Möglichkeiten und Grenzen von Social Media in der Wissenschaft: Die Beispiele Twitter, Facebook, ResearchGate und Wissenschaftsbloggen
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Soziale Medien in der Wissenschaft
1. Dr. Mareike König Deutsches Historisches Institut Paris 28.04.2014
Möglichkeiten und Grenzen von Sozialen
Medien in der Wissenschaft
Workshop am GIGA German Institute of Global and Area Studies /
Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
2. Inhalt
1. Was sind soziale Medien?
2. Soziale Medien im Prozess des
wissenschaftlichen Arbeitens
3. Beispiele: Twitter, Facebook,
ResearchGate…
4. Wissenschaftliche Blogs
5. Änderungen unserer Forschungskultur
3. 1. Was sind soziale Medien?
• Internetservices, bei denen der Inhalt von den Nutzern der Services
selbst generiert wird (user generated content)
• Definition Wikipedia: „Social Media (auch Soziale Medien) bezeichnen
digitale Medien und Technologien (vgl. Social Software), die es Nutzern
ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte
einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.“
• Zentrale Funktionen sind Identitäts- und Kommunikationsmanagement;
Distinktionsmerkmal sind Profile (Cyberscience 2.0, Nentwich/König)
• Kommunikation nicht als Einbahnstraße, sondern vernetzt; auf
Augenhöhe
4. In: Social media: A guide for researchers (hg. Research Information Network), Februar 2011, S. 7.
http://www.rin.ac.uk/system/files/attachments/social_media_guide_for_screen_0.pdf
5. Soziale Medien im Prozess des
Wissenschaftlichen Arbeitens*
• Information finden (z.B. Social Bookmarking, Social
Bibliography und Hinweise aus den Netzen, Filtern, …)
• Wissen generieren (Daten produzieren, Daten analysieren,
Wissen präsentieren: Micro-blogging, Soziale Netze, Chats,
Videokonferenz, Wiki, Workspaces, Crowdsourcing…)
• Qualität des Publizierten sichern (z.B. Open Review,
Kommentare, Filtern…)
• Wissen verbreiten (Wissenschaftliches Bloggen,
Statusmeldungen, Wiki, Podcasts, Open-Data-Sharing… und
Lehre: e-teaching)
• Organisation (Kalender, Profile, Project Management, Netze
aufbauen…)
* Vgl. Michael Nentwich, René König, Social Network Sites - Ein Trend für die Wissenschaft? Präsentation für die Tagung „Im Netz der Sozialen
Medien“, Juni 2011: http://t.co/kfGfPko; In: Social media: A guide for researchers (hg. Research Information Network), Februar 2011,
http://www.rin.ac.uk/system/files/attachments/social_media_guide_for_screen_0.pdf
6. • Twitter (von englisch Gezwitscher) ist eine digitale
Echtzeit-Anwendung zum Mikroblogging. Es wird auch
als Kommunikationsplattform, soziales Netzwerk oder
ein meist öffentlich einsehbares Online-Tagebuch
definiert.*
• Existiert seit 2006, derzeit ca. 240 Mio. aktive
Accounts
• Tweets mit 140 Zeichen: Microblogging
• Twitter nutzen, ohne Anmeldung:
https://twitter.com/#!/search-home
*Def. Wikipedia
Das Beispiel Twitter
8. Twitter in der Wissenschaft
Scheloske, Mark: »Wissenschaft & Wissenschaftler auf Twitter | Twitterstudie«, in:
Wissenswerkstatt, 01.03.2012, [URL: http://www.wissenswerkstatt.net/wissenschaft-
wissenschaftler-auf-twitter-twitterstudie/
9. Lugger, Beatrice: Deutsche Wissenschaft auf Twitter, in: Scilogs, 21.06.2012, [URL:
http://www.scilogs.de/blogs/blog/quantensprung/2012-06-21/deutsche-wissenschaft-auf-twitter-iii
10. Definition Wikipedia: „Facebook (Eigenschreibweise: facebook; englisch
„Gesichtsbuch“) ist eine Online-Gemeinschaft zum Erstellen, Betreiben und
Pflegen sozialer Netzwerke (…)“.
Existiert seit 2004, weltweit über 1,1 Mrd. Nutzer (November 2013)
Kritik wegen mangelhaftem Datenschutz, zunehmende Werbung,
undurchsichtig, was in der Timeline angezeigt wird
Konkurrent seit Juni 2011: Google+ https://plus.google.com
Vgl. Mareike König, Facebook – ein Netzwerk für die Wissenschaft?. Ein Kommentar zum zehnten
Geburtstag des derzeit weltweit größten Sozialen Netzes, in: Zeitgeschichte-online, Februar 2014,
URL: http://www.zeitgeschichte-online.de/kommentar/facebook-ein-netzwerk-fuer-die-
wissenschaft
Das Beispiel Facebook
14. • Existiert seit 2008, 2 Mio Mitglieder (September
2012)
• Bereitstellen von Fachartikeln, Rohdaten,
• Jobbörse
• Eigene Reputationsmessung
• Kritik wegen unklarem Geschäftsmodell, mögl.
Copyrightverletzung, ungewolltes Versenden von
Emails an Co-Autoren…
• Zur Reputationsmessung vgl. Beatrice Lugger, Ein Vergleich für
Forscher unter sich: Der Researchgate Score, in: Quantensprung,
Scilogs, 9.10.2012, http://www.scilogs.de/quantensprung/ein-
vergleich-f-r-forscher-unter-sich-der-researchgate-score/
Das Beispiel ResearchGate
15. • Beispiel des Profils von Beatrice Lugger bei ResearchGate
16. Das Beispiel Blogs
„Das Blog [blɔg] oder auch Web-Log [ˈwɛb.lɔg], engl.
[ˈwɛblɒg], Wortkreuzung aus engl. World Wide Web und Log
für Logbuch, ist ein auf einer Website geführtes und damit –
meist öffentlich – einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem
mindestens eine Person, der Web-Logger, kurz Blogger,
Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert oder
Gedanken niederschreibt.
Häufig ist ein Blog „endlos“, d. h. eine lange, abwärts
chronologisch sortierte Liste von Einträgen, die in
bestimmten Abständen umbrochen wird.“*
* Definition Wikipedia
17. • Einbinden von Hyperlinks, Fotos, Videos und
Tondokumenten
• Einblicke in den Arbeitsprozess der
Wissenschaftler, in laufende Forschung
• informelle Kommunikationskanäle : schneller,
direkter, interessanter
• Vorstufe zu Artikeln
• größtmöglichen Freiheit ua. was Stil, Länge der
Beiträge und Publikationsfrequenz anbelangt
Das Beispiel Blogs
18. 1. Synergieeffekt durch Beschäftigung mit „seinem“ Thema
2. Bloggen übt Schreiben
3. Bloggen übt das Strukturieren der eigenen Gedanken
4. Bloggen übt das Durchlaufen eines Publikationsprozesses, vor
allem das „Loslassen“ (d.i. Publizieren) eines Artikels
5. Bloggen hilft beim Aufbau eines Netzwerks
6. Bloggen macht einen bekannt, hilft eine digitale Identität
aufzubauen
7. Das eigene Blog hat eine Archiv-Funktion, indem es als digitaler
Zettelkasten für die/den Autoren fungiert.
8. Bloggen schafft Informationssammlungen zu spezifischen Themen
9. Bloggen macht Spaß wegen der Freiheit des Genres: Freiheit im
Ton, in der Länge, im Publikationsrhythmus
10. Bloggen bringt einen weiter durch Kommentare, Reaktionen
Warum bloggen? 10 Gründe
31. Was bloggen?
= Blog als Materialsammlung / Archiv für ein Thema
= Blog als Publikationsort für eigene Texte
• Hinweis mit Link auf Bücher / Ausstellungen / Veranstaltung /
Seminare
• Ankündigungen von Veranstaltungen, Veröffentlichungen…
• Links auf interessante, zum Thema passende Texte
• Eigene kleinere Texte über eine Quelle, Tagungsbericht, einen Aspekt
des Themas
• Rezensionen
• Interviews
• Podcasts / Filme von Vorträgen
• Vorstellung Projektmitarbeiter
• Kleinere Texte zum Testen von Thesen; Vorbereitung für einen
Aufsatz, der in einer wissenschaftlichen Zeitschrift erscheinen soll
32. Wann ist ein Blog erfolgreich?
• Persönlichkeit und Stil
• Publikationsfrequenz
• Dialogfähigkeit
= Stille Konversation (Marin Dacos)
33. Unsere Forschungskultur neu denken
• Teilen und Zusammenarbeiten
• Autorschaft neu bewerten
• Wissenschaftliche Texte: „Kultur des Fragments“*
• Verhältnis zur Öffentlichkeit
• Universitäre Ausbildung erweitern
• Qualitätssicherung ändern: Peer Open Review
• Akademische Anerkennung von Leistungen im
Bereich der Sozialen Medien
* Klaus Graf, Archivalia im Netz der sozialen Medien (Beitrag zur Pariser
Tagung); in: Archivalia, 23.6.2011 http://archiv.twoday.net/stories/29751181/
34. Literatur
Graf, Klaus, König, Mareike: Forschungsnotizbücher im Netz: Weblogs in der deutschsprachigen
Geschichtswissenschaft, in: WerkstattGeschichte 61 (2012), S. 76–87,
http://werkstattgeschichte.de/werkstatt_site/archiv/WG61_076-087_GRAF_NETZ.pdf
Handbuch „CoScience - Gemeinsam forschen und publizieren mit dem Netz“,
http://handbuch.io/w/Handbuch_CoScience
König, Mareike: Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen, in: Digital
Humanities am DHIP, 21.08.2012, http://dhdhi.hypotheses.org/1072.
König, Mareike: Social Media-Werkzeuge für Historiker/innen: Versuch einer Übersicht, in: Digitale
Geschichtswissenschaft, 23.10.2013, http://digigw.hypotheses.org/164.
König, Mareike: Facebook – ein Netzwerk für die Wissenschaft?. Ein Kommentar zum zehnten
Geburtstag des derzeit weltweit größten Sozialen Netzes, in: Zeitgeschichte-online, Februar 2014,
URL: http://www.zeitgeschichte-online.de/kommentar/facebook-ein-netzwerk-fuer-die-
wissenschaft
König, Mareike, ISSN für Wissenschaftsblogs – mehr als nur Symbolik?, in: Redaktionnsblog,
15.4.2014,
http://redaktionsblog.hypotheses.org/2220.
Lugger, Beatrice, Ein Vergleich für Forscher unter sich: Der Researchgate Score, in: Quantensprung,
Scilogs, 9.10.2012, http://www.scilogs.de/quantensprung/ein-vergleich-f-r-forscher-unter-sich-der-
researchgate-score/
35. Lugger, Beatrice: Deutsche Wissenschaft auf Twitter, in: Scilogs, 21.06.2012, [URL:
http://www.scilogs.de/blogs/blog/quantensprung/2012-06-21/deutsche-
wissenschaft-auf-twitter-iii
Nentwich, Michael, König, René: Social Network Sites - Ein Trend für die Wissenschaft?
Präsentation für die Tagung „Im Netz der Sozialen Medien“, Juni 2011:
http://t.co/kfGfPko.
Scheloske, Mark: Wissenschaft & Wissenschaftler auf Twitter | Twitterstudie, in:
Wissenswerkstatt, 01.03.2012, [URL: http://www.wissenswerkstatt.net/wissenschaft-
wissenschaftler-auf-twitter-twitterstudie/
Scherz, Sabine: Warum sollte ich als Wissenschaftler/in bloggen?, in: Redaktionsblog,
21.5.2013, http://redaktionsblog.hypotheses.org/1209.
Social Media. A guide for researchers (hg. Research Information Network), Februar
2011,
http://www.rin.ac.uk/system/files/attachments/social_media_guide_for_screen_0.pdf
36. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Dr. Mareike König
Deutsches Historisches Institut Paris
mkoenig@dhi-paris.fr
Twitter: @mareike2405
Deutsches Historisches Institut Paris