AMSAT

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AMSAT-Echo51

Der Name AMSAT ist eine Abkürzung von Radio Amateur Satellite Corporation (auf deutsch etwa „Amateurfunksatelliten-Vereinigung“).

Struktur und Ziele

Weltweit existieren mehrere AMSAT-Organisationen. Die erste wurde 1969 in den USA gegründet, um die Beteiligung von Funkamateuren an Weltraumforschung und -kommunikation zu fördern. AMSAT führte damit die Bemühungen des OSCAR-Projekts fort, das 1961 den ersten Amateurfunksatelliten OSCAR 1 startete.

Die Raumfahrtprojekte werden in weltweiter Zusammenarbeit mit den AMSAT-Organisationen und Universitäten durchgeführt.

Bezeichnungen der Phasen

AMSAT führte zur Unterscheidung der Missionsziele die fünf Phasen ein. Jede Phase stellt einen neuen Meilenstein in der Entwicklung von Amateurfunksatelliten dar. Die fünf Phasen sind:

  • Phase 1 - Bau eines einfachen Satelliten ohne Solarzellen zum Test der Technologie und Erreichen des Orbit.
  • Phase 2 - Bau eines Satelliten mit Solarzellen und Positionierung in einer niedrigen Erdumlaufbahn.
  • Phase 3 - Bau eines Satelliten und Positionierung in einer stark elliptischen Erdumlaufbahn. Ein Phase-3-Satellit ist für mehrjährigen Einsatz konstruiert. Meist wird der Satellit aus einem geostationären Transferorbit (GTO) auf seine endgültige Umlaufbahn mit einem eigenen Antrieb angehoben.
  • Phase 4 - Bau eines Satelliten und Positionierung in einer geostationären Erdumlaufbahn (Geosynchrone Umlaufbahn, bzw. GEO).
  • Phase 5 - Bau eines Raumfahrzeugs, das zum Mond, Mars oder zu einem anderen Ziel innerhalb des inneren Sonnensystems geschickt wird.

Die einzelnen Satelliten die zu einer Phase gehören, werden mit Kennbuchstaben versehen, so dass sich als Projektnamen z. B. Phase-3-D (P3D, vierter Satellit der Phase 3) oder Phase-5-A (P5A, erstes Raumfahrzeug der Phase 5) ergibt. Satelliten der Phasen 1 bis 4 gehören wegen ihrer Erdumlaufbahn zur Gruppe der OSCAR-Satelliten; die aus der Phase 5 gehören, da sie den Orbit verlassen, nicht dazu.

AMSAT Deutschland

Der AMSAT Deutschland e.V., kurz AMSAT-DL, ist ein 1974 in Marburg an der Lahn gegründeter, als gemeinnützig anerkannter Verein.

Derzeitig (Stand Januar 2010) hat der Verein laut eigenen Angaben ca. 1200 Mitglieder.[1]

Der Jahresbeitrag für die Clubmitgliedschaft beträgt 120 Euro, bzw. 90 Euro Mindestbeitrag. Es gibt Ermäßigungen für jugendliche Mitglieder in Ausbildung, Studenten sowie Schwerbehinderte und Mitglieder mit geringem Einkommen auf Antrag. Der Beitrag beträgt dann 30 Euro im Jahr.[2]

Ziel von AMSAT Deutschland ist im Wesentlichen die Entwicklung, der Bau und Betrieb von Amateurfunksatelliten, nachrichtentechnische und raumfahrtwissenschaftliche Forschung unter Beteiligung der Amateurfunkdienstes und die Veröffentlichung der erarbeiteten Forschungsergebnisse zur Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Außerdem gibt der Verein die Fachzeitschrift AMSAT-DL Journal heraus, unterstützt sie bei der Materialbeschaffung zur Durchführung des Amateurfunkdienstes über Satelliten, vertreibt themenbezogene Bücher und Software und führt Tagungen durch.

Satelliten, an deren Entwicklung und Bau AMSAT-DL maßgeblich beteiligt war
Satellit Start Lebensdauer
AMSAT-Phase 3-A 23. Mai 1980 Fehlstart
AMSAT-OSCAR 10 16. Juni 1983 19 Jahre bis 2002
AMSAT-OSCAR 13 15. Juni 1988 8 Jahre bis Dezember 1996
AMSAT-OSCAR 21 29. Januar 1991 3 Jahre bis 12. Dezember 1994
AMSAT-OSCAR 40 (*) 16. November 2000 3 Jahre bis 27. Januar 2004

(*) Der Name während der Planungsphase lautete AMSAT PHASE 3D.

Seit 1980 war AMSAT Deutschland an neun erfolgreichen Missionen beteiligt.

Aktuelle Projekte

Im Januar 2009 sollte Phase-3-Express (P3E) in eine Erdumlaufbahn gebracht werden. Dieser Satellit gilt als Prototyp für das Raumfahrzeug Phase-5-A (P5A), das 2018 zum Mars starten soll.[3]

Einzelnachweise

  1. http://www.amsat-dl.org/index.php/wer-sind-wir-topmenu-146 Mitgliederzahlen
  2. http://www.amsat-dl.org/index.php/news-mainmenu-97/176-ergebnisse-der-aurordentlichen-mitgliederversammlung Mitgliedsbeiträge
  3. Übersicht aller Amateurfunksatelliten von AMSAT-DL