armselig

armselig (Deutsch)

Adjektiv

Positiv	Komparativ	Superlativ
armselig	armseliger	am armseligsten
Alle weiteren Formen: Flexion:armselig

[1] eine armselige Hütte

Worttrennung:

arm·se·lig, Komparativ: arm·se·li·ger, Superlativ: am arm·se·ligs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈaʁmˌzeːlɪç], [ˈaʁmˌzeːlɪk]

Hörbeispiele:  armselig ^(Info)

Bedeutungen:

[1] wegen materieller Armut karg, elend, ärmlich

[2] abwertend: als jämmerlich, gering, unzureichend wahrgenommen

Herkunft:

etymologisch: im 15. Jahrhundert vom später untergegangen mittelhochdeutschen Substantiv „armsal“ abgeleitet, was soviel wie Armut oder Elend bedeutete Das mittelhochdeutsche Substantiv „armsal“ setzt sich aus dem Adjektiv „arm“ und dem substantivierenden Suffix -sal zusammen.

strukturell: Kompositum aus arm und selig

Synonyme:

[1] arm, bescheiden, beschränkt, besitzlos, dürftig, elend, karg, knapp, kümmerlich, spärlich, unergiebig, wenig

[2] jämmerlich, peinlich

Oberbegriffe:

[1] minderwertig

Beispiele:

[1] Im Mittelalter lebte die Bevölkerung besonders armselig.

[1] Die Wohnungen der Menschen waren damals klein und armselig möbliert.

[1] Deine Kleider sind ziemlich armselig.

[2] Die Fußballspieler kämpften heute eher schlapp und armselig.

[2] „Deine Argumente sind einfach armselig.“

[2] „Kannst Du mir nicht in die Augen gucken, wenn wir miteinander reden? Kannst Du mir nicht direkt sagen, was dir an mir nicht passt? Du bist doch so ein armseliger Wicht!“

[2] Fasten als Reinigungsprozess - was für ein armseliger Stumpfsinn!

[2] „Die Landesgerichtsdirektoren und Räte, diese traurigen Fachsimpel, diese blühenden Rindviecher, wie armselig ihre Gaudi war.“

[2] „In der selbstlosen und opferfreudigen Liebe eines Tieres ist etwas, das jedem tief zu Herzen gehen muß, der je Gelegenheit hatte, die armselige ›Freundschaft‹ und geschwätzige Treue des ›erhabenen‹ Menschen zu erproben.“

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine armselige Behausung, eine armselige Bude, eine armselige Gegend, eine armselige Hütte, ein armseliges Kaff, armselige Wellblechhütten

[2] ein armseliger Kerl, ein armseliger Tropf, ein armseliger Wicht

[2] ein armseliges Argument, eine armselige Diskussion, armselige Worte

Wortbildungen:

Armseligkeit

Übersetzungen

 [1] wegen materieller Armut karg, elend, ärmlich

Englisch: poor → en, paltry → en, abject → en Französisch: misérable → fr, adverbiell: misérablement → fr, pauvre → fr, adverbiell: pauvrement → fr, umgangssprachlich: miteux → fr, pouilleux → fr Italienisch: meschino → it, tapino → it, guitto → it, disagiato → it, gramo → it Katalanisch: pobre → ca, infeliç → ca, trist → ca Kroatisch: bijedan → hr Latein: pauperculus → la, miser → la Luxemburgisch: aarmséileg → lb Niederländisch: kaaltjes → nl, achenebbisj → nl, sjofel → nl, armoedig → nl Portugiesisch: pobre de espírito → pt, indigente → pt, miserável → pt, rasteiro → pt Russisch: скудный (skudnyj☆) → ru, убогий (ubogij☆) → ru Schwedisch: eländig → sv, usel → sv Spanisch: pobre → es, miserable → es, chafa → es, mísero → es Tschechisch: bídný → cs Ungarisch: szegényes → hu

 [2] abwertend: als jämmerlich, gering, unzureichend wahrgenommen

Englisch: abject → en, pathetic → en Französisch: pitoyable → fr Luxemburgisch: aarmséileg → lb Portugiesisch: pobre de espírito → pt Russisch: жалкий (žalkij☆) → ru Schwedisch: eländig → sv, usel → sv Tschechisch: ubohý → cs Ungarisch: szegényes → hu

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „armselig“

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „armselig“

[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „armselig“

[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „armselig“, Seite 166

Quellen: