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Schildorn

Gemeinde im Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich

Schildorn ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 1224 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).

Schildorn
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schildorn
Schildorn (Österreich)
Schildorn (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Ried
Kfz-Kennzeichen: RI
Hauptort: Schildorn
Fläche: 13,28 km²
Koordinaten: 48° 9′ N, 13° 28′ OKoordinaten: 48° 8′ 46″ N, 13° 27′ 57″ O
Höhe: 520 m ü. A.
Einwohner: 1.224 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 92 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4920
Vorwahl: 07754
Gemeindekennziffer: 4 12 29
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 1
4920 Schildorn
Website: www.schildorn.at
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Moser (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
10
2
1
10 
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Schildorn im Bezirk Ried
Lage der Gemeinde Schildorn im Bezirk Ried im Innkreis (anklickbare Karte)AndrichsfurtAntiesenhofenAurolzmünsterEberschwangEitzingGeiersberg (Oberösterreich)GeinbergGurtenHohenzellKirchdorf am InnKirchheim im InnkreisLambrechtenLohnsburg am KobernaußerwaldMehrnbachMettmachMörschwangMühlheim am InnNeuhofen im InnkreisObernberg am InnOrt im InnkreisPattighamPeterskirchenPrametReichersbergRied im InnkreisSchildornSenftenbachSt. Georgen bei Obernberg am InnSt. Marienkirchen am HausruckSt. Martin im InnkreisTaiskirchen im InnkreisTumeltshamUtzenaichWaldzellWeilbachWippenhamOberösterreich
Lage der Gemeinde Schildorn im Bezirk Ried im Innkreis (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

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Schildorn befindet sich etwa 10 Kilometer südlich von Ried im Innkreis. Es liegt am Nordrand des Hausruck-und-Kobernaußerwald-Zuges.[1] Das Gemeindegebiet umfasst in etwa den Anfang des Riedels, der sich zwischen Waldzeller Ache im Westen und Oberach im Osten vom Hausruck–Kobernaußerwald-Hauptkamm in das südliche Innviertler Hügelland hinunterstreckt und damit oberes Achental (südwestliches Innviertel) vom Einzugsgebiet der Antiesen (zentrales Innviertel) trennt. Höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der Hengstberg (683 m ü. A.). Die Grenze zwischen Hausruck und Kobernaußerwald wird meist irgendwo zwischen dem Schildorner Gebiet und westlicher bei Kobernaußen gesehen.

Die Ausdehnung der Gemeinde beträgt von Nord nach Süd 7,3 km, von West nach Ost 4,5 km. Die Gesamtfläche beträgt 13,4 km². 17,9 % der Fläche sind bewaldet, 73,1 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.[2]

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis.

Die Gemeinde umfasst 2 Katastralgemeinden, Schildorn und St. Kollmann.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 23 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):

  • Aigen (51)
  • Au (10) samt Knirzing und Prüglau
  • Auerding (31)
  • Ebersau (130)
  • Freidling (31)
  • Kronawitten (10)
  • Lehen (24)
  • Litzlham (59)
  • Marö (18)
  • Ottenberg (7)
  • Otzling (13)
  • Parz (16)
  • Piereth (18)
  • Rampfen (88)
  • Rendlberg (12)
  • Sankt Kollmann (113)
  • Schildorn (464)
  • Schmidsberg (25)
  • Streit (7)
  • Weiketsedt (38)
  • Weissenbrunn (9)
  • Winkl (39)
  • Wolfersberg (11)

Die 23 Ortschaften sind:[4][5]

Einziger Zählsprengel ist Schildorn.

Vor der Reform der Gemeindestruktur 2008 waren die 13 Ortschaften:[6][5] Ebersau (mit Marö, Rendlberg), Ecklham (mit Aigen – heute Aigen), Freidling (mit Parz, Rampfen), Knirzing (Prüglau – heute Au), Kronawitten, Litzlham, Ottenberg (mit Piereth), Sankt Kollmann (mit Lehen, Winkl, Streit), Schildorn, Schmidsberg (mit Gaisedt), Weiketsedt (mit Auerding, Otzling), Weissenbrunn (Unterburgstall) und Wolfersberg.

im Ortsverzeichnis 2001 nicht genannt[7]

Schildorn gehört zur Leaderregion Hausruckwald-Vöcklatal,[8] die sich von Eberschwang und Wolfsegg südwestlich bis Pöndorf erstreckt.

Nachbargemeinden

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Lohnsburg am Kobernaußerwald Neuhofen im Innkreis Pattigham


Waldzell
 

Pramet
Frankenburg am Hausruck (Bez. Vöcklabruck)

Geschichte

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Im Gemeindegebiet[9][10] verlief die norische römische Hauptstraße von Wels (Ovilava) nach Burghausen (Bedaium/Bedacum?), worauf noch Burgstall und Straß in den Nachbargemeinden Bezug nehmen. Nach Abzug der Römer 488 dürfte die Gegend in der Völkerwanderungszeit rest- und mischbesiedelt gewesen sein (worauf etwa Windischhub in Pramet verweist, eine Entvölkerung wird heute nicht mehr angenommen).

Die -ing- und -ham-Namen belegen die Besiedlung der bajuwarischen Landnahme ab 700 seit Gründung des Herzogtums Bayern und gehörte zum Bistum Passau. Die Missionierung erfolgte bis etwa 900 primär von Mondsee und Mattsee aus über Hohenzell und Eberschwang.[9] Der Ortsname Schildorn ist fränkischen Ursprungs (althochdeutsch sciltarin ‚Ansiedlung königlicher Schildträger‘) und ist 903 erstmals urkundlich nachgewiesen.[11][9] Die Schildorner Kirche war dann auch die Haupt- und Mutterpfarre des nördlichen Hausruck-Kobernaußerwald-Gebietes, um 1300 wurde die Pfarrei aber in das inzwischen wichtigere Waldzell verlegt.[12] Hier waren auch Edle von Schildorn ansässig, über deren Ansitz nichts bekannt ist, das Geschlecht erlosch im 13. Jahrhundert, die weltliche Verwaltung lag seither bei einem Propsteigericht zu Ried.[9]

Bis 1779 war der Ort bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Schon im 16. Jahrhundert war wieder vermehrt eine (Unter-)„Pfarrei“ aufgetaucht,[9] aber erst 1784 wurde von Joseph II. eine eigene Pfarre für Schildorn und Pramet eingerichtet (Gründung des Bistums Linz 1783).[12] 1811 brannte der Pfarrhof ab, wodurch das Pfarrarchiv vernichtet wurde, daher sind die Kenntnisse über die frühe Neuzeit lückenhaft.[10]

Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz königlich-bayrisch, gehört er seit 1812 endgültig zum Kronland Österreich ob der Enns. Nach Schaffung der Ortsgemeinden 1848/49 war bis 21. Juni 1884 auch das Gebiet der heutigen Gemeinde Pramet in das Verwaltungsgebiet Schildorn integriert.

1881 ist ein schwerer Winter mit 1 m Schnee überliefert,[10] 1887 verwüstete Hagelschlag bis 5 cm die Felder .[10]

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Schildorn gehörte postalisch früher zu Pramet (PLZ 4925), am 1. Juli 2008 bekam die Gemeinde eine eigene Postleitzahl 4920. Gleichzeitig wurden die Ortschaften und Straßennamen der Gemeinde neu geregelt, die vorher etwas unübersichtlich geworden waren.[6]

Einwohnerentwicklung

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1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 884 Einwohner, 2001 dann 1.053 Einwohner. Das starke Wachstum erfolgte, da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv waren. In den Jahren von 2001 bis 2011 gab es eine leichte Abwanderung, die Geburtenbilanz blieb jedoch positiv, sodass die Bevölkerungszahl auf 1.101 Personen im Jahr 2011 und weiter auf 1.227 im Jahr 2018 anstieg.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Schildorn

Bekannt ist Schildorn unter anderem auch wegen seiner Trachtenkapelle. Sie wurde 1801 gegründet und ist einer der ältesten Musikvereine Oberösterreichs. 2011 feierte man das 210-jährige Vereinsjubiläum. Derzeit wirken insgesamt 60 Musiker mit, das Durchschnittsalter beträgt 30 Jahre.

 
Gemeindeamt Schildorn

Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.

Bürgermeister

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  • 1893–1905 Johann Dirmeier (CSP)
  • 1990–2007 Johann Rachbauer (ÖVP)
  • 2007–2012 Georg Schoibl (ÖVP)[16]
  • seit 2013 Wolfgang Moser (ÖVP)[17]

Davor war Georg Schoibl (ÖVP) Bürgermeister, der aufgrund der Wahl im Gemeinderat vom 12. November 2007 dem zurückgetretenen Amtsvorgänger Johann Rachbauer gefolgt war. Rachbauer hatte davor das Amt über 17 Jahre innegehabt und war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Die Wahl Schoibls erfolgte mit 7:6 Stimmen mit den Mandaten der ÖVP (6) und der FPÖ (1) gegen die SPÖ (6). Der Kandidat der unterlegenen SPÖ, Christian Makor-Winkelbauer, hatte davor verkündet, im Falle seines Wahlsieges sein Bürgermeistergehalt zur Gänze (z. B. an Vereine) zu spenden. Als Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag verfüge er bereits über ein sehr hohes Einkommen. Am 19. November 2012 erklärte Schoibl seinen Rücktritt, nachdem ihm nachgewiesen wurde, dass er im Zuge einer Kreditaufnahme für die Gemeinde eine Gemeinderatssitzung erfunden und die Protokolle dazu gefälscht hatte.

 

Blasonierung:

In Rot ein silbernes, steigendes Schwert mit goldenem Griff, überdeckt durch einen silbernen Rundschild mit blauem Schildbuckel.

Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot.

Das Wappen ist redend. Es wurde 12. August 1968 verliehen und 27. Mai 1969 feierlich überreicht.[18]

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Gemeinde Schildorn (Hrsg.): 1100 Jahre Schildorn 903–2003. Ein Heimatbuch. Schildorn 2003 (eReader, fbas.net).
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Commons: Schildorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die Abgrenzung Hausruck zu Kobernaußerwald wird irgendwo hier im Raum gesehen; die Gemeinde rechnet man zu beiden: „Die Hausruckgemeinde Schildorn liegt am Rande des Kobernaußerwaldes.“ Schildorn. Oberösterreich Tourismus, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Oktober 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.oberoesterreich.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Land Oberösterreich: Geografische Daten der Gemeinde Schildorn.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  4. Wissenswertes: Zahlen & Fakten (Memento des Originals vom 7. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schildorn.at, schildorn.at, abgerufen am 3. September 2014.
  5. a b siehe Volkszählung vom 15. Mai 2001 – Einwohner nach Ortschaften, Registerzählung vom 31.10.2011 – Einwohner nach Ortschaften (beide pdf, abgerufen am 3. September 2014) und Ortsverzeichnis, Band Oberösterreich, alte Ausgaben, alle Statistik Austria.
  6. a b Straßen-, Ortschafts- und Hausnummernverzeichnis Gemeinde Schildorn (Memento des Originals vom 7. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schildorn.at, Broschüre, Version vom 1. Juli 2008, insb. Tabellen Haushaltsverzeichnis sortiert nach alten Adressen. S. 35 ff und Haushaltsverzeichnis sortiert nach neuen Adressen. S. 49 ff (pdf, schildorn.at, abgerufen am 3. September 2014).
  7. und auch bisher (Stand 2014) nicht in der Österreichischen Karte (ÖK) verzeichnet
  8. Hausruckwald-Vöcklatal (hausruck.co.at)
  9. a b c d e Geschichtliches (Memento des Originals vom 7. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schildorn.at, schildorn.at
  10. a b c d Lit. 1100 Jahre Schildorn. Heimatbuch. 2003, 2 Aus der Geschichte von Schildorn, S. 10–13 (eReader).
  11. Urkundenbuch II, S. 47/48, im O.Ö. Landesarchiv.
    Die Originalurkunde wurde 977 bei einem Brand vernichtet. Die genannte Form scilhara der erhaltenen Abschrift könnte auch sciltara gelautet haben. Die Datierung der nächsten Urkunde, 1067, ist umstritten, gesichert ist 1111 sciltarin; Lit. 1100 Jahre Schildorn. Heimatbuch. 2003, 4 Chronik der Pfarre Schildorn, S. 38–40 (eReader).
  12. a b Lit. 1100 Jahre Schildorn. Heimatbuch. 2003, 4 Chronik der Pfarre Schildorn, Abschnitt Die Anfänge ff, S. 38 ff. (eReader).
  13. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schildorn, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 11. April 2019.
  14. orf.at
  15. wahl.land-oberoesterreich.gv.at
  16. Bürgermeister tritt nach erfundener Gemeinderatssitzung zurück, Der Standard, 19. November 2012.
  17. Katrin Stockhammer: Schildorn wählt Moser. meinbezirk.at, 13. Mai 2013.
  18. Lit. 1100 Jahre Schildorn. Heimatbuch. 2003, 2 Aus der Geschichte von Schildorn, S. 28 (eReader).