Drąsius Kedys
Drąsius Kedys (* 4. September 1972 in Garliava; † 2010) war ein mutmaßlicher Doppelmörder aus Litauen.
Leben
Drąsius Kedys war ein kleiner Kaufmann. Er freundete sich mit der 14 Jahre jüngeren Schülerin Laimutė Stankūnaitė (* 1986) an. Sie bekam eine Tochter, Deimante Kedytė (* 2004). Stankūnaitė lebte als alleinerziehende Mutter. Das gefiel Drąsius Kedys nicht und der Konflikt um das Sorgerecht für seine Tochter spitzte sich zu.[1] Monatelang hatte Kedys versucht, die Behörden aufzurütteln, und sich im Internet an die Öffentlichkeit gewandt, seine damals vierjährige Tochter sei von einem „Pädophilen-Ring missbraucht“ worden. Kedys beschuldigte drei mutmaßliche Täter namentlich (darunter waren ein Richter vom Bezirksgericht Kaunas und ein Assistent des Parlamentspräsidenten). Der sexuelle Missbrauch des Kindes wurde nicht ordentlich untersucht. Am 5. Oktober 2009 wurde der Bezirksrichter sowie V. Naruševičienė (Schwester von Laimutė Stankūnaitė) in Kaunas ermordet und die Staatsanwaltschaft hat Kedys zum Verdächtigen erklärt. Ab diesem Zeitpunkt war er flüchtig. Das Ermittlungsverfahren gegen Kedys wurde eingestellt nachdem 2010 seine Leiche mit mehreren Wunden am Kaunasser Meer gefunden wurde. Daneben lag die Tatwaffe, mit der die Morde am 5. Oktober begangen wurden. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass auf der Waffe keine DNS Spuren von Kedys gefunden wurde, jedoch gab es DNS Spuren von einer anderer Person.
Der Fall Kedys hatte in Litauen schon vor den Morden Aufsehen erregt.[2]
2012 wurde die politische Partei Drąsos kelias gegründet, die sich gegen Pädophilie wendet und Oktober 2012 in den Seimas gewählt wurde.
Quellen
- ↑ Flüchtiger Mörder wird gefeiert (Von Hannes Gamillscheg)
- ↑ 200.000 Mitglieder − Flüchtiger Mörder aus Litauen wird im Facebool gefeiert
Weblinks
- Girl's rape videotestimony shocks Lithuania (Posted by Augustinas Žemaitis)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kedys, Drąsius |
KURZBESCHREIBUNG | litauischer Doppelmörder |
GEBURTSDATUM | 4. September 1972 |
GEBURTSORT | Garliava |
STERBEDATUM | 2010 |