Ostrog
historischer Typ russischer Holzfestungen
Als Ostrog (russisch остро́г, Plural Ostrogi russisch остро́ги) bezeichnet man befestigte, von vier bis sechs Meter hohen Palisadenwänden umgebene Siedlungspunkte, die in Russland bis zum 17. Jahrhundert errichtet wurden. Etymologisch ist das Wort mit dem Verb strogat (строгать) verbunden, was so viel wie „schnitzen“ bedeutet.
Ostroge spielten eine wichtige Rolle bei der russischen Expansion nach Sibirien, wo sie den Eroberern Schutz vor den Angriffen der einheimischen Bevölkerung boten. Viele sibirische Städte sind aus Ostrogen hervorgegangen – unter anderem Tomsk, Jakutsk, Irkutsk und Krasnojarsk.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden in Russland auch Gefängnisse, die von einer Mauer umgeben waren, als Ostrog bezeichnet.
Literatur
Bearbeiten- Wassili Jegorowitsch Rudakov: Ostrog. In: Энциклопедический словарь Брокгауза и Ефрона – Enziklopeditscheski slowar Brokgausa i Jefrona. Band 22 [43]: Опека–Оутсайдер. Brockhaus-Efron, Sankt Petersburg 1897, S. 362 (russisch, Volltext [Wikisource] PDF).
Weblinks
Bearbeiten- Artikel Ostrog in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)