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Philipp Kisel

deutscher Jesuit des 17. Jahrhunderts

Philipp Kisel, auch Philipp Kiselius (* 15. März 1609 in Fulda; † 28. August 1681 in Aschaffenburg) war ein deutscher Jesuit, Prediger und geistlicher Autor.

Philipp Kisel, Passionspredigten, Bamberg 1679
Philipp Kisel, Leichenpredigt für Fürstbischof Philipp Valentin Voit von Rieneck, Bamberg, 1672

Leben und Wirken

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Sein Geburtsjahr variiert in den diversen Publikationen zwischen 1609 und 1610; meist wird Fulda als Geburtsort angegeben, zuweilen aber auch die Region Buchen, das Umland von Fulda. In seinen Publikationen erscheint er öfter mit dem Beinamen „von Fulda“.

Er trat 1627 dem Jesuitenorden bei und studierte Philosophie in Frankreich sowie Theologie in Spanien.

Nach seiner Rückkehr wurde Philipp Kisel in seiner Ordensprovinz Lehrer der Rede-Dichtkunst und der Philosophie. Der Mainzer Erzbischof bestellte ihn zum Domprediger. Später übte er dieses Amt auch in den Kathedralen von Speyer, Worms, Würzburg und schließlich Bamberg aus. Hier lehrte er überdies als Professor der Theologie an der „Academia Bambergensis“.[1] Kisel besaß das besondere Vertrauen des Fürstbischofs Philipp Valentin Voit von Rieneck, der ihn auf dem Sterbebett bat, Kaiser Leopold I. seiner aufrichtigen Verbundenheit zu versichern.[2] Dem Bischof hielt er 1672 auch die Leichenpredigt, welche im Druck erschien.

1674 amtierte Philipp Kisel als Rektor des Jesuitenkollegs Worms.[3] Er galt zu seiner Zeit als einer der bekanntesten katholischen Kanzelredner Deutschlands und seine Predigten erschienen in mehreren Bänden; u. a. stammt von ihm die erste nachmittelalterliche, im Druck erschienene deutsche Herz-Jesu-Predigt (Mainz, 1666).[4] Auch die älteste Lebensbeschreibung des seligen Liborius Wagner (um 1661) geht auf ihn zurück.[5]

Kissel verstarb 1681 im Jesuitenkolleg Aschaffenburg.

Literatur

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  • Joachim Heinrich Jäck: Pantheon der Literaten und Künstler Bambergs, Band 3 u. 4, Bamberg, 1813, Spalte 551 (Digitalscan).
  • Johann Nepomuk Brischar: Die katholischen Kanzelredner Deutschlands seit den drei letzten Jahrhunderten, Band 2, Hurter Verlag, Schaffhausen 1867, S. 517 (Digitalscan).
  • Gina Dahl: Book Collections of Clerics in Norway, 1650–1750. 2010, ISBN 9004188991, S. 137 (Digitalscan).
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Einzelnachweise

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  1. Bernhard Spörlein: Die ältere Universität Bamberg (1648-1803): Studien zur Institutionen- und Sozialgeschichte. Band 2, S. 1342 u. 1457, 2004, ISBN 3931278158 (Ausschnittscan).
  2. Dieter J. Weiss: Das exemte Bistum Bamberg: Die Bischofsreihe von 1522 bis 1693, Band 38 von: Germania Sacra, Neue Folge, Verlag Walter de Gruyter, 2000, ISBN 3110166445, S. 507 (Digitalscan).
  3. Peter Schmidt und Matthias Untermann: Worms, St. Joseph, später St. Xaver. Jesuitenresidenz, dann Jesuitenkolleg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden Band 5 = Beiträge zur pfälzischen Geschichte Band 26.5. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2019. ISBN 978-3-927754-86-7, S. 976–999 (984).
  4. Josef Lenzenweger: Ecclesia Peregrinans: Josef Lenzenweger zum 70. Geburtstag, Wien, 1986, ISBN 3853696236, S. 226 (Ausschnittscan).
  5. Würzburger Diözesangeschichtsblätter, Band 43, 1981, S. 107 (Ausschnittscan).