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Portal Planung

Dieses Portal bietet einen Überblick über die Fachdisziplinen Raumordnung, Stadtplanung, Städtebau und Landschaftsarchitektur.

Orientierung

Hier zuerst einige übergeordnete Begriffe, die für Fachfremde den Themeneinstieg sicherlich erleichtern können.

Bauleitplanung | Landesplanung | Landschaftsarchitektur | Landschaftsplanung | Siedlungsgeographie | Raumordnung | Regionaler Strukturwandel  | Regionalplanung | Stadt | Stadtbaugeschichte | Stadtentwicklung | Stadterneuerung | Stadtgeographie | Stadtplanung | Städtebau | Urbanistik

Zur weiteren Orientierung helfen die Kategorien für Stadtplanung, Städtebau und Landschaftsarchitektur sowie das Stichwortverzeichnis Planung.

Aktuelle Themen und Tendenzen

Rekonstruktion: Die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges liegen mehr als 60 Jahre zurück, aber dennoch wird heute über den Wiederaufbau im Krieg zerstörter Gebäude und Stadtstrukturen diskutiert. Das bekannteste Beispiel dürfte die Frauenkirche in Dresden sein, bzw. das in unmittelbarer Umgebung liegende Stadtquartier am Neumarkt . Die Diskussionen in Dresden werden im örtlichen Übersichtsartikel dargestellt. Daneben ist auch das Berliner Stadtschloss bundesweit in aller Munde. Der Wiederaufbau, der dort angestrebt wird, ist wenige Meter entfernt am Kommandantenhaus bereits vollzogen worden.

Sehr viele kritische Stimmen gibt es auch zu der 2018 eröffneten Bebauung in der Frankfurter Altstadt . Hier hatte ein Wettbewerbsergebnis zur Bebauung des Grundstückes des Technischen Rathauses hitzige Debatten in der Bevölkerung ausgelöst. In der Folge wurde ein von Bürgerinitiativen geforderter Wiederaufbau der historischen Altstadt mit historisierenden Gebäuden umgesetzt, wie z. B. der Wiederaufbau der Goldenen Waage , das heißt, der ursprüngliche Entwurf wurde verworfen. Verglichen damit geht der Wiederaufbau der Kasseler Unterneustadt, allerdings nur auf einem angepassten historischen Straßengrundriss mit zeitgenössischen Gebäuden, geradezu geräuschlos voran.

Stadtumbau: Ausgelöst durch immer stärker werdende Schrumpfungsprozesse der Bevölkerung und die dadurch entstehenden Wohnungsleerstände sowie den anhaltenden ökonomischen Strukturwandel wird eine kontroverse Diskussion über einen Paradigmenwechsel in der baulichen Entwicklung unserer Städte geführt. Der nötig gewordene Prozess des Stadtumbau begann in den ostdeutschen Bundesländern und setzt sich nun auch in Teilen Westdeutschlands fort.

Geplantes

Der Prozess von Planung ist oftmals sehr lang. So gibt es verschiedene Projekte, welche schon vor mehreren Jahren begonnen, aber bis heute noch nicht abgeschlossen wurden.

Dazu zählen die Umwandlung eines Teils des Hamburger Hafens zur HafenCity. Die Baumaßnahmen dort sind bereits in vollem Gange und die ersten Bewohner beziehen bereits ihr neues Quartier. Die Tieferlegung des Gleisvorfeldes des Stuttgarter Hbfs wurde lange und ausgiebig diskutiert. Im Jahr 2007 fiel die Entscheidung für dieses Projekt. Es folgt nun eine großzügige Neuplanung einer innerstädtischen Fläche unter dem Namen Stuttgart 21. In Frankfurt wurden ebenfalls ehemalige Bahnanlagen überplant. Im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes soll das sogenannte Europaviertel entstehen.

Wer sich für Entwicklungen dieser Art interessiert kann in der passenden Kategorie Projekte weitere finden.

Bebauung

Siedlungen: Der Siedlungsbau begann Ende des 19. Jahrhunderts in der Form von Werkssiedlungen. Im darauf folgenden Jahrhundert folgten als Antwort auf die Missstände im bisherigen Wohnungsbau in den Städten beispielhafte Siedlungen. Einzelne wie die Essener Margarethenhöhe entstanden im Gedanken der Gartenstadt, also als eigenständige Städte. Einfache Stadterweiterungen wurden unter anderem durch die Hufeisensiedlung in Berlin, die Römerstadt in Frankfurt am Main oder die Weißenhofsiedlung in Stuttgart realisiert.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Gedanken des Siedlungsbaus in größeren Dimensionen umgesetzt, so wie das Märkische Viertel in Berlin und die Nordweststadt in Frankfurt.
Auch heute noch entstehen Stadterweiterungen dieser Art wie im Frankfurter Stadtbezirk Riedberg.

Verschiedenes: Neben Wohnsiedlungen befasst sich der Städtebau aber auch mit der Anlage ganzer Städte oder Stadtteile wie der Quadratestadt in Mannheim oder dem Bürostadtteil La Défense in Paris. Die Entwicklung einer Städtebaugeschichte lässt sich am Beispiel von Lübeck nachvollziehen.

Auch das Umgehen mit Bestand und die Umnutzung desselben wie die der Gasometer in Wien und der Hackeschen Höfe in Berlin zählen zum Aufgabengebiet. Städtebauliche Ensemble bestehen aus mehreren Gebäuden und können dabei auch Hochstraßen wie den Tausendfüßler in Düsseldorf umfassen.

Weiterführende Informationen finden sich in den Kategorien Siedlung (Städtebau) und Bauensemble.

Freiraum

Plätze: Plätze sind nicht nur umbauter Raum und Verkehrsfläche. Sie sind Aufenthaltsorte in der Stadt, mit Bedeutung für deren Entwicklung. So beginnt ihre Geschichte als Ort für Versammlungen wie z. B. die Agora in Athen. Sie wurden Standort des Rathauses oder bedeutender Kirchen wie der Petersplatz in Rom. Dazu waren sie auch ein Ort für Märkte in der Stadt wie der Viktualienmarkt in München. In der späteren Entwicklung nehmen sie diese Funktionen wieder auf. So inszenieren sie bedeutende Bauwerke oder sind Treffpunkte in Stadtteilen und Quartieren. Ihre besondere Rolle wird dann besonders deutlich, wenn sie zum Synonym von städtebaulicher Entwicklung werden wie der Potsdamer Platz in Berlin.

Straßen: Straßen sind besondere abwechslungsreiche Räume, die sich sowohl in ihrer Nutzung als auch in ihrer baulichen Gestalt unterscheiden. So gibt es besonders repräsentative Straßen die einen städtebaulich prägnanten Raum bilden, wie die Karl-Marx-Allee in Berlin aber oftmals auch gleichzeitig als Einkaufs- und Promeniermeilen, wie die Avenue des Champs-Élysées in Paris oder die Königsallee in Düsseldorf, dienen.
Andere, früher bedeutende Verkehrswege sind den heutigen Anforderungen an breite Straßen nicht mehr gewachsen und werden nur noch von Fußgängern oder Radfahrern genutzt wie die Getreidegasse in Salzburg.
Die Orientierung am Autoverkehr in der Mitte des 20. Jahrhunderts hat in vielen Städten zur Umgestaltung von Straßenräumen geführt. Dabei wurde die Aufenthaltsqualität durch breite Fahrbahnen und schmale Bürgersteige stark beeinträchtigt. Um wichtigen Einkaufsstraßen wie z. B. der Mönckebergstraße in Hamburg diese zu erhalten wurden sie für den Autoverkehr gesperrt. Neben diesen „normalen“ Fußgängerzonen gibt es auch außergewöhnliches wie die Treppenstraße in Kassel. In der ersten Fußgängerzone Deutschlands wird das vorhandene Gefälle durch Treppen überwunden.

Parks und Gärten: Parks und Gärten sind in ihrer Gestaltung und Nutzung in den letzten Jahrhunderten einem großen Wandel unterlegen. So gibt es Anlagen, welche in der Umgebung von Schlössern angelegt wurden und der Repräsentation dienten, wie beispielsweise der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel, oder innerstädtische Parks, welche zur Erholung der städtischen Bevölkerung dienen sollten. Für letzteres sind der Düsseldorfer Hofgarten oder der später entstandene Volkspark Wilmersdorf in Berlin genannt. Beispiele für zeitgenössische Parks finden sich in Berlin im Spreebogenpark oder im neugestalteten Lustgarten bzw. ein ganz anderer Typus wie der Landschaftspark Duisburg-Nord.

Friedhöfe: Friedhöfe sind die letzte Ruhestätte und ein Ort des Abschieds und Gedenkens. Ihre Entwicklung ist vielschichtig und die Gestaltung ist in den letzten Jahrhunderten eine Aufgabe der Landschaftsarchitektur geworden. Neben den kleinen und großen Friedhöfen, welche auch heute noch ihrem ursprünglichen Zweck dienen, sind manche „stillgelegte“ Friedhöfe, wie der Sankt Marxer Friedhof in Wien, heute zu Parkanlagen geworden und stehen unter Denkmalschutz. Sie haben somit, wie auch noch „aktive“ Friedhöfe eine wichtige Funktion als ein Ort der Naherholung in großen Städten.

Weiterführende Informationen finden sich in der Liste berühmter Parks und Gartenanlagen sowie in der Kategorie Urbaner Freiraum.

Begriffe

Viele verschiedene Begriffe geistern durch die Artikel zum Thema Planen und Bauen. Einige interessante und informative sind hier zusammengestellt.

Agglomeration | Bilbao-Effekt | Blaue Banane | Business Improvement District | Doppelhaus | Einfamilienwohnhaus | Entwicklungsachse | Flächenrecycling | Freiraum | Gentrifizierung | Geschosswohnungsbau | Gründerzeitviertel | Hobrecht-Plan | Hochhausrahmenplan | Kerngebiet | Kernstadt | Landschaftspark | Mehrfamilienhaus | Oberzentrum | Öffentlicher Raum | Regionalpark | Reihenhaus | Satellitenstadt | Siedlung | Sichtachse | Stadtbild | Stadtmorphologie | Stadtumbau | Suburbanisierung | Trabantenstadt | Urbanität | Zersiedelung

Köpfe

Verschiedene Köpfe haben die Entwicklung der Planung in den letzten Jahren oder Jahrzehnten beeinflusst. Hier sind beispielhaft einige aufgelistet.

Stadt & Raum: Le Corbusier | Walter Christaller | Walter Gropius | Georges-Eugène Haussmann | James Hobrecht | Jane Jacobs | Rob Krier | Kevin A. Lynch | Hans Marti | Ernst May | Hans Bernhard Reichow | Aldo Rossi | Karl Friedrich Schinkel | Fritz Schumacher | Thomas Sieverts | Camillo Sitte | Albert Speer | Albert Speer junior | Friedrich Tamms | Hans Bernoulli | Albert Bodmer

Landschaft: Peter Joseph Lenné  | Leberecht Migge | Hermann von Pückler-Muskau | Maximilian Friedrich Weyhe

Weitere Namen finden sich in den Kategorien Stadtplaner und Landschaftsarchitekt.

Theorien

Begriffe die sich theoretisch dem Thema Stadtplanung genähert und ihre Spuren in der Planungskultur der letzten Jahre hinterlassen haben.

Autogerechte Stadt | Bandstadt | Charta von Athen | Gartenstadt | Goldener Schnitt | Idealstadt | Metropolregion | New Urbanism | Radburn-System | Stadtmorphologie  | System der Zentralen Orte

Näheres zu den Theorien findet sich in der Kategorie Theorie.

Rahmenbedingungen

In Deutschland wird die Bauleitplanung im Baugesetzbuch geregelt. Die Planungshoheit liegt bei den Gemeinden. In einer ersten Stufe wird ein Flächennutzungsplan aufgestellt, der relativ grob die langfristig von der Gemeinde beabsichtigten Bodennutzungen und die von öffentlichen Planungsträgern anvisierten Nutzungen darstellt. Der Bebauungsplan enthält in der zeiten Stufe konkrete Festsetzungen für ein einzelnes Baugebiet. Diese Festsetzungen reichen vom Maß der baulichen Nutzung über die Bauweise bis zur Erschließung und bilden zusammen mit bauordnungsrechtlichen Vorschriften die Rechtsgrundlage für die Zulässigkeit von einzelnen Bauvorhaben. Um Projekte zeitlich zu beschleunigen, werden in den letzten Jahren auch die Instrumente Vorhabenbezogener Bebauungsplan und Städtebaulicher Vertrag immer häufiger angewendet.

Weiterführende Begriffe lassen sich in der Kategorie Bauleitplanung finden.

Bild des Monats

Umayyaden-Platz in Damaskus

Artikel des Monats
Der Rote Platz bei Nacht
Der Rote Platz bei Nacht

Roter Platz
Der Rote Platz (russisch Красная Площадь, transkribiert Krasnaja Ploschtschad) ist einer der ältesten und aufgrund seiner Größe, seiner geschichtlichen Bedeutung und der angrenzenden historischen Bauwerke der international berühmteste Platz in Moskau und einer der bekanntesten der Welt. Er befindet sich im Zentrum der historischen Moskauer Altstadt, vor den östlichen Mauern des Kremls, und gilt mit Gebäuden wie der Basilius-Kathedrale, dem Lenin-Mausoleum und dem Warenhaus GUM als Wahrzeichen der Stadt. Zudem gehört er seit 1990 zum UNESCO-Welterbe.

Im Fokus
Unesco-Weltkulturerbe
Unesco-Weltkulturerbe

Am 8. Juli 2008 wurden sechs beispielhafte Siedlungen des Neuen Bauens welche zum Teil unter der Federführung von Bruno Taut entstanden unter dem Titel Siedlungen der Berliner Moderne in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen:

Gartenstadt Falkenberg (Tuschkastensiedlung) | Siedlung Schillerpark | Großsiedlung Britz (Hufeisensiedlung) | Wohnstadt Carl Legien | Weiße Stadt | Großsiedlung Siemensstadt (Ringsiedlung)

Zitat

„Das semantische Profil der modernen Großstadt pervertiert zu einer einzigen Silhouette von Unwirtlichkeit.“

Justus Dahinden: Internationales Architekur Symposium Mensch und Raum, TU Wien, 1984
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