Francesco Squarcione

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2007 um 15:13 Uhr durch 84.162.240.180 (Diskussion) (Personendaten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Maria mit dem Kinde (ca. 1460)

Francesco Squarcione (* um 1397 in Padua; † um 1468 in Padua), war ein italienischer Maler der paduanischen Schule.

Francesco Squarcione ist für die Jahre 1419 und 1423 als Schneider und Sticker dokumentiert. Erst 1429 wird er erstmals als Maler erwähnt. Über seine Lehrzeit ist nichts bekannt, doch kann man aus seinen wenigen Werken einen Einfluss von Fra Filippo Lippi, Donatello und Antonio Vivarini erkennen.

Tätig war er hauptsächlich in Padua, wo er eine größere Werkstatt betrieb und eine Sammlung von Gipsabgüssen antiker Werke sowie eine Sammlung von Zeichnungen der verschiedensten Künstler besaß. Diese dienten als Anschauungs- und Studienmaterial für seine Mitarbeiter. Er behauptete, ein vortrefflicher Lehrmeister zu sein, doch in Wirklichkeit beutete er das Talent seiner Schüler schamlos aus. Die Begabtesten versuchte er durch raffiniert ausgeklügelte Verträge und Adoptionen fest und langfristig an sich zu binden. Bedeutendster Schüler und Adoptivsohn war Andrea Mantegna, der von 1441 bis 1448 in seiner Werkstatt tätig war, bevor es ihm gelang, sich von Squarcione zu lösen und eigene Wege zu gehen. Weitere namhafte Schüler waren unter anderen Giorgio Schiavone und Marco Zoppo.

Wie hoch der eigenhändige Anteil der aus der Werkstatt hervorgegangenen Bilder ist, ist nicht bekannt und aus den Werken auch nur schwer ablesbar. Von den wenigen erhaltenen, mit seinem Namen verbundenen Tafelbildern sind nur zwei Werke, in Berlin und Padua, als unbestritten anerkannt. Beide Werke wurden für die in Padua ansässige Familie de Lazzara gemalt. 1958 gelang es, Reste der von Squarcione ausgeführten Fresken für San Francesco in Padua freizulegen, die zu den Spätwerken aus seiner Werkstatt gehören und Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus von Padua zeigen.


Werke

Gemälde

  • Arzignano, Kirche, Santa Maria in Castello, Chor
    • Maria mit dem Kinde, zwölf Heiligen und Kreuzigung Christi. (zugeschrieben)
  • Berlin, Gemäldegalerie
    • Maria mit dem Kinde (Madonna de Lazzara). um 1460
  • Castello di Arzignano, Chiesa della Visitazione della Beata Vergine Maria
    • Polyptychon mit Maria und den Kindern und den Heiligen Nikolaus von Bari, Matthäus, Johannes der Täufer, Petrus, Bartholomäus, Zeno, Lucia, Katharina von Alexandria, Antonius Abbas, Franziskus, Agatha und Ursula. (zugeschrieben)
  • Maastricht, Bonnefantenmuseum
    • Maria mit dem Kinde. um 1440 (wird überwiegend der Werkstatt zugeschrieben)
  • Padua, Museo Civico
    • Triptychon. um 1449 – 1452
  • Padua, San Francesco
    • Reste von Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus. (Fresken)
  • Rom, Collezione Leonardo Vitetti
    • Maria mit dem Kinde zwischen den Heiligen Rochus und Antonius. (zugeschrieben)

Zeichnungen

  • Berlin, Kupferstichkabinett
    • Herkules und Antäus, gerahmt von zwei Männerakten im Hintergrund. (ist wahrscheinlich das Werk eines Schülers)
  • London, The British Museum
    • Der heilige Christophorus in Lycia.
  • München, Staatliche Graphische Sammlung
    • Zentauren und Satyrn.