Randa VS
VS ist das Kürzel für den Kanton Wallis in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Randa zu vermeiden. |
Randa ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde des Bezirks Visp sowie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Visp im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz.
Randa | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Visp |
BFS-Nr.: | 6287 |
Postleitzahl: | 3928 |
Koordinaten: | 626662 / 105478 |
Höhe: | 1406 m ü. M. |
Höhenbereich: | 1272–4544 m ü. M.[1] |
Fläche: | 54,53 km²[2] |
Einwohner: | 461 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 8 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
32,5 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Daniel Roten |
Website: | www.randa.ch |
Dorf Randa im Wallis mit Kirche Sankt Sebastian
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Lage der Gemeinde | |
Geographie
BearbeitenRanda liegt an der Matter Vispa zwischen Visp und dem 9 km entfernten Zermatt und ist die drittoberste Gemeinde im Mattertal. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt bei 1270 m ü. M., an der Gemeindegrenze zu St. Niklaus. Höchster Punkt ist der Gipfel des Doms mit 4546 m ü. M. Zur Gemeinde gehören einige Weiler.
Geschichte
BearbeitenDie älteste noch erhaltene Urkunde, die Randa erwähnt, geht auf das Jahr 1305 zurück. Randa bedeutet so viel wie Rand, Grenze. Bis 1552 gehörte Randa zusammen mit Täsch zum Meiertum Naters, später zur Kastlanei Naters. Im Jahr 1590 wurden die Gemeindestatuten errichtet. 1798 wurde Randa eine eigenständige Gemeinde.
Das kleine Bergdorf Randa wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht, so 1636, 1720, 1737, 1819 oder 1991.
Bergsturz von Randa
BearbeitenDie schlimmste Katastrophe, die sich in Randa ereignete, war der Bergsturz im Jahr 1991. Am frühen Morgen des 18. April stürzten riesige Felsbrocken beim Grossgufer (walliserdeutsch für eine «Ansammlung grosser Felsblöcke») ins Tal. Am 9. Mai, drei Wochen später, rutschte der Berg weiter ab; die Geröllmassen von insgesamt ca. 33 Mio. m³ (zum Vergleich: Volumen der Cheopspyramide: 2,5 Mio. m³) begruben grosse Teile des Weilers Lerch mit 33 Landwirtschaftsgebäuden und Ferienhäusern sowie sieben Pferden und 35 Schafen, die Hauptstrasse nach Täsch und die Strecke der Brig-Visp-Zermatt-Bahn. Eine mehrere Zentimeter hohe Staubschicht bedeckte das Tal. Menschen kamen nicht ums Leben.[5]
Auch die durch das Tal fliessende Matter Vispa wurde durch das Geröll gestaut und bedrohte mit ihren Wassermassen den Ort. Das Wasser wurde daraufhin mit elektrischen Pumpen über das Hindernis geleitet. Nach langen Regenfällen verschüttete der Dorfbach mit seinen mitgeführten Geröllmassen die Pumpen, die daraufhin ausfielen. Die tiefer gelegenen Ortsteile Randas wurden am 16. Juni 1991 überschwemmt.
Kirche
BearbeitenRanda ist eine Tochterpfarrei von St. Niklaus. Randa wurde 1730 zu einer eigenen Pfarrei erhoben.
Die Barockkirche aus dem Jahr 1717 wurde 1932 von dem Wandmaler J. Salzgeber mit Wandgemälden versehen. Der Hochaltar wurde 1735 von dem bekannten Bildhauer Anton Sigristen aus Glis geschaffen.
Schutzpatron der Pfarrei von Randa ist der heilige Sebastian. Sein Gedenktag, der 20. Januar, ist Ortsfeiertag.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSport
BearbeitenDer Fussballklub FC Randa wurde 1986 gegründet. Ziel war es, an der regionalen Bergdorfmeisterschaft (BDM) teilzunehmen, die schon seit 1984 besteht. Der FC Randa spielt nicht in einer der offiziellen Ligen des Schweizerischen Fussballverbandes.
Wandern, Klettern und Bergsteigen
BearbeitenEs existieren in und um Randa zahlreiche Felskletterwände, welche sich sowohl zum Toprope- und Vorstiegsklettern als auch zum Bouldern sehr gut eignen.
Der Weisshornweg führt von Randa über den Längenflueberg (2350 m) und Guggiberg (2222 m) zur Topalihütte (2674 m) und dann über die Wasulicke (3114 m) und das Jungtal (2387 m) nach Jungen (1960 m). Am Längenflueberg zweigt ein Wanderweg zum Aussichtspunkt „Kastel“ (2830 m) ab.[6]
Die Europahütte (2265 m) liegt oberhalb Randa an der Kreuzung des Europaweges und des Domhüttenwegs. Sie ist ein wichtiger Stützpunkt dieses Höhenwanderwegs. In ihrer Nähe befindet sich die 2017 eröffnete Charles Kuonen Hängebrücke. Mit der Domhütte (2940 m), der Kinhütte (2584 m) und der Weisshornhütte (2932 m) befinden sich noch drei weitere hochalpine Schutzhütten auf dem Gemeindegebiet von Randa.
Hierzu kommt die Möglichkeit des Bergsteigens und Kletterns auf den die Gemeinde umgebenden Bergen. Diese variieren in Schwierigkeit und Höhe und sind damit sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet.
Trivia
BearbeitenDer Asteroid (3928) Randa wurde von dem Astronom Paul Wild nach der Gemeinde benannt.
Literatur
Bearbeiten- Bernard Truffer: Randa. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2010.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Leben mit Naturgefahren – Bergsturz von Randa ( vom 21. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 5,8 MB)
- ↑ Video Wanderung zum Aussichtspunkt Kastel (online)