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Wikipedia

Verbio

Hersteller von Biokraftstoffen und chemischen Produkten

Die Verbio SE mit Sitz in Zörbig (Sachsen-Anhalt) ist ein Unternehmen, das Biokraftstoffe und chemische Produkte aus Rapsöl[2], Roggen, Weizen, Triticale, Mais[3] und Stroh[4] herstellt. Verwaltung und Geschäftsleitung befinden sich in Leipzig.[5] Das Unternehmen beschäftigt 1.180 Mitarbeiter[6] und hat Standorte in Deutschland, Indien, den USA, Kanada, Polen und Ungarn.[7]

Verbio SE

Logo
Rechtsform Societas Europaea
ISIN DE000A0JL9W6
Gründung 2006
Sitz Zörbig, Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 1.180 (2023)[1]
Umsatz 1.968 Mio. Euro (2023)[1]
Branche Bioenergie
Website verbio.de
Stand: 30. Juni 2023

Geschichte

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Abzweig des Anschlussgleises von der Bahnstrecke Bitterfeld–Stumsdorf zum Bioethanolwerk in Zörbig

Claus Sauter übernahm 1990 die Führung des Agrarhandelsunternehmens Alois Sauter Landesprodukten-Großhandlung in Obenhausen von seinem Vater.[8] 1991 begann die Expansion in die ostdeutschen Bundesländer mit dem Erwerb und Aufbau von Landhandelsunternehmen. Im Jahr 1995 stellte Sauter erstmals Biodiesel für den Eigenbedarf her. 2000 baute er mit Georg Pollert eine Umesterungsanlage in Bitterfeld auf. Es folgte ein Bioethanolwerk in Zörbig, das 2004 in Betrieb genommen wurde, sowie zwei Produktionsanlagen für Biodiesel und Bioethanol in Schwedt/Oder. Gemeinsam mit der in der St. Gallen ansässigen Handels- und Anlagenbauunternehmen Swiss Bioenergie wurden die vier Produktionsfirmen und -standorte der Sauter-Gruppe im Mai 2006 unter der neuen Dachgesellschaft Verbio Vereinigte Bioenergie AG zusammengefasst. Sauter wurde deren Vorstandsvorsitzender, Aktionäre waren neben ihm und Pollert zwei Geschwister und die Ehefrau von Claus Sauter. Der Konzern beschäftigte etwa 300 Menschen.[9][10][11]

Im Herbst 2006 kündigte Verbio seinen Börsengang für den Oktober an. Mit dem Erlös sollten staatliche Förderungen zurückgezahlt und die Produktion ausgebaut werden.[12]

Mit Wirkung zum 16. Oktober 2006 folgte die Notierung der Aktien des Unternehmens an der Frankfurter Wertpapierbörse. Im selben Jahr übernahm die Familie Sauter mit der Sauter Verpachtungsgesellschaft GmbH wesentliche Anteile am Landhandelsunternehmen Märka GmbH.[13] 2009 begann der Bau von Biogasanlagen in Zörbig und Schwedt, welche im darauffolgenden Jahr in Betrieb genommen wurden. 2010 erfolgte die formale Übernahme der Märka GmbH durch Verbio mit einem Transaktionsvolumen von 24,57 Mio. Euro.[14] 2011 startete Verbio ein Pilotprojekt zur Strohverarbeitung für die Biogasgewinnung und die internationale Expansion nach Osteuropa.

Am 30. November 2023 erfolgte die Umwandlung der Verbio Vereinigte BioEnergie AG in die Verbio SE.[15]

Tochtergesellschaften

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Innerhalb des Konzerns agiert die Verbio SE als Management-Holding. Das operative Geschäft betreiben die Tochtergesellschaften[1]

Bioraffinerie

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Die Bioraffinerie des Unternehmens ist ein Anlagenverbund bestehend aus Bioethanol- und Biomethan-Anlage. Die bei der Ethanolherstellung als Abfall anfallende Schlempe wird durch Fermentation in Biogas umgewandelt und anschließend auf Erdgasqualität gebracht. Die anorganischen Komponenten werden extrahiert und zu einem organischen Flüssigdünger verarbeitet. Der Dünger geht wieder zurück in die Landwirtschaft. 95 % der für die Produktion von Bioethanol und Biomethan benötigten Rohstoffe werden aus dem direkten Umfeld der Biokraftstoff-Anlagen gewonnen.

Aktie

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Seit Oktober 2006 ist Verbio im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Seit 21. Dezember 2020 ist die Aktie Bestandteil des SDAX.[16] Die Aktionärsstruktur setzt sich wie folgt zusammen: 27,74 % Streubesitz, 38,92 % Vorstand, 0,10 % Aufsichtsrat und 33,24 % Aktionäre mit mehr als 5 % Anteil am Grundkapital.[17]

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Einzelnachweise

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  1. ↑ a b c Geschäftsbericht 2022/23. Abgerufen am 18. August 2024.
  2. ↑ Deutscher Tele Markt GmbH-Internet- und Werbeagentur: verbiodiesel. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  3. ↑ Deutscher Tele Markt GmbH-Internet- und Werbeagentur: verbioethanol. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  4. ↑ Deutscher Tele Markt GmbH-Internet- und Werbeagentur: verbiogas. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  5. ↑ Kontakt | VERBIO AG - Biofuel and Technology. Abgerufen am 30. Juni 2019.
  6. ↑ Porträt. In: verbio.de. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  7. ↑ Deutscher Tele Markt GmbH-Internet- und Werbeagentur: VERBIO Gruppe. Abgerufen am 4. Januar 2024.
  8. ↑ Börse Online Redaktion: Befreit die Autoindustrie aus der Elektrofalle! 8. August 2017, abgerufen am 30. Dezember 2023 (deutsch).
  9. ↑ Gisela Haas: Sauter-Biokraftstoffe unter einem Dach. In: Ernährungsdienst. Nr. 55, 22. Juli 2006, S. 4.
  10. ↑ C. Lützenkirchen: "Wir wollen Verbio als Marke etablieren". In: VDI Nachrichten. Nr. 32, 11. August 2006, S. 3.
  11. ↑ Sebastian Reimann: Das Biosprit-Imperium : Die Verbio AG hat sich neu formiert. Das Ziel: Die Marktführerschaft bei Biokraftstoffen. In: DVZ. Nr. 101, 24. August 2006.
  12. ↑ Daphne Huber-Wagner: Verbio optimistisch : Vor dem Börsenstart - Vorteil durch Erfahrung. In: Ernährungsdienst. Nr. 75, 30. September 2006, S. 1.
  13. ↑ Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2005/2006 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet. (PDF) In: Bundeskartellamt. Bundeskartellamt, 15. Juni 2007, S. 68, abgerufen am 3. Januar 2024.
  14. ↑ Verbio will Getreidehändler Märka übernehmen. 5. Oktober 2010, abgerufen am 3. Januar 2024.
  15. ↑ Historie. In: Verbio. Verbio SE, abgerufen am 30. Dezember 2023.
  16. ↑ dpa-AFX: VERBIO IM FOKUS: Biokraftstoff und Desinfektionsmittel sorgen für gute Geschäfte. In: finanznachrichten.de. 21. Dezember 2020, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  17. ↑ Investor Relations - Aktie, abgerufen am 12. April 2023.
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