Zehlaubruch
Koordinaten: 54° 31′ 48″ N, 20° 55′ 12″ O
Das Zehlaubruch (russisch Озёрское болото, Osjorskoje boloto) ist ein Hochmoor in der Oblast Kaliningrad (Russland), früheres Ostpreußen.
Lage und Größe
BearbeitenSüdlich von Oserki (bis 1946 Groß Lindenau) gelegen, ist das Hochmoor im Westen, Norden und Osten vom Forst Frisching (oder Frisching-Forst, russisch Озёрский лес, Osjorski les) umgeben. Das Gebiet gehörte bis 1945 zum Landkreis Wehlau, heute ist es Teil des Rajons Prawdinsk (ehemals Friedland).
Das Moor ist etwa 23 km² (2300 ha) groß. Mehr als 40 Wasserflächen machen etwa acht Hektar aus. Das Moor erhebt sich aus der Ebene bis zu einer Höhe von 8,6 m über dem Untergrund und 38,6 m über dem Meeresspiegel. Entwässert wird es vor allem von der Prochladnaja (Frisching) zum Frischen Haff in westlicher Richtung, außerdem nach Norden über die Bäche Baidukowka (Gilge) und Gwardeiskaja (Kuhfließ) zum Pregel sowie nach Südosten über die Saprudnaja (Schwöne) zur Alle.
Als einziges noch wachsendes Hochmoor auf dem damaligen Territorium Deutschlands stand das Zehlaubruch seit 1910 unter Naturschutz.[1] Nach 1945 war das Moor jahrzehntelang Teil eines militärischen Sperrgebietes. Sein heutiger Schutzstatus ist unklar. In Karten aus den 1980er-Jahren ist es als Osjorski sapowednik verzeichnet.[2] In einer Anordnung der Russischen Regierung von 1994 zur Einrichtung von Naturschutzgebieten und Nationalparks im Zeitraum bis 2005 ist das Moor als Sapowednik Prawdinski verzeichnet,[3] in einer 2001 folgenden Verfügung für den Zeitraum bis 2010 dagegen nicht mehr aufgeführt.[3]
Weblinks
Bearbeiten- Exkursion ins Zehlaubruch, August 2009 (russisch, Fotos)
- Reichsamt für Landesaufnahme: Meßtischblatt 1491 Grünbaum. (image/jpeg) Institut für Geographie und Geologie, Universität Greifswald, 1922, abgerufen am 30. September 2012.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002
- ↑ Sowjetische Generalstabskarte 1:100.000. Blatt N-34-54, Ausgabe 1986
- ↑ a b Anordnung Nr. 572-R ( vom 3. November 2015 im Internet Archive) der Russischen Regierung vom 23. April 1994 (russisch)