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Vorderer Bregenzerwald

Region in Vorarlberg

Der Vordere Bregenzerwald, auch kurz Vorderwald genannt, ist eine Region im österreichischen Bundesland Vorarlberg und der flachere nördliche Teil des Bregenzerwaldes.[1][2]

Blick von Krumbach auf Sulzberg
Langenegg
Leckner See im Vorderen Bregenzer Wald
Die acht Gemeinden des Vorderen Bregenzerwaldes im engeren Sinne

Lage und zugehörige Gemeinden

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Doren von Krumbach aus gesehen
 
Langen bei Bregenz

Der Vordere Bregenzerwald liegt nördlich der Linie GeißkopfLorenapassBrüggelekopf und Subersach. Somit umfasst er den nördlichen Teil der Lorenaberge und den österreichischen Anteil der Allgäuer Voralpen westlich der Iller.

Die acht Gemeinden Doren, Sulzberg, Langenegg, Krumbach, Riefensberg, Lingenau, Hittisau und Sibratsgfäll sind das Kerngebiet der Region, die Gemeinden Alberschwende, Buch und Langen bei Bregenz werden teilweise nicht mehr dazugerechnet, gehören aber kulturell und geographisch zum Vorderen Bregenzerwald.[2] Historisch gehörte auch die deutsche Gemeinde Balderschwang dazu.

Im Gegensatz zum Hinteren Bregenzerwald hat die Region Verbindungen[2] und Beziehungen zum Allgäu, auch der Dialekt hat Einflüsse des Westallgäuer Dialektes.

Nachbarregionen
Leiblachtal Westallgäu Unterallgäu
Vorarlberger Rheintal   Oberallgäu
Hinterer Bregenzerwald

Verkehrsverbindungen

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Im Jahr 1902 wurde die Bregenzerwaldbahn eröffnet, die rechtsseitig der Bregenzer Ach fuhr. Für die Gemeinden des Vorderen Bregenzerwaldes war die Bahn enorm wichtig, auch wenn die Bahnhöfe abseits der Ortskerne lagen. Durch Hangrutschungen musste der Betrieb im Jahr 1980 zwischen Kennelbach und Egg eingestellt werden.

Das Kerngebiet des Vorderen Bregenzerwaldes ist auch heute noch nur über wenige Straßen erreichbar.

Österreichische Straßenverbindungen

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  1. Vorderwälder Straße L4 von Langen her über die Rotachbrücke
  2. Hittisauer Straße L205 von Müselbach her über die Lingenauer Hochbrücke (Hauptverbindung)
  3. Großdorfer Straße L29 von Großdorf her über die Gschwendtobelbrücke

Deutsche Straßenverbindungen

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  1. Dorener Straße L20 von der deutschen Gemeinde Oberreute nach Sulzberg
  2. Irsengrunder Straße/Glafberg von der deutschen Ortschaft Irsengrund nach Sulzberg (kleine Nebenstraße)
  3. Hittisauer Straße L205 von Oberstaufen - Aach im Allgäu nach Riefensberg (Hauptverbindung)
  4. Balderschwanger Straße L5 von Fischen im Allgäu - Riedbergpass - Balderschwang nach Hittisau (im Winter schwer befahrbar)
  5. Sibratsgfäller Straße L24 (in Deutschland für den Verkehr gesperrt)

Berge und Berggruppen

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Hittisau

Anders als im Hinteren Bregenzerwald liegen hier die Orte großteils auf den Anhöhen und nicht im Talboden. Eine Ausnahme ist der Sulzberger Ortsteil Thal, dieser liegt an der Rotach.[2]

Gebirge Berggruppe/Berg Gemeinde Anmerkungen
Nordwestliche Walsertaler Berge Mährenhöhe Sibratsgfäll Die Südspitze der Gemeinde Sibratsfgäll reicht fast bis zum Hohen Ifen. Hier liegt die Hinterhochrubachalpe auf bis zu 1700 m Höhe.
Allgäuer Voralpen westlich der Iller Feuerstätterkopf-Piesenkopf-Gruppe Sibtratsgfäll Der Piesenkopf liegt in Deutschland, der Feuerstätterkopf an der Grenze Sibratsgfäll/Hittisau.
Hittisberg Hittisau
Siplingerkopf-Kamm Hittisau Der Koppachstein ist der höchste Berg auf der Österreichischen Seite
Hochgratkette Hittisau Das Schigebiet Hochhäderich gehört zu Riefensberg
Rotenberg und Umgebung Lingenau, Langenegg, Krumbach
Kojen-Schichtkamm Riefensberg
Sulzberg Doren, Sulzberg
Pfänderstock Langen bei Bregenz Die südliche Kette des Pfänderstocks gehört zu Langen, mit dem Hirschberg als höchstem Gipfel der Pfänderstocks
Bregenzerwaldgebirge Schneiderkopf Buch, Alberschwende
Lorenaberge im engeren Sinn Alberschwende Brüggelekopf, Lorenapass und Geißkopf

Gewässer und Täler

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Die Flüsse und Bäche verlaufen meist in Schluchten, die nicht geeignet sind für Siedlungen oder Wiesen. Flüsse und Bäche sind oft geographische oder politische Grenzen. Folgende Fließgewässer befinden sich zur Gänze oder teilweise im Vorderen Bregenzerwald (Auszug)[2]:

Bregenzer Ach (Hauptfluss des Bregenzerwaldes)

  • Subersach: Südgrenze des Vorderen Bregenzerwaldes
  • Rotach (kommt aus Deutschland)
  • Wirtatobelbach oder Rickenbach: Teilt die zwei Ketten des Pfänderstocks, kann als geographische Grenze zum Vorderen Bregenzerwald gesehen werden
  • Ippachgraben: Liegt im Ippachwald am Nordhang des Schneiderkopfs, kann als geographische Grenze des Bregenzerwaldes gesehen werden

Geschichte, Kultur und Wirtschaft

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Der Vordere Bregenzerwald gehörte ab 1338 zur Herrschaft Bregenz, der Hintere Bregenzerwald zur Herrschaft Feldkirch. Später erwarb die Habsburgermonarchie etappenweise den ganzen Bregenzerwald. Ab etwa 1960 hat sich die wirtschaftliche Lage stark verbessert.

Die Wirtschaft im Vorderen Bregenzerwald ist heute vielfältig und besteht aus einer Kombination aus traditioneller Landwirtschaft, Handwerk und Tourismus.

Die KäseStrasse Bregenzerwald ist ein Zusammenschluss von 180 Bauern, Alpen, Sennern, Käsemachern, Käsewirten, Gasthäusern, Museen, Bergbahnen, Tourismusbetrieben, Handwerkern und Handelsbetrieben.[3]

Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die Holzverarbeitung. Die Architektur mit traditionellem und modernen Holzbau ist überregional bekannt. Viele Holzbauten erhielten Architekturpreise.[4] Viele Bewohner pendeln dennoch ins Vorarlberger Rheintal aus, weil es für etliche Berufsgruppen keine oder zu wenig Arbeitsplätze gibt.

Die Gemeinden bemühen sich um die Erhaltung von Erwerbsmöglichkeiten, um die Belebung und Einbindung der Land- und Forstwirtschaft in lokale Kreisläufe und um ökologisch verträgliche Ver- und Entsorgung und die Nutzung erneuerbarer Rohstoffe. 2010 gewann Langenegg deshalb den Europäischen Dorferneuerungspreis.[5]

Energieregion Vorderwald

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Die acht Gemeinden des Kerngebiets haben sich 2009 zur Energieregion Vorderwald zusammengeschlossen. Seit 2022 ist auch Langen bei Bregenz dabei.[6] Das Gebiet ist 154 km2 groß und hat etwa 11500 Einwohner.[6] Um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und die Energieeffizienz in der Region zu steigern wurden folgende Initiativen ins Leben gerufen:

  1. Biomasse-Nutzung: Es wurden Biomasseheizwerke eingerichtet, die Holz als nachhaltigen Brennstoff nutzen. Dadurch wird nicht nur die lokale Holzernte unterstützt, sondern auch die CO2-Emissionen gesenkt.
  2. Solarenergie-Projekte: Die Region fördert die Installation von Photovoltaikanlagen auf privaten und öffentlichen Gebäuden, um die Nutzung von Sonnenenergie zu maximieren.
  3. Wasserkraftnutzung: Es gibt Bestrebungen, bestehende Wasserkraftanlagen zu modernisieren und neue Anlagen zu installieren, um die lokale Wasserkraft besser auszuschöpfen.
  4. Energieberatung: Die Energieregion bietet Beratungsdienste für Haushalte und Unternehmen an, um diese bei der Verbesserung ihrer Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien zu unterstützen.
  5. Bildungsinitiativen: Workshops und Informationsveranstaltungen werden organisiert, um das Bewusstsein für erneuerbare Energien und nachhaltige Praktiken zu schärfen. Schulen und Gemeinschaften werden aktiv in Projekte einbezogen.
  6. E-Mobilität: Die Region fördert den Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, um die Nutzung von E-Mobilität zu erleichtern und zu beschleunigen.
  7. Netzwerkbildung: Die Energieregion arbeitet eng mit lokalen Unternehmen, Gemeinden und Forschungseinrichtungen zusammen, um Synergien zu schaffen und innovative Lösungen zu entwickeln.
  8. Förderprogramme: Es werden finanzielle Anreize und Förderungen für die Umsetzung von Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Verbesserung der Energieeffizienz angeboten.[6][7]

Naturschutzgebiete

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Alle acht Gemeinden des Kerngebiets liegen zur Gänze im grenzüberschreitenden Naturpark Nagelfluhkette. Der Naturpark ist aber in Vorarlberg, anders als in Bayern, keine rechtliche Schutzgebietskategorie, sondern nur eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gemeinden. Es gibt aber mehrere Schutzgebiete im Vorderen Bregenzerwald.

Europaschutzgebiete

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Die Bregenzerachschlucht ist seit der Stilllegung der Bregenzerwaldbahn vollkommen unerschlossen, es gibt weder eine Straße, noch einen Forstweg. Dadurch ist die lange breite Schlucht sehr naturbelassen.

Naturschutzgebiete

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Das Naturschutzgebiet Kojen-Moos setzt sich in Deutschland mit dem Natura-2000-Gebiet Häderichmoore (FFH, DE8525301) mit 89 ha fort.

Spezielle Schutzgebiete

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Sehenswürdigkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Basemap. In: Offizielle Online-Karte von Österreich, 100% amtliche Geodaten österreichischer Verwaltungen. Stadt Wien und Österreichische Länder bzw. Ämter der Landesregierung, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  2. a b c d e Vorarlberg Atlas. Land Vorarlberg, abgerufen am 25. Oktober 2024.
  3. KäseStrasse. KäseStrasse Bregenzerwald, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  4. Architektur & Handwerk im Bregenzerwald. Bregenzerwald Tourismus GmbH, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  5. Europäischer Dorferneuerungspreis 2010 Ergebnisse. Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  6. a b c Vorderer Bregenzerwald und Energieinstitut Vorarlberg. Gemeinde Hittisau, abgerufen am 25. Oktober 2024.
  7. Vorderwald. Klima- und Energiefonds, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  8. Liste der Naturschutzgebiete. Land Vorarlberg, abgerufen am 26. Oktober 2024.