Zwischen Demografie und Digitalisierung – Der Investitionsstandort D vor strukturellen Veränderungen
1. 5. Oktober 2017, Berlin
Berliner Gespräche, Herbsttagung 2017
Zwischen Demografie und Digitalisierung –
Der Investitionsstandort D
vor strukturellen Veränderungen
2. Dr. Hubertus Bardt
Geschäftsführer und Leiter des Wissenschaftsbereichs
Unternehmerische Investitionen in Deutschland:
eine Bestandsaufnahme
3. Investitionen in Deutschland
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
1.1
-10
-8
-6
-4
-2
0
2
4
6
8
10
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Veränderung der realen Bruttoanlageinvestitionen gegenüber Vorjahr in %
Seite 3
4. Stabilisierung der Anlageinvestitionen1)
1) Nettoinvestitionen = Bruttoinvestitionen abzüglich Abschreibungen.
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
24.9
19.1
20.0
9.3
2.0 2.4
0
5
10
15
20
25
Bruttoinvestitionen
Nettoinvestitionen
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Seite 4
5. Kapitalstock vs. Kapitalintensität
1) Preisbereinigtes Bruttoanlagevermögen. 2) Verhältnis des realen Bruttoanlagevermögens zur Anzahl der Erwerbstätigen.
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2016, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
137
156
135
139
100
110
120
130
140
150
160
Kapitalstock
Kapitalintensität
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Kapitalstock1) und Kapitalintensität2), Index 1991 = 100
Seite 5
6. Private Investitionen nach Investitionsgütern
1) Nichtstaatliche Sektoren: Unternehmen und private Haushalte.
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
141
128
84
206
50
70
90
110
130
150
170
190
210
Ausrüstungen Wohnbauten Nichtwohnbauten Sonstige Anlagen
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Preisbereinigte Werte; Index 1991 = 100
Bruttoanlageinvestitionen1)
Seite 6
7. Kapitalstock nach Vermögensarten
1) Alle Sektoren ohne Berücksichtigung der Wohnbauten.
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
199
191
138
137
100
110
120
130
140
150
160
170
180
190
200
Geistiges Eigentum
Fahrzeuge
Nichtwohnbauten
Maschinen und Geräte
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Entwicklung des realen Bruttoanlagevermögens1), Index 1991 = 100
Seite 7
8. Modernitätsgrad nach Vermögensarten
1) Verhältnis von Nettoanlagevermögen zu Bruttoanlagevermögen. 2) Alle Sektoren ohne Berücksichtigung der Wohnbauten.
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
0.45
0.50
0.55
0.60
0.65
Maschinen und Geräte Fahrzeuge Nichtwohnbauten Geistiges Eigentum
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Modernitätsgrad1) des Anlagevermögens2)
Seite 8
9. Öffentliche Investitionsquoten im Zeitverlauf
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
0%
2%
4%
6%
8%
10%
Investitionsquote (Ausgaben Gebietskörperschaften)
Investitionsquote (BIP)
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Investitionen von Bund, Ländern und Gemeinden in Prozent der
Gesamtausgaben und des BIP
Seite 9
10. Altersstruktur des Bruttoanlagevermögens des Staates
Quelle: BMVI, 2017, 37
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Angaben nach Investitionsjahrgängen in Prozent
Seite 10
Schienenwege
Straßen und
Brücken
Wasserstraßen
Bis 1985 27,4 39,4 53,2
1986–1995 20,2 18,5 13,5
1996–2005 32,3 22,3 16,0
2006–2015 20,1 19,8 17,3
11. Investitionen in Fernstraßen
Quellen: Promobilität, 2017; Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Angaben in Milliarden Euro, nominal und real
Seite 11
3.5
4
4.5
5
5.5
6
6.5
7
7.5
Nominal Real
12. Engpassfaktor Bauingenieure
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, eigene Berechnungen auf Basis der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit
0
20
40
60
80
100
120
2011-11
2012-01
2012-03
2012-05
2012-07
2012-09
2012-11
2013-01
2013-03
2013-05
2013-07
2013-09
2013-11
2014-01
2014-03
2014-05
2014-07
2014-09
2014-11
2015-01
2015-03
2015-05
2015-07
2015-09
2015-11
2016-01
2016-03
2016-05
2016-07
2016-09
2016-11
2017-01
2017-03
2017-05
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Der Bundesagentur für Arbeit gemeldete offene Stellen je 100
Arbeitslose in baunahen Ingenieurberufen
Seite 12
13. Private Investitionshemmnisse in Deutschland
.
Quellen: IW-Befragung von 2.225 Unternehmen in Westdeutschland und 548 Unternehmen in Ostdeutschland im März/April 2017
21%
27%
28%
36%
38%
44%
46%
51%
Infrastrukturmängel
wirtschaftliche Unsicherheit in Europa
wirtschaftliche Unsicherheit
durch Protektionismus
Unternehmenssteuern
Energiekosten
Arbeitskosten
Fachkräftemangel
Bürokratie und Regulierungen
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 13
14. Kosten- und Angebotsfaktoren im internationalen Vergleich
1) Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz,
Spanien, USA, Vereinigtes Königreich. 2) Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2014. 3) Strompreise für die Industrie in US-Cent je Kilowattstunde im Jahr 2014.
4) OECD-Arbeitsmarktregulierungsindex für 2013. 5) Anteil der Personen im Alter von über 65 Jahren in Prozent der Personen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren im Jahr
2015. 6) Tarifliche Grenzsteuerlast einer Kapitalgesellschaft in Prozent des einbehaltenen Gewinns, 2014. 7) Verhältnis von Arbeitskosten je Beschäftigtenstunde zur
Produktivität im Verarbeitenden Gewerbe im Jahr 2014. 8) OEDC-Produktmarktregulierungsindex für 2013.
Quellen: Grömling, 2016, 12; Institut der deutschen Wirtschaft Köln, 2016; OECD
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Werte für Deutschland; Index: Internationaler Durchschnitt1) = 100
Seite 14
95
109
110
115
122
135
137
Produktmarktregulierung8)
Lohnstückkosten7)
Gesamtsteuerlast der Unternehmen6)
Altenquotient5)
Arbeitsmarktregulierung4)
Strompreise3)
Arbeitskosten2)
16. Außenwanderungen
Anmerkungen: Bis 1956 ohne Saarland, bis 1990 ohne ehemalige DDR, für 2015 geschätzte Werte
Quelle: Statistisches Bundesamt
-1,000,000
-500,000
0
500,000
1,000,000
1,500,000
1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
Saldo Zuzüge Fortzüge
Zu- und Abwanderung nach und aus Deutschland, in 1.000
Saldo 2016
Ausländer
981.000
482.000
(nach Korrektur)
Saldo 2015
Ausländer
1,04 Mio.
1,53 Mio.
(nach Korrektur)
Gesamt:
1,14 Mio.
Saldo 2014
Ausländer
608.000
Gesamt:
550.000
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 16
17. IW-Bevölkerungsprognose
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Bevölkerungsentwicklung bis 2035 (in Tausend)
Seite 17
77,000
79,000
81,000
83,000
85,000
87,000
89,000
2015 2020 2025 2030 2035
IW Schätzung 80% Intervall 60% Intervall
83,1 Mio.
18. Altersstruktur der Bevölkerung
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Nach Geschlecht und Altersjahren (in Tausend) mit Prognoseintervall,
2015 (schwarz); 2035 (blau)
Seite 18
19. Veränderung der Altersstruktur
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
70
80
90
100
110
120
130
140
2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
Bis 19 Jahre 20–29 30–39 40–49 50–59 60–69 70 und älter
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
2015 = 100
Seite 19
20. Erwerbspersonen nach Altersgruppe
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2016; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
2015 und 2035 (Prognose)
Seite 20
4,000,000 3,000,000 2,000,000 1,000,000 0 1,000,000 2,000,000 3,000,000 4,000,000
15–19
20–24
25–29
30–34
35–39
40–44
45–49
50–54
55–59
60–64
65–69
Männer 2015 Männer 2035 Frauen 2015 Frauen 2035
21. Bevölkerung, Erwerbspersonen und Arbeitsvolumen
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2016; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter unter Berücksichtigung der
Anhebung des gesetzlichen Rentenzugangsalters, 2015 = 100
Seite 21
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Erwerbspersonen Arbeitsvolumen
23. Steueraufkommenseffekte
Quellen: SOEP, 2015; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Veränderung des Steueraufkommens durch den demografischen
Wandel, 2019-2035, in Milliarden Euro
Seite 23
-16
-14
-12
-10
-8
-6
-4
-2
0
2
4
2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
24. Ausgabeneffekte in den Sozialversicherungen
Quellen: BMG, 2017a; 2017b; 2017c; 2017d; Bundesversicherungsamt, 2017; Deutsche Rentenversicherung, 2016; 2017a; 2017b; Statistisches Bundesamt, 2011; 2017;
Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Pro-Kopf-Ausgaben in der Gesetzlichen Renten-, Gesetzlichen Kranken-
und sozialen Pflegeversicherung, Index: 2016 = 100
Seite 24
90
100
110
120
130
140
150
160
2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2034
Gesetzliche Krankenversicherung
Soziale Pflegeversicherung
Gesetzliche Rentenversicherung,
Szenario: konstantes Sicherungsniveau
Gesetzliche Rentenversicherung,
Szenario: Mindestsicherungsniveau
25. Quellen des Wachstums: die Entstehungsrechnung
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Köpfe, Zeit, Produktivität
Seite 25
Fertilität
Mortalität
Zuwanderung
Altersstruktur
Erwerbsquote
Arbeitszeit
Kapitalintensität
Arbeitsproduktivität
Faktorproduktivität
Bevölkerung
„Köpfe“
Produktions-
potenzial
Pro-Kopf-
Produktions-
potenzial
„Produktivität“
Arbeitsvolumen
„Zeit“
26. Wachstumszerlegung nach Produktionsfaktoren
Anmerkungen: in Prozentpunkten
Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Beiträge der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Totale
Faktorproduktivität (TFP) zum Wachstum des realen BIP
Seite 26
-6
-4
-2
0
2
4
6
1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2011 2016
Arbeit Kapital TFP
27. Wachstumsprojektion bis 2035
Anmerkungen: in Prozentpunkten
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Beiträge der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Totale
Faktorproduktivität (TFP) zum Wachstum des realen BIP
Seite 27
-0.50
-0.25
0.00
0.25
0.50
0.75
1.00
1.25
1.50
1.75
2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
Arbeit Kapital TFP Reales BIP
28. Produktivitäts- und Einkommenswachstum bis 2035
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Projektion der Veränderung des realen BIP je Einwohner und je
Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr, in Prozent
Seite 28
0.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
1.2
1.4
2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
BIP je Erwerbstätigen BIP je Einwohner
29. Prof. Dr. Michael Hüther
Direktor
Digitaler Strukturwandel:
wie wir ihn meistern können
30. Digitalisierung im technischen Wirkungskontext
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 30
32. Produktivitätswirkungen durch Digitalisierung
Lesehilfe: Positiv/neutral/negativ bezeichnen die Wirkungen der Digitalisierung auf die verschiedenen Dimensionen der Produktivität
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln,
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 32
B2B B2C C2C C2B
Kapitalintensität unklar neutral neutral neutral
Humankapital positiv neutral/positiv neutral neutral
Totale Faktor-
produktivität
positiv neutral neutral/positiv
neutral/
positiv
Arbeitsproduktivität positiv neutral/positiv neutral/positiv neutral
Messprobleme keine unbedeutend virulent keine
33. Digitalisierung und Arbeitswelt
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Positiv/neutral/negativ bezeichnen die Wirkungen auf die Beschäftigung respektive auf die Funktionalität der betroffenen
Institutionen.
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 33
B2B B2C C2C C2B
Makro-Ebene
- Beschäftigungs-
volumen
- Sozialsystem
positiv
positiv
neutral/positiv
neutral/positiv
neutral/negativ
neutral/negativ
neutral
neutral
Meso-Ebene
- Sozialpartner-
schaft
- Unternehmens-
kultur
positiv
positiv
negativ
neutral/positiv
negativ
neutral
neutral
neutral
Mikro-Ebene
- Lebensphasen-
orientierung
- Zeitsouveränität
- Qualifizierung
positiv
positiv
positiv
neutral
positiv
neutral/positiv
neutral
positiv
positiv
neutral
neutral
neutral
34. Digitalisierung und Wettbewerb
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Positiv/neutral/negativ bezeichnen die Wirkungen auf die Beschäftigung respektive auf die Funktionalität der betroffenen
Institutionen.
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 34
B2B B2C C2C C2B
Marktstruktur
- Marktanteil
- Marktmacht
- Markteintrittsbarriere
neutral
negativ
negativ
negativ
negativ
neutral/positiv
positiv
positiv
positiv
neutral/negativ
neutral/negativ
neutral
Marktverhalten
- Machtmissbrauch
- unlauteres Verhalten
neutral/negativ
neutral/negativ
negativ
positiv
positiv
positiv
neutral
neutral
Marktergebnis
- Wettbewerb als
Freiheitssicherung
- funktionierender
Preismechanismus
- Wertschöpfung /
Konsumentenrente
neutral
neutral
positiv
neutral/negativ
positiv
positiv
positiv
positiv
positiv
neutral
neutral/positiv
positiv
35. Digitaler Strukturwandel: die wichtigsten Aufgaben
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Gigabit-Infrastruktur
(notwendige
Bedingung)
„Awareness“
Digitale
Start-ups
Forschung und
Entwicklung
Bildung und
Qualifikation
Digitale Infrastruktur
Arbeitswelt 4.0
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 35
36. Nutzung innovativer Anwendungsbereiche
Quelle: Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“, n= 1.021, * Basis: Verarbeitendes Gewerbe n= 392; Angaben
in Prozent auf die Frage: „Wie sehen die Aktivitäten in Ihrem Unternehmen in folgenden Bereichen der Digitalisierung aus?“; fehlende Angaben zu 100%: weiß nicht / keine
Angabe; Rundungsdifferenzen möglich
14
2
33
19
7
3
14
6
62
79
33
62
17 15 18 13
Industrie 4.0*
Künstliche
Intelligenz Smart Services Big Data
Noch nicht mit Thema
befasst
Nicht relevant
Einsatz planen wir
Nutzen wir
Gewerbliche Wirtschaft
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 36
37. Industrie-4.0-Readiness
Quelle: eigene Darstellung basierend auf IW Köln/IW Consult, 2016
58.2
30.9
8.6
1.7
0.6
0.0
55.0
28.3
13.4
2.9
0.4
0.0
Außenstehender (Stufe 0)
Anfänger (Stufe 1)
Fortgeschrittener (Stufe 2)
Erfahrener (Stufe 3)
Experte (Stufe 4)
Exzellenz (Stufe 5)
2016
2015
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Anteil der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe ab 20
Beschäftigten, in Prozent
Seite 37
38. Patentanmeldungsintensität
Hohe FuE-Intensität und hohe MINT-
Dichte ergeben zusammen hohe
Patentdichte.
Patentintensive WR beheimaten häufig
innovationsstarke Cluster aus M&E-
Industrie
Würde ganz Deutschland wie Baden-
Württemberg und Bayern Patente
anmelden, läge es international auf
Platz 1.
Notwendig: Um- und Durchsetzung
eines günstigen europäischen
Einheitspatents
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 38
Depatisnet, 2016; BA, verschiedene Jahre; eigene Berechnungen
39. Hochqualifizierte MINT-Arbeitskräfte
Hohe Beschäftigungsdichte technisch-
naturwissenschaftlicher
Akademikerberufe wichtig für regionale
Innovationskraft
Starke Diskrepanz zwischen Ausbildung
und Beschäftigung von MINT-
Akademikern
NRW ausbildungsstark, aber
beschäftigungsschwach; Bayern
umgekehrt
Notwendig: Bessere Kompensation der
MINT-Absolventenwanderung zwischen
Bundesländern
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 39
Quellen: IW Köln; Bundesagentur für Arbeit, 2013
40. Versorgungsintensität Breitbandinternet
Breitbandausbau in Zeiten der
Digitalisierung notwendige Infrastruktur
Große Divergenz zwischen Städten und
ländlichen Regionen
Ostdeutschland weist siedlungsstruktur-
unabhängig schlechtere Werte als der
Westen auf
Defizite beim Breitbandausbau
erschweren die Etablierung und
Durchdringung digitalisierter
Geschäftsmodelle
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Seite 40
BMVI/TÜV Rheinland, 2017; eigene Berechnungen
41. Statt einer Zusammenfassung: Was zu tun ist
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln basierend auf Demary/Engels/Röhl/Rusche, 2016
Digitale
Infra-
struktur
ausbauen
Europa-
weite Inter-
operabilität
sichern
IT-
Sicherheit
stärken
Digitale
Gründungen
fördern
Digitale
Arbeitsfor-
men stärken
Digitale
Bildung
stärken
Berliner Gespräche Herbsttagung 2017
Empfehlungen an die Politik
Seite 41
Hinweis der Redaktion
Die Datenlage ist derzeit sehr kompliziert:
Zunächst haben wir die in der Abbildung dargestellte Wanderungsstatistik, die die An- und Abmeldungen in den Melderegistern misst, diese Daten liegen derzeit bis zum Jahr 2015 vor, für das wir einen Wert von 1,14 Mio. für den Saldo der internationalen Zuwanderung haben.
Dann haben wir die Zahlen des Ausländerzentralregisters (AZR), die bis 2016 vorliegen und für den Saldo zur Ausländerzuwanderung unbereinigt für 2015 1,04 Millionen und für 2016 981.000 ausweisen.
Dann gibt es noch die vom Statistischen Bundesamt in einer PM veröffentlichten bereinigten Zahlen zur Ausländerzuwanderung von 482.000 für 2016 und 1,53 Millionen für 2015. Diese Bereinigung ist erfolgt, da eine große Zahl der im Jahr 2015 angekommenen Flüchtlinge erst 2016 in der Statistik auftauchen, sodass die bereinigten Zahlen realitätsnäher sind. Allerdings dürfen diese natürlich nicht mit den Zahlen der Wanderungsstatistik von 1,14 Millionen verglichen werden, da hier auch eine entsprechende Bereinigung notwendig wäre, die aber erst erfolgen kann, wenn die Zahlen für das Jahr 2016 vorliegen..
Anmerkungen: Anteil der Jugendlichen1) und Alten2) an der Erwerbsbevölkerung 3) in Prozent; Länderkürzel siehe Tabelle. 1) Personen unter 20 Jahren. 2) Personen älter als 67 Jahre. 3) Personen im Alter von 20 bis 67 Jahre.
Über das gesamtwirtschaftliche Produktions- und Wachstumspotenzial einer Volkswirtschaft entscheiden im Wesentlichen drei Bestimmungsgrößen: Das Humanpotenzial, aus dem die Fachkräftebasis für die arbeitsteiligen Wirtschaftsprozesse geschöpft werden kann, ergibt sich entstehungsseitig aus der Zahl der Erwerbstätigen („Köpfe“), der von ihnen geleisteten Arbeits-zeit („Zeit“) sowie ihrer stunden- oder kopfbezogenen Arbeitsproduktivität („Produktivität“).
Möglichkeiten: Erhöhung Erwerbspersonen bzw. Erwerbstätigen, geleistetes Arbeitsvolumen sowie ihre Arbeitsproduktivität
Auf das von der Bevölkerung geleistete Arbeitsvolumen haben die Altersstruktur der Bevölkerung, deren Erwerbsquote sowie die Wochen-, Jahres- und Lebensarbeitszeit Einfluss.
Auf die Arbeitsproduktivität wiederum wirken das Verhältnis von Kapitaleinsatz zu Arbeitseinsatz (Kapitalintensität) sowie die Arbeits- und Totale Faktorproduktivität, die im Wesentlichen vom technischen Fortschritt bestimmt wird, ein.
Davon abgeleitet lassen sich Handlungsfelder für arbeits-markt-, bildungs- und familienpolitische Maßnahmen systematisieren, deren Ziel die Sicherung einer ausreichenden Wachstumsbasis für die deutsche Volkswirtschaft ist
Folgerungen:
Die Zahl der „Köpfe“, die dem Grundsatz nach auch durch Erhöhung der Geburtenrate gesteigert werden kann, erhöht sich durch eine Zunahme der Zuwanderung aktuell sehr stark. Damit Zuwanderung der Fachkräftesicherung zugutekommt, müssen die Zuwanderer qualifiziert sein und einen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben. Die Steuerung der Zuwanderung ist dafür eine Voraussetzung. Die Integration der Flüchtlinge sowie der bereits seit längerem im Land lebenden Migranten ist derzeit das wichtigste Handlungs-feld beim Sicherungspfad „Köpfe“.
Das von Fachkräften geleistete Arbeitsvolumen, also der Sicherungspfad „Zeit“, kann auf drei Wegen positiv beeinflusst werden: Es kann der Anteil der Fachkräfte, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, gesteigert, der Erwerbsumfang und damit auch die Jahresarbeitszeit der am Arbeitsmarkt aktiven Fachkräfte erhöht sowie ihre Lebensarbeitszeit verlängert werden.
Der Sicherungspfad „Produktivität“ zielt auf die Verbesserung der Qualifikation von Arbeitskräften und der Arbeitsorganisation und beinhaltet vor allem die Handlungsfelder Ver-minderung der Bildungsarmut, Grundbildung, vorschulische und schulische Bildung, berufliche Qualifizierung bei Erstausbildung und Weiterbildung.
Im Rahmen des Arbeitnehmererfindungsgesetz treten Erfinder (die in Unternehmen tätig sind), ihre Nutzungsrechte des Patents an ihren Arbeitgeber ab. Daher werden beim Indikator MINT-Dichte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte herangezogen.
Automobilbranche extrem Patentstark zurückzuführen auf Innovationsdruck und geleisteten Forschungsaufwand
Ostdeutschland nahezu flächendeckend schwach; Ausnahmen bilden Jena und Dresden.
Auch in westdeutschen Randlagen wie der Eifel oder Ostbayern erweist sich die Patentleistung als sehr schwach.
Ausnahmen bezogen auf die starke Dominanz der süddeutschen Wirtschaftsräume bilden die Wirtschaftsräume um Aachen (exzellente Ausbildungsleistung im MINT-Hochschulbereich) sowie Wirtschaftraum um Dresden
In kreisfreien Großstädten sind (bezogen auf die Gesamtbeschäftigung) mehr als doppelt so viele MINT-Akademiker tätig wie in dünn besiedelten ländlichen Kreisen; bei IT_Akademikerberufen liegt die entsprechende Konzentration fünfmal so hoch.
Mögliche Kompensation des „Braindrain“ von Ingenieuren und Informatikern von NRW, Sachsen und Thüringen nach Süddeutschland: Absolventenbonus
Damit könnte auch für innovationsschwache Regionen ein Anreiz zur Ausbildung von MINT-Nachwuchs geschaffen werden.
Digitalisierung der Geschäftsmodelle und die Vernetzung wirtschaftlicher Aktivität im Raum (Austausch von wachsenden Datenvolumina mit Zulieferern und Kunden) gehen einher mit dem Bedarf an adäquater Upload- und Download-Geschwindigkeit.
Positiver Zusammenhang mit dem regionalen Verdichtungsgrad beobachtbar. Das erklärt auch die (sehr) guten Werte für das Land NRW. Dies ist auch auf die Kosten des Leitungsbaus zurückzuführen, der überwiegend Kabelgebunden verläuft.
Norddeutschland profitiert davon, dass aufgrund der flachen Topographie Signale häufig drahtlos und kostengünstig übertragen werden können.
Bayern ist nur in Ballungszentren gut mit High-Speed-Internet versorgt.