshof und Lerchenbergsmühle.

In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden in Oberdachstetten von 1820 bis 1848 drei Anwesen dem Patrimonialgericht Obernzenn (Seckendorff-Aberdar) und drei Anwesen dem PG Obernzenn (Seckendorff-Gutend).[18] Ab 1862 gehörte Oberdachstetten zum Bezirksamt Ansbach (1939 in Landkreis Ansbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Leutershausen, seit 1880 ist das Amtsgericht Ansbach zuständig. Die Finanzverwaltung ging 1880 auf das Rentamt Ansbach über (1919 in Finanzamt Ansbach umbenannt).[16] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 8,786 km².[19]

1860 brachte der Bau der Eisenbahn einen Strukturwandel und neue Arbeitsplätze. Der Einzugsbereich von Oberdachstetten wuchs weit in das Umland hinein. Erstmals war es möglich, auch auswärts einen Arbeitsplatz aufzusuchen. Ein Steinbruch bei Oberdachstetten florierte bis 1930. Ab 1945 galt es über 300 Flüchtlinge und Heimatvertriebene aufzunehmen. Eingezwängt zwischen Bahnlinie und Bundesstraße hatte Oberdachstetten über Jahre hinweg wenig Entwicklungsmöglichkeiten. Nach erheblichen Investitionen in die Infrastruktur war in den letzten 15 Jahren eine weiträumige Erschließung von Baugelände möglich. Innerhalb der letzten Jahre wurden 150 neue Wohnhäuser gebaut und die Einwohnerzahl erhöhte sich fast um die Hälfte.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinde Mitteldachstetten und am 1. Juli 1972 die Gemeinde Anfelden eingegliedert.[20]

Verwaltungsgemeinschaft

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Von 1978 bis 2001 bildete die Gemeinde mit der Nachbargemeinde Flachslanden die Verwaltungsgemeinschaft Flachslanden, die zum 1. Januar 2002 aufgelöst wurde.[21] Beide Gemeinden haben seither eigene Verwaltungen.

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1220 auf 1618 um 398 Einwohner bzw. um 32,6 %.

Gemeinde Oberdachstetten

Jahr 1818 1840 1852 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1961 1970 1987 1995 2005 2015
Einwohner 420 676 503 534 637 659 657 726 712 636 696 718 725 692 661 694 712 840 1203 1172 1056 1158 1249 1448 1719 1585
Häuser[22] 99 85 120 129 127 137 144 167 185 362 521
Quelle [23] [24] [25] [26] [27] [28] [29] [30] [31] [25] [32] [25] [33] [25] [34] [25] [25] [25] [25] [35] [19] [36] [37] [38]

Ort Oberdachstetten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002015 002019
Einwohner 400 660 534 * 638 699 704 676 1120 1041 1147 843 1220 1273
Häuser[22] 97 83 126 133 140 157 181 252
Quelle [23] [24] [26] [27] [30] [32] [34] [35] [19] [36] [37] [39]

Religion

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Ev. Kirche, Berglein-Dörflein
 
Ev. Kirche, Mitteldachstetten

77 % der Bevölkerung sind evangelisch-lutherisch, 12 % katholisch.[40] Die Lutheraner gehören zu den Kirchengemeinden Oberdachstetten (St. Bartholomäus), Berglein-Dörflein (St. Kilian und Kunigunde) und Mitteldachstetten in der Pfarrei Oberdachstetten, Dekanat Leutershausen, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Die Katholiken sind der Pfarrei St. Dionysius in Virnsberg zugeordnet, mit Ausnahme der Ortschaft Anfelden, die der Pfarrei St. Johannis in Rothenburg ob der Tauber zugeordnet ist. Beide Pfarreien gehören zum Dekanat Ansbach des Erzbistums Bamberg.

Gemeinderat

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Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder zuzüglich des Ersten Bürgermeisters.

SPD CSU WG Eintracht Mitteldachstetten Gesamt
2002 3 7 2 12 Sitze
2008[41] 3 7 2 12 Sitze
2014[42] 3 7 2 12 Sitze
2020[43] 3 7 2 12 Sitze

Bürgermeister

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Die Bürgermeister ab 1900, soweit diese bekannt sind:

  • 1906 Johann Siller
  • 1940 Friedrich Eder
  • 1945 Johann Henninger
  • 1961 Georg Assum
  • 1984 Hans Assum, † 13. Januar 2012
  • 2012 Fritz Moßmeyer (CSU/Bürgerblock/Freie Wählergemeinschaft)
  • 2014 Martin Assum (CSU)[44]

Martin Assum wurde am 15. März 2020 mit 79,9 % der Stimmen wiedergewählt.[45]

Wappen und Flagge

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Wappen
 
Wappen Gde. Oberdachstetten
Blasonierung:Gespalten; und zeigt links in Gold einen rotbewehrten halben schwarzen Adler; rechts ist es in zwei Felder geteilt, von denen das obere in Rot einen silbernen Handschuh und das untere in Silber ein schwarzes Tatzenkreuz besitzt.“[46]
Wappenbegründung: Oberdachstetten gehörte mit Mittel- und dem abgegangenen Unterdachstetten zu den sogenannten Reichsdörfern. Diese nachweisliche Bindung an das Heilige Römische Reich deutscher Nation wird mit dem halben Reichsadler angezeigt. Der Handschuh ist ein Symbol der örtlichen Gerichtshoheit, da es 1417 und 1539 sowohl in Oberdachstetten, als auch in Mitteldachstetten nachweislich ein Gericht gegeben hat. Das Tatzenkreuz weist auf den Deutschen Orden hin, der seit 1438 das Patronatsrecht in Oberdachstetten, in Mitteldachstetten ausgedehnten Grund- und Zehntbesitz, in Berglein und Dörflein die Dorf- und Gemeindeherrschaft besaß.

Die Gemeinde führt seit 1989 dieses Wappen.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist rot-weiß.[47]

Raumordnung

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Die Gemeinde Oberdachstetten ist Mitglied der 2004 gegründeten Kommunalen Allianz NorA. Die Allianz hat ein gemeinsames Integriertes ländliches Entwicklungskonzept.[48] NorA bildet mit den benachbarten Allianzen Aurach-Zenn und Kernfranken die Lokale Aktionsgruppe Rangau. Diese wird durch das LEADER-Programm 2023–2027 gefördert.[49]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen die St.-Bartholomäus-Kirche und die Kirchen in Mitteldachstetten und Berglein.

Die St.-Bartholomäus-Kirche wurde in der Zeit 1837 bis 1844 im Stile des Münchener Klassizismus errichtet. Das Geläut besteht aus vier Glocken, wobei die älteste im Jahr 1616 in Nürnberg, die große Glocke 1791 in Ansbach und die kleine Glocke 1926 in Rothenburg gegossen wurde. Im Jahr 1961 wurde die vierte Glocke gestiftet.

Bei den Kirchen in Berglein und Mitteldachstetten handelt es sich um Wehrkirchen.

Die Kirche in Berglein ist den Kirchheiligen Kilian und Kunigunde gewidmet. Der Chorturm (mit anschließender Sakristei) enthält mittelalterliche Mauerreste.

Die Kirche in Mitteldachstetten ist dem Kirchheiligen Jakob gewidmet. Sie wurde erstmals im Jahr 1122 urkundlich erwähnt. Der Chorturm wurde Ende des 14. Jahrhunderts errichtet und hat Schießscharten. Der Saalbau stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die Kirchweih in Oberdachstetten findet alljährlich am 3. Sonntag im Oktober mit dem traditionellen Kirchweih-Umzug als Höhepunkt statt, dessen Anfänge in die Zeit um 1900 zurückreichen. Angeführt wird der Umzug von den Kerwa-Buam, die von Musikanten unterstützt ihre Kerwa-Liedli singen. Den Abschluss des Zuges bildet das Pariser Eilrad. Dabei setzen sich wagemutige Kerwa-Buam auf ein Wagenrad, das von einem Traktor durch den Ort gezogen wird. In der Mitte des Zuges werden von den Kerwa-Buam auf aufwändig gestalteten Wagen die lustigen, aber auch ernsten Themen aus und um Oberdachstetten schauspielerisch gezeigt. Mittlerweile ist der Dochstetter-Kerwa-Umzug weit über die Ortsgrenze hinaus bekannt und beliebt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Teufelsgraben und die sogenannte Spinnerin. Diese Örtlichkeiten liegen am Wanderweg von Oberdachstetten nach Westheim. Einer Sage nach soll die Jungfrau Apollonia Hufnagel von Anfelden nach Westheim zur Spinnstube gegangen sein. Dort habe man unter anderem auch von dem verrufenen Teufelsgraben im Walde zwischen Anfelden und Westheim gesprochen, wo es nicht geheuer sei. Das Mädchen habe erklärt, dass es sich auch vor dem Teufel nicht fürchte und auch um Mitternacht am Teufelsgraben spinnen wolle. Das habe die Apollonia auch wirklich getan. Am anderen Tag sei sie mit umgedrehten Hals tot aufgefunden worden. Ein Grabdenkmal in Form eines romanischen Kreuzes erinnert an die Spinnerin.

Auch der Ursprung der Fränkischen Rezat liegt im Gemeindegebiet von Oberdachstetten. Auf dem Wanderweg von Oberdachstetten nach Marktbergel kommt man an der Rezatquelle vorbei.

Bau- und Bodendenkmäler

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Freizeit

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Durch seine Lage im Naturpark Frankenhöhe lädt das Gemeindegebiet Oberdachstetten zu zahlreichen Wanderungen oder Radwanderungen ein. So führt zum Beispiel der Biberttalradweg durch Oberdachstetten, der sich mit dem Burgenstraßenradweg und dem Zenntalradweg quer durch das romantische Franken verbinden lässt. Der von Bamberg kommende Aischtalradweg führt ebenfalls durch das Gemeindegebiet. Ausführliche Routenangaben sind der Radwanderkarte der NorA (Kommunale Allianz) zu entnehmen.

Der gemeindeeigene Badeweiher besitzt eine Liegewiese und ein Volleyballfeld. Sanitäre Anlagen sind vorhanden. Der dem Badeweiher angegliederte Jugendzeltplatz mit Betriebsgebäude wird in den Sommermonaten von den Jugendorganisationen angenommen.

Zwei Fußballplätze, drei Tennisplätze und ein Schießhaus stehen ebenfalls für sportliche Aktivitäten zur Verfügung.

In Oberdachstetten und seinen Gemeindeteilen stehen ausreichend Gastronomiebetriebe mit und ohne Übernachtungsangebot zur Verfügung.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Bundesstraße 13 führt nach Marktbergel (4,5 km nordwestlich) bzw. nach Lehrberg (9,7 km südöstlich). Die Staatsstraße 2245 führt über Anfelden nach Unterfelden zur St 2250 (6 km südwestlich) bzw. nach Großhabersdorf (27 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Mitteldachstetten (3 km südöstlich) und nach Spielberg (1,7 km südlich). Ein Anliegerweg führt nach Lerchenbergsmühle (0,6 km südöstlich).[3]

Der Bahnhof Oberdachstetten liegt an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg. Hier halten täglich jeweils über 20 Züge von und nach Ansbach (12 Minuten) und Würzburg (50 Minuten). Vom Bahnhof fahren auch die Buslinien nach Ansbach und Rothenburg ob der Tauber.

Durch Oberdachstetten verlaufen die Fernwanderwege Jean-Haagen-Weg, Rangau-Randweg und Zollernweg. Etwas 500 m südwestlich verläuft der Europäische Wasserscheideweg entlang der europäischen Hauptwasserscheide.

Öffentliche Einrichtungen

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Nur einige hundert Meter vom Ort entfernt liegt ein Badeweiher mit Jugendzeltplatz, Beachvolleyball-Feld, Liegewiese und Bolzplatz. In einem Blockhaus sind dort außerdem ein Aufenthaltsraum mit einer Küche, Duschen und Toiletten untergebracht.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Ehrenbürger

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Im Jahre 1899 wurde dem hiesigen Förster Habermeyer, der tatkräftig zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr und des Darlehenskassa-Vereins beigetragen hatte, das Ehrenbürgerrecht verliehen. Weitere Ehrenbürger sind nicht bekannt.

Literatur

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Commons: Oberdachstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 145. Dort folgendermaßen transkribiert: „dōchschdedn“.
  3. a b Topographische Karte 1:50.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Gemeinde Oberdachstetten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. September 2019.
  5. Gemeinde Oberdachstetten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. November 2021.
  6. Gemarkung Oberdachstetten (093200). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 20. September 2024.
  7. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  8. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 166.
    E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 146 f. geht davon aus, dass sich der Ortsname von Tageding ableitet, d. h., dass es sich um einen Ort handelte, an dem Gerichtsverhandlungen abgehalten wurden.
  9. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 145f.
  10. Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 22.
  11. Staatsarchiv Nürnberg, Rentamt Colmberg 47, 302. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 711.
  12. Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Leutershausen. Eine familiengeschichtliche Untersuchung (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 15). Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2006, ISBN 3-929865-10-6, S. 57 u. passim.
  13. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 894.
  14. Johann Bernhard Fischer: Oberdachstetten. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 23 (Digitalisat).
  15. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 158.
  16. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1004.
  17. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  18. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1004.
    Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 230 (Digitalisat).
  19. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 758 (Digitalisat).
  20. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 421.
  21. Sechstes Gesetz zur Änderung der Gliederung von Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften vom 23. November 2001 (GVBl S. 738)
  22. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 2015 als Wohngebäude.
  23. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 65 (Digitalisat). Für die Gemeinde Oberdachstetten zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Lerchenbergshof (S. 54), Lerchenbergsmühle (S. 54).
  24. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 190–191 (Digitalisat).
  25. a b c d e f g h Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 165, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  26. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  27. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1154, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  28. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 60 (Digitalisat).
  29. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 173 (Digitalisat).
  30. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
  31. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 173 (Digitalisat).
  32. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
  33. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 173 (Digitalisat).
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