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Pariser Platz

Platz in Berlin-Mitte

Der Pariser Platz ist ein bei der Stadterweiterung im Jahr 1734 angelegter Platz am Ende der Prachtstraße Unter den Linden im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, lag er 1961–1989 im Grenzgebiet der geteilten Stadt und wurde danach wieder aufgebaut. Am westlichen Rand des quadratischen Platzes befindet sich das Brandenburger Tor von Carl Gotthard Langhans. Er gilt als „gute Stube Berlins“.[1]

Pariser Platz
Platz in Berlin
Pariser Platz
Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Mitte
Angelegt 1734
Einmündende Straßen
Unter den Linden
Bauwerke siehe → hier
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Straßenverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Platzfläche rund 1,5 Hektar

Geschichte

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Einzug Napoleons in Berlin am 27. Oktober 1806, Gemälde von Charles Meynier, 1810
 
Brandenburger Tor mit dem dahinter liegenden Pariser Platz (vor 1945)

Der Pariser Platz wurde zwischen 1732 und 1734 bei der zweiten barocken Stadterweiterung (auch der angrenzenden Friedrichstadt) unter Friedrich Wilhelm I. durch Philipp Gerlach angelegt. Er war anfangs nur mit Stadtpalais des Adels bebaut. Der ursprüngliche Name des Platzes war – gemäß seiner Form – Viereck oder – nach dem Französischen – Quarree. Zusammen mit den zur gleichen Zeit entstandenen Plätzen Achteck oder Octogon (seit 1814 Leipziger Platz) und dem kreisförmigen Rondell (seit 1946/1947: Mehringplatz) gab er die neuen südwestlichen Stadtgrenzen vor und formte die Quadratur des Kreises, eine seinerzeit beliebte Figurenfolge.

Im Jahr 1814 erhielt er anlässlich der Eroberung von Paris durch preußische Truppen in den Befreiungskriegen seinen Namen. Ab etwa 1850 wurde die Bebauung des Platzes in klassizistischem Stil vereinheitlicht. Im Jahr 1880 gestaltete der Gartenbaudirektor Hermann Mächtig den Platz neu, dabei entstanden an den Seiten des Platzes zwei rechteckige Schmuckbeete. In deren Mitte befand sich je ein rundes Brunnenbecken mit einer aus einer bronzenen Akanthusblätterkrone entspringenden Fontäne. Um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert wurde eine weitere Umgestaltung derartig vorgenommen, dass an diesem Platz Bogenlicht-Kandelaber nach Plänen von August Vogel aufgestellt wurden. Die Kandelaber wurden in der Hofgießerei Martin & Piltzing hergestellt.[2]

Im Jahr 1926 malte Oskar Kokoschka den Platz.[3][4]

Der Pariser Platz erlitt im Zweiten Weltkrieg starke Zerstörungen, speziell 1945 (Schlacht um Berlin). Die verbliebenen Gebäude ließ die DDR bis zum Bau der Berliner Mauer ganz abreißen, nur der hintere Teil des Palais Arnim blieb erhalten. Nach dem Fall der Mauer wurde ab 1993 über den Wiederaufbau des Platzes kontrovers diskutiert. Im Ergebnis wurde der Platz nach Gestaltungsvorgaben von Bruno Flierl und Hans Stimmann wiederbebaut, ergänzt durch Maßgaben des Berliner Senats. Kernpunkte waren die Berliner Traufhöhe von 22 Metern sowie die Auflage, für die neuen Gebäude ausschließlich stehende Fenster zu verwenden und maximal 50 Prozent der Fassadenfläche in Glas auszuführen: Historische Elemente und moderne Bauweise sollten eine Einheit ergeben, um an die „goldenen Zeiten“ des Platzes anzuknüpfen.

Gartenarchäologische Grabungen ab 1990 führten zur Neugestaltung des Platzes entsprechend dem historischen Vorbild nach Plänen des Landesgartendenkmalpflegers Klaus von Krosigk einschließlich der Fontänen und Granitpflasterung.[5] Von 1998 bis 2002 führten die auf gemeinsamer Trasse verlaufenden Bundesstraßen B 2 und B 5 über den Pariser Platz. Seit der 2002 erfolgten Umgestaltung des Platzes zu einem Fußgängerbereich mit eingeschränktem Fahrverbot (Ausnahmen: Fahrräder, Taxis und Anlieger) wird die Bundesstraßen-Trasse nunmehr südlich über Glinkastraße, Behrenstraße und Ebertstraße bzw. nördlich über die Dorotheenstraße um den Pariser Platz herumgeführt. Darüber hinaus bildet er das Pendant zum Platz des 18. März auf der westlichen Seite des Brandenburger Tores. Dort endet die den Tiergarten durchquerende Straße des 17. Juni.

Gebäude

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Direkt am Platz befanden bzw. befinden sich folgende Gebäude (entgegen dem Uhrzeigersinn):

Es handelt sich an der Platzfront um Neubauten nach 1990 auf den historischen Grundstücken (ausgenommen das Brandenburger Tor), welche die ursprüngliche Gliederung weitgehend aufnehmen.

Umgebung

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Straßenschild des Pariser Platzes

In der Umgebung befinden sich

Prominente Anwohner

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Siehe auch

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Literatur

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Commons: Pariser Platz – Album mit Bildern
Commons: Pariser Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dirk Westphal: Architektur: Die gute Stube Berlins ist wieder komplett. In: Welt Online. 12. Januar 2008, abgerufen am 29. März 2019.
  2. Verwaltungsbericht des Magistrats, 1903. zlb.de
  3. Im Auftrag von Paul Cassirer, vgl. Jens Dirksen: Kokoschka und das schwierige Feld der NS-Raubkunst. In: Derwesten.de, 4. Mai 2015.
  4. Le "Pariser Platz" à Berlin Kokoschka Oskar. Réunion des Musées Nationaux-Grand Palais, abgerufen am 23. August 2024.
  5. Zwei historische Brunnen auf dem Pariser Platz auf der Website des Berliner Senats
  6. Hugo Oppenheim & Sohn, Privatbank, Eingetragen 1912, Liq.: 1935, Pariser Platz 1 (Mitte). (Memento vom 5. Juli 2015 im Internet Archive) In: Jüdische Gewerbebetriebe in Berlin 1930–1945; hu-berlin.de; abgerufen am 25. Juli 2016.
  7. Neubau des historischen „Haus Sommer“. In: archINFORM; abgerufen am 1. Dezember 2009.
  8. Karin Franzke: „Spiegel“ eröffnet sein neues Hauptstadtbüro. In: Hamburger Abendblatt, 10. Mai 2006.
  9. Palais Friedlaender-Fuld, Berlin-Mitte. Umbau: Halle. In: Alfred Breslauer: Ausgeführte Bauten 1897–1927. deutsche-digitale-bibliothek.deeuropeana.eu

Koordinaten: 52° 30′ 59″ N, 13° 22′ 44″ O