Trausnitz
Trausnitz ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und ein Pfarrdorf. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Pfreimd.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 31′ N, 12° 16′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Schwandorf | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Pfreimd | |
Höhe: | 448 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,63 km2 | |
Einwohner: | 949 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92555 | |
Vorwahl: | 09655 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 76 173 | |
Gemeindegliederung: | 10 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 22 92555 Trausnitz | |
Website: | www.trausnitz.de | |
Erster Bürgermeister: | Reinhard Schwarz (CSU) | |
Lage der Gemeinde Trausnitz im Landkreis Schwandorf | ||
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde ist am Unterlauf des Flusses Pfreimd im Pfreimdtal gelegen und gehört zum Naturpark Oberpfälzer Wald.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Leuchtenberg, Tännesberg, Gleiritsch, Pfreimd und Wernberg-Köblitz.
Wernberg-Köblitz 8 km |
Leuchtenberg 8 km |
Tännesberg 5 km |
Pfreimd 7 km |
Tännesberg 5 km | |
Pfreimd 7 km |
Pfreimd 7 km |
Gleiritsch 4 km |
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt zehn Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Atzenhof (Dorf)
- Bierlhof (Dorf)
- Kaltenthal (Weiler)
- Köttlitz (Dorf)
- Oberpierlhof (Weiler)
- Ödmühl (Einöde)
- Reisach (Kirchdorf)
- Schweizerbach (Einöde)
- Söllitz (Kirchdorf)
- Trausnitz (Pfarrdorf)
Geschichte
BearbeitenName Trausnitz
BearbeitenDer slawisch klingende Ortsname Trausnitz gehört nicht zu den frühen slawischen Siedlungsnamen wie Hohentreswitz, Köttlitz, Trefnitz oder Gleiritsch. Er bezog sich anfänglich nur auf die Burg Trausnitz und ist als „Traußnit, Trausniht, Trausnicht oder Truwesnicht“ in den Akten zu finden.[4] Das Dorf hatte bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts den Namen Sächsenkirchen oder Sessenkirchen, der Name der Burg ging auf das Dorf über, und es entstand der Name Trausnitz.
Adelsfamilien auf Trausnitz
BearbeitenSeit der Entstehung der ursprünglichen Siedlung Sächsenkirchen an der Pfreimd sind eine Vielzahl von Adelsfamilien auf Trausnitz nachzuweisen. Zu ihnen zählten die Walturner zu Waldthurn und Hostau, Weichnant Weigl (1305–1334), die Zenger, die Geiganter, Wiltinger, die Erlbecks (1515 bis etwa 1585), die Freiherrn von Sporneck-Weißdorf (etwa 1570 bis 1714), die Freiherrn von Quentel (1714 bis 1763), Johann Balthasar von Hannakam (1763–1766) und Freiherr von Karg-Bebenburg bis 1830.[5] Das Häuserbuch der Gemeinde Trausnitz schlüsselt die Besitzer der Burg auf.[6]
Hofmark Trausnitz
BearbeitenDer Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete vor 1800 eine geschlossene Hofmark der Freiherren von Hannakam. Eigentlich hatte Baron von Karg 1800 die Hofmark übernommen, seine gerichtlichen Ansprüche waren jedoch bis zum Verkauf der Hofmark 1830 immer umstritten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern war mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde entstanden.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Jahr 1946 wurde der Gemeindeteil Oberpierlhof der bis dahin selbständigen Gemeinde Bernhof eingegliedert, welcher kirchlich nicht zur Pfarrei Trausnitz, sondern weiterhin zur Pfarrei Tännesberg gehört.[7]
Söllitz wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Trausnitz eingegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 967 auf 948 um 19 Einwohner bzw. um 2 %.
Jahr | 1871 | 1925 | 1950 | 1970 | 2011 | 2023 |
Einwohner | 766 | 716 | 919 | 1120 | 975 | 943 |
Religion
BearbeitenDie katholische Pfarrei St. Joseph (Trausnitz) mit ihrer Expositur St. Bartholomäus (Hohentreswitz) bildet eine Pfarreiengemeinschaft mit der Pfarrei St. Margaretha(Weihern). In Söllitz befindet sich eine Filialkirche „Vierzehn Nothelfer“: Patrozinium an „Peter und Paul“ bzw. erstem Juli-Wochenende.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenBei der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung.
FWG | CSU |
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5 Sitze | 3 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenMartin Schwandner (FWG) war seit Mai 2014 Erster Bürgermeister[10], der 2024 aus privaten Gründen zurücktrat. Da sich kein Bewerber fand, musste der neue Bürgermeister in einer Urwahl, bei der die Wahlberechtigten einen Bewerber eintragen konnten, gewählt werden. Im ersten Wahlgang erhielten bei insgesamt 42 eingetragenen Namen, der Erst- und Zweitplatzierte 32 beziehungsweise 20 Prozent der Stimmen.[11] Bei der Stichwahl wurde Reinhard Schwarz (CSU) zum neuen Bürgermeister gewählt.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Rot auf schwarzem Dreiberg ein silberner Zinnenturm, darüber schwebend eine goldene Laubkrone.“[12] | |
Wappenführung seit 1968 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Burg Trausnitz im Tal (nicht zu verwechseln mit Burg Trausnitz über Landshut)
- Sachsenturm
- Versöhnungskapelle
- Katholische Kirche St. Josef
- Trausnitztalsperre
Sport
BearbeitenIm Pfreimdtal befindet sich ein Stausee, der als Badesee genutzt wird.
Fußballverein des Dorfs ist der TSV Trausnitz, der im Dorf einen Fußballplatz besitzt.[13]
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Wallercup im Stausee
Sonstiges
BearbeitenIm Gemeindebereich liegt das 1955 erbaute Pumpspeicherwerk Reisach mit zwei Speicherseen (Hochspeicher Rabenleite). Das Kraftwerk hat eine Speicherkapazität von 135.000 kWh. Ein Informationszentrum gibt Auskunft über die Stromerzeugung in Wasserkraftwerken.
Der Sänger Rolf Stahlhofen (u. a. Söhne Mannheims) wuchs im Ortsteil Atzenhof auf und besuchte die Grundschule in Trausnitz.
Bilder aus der Gemeinde
Bearbeiten-
Trausnitz (2019)
-
Jugendherberge Trausnitz (2022)
-
Kirche St. Josef (2012) ⊙
-
Dorfladen (2022)
-
Reisachkraftwerk (2022)
Literatur
Bearbeiten- Johann Baptist Schütz: Chronik von Trausnitz im Thal. Trausnitz 1890.
- Richard Hoffmann, Felix Mader: Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg, Bezirksamt Nabburg. München 1910.
- Emma Mages: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 61, Oberviechtach, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X
- Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
- Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert, München 1982, ISBN 3-7696-9932-7
- Alois Köppl: 100 Jahre Schützenverein Plassenberg-Gleiritsch, 1920-2020. Verlag Katzenstein-Gleiritsch, Gleiritsch 2022, ISBN 978-3-9819712-1-7
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Trausnitz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. November 2017.
- ↑ Gemeinde Trausnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50. Nabburg, S. 246
- ↑ Johann Baptist Schütz: Chronik des königlich bayerischen Schlosses Trausnitz im Thal. S. 167
- ↑ Helmut Reis: Burg Trausnitz im Thal im Häuserbuch der Gemeinde Trausnitz auf GenWiki
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeinde Trausnitz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. Januar 2024.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 28. März 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Norbert Bauer: Trausnitz hat nach Urwahl immer noch keinen Bürgermeister, BR-online, 16. September 2024
- ↑ Eintrag zum Wappen von Trausnitz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Herzlich Willkommen beim TSV Trausnitz. Abgerufen am 30. Juli 2024 (deutsch).